Valentine Goby
Gebundenes Buch
Über allen Bergen
Roman Ein Lieblingsbuch über die Kraft der Natur und die Berge als Rettung
Übersetzung: Frucht, Marlene
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Über die Kraft der Natur und den Zauber der BergeAuf seiner ersten Zugreise mitten durchs Schneegestöber kann Vadim nur an eines denken: Atmen. Hoch oben in den Bergen, wo das Ende der Welt nicht mehr weit zu sein scheint, fließt die Luft klar und ungehindert in seine Lungen. Dort oben ist weit und breit kein Fliegeralarm zu hören, nur die alles umfassende Stille der Natur. Von nun an wird er als Vincent ein neues Leben führen, fern von seiner russisch-jüdischen Familie, abgeschieden von der Zivilisation. Und trotz der schneidenden Kälte findet er in dem kleinen Dorf am Hang ein Zuhause...
Über die Kraft der Natur und den Zauber der Berge
Auf seiner ersten Zugreise mitten durchs Schneegestöber kann Vadim nur an eines denken: Atmen. Hoch oben in den Bergen, wo das Ende der Welt nicht mehr weit zu sein scheint, fließt die Luft klar und ungehindert in seine Lungen. Dort oben ist weit und breit kein Fliegeralarm zu hören, nur die alles umfassende Stille der Natur.
Von nun an wird er als Vincent ein neues Leben führen, fern von seiner russisch-jüdischen Familie, abgeschieden von der Zivilisation. Und trotz der schneidenden Kälte findet er in dem kleinen Dorf am Hang ein Zuhause und Menschen, die ihm Wärme schenken. Doch über allen Bergen bleibt die Zeit nicht stehen, und schließlich wird die Realität 1943 auch über seinen Zufluchtsort hereinbrechen ...
»Valentine Goby beschreibt uns die Metamorphose der Natur im Laufe der Jahreszeiten. Wie schön die Berge unter der Feder von Valentine Goby sind!« LIRE MAGAZINE LITTÉRAIRE
Auf seiner ersten Zugreise mitten durchs Schneegestöber kann Vadim nur an eines denken: Atmen. Hoch oben in den Bergen, wo das Ende der Welt nicht mehr weit zu sein scheint, fließt die Luft klar und ungehindert in seine Lungen. Dort oben ist weit und breit kein Fliegeralarm zu hören, nur die alles umfassende Stille der Natur.
Von nun an wird er als Vincent ein neues Leben führen, fern von seiner russisch-jüdischen Familie, abgeschieden von der Zivilisation. Und trotz der schneidenden Kälte findet er in dem kleinen Dorf am Hang ein Zuhause und Menschen, die ihm Wärme schenken. Doch über allen Bergen bleibt die Zeit nicht stehen, und schließlich wird die Realität 1943 auch über seinen Zufluchtsort hereinbrechen ...
»Valentine Goby beschreibt uns die Metamorphose der Natur im Laufe der Jahreszeiten. Wie schön die Berge unter der Feder von Valentine Goby sind!« LIRE MAGAZINE LITTÉRAIRE
Valentine Goby, geboren 1974, ist eine französische Autorin. Für ihren Roman Kinderzimmer gewann sie 2014 den französischen Buchhandelspreis. In ihren Romanen beschäftigt sie sich häufig mit historischen Themen und verwebt gekonnt Geschichte und Gegenwart. Valentine Goby lebt in der Nähe von Paris.
Produktdetails
- Verlag: List
- Originaltitel: L'Île haute
- Auflage
- Seitenzahl: 343
- Erscheinungstermin: 28. November 2024
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 127mm x 36mm
- Gewicht: 413g
- ISBN-13: 9783471360699
- ISBN-10: 3471360697
- Artikelnr.: 70295244
Herstellerkennzeichnung
List Paul Verlag
Friedrichstrasse 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
Poetisch, intensiv und berührend
"Über allen Bergen" hat mich in die Berge entführt und verzaubert. Ein Buch, wie ein Gemälde und ein Lesehighlight, das noch lange nachhallen wird.
Vadim ist Jude und ist im Paris des Vichy-Regimes nicht mehr sicher, deswegen wird …
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Poetisch, intensiv und berührend
"Über allen Bergen" hat mich in die Berge entführt und verzaubert. Ein Buch, wie ein Gemälde und ein Lesehighlight, das noch lange nachhallen wird.
Vadim ist Jude und ist im Paris des Vichy-Regimes nicht mehr sicher, deswegen wird weit entfernt von seiner Heimat in einem Bergdorf versteckt, was auch seinem Asthma zugutekommt. Von nun an ist er Vincent und lebt bei einer Bauernfamilie, die ihm Wärme und ein Zuhause geben. Allerdings sind die Auswirkungen des Krieges auch bald im entlegensten Winkel Frankreichs zu spüren.
Valentine Goby erzählt Vadims Geschichte in einer wunderschönen, sehr detaillierten und bildhaften und vor allem poetischen Sprache. Der Leser erkundet mit dem Jungen die Berge, selten konnte ich mir bei einem Buch die Umgebung so gut vorstellen, wie in diesem Buch. Man ist mit allen Sinnen involviert. Vadim sieht die Berge zum ersten Mal, nimmt alles in sich auf und ist von den Bergmassiven, dem Schnee und der wilden Natur verzaubert und beobachtet fasziniert den Wechsel der Jahreszeiten. Aber auch die Menschen nehmen einen wichtigen Platz in seinem Leben ein. Die Bauernfamilie mit Blanche und ihrem Mann Albert, dessen Bruder Eloi und dem Opa Louis, die ihn wie einen Sohn aufnehmen. Und Moinette, die Nachbarstochter, in der er eine treue Freundin findet und die ihn das Leben in den Bergen einführt.
Ich habe die ruhig erzählte Geschichte, die man nicht mal eben schnell weg liest, sehr genossen. Die Naturbeschreibungen und das entbehrungsreiche Leben der Bergbauern haben mich zugleich fasziniert und gefesselt. Dieses Buch ist nicht zu Unrecht der Buchhändlerliebling aus Frankreich. Eine absolute Leseempfehlung für alle Naturliebhaber, die ruhige Bücher mögen! 5/5 Sterne
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Das Cover hat mich angezogen, erinnert es mich doch an einen Maler und die Impression nimmt bereits sehr für das Buch ein.
Selten habe ich ein so ruhiges, wunderschön geschriebenes Buch, besonders mit diesem Hintergrundthema, in die Hand bekommen.
Der dreizehnjährige asthmakranke …
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Das Cover hat mich angezogen, erinnert es mich doch an einen Maler und die Impression nimmt bereits sehr für das Buch ein.
Selten habe ich ein so ruhiges, wunderschön geschriebenes Buch, besonders mit diesem Hintergrundthema, in die Hand bekommen.
Der dreizehnjährige asthmakranke Vadim lebt mit seiner Familie Paris, bis auch über diese Stadt das NAZI Regime hereinbricht und sich sein und das Leben seiner Familie, aufgrund der jüdischen Wurzeln des Vaters von Grund auf ändert. Nachbarn helfen, einen Pflegeplatz für Vadim zu finden. Bei Bergbauern in einem winzigen Dorf in den französischen Alpen, wo es ihm grundsätzlich gut geht, er jedoch natürlich das erste Mal mit den harten Bedingungen des Bergbauernlebens und den Naturgewalten in den Bergen konfrontiert wird. Zudem bekommt er quasi eine neue Identität, einen neuen Namen und muss sich auch emotional auf sich alleine gestellt bei neuen Menschen zurechtfinden und einleben. Allerdings gelingt ihm das mit der Zeit sehr gut, er lebt sich ein und lernt die Landschaft, die Berge und allem voran seine Moinette kennen und lieben, bleibt jedoch auch an seinem „neuen Zuhause“ von den langen Armen des Krieges nicht ganz verschont.
Das Besondere an Vadim/Vincent und somit auch an diesem Buch ist der Ausdruck und die Beschreibung von Wörtern, Gefühlen und Landschaften in Farbe. Die Erzählweise und der Schreibstil der Autorin Valentine Goby haben mich tief berührt, stark angesprochen, mich mit Vadim/Vincent in dessen Umfeld mit hinein versetzt, diese bildstarke Ausdrucksweise hat mich mit sämtlichen Sinnen mitgerissen.
Ein großartiges Buch, von mir eine 5 Sterne Leseempfehlung
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Vadim wird von seinen Eltern in die französischen Alpen geschickt. Fern von seiner Familie und von Paris, hoch oben in einem kleinen Bergdorf, findet er Zuflucht bei einer netten Familie und lebt von nun an als Vincent sein Leben. Doch auch dort rückt der Krieg immer näher.
Die …
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Vadim wird von seinen Eltern in die französischen Alpen geschickt. Fern von seiner Familie und von Paris, hoch oben in einem kleinen Bergdorf, findet er Zuflucht bei einer netten Familie und lebt von nun an als Vincent sein Leben. Doch auch dort rückt der Krieg immer näher.
Die Autorin erzählt hier zwar eine Geschichte während des 2. Weltkriegs. Dieser spielt jedoch nur aus der Ferne eine Rolle. Im Fokus steht die Natur, das Landleben und wie das jüdische Stadtkind Vadim dieses neue Leben, das ganz anders ist, als alles was er bisher kannte, als Vincent erlebt. Fest an seiner Seite steht Moinette, die ihm dort oben alles beibringt, was er wissen muss. Vincent muss sich nun mit Heuernte, Kühe melken und anderen Dingen der Landwirtschaft beschäftigen, merkt aber schnell, wie erholsam es oben in den Bergen ist und wie er durchatmen kann. Aufgeteilt ist das Buch in drei Abschnitte, die sich farblich an den Jahreszeiten orientieren. Vincent sieht nämlich vieles in Farben, so geht es abschnittsweise von weiß über grün bis gelb durch das Jahr. Die Autorin lässt in ihrem Roman eine ganze Dorfgemeinschaft aufleben, schildert sehr bildhaft, das damalige Leben. Es entsteht eine sehr atmosphärische Geschichte über die Schönheit der Berge, über Menschen die im Einklang mit der Natur leben und dem Bewusstsein, dass noch was Schlimmes auf sie zukommen wird.
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Eindrucksvoll & atmosphärisch
„Über allen Bergen“ ist ein historischer Roman der französischen in der Nähe von Paris lebenden Autorin Valentine Goby.
Die Handlung spielt im Zweiten Weltkrieg. Der zwölfjährige russisch-jüdische Vadim wird zu …
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Eindrucksvoll & atmosphärisch
„Über allen Bergen“ ist ein historischer Roman der französischen in der Nähe von Paris lebenden Autorin Valentine Goby.
Die Handlung spielt im Zweiten Weltkrieg. Der zwölfjährige russisch-jüdische Vadim wird zu seiner eigenen Sicherheit aus der Stadt in ein kleines Dorf in die Berge gebracht. Als Vincent soll er dort ein neues Leben beginnen. Der Weg in die Berge ist mühselig und kostet den kränklichen Jungen eine Menge Kraft.
Obwohl die Dorfbewohner ihn freundlich aufnehmen, für Vincent ist alles fremd und ungewohnt. Mit dem Leben in den Bergen ist er fast ein wenig aus der Zeit gefallen.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Weiß - Grün - Gelb, die Farben der Natur. Diese wird hier sehr detailliert und präzise beschrieben, wie auch Vincents Sensibilität für Farben.
Die schwierige Zeit, in der die Handlung spielt wird hier fast zur Nebensache und wird lediglich zu Beginn und zum Ende des Buches mit eingebunden. In den Bergen läuft das Leben langsamer, ein Leben, das die Menschen fordert, aber auch glücklich macht. Das Dorfleben und die Menschen werden einfühlsam und authentisch beschrieben. Die Sprache, die die Autorin dabei verwendet, ist poetisch, beobachtend und ruhig. Sie malt mit ihren Worten Bilder, so dass ich das Gefühl hatte direkt mit Vincent in den Bergen zu sein und mit ihm die Jahreszeiten zu erleben.
Der Roman beleuchtet eine schwierige Zeit von einer anderen Seite als ich sie bisher kannte. Wer Action und viel Handlung haben möchte, wird enttäuscht werden, aber wer sich auf die Schönheit der Berge einlassen, atmosphärischen Momente erleben und einen kleinen Jungen in einer schwierigen Zeit begleiten möchte, der liegt mit diesem Buch genau richtig.
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Imposante Beschreibungen, bisweilen aber sehr langatmig
Vadim ist Sohn eines jüdisch-russischen Emigranten in Paris. Sein Vater muss abtauchen, als die Deutschen Paris besetzen und die Restriktionen gegen Juden immer mehr zunehmen. Seine Mutter bringt Vadim in einem abgelegenen …
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Imposante Beschreibungen, bisweilen aber sehr langatmig
Vadim ist Sohn eines jüdisch-russischen Emigranten in Paris. Sein Vater muss abtauchen, als die Deutschen Paris besetzen und die Restriktionen gegen Juden immer mehr zunehmen. Seine Mutter bringt Vadim in einem abgelegenen französischen Bergdorf unter. Als Vincent erlebt er dort einen langen, kalten weißen Winter, einen sich zögerlich durchsetzenden grünenden Frühling und einen heißen, gelben Sommer. Nur den Herbst darf er dort nicht mehr erleben, als die Deutschen immer näher rücken und damit sein Leben bedrohen.
Die Autorin Valentine Goby beschreibt das urtümliche Leben im Dorf und auf den umgebenden Almen im Laufe der Jahreszeiten sehr detailliert und anschaulich. Neben den alltäglichen Verrichtungen der Bewohner liegt auf den Farben und Erscheinungsformen der Natur ein besonderer Augenmerk. Durch Vincents unverstellten Blick, der die Berge, die Schneemassen, die Blumen, die Vögel und Insekten alle zum ersten Mal wahrnimmt, sieht auch der Leser die Bergwelt im Wandel der Zeiten. Den Gestus des Staunens und Starrens betreibt die Autorin allerdings mit wahrer Obsession. Teils mikroskopisch seziert werden die Lebewesen und die unbelebte Natur. Vincent hatte schon als Kind die Angewohnheit, die Dinge, die er zeichnet, in ihre kleinsten Linien, Schattierungen, Formen zu zergliedern. Er sieht beim Klang der Wörter Farben und hat Visionen von den Dingen, die er nicht oder noch nicht sehen kann, wie der Zukunft oder der Beschaffenheit des Tales unter dem Schnee. Bis in die Betrachtung der letzten Poren verlieren sich bisweilen die Beschreibungen, und zwischendurch wird das Lesen zur mühsamen Geduldsprobe. Ähnlich wie der Frühling im Tal mehr als 20fach vom wieder einsetzenden Winter verdrängt wird, so wird die Handlung immer wieder von Beschreibungen, Farbvisionen und Bildern unterbrochen. Dabei ist der Plot des vor den Deutschen geflohenen Jungen, der in dem engen Bergdorf, in dem sich alle genauestens kennen und dem es keine Geheimnisse zu geben scheint, seine Identität verbergen muss, ein sehr spannender. Allerdings gerät dieser Teil der Geschichte immer wieder in Vergessenheit. Die Geschichte ist zu wenig entschlossen zwischen modernem Heimatroman, historischem Roman, Künstlerroman und Coming-of-Age-Geschichte.
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Ein schöner Literaturklassiker. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk für Literaturliebhaber benötigt, der wird hier fündig.
Vadim, ein junges Kind flüchtend vor dem zweiten Weltkrieg, findet sich zum ersten Mal in seinem Leben in den Bergen wider. Die Autorin, Valentine Goby, …
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Ein schöner Literaturklassiker. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk für Literaturliebhaber benötigt, der wird hier fündig.
Vadim, ein junges Kind flüchtend vor dem zweiten Weltkrieg, findet sich zum ersten Mal in seinem Leben in den Bergen wider. Die Autorin, Valentine Goby, beschreibt die Eindrücke des Jungen von den französischen Alpen. Die Erzählungen sind so realistisch, so detailgetreu, dass der Leser die Schönheit der Natur förmlich spürt. Gleichzeitig kommen immer wieder die Elemente von der Kraft der Freundschaft, den Verlust der Familie und den Schrecken des Krieges vor. Letzteres spielt eine Rolle, überschattet aber nicht den Roman.
Die Autorin hat es erfolgreich geschafft, den Leser so intensiv in die Bergwelt mitzunehmen, dass man das Buch nicht aus den Händen legen mochte. Dieser Roman hat mich sowohl emotional als auch intellektuell über die letzten Tages stark begleitet. Vielen Dank!
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ein wunderschönes Buch
Über allen Bergen“von Valentine Goby erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Vadim.
Als die Gefahrfür Juden in Sparks des Jahres 1942 immer größer wird, schickt seine Mutter ihn in ein französisches Bergdorf, um ihn zu …
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ein wunderschönes Buch
Über allen Bergen“von Valentine Goby erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Vadim.
Als die Gefahrfür Juden in Sparks des Jahres 1942 immer größer wird, schickt seine Mutter ihn in ein französisches Bergdorf, um ihn zu schützen. Auch seinem Asthma soll der Aufenthalt guttun.
Aus dem russisch-jüdischen Vadim Pavlevitch wird Vincent Dorselles. Schon bald lebt er sich in das Leben in den Bergen ein,fühlt sich wohl in der warmherzigen Familie, die ihn aufgenommen hat und erlebt die Jahreszeiten in den Bergen, die aus einem arbeitsamen und entbehrungsreichen Leben besteht.
Doch auch diese Idylle ist bedroht. 1943 rückt auch der Krieg in den Bergen näher und die Gefahr für Vadim und seine Gastfamilie wird immer größer.
„Über allen Bergen“ist ein leises Buch, was mit wundervollen Naturbeschreibungen punktet.Der Schreibstil ist sehr prägnant, sodass ich mir das harte Leben in den Bergen sehr gut vorstellen konnte.Es war sehr spannend,die Entwicklung von Vadim mitzuerleben.
Ein sehr schönes Buch, das ich gerne gelesen habe.
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Erst weiß, dann grün, dann gelb
Valentine Gobys Roman „Über allen Bergen“ hat mir etwas beschert, was ich in diesem Jahr selten erleben durfte: das Gefühl, einen echten literarischen Glücksgriff in den Händen zu halten. Der Fluchtroman über den …
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Erst weiß, dann grün, dann gelb
Valentine Gobys Roman „Über allen Bergen“ hat mir etwas beschert, was ich in diesem Jahr selten erleben durfte: das Gefühl, einen echten literarischen Glücksgriff in den Händen zu halten. Der Fluchtroman über den jungen Juden Vadim aus Paris, der in den Bergen eine Zuflucht findet, entwickelt rasch eine eigene Dynamik und hebt sich deutlich von der Vielzahl zeitgenössischer Romane über den Zweiten Weltkrieg ab, die nur selten etwas Neues bieten.
Die Brillanz von Gobys Werk liegt in der klugen Erzählperspektive: Der Krieg bleibt ein fernes Echo, während die eigentliche Handlung sich in einer anderen Welt abspielt – einer Welt, die von Natur, Gemeinschaft und der Suche nach Identität geprägt ist. Vadim wird von seiner Mutter in die Berge geschickt, um den wachsenden Schikanen gegen Juden zu entkommen. Dort soll er als „Vincent“ ein neues Leben beginnen, in der Hoffnung, dass er fernab der Stadt sicher ist.
Anfangs schüchtern und unsicher, findet Vincent durch die Herzlichkeit seiner neuen Familie und der Dorfbewohner langsam Anschluss. Über mehrere Jahreszeiten hinweg – vom Winter bis zum Ende des Sommers – taucht der Leser in das einfache, aber muntere Leben in den Bergen ein. Vincent lernt Kühe zu melken, erlebt die Geburt von Kälbern und saugt wie ein Schwamm die Wunder der Natur auf. Besonders auffällig ist seine Sensibilität für Farben: Während der Winter für ihn in reines Weiß getaucht ist, empfindet er den Frühling als Grün und den Sommer als Gelb. Diese Farbempfindung erinnert an den von Goby erwähnten Maler Kandinsky, der in seinen Bildern unter anderem die Zugehörigkeit von Farben an bestimmte Formen nachzuweisen versuchte. Für Vincent haben ebenso auch die Naturspiele ihre ganz eigenen Farbwerte. Für den von Asthma geplagten Jungen wird die Welt abseits der Zivilisation zu einem Ort der Heilung – ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint, während er innerlich und äußerlich heranwächst. Gobys Stärke liegt in der einfühlsamen Darstellung von Vincents Reifeprozess, der sich in der Verbindung mit der Natur und der Gemeinschaft vollzieht. Doch nicht nur Vincent, auch die Menschen um ihn herum werden mit viel Wärme und Authentizität gezeichnet. Besonders glänzt der Roman jedoch durch die detailreiche Schilderung des Lebens in den Bergen. Mit einer fast dokumentarischen Präzision beschreibt Goby die bäuerlichen Arbeiten und den Alltag der Dorfbewohner, als wäre sie selbst Teil dieser Welt gewesen.
Stilistisch besticht „Über allen Bergen“ durch einen ruhigen, melodiösen Schreibstil. Die Übersetzerin Marlene Frucht hat diese Leichtigkeit auf beachtliche Weise ins Deutsche übertragen, ohne dabei die unterschwellige Poesie zu verlieren. Die Sätze fließen sanft, wie Blätter, die im Wind tanzen.
Obwohl ich Gegenwartsromane über den Zweiten Weltkrieg oft überdrüssig bin, schafft Goby es, diesem ausgeloteten Genre neue Facetten abzugewinnen. Indem sie den Krieg bewusst in den Hintergrund rückt, eröffnet sie Raum für die kleinen, alltäglichen Dinge des damaligen Lebens, die in vielen anderen Werken unbeachtet bleiben.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Mit knapp 340 Seiten wirkt der Roman stellenweise etwas zu langatmig. Für eine so leise und atmosphärische Erzählung hätte sich eine kürzere Form möglicherweise besser geeignet. Zudem bleibt der Roman, trotz seiner Feinfühligkeit, am Ende doch ein Werk seines Genres und kann sich nicht ganz mit den großen Meisterwerken der Kriegsromane messen.
„Über allen Bergen“ ist dennoch ein kleines literarisches Schmuckstück – ein Nebenwerk von unerwarteter Eleganz und Tiefe. Es erzählt eine Geschichte, die den Leser mit ihrer Wärme und Melancholie fesselt, und seine Veröffentlichung als stiller, poetischer Beitrag zum Genre ist allemal gerechtfertigt.
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Dieses Buch hat mich total gefesselt und wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Es ist die Geschichte von Vadim, einem 12-jährigen Jungen, dessen Vater Jude mit russischer Abstammung ist. Seine Mutter ist Französin. Sie leben in Paris. Vadim ist asthmakrank und leidet an der Luft in …
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Dieses Buch hat mich total gefesselt und wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Es ist die Geschichte von Vadim, einem 12-jährigen Jungen, dessen Vater Jude mit russischer Abstammung ist. Seine Mutter ist Französin. Sie leben in Paris. Vadim ist asthmakrank und leidet an der Luft in der Großstadt und auch an der Nähe zur Schusterwerkstatt seines Vaters. Es ist das Jahr 1943. Frankreich ist von den Deutschen besetzt und Juden werden verfolgt. Genial fand ich die Beschreibung, wie Vadims Vater sich der Verfolgung durch die Besatzer entzieht. Die Eltern beschließen, Vadim aus Paris in die Berge in die Nähe der Schweizer Grenze zu schicken. Mit Hilfe von Freunden bekommt der Junge einen neuen Namen, so daß seine Identität verborgen bleibt. Er nennt sich fortan Vincent Groselles. Es ist eine lange und beschwerliche Reise, die Vincent in Begleitung einer Nonne antritt, bis er im tief verschneiten Valorcine ankommt. Seine Gastfamilie nimmt ihn freundlich auf und bald fühlt sich Vincent dort georgen.
Er lernt Moinette, ein 10-jähriges Mädchen kennen, die sich seiner annimmt und ihm alles erklärt über seine neue Umgebung. Mit Vincents Augen lernt der Leser die wunderbare Landschaft kennen, die Berge, die Natur, aber auch das Leben der Menschen dort, die hart arbeiten müssen für ihren Lebensunterhalt. Als Vincent an seinem ersten Morgen einen Berg erblickt, der aus dem Nebel herausragt, ist er ergriffen und bewegt. Nie zuvor hat er einen Berg gesehen. Wer die Berge liebt, wird diesen bewegenden Moment verstehen.
Mit der Zeit wird Vincent lernen, bei der täglichen Arbeit mitzuhelfen. Immer ist Moinette an seiner Seite, die ihm alles erklärt. Er fügt sich ein in das Leben in Valorcine, das geprägt ist von den wechselnden Jahreszeiten, die die Arbeiten der Bewohner vorgeben.
Es ist ein wunderbares Buch über die Natur, die Menschen, die dort leben, über Freundschaften und Geborgenheit.
Aber es ist Krieg, der auch vor den Menschen in Valorcine nicht halt macht, und der für Vincent noch einmal weitreichende Veränderungen mit sich bringt.
Der Schreibstil der Autorin und ihre wunderbare Erzählkunst haben mich sehr beeindruckt, so daß ich dieses Buch sehr gerne weiter empfehle.
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Feinsinnig, berührend und poetisch - ein ganz besonderer historischer Roman!
"Über allen Bergen" von Valentine Goby ist als Hardcover mit Schutzumschlag beim List Verlag erschienen und umfasst 352 Seiten.
Vadim ist ein 12-jähriger Junge, der 1943 von seiner Mutter in …
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Feinsinnig, berührend und poetisch - ein ganz besonderer historischer Roman!
"Über allen Bergen" von Valentine Goby ist als Hardcover mit Schutzumschlag beim List Verlag erschienen und umfasst 352 Seiten.
Vadim ist ein 12-jähriger Junge, der 1943 von seiner Mutter in die Alpen geschickt wird. Er leidet an Asthma und ist vor Allem jüdischer Abstammung und soll den Krieg sicher überstehen, auch sein Vater musste bereits abtauchen. Vadim, fortan Vincent, reist mit dem Zug in die Berge und die Autorin versteht es gekonnt, ihre Leserschaft ganz in ihren Bann zu ziehen und sie mit in die eiskalte, wunderschöne Welt der Alpen zu nehmen und das Durchatmen des Jungen hautnah mitzuerleben.
Die Autorin erzählt in erster Linie einen Roman über die wunderschöne, faszinierende Natur und beschreibt die beeindruckenden Bergmassive, die glitzernden Schneemassen und natürlich auch die Menschen und Ereignisse, die Vincent auf seiner Reise kennenlernt und erlebt, so detailliert, liebevoll und einfühlsam, dass eine ungemein authentische Atmosphäre entsteht.
Vordergründig wird die faszinierende Winterlandschaft sehr lebendig, während im Hintergrund die tragischen Kriegsereignisse ihren Fortgang nehmen und irgendwann auch dem abgelegensten Stück Europas nicht mehr fern sind...
Ein bemerkenswerter historischer Roman, der durch seine unaufgeregte, poetische Erzählweise und die einzigartige Einfühlsamkeit der Autorin hervorsticht - sehr lesenswert!
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