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Seit Boris Moser seine Agentur für verworfene Ideen eröffnet hatte, war niemand anderes als er selbst durch die Eingangstür getreten. Nun stand diese Frau vor seinem Schreibtisch, Rebecca. Kastanienbraunes Haar fiel auf ihre Schultern, und ihre Augen leuchteten. Während Boris noch darüber sinnierte, ob ihre elegante Nase ihr einen evolutionären Vorteil einbrachte, sprach Rebecca ihn an. Schlagartig wurde Boris klar, dass er diese Frau nie wieder gehen lassen durfte. Und dann tat er etwas, das er sonst unter allen Umständen vermieden hätte: Er erzählte ihr von einem verworfenen Romananfang. Er erzählte ihr von Sophia, die für ihren Auftraggeber eine Geschichte aufschrieb. Sie handelte von dem Wissenschaftler Heiner, der kurz davor stand, den Sinn des Lebens zu ergründen.
Jakob Hein, geb. 1971 in Leipzig. 1977 hat er die ersten Geschichten geschrieben und seiner Mutter vorgelesen. Seine erste Regiearbeit wurde 1982 beim 'Fest der jungen Talente' mit einer Urkunde ausgezeichnet. 1988 entdeckte er die Möglichkeit, seine Geschichten auch anderen Leuten als seiner Mutter vorzulesen. Das macht er jetzt jeden Sonntag in der Reformbühne 'Heim und Welt' im Berliner 'Kaffee Burger'. Jedes Frühjahr moderiert er die 'Lesershow' im Roten Salon in der Volksbühne. In Wirklichkeit ist er Arzt an der Berliner Charite.
Produktdetails
- Verlag: Piper
- Seitenzahl: 173
- Erscheinungstermin: 11. September 2008
- Deutsch
- Abmessung: 21mm x 120mm x 194mm
- Gewicht: 280g
- ISBN-13: 9783492052078
- ISBN-10: 349205207X
- Artikelnr.: 23832563
Herstellerkennzeichnung
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Vom Landen im Müll
Willkommen in der Agentur für verworfene Ideen: Jakob Hein lässt seinen faustischen Romanhelden Boris Moser an der Informationsfülle der Moderne verzweifeln.
Was soll ich anstellen mit meinen Jahren zwischen Wiege und Grab?" Das ist eine gute Frage, über die Jakob Hein sicher nachgedacht hat, bevor er sich ein Leben als Oberarzt an der Berliner Charité ausgesucht hat und dann noch eines als Schriftsteller. Als solcher geht er sonntagabends ins Kaffee Burger, um dort Texte zu präsentieren. Er ist Mitglied der Reformbühne Heim & Welt und schreibt auf, was er erlebt hat - in seiner Ost-Berliner Jugendzeit, in Amerika, bei dem Verlust seiner Mutter. Vor vier Jahren veröffentlichte er ein
Willkommen in der Agentur für verworfene Ideen: Jakob Hein lässt seinen faustischen Romanhelden Boris Moser an der Informationsfülle der Moderne verzweifeln.
Was soll ich anstellen mit meinen Jahren zwischen Wiege und Grab?" Das ist eine gute Frage, über die Jakob Hein sicher nachgedacht hat, bevor er sich ein Leben als Oberarzt an der Berliner Charité ausgesucht hat und dann noch eines als Schriftsteller. Als solcher geht er sonntagabends ins Kaffee Burger, um dort Texte zu präsentieren. Er ist Mitglied der Reformbühne Heim & Welt und schreibt auf, was er erlebt hat - in seiner Ost-Berliner Jugendzeit, in Amerika, bei dem Verlust seiner Mutter. Vor vier Jahren veröffentlichte er ein
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unsentimentales Familienporträt, das auch den berühmten Vater Christoph Hein am Schreibtisch zeigt.
Der Sohn besitzt einen zarten, manchmal scharfen, oft komischen Blick auf die Wirklichkeit, und der besticht auch in seinen Romanen. Die Geschichte eines arbeitslosen Briefträgers, der sich dem Nichtstun verschreibt, "Herr Jensen steigt aus", hat unlängst eine große Leserschaft überzeugt. Für sein neues Buch hat Jakob Hein ein umtriebigeres Personal gewählt, aber auch dieses stellt sich die Frage: "Was soll ich anstellen mit meinen Jahren zwischen Wiege und Grab?" Eine vorläufige Antwort findet Boris Moser, der Protagonist der ersten Erzählebene dieser mehrfach verschachtelten Geschichte. Er eröffnet eine "Agentur für verworfene Ideen" und archiviert abgebrochene Gedankensplitter in der Hoffnung, diese später wiederzuverwenden. Viel hat er damit nicht zu tun, und so reagiert er erfreut, als eine schöne Frau sich auf seinem Besuchersessel niederlässt. Ihr erzählt er auch von seiner Sammlung aussortierter Romananfänge unter steter Beteuerung, kein Schriftsteller werden zu wollen. Das Gespräch bietet Anlass für flapsige Bemerkungen: Man solle die Menschheit doch um Himmels Willen nicht am Wegwerfen beschriebenen Papiers hindern! Aber da rutschen wir bereits in die zweite Erzählebene, denn der inzwischen verliebte Ideensammler gibt einen seiner Romananfänge preis.
In der nun erzählten Geschichte sitzt ein Arzt des Nachts am Bett einer Komapatientin. Auch der junge Mediziner fragt sich, ob er das richtige Leben führt und was er eigentlich will. Mitten hinein in seine müden, zwischen komischen Krankenhausszenen und Verzweiflung taumelnden Gedanken meldet sich die Stimme der bewusstlosen Frau. Mit ihr bekommt das bis dahin schon verspielte Buch eine phantastische Note. Denn die leblose Frau erläutert dem behandelnden Arzt die Gründe ihres Zusammenbruchs. Sie kann die Hoffnungen, Träume und Gedanken der Menschen lesen, und das ist kein Spaß. Sophia nennt sich eine "blütenweiße Leinwand in Menschengestalt", die jedem das zeigt, was er gerne hätte. Eingestreute Kurzbiographien beglaubigen das. Warum aber wird ausgerechnet diese zuvorkommende Person als "gefallener Engel" bezeichnet? Ein klassischer Gottesbote würde den Leuten wohl den Weg zum Heil weisen. Hier werden ihnen nur die unerfüllten Wünsche gezeigt.
Jakob Hein lässt den überforderten Engel aus seinem Leben erzählen. In jeder Geschichte steckt eine neue Geschichte - das Prinzip der russischen Puppe, aus der sich immer kleinere Püppchen hervorzaubern lassen, wie Hein überhaupt das Zaubern mit ähnlichen Figuren und Motiven liebt. Wir sehen also Sophia als Sekretärin im Haus eines alten, blinden, missgelaunten Schriftstellers. Abgesehen davon, dass sich die Reflexionen über das Schreiben hier fortsetzen, nutzt Hein den Monolog dieses Misanthropen, um eine seiner Stärken auszuspielen: das Karikieren großer und kleiner Verirrungen des modernen Mitteleuropäers. Seine Reiselust erscheint komisch verzerrt. Der gegenwartsdiagnostische Blick trifft aber auch den rituellen Eifer bei der Zubereitung von Kaffee oder Tee. Nur das Leiden am Informationsüberfluss geht über die rein satirische Darstellung hinaus. Es ist dem Autor kulturkritischer Ernst und eine neue Erzählebene wert.
Nummer vier und harter Kern des Buches ist das Manuskript des alten Mannes, in welchem er die Beschleunigung der Welt mit Goethe "veluziferisch" nennt. Die Hinweise verdichten sich, dass hier mit einem großen, bereits von einigen Vorgängern bearbeiteten Stoff gespielt wird - natürlich vielfach gebrochen, ironisch und gut postmodern. Alles andere wäre ja auch schlichter Wahnsinn oder blanke Provokation. So wie beim Quasi-Namensvetter Heine, der laut eigener Überlieferung bei seinem einzigen Besuch in Weimar auf Goethes Frage, woran er denn arbeite, geantwortet haben will: "An einem Faust." Auch Hein entwirft einen melancholischen Wissenschaftler, der sich fragt, was er mit seinem Leben anfangen soll, einen Nachtarbeiter, der es sich zum Ziel gesetzt hat, aus den wichtigsten Büchern der Menschheit ein Mosaik zusammenzusetzen, das die bisherigen Erkenntnisse zu einem Ganzen fügt. Es fehlt nicht mehr viel, nur die tägliche Menge an Mails hindert ihn noch daran, den Lebenssinn zu erfassen. Das ruft einen mysteriösen Mann auf den Plan, den prominentesten der gefallenen Engel. Er macht ein mephistophelisches Angebot.
So locker und witzig Jakob Hein mit dem übermächtigen Bezugstext umgeht, so ernst nimmt er die Erkenntnis: Uns bleibt nichts als das ewige Suchen und Streben.
SANDRA KERSCHBAUMER
Jakob Hein: "Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht". Roman. Piper Verlag, München 2008. 175 S., geb., 16,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Sohn besitzt einen zarten, manchmal scharfen, oft komischen Blick auf die Wirklichkeit, und der besticht auch in seinen Romanen. Die Geschichte eines arbeitslosen Briefträgers, der sich dem Nichtstun verschreibt, "Herr Jensen steigt aus", hat unlängst eine große Leserschaft überzeugt. Für sein neues Buch hat Jakob Hein ein umtriebigeres Personal gewählt, aber auch dieses stellt sich die Frage: "Was soll ich anstellen mit meinen Jahren zwischen Wiege und Grab?" Eine vorläufige Antwort findet Boris Moser, der Protagonist der ersten Erzählebene dieser mehrfach verschachtelten Geschichte. Er eröffnet eine "Agentur für verworfene Ideen" und archiviert abgebrochene Gedankensplitter in der Hoffnung, diese später wiederzuverwenden. Viel hat er damit nicht zu tun, und so reagiert er erfreut, als eine schöne Frau sich auf seinem Besuchersessel niederlässt. Ihr erzählt er auch von seiner Sammlung aussortierter Romananfänge unter steter Beteuerung, kein Schriftsteller werden zu wollen. Das Gespräch bietet Anlass für flapsige Bemerkungen: Man solle die Menschheit doch um Himmels Willen nicht am Wegwerfen beschriebenen Papiers hindern! Aber da rutschen wir bereits in die zweite Erzählebene, denn der inzwischen verliebte Ideensammler gibt einen seiner Romananfänge preis.
In der nun erzählten Geschichte sitzt ein Arzt des Nachts am Bett einer Komapatientin. Auch der junge Mediziner fragt sich, ob er das richtige Leben führt und was er eigentlich will. Mitten hinein in seine müden, zwischen komischen Krankenhausszenen und Verzweiflung taumelnden Gedanken meldet sich die Stimme der bewusstlosen Frau. Mit ihr bekommt das bis dahin schon verspielte Buch eine phantastische Note. Denn die leblose Frau erläutert dem behandelnden Arzt die Gründe ihres Zusammenbruchs. Sie kann die Hoffnungen, Träume und Gedanken der Menschen lesen, und das ist kein Spaß. Sophia nennt sich eine "blütenweiße Leinwand in Menschengestalt", die jedem das zeigt, was er gerne hätte. Eingestreute Kurzbiographien beglaubigen das. Warum aber wird ausgerechnet diese zuvorkommende Person als "gefallener Engel" bezeichnet? Ein klassischer Gottesbote würde den Leuten wohl den Weg zum Heil weisen. Hier werden ihnen nur die unerfüllten Wünsche gezeigt.
Jakob Hein lässt den überforderten Engel aus seinem Leben erzählen. In jeder Geschichte steckt eine neue Geschichte - das Prinzip der russischen Puppe, aus der sich immer kleinere Püppchen hervorzaubern lassen, wie Hein überhaupt das Zaubern mit ähnlichen Figuren und Motiven liebt. Wir sehen also Sophia als Sekretärin im Haus eines alten, blinden, missgelaunten Schriftstellers. Abgesehen davon, dass sich die Reflexionen über das Schreiben hier fortsetzen, nutzt Hein den Monolog dieses Misanthropen, um eine seiner Stärken auszuspielen: das Karikieren großer und kleiner Verirrungen des modernen Mitteleuropäers. Seine Reiselust erscheint komisch verzerrt. Der gegenwartsdiagnostische Blick trifft aber auch den rituellen Eifer bei der Zubereitung von Kaffee oder Tee. Nur das Leiden am Informationsüberfluss geht über die rein satirische Darstellung hinaus. Es ist dem Autor kulturkritischer Ernst und eine neue Erzählebene wert.
Nummer vier und harter Kern des Buches ist das Manuskript des alten Mannes, in welchem er die Beschleunigung der Welt mit Goethe "veluziferisch" nennt. Die Hinweise verdichten sich, dass hier mit einem großen, bereits von einigen Vorgängern bearbeiteten Stoff gespielt wird - natürlich vielfach gebrochen, ironisch und gut postmodern. Alles andere wäre ja auch schlichter Wahnsinn oder blanke Provokation. So wie beim Quasi-Namensvetter Heine, der laut eigener Überlieferung bei seinem einzigen Besuch in Weimar auf Goethes Frage, woran er denn arbeite, geantwortet haben will: "An einem Faust." Auch Hein entwirft einen melancholischen Wissenschaftler, der sich fragt, was er mit seinem Leben anfangen soll, einen Nachtarbeiter, der es sich zum Ziel gesetzt hat, aus den wichtigsten Büchern der Menschheit ein Mosaik zusammenzusetzen, das die bisherigen Erkenntnisse zu einem Ganzen fügt. Es fehlt nicht mehr viel, nur die tägliche Menge an Mails hindert ihn noch daran, den Lebenssinn zu erfassen. Das ruft einen mysteriösen Mann auf den Plan, den prominentesten der gefallenen Engel. Er macht ein mephistophelisches Angebot.
So locker und witzig Jakob Hein mit dem übermächtigen Bezugstext umgeht, so ernst nimmt er die Erkenntnis: Uns bleibt nichts als das ewige Suchen und Streben.
SANDRA KERSCHBAUMER
Jakob Hein: "Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht". Roman. Piper Verlag, München 2008. 175 S., geb., 16,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Sandra Kerschbaumer lässt sich vom "scharfen, oft komischen Blick" in den Bann ziehen, den Jakob Hein, Oberarzt, Schriftsteller und Sohn von Christoph Hein, in seinem verschachtelt konstruierten Roman auf die Realität wirft. Boris Moser, Hauptfigur einer ersten Erzählebene, betreibt eine "Agentur für verworfene Ideen" und laboriert, wie alle anderen Protagonisten des Romans übrigens auch, an der existentiellen Frage, wie man sein Leben leben sollte, lesen wir. Diese Frage zieht sich auch durch die Erzählung einer bewusstlosen Frau, die unter der Last fremder Gedanken und Hoffnungen schier zusammengebrochen ist, und eines blinden unfrohen Schriftstellers, beides Protagonisten
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weiterer Erzählebenen, bemerkt Kerschbaumer bei ihrer Rekapitulation der komplexen Handlung. Dabei offenbart der Autor sein Talent, die Befindlichkeiten und Spleens des "modernen Mitteleuropäers" zu karikieren, so die Rezensentin amüsiert. Aber auch eine gehörige Portion Kulturkritik, insbesondere Kritik an der Informationsflut, der der moderne Mensch ausgesetzt ist, sei Hein so wichtig, dass er dafür noch eine weitere - die vierte - Erzählebene einziehe, in der er nichts Geringeres als den Faust-Stoff aufgreife. Dies selbstredend "ironisch und gut postmodern", was wegen des locker-komischen Tons bei allem Ernst, mit dem sich Hein dieses gewichtigen Themas annimmt, auch amüsant zu lesen ist, wie Kerschbaumer beteuert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine Erzählung wie eine Matrioschka-Puppe
Dieses Buch beinhaltet keinen in sich abgeschlossenen Roman, sondern der Beginn der Geschichte erzeugt den Beginn einer neuen Geschichte und dieser ist wieder der Anfang einer nächsten Geschichte. Man glaubt fast, so etwas in der Art wie eine …
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Eine Erzählung wie eine Matrioschka-Puppe
Dieses Buch beinhaltet keinen in sich abgeschlossenen Roman, sondern der Beginn der Geschichte erzeugt den Beginn einer neuen Geschichte und dieser ist wieder der Anfang einer nächsten Geschichte. Man glaubt fast, so etwas in der Art wie eine Matrioschka-Puppe vor sich zu haben. Und am Ende, wenn die letzte " Puppe "erscheint, werden alle in umgekehrter Reihenfolge - etwas schneller diesmal - wieder ineinander gesetzt.
Gestartet wird mit der Geschichte von Boris Moser, der eine Agentur für verworfene Ideen eröffnet hat, d.h. er sammelt jegliche Art von Ideen , die entweder gar keinen Nutzen haben oder die aus unterschiedlichen Gründen nicht zu verwirklichen sind. Meistens handelt es sich um seine eigenen, zum Teil recht abstrusen Ideen. Nur Romananfänge lehnt er ab. Davon gibt es einfach viel zu viele, als dass man aus allen etwas machen könnte. Auch er selbst hat schon viele erstellt, da er eigentlich mal Schriftsteller werden wollte. Als eines Tages Rebecca in seinem Laden auftaucht und Interesse an seiner " Arbeit " zeigt, ist Boris von ihr hingerissen. Auf ihr Drängen hin erzählt er ihr schließlich sogar von seinen verworfenen Romananfängen. Und so folgt eine angefangene Erzählung nach der anderen. Jede wird immer aus der vorherigen "geboren ", aber keine wird richtig beendet.
Die einzelnen Geschichtsteile beinhalten durchaus Ansätze zu philosophischen Betrachtungen , wie z.B. Heiners Suche nach dem Sinn des Lebens . Aber es sind eben nur Ansätze , die vielleicht dazu anregen, weiter darüber nachzudenken.
Die Grundidee zu diesem Buch finde ich ganz interessant, aber irgendwie hat mich die Ausführung nicht richtig überzeugt. Nichts wird beendet und viele Fragen bleiben offen. Es handelt sich eben nur um Romananfänge, aus denen - wie von Boris vermutet- nichts Konkretes entsteht.
Insgesamt war das Buch eine schnell zu lesende, nette, unterhaltsame , aber meines Erachtens eher oberflächliche Lektüre.
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Fluglahme Rohrdommeln, verwunschene Räume: andere Kuriositäten
Gleich vier Geschichten verbergen sich in diesem recht schmalen Buch. Vier Geschichten, die sehr unterschiedlich sind und trotzdem einen ähnlichen Grundklang haben. Es wird über das Leben philosphiert, Vorurteile …
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Fluglahme Rohrdommeln, verwunschene Räume: andere Kuriositäten
Gleich vier Geschichten verbergen sich in diesem recht schmalen Buch. Vier Geschichten, die sehr unterschiedlich sind und trotzdem einen ähnlichen Grundklang haben. Es wird über das Leben philosphiert, Vorurteile werden ausgeräumt, nie Erwartetes funktioniert plötzlich und der Leser wird mit ganz neuartigen, interessanten Betrachtungsweisen überrascht.
Alles beginnt mit Boris. Er hat eine Agentur für verworfene Ideen gegründet und versucht diese Ideen zu sammeln und wieder zu einem Ganzen zu verknüpfen. Damit erhofft er sich neue, grundlegende Aussagen zu gewinnen, die für alle eine Bedeutung haben. Die meisten Ideen kommen jedoch von Boris selbst und das Einzige, was er wirklich gar nicht annimmt, sind Romananfänge, denn davon hat er ebenfalls selbst genügend geschrieben. Durch einen Zufall betritt nun Rebecca seine Agentur, die sonst nur er selbst betritt, und es entfacht ein Gespräch, dass von bildhafter Sprache, Humor und genialen Gedanken nur so sprüht.
Boris, der in seinem ganzen Verhalten recht sonderbar, gar schräg, erscheint, ist eine liebenswerte Hauptfigur. Er ergänzt sich perfekt mit der direkten Rebecca, die sich durchsetzen kann und von ihrer Meinung vollkommen überzeugt ist. Dadurch gewinnt die Geschichte ziemlich an Schwung. Die skurrilen Gedanken Boris' und die Fäden, die die beiden daraus spinnen, gehen ein ganzes Stück über die gewöhnliche Blickweite der meisten Menschen hinaus. Dies wiederum ist ein Spiegelbild für die Beobachtungsgabe und Gedankentiefe des Autors. Sein Wortwitz und ein Fünkchen Ironie machen das Buch zu einem sprachlichen Genuss.
Wie schon erwähnt, schreibt Boris selbst Romananfänge und wirklich nur die Anfänge. Einen davon stellt er Rebecca vor. So entsteht die erste Geschichte in der Geschichte. Das Ganze soll sich noch zwei mal wiederholen und letztendlich ist in jeder der ersten drei Geschichten eine neue verborgen.
In der dritten Geschichte verliert das Buch für mich jedoch einiges an Spannung und die vierte war für mich dann endgültig eine zu viel. Die gelungene Überleitung zur zweiten Geschichte gelingt bei den anderen beiden nicht mehr so ganz, was sehr schade ist. Gerade sprachlich empfand ich das Buch doch bisher als sehr gelungen und auch die Geschichte war interessant und neuartig.
Letztendlich lösen sich alle Geschichten wieder von innen nach außen auf und man gelangt zu Rebecca und Boris zurück. Zu diesem Zeitpunkt stellte sich dann auch wieder das besondere Lesevergüngen bei mir ein.
Im Endeffekt kann man sagen, dass die Grundidee des Romanes ziemlich gut ist, aber Jakob Hein sie leider mit den vier Geschichten etwas zu weit ausreizt. Viel lieber hätte ich noch 100 Seiten mehr über Rebecca und Boris gelesen.
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Boris Moser hat sein Büro im ehemaligen Computerladen Pixelbrain. Er sammelt verworfene Ideen, mit denen die Leute nichts anfangen können. Eines Tages meldet sich Rebecca Kron bei ihm, da er auch die Telefonnummer des Computerladens übernommen hat. Eigentlich wollte sie nur ihren …
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Boris Moser hat sein Büro im ehemaligen Computerladen Pixelbrain. Er sammelt verworfene Ideen, mit denen die Leute nichts anfangen können. Eines Tages meldet sich Rebecca Kron bei ihm, da er auch die Telefonnummer des Computerladens übernommen hat. Eigentlich wollte sie nur ihren Computer reparieren lassen, aber nach dem Gespräch war sie neugierig und besuchte den komischen Kauz. Beim nächsten Besuch erzählte ihr Boris von seiner angefangenen Geschichte. Es geht um Sophia, die plötzlich bewußtlos auf der Straße zusammengebrochen ist und um drei Menschen, die auf ihre große Liebe warten.
Das Buch ist locker geschrieben. Man findet sich schnell zurecht und die Charaktere werden sehr gut dargestellt. Das Buch fängt ohne große Einführung an, sodaß man von Anfang an mittendrin steckt. Anfangs eine leichte Lektüre für Zwischendurch, die amüsant geschrieben ist. Nach ungefähr einem Viertel des Buches beginnt die Geschichte in der Geschichte. Und diese Geschichte beinhaltet wieder eine Geschichte. Während Boris über Sophia schreibt, erzählt diese in der Geschichte von Heiner, einem jungen Mann, der den Sinn des Lebens sucht.
Die einzelnen Seiten des Buches bestehen aus dickerem Papier. Ungewöhnlich ist, daß sich die Übersicht der einzelnen Kapitel nicht am Anfang sondern am Ende des Buches befinden. Auch unterscheidet sich der Stil des Buches deutlich von anderen Büchern, denn es geht nicht um eine einzige Geschichte, sondern in diesem Buch werden mehrere Kurzgeschichten zusammengefasst. Anfangs war es etwas verwirrend, die Sprünge zu verstehen. Aber am Ende versteht man die Zusammenhänge: Boris hat ein Buch begonnen in dem der Maulwurf (Sophias Arbeitgeber) seinerseits ein Buch begonnen hatte. Aber man muß das Buch zu Ende lesen, um den Zusammenhang wirklich verstehen zu können. Das Buch regt zum Nachdenken über das Leben an, welcher Sinn steckt darin und warum muß alles so kompliziert sein. Ein interessantes Buch mit einem offenen Ende...
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Übersättigungsproblem
Boris Moser zählt sicher nicht zu den begehrten und erfolgsreichsten Männern überhaupt. Seine Agentur für verworfene Ideen scheint auf ersten Blick eine typische Insolvenzfalle zu sein. Umso mehr will er sich um die Gunsten der schönen Rebecca …
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Übersättigungsproblem
Boris Moser zählt sicher nicht zu den begehrten und erfolgsreichsten Männern überhaupt. Seine Agentur für verworfene Ideen scheint auf ersten Blick eine typische Insolvenzfalle zu sein. Umso mehr will er sich um die Gunsten der schönen Rebecca zu kümmern, die als erste ¿Kundin¿ seinen Laden beträt. Sein Charme reicht da aber leider nicht aus. Um die Frau an sich länger zu binden, ist er gezwungen ihr von seinem bisher geheim gehaltenen Romananfang zu erzählen. Es geht um eine wunderschöne und perfekte Sophia, die von der Menschheit fluchtet, in dem sie eine Arbeit einer Sekretärin bei einem alten und blinden Schriftsteller annimmt, um seinen wahrscheinlich letzten Roman zu Papier zu bringen. Der Protagonist heißt Heiner, eine Art des modernen Faust, wenn man so will, und er ist nur einen Schritt davon entfernt den Sinn des Lebens zu erraten. Dabei trifft er auf den Wolf, der mit aller Kraft versucht ihm seine Pläne zu durchkreuzen. Auf seiner Suche nach dem Zweck des Seins, erstellt Heiner eine für mich sehr interessante These, nämlich dass die Menschen gar nicht nach der Glückseligkeit streben sondern nach dem Gegenteil. Der Mensch wird der Sachen, die er besitzt sehr schnell übersättigt, und es ist egal ob es sich dabei um Geld, Wissen oder Gefühle handelt. Das bekannteste Beispiel ist der mit dem Wasser. Für einen durstigen Mensch, der durch die Wüste marschiert, wäre ein Schluck Wasser unbezahlbar, wobei für einen der gemütlich zu Hause sitzt und mit verschiedenen Getränken besorgt ist, sei Glass Wasser nicht so wichtig. Vermutlich ist auch der Überdruss der Grund warum sich die Rebecca von jemand wie Boris angezogen fühlt. Allgemein gefällt mir das Buch sehr gut. Man kommt aus einer Geschichte gleich in die nächste, und jede scheint interessanter als die andere zu sein. Neben Sachen, über die der Leser zum Nachdenken gezwungen wird, gibt es viele Stellen, an denen man einfach lachen muss. Also nichts wie lesen!
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Es ist ein kurzweiliger Liebesroman, der etwas verworren anmutet, aber dann doch klar zum Ende führt.
Mit einer Portion Humor und Ironie ist die Sprache leicht verständlich und gut nachvollziehbar. Mir hat das Buch Spaß gemacht, und einen kurzweiligen Tag beschert.
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Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte.
"Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht" ist kein flacher Roman, sondern eine in sich verschachtelte Geschichte.
Für mich stellt die Rahmenhandlung von Boris und seiner Agentur für verworfene Ideen …
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Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte.
"Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht" ist kein flacher Roman, sondern eine in sich verschachtelte Geschichte.
Für mich stellt die Rahmenhandlung von Boris und seiner Agentur für verworfene Ideen hierbei die Perlmuttschale einer Muschel dar. Die Geschichte von Sophia, die von Boris erdacht wurde ist für mich die wertvolle Perle in der Muschel. Alles was ab dieser Stelle folgt, wie die Geschichte um Wolf und Heiner, die Sophia diktiert wird, ist jedoch das störende Sandkorn. Es ist noch keine Perle, wird vielleicht auch nie eine werden und ist für mich im Moment nur störender Schmutz, der bei der Betrachtung der Perle stört.
Die Grundidee des Romans ist sehr ungewöhnlich, schön und fesselnd.
Aber die Längen im Mittelteil, haben mir das Lesevergnügen doch sehr genommen und es fiel mir schwer, mich auf den Text zu konzentrieren.
Jakob Hein gelingt es stellenweise sehr gut, einfühlsame Passagen zu schaffen, doch kommt der äußere Geschichtenrahmen einfach viel zu kurz. Ich hätte lieber auf die innen gelagerten Geschichten verzichtet und dafür mehr von Sophia, Rebecca und Boris erfahren.
Fazit:
Weniger Geschichten in einem Roman wäre hier eindeutig mehr gewesen.
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Durch Zufall, oder auch nicht, betritt Rebecca den Laden von Boris, die Agentur für verworfene Ideen. Rebecca findet ihn und seine Agentur schräg, ist aber so interessiert, dass sie wieder kommt, was Boris nicht erwarten kann. Sie haben eine tolle Unterhaltung und Boris erzählt ihr …
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Durch Zufall, oder auch nicht, betritt Rebecca den Laden von Boris, die Agentur für verworfene Ideen. Rebecca findet ihn und seine Agentur schräg, ist aber so interessiert, dass sie wieder kommt, was Boris nicht erwarten kann. Sie haben eine tolle Unterhaltung und Boris erzählt ihr von seinen verworfenen Romananfängen und der einen Geschichte, die nicht nach dem Anfang endet.
Der Geschichte von Sophia und Heiner und dem Sinn des Lebens.
Ein schönes kleines Buch, das meiner Meinung nach auch nicht umfangreicher sein müsste. Mir blieb als besonders gelungen die Erzählung von Rebecca über die Zubereitung von Tee und dem Unsinn von Teebeuteln im Gedächtnis. Sehr gelungen, wie sich die Geschichte von Boris entwickelt, wohin sie führt. Die Sprache, die eigentlich kurz gehaltenen Erzählstränge haben mir gefallen. Eigentlich, weil ich es dann während der Geschichte um Heiner dann streckenweise etwas zu viel fand. Beeindruckt haben mich die verschiedenen Geschichten, die sich durch den Sturz von Sophia entwickelt haben und wohin sie führen. Ich dachte da spontan an einen verzweigten Baum. Man kommt schon ins Grübeln, über den Wahnwitz unseres Daseins. Würde ich jetzt mehr schreiben, würde ich zu viel über das Buch verraten.
Am Ende hätte ich mir mehr von der Unterhaltung zwischen Boris und Rebecca gewünscht.
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Vor mir den Tag, hinter mir die Nacht – Jakob Hein
Die Geschichte beginnt mit Boris Moser, der eine Agentur für verworfene Ideen eröffnet. Da er an verwunschene Immobilien glaubt, hat er die Agentur in den ehemaligen Räumlichkeiten einer Computerfirma eröffnet, denn …
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Vor mir den Tag, hinter mir die Nacht – Jakob Hein
Die Geschichte beginnt mit Boris Moser, der eine Agentur für verworfene Ideen eröffnet. Da er an verwunschene Immobilien glaubt, hat er die Agentur in den ehemaligen Räumlichkeiten einer Computerfirma eröffnet, denn diese Firma ist umgezogen, weil sie erfolgreich ist, expandiert und nun mehr Platz benötigt. In den Räumlichkeiten seiner neu eröffneten Agentur trifft er Rebecca, die ihn sofort magisch anzieht. Ihr erzählt Boris sogar von begonnenen Romananfängen, die noch nicht beendet wurden und somit auch zu den verworfenen Ideen zählen.
Meine Meinung:
Die Geschichte zwischen Boris und Rebecca bildet die Rahmenhandlung. Im 4. Kapitel beginnt Boris mit den Romananfängen, die sich fließend in den Verlauf der Geschichte einbinden. Ich hatte es erst nicht so verstanden und eher an eine Parallelhandlung gedacht. Dieses Mittelstück des Buches beinhaltet verschiedene Geschichten, die dann auch ineinander verschachtelt sind und ein bisschen so wie diese russischen Holzpuppen „Matroschkas“ wirken. Wenn man die erste öffnet, kommt die nächste zum Vorschein usw. Es wirkt etwas verwirrend, aber irgendwo haben die Figuren dieser Romananfänge doch ihre Gemeinsamkeiten. Das Buch ist insgesamt doch sehr philosophisch gehalten und ich musste manches Mal etwas schmunzeln oder eben auch zustimmend nicken. Die unterschiedlichen Protagonisten streben alle nach dem Glück oder etwas, das für sie scheinbar kaum erreichbar ist. Kaum, dass sie sich in dieser gewünschten Situation befinden, sind sie auch wieder nicht glücklich damit. Ich denke, dass jeder solche Situationen aus seinem eigenen Leben kennt. Das ist auch der Grund weshalb ich geschmunzelt oder zustimmend genickt habe. Das Buch liest sich flüssig. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, was vielleicht auch teilweise zum Ausdruck bringt, wie kurzweilig oder kurzatmig das Leben ist oder sein kann. Auch das Glück kann manchmal nur sehr kurz anhalten. Es ist ein Buch, das ich mir nicht unbedingt gekauft hätte, das sich aber mit seinen 173 Seiten mal eben zwischendurch gut lesen lässt.
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Den Ideensammler Boris.....
fand ich anfangs wirklich interessant....auch die Idee seines Ladens bzw. im Gesamtbild die Idee des Buches war bzw. ist mal etwas ganz anderes. Allerdings habe ich nicht so wirklich in die Geschichte reingefunden. Falscher Zeitpunkt? Falsche Stimmung?
Am Anfang ganz …
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Den Ideensammler Boris.....
fand ich anfangs wirklich interessant....auch die Idee seines Ladens bzw. im Gesamtbild die Idee des Buches war bzw. ist mal etwas ganz anderes. Allerdings habe ich nicht so wirklich in die Geschichte reingefunden. Falscher Zeitpunkt? Falsche Stimmung?
Am Anfang ganz amüsant aber als dann die Geschichte in der Geschichte anfing habe ich irgendwie den Faden verloren. Habe vorher noch nie ein Buch von Jakob Hein gelesen und es wird für mich, so leid es mir tut, auch mein einziges bleiben.Auch sein Schreibstil, der zwar alles in allem gut zu lesen und auch recht locker ist, liegt mir nicht wirklich.
Schade, hatte mich wirklich darauf gefreut.....leider von mir keine Weiterempfehlung
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Kurze Ausschnitte aus dem Leben verschiedener Menschen – so erscheint das Buch auf den ersten Blick. Jedoch wird viel mehr geboten. Denn das Leben der beschriebenen Personen ist immer auf eine bestimmte Art und Weise einzigartig, auch der Rahmen in dem dies präsentiert wird ist definitiv …
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Kurze Ausschnitte aus dem Leben verschiedener Menschen – so erscheint das Buch auf den ersten Blick. Jedoch wird viel mehr geboten. Denn das Leben der beschriebenen Personen ist immer auf eine bestimmte Art und Weise einzigartig, auch der Rahmen in dem dies präsentiert wird ist definitiv ungewöhnlich.
Den Leser erwartet weniger ein stringenter Roman, als vielmehr eine ausgedehnte Kurzgeschichte. Wie der Klappentext verrät geht es im Kern um einen Romananfang. Aber auch nach der Lektüre ist für mich weiterhin unklar geblieben, welcher Teil des Buches nun den Romananfang darstellt und welche Bereiche die „eigentliche Geschichte“ des Autors sein sollen. Vielleicht ist ja auch das ganze Buch oder jedes Kapitel für sich genommen der Romananfang? Diese Unklarheit ist allerdings eher inspirierend als enttäuschend, denn je nach Variante ergeben sich ganz neue Interpretationen des Gelesenen.
Jakob Hein erzählt sehr mitreißend, immer leicht humorvoll, ohne ins Lächerliche abzugleiten. Auch wenn die Handlung teilweise übernatürliche oder übersinnliche Formen annimmt, wirkt alles in sich stimmig, die Figuren bleiben greifbar und man versteht ihre (oftmals verzweifelte) Situation.
Fazit: Das Buch bietet auf ca. 170 Seiten enorm viel. Ich habe es in nicht einmal zwei Stunden verschlungen, nur um es danach gleich noch ein zweites Mal zu lesen. Es regt zum Nachdenken an und hat in mir die Frage aufgeworfen warum ich vorher noch nichts von dem Autor mitbekommen habe.
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