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Ein Roman wie ein Dominospiel: Jedes Leben berührt ein anderes.Zwölf Menschen begegnen sich, während ihr Leben in Turbulenzen gerät. Auf dem unruhigen Flug nach Madrid kommt eine Frau, die ihren krebskranken Sohn in London besucht hat, mit ihrem Sitznachbarn ins Gespräch. Der Geschäftsmann aus dem Senegal weiß noch nicht, dass ihn in Dakar die Nachricht eines tragischen Unfalls erwartet, bei dem ein Frachtpilot Zeuge wurde. In diesem höchst spannenden Roman berührt jedes Leben das nächste, ob es der indische Golfer ist, der seinen senilen Vater bestiehlt, oder die Tochter einer ausge...
Ein Roman wie ein Dominospiel: Jedes Leben berührt ein anderes.Zwölf Menschen begegnen sich, während ihr Leben in Turbulenzen gerät. Auf dem unruhigen Flug nach Madrid kommt eine Frau, die ihren krebskranken Sohn in London besucht hat, mit ihrem Sitznachbarn ins Gespräch. Der Geschäftsmann aus dem Senegal weiß noch nicht, dass ihn in Dakar die Nachricht eines tragischen Unfalls erwartet, bei dem ein Frachtpilot Zeuge wurde. In diesem höchst spannenden Roman berührt jedes Leben das nächste, ob es der indische Golfer ist, der seinen senilen Vater bestiehlt, oder die Tochter einer ausgewanderten Deutschen, die einen syrischen Flüchtling heiraten will. Mit magischer Schwerelosigkeit nimmt uns der international gefeierte Autor David Szalay mit auf eine Reise rund um die Welt.
David Szalay, 1974 in Montreal, Kanada, geboren, wuchs in London auf. Er studierte an der Universität Oxford. Mit Was ein Mann ist, seinem vierten Roman, der 2018 bei Hanser erschienen ist, kam er 2016 auf die Shortlist des Man-Booker-Preises. 2020 erschien bei Hanser sein neuer Roman Turbulenzen.
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: Turbulence
- Artikelnr. des Verlages: 505/26765
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 136
- Erscheinungstermin: 17. August 2020
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 131mm x 22mm
- Gewicht: 232g
- ISBN-13: 9783446267657
- ISBN-10: 3446267654
- Artikelnr.: 59015100
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Xaver von Cranach kann nicht fassen, wie historisch David Szalay Roman von 2018 heute bereits wirkt. Die Idee, in zwölf Geschichten Flugreisende im Transit zwischen je zwei Orten um die Welt zu begleiten, erscheint Cranach vor dem Hintergrund der Pandemie wie ein Traum. Das formale Konzept, wonach immer eine Nebenfigur einer Geschichte zur Hauptfigur der nächsten wird, erinnert den Rezensenten an Schnitzlers "Reigen". Meisterlich scheint ihm, wie Szalay mit feinen Strichen "ein ganz großes Leben" zeichnet.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieser kurze, raffinierte Roman bietet in seinen sich überlappenden Lebensausschnitten mehr moderne Welthaltigkeit als viele Siebenhundertseiter. David Szalays Kunst, mit Wenigem viel anzudeuten, knüpft an die große angelsächsische Tradition der Short Story an." Wolfgang Schneider, SWR2 Lesenswert Magazin, 21.01.21 "Szalay ist ein Meister darin, ein ganz großes Leben in ganz feinen Strichen zu zeichnen." Xaver von Cranach, Süddeutsche Zeitung, 24.12.20 "Ein Roman, der große Lesefreude macht. David Szalay ist ein junger Kanadier, und er hatte eine fabelhafte Idee. ... Ein schmales, schönes Buch, damit werden Sie Spaß haben, mit diesem Spitzentitel." Elke Heidenreich, Spiegel Online, 29.11.20 "Ein auf intelligente Weise zeitgemäßer Roman"
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Christoph Schröder, Tagesspiegel, 22.11.20 "Jules Vernes wäre glücklich mit diesem Nachfolger. Genau das richtige Buch für momentan verhinderte Weltenbummler." Ursula März, Die Zeit, 19.11.20 "Schmerzvolle Schlüsselerlebnisse sind David Szalays Spezialität, er erzählt sie mit großer Virtuosität. ... Man liest dieses Buch mit gutem Herzklopfen. Weil es den Sinn schärft für die Chancen, die unserer Verletzlichkeit innewohnen." Ariane Heimbach, Brigitte, 07.10.20 "Szalay arbeitet gekonnt mit kleinen Szenen, mit Andeutungen und Anspielungen. Er verdichtet die immer wieder überraschenden Lebensgeschichten und sät in knappen Nebensätzen so viel Unsicherheit, Zärtlichkeit oder Verrat, das jeder Samen im Kopf wächst und wuchert, sich verästelt zu einer großen verschlingenden Pflanze, in der die turbulenten Verzweiflungen und seltenen Glücksgefühle wohnen." Gabriele von Arnim, Deutschlandfunk Kultur, 02.10.20
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12 Personen, deren Leben in unterschiedlichen Weisen aus den Fugen geraten. Jede Person berührt eine Weitere, so dass eine Kette entsteht. Diese Kette führt uns im Buch einmal um die Welt.
Als Leser erhält man Einblick in die jeweilige Geschichte der betroffenen Personen. Aufgrund …
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12 Personen, deren Leben in unterschiedlichen Weisen aus den Fugen geraten. Jede Person berührt eine Weitere, so dass eine Kette entsteht. Diese Kette führt uns im Buch einmal um die Welt.
Als Leser erhält man Einblick in die jeweilige Geschichte der betroffenen Personen. Aufgrund der Kürze der Erzählungen ist es auch jeweils nur eine Momentaufnahme die jedoch durch Beschreibungen und Wortwahl sehr intensiv sind.
Auch die Idee, dass sich Leben berühren und dabei einmal den Globus umspannt finde ich unglaublich interessant und konnte mich begeistern. Für mich ist ‚Turbulenzen‘ ein Beispiel für unsere rasante, globalisierte Welt.
Ich bin durch die Seiten geflogen und habe mit Spannung erwartet, was wohl als nächstes passieren mag. Denn, wie der Titel schon sagt, turbulent geht es in den jeweiligen Kurzgeschichten zu. So werden Thematiken wie Krankheit, Unfalltod aber auch Liebe behandelt.
Ich finde den Roman ‚Turbulenzen‘ von David Szalay lesenswert. Wer sich für Kurzgeschichten begeistern kann wird seine Freue an dem Buch haben.
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„... ein Roman wie ein Dominospiel, jedes Leben berührt ein anderes.“ (Zitat von der Buchrückseite)
Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Von London nach Dakar, Sao Paulo, Toronto, Delhi und zurück – ein Roman wie ein Dominospiel, jedes Leben berührt …
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„... ein Roman wie ein Dominospiel, jedes Leben berührt ein anderes.“ (Zitat von der Buchrückseite)
Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Von London nach Dakar, Sao Paulo, Toronto, Delhi und zurück – ein Roman wie ein Dominospiel, jedes Leben berührt ein anderes. Mit magischer Schwerelosigkeit nimmt uns David Szalay, eine neue fundamentale Stimme der britischen Literatur, mit auf eine Reise rund um die Welt: Zwölf Menschen begegnen sich, während ihr Leben in Turbulenzen gerät.
Beschreibung von der Umschlaginnenseite:
Auf dem unruhigen Flug nach Madrid kommt eine Frau, die ihren kranken Sohn in London besucht hat, mit ihrem Sitznachbarn ins Gespräch. Der Geschäftsmann aus dem Senegal weiß noch nicht, dass ihn in Dakar die Nachricht eines tragischen Unfalls erwartet, bei dem ein Frachtpilot Zeuge wurde. In diesem höchst spannenden Roman berührt jedes Leben das nächste, ob es der indische Golfer ist, der seinen senilen Vater bestiehlt, oder die Tochter einer ausgewanderten Deutschen, die einen syrischen Flüchtling heiraten will.
Meine Meinung:
Die obigen Beschreibungen machten mich neugierig auf diesen Roman aus der Kategorie Literatur.
Vielleicht reicht mein literarischer Intellekt nicht aus, um diesen Roman vollumfänglich zu erfassen.
Mich hat dieser Roman jedenfalls nicht erfasst.
Außer dass ein Flug von A nach B jeweils andere Protagonisten betreffen und diese entweder nichts oder doch etwas miteinander zu tun haben, passiert nichts.
Das reicht mir als Grundlage diesen Roman oder dieses Konzept toll zu finden nicht aus.
Ich könnte nicht sagen, dass diesen Roman
eine besondere Schreibweise oder
ein besonders raffiniert ausgearbeiteter Spannungsbogen (über die Flugbewegungen und sich treffenden Personen) oder
die Protagonisten mich auf der Gefühlsebene erreichen würden
auszeichnen würde.
Fazit:
Konnte mich nicht überzeugen.
Aber vielleicht war ich einfach nur der falsche Leser für diesen Roman.
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Unterhaltsame Kurzgeschichten
David Szalay hat in diesem Buch 12 wunderbare und sehr unterhaltsame Kurzgeschichten zusammengeschrieben.
Mir ist das Cover gleich ins Auge gefallen, weil es ungewöhnlich und daher besonders ist. Da ich selbst schon einiges auf Reisen erlebt habe, hat mich auch …
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Unterhaltsame Kurzgeschichten
David Szalay hat in diesem Buch 12 wunderbare und sehr unterhaltsame Kurzgeschichten zusammengeschrieben.
Mir ist das Cover gleich ins Auge gefallen, weil es ungewöhnlich und daher besonders ist. Da ich selbst schon einiges auf Reisen erlebt habe, hat mich auch der Inhalt gleich neugierig gemacht.
Der Autor hat es geschafft, mich innerhalb kürzester Zeit in die Kurzgeschichten zu versetzen, sodass ich mir die einzelnen Situationen sehr gut vorstellen konnte. Auch mag ich seinen Schreibstil sehr, da er sehr angenehm und unterhaltsam zu lesen ist. Mir ist auch die Variabilität der Geschichten sehr positiv aufgefallen, da hierdurch keinerlei Langeweile entsteht. Auch bin ich stets neugierig geblieben, wie die Geschichten bzw. auch das Buch weitergeht.
Dabei hat der Autor die Charaktere in meinen Augen sehr gut und clever gewählt. Auch die bewussten Verbindungen zwischen den Geschichten, wie es auch im echten Leben ist, dass man Menschen auf der ganzen Welt spontan begegnen kann, fand ich super. Genau deshalb habe ich mir auf jede Geschichte gefreut. Auch haben mich einige Geschichten sehr berührt.
Mich hat das etwas andere Buch überzeugt und daher vergebe ich 5 von 5 Sternen und wünsche viel Spaß beim Vereisen im Buch
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Broschiertes Buch
Mutter Kanadierin, Vater Ungar, geboren in Montreal, aufgewachsen in London, Literaturstudium in Oxford, viele Jahre wohnhaft in Budapest – das sind die passenden kosmopolitischen Voraussetzungen, die der 49jährige Schriftsteller David Szalay mitbringt, um einen global vernetzten Roman …
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Mutter Kanadierin, Vater Ungar, geboren in Montreal, aufgewachsen in London, Literaturstudium in Oxford, viele Jahre wohnhaft in Budapest – das sind die passenden kosmopolitischen Voraussetzungen, die der 49jährige Schriftsteller David Szalay mitbringt, um einen global vernetzten Roman wie „Turbulenzen“ zu schreiben.
Das Grundprinzip unterschiedlichster Schauplätze rund um die Welt hat Szalay bereits in seinem Werk „Was ein Mann ist“ sehr erfolgreich umgesetzt, was ihm für jenes Buch 2016 zurecht eine Nominierung auf der Shortlist des „Man Booker Prize“ einbrachte.
In „Turbulenzen“ nimmt Szalay diesen Modus noch konsequenter wieder auf. Man erwirbt mit dem Buch sozusagen ein Round-the-world-Ticket. Die einzelnen Kapitel bestehen aus ineinandergreifenden Flugstrecken, die zugehörigen Titel bestehen einzig und allein aus den internationalen IATA-Codes der Airports, eine Herausforderung für alle Vielreisenden. Oder hätten Sie spontan gewusst, von wo nach wo es bei GRU - YYZ geht?
Doch das sind nur die formalen Rahmenbedingungen. Eigentlich stellt jedes Kapitel eine eigene Kurzgeschichte dar, allerdings hat Szalay diese genial ineinander verwoben, indem sich immer neue menschliche Schicksale entlang dieser Flugetappen rund um die Welt aus der vorhergehenden Geschichte ergeben. Eine Randfigur in dem einen Kapitel wird plötzlich zur Hauptprotagonistin im nächsten.
Mit präziser, adäquater Sprache, eindrucksvollen, aber nie schwülstigen Bildern gewährt der Autor Einblicke in unterschiedlichste Leben und Kulturen rund um den Globus. Durch den kontinuierlichen Wechsel der Hauptfiguren vollzieht sich immer wieder ein für den Leser erstaunlicher Perspektivenwechsel. Eine literarische Technik, durch die es Szalay gelingt, die Ambivalenz einer Figur messerscharf und lebensecht herauszuarbeiten. Da ist der indische Ehemann gerade noch der gewalttätige Tyrann seiner Familie, erscheint dann aber im Folgekapitel plötzlich in einem ganz neuen Licht, wenn man plötzlich erfährt, dass auch er Opfer gesellschaftlicher Konventionen ist.
Obwohl sein Schreibstil sehr eingängig und leicht ist, macht es der Autor seinen Lesern inhaltlich nicht einfach. Er stellt Themen unserer Zeit in den Fokus und fasst dabei zuverlässig in offene Zeitgeist-Wunden. Wie reagiert die Familie auf ein behindertes Neugeborenes? Wie geht man offen mit einer neuentdeckten Liebe um, die die Ehe im höheren Alter gefährdet? Was ist, wenn man bei der Heimkehr spürt, dass in der heilen Familienwelt etwas Furchtbares passiert sein muss, aber die Gewissheit sich erst ganz langsam ins Bewusstsein schleicht? Da wirkt eine leichte Episode wie das Tinder-Date eines Piloten zwischen zwei Flügen trotz der durchaus psychoanalytisch interessanten zwischenmenschlichen Interaktion fast schon lapidar.
Durch sein literarisch innovatives Konzept nimmt David Szalay einen mit auf eine Reise um die Welt, die in London beginnt und dort auch wieder endet. Szalay schreibt sehr fliessend, ist angenehm zu lesen, baut aber nach kurzer Zeit diese verheissungsvolle Spannung auf, weil er in seinen Stories unberechenbar ist. So wie das echte Leben auch. Eben voller Turbulenzen.
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Broschiertes Buch
Turbulente Lektüre für Minimalisten
Der in Kanada geborene und in London aufgewachsene Schriftsteller David Szalay hat sich für seinen zweiten Roman mit dem Titel «Turbulenzen» ein Setting ausgedacht, welches unwillkürlich an Schnitzlers ‹Reigen› …
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Turbulente Lektüre für Minimalisten
Der in Kanada geborene und in London aufgewachsene Schriftsteller David Szalay hat sich für seinen zweiten Roman mit dem Titel «Turbulenzen» ein Setting ausgedacht, welches unwillkürlich an Schnitzlers ‹Reigen› erinnert. Der Buchtitel weist auf die heftigen Wetterstörungen hin, die beim Fliegen als unangenehme Begleiterscheinungen manchmal auftreten können. Und so sind denn auch die zwölf Kapitel des Romans jeweils an einen internationalen Flug geknüpft und mit den dreistelligen Kurzbezeichnungen der internationalen Flughäfen überschrieben. Alle Flüge zusammen absolviert würden eine Reise rund um die Welt ergeben, die in London begänne und dort nach 12 Flügen auch endet. Anders als bei Schnitzler sind die Figuren hier aber nur dadurch lose verbunden, dass eine Nebenfigur ohne feste thematische Bezüge im folgenden Kapitel zur Hauptfigur wird.
Auf dem unruhigen Flug LGW-MAD von London nach Madrid erzählt eine Frau mit Flugangst ihrem Sitznachbarn, dass sie in London ihren krebskranken Sohn besucht hat. Den senegalesischen Sitznachbar erwartet bei seiner Ankunft in Dakar die Nachricht von einem tragischen Unfall. Ein Frachtpilot erlebt in Dakar auf einer Taxifahrt zum Flughafen, wie ein Junge von dem Taxi totgefahren wird. Im Hotel angekommen, ruft er nach einigen Drinks nachts um zwei Uhr eine Bekannte an. Die versucht, ihn nach einer Liebesnacht möglichst schnell wieder los zu werden, sie hat als Journalistin einen Interview-Termin, den sie nicht verpassen darf. Eine Mutter besucht ihre Tochter, die gerade ein Kind geboren hat, das blind ist. Ein indischer Golfspieler bestiehlt ohne jedes Schuldbewusstsein den dementen Vater, die Tochter einer Auswanderin will einen syrischen Flüchtling heiraten, mutmaßlich nur, um seine Einbürgerung zu erzwingen. Eine Frau aus Budapest besucht ihren sterbenskranken Vater in London, sie hat ihn viele Jahre lang nur selten mal gesehen, und jetzt ist er dem Tode geweiht, aber sie finden keinen Zugang mehr zueinander.
Es sind emotional labile Charaktere, denen gemeinsam nur die seelischen und psychischen Turbulenzen sind, die ihr Leben instabil machen, sie über die Maßen belasten. Wie die Flugverbindungen sind auch die Verbindungen der Figuren untereinander von Störungen bedroht, die ihre vermeintliche Souveränität in Frage stellt und sie angreifbar und verletzlich macht. Mit der originellen Struktur seines Plots ermöglicht der Autor seinen Lesern tiefe Einblicke in das Leben seiner Figuren, die einsam sind, mit Beziehungsproblemen kämpfen, sich mit Krankheit und Tod auseinander setzen müssen, mit Unterdrückung und Betrug. Indem er seine Schauplätze über alle Kontinente hinweg verteilt, macht er seine Befunde zu globalen Problemen, die oft sogar erst durch die schrankenlose Mobilität des modernen Menschen entstehen. Jeder ist also gefordert, so die Botschaft, mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Insoweit ist dieser schmale Band ein veritabler Gesellschafts-Roman mit einer unverhohlen kritischen Note.
So kreativ das formale Konzept des Romans auch erscheinen mag, so kontraproduktiv ist die skizzenhafte Flüchtigkeit, mit der da flott über tiefgründige psychologische Probleme hinweg erzählt wird. Die schon fast sarkastisch knapp bemessenen Szenen eilen unbeirrt über schwierigste mentale Herausforderungen hinweg, von einer angemessenen, gedanklichen Tiefe kann nicht die Rede sein bei diesem Kurzroman. Während andere Autoren ihre Werke manchmal narrativ hoffnungslos überfrachten, geht David Szalay hier den umgekehrten Weg, wird damit allerdings seiner anspruchsvollen Thematik in keiner Weise gerecht. Ein Zuviel kann ärgerlich sein bei einem Roman, ein Zuwenig aber auch, das ist die ernüchternde Erfahrung nach der turbulenten, allenfalls für Minimalisten goutierbaren Lektüre!
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