Defne Suman
Gebundenes Buch
Tochter einer leuchtenden Stadt
Roman Vier Frauenschicksale, für immer miteinander verwoben durch die Liebe zur Heimat
Übersetzung: Meier , Gerhard
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»Klug beobachtet, feinsinnig erzählt und schmerzlich schön.« Elif ShafakAn einem orangegetünchten Abend kommt im September 1905 in der Hafenstadt Smyrna ein kleines Mädchen zur Welt. Sie wächst behütet auf bei ihrer griechischen Familie, umgeben von goldfarbenen Minaretten, dem süßen Duft von Feigen und dem Klang einer Mandoline, die ein verliebter Junge unter ihrem Fenster spielt. Doch die Idylle zerbricht jäh, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs aus Nachbarn plötzlich Feinde werden. Während die Stadt von einem verheerenden Feuer heimgesucht wird, retten drei Familien, ei...
»Klug beobachtet, feinsinnig erzählt und schmerzlich schön.« Elif Shafak
An einem orangegetünchten Abend kommt im September 1905 in der Hafenstadt Smyrna ein kleines Mädchen zur Welt. Sie wächst behütet auf bei ihrer griechischen Familie, umgeben von goldfarbenen Minaretten, dem süßen Duft von Feigen und dem Klang einer Mandoline, die ein verliebter Junge unter ihrem Fenster spielt. Doch die Idylle zerbricht jäh, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs aus Nachbarn plötzlich Feinde werden. Während die Stadt von einem verheerenden Feuer heimgesucht wird, retten drei Familien, eine griechische, eine türkische und eine levantinische, was ihnen am meisten am Herzen liegt: ein Mädchen, das einst an einem orangegetünchten Abend zur Welt kam.
Die unvergessliche Geschichte einer mutigen Frau, deren pralles Leben geprägt ist von ihrer Liebe zur Heimat. Einer Frau, die die einmalige Schönheit und den tragischen Untergang ihrer Stadt am eigenen Leib erfährt und ihr leidenschaftliches Vermächtnis mit uns teilt.
An einem orangegetünchten Abend kommt im September 1905 in der Hafenstadt Smyrna ein kleines Mädchen zur Welt. Sie wächst behütet auf bei ihrer griechischen Familie, umgeben von goldfarbenen Minaretten, dem süßen Duft von Feigen und dem Klang einer Mandoline, die ein verliebter Junge unter ihrem Fenster spielt. Doch die Idylle zerbricht jäh, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs aus Nachbarn plötzlich Feinde werden. Während die Stadt von einem verheerenden Feuer heimgesucht wird, retten drei Familien, eine griechische, eine türkische und eine levantinische, was ihnen am meisten am Herzen liegt: ein Mädchen, das einst an einem orangegetünchten Abend zur Welt kam.
Die unvergessliche Geschichte einer mutigen Frau, deren pralles Leben geprägt ist von ihrer Liebe zur Heimat. Einer Frau, die die einmalige Schönheit und den tragischen Untergang ihrer Stadt am eigenen Leib erfährt und ihr leidenschaftliches Vermächtnis mit uns teilt.
Defne Suman wurde in Istanbul geboren und wuchs auf der Insel Prinkipo auf. Sie studierte Soziologie an der Bosporus-Universität und arbeitete anschließend als Lehrerin in Thailand und Laos. Später setzte sie ihre Studien in Oregon, USA, fort und lebt heute mit ihrem Mann in Athen.
Produktdetails
- Verlag: List
- Originaltitel: Emanet Zaman
- Auflage
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 30. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 137mm x 48mm
- Gewicht: 548g
- ISBN-13: 9783471360552
- ISBN-10: 3471360557
- Artikelnr.: 66215132
Herstellerkennzeichnung
List Paul Verlag
Friedrichstrasse 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
«Wie Elif Shafak oder Isabell Allende erzählt Suman von großen Umbrüchen und großen Gefühlen - großartig!» Silvia Feist Emotion 20230419
Verwirrend, aber gut
Mich hat das Buch, wie auch schon im Leseeindruck bezüglich der Leseprobe gesagt, sofort abgeholt. Ich konnte mich absolut gut in diese Welt hineinversetzen, der Erzählstil ist total schön und absolut mein Ding. Ich finde die Erzählweise an sich, mit den …
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Verwirrend, aber gut
Mich hat das Buch, wie auch schon im Leseeindruck bezüglich der Leseprobe gesagt, sofort abgeholt. Ich konnte mich absolut gut in diese Welt hineinversetzen, der Erzählstil ist total schön und absolut mein Ding. Ich finde die Erzählweise an sich, mit den verschiedenen Erzählsträngen aber sehr verwirrend. Irgendwie muss man sich dafür arg konzentrieren, was gar nicht so zu dem sonst sehr zauberhaften, fast schon verwunschenen Buch passt. Ich hatte auch den Eindruck, dass man mehr geschichtliches Hintergrundwissen benötigt hätte, als ich es hatte. Vielleicht konnte ich deswegen manche Dinge absolut nicht nachvollziehen oder habe mich darüber gewundert. Alles in allem hat mich das Buch aber begeistert und ich würde es auch nochmal lesen. Fünf Sterne gäbe es allerdings, wenn es ein bisschen weniger verwirrend geschrieben wäre ;)
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Historisch und anspruchsvoll
Das Buch Tochter einer leuchtenden Stadt von Defne Suman spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Smyrna, dem heutigen Izmir. In Smyrna leben verschiedene Nationalitäten und Kulturen beisammen. Es werden drei Familien vorgestellt, eine Levatinische, eine Griechische …
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Historisch und anspruchsvoll
Das Buch Tochter einer leuchtenden Stadt von Defne Suman spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Smyrna, dem heutigen Izmir. In Smyrna leben verschiedene Nationalitäten und Kulturen beisammen. Es werden drei Familien vorgestellt, eine Levatinische, eine Griechische und eine Türkische, im Vordergrund jeweils die Frau. Das osmanische Reich zerfällt und aus Freunden und Nachbarn werden auf einmal Feinde.
Der Roman ist in einer sehr poetischen und bildhaften Sprache geschrieben. Man fühlt sich in den Orient versetzt. Wer schnell lesen will, ist hier fehl am Platz. Für mich waren allerdings die vielen Figuren und Sprünge zwischen den Familien sehr verwirrend. Ich musste oft innehalten und zurückblättern, weil ich durcheinandergekommen bin und nicht mehr folgen konnte. Dies hat mir leider das Lesen sehr erschwert.
Insgesamt ein wichtiges historisches Thema, allerdings sehr anstrengend zu lesen.
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Noch sehr von den Leseeindrücken von „Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman beseelt, versuche ich diese Zeilen zu schreiben und diesem Buch gerecht zu werden. So wie die Lektüre nicht immer leicht und flüssig war, so lassen sich diese Zeilen nicht flott …
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Noch sehr von den Leseeindrücken von „Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman beseelt, versuche ich diese Zeilen zu schreiben und diesem Buch gerecht zu werden. So wie die Lektüre nicht immer leicht und flüssig war, so lassen sich diese Zeilen nicht flott formulieren.
Wie diesen Roman beschreiben, wie kurz den Inhalt zusammenzufassen?
Die Geschichte beginnt im Jahre 1905, an einem orangeglühenden Septemberabend in der Hafenstadt Smyrna. An jenem Abend wurde Scheherazade, die Erzählerin dieser Geschichte geboren, die nicht ihr ganzes Leben lang diesen Namen trug.
Der Leser erhält Einblicke in das Leben dreier Familien, einer levantinischen, einer griechischen und einer türkischen. Vor dem Zerfall des osmanischen Reiches leben sie als Nachbarn nebeneinander, jede Familie in ihren Alltag verstrickt, mit Problemen, Nöten, Freuden und Herausforderungen. Nach dem Zerfall des osmanischen Reiches ist ein solcher Alltag für keine der Familien mehr möglich. Verbunden sind diese Familien mit Scheherazade ohne das es ihnen bewusst ist.
Diesen Roman wirklich begreifen und greifen zu können, war für mich eine kleine Herausforderung, der ich mich mit großem Eifer gestellt habe und am Ende dieses Buches angelangt, kann ich aus tiefster Überzeugung sagen, das Lesen und Durchhalten hat sich gelohnt, dass dieser Roman sogar Potential hat, um mehrmals gelesen zu werden.
Im Laufe der Seiten, wird man mit griechischer und türkischer Geschichte konfrontiert, mit dem osmanischen Reich, mit dem Zerfall dieses Reiches, mit Leid, Schrecken und Not die ein Krieg mit sich bringen. Aber, ich möchte sagen, auf eine alltägliche Art und Weise. Was machen politische Umschwünge mit Menschen, wie reagieren sie, wie bereiten sie sich darauf vor, wie viel wird im Vorfeld verdrängt um sein normales Leben weiter leben zu können? Wie schleichen sich Veränderungen langsam in den Alltag? Es wird von Alltäglichkeiten erzählt, die fast jeder in seinem Leben auf die ein oder andere Art erlebt, die sich wiederholen und in der Gesamtheit ein Leben prägen. All diese Dinge, die vielen Menschen irgendwann zu viel sind, zu langweilig, weil immer gleich, der Trott des Lebens. Doch merkt man erst dann wenn dieser Trott wegfällt, nicht mehr gelebt werden kann, dass ein Stück des Lebens verschwindet, ein sehr großes und wichtiges Stück. Und es kann so schnell gehen, von einer Sekunde auf die andere, können sich Leben ändern und das erfährt man an vielen Stellen dieses Romans. Hoffnungen die zerstört, Familien die auseinander gerissen, Leben die getötet werden, Menschen die ihre Heimat für immer verlieren. Die Stadt Smyrna, so wie sie gekannt, wie in ihr gelebt wurde, verschwunden.
Man liest in diesem Roman aber auch über die verschiedenen Arten der Liebe. Über die große Liebe zwischen zwei Menschen, die niemals schwindet. Über die begonnene, noch ganz zarte Liebe, über nicht erwiderter Liebe, über die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, über die Liebe zur Heimat.
Ebenso kann man in die Gefühlswelt einer Mutter eintauchen, die ihr Kind verloren hat, in die Gefühlswelt eines Kindes, später dann einer jungen Erwachsenen, die nie einen Bezug zu ihrer Mutter aufbauen konnte, die sich in ihrer Familie immer fremd und sich ihr immer fern gefühlt hat.
Diese vielen verschiedenen Themen, in eine Zeitepoche gebettet, über die man kaum liest, haben mich tief bewegt. Dazu dieser wunderbare Erzählstil, mit wenigen Dialogen, mit ausführlichen Beschreibungen, der Bilder entstehen, der Düfte heran wehen lässt. Der orangeglühende Septemberabend, der Duft von Feigen, Zimt, Rosenöl, begleitete mich beim Lesen und denke ich an diesen Roman, steigen mir diese Düfte gleich wieder in den Sinn.
Anfangs schrieb ich, dass diese Lektüre nicht leicht und flüssig war. Das lag zum Einen an den teilweise sehr bewegenden Schicksalen und Beschreibungen. Auf den letzten ungefähr 80 Seiten des Buches werden Szenarien geschildert, die ich nicht einfach so runter lesen konnte, die mehr als schwer erträglich waren, besonders wegen des sehr detaillierten Erzählstils, die aber gleichzeitig auch mit zu dem Besten gehören, was ich seit langem gelesen habe. Zum Anderen lag es an den vielen verschiedenen Personen, an den Ereignissen die nicht immer chronologisch erzählt wurden. Besonders bei einer geschichtlichen Thematik, die sich meiner Kenntnis weitgehend entzieht, fand ich es schwierig die Geschehnisse in die richtige Reihenfolge zu bringen. Immer wieder habe ich den Lesefluss unterbrochen, um zu rekapitulieren, um zu sortieren, verstehen zu können und nicht selten kam ich mir dabei vor, als löste ich eine Schachaufgabe.
Wieder einmal habe ich die Leseerfahrung erleben dürfen, dass besonders die schwerer zugänglichen Bücher, mit die kostbarsten und nachhaltigsten für mich sind.
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Wie ein erhobener Zeigefinger - Wach und unverdrossen guckt uns das weibliche Porträt vom Cover an, mit weichen dunklen Augen und einem klaren, entschlossenen Blick. Es hat mich direkt angesprochen, mehr über diese Frau zu erfahren. Noch gespannter wurde ich jedoch, als ich las, …
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Wie ein erhobener Zeigefinger - Wach und unverdrossen guckt uns das weibliche Porträt vom Cover an, mit weichen dunklen Augen und einem klaren, entschlossenen Blick. Es hat mich direkt angesprochen, mehr über diese Frau zu erfahren. Noch gespannter wurde ich jedoch, als ich las, dass das Buch von Izmir handelt, vielmehr Smyrna, wie es früher hieß. Denn diese schöne Stadt konnte ich vor einigen Jahren kennenlernen - ohne mich jedoch mit ihrer wechselhaften Geschichte auseinandergesetzt zu haben.
Das Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ erzählt von dem Niedergang des friedlichen Miteinanders in Smyrna, verwoben mit der Geschichte vierer Frauen aus ebendieser Stadt. Die Tochter einer leuchtenden Stadt wird hierbei von ihrer Geburt an begleitet und erzählt teils aus der Ich-Perspektive aus ihrem Leben. Schlaglichtartig wird immer wieder Bezug genommen auf den Großbrand, dem nicht nur viele Gebäude, sondern auch in der Folge viele Menschenleben zum Opfer fielen.
Für mich ist ein erhobener Zeigefinger nicht zu überlesen, dass friedliches Miteinander trotz politischer, religiöser, und anderer Unterschiede oft auf dünnes Eis gebaut ist und umso mehr zu schützen ist. Persönlich war mir die Darstellung der Grausamkeiten zu bildlich und zu eindrücklich, so dass ich die Lektüre nicht mehr genießen konnte.
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Liebe ohne Grenzen
Meinung:
Die Geschichte basiert auf dem Völkermord in der antiken Stadt Smyrna während des griechisch-türkischen Krieges, der von 1919 bis 1922 wütete und dessen Opferzahl auf 10.000 bis 100.000 geschätzt wird.
Das Buch beschreibt, dass in Kriegen …
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Liebe ohne Grenzen
Meinung:
Die Geschichte basiert auf dem Völkermord in der antiken Stadt Smyrna während des griechisch-türkischen Krieges, der von 1919 bis 1922 wütete und dessen Opferzahl auf 10.000 bis 100.000 geschätzt wird.
Das Buch beschreibt, dass in Kriegen vor allem die Zivilbevölkerung leidet und das gesamte kulturelle Gefüge auf schreckliche Weise zerstört wird.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von vier Bewohnern Smyrnas erzählt.
Jeder Protagonist vertritt ein anderes Interesse an dem Konflikt, was zu einer Vielzahl von Perspektiven und Erfahrungen führt.
Es war spannend zu sehen, wie sich die Situation im Laufe des Krieges veränderte, als sich die Machtverhältnisse änderten.
Der historische Hintergrund wurde oft auf subtile Weise in das Leben der Protagonisten eingestreut, sei es durch ein aufgeschnapptes Gespräch, eine Beobachtung oder eine zufällige Begegnung.
Dadurch wurde die Spannung der Geschichte noch erhöht, denn die Leser, wussten, was auf sie zukam, aber die Bewohner von Smyrna blieben weitgehend ahnungslos.
Die Kapitel über den verheerenden Brand von 1922 gehören zu den erschütterndsten und schockierendsten, die ich je gelesen habe.
Fazit:
Dieses Buch ist reich an anschaulichen Details und voller differenzierter Persönlichkeiten.
Es ist eine fesselnde Erzählung vom Feinsten, die ich sehr gerne empfehle.
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Was einen schon zum Beginn für das Buch einnimmt, ist das sehr schöne Cover. Das gemalte Bild einer schönen, jungen Frau im schwarz-weiß gestreiften Kleid vor einem rosé farbenen Hintergrund mit weißen Blüten.
Bei dieser jungen Frau muss es sich wohl um …
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Was einen schon zum Beginn für das Buch einnimmt, ist das sehr schöne Cover. Das gemalte Bild einer schönen, jungen Frau im schwarz-weiß gestreiften Kleid vor einem rosé farbenen Hintergrund mit weißen Blüten.
Bei dieser jungen Frau muss es sich wohl um Panayota oder Schehezerade handeln, um die Tochter der ehemals leuchtenden Stadt Smyrna.
Smyrna ist der frühere Name des heutigen Izmir. Damals handelte es sich um eine kosmopolitische Stadt, die von Türken, Griechen, Armeniern, Juden und Europäern bewohnt wurde. Das war, bevor die Streitigkeiten zwischen Griechen und Türken eskalierten. Das kleine Mädchen kommt 1905 zur Welt, wird aber erst nach einem langen Leben erfahren, woher sie eigentlich kam und wer ihre Eltern waren.
Der Anfang liest sich schwer, man braucht lange Zeit, um ins Buch reinzukommen. Es ist verwirrend und oft weiß man nicht, von welcher jungen Frau gerade die Rede ist. Geht es um Juliette, um Edith oder um Schehezerade? Ich hatte da zunächst einige Schwierigkeiten und erst als ich die Familienverhältnisse für mich geklärt hatte, wurde es einfacher, die Geschichte zu verfolgen.
Es wird die Geschichte dreier Frauen erzählt. Da ist zunächst einmal Juliette, die aus einer ursprünglich französischen Familie stammt, die aber schon seit Generationen in Smyrna ansässig ist.
Juliette bringt neben ihren älteren Kindern als Nesthäkchen Edith zur Welt. Dieses Kind ist ein Kuckuckskind, was aber lange Zeit und bis nach dem Tode des Familienvaters niemand erfährt. Auch Edith selbst wird erst darüber aufgeklärt, als sie das Vermögen ihres leiblichen Vaters erbt.
Edith ist ein freiheitsliebendes Kind, was in der doch zum Teil sehr konservativen Stimmung in Smyrna nicht jedem gefällt, vor allem ihrer Mutter nicht. Nach dem Tod ihres leiblichen Vaters löst sie sich daher aus dem Familienverband und bezieht allein das geerbte Haus. Ihr indischer Partner Avinash Pillai steht ihr dort zur Seite. Ihr Leben und ihre Besonderheiten nehmen einen Großteil des Buches ein, parallel wird aber auch immer wieder aus einer griechischen und einer türkischen Familie berichtet. Hier geht es um unterschiedliche Zeiten, was das Lesen nicht unbedingt einfacher macht.
Dass Edith eine Tochter hatte, die sie bei der Geburt abgeben musste und von der sie seither glaubte, dass sie die Geburt nicht überlebt habe, wird zwar immer mal wieder angeschnitten, Einzelheiten dazu erfährt man aber erst zum Ende hin. Und damit lösen sich dann auch endlich viele Unklarheiten auf und viele Fragen werden beantwortet.
Smyrna muss nach den Schilderungen eine wunderschöne Stadt gewesen sein. Sie ersteht mit dem Lesen vor unseren Augen neu und ist mit dem heutigen Izmir wohl auch nur sehr eingeschränkt vergleichbar. Es ist schön, dass sich Defne Suman diesem Thema angenommen hat und in gewisser Weise ist ihr Buch auch ein Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Griechen und Türken. Man hat den Eindruck, die Menschen allein kamen gut miteinander aus. Erst die Politik, die Einmischung der Westeuropäer und die kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Ermordung tausender unschuldiger Menschen hat die bis heute andauernden Spannungen zwischen Griechen und Türken befeuert.
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Wandlungen in Smyrna
Defne Suman schreibt in ihrem Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ über die Stadt Smyrna (heutiges Izmir) und das Leben der dort ansässigen Christen und Muslime, Türken, Griechen, Franzosen und Engländer. Der inhaltliche Einstieg gestaltet …
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Wandlungen in Smyrna
Defne Suman schreibt in ihrem Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ über die Stadt Smyrna (heutiges Izmir) und das Leben der dort ansässigen Christen und Muslime, Türken, Griechen, Franzosen und Engländer. Der inhaltliche Einstieg gestaltet sich ein wenig anspruchsvoll, da einige Charaktere vorgestellt werden, deren Rolle teilweise erst im Laufe der Handlung ersichtlich wird. Beim Lesen ist Aufmerksamkeit gefragt, um den Überblick nicht zu verlieren und die Wechsel zwischen den Personen und Handlungen nicht durcheinanderzubringen. Zudem erstreckt sich der Inhalt auf einen Zeitraum von etwa siebzig Jahren, was einige politische und gesellschaftliche Entwicklungen mit sich bringt . Die Autorin schafft es aber ansonsten sehr eindrücklich einen Einblick in das damalige Leben zu gewähren und die verschiedenen Perspektiven aufzuzeigen.
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Faszinierender historischer Roman
Der List Verlag hat "Tochter einer leuchtenden Stadt", den Roman der türkischen Autorin Defne Suman, der in der Türkei bereits 2016 erschienen ist, veröffentlicht. Die Autorin widmet das Buch mit dem wunderschönen Cover all denen, die …
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Faszinierender historischer Roman
Der List Verlag hat "Tochter einer leuchtenden Stadt", den Roman der türkischen Autorin Defne Suman, der in der Türkei bereits 2016 erschienen ist, veröffentlicht. Die Autorin widmet das Buch mit dem wunderschönen Cover all denen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Die Geschichte handelt von vier miteinander verflochtenen Familien - einer levantinischen, einer griechischen, einer türkischen und einer armenischen Familie - und spielt in Smyrna (später Izmir). Zentrales Thema ist die Auflösung des Osmanischen Reiches, verursacht durch den Ersten Weltkrieg, den Krieg zwischen Griechen und Türken sowie den verheerenden Brand von Smyrna. Zuvor lebten Griechen, Türken, Engländer und Franzosen, Christen und Muslime friedlich miteinander in der antiken Stadt.
Wir schreiben das Jahr 1905: Am Tag, als der indische Spion Avinash Pillai im Auftrag des Vereinigten Königreiches mit einem Passagierschiff im Hafen der Stadt Smyrna eintrifft, kommt Scheherazade zur Welt, die Tochter einer opiumbetrunkenen Mutter. Der Inder kann nicht ahnen, dass es viele Jahre später eine Verbindung zu dem Mädchen geben wird ...
Der wunderschön geschriebene Roman wird teilweise aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Scheherazade erzählt, teilweise von einem allwissenden Erzähler. Die Handlung beginnt im Jahr 1905 und umfasst einen Zeitraum von fast sieben Jahrzehnten. Der wesentliche Teil beinhaltet allerdings die Zeit bis zum großen Brand von Smyrna 1922. Wir lernen nicht nur die wichtigsten Familien der Geschichte kennen, wobei hier eindeutig die weiblichen Familienmitglieder im Fokus stehen, sondern auch sehr viele Randfiguren. Das verwirrt anfangs, es war für mich sehr hilfreich, mir über das Personenregister am Ende des Buches hinaus weitere Notizen zu machen. Hinzu kommt, dass die Handlung zeitlich hin- und herspringt, was recht irritierend ist, da nicht immer sofort anhand von Jahreszahlen klar ist, auf welcher Zeitebene man sich gerade befindet.
Die Autorin skizziert die Charaktere sehr bildhaft und authentisch und beschreibt fesselnd das Leben der verschiedenen Familien mit allen Höhen und Tiefen. Sehr interessant fand ich die Beschreibung der unterschiedlichen Traditionen und religiösen Bräuche. Der Roman, der sich neben dem geschichtlichen Thema mit den Themen Heimat, Familie, Liebe und die gesellschaftliche Stellung der Frauen in der damaligen Zeit auseinandersetzt, hat mir sehr gut gefallen. Er hat mich gefesselt und bis zum Ende, das die Geheimnisse um Scheherazade enthüllt, fasziniert.
Die für mich interessanteste Person war Edith, die schon früh ihre Freiheit schätzte und unbeirrt selbstbestimmt ihren eigenen Weg ging.
Ich empfehle das Buch allen Lesern, die sich nicht nur für intensive Familiengeschichten, sondern auch für die Geschichte der untergegangenen Stadt Smyrna interessieren.
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Eine Hommage an Smyrna, jedoch zu viele Schicksale!
Ein friedlicher Schmelztiegel an Nationalitäten und Religionen, ein florierendes, lautes Handelszentrum zu Zeiten des Osmanischen Reichs, so präsentiert sich diese Hafenstadt ab 1905 mit einer erstaunlichen Sprachenvielfalt und viel …
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Eine Hommage an Smyrna, jedoch zu viele Schicksale!
Ein friedlicher Schmelztiegel an Nationalitäten und Religionen, ein florierendes, lautes Handelszentrum zu Zeiten des Osmanischen Reichs, so präsentiert sich diese Hafenstadt ab 1905 mit einer erstaunlichen Sprachenvielfalt und viel Reichtum, mit der heimlichen, verschwiegenen Geburt eines Mädchens als Hauptfigur. Mit ihrem finalen Namen Scheherazade verbindet man vielleicht die Märchenerzählerin, aber so spannend kommt der gesamte Roman leider für mich nicht daher: zu verwirrend durch zu viele Beteiligte in einem großen Zeitraum mit Zeitsprüngen. Während ihres langen, abenteuerlichen Lebens nimmt der Leser teil am tragischen Untergang dieser Stadt, verursacht durch politische Wirren und den griechisch-türkischen Krieg, der von 1919 bis 1922 wütete, und einem verheerenden Brand mit hohen Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung. Das Flair von dem allgemeinen Lebensstil von reichen Europäern, Griechen, Türken, Armeniern, von der Hafengegend in Smyrna wird umfassend und gut beschrieben. Ein Historienroman besonderer Art.
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Smyrna und Izmir
In dem Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman reist der Leser in die Stadt Smyrna ( dem heutigen Izmir) in die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Stadt befindet sich in der Blüte und es leben hier viele Menschen aus unterschiedlichen …
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Smyrna und Izmir
In dem Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman reist der Leser in die Stadt Smyrna ( dem heutigen Izmir) in die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Stadt befindet sich in der Blüte und es leben hier viele Menschen aus unterschiedlichen Länder und Religionen ganz friedlich als Nachbarn zusammen. Keiner muss Hunger oder Armut leiden und das Leben scheint locker und leicht. Es finden viele Feste und Veranstaltungen statt und niemand scheint Probleme zu haben.
Hauptprotagonisten sind mehrere junge Frauen. Wir dürfen in ihr Leben blicken, in ihre Sorgen und Nöte, es scheint alles ganz normal für die damalige Zeit. Doch allmählich verstricken sich die Leben der jungen Frauen miteinander und der Leser beginnt plötzlich durch die Jahrzehnte zu Reisen und eine unheilvolle Zukunft rast auf uns zu und soll sich bewahrheiten. Die wunderschöne Welt bricht zusammen und Elend und Trauer erscheinen.
Der Roman ist in einer wunderschönen Schreibweise geschrieben, teilweise sehr blumig und romantisch, trotzdem nicht einfach zu lesen. Es kommen sehr viele Personen in dem Roman vor, die Story geht über einige Jahrzehnt und der Leser verliert hier schnell den Überblick. Auch wird nicht viel über die Kriege und ihre Auslöser geschrieben, so das ich erst einmal nachforschen musste, warum diese tolle Stadt zerstört wurde. Ich finde das Buch jedoch lesenswert, leider ist das Ende sehr tragisch und zeigt einmal wieder, was Menschen aus Hass, Neid und Wut zerstören können. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt.
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