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Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist "eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler)Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jet...
Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist "eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler)Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.
Jenifer Becker, geboren 1988, arbeitet als Autorin, Kulturwissenschaftlerin und bildende Künstlerin. Sie studierte Kreatives Schreiben am Literaturinstitut Hildesheim, wo sie seit 2015 lehrt und forscht. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Ambivalenzen digitaler Kulturen. Sie lebt in Berlin. Zeiten der Langeweile (2023) ist ihr Debütroman.
Produktdetails
- Verlag: Hanser Berlin
- Artikelnr. des Verlages: 516/27804
- Seitenzahl: 237
- Erscheinungstermin: 21. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 137mm x 27mm
- Gewicht: 354g
- ISBN-13: 9783446278042
- ISBN-10: 3446278044
- Artikelnr.: 67664455
Herstellerkennzeichnung
Hanser Berlin
Lehrter Straße 57 Haus 4
10557 Berlin
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
"Vielschichtig und relevant" ist Jenifer Beckers Romandebüt, findet Rezensent Simon Sahner. Die 30-jährige Mila löscht im Pandemiewinter 2021 alle Social Media Apps von ihrem Handy und tilgt biographische Informationen über sich selbst aus dem Internet - ein normaler Digital Detox, vermutet Sahner zuerst. Doch dann wird diese Flucht aus dem Digitalen zur Obsession, erklärt er: Mila geht auch dann nicht mehr aus dem Haus, als die Pandemie vorbei ist, sie fürchtet, Bilder von ihr könnten im Netz landen. Laut Kritiker geht es Becker aber nicht um eine pauschale Verdammung des Internets, sondern um eine "differenzierte Betrachtung der Gegenwart". Die nüchterne Sprache und die Ich-Perspektive lassen Sahner in die Gedanken der Protagonistin eintauchen und das Abschweifen in die Obsession gut beobachten - ein gelungenes Debüt, das nicht versucht einfache Antworten zu geben, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"In ihrer so humorvollen wie klugen Erkundung eines analogen Alltags macht es sich die beeindruckend diskursbewanderte Debütantin Jenifer Becker nie zu einfach. Nach der Lektüre weiß man nicht, wovor man sich mehr fürchten soll - dem Smartphone oder seiner Abwesenheit." Marie-Luise Goldmann, Welt am Sonntag, 27.08.23 "Spannend ist dieser Roman vor allem, weil er keine einfachen Antworten anbietet. ... 'Zeiten der Langeweile' ist vieles, aber entgegen des Titels vielschichtig und relevant." Simon Sahner, Deutschlandfunk Kultur, 08.09.23 "Ein Lesevergnügen." ZDF aspekte, 20.10.23 "Ein wahnhafter, ein technologie- und gesellschaftskritischer Roman, der einem elegant die Frage unterjubelt: Wer zieht eigentlich die absurdere Show ab?" Lisa
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Berins, Frankfurter Rundschau, 31.08.23 "Dieses Debüt ist faszinierend zeitgeistig. Jenifer Becker schwingt sich zur Seismografin der Lebensrealität der Digital Natives auf." Corinne Orlowski, WDR 3, 01.09.23 "Ein Silicon-Valley-Buch für alle, die 'The Circle' von Dave Eggers oder Thea Mengelers 'Connect' mochten." Juliane Fischer, Falter, 30.08.23 "Ein raffinierter Roman voller Referenzen. Die deutsche Antwort auf Ottessa Moshfeghs Welterfolg 'Mein Jahr der Ruhe und Entspannung' ... Beckers Sprache lebt von einer gegenwartsgesättigten Detaildichte, die voller Humor ist und von großer Leichtigkeit. Es sind Sätze, die auf dem festen Boden des Alltags stehen und jederzeit bereit sind, sich in philosophische Höhen abzustoßen." Malte Abraham, fluter, 17.08.23 "'Zeiten der Langeweile' dockt präzise an die Jetztzeit an - gut geschrieben und aufklärerisch." Richard Mariaux, Aachener Zeitung, 07.10.23 "Wenn wir nicht mehr selber entscheiden können, wer wir sein wollen, wie ist es dann um unsere Freiheit bestellt? ... Ein komplexes Debüt." Dierck Wolters, Frankfurter Neue Presse, 22.11.23 "Ein kraftvolles Debüt zu einer modernen Sehnsucht!" Marlene Sørensen, Harper´s Bazaar, 16.08.23 "Ein tolles Debüt, das genau den Zeitgeist trifft." Daniel Schieferdecker, Esquire Magazin, 01.08.23 "Becker schafft es, die Angst vor der Unberechenbarkeit des Internets eindrucksvoll zu transportieren." Handelsblatt, 11.12.23 "Ein Spiegel unseres alltäglichen digitalen Lebens ... Jenifer Becker beschreibt punktgenau, welchen Ängsten unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren ausgesetzt war." Laura Ewert, Focus, 27.01.24 "Ein popliterarisches Zeitdokument. ... Eine Empfehlung für alle, die sich eine kluge, tiefgründige Auseinandersetzung mit den Konflikten digitaler Kultur wünschen." Elske Beckmann, mephisto 97.6, 02.09.23 "Jenifer Becker legt ein beklemmendes, auf merkwürdige Weise fesselndes Debüt vor und fängt das Dilemma ihrer Protagonistin mit ebenso scharfem wie unaufdringlichem Blick ein." Alexandra Huth, kreuzer, 05.10.23
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Mila möchte aus dem Internet verschwinden. Um das zu erreichen, gibt sie sich die größte Mühe, alle ihre Spuren aus dem Netz zu löschen. Aber was mit Instagram-Accounts und Hausarbeiten beginnt, wird irgendwann zu einer obsessiven Suche nach jeglichen hinterlassenen Spuren …
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Mila möchte aus dem Internet verschwinden. Um das zu erreichen, gibt sie sich die größte Mühe, alle ihre Spuren aus dem Netz zu löschen. Aber was mit Instagram-Accounts und Hausarbeiten beginnt, wird irgendwann zu einer obsessiven Suche nach jeglichen hinterlassenen Spuren ihrerseits.
Das Buch beschäftigt sich mit den Daten und Informationen, die die Menschen im Internet hinterlassen und stellt überspitzt dar, wie die Hauptcharakterin sich reinsteigert, die Kontrolle über diese zurückzuerobern.
Im Buch werden viele sehr akkurate Beobachtungen bezüglich des Umgangs und der Probleme mit Social Media getroffen. Es sind Dinge, die mir teilweise so halb bewusst waren, aber sie so konkret zusammengetragen zu sehen, war erschreckend. Es werden viele Zustände des heutigen Lebens erforscht und wie fragwürdig diese sind. Beispielsweise, wie normalisiert es ist, dass Menschen teilweise einfach wildfremde Leute filmen und diese ins Internet stellen.
Mila beschäftigt sich im Buch immer obsessiver mit ihren Ängsten, bis diese dramatische Züge annehmen, die ich jedoch sehr gut dargestellt fand. Der Strudel aus Verschwörungen und Furcht, in den sie dabei rutscht, ist ebenso besorgniserregend wie nachvollziehbar.
Der Anfang des Buches war etwas ziellos, im Verlauf der Geschichte werden die besorgniserregenden Aspekte des Internets jedoch so gekonnt dargestellt, dass man selbst mit einem flauen Gefühl das Buch schließt.
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Heldinnenreise ohne Ankommen
„Zeiten der Langeweile“ hörte sich so vielversprechend an, war dann aber tatsächlich etwas langweilig. Ich glaube, dass die grundsätzliche Halbwertszeit des Romans recht kurz ist, da die unzähligen Popkultur-Referenzen doch meist …
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Heldinnenreise ohne Ankommen
„Zeiten der Langeweile“ hörte sich so vielversprechend an, war dann aber tatsächlich etwas langweilig. Ich glaube, dass die grundsätzliche Halbwertszeit des Romans recht kurz ist, da die unzähligen Popkultur-Referenzen doch meist über sehr kurzweilige Trends sind. Der Emily Dickinson Vergleich des Klappentextes wirkt da fehl am Platz.
Die Autorin beschreibt zwar gut, wie Milas Verhalten immer zwanghafter wird, aber gleichzeitig fühlt sich der Roman an wie eine Endlosschleife; teilweise wirkte es, als wäre man gefangen in der Kommentarspalte sozialer Medien.
Grundsätzlich, und das ist für mich das größte Problem und größte Manko von "Zeiten der Langweile", bleibt jegliche Reflektion aus. Milas Probleme sind so viel tiefergehender als dass der Wunsch, sich komplett aus dem Netz zu "löschen" ihr dahingehend helfen könnte, doch diese Erkenntnis hatte nur ich als Leserin, nicht die Protagonistin. Schade, dass sich die Erzählung zu sehr im Kreis dreht, statt tatsächlich auf Milas Probleme einzugehen. Passenderweise ist das ja auch das Thema ihrer Dissertation, die Heldinnenreisen in der Populärkultur, über Frauen, die in Literatur und Film nach Krisen eine heilende Reise unternehmen. Mila erkennt sogar eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, dass sie nun selbst zu einer der von ihr untersuchten Heldinnen wurde. Aber für mich bleibt sie leider nicht nur in der Krise stecken, sondern gerät irgendwie noch tiefer hinein. Die Reflektion, die „Heilung“, der Abschluss der Reise bleibt bei Mila aus. Stattdessen kommt der Roman einfach zu einem Ende, aber alles bleibt irgendwie in der Luft hängen.
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Wenn die Abkehr von der Sucht zur Sucht wird
Mila macht den Drop-out. Es beginnt mit einem vorübergehenden Detox. Sie verabschiedet sich aus Social Media, um eine etwaige Sucht danach in den Griff zu bekommen, entwickelt jedoch nach und nach eine ganz andere Sucht: Die Sucht danach, sich aus …
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Wenn die Abkehr von der Sucht zur Sucht wird
Mila macht den Drop-out. Es beginnt mit einem vorübergehenden Detox. Sie verabschiedet sich aus Social Media, um eine etwaige Sucht danach in den Griff zu bekommen, entwickelt jedoch nach und nach eine ganz andere Sucht: Die Sucht danach, sich aus dem öffentlichen Leben zu verabschieden. Und wie jede Sucht, fängt auch diese schleichend an, ehe sie von Mila völlig Besitz ergreift.
Es war anstrengend, diesen Roman zu lesen. Denn die Schilderung von Milas Drop-out erfolgt nicht in leisen Tönen. Vielmehr prasselt bei Lesen eine Themenfülle auf mich ein, die mich beinahe erschlägt. Es wird nicht nur das schier unendliche Feld von Corona und Impfgegnern, Verschwörungstheorien und Aluhüten abgegrast. Auch der Ukraine-Krieg findet Erwähnung, die Strahlenbelastung, und wie es sich für zeitgenössische Literatur gehört, erfahren wir auch detailliert, wann und wie sich die Heldin selbst befriedigt. Hier darf ich ein Zitat aus dem Roman für mich in Anspruch nehmen: „Ich war mir nicht sicher, ob er meine Ironielosigkeit lesen konnte.“ Der Roman ist laut, bunt und grell. Es bedarf beim Lesen einiger harter Arbeit, diesen ganzen Wust an Themen beiseite zu schaufeln, um zum Grunde vorzudringen. Denn während der Titel Gegenteiliges suggeriert, wird es Mila zunächst nicht langweilig, sondern sie verfällt immer mehr in Aktionismus, treibt den Cut von Medien und Vernetzung geradezu manisch auf die Spitze. Und dann schließlich der Tiefpunkt, der Punkt Null. Die maximale Abschottung, auch Augen und Ohren verschlossen. Danach die metaphorische Wiedergeburt?
Der Roman ist erschreckend in seiner Wirklichkeitsnähe und gleichzeitig abschreckend, weil er es auf die Spitze treibt. Mila kennt kein Mittelmaß, sondern lebt ihr digitales Detox ausschweifender aus als zuvor ihr Leben mit Social Media. Das lässt mich Mila nicht fühlen und nicht verstehen. Ich habe mich mit dem Roman und der Flut von Milas Besessenheit überfordert gefühlt, und vielleicht trifft genau das den Zeitgeist auf den Punkt.
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„Zeiten der Langeweile“ ist ein flüssig geschriebener, flotter Roman, der sich mit der Welt der digitalen Welt und den Auswirkungen auf das Leben der Menschen auseinandersetzt. Die in Berlin lebende Protagonistin Mila nimmt sich eine Auszeit, indem sie alle Verbindungen zur …
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„Zeiten der Langeweile“ ist ein flüssig geschriebener, flotter Roman, der sich mit der Welt der digitalen Welt und den Auswirkungen auf das Leben der Menschen auseinandersetzt. Die in Berlin lebende Protagonistin Mila nimmt sich eine Auszeit, indem sie alle Verbindungen zur digitalen Welt und zu den sozialen Medien kappt, weil sie plötzlich Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit und dem Gecancelt-Werden verspürt. Schon bald merkt sie, dass sie vereinsamt und dass ihre Freundschaften auseinanderbrechen. Aber immer stärker und paranoider wird ihr Drang, aus der (digitalen) Welt zu verschwinden.
Die Autorin versteht es sehr gut, Milas psychische Belastung von Mila und zeichnet ihren sozialen Abstieg, ihre Isolation und ihre sich ständig verstärkende Paranoia nach. Die Lektüre des Buchs hat mich über den Einfluss und die Auswirkungen der sozialen Medien auf unser tägliches Leben nachzudenken. Es zeigt die Gefahren der digitalen Abhängigkeit auf, schildert aber auch, wie unverzichtbar das Internet und die sozialen Medien im Alltag sind und welche Folgen es hat, wenn man sich aus allem ausklinkt.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, sie schreibt atmosphärisch und kenntnisreich über ein bestimmtes akademisches, großstädtisches Milieu, die Menschen und ihren Lebensstil. So habe ich den Roman mit großem Interesse gelesen und kann ihn weiterempfehlen.
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Wie brutal und quälend Langeweile wirklich sein kann, beweist Jenifer Becker mit diesem großen Roman »Zeiten der Langeweile«. Die Protagonistin ist unnahbar und eigenwillig, ihre Motive bleiben halbwegs schleierhaft, doch sie beschließt, sich gänzlich aus dem …
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Wie brutal und quälend Langeweile wirklich sein kann, beweist Jenifer Becker mit diesem großen Roman »Zeiten der Langeweile«. Die Protagonistin ist unnahbar und eigenwillig, ihre Motive bleiben halbwegs schleierhaft, doch sie beschließt, sich gänzlich aus dem Internet zu löschen, und das mit einer Besessenheit und Biss, dass es einem fast schon imponiert. Beharrlich verweigert sie sich sämtliche Profile online, jedwedes Bild, auf dem auch nur ein Finger von sich zu sehen ist, lässt sie löschen, und verzichtet zeitweise gänzlich auf Internet, schirmt sich ab.
Im Zuge dessen wird ihr auch schmerzlich bewusst, dass sie so immer mehr aus dem echten, analogen Leben verschwindet, da ihr sämtliche Möglichkeiten fehlen, sich mitzuteilen und auszutauschen. So ist der Roman ein bissiger Kommentar zu den Abhängigkeiten im Alltag und Einsamkeit.
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Zeiten der Langeweile handelt von dem digitalen Ausstiegt einer Frau Anfang 30 und den Konsequenzen damit. Leider hat mich der Roman aufgrund einer absolut unsympathischen und überzogen klischeehaft dargestellten Protagonisten sehr enttäuscht.
Ich hatte mir eine Geschicht erhofft, in …
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Zeiten der Langeweile handelt von dem digitalen Ausstiegt einer Frau Anfang 30 und den Konsequenzen damit. Leider hat mich der Roman aufgrund einer absolut unsympathischen und überzogen klischeehaft dargestellten Protagonisten sehr enttäuscht.
Ich hatte mir eine Geschicht erhofft, in der man sich wiederfindet und das eigene Verhalten bzgl. Internetonsum gespiegelt und kritisch hinterfragt wird. Was ich letztlich bekommen habe ist ein Ausstieg aus dem Internet der schnell und für mich nicht nachvollziehbar in eine panische Angst abdrifet, dass auch nur der kleine Zeigefinger der Protagonistin es irgendwie ins Internet schafft. Das ganze wirkt für mich so am Leben vorbei und unrealistisch und hat zwischenzeitlich schon fast etwas von Gehirnwäsche. Dazu kommen absolut unsympathische Charaktere, in die gefühlt jedes Klischee von jungen Leuten aus Berlin hineingepresst werden sollte.
Am Ende gibt es auch keine irkliche Message oder ein Fazit was aus dem Experiment gezogen wird. Mich hat der Roman daher leider enttäuscht.
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In Jenifer Beckers Debütroman mit dem mich total ansprechenden Cover, beschließt die 30-jährige Berlinerin Mila, die Protagonistin des Romans, ihre Social-Media-Präsenz zurückzufahren. Nach und nach mündet das Minimieren der Social-Media-Zeit zu einem schon radikalen …
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In Jenifer Beckers Debütroman mit dem mich total ansprechenden Cover, beschließt die 30-jährige Berlinerin Mila, die Protagonistin des Romans, ihre Social-Media-Präsenz zurückzufahren. Nach und nach mündet das Minimieren der Social-Media-Zeit zu einem schon radikalen Verschwinden aus der digitalen, modernen Welt. Das zu Beginn fast schon körperliche Schmerzen bereitende Löschen der eigenen Timeline, das Abwenden von Social Media, womöglich hin zu mehr Freiheit, dreht sich in ein beinahe fanatischen persönlichen Kampf mit der digitalen Welt bis zur völligen Isolation und dem Mittelpunkt ihres neuen Alltags.
Die Autorin dieses Romans schafft es aktuelle Geschehnisse und Kontroversen aufzugreifen und einzubauen.
Ein modernes Buch, geschrieben in einem für mich sehr ansprechenden Schreibstil. Thema topaktuell, daher für mich empfehlenswertes Buch
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Aktuelles Thema - Digital Detox
In diesem Roman „Zeiten der Langeweile“ beschäftigt sich die Autorin Jennifer Becker mit dem durchaus wichtigen Thema Digital Detox, das komplette verschwinden aus dem Internet und den toxischen Strahlen der technischen Geräte. Solche Gedanken …
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Aktuelles Thema - Digital Detox
In diesem Roman „Zeiten der Langeweile“ beschäftigt sich die Autorin Jennifer Becker mit dem durchaus wichtigen Thema Digital Detox, das komplette verschwinden aus dem Internet und den toxischen Strahlen der technischen Geräte. Solche Gedanken hatte ich des öfteren auch, wenn auch nicht so übertrieben wie in diesem Roman dargestellt. Man ist plötzlich genervt und möchte sich hier und da komplett ausklinken. Bei Facebook habe ich das mehrfach in Betracht gezogen, da ich es kaum noch nutze. Ich selbst kann es mir aber nicht vorstellen mich von allem zu trennen.
Teils etwas zu langatmig geschrieben aber es regt definitiv zum nachdenken an, da man ja fast nur noch alles digital erledigt. Sei es die Bezahlung, das Shoppen, das Lernen, Arbeiten, die Beziehungen zwischen Freunden und der Familie, das Leben wird immer digitalisierter.
Mila, 30 Jahre alt, möchte sich vom digitalen Leben verabschieden und unternimmt alles mögliche dafür.
Erst sind es die sozialen Medien, dann das löschen ihres Namens, wo auch immer er auftaucht, Fotos auf denen sie zu sehen ist, Streaming-Dienste usw. Dann geht es weiter mit dem Handy, Fernseher, Computer, Toaster, alles was elektrisch ist muss weg. Irgendwann fühlt sie sich völlig einsam, ihr ist langweilig und die Freunde gehen ihr auch so langsam aus dem Weg, wegen ihrem Detox-Wahn. Das Ende fand ich leider auch nicht besonders toll, das hätte noch etwas ausgebaut werden können.
Die Protagonistin habe ich als eine schwierige Person empfunden und tatsächlich auch etwas langweilig und ziemlich übertrieben, wenn nicht sogar panisch.
Das Buch selbst regt aber wirklich zum nachdenken an und kann es somit weiterempfehlen.
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Mir hat schon das Cover sehr gut gefallen, ein richtiger Hingucker für mich und dann noch der Titel..... Langeweile hatte ich bei der Lektüre jedenfalls keine! Es war wieder einer dieser Glücksgriffe, bei denen man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Es ist gut zu lesen, …
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Mir hat schon das Cover sehr gut gefallen, ein richtiger Hingucker für mich und dann noch der Titel..... Langeweile hatte ich bei der Lektüre jedenfalls keine! Es war wieder einer dieser Glücksgriffe, bei denen man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Es ist gut zu lesen, sehr aktuell und wirkt sehr authentisch.
Ich habe mich in der Protagonistin wiedergefunden, mir selbst geht es ähnlich wie ihr: muss ich mich tatsächlich online so vernetzen, so überprüfbar sein im Internet? Reicht es nicht aus, sich in der analogen Welt aufzuhalten und dort Spuren zu hinterlassen? Ich habe schon oft daran gedacht, diese ganzen Geräte mal wegzulegen, die Erzählerin macht genau das. Ich fühlte mich ihr dadurch sehr nah und konnte ihre Beweggründe und auch ihre Schwierigkeiten sehr gut verstehen. Sie wirkt auf ihre Umgebung dadurch ein wenig schrullig, aber warum nicht, warum sollte man nicht aussteigen aus der jederzeit verfügbaren, aber auch aufgezeichneten Welt? Für mich war es genau die richtige Geschichte, ich nutze die online verfügbaren Medien seltener, versuche wieder mehr in der realen Welt zu leben, das Buch hat mir tatsächlich ein Stück weit die Augen geöffnet.
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Der böse Zwilling
Wer hat nicht schon einmal mit Unbehagen auf das eigene Handy angeschaut, sich fragend, was es wohl über einen weiß? Mila geht noch weiter. Getrieben von der Angst, gecancelt zu werden, löscht sie sich aus dem Internet. Sich selbst …
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Der böse Zwilling
Wer hat nicht schon einmal mit Unbehagen auf das eigene Handy angeschaut, sich fragend, was es wohl über einen weiß? Mila geht noch weiter. Getrieben von der Angst, gecancelt zu werden, löscht sie sich aus dem Internet. Sich selbst “auslöschen”, darum geht es in Jenifer Beckers Debütroman. Und um die Frage nach dem, was danach kommt.
Alles beginnt (und endet) mit Mila. Sie war Autorin und Dozentin, vor allem aber war sie Userin, von Instagram, Facebook, YouTube. Mit der ersten Seite beginnt sie, diese alte Identität abzustreifen wie eine abgetragene Haut. Eine Veränderung, die nicht immer angenehm mitanzusehen ist, denn Becker hat bei Mila alle Antipathieregler voll aufgedreht. Mila ist nicht sympathisch. Mila will nicht sympathisch sein. Als aknegeplagte Einzelgängerin, die ihr Leben isoliert in den Wänden ihrer zugigen Wohnung verbringt, ist sie alles, was wir nicht sein wollen.
Zeiten der Langeweile kreist um Digitalisierung. Um ihre Fallstricke und um das, was sie mit unserer Psyche, mit uns selbst macht. Trotzdem hinterlässt die deutlich formulierte Kritik einen schalen Beigeschmack, denn am Ende des Tages steigert Mila sich in Wahnvorstellungen hinein, die weit über jeden bewussten (oder gesunden) Umgang mit sozialen Medien hinausgehen. Was würde nun passieren, würde man Zeiten der Langeweile mit Schwung ins Silicon Valley werfen, wie der Kollege Philipp Winkler vorschlägt? Was hätten die CEOs von Apple und Google Zeiten der Langeweile entgegenzusetzen? Ganz einfach: Dass Mila paranoid ist. Nicht ganz normal im Kopf. Dass auf dem Rücken einer Verrückten kein Nährboden für ernsthafte Kritik ist. Und das Traurige ist: Sie hätten recht.
Milas an vielen Stellen überzeichneter Charakter ist die wohl einzige Schwachstelle dieses ansonsten ausgezeichneten Querschnitts unserer Zeit. Zeiten der Langeweile ist ein Sammelsurium aus medialen Querverweisen, ein Meisterstück der Intertextualität. Mila aber ist der böse Zwilling all unserer Sozialängste und nicht jeder ist bereit, sich mit diesem Teil seiner Selbst über 240 Seiten hinweg abzugeben.
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