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Old Man Joe, der Trinker, das Ausreißerpärchen Dylan und Maddie, Amberton, der Filmstar, der heimlich Männer liebt, und die behütete Einwanderertochter Esperanza - sie sind die Hauptfiguren in diesem großen amerikanischen Gegenwartsroman über die Mega-City L.A. In ihren Geschichten entfaltet sich ein Kosmos urbanen Lebens, ein Kaleidoskop aus grellen und dynamischen Bildern, aus Sehnsüchten und zerstörten Träumen.
'Dylan liebt Maddie und ist mit ihr unterwegs nach L.A., Stadt der Hoffnung so vieler Menschen auf eine bessere Zukunft. Die Filmstars Amberton und Casey sind nur zur Tarnung miteinander verheiratet und ständig auf der Suche nach Sex und Bewunderung. Esperanza aus Mexiko verdient ihr Geld im Haushalt einer tyrannischen Lady und verliebt sich in deren Sohn. Der Obdachlose Old Man Joe entdeckt seine Mitmenschlichkeit, als er ein drogensüchtiges Mädchen zusammengeschlagen hinter einer Mülltonne findet. Sie und viele andere Figuren, die im Vorübergehen den Weg des Lesers kreuzen, ergeben das fesselnde Bild einer sich ständig wandelnden Metropole, seit Generationen Verheißung und Moloch zugleich. In L.A., der eigentlichen Hauptfigur, spiegeln Fakten und Fiktion einander im Rhythmus von Geschichte und Gegenwart, von Illusion, Liebe und Gewalt. Ein fulminant komponierter Roman über den unzerstörbaren American Dream.
James Frey, geboren 1969, studierte Kunst an der University of Chicago. Danach arbeitete er u.a. als Skateboard-Verkäufer, Berater in Jugendcamps, Hilfskellner und Türsteher. In Los Angeles schrieb er Drehbücher, war Regisseur und Filmproduzent. James Frey lebt heute mit seiner Familie in New York.

©Leon Alberti
Produktdetails
- Verlag: Ullstein HC
- Originaltitel: Bright Shiny Morning
- Seitenzahl: 590
- Erscheinungstermin: 13. August 2009
- Deutsch
- Abmessung: 44mm x 148mm x 220mm
- Gewicht: 790g
- ISBN-13: 9783550087677
- ISBN-10: 3550087675
- Artikelnr.: 26378634
Herstellerkennzeichnung
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Lauter Scherben
Achtung, Fiktion: James Freys Los-Angeles-Roman
James Frey gelang mit der Autobiographie "Tausend kleine Scherben", die ihn als drogensüchtigen Kriminellen darstellte, vor sechs Jahren in Amerika ein Bestseller. Nach Enthüllungsberichten musste Frey jedoch eingestehen, dass er es mit der Wahrheit nicht so genau genommen hatte. Aus dramaturgischen Gründen und gewiss auch, um auf sich aufmerksam zu machen, hatte er seiner Vita, die er fortsetzte in dem noch nicht auf Deutsch erschienenen "My Friend Leonard", mehr attraktive Anrüchigkeit verliehen, als ihr tatsächlich zugrunde lag. Er machte sein Leben interessanter, als es ist. Doch für die Fiktion ist die Fähigkeit, zu übertreiben und
Achtung, Fiktion: James Freys Los-Angeles-Roman
James Frey gelang mit der Autobiographie "Tausend kleine Scherben", die ihn als drogensüchtigen Kriminellen darstellte, vor sechs Jahren in Amerika ein Bestseller. Nach Enthüllungsberichten musste Frey jedoch eingestehen, dass er es mit der Wahrheit nicht so genau genommen hatte. Aus dramaturgischen Gründen und gewiss auch, um auf sich aufmerksam zu machen, hatte er seiner Vita, die er fortsetzte in dem noch nicht auf Deutsch erschienenen "My Friend Leonard", mehr attraktive Anrüchigkeit verliehen, als ihr tatsächlich zugrunde lag. Er machte sein Leben interessanter, als es ist. Doch für die Fiktion ist die Fähigkeit, zu übertreiben und
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hinzuzuerfinden, eine grundlegende Voraussetzung.
James Freys erster echter Roman stellt dennoch vorab klar, dass es sich hierbei um keine wahre Geschichte handelt. Dabei ist sein Porträt von Los Angeles angefüllt mit Fakten und ganzen Listen komischer und weniger komischer, harter und zurechtgebogener Fakten, die von den Namen asiatischer Gangs über den Genuss kohlensäure- und koffeinhaltiger Cola bis zu den Verletzungen von Kriegsveteranen, die in den örtlichen Kliniken behandelt werden, reichen. Nichts davon muss stimmen, alles könnte richtig sein. Frey scheint seine Kritiker mit nutzlosen Informationen überschütten zu wollen, ganz nach dem Motto: Sollen sie die Suchmaschinen doch anwerfen, um mir auf die Schliche zu kommen. Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.
"Strahlend schöner Morgen" entwirft ein Kaleidoskop der Millionenstadt in Kalifornien. Im Zentrum stehen vier Geschichten, die stetig weitergesponnen werden; dazwischen schlängeln sich kurze Abhandlungen über das Verkehrsnetz, die Kunstszene, die Geschichte oder die Porno-Branche der Stadt. Dabei bedient Frey sich Robert Altmans Collagetechnik aus dessen ebenfalls in Los Angeles spielendem Episodenfilm "Short Cuts". Über Altmans Geschick, aus zersplitterten Teilen ein Ganzes zu schaffen, verfügt der Autor nicht - oder er hat diese Brüchigkeit gerade beabsichtigt, um einen Haufen aus tausend kleinen Scherben zusammenzufegen. Problematisch aber bleibt, dass selbst die größeren Handlungsstränge kaum mehr als einen fahlen Glanz hinterlassen. Sie erzählen von den jugendlichen Ausreißern Dylan und Maddie, die in die Machenschaften einer Motorradclique verstrickt werden; vom Obdachlosen Old Man Joe, der sich bei dem Versuch, einem verwahrlosten Mädchen zu helfen, schuldig macht; von einem Filmstar, der eine Scheinehe führt, um seine Homosexualität zu verbergen, was ihn beinahe die Karriere kostet; und zuletzt vom fleißigen Hausmädchen Esperanza, das seiner vermögenden Arbeitgeberin vorspielt, kaum Englisch zu sprechen, damit diese sich in ihrer Gegenwart ungezwungen unterhalten kann; als sich Esperanza in Doug verliebt, den duckmäuserischen Sohn der tyrannischen alten Dame, kommt es zum Eklat.
Das alles vermittelt der 1969 in Cleveland, Ohio, geborene Autor, der früher Filmdrehbücher verfasste, in einem Telegrammstil, in dem die rhythmische Wiederholung als wirkungsvollstes aller rhetorischen Mittel auftaucht. Viele der Minidramen lesen sich wie Treatments und unausgegorene Plots. Hinzu kommen Klischees innerhalb der Figurenzeichnung, der Handlungsabläufe und der Motivik. Immer wieder kommt Frey auf die verwirklichten, unrealistischen oder scheiternden Träume seiner Protagonisten zu sprechen, und keine Ausformung dieser Sehnsüchte ist ihm abgegriffen genug. Man mag darin einen subversiven Akt der konzeptionellen Aneignung des Formelhaften erkennen, der den Klatsch, die stereotype mediale Inszenierung und die Konventionalität der gesellschaftlichen wie individuellen Wunschvorstellungen unserer Tage kopiert; allein die Vervielfältigung von Oberflächlichkeit erzeugt noch keine kritische oder spannende Perspektive.
James Frey erklärt seine Annäherung an den Stoff damit, dass heutzutage jedem so viel Information entgegengeschleudert werde - und so funktioniere auch sein Buch. Mit Michel Houellebecq möchte man dem Autor entgegnen, dass es unserer Welt an allem mangelt außer eben an zusätzlicher Information. "Bright Shiny Morning", wie Freys Roman im Original heißt, fehlt es nicht an Fakten, aber dafür an vielem, was Literatur ausmacht.
ALEXANDER MÜLLER
James Frey: "Strahlend schöner Morgen". Aus dem Amerikanischen von Henning Ahrens. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 590 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
James Freys erster echter Roman stellt dennoch vorab klar, dass es sich hierbei um keine wahre Geschichte handelt. Dabei ist sein Porträt von Los Angeles angefüllt mit Fakten und ganzen Listen komischer und weniger komischer, harter und zurechtgebogener Fakten, die von den Namen asiatischer Gangs über den Genuss kohlensäure- und koffeinhaltiger Cola bis zu den Verletzungen von Kriegsveteranen, die in den örtlichen Kliniken behandelt werden, reichen. Nichts davon muss stimmen, alles könnte richtig sein. Frey scheint seine Kritiker mit nutzlosen Informationen überschütten zu wollen, ganz nach dem Motto: Sollen sie die Suchmaschinen doch anwerfen, um mir auf die Schliche zu kommen. Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.
"Strahlend schöner Morgen" entwirft ein Kaleidoskop der Millionenstadt in Kalifornien. Im Zentrum stehen vier Geschichten, die stetig weitergesponnen werden; dazwischen schlängeln sich kurze Abhandlungen über das Verkehrsnetz, die Kunstszene, die Geschichte oder die Porno-Branche der Stadt. Dabei bedient Frey sich Robert Altmans Collagetechnik aus dessen ebenfalls in Los Angeles spielendem Episodenfilm "Short Cuts". Über Altmans Geschick, aus zersplitterten Teilen ein Ganzes zu schaffen, verfügt der Autor nicht - oder er hat diese Brüchigkeit gerade beabsichtigt, um einen Haufen aus tausend kleinen Scherben zusammenzufegen. Problematisch aber bleibt, dass selbst die größeren Handlungsstränge kaum mehr als einen fahlen Glanz hinterlassen. Sie erzählen von den jugendlichen Ausreißern Dylan und Maddie, die in die Machenschaften einer Motorradclique verstrickt werden; vom Obdachlosen Old Man Joe, der sich bei dem Versuch, einem verwahrlosten Mädchen zu helfen, schuldig macht; von einem Filmstar, der eine Scheinehe führt, um seine Homosexualität zu verbergen, was ihn beinahe die Karriere kostet; und zuletzt vom fleißigen Hausmädchen Esperanza, das seiner vermögenden Arbeitgeberin vorspielt, kaum Englisch zu sprechen, damit diese sich in ihrer Gegenwart ungezwungen unterhalten kann; als sich Esperanza in Doug verliebt, den duckmäuserischen Sohn der tyrannischen alten Dame, kommt es zum Eklat.
Das alles vermittelt der 1969 in Cleveland, Ohio, geborene Autor, der früher Filmdrehbücher verfasste, in einem Telegrammstil, in dem die rhythmische Wiederholung als wirkungsvollstes aller rhetorischen Mittel auftaucht. Viele der Minidramen lesen sich wie Treatments und unausgegorene Plots. Hinzu kommen Klischees innerhalb der Figurenzeichnung, der Handlungsabläufe und der Motivik. Immer wieder kommt Frey auf die verwirklichten, unrealistischen oder scheiternden Träume seiner Protagonisten zu sprechen, und keine Ausformung dieser Sehnsüchte ist ihm abgegriffen genug. Man mag darin einen subversiven Akt der konzeptionellen Aneignung des Formelhaften erkennen, der den Klatsch, die stereotype mediale Inszenierung und die Konventionalität der gesellschaftlichen wie individuellen Wunschvorstellungen unserer Tage kopiert; allein die Vervielfältigung von Oberflächlichkeit erzeugt noch keine kritische oder spannende Perspektive.
James Frey erklärt seine Annäherung an den Stoff damit, dass heutzutage jedem so viel Information entgegengeschleudert werde - und so funktioniere auch sein Buch. Mit Michel Houellebecq möchte man dem Autor entgegnen, dass es unserer Welt an allem mangelt außer eben an zusätzlicher Information. "Bright Shiny Morning", wie Freys Roman im Original heißt, fehlt es nicht an Fakten, aber dafür an vielem, was Literatur ausmacht.
ALEXANDER MÜLLER
James Frey: "Strahlend schöner Morgen". Aus dem Amerikanischen von Henning Ahrens. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 590 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wegen mangelnder Fakten will der Rezensent den Autor und sein Buch nicht kritisieren. Wohl aber wegen mangelnder Literarizität. James Freys Porträt von Los Angeles, in dem Abhandlungen über Verkehr und Kunst und Geschichten von Ausreißern, Obdachlosen, Hausmädchen und Filmstars Platz haben, bleibt Alexander Müller zu splitterhaft und klischeeselig. Als Treatment kann er sich das Buch gut vorstellen. Freys sich der rhythmischen Wiederholung bedienender Telegrammstil jedoch führt Müller nirgendwohin. Die vielen Teile, so klagt er, ergäben kein Ganzes und die x-fache Darstellung von Oberflächlichkeit leider "keine kritische oder spannende Perspektive".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Hauptfigur in diesem fulminanten Roman von James Frey ist ohne Zweifel die Stadt Los Angeles. Aber es gibt auch vier Erzählstränge, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch ziehen.
Da ist Old Man Joe, ein Obdachloser, der glücklich ist, wenn sein erbetteltes Geld für …
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Hauptfigur in diesem fulminanten Roman von James Frey ist ohne Zweifel die Stadt Los Angeles. Aber es gibt auch vier Erzählstränge, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch ziehen.
Da ist Old Man Joe, ein Obdachloser, der glücklich ist, wenn sein erbetteltes Geld für eine Flasche seines geliebten Chablis reicht. Er sitzt jeden Morgen am Strand und fragt sich nach dem Warum. Als er ein junges Mädchen retten will, bringt das seine Welt ins Wanken.
Esperanza, Tochter mexikanischer Einwanderer, leidet aufgrund zu umfangreicher Schenkel an Komplexen und verbaut sich damit ihre Zukunft. Sie lässt sich von einer reichen Dame als Hausmädchen schikanieren und verliebt sich in deren Sohn.
Maddie und Dylan sind blutjung als sie vor Alkoholexzessen und Prügelorgien ihrer Eltern fliehen und ihr Glück in Kalifornien suchen. Doch sie lieben sich und irgendwie geht es immer weiter.
Große Hollywoodstars sind Amberton Parker und seine Frau Casey. Sie haben drei Kinder, doch ihr Leben besteht nur aus Trug und Schein. Denn beide lieben das eigene Geschlecht und um diese Tatsache zu vertuschen und sich weiter im Glanz ihres Ruhms zu sonnen, ist ihnen jedes Mittel recht.
Es gibt weiterhin jede Menge Einzelschicksale, die nur kurz angerissen werden, denn eine Unzahl von Menschen verschiedenster Herkunft sucht jedes Jahr ihr Glück im sonnigen L. A. Diese Episoden werden unterbrochen mit Informationen zur Entstehung der Stadt von der ersten Besiedelung bis zum heutigen Tag.
Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist der Schreibstil des Autors, wird doch die wörtliche Rede ausschließlich mit ... spricht: angekündigt. Auch werden wichtige Passagen mehrmals wiederholt, was aber die Eindringlichkeit hervorhebt. Ist man erst mal gefangen in diesem Bericht über eine faszinierende Metropole und seine Bewohner, ist es schwer wieder loszukommen. Einige Passagen wie die Benennung der verschiedenen Gangs, Beschreibung der Straßen oder auch Auflistung von Kriegsveteranen sowie einzelnen Personen, die Schauspieler werden wollten und dann als Kellner etc. endeten, war mir dann doch etwas zu viel Statistik.
Amüsant die lustigen Dinge, die es über die Stadt zu sagen gibt, schockierend die weniger lustigen. Insgesamt aber geben alle diese Informationen ein vollkommen rundes Bild ab über eine Stadt, die sich selbst immer wieder neu erfindet. Für einige wenige erfüllen sich die Träume und Hoffnungen von einem besseren Leben, sehr viele zerbrechen daran. Ein Buch das Eindruck macht und nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
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Im neuen Roman von James Frey „Strahlend schöner Morgen“ trifft man auf verschiedene Personen mit gänzlich verschiedenen Charakteren, die alle in Los Angeles leben.
Man begegnet zum Beispiel dem obdachlosen Alkoholiker Old Man Joe, den Ausreißern Dylan und Maddie, dem …
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Im neuen Roman von James Frey „Strahlend schöner Morgen“ trifft man auf verschiedene Personen mit gänzlich verschiedenen Charakteren, die alle in Los Angeles leben.
Man begegnet zum Beispiel dem obdachlosen Alkoholiker Old Man Joe, den Ausreißern Dylan und Maddie, dem homosexuellen Filmstar Amberton und der Einwanderertochter Esperanza. Frey erzählt deren Geschichten sehr lebendig und glaubhaft und durch die Fakten über L.A., die Frey immer wieder zwischen die Geschichten streut, bekommt der Leser auch einen ganz guten Überblick, was den Schauplatz L.A. betrifft.
Durch Freys phänomenalen Erzählstil werden die Hoffnungen, Sehnsüchte und Wünsche der einzelnen Protagonisten gut zum Ausdruck gebracht und durch seine facettenreichen Schilderungen gewinnt dieses Buch auch eine ganz besondere Atmosphäre, so dass man ganz in der Handlung gefangen genommen wird und hofft, dass diese wunderbare Geschichte von den Schicksalen der einzelnen Personen nie endet. Auch schafft es Frey perfekt die einzelnen Gefühle dem Leser emotional sehr gut zu vermitteln, wo durch man selbst mit den einzelnen Charakteren mitfühlt und ein Teil der Geschichte wird.
James Frey hat mit „Strahlend schöner Morgen“ ein grandioses Buch über bewegende, aber leider alltägliche Schicksale einzelner Personen geschrieben, welches ein Lesegenuss ist und gelesen werden muss!
5 von 5 Sternen!
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Strahlend geht an fast jeden Tag des Jahres die Sonne über Los Angeles auf. Sie hat einen Blick auf die von Millionen von Menschen bevölkerten Stadt. Gewiss ist es ein mitleidloser Blick.
In diesem Roman erzählt der Autor in vier unabhängigen Hauptgeschichten Ein junges …
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Strahlend geht an fast jeden Tag des Jahres die Sonne über Los Angeles auf. Sie hat einen Blick auf die von Millionen von Menschen bevölkerten Stadt. Gewiss ist es ein mitleidloser Blick.
In diesem Roman erzählt der Autor in vier unabhängigen Hauptgeschichten Ein junges Pär-chen aus Ohio versucht in L.A. Fuß zu fassen und als es scheint, dass es nun vorwärts geht, werden sie von der Gewalt eingeholt. Ein berühmter Filmstar führt ein Doppelleben und nur sein Geld kann ihn vor dem Untergang retten. Die Tochter mexikanischer Einwanderer hat ganz andere Probleme und arbeitet im Haushalt einer vermögenden Frau um Geld fürs Stu-dium zu sparen und der Sohn ihrer Chefin scheint ihr Glück zu sein. Dann der Obdachlose Joe, dem seine Hilfsbereitschaft fast zum Verhängnis wird.
Diese vier einzelnen, unabhängigen Erzählstränge sind unterbrochen von kurzen geschichtlichen Informationen über Los Angeles, von Daten und Fakten über die Stadt und kurzen Geschichten über andere Menschen der Stadt.
Alles ist in einer eher distanzierten Form geschrieben, und auf die wörtliche Rede verzichtete der Autor. Die Leute sprechen dann halt, auf Anführungszeichen wird verzichtet. Das ist mal eine ganz andere Form und mir hat es gefallen. Auch den Schreibstil finde ich gut. Auch, wenn man als Leser eine Art Beobachterfunktion einnimmt ist man gefühlsmäßig trotzdem völlig gefangen.
Los Angeles zieht die Menschen magisch an und viele verschluckt sie. In ihr spielen sich alle Facetten des Lebens ab, vielleicht geballter, schneller, wie auch der Wandel der Stadt ist.
Mich beschlich trotz der immer scheinenden Sonne über der Stadt und der immer warmen Temperaturen doch oft eine düstere Stimmung. Strahlend kam es mir weniger vor.
Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Der Aufbau, Schreibstil fällt mal etwas aus dem Rahmen und dadurch macht das Lesen umso mehr Spaß.
James Frey hat es in Strahlend schöner Morgen wunderbar geschafft, über Geschichte von Los Angeles, über das jetzige Los Angeles zu schreiben und das Leben in dieser Stadt durch einzelne Geschichten von Menschen darzustellen. Mit alles Facetten, dem Schein, der Mit-leidlosigkeit, Menschlichkeit, den kleinen Glückmomenten. Ein umfassender Roman, den man schwer beschreiben kann und den ich als sehr gut empfand, ein echtes Highligt.
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In "Strahlend schöner Morgen" geht es um eine Stadt. Es geht um L. A.
In Momentaufnahmen können wir teilhaben am Leben einiger Menschen. Die Geschichten einiger weniger anderer ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.
Da haben wir Maddie und Dylan, die …
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In "Strahlend schöner Morgen" geht es um eine Stadt. Es geht um L. A.
In Momentaufnahmen können wir teilhaben am Leben einiger Menschen. Die Geschichten einiger weniger anderer ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.
Da haben wir Maddie und Dylan, die alles hinter sich lassen, um in L. A. ein bescheidenes Glück zu finden.
Esperanza, die Tochter mexikanischer Einwanderer, die lernen muss, an sich zu glauben.
Old Man Joe, der Obdachlose, der nach Antworten sucht.
Amberton Parker, der klassische arme reiche Junge, der eigentlich alles hat, aber dann eben doch nicht alles hat.
Dazwischen erfahren wir in kurzen Kapiteln almanachartig sehr vieles über Los Angeles, angefangen über seine Geschichte über seine Autobahnen, seine Gangs, Museen und Theater ...fast kein Thema, das nicht irgendwie erwähnt wird.
Ein tolles, packendes Buch, sehr zu empfehlen!
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L.A., der Glamourtraum hochglanzmagzinverliebter Friseurbesucher entpuppt sich in diesem Roman als dunkler Moloch, der sich von zerstörten Träumen und Hoffnungen der Menschen ernährt, die in Strömen in die Stadt wandern, um dort ihr Glück zu finden .In vielen kleinen …
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L.A., der Glamourtraum hochglanzmagzinverliebter Friseurbesucher entpuppt sich in diesem Roman als dunkler Moloch, der sich von zerstörten Träumen und Hoffnungen der Menschen ernährt, die in Strömen in die Stadt wandern, um dort ihr Glück zu finden .In vielen kleinen Lebensgeschichten wird die Jagd nach dem Glück beschrieben, die fast ausnahmslos in Verzweiflung und Niederlage endet. Und selbst die Protagonisten, die erfolgreich zu sein scheinen, müssen erkennen, dass LA seinen Tribut fordert.
Der Autor erzählt in seinem Buch vom Leben in einer Stadt, die wir als Traum aus Sonne und schönen Menschen kennen. Doch hinter der Fassade scheint LA ein Schlund zu sein, der kein Entrinnen kennt und angefüllt ist mit tausenden verlorener Seelen. Wer zur Depression neigt, sollte das Buch besser nicht lesen. Bis auf wenige Seiten mit lustigen Tatsachen über LA, wird wenig geboten, was zum Lachen anregt. Tod, Gier, Hass, verzweifelte Liebe, Sinnlosigkeit..einige der wenig reizvollen Seiten einer Millionenstadt, die keinen Halt kennt. Das Buch fesselt, erschreckt, läßt einen hoffen mit den Darstellern, von denen eine Handvoll bis zum Ende des Buches verfolgt werden. Und immer wieder erstickt der Autor die Hoffnung mit seiner nüchternen Darstellung geplatzter Träume. Manchmal wünscht man sich, der Autor hätte etwas mehr Mitleid mit den Figuren und den Lesern bewiesen und würde ab und zu die Illusion aufrecht erhalten, der American dream könnte in LA wahr werden. Doch erbarmungslos zerbricht der Autor die Hoffnungen, reiht Schicksal an Schicksal aneinander und läßt eine düstere Vision einer Megacity zurück.
Schön ist der falsche Ausdruck für dieses Buch. Der kühlen Erzählweise folgend, verschlingt der Leser Seite um Seite und bangt mit den gefallenen Helden der Stadt. Ein wahrlich meisterhafter Roman, der in seiner Konsequenz an so manchen Episodenfilm amerikansicher Machart erinnert, die aufräumen mit der verklärten Sicht auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Habgier und Sucht regieren in LA, fordern Opfer, gehen über Leichen. In einer Stadt voll Millionen getriebener Menschen ist kein Platz für märchenhafte Träume. Das Buch ist eine Kollage der Trauer, des Verlustes und trotzdem immer wieder der Hoffnung auf den einen Glückstreffer. Und genauso blättert der Leser Seite um Seite um, wartet auf die eine Geschichte, die der Erfüllung eines Traumes nahekommt: Glück, Reichtum, Liebe. Doch gnadenlos zerbricht der Autor diese Hoffnungen und baut sie sofort wieder auf, um sie wieder einzureißen.
Kein leichtes Buch, kein fröhliches Buch...aber ein bemerkenswertes Buch.
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