Anna Brüggemann
Gebundenes Buch
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Roman über Mütter und Töchter Über die Erwartungen der Mütter, ihr toxisches Erbe und die Schönheit des Erwachsenwerdens
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Warum darf eine Tochter nicht glücklicher sein als ihre Mutter?Regina ist eine typische Vertreterin der Nachkriegsgeneration, sie hatte bereits viele Möglichkeiten, sie konnte Psychologie studieren und von einer akademischen Laufbahn träumen, um dann doch der Familie zuliebe Abstriche zu machen. In ihre Töchter Antonia und Wanda setzt sie nun alle Hoffnungen. Antonia unterläuft diese konsequent, bricht ihr Studium ab und wird alleinerziehende Mutter. Wanda erfüllt alle in sie gesetzten Wünsche und manövriert sich in eine Essstörung, die von allen ignoriert wird. Ein Leben lang schwank...
Warum darf eine Tochter nicht glücklicher sein als ihre Mutter?
Regina ist eine typische Vertreterin der Nachkriegsgeneration, sie hatte bereits viele Möglichkeiten, sie konnte Psychologie studieren und von einer akademischen Laufbahn träumen, um dann doch der Familie zuliebe Abstriche zu machen. In ihre Töchter Antonia und Wanda setzt sie nun alle Hoffnungen. Antonia unterläuft diese konsequent, bricht ihr Studium ab und wird alleinerziehende Mutter. Wanda erfüllt alle in sie gesetzten Wünsche und manövriert sich in eine Essstörung, die von allen ignoriert wird. Ein Leben lang schwanken die Schwestern zwischen gegenseitiger Konkurrenz, Autonomie und dem Wunsch, noch über deren Tod hinaus von der Mutter anerkannt zu werden.
Regina ist eine typische Vertreterin der Nachkriegsgeneration, sie hatte bereits viele Möglichkeiten, sie konnte Psychologie studieren und von einer akademischen Laufbahn träumen, um dann doch der Familie zuliebe Abstriche zu machen. In ihre Töchter Antonia und Wanda setzt sie nun alle Hoffnungen. Antonia unterläuft diese konsequent, bricht ihr Studium ab und wird alleinerziehende Mutter. Wanda erfüllt alle in sie gesetzten Wünsche und manövriert sich in eine Essstörung, die von allen ignoriert wird. Ein Leben lang schwanken die Schwestern zwischen gegenseitiger Konkurrenz, Autonomie und dem Wunsch, noch über deren Tod hinaus von der Mutter anerkannt zu werden.
Anna Brüggemann, 1981 geboren, wuchs in Südafrika, Stuttgart und Regensburg auf. 1996 stand sie erstmals vor der Kamera, seit 2004 schreibt sie Drehbücher. 2014 gewann sie zusammen mit ihrem Bruder den silbernen Bären, ihr literarisches Debüt Trennungsroman wurde 2021 mit dem Debütpreis der lit.cologne ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein HC
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 382
- Erscheinungstermin: Oktober 2024
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 127mm x 39mm
- Gewicht: 446g
- ISBN-13: 9783550202216
- ISBN-10: 3550202210
- Artikelnr.: 70295039
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Verlag GmbH
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
»Drehbuchautorin und Schauspielerin Anna Brüggemann schriebt in ihrem zweiten Roman "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" mit großem Einfühlungsvermögen und genauem Blick.« Christina Mohr Missy Magazine 20250113
Roman über Mütter und Töchter
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen heißt der neue Roman von der 1981 geborenen Filmschaffenden und Schriftstellerin Anna Brüggemann und dieser Titel macht neugierig.
Das Buch ist eine Art Familienroman und erzählt von der …
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Roman über Mütter und Töchter
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen heißt der neue Roman von der 1981 geborenen Filmschaffenden und Schriftstellerin Anna Brüggemann und dieser Titel macht neugierig.
Das Buch ist eine Art Familienroman und erzählt von der resoluten Regina und ihren beiden fast erwachsenen Töchtern Antonia und Wanda. Der Untertitel „Roman über Mütter und Töchter“ ist also wirklich zutreffend.
Ihre Beziehungen zueinander stehen im Mittelpunkt.
Antonia ist besonders sensibel und hat nicht viel Selbstvertrauen. Daher hat sie es mit ihrer starken Mutter nicht immer leicht. Wanda ist etwas jünger und hat eine Essstörung.
Die Perspektiven zwischen den drei wechseln. Durch den Blick in ihre Gedanken lernt man die Figuren besser kennen.
In Teil 2 des Buches gibt es einen Sprung von 12 Jahren und wir sind im Jahr 2010, kurz danach schon 2019 und man der Entwicklung der Frauen gespannt verfolgen.
Anfangs hatten mich einige klischeehafte Sätze und schiefe Bilder irritiert, später hatte ich mich mit dem Stil abgefunden und daran gewöhnt.
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In „Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen“ begleitet man Regina, eine Psychologin, deren Karriere wegen familiärer Verpflichtungen ins Hintertreffen geriet, und ihre beiden Töchter Antonia und Wanda über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten. Die …
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In „Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen“ begleitet man Regina, eine Psychologin, deren Karriere wegen familiärer Verpflichtungen ins Hintertreffen geriet, und ihre beiden Töchter Antonia und Wanda über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten. Die Mutter-Tochter-Beziehungen könnten kaum unterschiedlicher sein: Antonia, die ihr Studium abgebrochen hat und als alleinerziehende Mutter lebt, hat aufgegeben, den Erwartungen ihrer Mutter gerecht zu werden. Sie hat sich von dem Bestreben, Reginas Anerkennung zu gewinnen, längst verabschiedet. Wanda hingegen, von dem Wunsch nach Anerkennung getrieben, setzt alles daran, das Idealbild ihrer Mutter zu erfüllen. Ihr Perfektionsstreben – die Klügste, Schlankste und Beste sein zu wollen – führt schließlich zu einer Essstörung.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die 1998, 2010 und 2019 spielen. So begleitet der Leser die Familie über eine längere Zeitspanne hinweg. Im Mittelpunkt steht der Einfluss von Regina auf das Leben ihrer Töchter. Regina möchte, dass ihre Kinder jene Träume verwirklichen, die ihr selbst verwehrt geblieben sind. Aus ihrer Sicht will sie nur das Beste für sie – und das Beste bedeutet für Regina beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Anerkennung. Sie bemerkt jedoch nicht, wie sehr sie ihre Töchter bewertet und ihnen dadurch ein negatives Selbstbild vermittelt. Die beiden Schwestern reagieren sehr unterschiedlich auf diesen Druck: Während Antonia sich innerlich distanziert, weil sie ihre Mutter ohnehin nicht zufriedenstellen kann, verbeißt Wanda sich in die Erwartungen ihrer Mutter – bis zur Selbstzerstörung. Auch das Verhältnis der Schwestern zueinander ist von diesem mütterlichen Druck geprägt und entwickelt sich zu einem stillen Konkurrenzkampf.
Mir gefällt die Thematik sehr gut, und meiner Meinung nach hat Anna Brüggemann sie eindrucksvoll umgesetzt. Die Protagonistinnen wirken authentisch und sind nicht auf bloße Sympathie angelegt. Einzig der Einstieg in die Handlung fiel mir etwas schwer, und stellenweise hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht.
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"Wenn Nachts die Kampfhunde spazieren gehen" von Anna Brüggemann erzählt von einer Familie, Mutter Regina, Vater , die Töchter Antonia und Wanda und Enkelin Celina.
Die Mutter Regina ist nicht gerade sympathisch, auch den Töchtern gegenüber macht sie zwischen den …
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"Wenn Nachts die Kampfhunde spazieren gehen" von Anna Brüggemann erzählt von einer Familie, Mutter Regina, Vater , die Töchter Antonia und Wanda und Enkelin Celina.
Die Mutter Regina ist nicht gerade sympathisch, auch den Töchtern gegenüber macht sie zwischen den beiden deutliche Unterschiede. Von Antonia ist sie ständig enttäuscht ,Wanda ist ihr absoluter Liebling.
Regina ist mit ihrer Welt und vor allem sich selbst sehr unzufrieden und lässt das auch deutlich spüren, die Bedürfnisse ihrer Töchter übersieht sie ständig und man ist fassungslos wie eine Mutter so blind sein kann und gleichzeitig überzeugt eine gute Mutter zu sein.
Ich konnte mich sehr gut in die Familie und ihre Konflikte einfühlen. Der Schreibstil gefällt mir persönlich sehr gut und das Buch war schnell gelesen. Den Titel find ich nach wie vor fragwürdig.
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Regina ist eine Frau, die so ziemlich jeden bewertet und das nicht zum Besten. Sie macht sich zum Mittelpunkt in allen Gesprächen, kehrt heraus, was sie alles geleistet hat. Allein Tochter Wanda entspricht den Anforderungen der Mutter, sie ist ehrgeizig genug, diesen zu genügen. Mit einer …
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Regina ist eine Frau, die so ziemlich jeden bewertet und das nicht zum Besten. Sie macht sich zum Mittelpunkt in allen Gesprächen, kehrt heraus, was sie alles geleistet hat. Allein Tochter Wanda entspricht den Anforderungen der Mutter, sie ist ehrgeizig genug, diesen zu genügen. Mit einer Selbstdisziplin erreicht sie alles, was sie sich vorgenommen hat. Nur mit den Männern läuft es bei ihr nicht immer gut.
An Antonia dagegen hat sie ständig etwas auszusetzen, doch der ist klar, dass sie ihre Mutter niemals zufriedenstellen wird und versucht das auch gar nicht erst. Oft fallen viele bittere Worte. Als Antonias Tochter Celina zur Welt kommt, kann Regina nicht verstehen, warum sie nicht abgetrieben hat, Schließlich ist der Vater des Kindes verheiratet und nicht bereit, sich von seiner Familie zu trennen. Am Ende ist es jedoch genau dieses Enkelkind, dass die Großmutter bedingungslos liebt und das mit ihren naiven Fragen und gesunden Menschenverstand die Großmutter nimmt, wie sie ist. Ein Buch, welches die Konflikte des täglichen Lebens in der Familie krass aufzeigt und das am Ende die Familie trotz allem zusammensteht.
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Schmerzvolle Mutter-Töchter-Geschichte
Regina ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Was hätte nicht aus ihr werden können, wäre sie doch nur von ihren Eltern gefördert worden. Doch damals brauchte eine Tochter keine Bildung, sondern einen Ehemann. Dennoch hat Regina es …
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Schmerzvolle Mutter-Töchter-Geschichte
Regina ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Was hätte nicht aus ihr werden können, wäre sie doch nur von ihren Eltern gefördert worden. Doch damals brauchte eine Tochter keine Bildung, sondern einen Ehemann. Dennoch hat Regina es geschafft. Sie hat Psychologie studiert und ist Psychotherapeutin. Und trotzdem bedauert sie. Sie bedauert, dass sie der Töchter wegen auf eine Promotion verzichtet hat. Sie wäre sicherlich eine der besten geworden. Umso weniger Verständnis hat sie für ihre ältere Tochter Antonia, die so gar nichts aus sich macht und eine einzige Enttäuschung ist. Sie achtet nicht auf ihren Körper, bricht schließlich das Studium ab und wird alleinerziehende Mutter. Deutlich besser gelungen ist die jüngere Tochter Wanda. Ehrgeizig, hübsch, superschlank, erfolgreich. Auf Wanda kann sich Regina verlassen, Wanda ist zuverlässig und der Mutter zugewandt. Währenddessen pendeln die Schwestern in ihrer Beziehung zwischen Rivalität und Liebesbedürfnis. Und beide sehnen sich danach, es der Mutter endlich recht machen zu können und auch einmal bedingungslos von ihr geliebt zu werden.
Der Roman beginnt im Jahr 1998, da ist Antonia gerade 18 und macht ihr Abitur. Wanda ist 17 Jahre alt. Irgendwann gibt es einen großen Zeitsprung in das Jahr 2010 und dann noch einen in das Jahr 2019. So verfolgt man beim Lesen, wie die Mädchen zu erwachsenen Frauen werden und auch noch im Alter von fast 40 Jahren von ihrer Mutter dominiert werden. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, sodass man alle drei Sichtweisen erlebt. Reginas Handeln wird vielleicht nachvollziehbarer, aber nicht sympathischer. Der Roman zeigt eine schmerzvolle Mutter-Töchter-Dynamik auf, in der die Töchter jede auf ihre Weise um die nahezu unerreichbare Liebe der Mutter buhlen. Nachspürbar und fast schon zu nah zeigt die Geschichte auf, was die unrealistischen Erwartungen von insbesondere Müttern mit ihren Töchtern machen. Dabei zeigt die Autorin eine unglaublich gute Beobachtungsgabe und Realitätsnähe. Das Buch lebt vor allem von den vermittelten Emotionen, die mitunter sehr beklemmend sind. Es geht weniger um die großen Handlungselemente, denn Regina seziert vor allem die Lebensentscheidungen ihrer Töchter, wobei sie sich selbst von jeder Verantwortung freizumachen versucht. Die Geschichte ist weder plakativ noch vordergründig feministisch, am Ende stellt sich aber trotzdem u.a. die große Frage, warum Frauen es einander so schwer machen müssen. Die Geschichte der Töchter berührt, lässt die eine oder andere Leserin möglicherweise auch selbst erlebte Muster wiedererkennen und sich fragen, wie man selbst als Mutter agiert. Mich hat das Buch sehr gefesselt, nicht aufgrund einer extrem spannenden Handlung, sondern mit der Frage, ob und wie es den Töchtern gelingt, ihr eigenes Leben zu führen. Emotional hat es mich voll abgeholt und bis zum Ende in einen wahren Gefühlsstrudel geworfen.
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Das Beziehungsdrama über die Mutter Regina und ihre Töchter Antonia und Wanda "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" ist ein sehr tiefgründiger und emotionaler Roman, den ich ich einem Rutsch gelesen habe. Die Mutter, Regina, ist Psychotherapeutin und hat trotzdessen …
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Das Beziehungsdrama über die Mutter Regina und ihre Töchter Antonia und Wanda "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" ist ein sehr tiefgründiger und emotionaler Roman, den ich ich einem Rutsch gelesen habe. Die Mutter, Regina, ist Psychotherapeutin und hat trotzdessen große Probleme in ihrem Leben und vor allem Probleme mit ihren Töchtern. Ihre beiden Töchter entsprechen nicht ihren Erwartungen. Antonia, die ältere Tochter, enstpricht schon rein optisch nicht Reginas Erwartungen. Wanda, ihre jüngere Tochter entspricht mehr ihrem Ideal und in Wanda spiegelt sie sich zum Teil wieder. Die Töchter gehen jeweils ganz anders mit den Erwartungen ihrer Mutter um. Antonia zieht sich immer mehr zurück, Wanda gleitet in die Magersucht ab. Der Roman wird aus den Perspektiven der drei Frauen geschrieben und man kann dabei tief in ihr Innerstes schauen. Die Autorin beschreibt Intensiv die Wünsche,Vorstellungen und Hoffnungen der Frauen, die eigentlich nur ein harmonisches Leben miteinander haben möchten.
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Kampfhunde gibt es nicht nur in der Tierwelt
Nein, manchmal sieht man sie auch in der menschlichen Sozialisation, wie bspw. hier in der Familie Richter. Wobei es sich hier ausnahmslos um Hündinnen handelt, denn der Vater Edgar ist ein eher friedlicher Typ. Dagegen geht Mutter Regina, eine …
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Kampfhunde gibt es nicht nur in der Tierwelt
Nein, manchmal sieht man sie auch in der menschlichen Sozialisation, wie bspw. hier in der Familie Richter. Wobei es sich hier ausnahmslos um Hündinnen handelt, denn der Vater Edgar ist ein eher friedlicher Typ. Dagegen geht Mutter Regina, eine Psychologin, im eigenen Familienkreis ständig auf Konfrontationskurs, vor allem gegenüber dem ruhigen, aus ihrer Sicht laschen Teil der Familie, zu dem außer ihrem Ehemann auch noch Antonia, die ältere Tochter, gehört. Wanda, die Jüngere der beiden, ähnelt dagegen deutlich ihrer Mutter und wird von dieser dafür geliebt - nein, vergöttert!
Wir begegnen der Familie in drei unterschiedlichen Jahrzehnten, wobei sie sich ab dem zweiten bereits dezimiert, doch in Erinnerungen leben alle weiter.
Es ist ein eindringlicher, dazu trotz vieler schmerzhafter Passagen ausgesprochen unterhaltsamer und immer wieder auch etwas ironischer Roman, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Meines Erachtens hat die Autorin Anna Brüggemann mit diesem Buch ein wahres Meisterwerk geschaffen, das möglicherweise auch manch eine Momentaufnahme oder ein Blitzlicht der persönlichen Erfahrung beinhaltet.
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Anna Brüggemanns Wenn Nachts die Kampfhunde Spazieren Gehen ist laut Cover ein „Roman über Mütter und Töchter“. Und das trifft es eigentlich schon richtig gut, denn alles, das passiert, lässt sich in irgendeiner Form auf die Beziehung zur Mutter oder aber auch …
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Anna Brüggemanns Wenn Nachts die Kampfhunde Spazieren Gehen ist laut Cover ein „Roman über Mütter und Töchter“. Und das trifft es eigentlich schon richtig gut, denn alles, das passiert, lässt sich in irgendeiner Form auf die Beziehung zur Mutter oder aber auch zwischen den Schwestern zurückführen.
Den Roman zu besprechen fällt mir nicht ganz leicht, denn ich finde, dass das, was man beim Lesen empfindet, sehr viel Intimes preis gibt. Je nachdem, wie man die eigene Beziehung zur Mutter und vielleicht auch zu Schwestern erlebt hat, wird man ganz unterschiedlich auf das Buch reagieren. Und ob ich jetzt unbedingt meine familienbezogenen Traumata offenlegen möchte, weiß ich auch nicht… 😊
Ganz unabhängig davon lässt sich aber sagen, dass der Autorin ein wirklich guter Roman gelungen ist. Keine der drei Protagonistinnen bleibt verschont von einer knallharten Analyse ihrer Schwachstellen und Probleme, und während sich die Töchter mal mehr, mal weniger reflektiert mit ihren Traumata auseinandersetzen, so bleibt die Mutter bis zum Schluss auf einer sehr oberflächlichen Ebene und scheint sich gar nicht zu trauen, sich ihre Psyche mal genauer anzusehen – das macht sie nur bei Fremden, denn sie ist Psychologin.
Mich hat beeindruckt, wie genau Anna Brüggemann das komplexe Zusammenspiel der drei Empfindlichkeiten seziert und offenlegt und dabei ständig den Finger in der Wunde hat, ohne einen moralischen Zeigefinger zu erheben. Und dennoch gelingt es ihr, zu zeigen, dass wir zwar anerkennen können, dass äußere Faktoren an unseren psychischen Problemen Schuld haben können, wir aber selbst Verantwortung übernehmen müssen, um uns und zukünftige Generationen von der Last des transgenerationalen Traumas zu befreien.
Der Roman bildet meiner Meinung nach gut ab, wie Traumabewältigung und generell Selbstreflektion und die Beschäftigung mit der eigenen psychischen Gesundheit in den unterschiedlichen Generationen stattfinden. Von den Boomern (Regina) über die Millenials (Wanda und Antonia) bis hin zu Gen Z (Celina) wird die Kommunikation immer ein Stück ehrlicher, offener, selbstreflektierter und dadurch letztendlich weniger schädlich. (Versteckte) Misogynie und Machtspiele nehmen ab, während Authentizität und Lebensfreude zunehmen.
Ich könnte noch sehr viel mehr dazu schreiben und tiefer in die Analyse der einzelnen Figuren gehen (besonders spannend finde ich zum Beispiel die Frage der Identitätskonstruktion und -aufrechterhaltung: Während Regina jedwede Kritik von sich abperlen lässt, konstruiert Wanda eine möglichst ideale aber komplett unauthentische Persönlichkeit und Antonia scheint auf alles Identitätsstiftende zu verzichten). Aber dann würde ich vermutlich schon zu viel vom Inhalt verraten müssen und das möchte ich natürlich nicht.
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Intensive Familiendynamik
Das Buch hat mich mit seinen präzise gezeichneten Figuren und der emotionalen Tiefe sehr beeindruckt. Es begleitet die Familie um Regina und ihre beiden Töchter Wanda und Antonia über drei Jahrzehnte hinweg und zeigt, wie Erwartungen, Konflikte und …
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Intensive Familiendynamik
Das Buch hat mich mit seinen präzise gezeichneten Figuren und der emotionalen Tiefe sehr beeindruckt. Es begleitet die Familie um Regina und ihre beiden Töchter Wanda und Antonia über drei Jahrzehnte hinweg und zeigt, wie Erwartungen, Konflikte und persönliche Entscheidungen das Leben aller Beteiligten prägen.
Besonders gelungen ist die Darstellung der Charaktere: Jede Figur wirkt lebendig und glaubwürdig. Ihre Entscheidungen und Entwicklungen sind oft schmerzlich, aber immer nachvollziehbar. Der ruhige, klare Schreibstil lässt Raum, die feinen Nuancen der Beziehungen und die Familiendynamik über die Jahre zu erfassen.
Ein eindringliches und klug erzähltes Buch von Schauspielerin und Drehbuchautorin Anna Brüggemann, das ich für alle empfehlen kann, die psychologisch tiefgründige und charakterstarke Geschichten schätzen.
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Gefangen in der eigenen Welt
Das Buch von Anna Brüggemann ist ein gelungenes Psychogramm einer in ihrer Beziehung gestörten Familie. Die Persönlichkeiten mit all ihren Störungen und Schwächen werden so akkurat gezeichnet, dass man sich fragt, ob die Autorin neben der …
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Gefangen in der eigenen Welt
Das Buch von Anna Brüggemann ist ein gelungenes Psychogramm einer in ihrer Beziehung gestörten Familie. Die Persönlichkeiten mit all ihren Störungen und Schwächen werden so akkurat gezeichnet, dass man sich fragt, ob die Autorin neben der Schauspielerei auch Psychologie studiert hat?
Es ist jedoch auch zum Wahnsinnigwerden. Der wahrhaftige Mittelpunkt der Geschichte ist Regina, die ichbezogene Mutter. Ihre schwere Kindheit in der Nachkriegszeit mit einem Vater, der aus dem Krieg kam und einer Mutter, die ihr keine Liebe schenkte, hat sie stark geprägt. Daraus ist eine Frau gewachsen, die beruflich erfolgreich und sehr ehrgeizig ist, diesen Ehrgeiz aber auch in einem ungesunden Maße auf ihre beiden Töchter überträgt. Die jüngere, Wanda, scheint sie sogar zu lieben, weil sie ihr so ähnlich ist. Sie versucht sie mit den Mitteln zu fördern, die sie sich von ihren Eltern gewünscht hätte. Wanda, auch eine ehrgeizige und perfektionistische Person, wird dadurch aber eher unter Druck gesetzt und hat das Gefühl, nie gut genug für Regina zu sein.
Ihre ältere Schwester Antonia scheint von außen das komplette Gegenteil zu sein (ruhig, gleichgültig) ist aber auch sehr von der Familie unterdrückt. Von ihrer Mutter wird sie als die „Faule/Dumme“ behandelt und muss ganz schön was wegstecken.
Beim Lesen hat man starkes Mitleid mit allen Charakteren, aber am meisten mit Antonia. Ich habe mir das ganze Buch über gewünscht, dass die Personen einfach mal zueinander sagen, was sie denken.
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