Sina Scherzant
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Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne (eBook, ePUB)
Roman Das literarische Coming-of-Age-Romandebüt über Freundschaft, weibliche Vorbilder und Selbstliebe
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Das literarische Debut der Bestsellerautorin, Podcasterin und Drehbuchautorin Sina Scherzant: berührend, tiefgründig und empowernd! »Bittersüßer Coming-of-Age-Roman, der im Dortmund der frühen Nullerjahre die Kraft weiblicher Vorbilder zelebriert.« EMOTION »Das Wichtigste war schließlich, dass es allen gut ging. Allen anderen.« Katha ist eine Instanz in ihrem 1-Personen-Betrieb, der sich der Aufgabe verschrieben hat, es allen recht zu machen. Von klein auf hat Katha gelernt, sich anzupassen, sich zu kümmern und keinen Ärger zu machen. So macht sie es auch in Dortmund, wo sie seit d...
Das literarische Debut der Bestsellerautorin, Podcasterin und Drehbuchautorin Sina Scherzant: berührend, tiefgründig und empowernd! »Bittersüßer Coming-of-Age-Roman, der im Dortmund der frühen Nullerjahre die Kraft weiblicher Vorbilder zelebriert.« EMOTION »Das Wichtigste war schließlich, dass es allen gut ging. Allen anderen.« Katha ist eine Instanz in ihrem 1-Personen-Betrieb, der sich der Aufgabe verschrieben hat, es allen recht zu machen. Von klein auf hat Katha gelernt, sich anzupassen, sich zu kümmern und keinen Ärger zu machen. So macht sie es auch in Dortmund, wo sie seit der Scheidung der Eltern zusammen mit Mutter und Schwester lebt. Doch dann trifft sie auf Angelica. Angelica ist für die Mädchen rund um Katha etwas zwischen Freundin und Ersatzmutter. Eine Frau, die sieht und zuhört. Ein Jahr folgt, in dem nicht nur verstorbene Hamster wiederauftauchen und Kindmänner vertrieben werden, sondern in dem Katha ihre Rolle als Dienstleisterin für das Wohlergehen der anderen mehr und mehr hinterfragt. Als Angelica schwer krank wird, gerät ihre ganze Welt ins Wanken. Wer kann ich sein, wenn ich es nicht mehr allen recht machen muss? Dies ist die Geschichte einer jungen Frau, in der sich so viele wiedererkennen werden, die glauben, sich den Menschen um sich herum sowie dem Rest des Lebens anpassen zu müssen. "Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" handelt von Freundschaft und Verbundenheit, von Schmerz und Verlust, davon, wie bedeutsam eine Begegnung, wie wichtig ein anderer Mensch für unser Leben, wie lebensverändernd er sein kann. Sina Scherzant erzählt davon zeitgemäß, reflektiert, intensiv und mit großer sprachlicher Kraft. »Sina Scherzants Roman erzählt sanft und einfühlsam über Freundschaft, Eigenliebe und Selbstfindung. « WDR »Reflektiert, einfühlsam und vor allem wahnsinnig amüsant. « Kultur West *** Coming-Of-Age für Erwachsene: Für alle People Pleaser, für Nostalgiker der Nullerjahre und für Fans von einfühlsamer Gegenwartsliteratur. Wer Mariana Leky und Alina Bronsky mag, wird Sina Scherzant lieben! ***
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Sina Scherzant, 1991 in Menden geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen, hat Erziehungs- und Bildungswissenschaften in Marburg und Hamburg studiert. Im Alter von elf Jahren gewann sie mit einem Mausbild den Malwettbewerb des örtlichen Optikers, der Preis war ein Buch. Sie ist Spiegel-Bestsellerautorin, Podcasterin und Drehbuchautorin. Sie liebt Spaghettieis. Taumeln ist ihr zweiter Roman; 2023 erschien ihr literarisches Debüt Am Tag des Welt-untergangs verschlang der Wolf die Sonne.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 31. August 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783843730884
- Artikelnr.: 68146344
Gebundenes Buch
Autorin Sina Scherzant hat mit diesem Buch ihr Debüt auf den Buchmarkt gebracht. „Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne“ handelt von Katha und ihrem recht verkorksten Leben. Katha wird sehr deutlich beschrieben und ihre Sicht auf alles sowie eben dieses …
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Autorin Sina Scherzant hat mit diesem Buch ihr Debüt auf den Buchmarkt gebracht. „Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne“ handelt von Katha und ihrem recht verkorksten Leben. Katha wird sehr deutlich beschrieben und ihre Sicht auf alles sowie eben dieses „alles recht machen“ schmerzt hier und da selbst beim Leser. Sie ist ein Scheidungskind und man könnte jetzt meinen, das es daran liegt wie sie eben ist. Aber gerade im heranwachsenden Alter wird man heller und weiser und somit sucht man sich seinen Weg. Katha macht das auch bis zu einem gewissen Punkt. Sie lässt Angelica in ihr Leben und genau dort fällt auf, wo es bei Katha immer gefehlt hat: sie nimmt sie wahr, sie hört ihr zu, sie kommuniziert mit ihr und ja, Katha ist für sie ein Mensch mit Seele und Herz und genau das erkennt auch Katha bei Angelica. Nie zuvor hatte sie all das erfahren. Durch ihre Art war sie fast unsichtbar und trat nie in Erscheinung oder blieb bei ihrer Familie im Gedächtnis! Hier ist das jetzt etwas anderes! Aber auch dieses Begegnung ist nur zeitlich begrenzt und so lernt Katha weiter für‘s Leben. Die Autorin geht hier recht tief in die Psychologie und Analytik. Sie verwebt dies gekonnt mit Dialogen oder Geschehnissen und bietet dem Leser eine interessante Struktur. Ihre Protagonistin muss sich überall anpassen aber sie will es auch irgendwie so weil sie so nie für Fehler getadelt wurde oder eben immer Ruhe um sich hatte. Zu so einer Lage gehören viele Faktoren! Wer generell ein ruhiger Mensch ist, aus dem macht man keinen Rebellen aber hier geht es auch darum was Protagonistin Katha eigentlich will bzw. nach was sie sich sehnt. Im Buch erlesen wir Freundschaften und auch tiefe Verbundenheit, wir erlesen Freude und Trauer und auch wie wichtig es ist, einen Menschen als Leiter für sich zu haben, der einen auch sieht und respektiert. Menschen die so jemanden brauchen, werden unendlich dankbar sein aber es gibt auch die Selbstständigen und Ehrgeizigen unter uns…Scherzant nutzt eine zeitgemäße Sprache mit vielen psychologischen und analytischen Zwischentönen. Ihr Ausdruck ist immer recht passend und wechselt mal zwischen deutlich ernsteren Tönen bis hin zu humorvollen. Hier und da gab es für meine Begriffe ein paar Längen die nicht hätten sein müssen aber alles in allem ist die Geschichte rund um Katha definitiv lesenswert! 4 Sterne hierfür!
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Gebundenes Buch
Ungeschont, ehrlich und alle Konventionen ignorierend erzählt Sina Scherzant Katas Geschichte.
In dieser Geschichte geht es um Freundschaft, Liebe, Sexualität, Verlust, Erwachsenwerden und um alles dazwischen.
Volkommen ungeschönt erzählt die Autorin auch von den vermeintlich …
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Ungeschont, ehrlich und alle Konventionen ignorierend erzählt Sina Scherzant Katas Geschichte.
In dieser Geschichte geht es um Freundschaft, Liebe, Sexualität, Verlust, Erwachsenwerden und um alles dazwischen.
Volkommen ungeschönt erzählt die Autorin auch von den vermeintlich langweiligsten Details eines Lebens. Doch gerade das hat diesen Roman für mich so echt und zugänglich gemacht. Ich konnte mich sehr oft in Katas Gefühls- und Gedankenwelt wieder finden. Die authentische Erzählweise gab mir auch den ganzen Roman über das Gefühl über das tatsächliche Leben der Autorin zu erfahren.
Am besten gefiel mir ihre Beschreibung dessen, wie es sich anfühlt immer durch einen Nebel zu gehen und das sie es anspricht, dass es vorkommen kann durch Depression oder Trauerphasen kaum mehr etwas mitzubekommen, sodass man sich später gar nicht erinnern kann bei Gesprächen oder Ereignissen anwesend gewesen zu sein. Oder einen ganzen Tag lang ein Haar anzustarren. Die Autorin erzählt aber auch davon, dass man sich am Ende auch selbst heilen kann und geliebte Menschen bei sich behalten kann, auch wenn sie nicht mehr anwesend sind.
Der Roman hat mich sehr berührt und persönlich angesprochen und Jodie Ahlborn hat diesen perfekt vorgetragen.
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Gebundenes Buch
Ging mir sehr unter die Haut
Katha hat schon als Kleinkind darauf geachtet, sich anzupassen, sich zu kümmern, keinen Ärger zu machen, zu gefallen. Ihre eigenen Bedürfnisse hat sie immer zurückgestellt. So war sie immer bequem und hat den Eltern viel abgenommen, sogar die …
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Ging mir sehr unter die Haut
Katha hat schon als Kleinkind darauf geachtet, sich anzupassen, sich zu kümmern, keinen Ärger zu machen, zu gefallen. Ihre eigenen Bedürfnisse hat sie immer zurückgestellt. So war sie immer bequem und hat den Eltern viel abgenommen, sogar die Erziehung der jüngeren Schwester. Doch dann zerbricht die Ehe der Eltern und Katha zieht mit Mutter und Schwester nach Dortmund. Zunächst bleibt sie in ihrer Rolle, doch dann lernt sie Angelica, die Mutter ihrer Klassenkameradin Sofie kennen. Von da an verändert sich alles.
Schon mit dem ersten Satz wird man von Katha in ihre Geschichte gezogen. Das hat die Autorin mit einer erstaunlichen Leichtigkeit geschafft. Man könnte hier fast meinen, in einem Jugendroman gelandet zu sein und das bleibt auch eine ganze Zeit lang so, sodass ich schon fast glaubte, ich hätte mich im Buch geirrt, zum falschen Titel gegriffen, und nachgesehen habe. Ich mag Jugendbücher, das ist nicht das Problem gewesen. Aber die Story passte so gar nicht zum Titel. Die Jugend von Katha war nicht so einfach, wie man sich das Kindern und sich selbst immer wünscht, aber sie ging in ihrer selbst gewählten Rolle bis zu einem gewissen Punkt sehr gut auf. Die Schilderungen der Ereignisse sind klar und schnörkellos, sodass man sie deutlich vor Augen hat.
Nach dem großen Teil der Vergangenheit, eben der Jugend von Katha, folgt relativ kurz die Gegenwart und damit ihr Erwachsenenleben. Um die erwachsene Katha zu verstehen, muss man eben ihre Jugend, ihre Vergangenheit kennen. In diesem Abschnitt lernt Katha mehr über sich selbst, als sie ahnen konnte. Und auch der Leser kann hier viel für sich selbst mitnehmen. Das mag ich sehr an guter Literatur. Hier wurde es besonders gut und auf erfrischende Art umgesetzt.
Sina Scherzant lässt Katha ihre Geschichte selbst erzählen, wodurch sich der Leser direkt angesprochen und damit einbezogen fühlt. Sie schafft es, dass man anfangs wirklich glaubt, dass Katha in genau diesem Moment Teenager ist. Es erinnert sich also nicht eine erwachsene Frau an ihre Jugend, sondern Katha hat sich selbst direkt zurück in ihre Jugend versetzt. Wunderbar! Mich hat das Buch sehr bewegt und beeindruckt. Ganz klar: fünf Sterne!
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Gebundenes Buch
Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
„The wounded child inside many females is a girl who was taught from early childhood that she must become something other than herself, deny her true feelings, in order to attract and please others.”
Bell Hooks
In ihrem …
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Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
„The wounded child inside many females is a girl who was taught from early childhood that she must become something other than herself, deny her true feelings, in order to attract and please others.”
Bell Hooks
In ihrem Debütroman setzt sich Sina Scherzant mit der Überanpassungsfähigkeit von Frauen, dem „People-Pleaser“-Phänomen auseinander.
Die Ich- Erzählerin Katha erzählt aus dem Blickwinkel einer Teenagerin, später dem einer erwachsenen Frau, sehr intensiv und genau beobachtend über wichtige Phasen ihres Lebens. Sie bezeichnet sich selber als „Lebenshandwerkerin“, die sich vor allem nach der Trennung ihrer Eltern aufopferungsvoll sowohl um ihre jüngere Schwester als auch um ihre Mutter kümmert. Auch während ihrer ersten Kontaktaufnahme mit einem Jungen ist nicht in der Lage, ihr Wünsche zu äußern, passt sich den Bedürfnissen des anderen an. „Und so saß ich da und tat, was von mir erwartet wurde, als Filip seine nach Knoblauch und Kippen schmeckenden Lippen auf meine drückte.“
Als sie die Mutter einer Klassenkameradin kennenlernt, beginnt sie, ihre Rolle zu beobachten und zu hinterfragen.
Angelica ist so ganz anders als die Erwachsenen, mit denen Katha in ihrer Familie zu tun hat, sie ist offen, selbstbewusst und stark. Die Nachmittage bei Angelica, die intensiven Gespräche, das Gefühl wahrgenommen und gesehen zu werden, lösen bei Katha starke Gefühle aus. In den Gesprächen mit Angelica lernt sie viel über sich und sie lernt, sich zu wehren, ihre Meinung zu vertreten, aufzubegehren, raus aus der Anpassung zu gelangen.
Der Verlust dieser wunderbaren Frau, die eine Stütze und auch ein Vorbild für den Kreis der Freundinnen ist, ist für Katha nicht zu ertragen.
Traurig und humorvoll beschreibt die Autorin die grauenhaften Besuche bei den Großeltern der Mutter, die „Arschgeigennachmittage“ (Was sich gehört und was sich nicht gehört.), ihren „Migrationsneid“ auf die Freundinnen, die in den Ferien zu Verwandten in andere Länder reisen, ihre große Liebe und Verantwortung für ihre Schwester, ihre Verachtung für ihre Mutter, die sich verliert. Wenn sie den Alltag nicht mehr erträgt, flüchtet sie in Phantasiewelten.
Sprachlich virtuos, in beeindruckenden Metaphern“ werden wir mitgenommen in die Welt dieser jungen Frau, die in „Stülprozessen“ immer wieder versucht, ihr Inneres zu verdrängen. Ihre atemlosen Gedanken spiegeln sich in atemlosen Sätzen wider.
Die tiefe Liebe zwischen Menschen erfährt eine starke Symbolik.
Ein geniales Buch, zutiefst berührend, unbedingt lesenswert.
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Gebundenes Buch
„Lebenshandwerkerin“, so nennt sich die 14jährige Katha selbst, weil sie seit ihrer Kindheit ihre ganze Kraft dafür aufwendet, andere Leute zufrieden zu stellen. Allen voran ihre Mutter, die nach der Scheidung von Kathas Vater in einem Sumpf aus Bitterkeit und …
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„Lebenshandwerkerin“, so nennt sich die 14jährige Katha selbst, weil sie seit ihrer Kindheit ihre ganze Kraft dafür aufwendet, andere Leute zufrieden zu stellen. Allen voran ihre Mutter, die nach der Scheidung von Kathas Vater in einem Sumpf aus Bitterkeit und Überforderung versinkt. Ihr nimmt Katha quasi die Versorgung und Erziehung ihrer achtjährigen Schwester Nadine ab. Nadine ist eine rebellische und furchtlose Natur, sie lebt ihre Gefühle rücksichtslos aus und ist damit das genaue Gegenteil von Katha. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, verstehen sich die beiden Schwestern gut.
Nach der Trennung der Eltern zieht die Mutter mit den Mädchen nach Dortmund. In der neuen Schule schließt sich Katha einer Mädchenclique an und findet in Angelica, der Mutter einer Mitschülerin, eine erwachsene Freundin, die ihr zuhört, sie sieht und ihr durch die schwierige Zeit der Pubertät hilft. Dank Angelicas Einfluss traut Katha sich sogar, gegen die Lehrerin und ihre Mutter aufzubegehren. Doch dann geschieht ein Unglück, das für Katha den Untergang ihrer Welt bedeutet.
Der Titel „Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne“ ist Aufsehen erregend, das Buchcover entsprechend dramatisch. Dieses tolle Sprachbild wird im Verlauf der Geschichte erklärt. Sina Scherzant verwendet noch viele andere originelle Sprachbilder in dem angenehm zu lesenden Roman. Ich konnte mühelos in die Gedankenwelt der 14jährigen Katha eintauchen und sehr gut nachempfinden, wie sie einem Chamäleon gleich die Farbe wechselt, wenn es erforderlich ist, um Harmonie herzustellen. Auch das ständige Unterdrücken der eigenen Impulse und das Gefühl, unsichtbar zu sein, beschreibt die Autorin eindringlich.
Nach dem mit 0. überschriebenen 1. Teil folgt eine abstrakte und verwirrende Sequenz, die Kathas Schockzustand nach der Katastrophe widerspiegeln soll. Damit konnte ich mich nicht anfreunden. Der kurze 3. Teil spielt 14 Jahre später und führt einige offene Fäden zusammen.
In ihrem bemerkenswerten Debütroman spricht Sina Scherzant Themen wie Ausgrenzung, Feminismus, Transgender, Scheidungsfolgen und Trauerbewältigung an. Einiges ist mir zu schwarz-weiß gemalt, so werden die Männer grundsätzlich negativ dargestellt. Auch sind die Beschreibungen für meinen Geschmack zu langatmig. Insgesamt ist es eine interessante, gut geschriebene Erzählung über das Leben und Fühlen eines jungen Mädchens in den 2000er Jahren in Deutschland.
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Vom Sehen und gesehen werden
"Ohne es zu wissen, lechzte ich offensichtlich danach, gesehen zu werden, und die Sehende zu teilen kam nicht infrage."
Katha ist vierzehn und nicht nur ihr Alter garantiert Umbruch, sondern auch das Leben, das sie nicht beeinflussen kann. Ihre Eltern …
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Vom Sehen und gesehen werden
"Ohne es zu wissen, lechzte ich offensichtlich danach, gesehen zu werden, und die Sehende zu teilen kam nicht infrage."
Katha ist vierzehn und nicht nur ihr Alter garantiert Umbruch, sondern auch das Leben, das sie nicht beeinflussen kann. Ihre Eltern trennen sich, sie ziehen mit Mutter und Schwester in eine neue Stadt und sie hat viel damit zu tun, es allen recht zu machen. Ihre Mutter versinkt in Selbstmitleid, ihre Schwester rebelliert biestig, aber liebenswürdig gegen alles und jeden. In der neuen Schule findet sie auf Anhieb Anschluss, weil sie es perfekt beherrscht, sich einzufügen. Durch ihre neue Clique kommt es zu einer Begegnung, die ihr ganzes Leben, ihre ganze Identität auf den Kopf stellen wird: Angelica, die Mutter der Cliquen-Anführerin Sofie, ist anders; rebellisch, unangepasst, bunt, Frauen liebend. Und sie ist die Erste, die Katha scheinbar sieht.
Sina Scherzant erzählt in "Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" eine vielschichtige, einfühlsame und feministische Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Sich-Finden und vom Empfinden tiefer Verbundenheit, die sich nicht kategorisieren lässt. Haarscharf analysiert sie das Komplizierte an Beziehungen, an Freundschaft, Liebe und der eigenen Identität, verpackt es in einer auto-fiktionalen Erzählung und schafft es gekonnt, die Protagonistin zum Wachsen zu bringen. Die Geschichte ist packend von der ersten Zeile weg, sofort ermöglicht es die Autorin sich in Katha hineinzuversetzen. Die Lesenden fühlen die Zerrissenheit und die Forderung endlich gesehen zu werden; das Für und Wider es allen stets recht zu machen - und den Ausbruch daraus. Der Schreibstil ist kurzweilig und herausfordernd zugleich, denn philosophische und gesellschaftskritische Gedanken begleiten stets den Fortgang der Geschichte. Zwischendurch, in einer Phase der Trauer, werden die Gedanken so selbstzerstörerisch, dass es beinahe unaushaltbar ist. Aber darin liegt die große Stärke des Geschriebenen, denn auch dieser Prozess ist nachvollziehbar und nachfühlbar. Und schließlich versöhnt uns die Autorin mit der Trauer und der Tatsache, dass sich das Leben weiterentwickelt.
Sina Scherzant ist ein ganz großer, einfühlsamer und feministischer Debütroman gelungen, der lange nachhallen wird und es definitiv verdient hat, (mindestens) ein weiteres Mal gelesen zu werden!
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Gebundenes Buch
WHERE ARE THE 90’S KIDS? ᵕ̈ Hier kommen fantastische Throwback Vibes in unsere Teenie-Zeit 😮💨🤌🏼 Details gefällig - I’VE GOT YOU 💘
»AM TAG DES WELTUNTERGANGS VERSCHLANG DER WOLF DIE SONNE« von Sina Scherzant 🐺🌞💜
Throwback into 2003 …
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WHERE ARE THE 90’S KIDS? ᵕ̈ Hier kommen fantastische Throwback Vibes in unsere Teenie-Zeit 😮💨🤌🏼 Details gefällig - I’VE GOT YOU 💘
»AM TAG DES WELTUNTERGANGS VERSCHLANG DER WOLF DIE SONNE« von Sina Scherzant 🐺🌞💜
Throwback into 2003 🪩 Katha (14 J.) zieht nach der Trennung der Eltern mit ihrer Mutter und jüngeren Schwester Nadine nach Dortmund. Und das beutetet für Katha: Neue Schule, neue Freund*innen finden. Anders als Nadine findet Katha schnell eine Clique 👯♀️👯♀️ angeführt von Sofie, die sie aufnimmt. Nicht, dass Teenie-Sein das Anstrengendste überhaupt ist (we all remember it so well 😮💨🥵), ist Katha auch selbst ernannte Vollzeit-Lebenshandwerkerin und kümmert sich damit schon immer selbstlos um alle anderen.
»Sich zu kümmern, aufzuopfern, allzeit bereit zu sein im Kampf gegen das Unwohlsein der anderen, hieß nur blöderweise auch irgendwie unsichtbar zu werden. […] Aber das war schon in Ordnung so. Das Wichtigste war schließlich, dass es allen gut ging. Allen anderen.« (S.14f)
Ihre Clique hängt regelmäßig vor (Ange-)Licas Fenster ab und damit auch Katha: »Ich traf Gott, und ihr Name war Angelica.« (S.48) Und diese Freundschaft verändert Katha und Ihr Leben. But no Spoilers. 🙅🏼♀️
Aber natürlich passiert auch etwas sehr Trauriges, und damit endet der Teil 1 des Romans, den ich wirklich krass feiere 🥹🤌🏼 Teil 2 ist sprachlich, stilistisch und literarisch ganz anders gestaltet und passt in die Storyline, hat meine Euphorie für das Buch aber ein wenig gedämpft. Der letzte Teil 3 hat den Roman für mich aber sehr passend beendet und ich bin einfach krass verliebt in den Schreibstil von Sina Scherzant. 💜
Beim Lesen konnte ich den Stift gar nicht mehr aus der Hand legen, so viele wahnsinnig schöne Sätze und Formulierungen hat Sina hier rausgehauen. Diese Throwback-Vibes, Geschwister-Liebe, Patrichariatkritik, Coming-of-Age Story und wunderschönen Sätze haben mich voll getroffen 💘
Ein wahnsinnig toller Roman - gönnt Euch diese fantastischen 2000er Vibes und großartig erzählte Story. LIEBEN WIR 💜
P.S.: Wie schön ist bitte dieses Cover?
P.P.S.: Wer hat früher bitte nicht Chips-Cola-Verhext gespielt? LOVE IT 🫶🏼
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Gebundenes Buch
Katha hat gelernt sich anzupassen - an ihre Familie, ihre Freunde, an ihre ganze Umgebung. Damit es anderen gut geht, hat sie ihr Leben lang gelernt sich selbst klein zu halten, nicht aufzufallen. Nachdem sie nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter und Schwester umzieht, lernt sie Angelica …
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Katha hat gelernt sich anzupassen - an ihre Familie, ihre Freunde, an ihre ganze Umgebung. Damit es anderen gut geht, hat sie ihr Leben lang gelernt sich selbst klein zu halten, nicht aufzufallen. Nachdem sie nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter und Schwester umzieht, lernt sie Angelica kennen. Schnell wird sie für Katha so etwas wie einer Ersatz-Mutter. Als sie schwer krank wird, ändert sich für Katha alles.
Ich habe selten ein Buch gelesen, das so sehr mit mir resoniert hat wie der Roman von Sina Sherzant. Vielleicht wissen viele, wie es ist ein People Pleaser zu sein und sich selbst immer hinter andere zu stellen, aber Sina Sherzant bringt es in "Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" mit schlauen Beobachtungen auf den Punkt. Dazu kommt das Setting im Jahrhundertsommer 2003 und die Parts zum Aufwachsen in den 2000ern. Auch wenn der zweite Part des Buches durch die eher assoziativen Gedankengänge ein bisschen langatmiger ist, bildet der dritte Teil einen tollen Abschluss. Dazu kommt das wunderschöne Cover und wir haben ein 5-Sterne-Komplettpaket.
Sina Sherzants hat mich zum Nachdenken, zum Lachen, zum Erinnern gebracht. Er hat mich traurig gemacht und mich gleichzeitig aufgeheitert. Definitiv eines meiner Jahreshighlights!
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„𝘚𝘪𝘤𝘩 𝘻𝘶 𝘬𝘶̈𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘢𝘶𝘧𝘻𝘶𝘰𝘱𝘧𝘦𝘳𝘯, 𝘢𝘭𝘭𝘻𝘦𝘪𝘵 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘻𝘶 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘪𝘮 𝘒𝘢𝘮𝘱𝘧 𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘥𝘢𝘴 𝘜𝘯𝘸𝘰𝘩𝘭𝘴𝘦𝘪𝘯 …
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„𝘚𝘪𝘤𝘩 𝘻𝘶 𝘬𝘶̈𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘢𝘶𝘧𝘻𝘶𝘰𝘱𝘧𝘦𝘳𝘯, 𝘢𝘭𝘭𝘻𝘦𝘪𝘵 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘻𝘶 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘪𝘮 𝘒𝘢𝘮𝘱𝘧 𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘥𝘢𝘴 𝘜𝘯𝘸𝘰𝘩𝘭𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯, 𝘩𝘪𝘦ß 𝘯𝘶𝘳 𝘣𝘭𝘰̈𝘥𝘦𝘳𝘸𝘦𝘪𝘴𝘦 𝘢𝘶𝘤𝘩 𝘪𝘳𝘨𝘦𝘯𝘥𝘸𝘪𝘦 𝘶𝘯𝘴𝘪𝘤𝘩𝘵𝘣𝘢𝘳 𝘻𝘶 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯. … 𝘈𝘣𝘦𝘳 𝘥𝘢𝘴 𝘸𝘢𝘳 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘪𝘯 𝘖𝘳𝘥𝘯𝘶𝘯𝘨 𝘴𝘰. 𝘋𝘢𝘴 𝘞𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨𝘴𝘵𝘦 𝘸𝘢𝘳 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘪𝘦ß𝘭𝘪𝘤𝘩, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘦𝘴 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘨𝘶𝘵 𝘨𝘪𝘯𝘨. 𝘈𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯.“ (𝘚. 14/15)
Katha macht es sich schon sehr früh im Leben zur Aufgabe sich um andere zu kümmern. Sie versucht die Ehe ihrer Eltern zu retten und als sie damit scheitert, nimmt sie der Mutter allerhand Pflichten ab. Sie kümmert sich um ihre jüngere Schwester Nadin, schmeißt den Haushalt, fühlt sich für alles und jeden in ihrer Umgebung verantwortlich.
Sie macht sich klein, versucht unter dem Radar zu bleiben, arbeitet gegen ihre eigenen Bedürfnisse, scheint sie nicht einmal zu kennen, bis sie eines Tages auf Angelica, die Mutter einer Klassenkameradin, trifft. Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben fühlt sie sich gesehen. Angelica stellt Fragen, ist aufrichtig interessiert und legt ihr immer wieder ans Herz auch an sich selbst zu denken.
Angelica wird mehr und mehr Mutterersatz, aber das ändert sich schlagartig, als sie krank wird und kurz darauf stirbt. Mit ihrem Tod bricht für Katha eine Welt zusammen, ein Zustand aus dem sie sich nicht so schnell befreien kann.
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Sina Scherzant zeichnet in ihrem Debüt ein großartiges Bild eines Mädchens/ einer jungen Frau, die ihr Leben in den Schatten aller anderen stellt. Dies passiert nicht freiwillig, sondern als erlerntes Verhalten auf äußere Umstände.
Von frühester Kindheit an, fühlt sich Katha verantwortlich für eigentlich alles, traut ihrem Umfeld nicht zu mit Problemen oder Emotionen umzugehen, lädt sämtliche Last auf ihre Schultern. Gepaart mit magischem Denken entwickelt sich ein Verhalten, dass nicht gut für die Protagonistin ist, dass sie fast daran zerbrechen lässt. Die kindliche Sichtweise auf die Dinge, macht es teilweise sehr bedrückend zu lesen. Vor allem die Selbstverleugnung, das nicht Einsehen-wollen, dass man selbst Hilfe braucht.
„𝘌𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘰𝘧𝘵 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘰𝘬𝘢𝘺, 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘨𝘶𝘵, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘰 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘪𝘮𝘮, 𝘬𝘦𝘪𝘯 𝘗𝘳𝘰𝘣𝘭𝘦𝘮, 𝘬𝘦𝘪𝘯 𝘚𝘵𝘳𝘦𝘴𝘴, 𝘯𝘦𝘪𝘯, 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘣𝘦𝘴𝘵𝘦𝘯𝘴, 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘶𝘤𝘩 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘎𝘦𝘥𝘢𝘯𝘬𝘦𝘯, 𝘪𝘤𝘩 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘦 𝘮𝘪𝘳 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘨𝘦𝘯𝘶𝘨.“ (𝘚. 349)
Katha ist sehr realistisch dargestellt und ich denke der/die ein oder andere wird sich gut in ihrem Verhalten wiederfinden, wodurch es nicht einfach nur ein Roman ist, sondern durchaus auch zur Reflexion einlädt.
Durch die Begleitung über mehrere Jahre wird schön herausgearbeitet, in wiefern sich das fehlen von Urvertrauen auf die späteren Erwachsenenjahre auswirkt.
Durch die Figur der Angelica wird zwar ein bisschen was abgefedert, aber eben nicht komplett. Angelica übernimmt hier die Aufgaben die eigentlich den Eltern obliegen sollte: Katha Selbstvertrauen zu geben, sie in ihren Bedürfnissen zu bestärken, sie Kind sein lassen… etwas was den Eltern nicht möglich ist. Der Vater ist nach der Scheidung größtenteils abwesend, wird von der Mutter schlecht gemacht. Die Mutter versinkt zeitweise in Depression und lenkt sich die restliche Zeit mit arbeiten ab. Gerade im Teenageralter, wo sowieso alles drunter und drüber geht und Halt wichtig ist, muss sich Katha diesen selbst geben, wozu sie natürlich gar nicht in der Lage ist.
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Scherzants Schreibstil ist voll von Metaphern, der die kindlichen Gedanken erlebbar macht und lässt sich schön lesen. Über die Seiten hinweg, macht nicht nur Katha, sondern auch das Geschriebene eine Entwicklung durch und ich wäre der Geschichte gern noch weiter gefolgt.
Im Faziz ein tolles Debüt mit einer schönen Tiefe und eine Empfehlung für euch.
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Gebundenes Buch
Ein Buch für alle Lebenshandwerkerinnen, Chamäleons und Kümmerrerinnen, die oft den wichtigsten Menschen in ihrem Leben vergessen - sich selbst!
Katha macht alles richtig - zumindest für alle anderen! Nichts kann sie so gut, wie sich unsichtbar machen, es anderen recht machen, …
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Ein Buch für alle Lebenshandwerkerinnen, Chamäleons und Kümmerrerinnen, die oft den wichtigsten Menschen in ihrem Leben vergessen - sich selbst!
Katha macht alles richtig - zumindest für alle anderen! Nichts kann sie so gut, wie sich unsichtbar machen, es anderen recht machen, auf magische Weise funktioniert alles, dank Katha! Die Sache hat nur einen Haken - funktioniert das auf Dauer auch für Katha? Funktioniert es für irgendeinen Menschen, der oder die alle eigenen Bedürfnisse zurückstellt, und dabei fast zwangsläufig den Zugang zu sich selbst verliert, oder nie findet, und damit auch zum eigenen Glück?
Wie begegnen im Roman zunächst der erwachsenen Katha, Ende 20, wohnhaft in Berlin, die uns bereits nach wenigen Seiten mit in die Erinnerung an ein prägendes Jahr ihrer Jugend, vielleicht das bis dato wichtigste ihres Lebens, mitnimmt. Katha ist in dieser Vergangenheit 14, ihre Eltern haben sich gerade getrennt, sie zieht mit Mutter und der jüngeren Schwester Nadine zurück in die Heimatstadt ihrer Mutter, nach Dortmund.
Während ihre Mutter mit der neuen Situation überfordert ist, ihre kleine Schwester rebelliert, macht Katha, das, was sie immer tut - sie antizipiert die Wünsche und Erwartungen ihres Umfelds, kümmert sich um ihre Schwester, Haushalt etc., versucht Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen, und wenn doch räumt sie sie aus dem Weg. Sie funktioniert perfekt und ist stolz darauf.
Erst als sie auf Lica trifft, Mutter einer ihrer neuen Freundinnen, beginnt sie sich selbst in Frage zu stellen. Denn Lica ist anders, anders als alle Frauen, die sie bisher kennengelernt hat, sie fasziniert Katha und Katha beginnt zu ahnen, dass dieses anders vielleicht genau richtig ist. Doch dann wird Lica krank und Katha muss sich abermals in Frage stellen.
Der Roman bewegt sich zwar in weiten Teilen in Kathas Jugend, doch ihre Überlegungen sind oft fast universell, so dass sich vermutlich viele Frauen unabhängig ihres Alters darin wiederfinden werden.
An der Geschichte und Figur von Katha zeigt Sina Scherzant eindrucksvoll auf wie Strukturen, auch patriarchale, Schönheitsideale etc. auf uns wirken und wir uns unter ihnen verbiegen bis zur Selbstauflösung. Alle anderen sind glücklich, was spielt es da für eine Rolle, dass der Preis mein Selbst ist? Es sind diese internalisierten Erwartungen, die Scherzant an die Oberfläche bringt und damit sichtbar macht.
Emanzipation, Umgang mit Trauer und Schmerz, Frauenfreundschaften und Konkurrenzdenken all das sind Themen die Scherzant wie nebenbei in die Geschichte einflicht und dies in einer leichtfüßigen Sprache, die Schwere und wichtige Themen, quasi spielend vermittelt.
Ein wundervoller Gegenwartsroman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann!
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