Sanctuary - Flucht in die Freiheit
Ein dystopischer Jugendroman über die Sehnsucht nach Freiheit und Zuflucht - packend und hochaktuell
Übersetzung: Lemke, Stefanie Frida
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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis!USA, 2032: Alle Bürger_innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist beinahe unmöglich, undokumentiert zu leben, doch genau das tut die 16-jährige Vali. Nachdem sie aus Kolumbien geflohen ist, hat sich ihre Familie ein Leben in Vermont aufgebaut. Als jedoch der ID-Chip ihrer Mutter nicht mehr funktioniert und ihre Stadt nach Undokumentierten durchsucht wird, müssen sie fliehen. Das Ziel: Kalifornien, der einzige Bundesstaat, der sich der Kontrolle entzogen hat. Doch als Valis Mutter festgenommen wird, muss Vali allein mit ihrem Bruder...
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis!
USA, 2032: Alle Bürger_innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist beinahe unmöglich, undokumentiert zu leben, doch genau das tut die 16-jährige Vali. Nachdem sie aus Kolumbien geflohen ist, hat sich ihre Familie ein Leben in Vermont aufgebaut. Als jedoch der ID-Chip ihrer Mutter nicht mehr funktioniert und ihre Stadt nach Undokumentierten durchsucht wird, müssen sie fliehen. Das Ziel: Kalifornien, der einzige Bundesstaat, der sich der Kontrolle entzogen hat. Doch als Valis Mutter festgenommen wird, muss Vali allein mit ihrem Bruder weiter, quer durch das gesamte Land, bevor es zu spät ist.
»Ein atemberaubendes Werk dystopischer Jugendliteratur, das von der leidenschaftlichen Stimme einer jugendlichen Protagonistin getragen wird.« School Library Journal
USA, 2032: Alle Bürger_innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist beinahe unmöglich, undokumentiert zu leben, doch genau das tut die 16-jährige Vali. Nachdem sie aus Kolumbien geflohen ist, hat sich ihre Familie ein Leben in Vermont aufgebaut. Als jedoch der ID-Chip ihrer Mutter nicht mehr funktioniert und ihre Stadt nach Undokumentierten durchsucht wird, müssen sie fliehen. Das Ziel: Kalifornien, der einzige Bundesstaat, der sich der Kontrolle entzogen hat. Doch als Valis Mutter festgenommen wird, muss Vali allein mit ihrem Bruder weiter, quer durch das gesamte Land, bevor es zu spät ist.
»Ein atemberaubendes Werk dystopischer Jugendliteratur, das von der leidenschaftlichen Stimme einer jugendlichen Protagonistin getragen wird.« School Library Journal
Paola Mendoza ist Autorin, Filmregisseurin, Aktivistin und Künstlerin, die sich an vorderster Front für Menschenrechte einsetzt. Sie ist Mitbegründerin des Women's March und Mitautorin des New York Times-Bestsellers 'Together We Rise'. Abby Sher ist Performerin und preisgekrönte Autorin. Neben Jugendromanen schreibt sie auch für diverse Zeitungen und Magazine, wie die New York Times, die LA Times, Elle u. v. m. Sie lebt mit ihrer Familie in Brooklyn.
Produktdetails
- Verlag: Carlsen
- Originaltitel: Sanctuary
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 352
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Erscheinungstermin: 29. Juli 2021
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 131mm x 30mm
- Gewicht: 450g
- ISBN-13: 9783551584410
- ISBN-10: 3551584419
- Artikelnr.: 61523714
Herstellerkennzeichnung
Carlsen Verlag GmbH
Völckersstr. 14-20
22765 Hamburg
info@carlsen.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ist "Sanctuary" wirklich eine Dystopie, fragt sich Rezensentin Roswitha Budeus-Budde. Allzu vertraut erscheint ihr, was Paolo Mendoza und Abby Sher hier so eindrucksvoll über die Überwachung, Verfolgung und Abschiebung von Immigranten in den USA des Jahres 2032 erzählen. Und auch die Autoren selbst berichten, wie die politischen Ereignisse sie beim Schreiben immer wieder einholten, lesen wir. Doch es geht ihnen nicht nur darum, die aktuellen Verhältnisse und ihre mögliche Verschärfung in der Zukunft zu illustrieren, erklärt Budeus-Budde, sondern vor allem darum, diesen Verhältnissen etwas entgegen zu setzen: eine "Hoffnungsträgerin", eine starke, "leidenschaftliche Kämpferin" mit einem positiven Ziel, einer Vision. Und das ist ihnen definitiv gelungen, so die überzeugte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine dystopische Geschichte, die unter die Haut geht." Stefanie Schambeck Straubinger Tagblatt 20220204
Schlichtweg atemberaubender Appell
Valis und Ernies Geschichte brennt und wütet, sie erzählt von Ausweglosigkeit und Tod, aber auch vom unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Selbstermächtigung, von unauslöschlichem Überlebenswillen und …
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Schlichtweg atemberaubender Appell
Valis und Ernies Geschichte brennt und wütet, sie erzählt von Ausweglosigkeit und Tod, aber auch vom unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Selbstermächtigung, von unauslöschlichem Überlebenswillen und überlebensgroßem Mut, von Revolution und Sichtbarmachung und Kampf gegen unermessliches Leid und Unterdrückung.
Wenn Paola Mendoza, selbst Aktivistin für Menschenrechte, im Nachwort des Romans erwähnt, dass dieses Buch [...] eine Dystopie werden [sollte]. Vielleicht sogar eine Allegorie... , und beim Schreiben feststellt, dass selbst ihre düsterste, erdachte Zukunft von aktuellen, politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Entwicklungen überholt wird, liest sich ihr ungeschönter Roman (den ich tatsächlich in der Kinder- und Jugendbuchabteilung kaufte) noch eindringlicher.
Diese Geschichte geht nicht unter die Haut, sie schält sie regelrecht ab. Das als einziger Hinweis vorweg. Jeder weitere würde die Wucht dieser Bruder-Schwester-Überlebensgeschichte mindern.
Ein Buch, dem ich einen Klassikerstatus wünsche.
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Im Jahr 2032 werden illegale Einwanderer in den USA sehr streng verfolgt. Plötzlich ruft der Präsident den nationalen Notstand aus und die Deportationseinheit beginnt, überall "Illegale" aufzuspüren und mitzunehmen - man weiß nicht, wohin. Vali kam vor zehn Jahren …
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Im Jahr 2032 werden illegale Einwanderer in den USA sehr streng verfolgt. Plötzlich ruft der Präsident den nationalen Notstand aus und die Deportationseinheit beginnt, überall "Illegale" aufzuspüren und mitzunehmen - man weiß nicht, wohin. Vali kam vor zehn Jahren mit ihrer Familie in die USA, ihre Mutter und sie selbst haben falsche ID-Chips, ihr kleiner Bruder Ernie wurde aber im Land geboren und hat daher sogar einen richtigen ID-Chip. Leider können die falschen Chips auch versagen und sie müssen fliehen.
Vali war schon ihr ganzes Leben lang vorsichtig, um nicht erwischt zu werden, aber als die Lage sich zuspitzt, reicht das nicht mehr. Auf ihrer Suche nach einem sicheren Ort begegnet sie vielen Menschen, deren Schicksal ihr am Herzen liegt, aber sie kann nicht jedem helfen und muss eher zusehen, dass sie sich selbst und ihren Bruder in Sicherheit bringt. Ernie fand ich dabei schon oft etwas nervig, weil er es eigentlich ist, der immer für zusätzliche Probleme sorgt, aber er ist ja auch nur ein Kind. Valis Umgang mit ihrem launischen Bruder war nicht perfekt, aber gerade dadurch sehr überzeugend.
Die erste Hälfte des Buches hat teilweise schon ein beinahe gemütliches Tempo, sodass ich trotz des ernsten Themas nicht zu viel erwartet habe. Die Stimmung wird aber zunehmend düsterer, als die Flucht immer länger und komplizierter wird und Vali immer mehr Krisen bewältigen muss. Man kann richtig spüren, wie bedrohlich die Situation ist, die Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ist allgegenwertig. Im Kontrast dazu sieht man die amerikanischen Bürger, die ganz normal weiterleben, während um sie herum Leben zerstört werden.
Abby Sher meint im Nachwort, dass dies keine Dystopie sei, denn beim Schreiben hätten sie zwar eine düstere und grausame Zukunft malen wollen, aber die Realität war schon so schlimm, dass ihre Visionen das nicht steigern konnten. Meiner Meinung nach fühlt es sich aber schon trotzdem wie eine Dystopie an, auch wenn die Schritte Richtung düsterer Zukunft letztendlich nicht so groß waren wie ursprünglich geplant.
Fazit
In "Sanctuary" bekommt man während Valis spannender Flucht einen guten Eindruck davon, wie sich undokumentierte Einwanderer in einem Land fühlen, das sie nicht haben will und wie sich die Lage noch entwickeln könnte, wenn es so weitergeht.
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Meine Meinung und Inhalt
„Ich finde es einfach schön zu wissen, dass es all diese anderen Welten da draußen gibt. Dass die Menschen nicht das Zentrum des Universums sind.“ (ZITAT)
USA, 2032: Alle Bürger*innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist …
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Meine Meinung und Inhalt
„Ich finde es einfach schön zu wissen, dass es all diese anderen Welten da draußen gibt. Dass die Menschen nicht das Zentrum des Universums sind.“ (ZITAT)
USA, 2032: Alle Bürger*innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist beinahe unmöglich, undokumentiert zu leben, doch genau das tut die 16-jährige Protagonistin.
Als jedoch der ID-Chip ihrer Mutter nicht mehr funktioniert und ihre Stadt nach Undokumentierten durchsucht wird, müssen sie fliehen.
Als Valis Mutter festgenommen wird, muss Vali allein mit ihrem Bruder weiter, quer durchs gesamte Land, bevor es zu spät ist.
„Nichts war okay. Nichts an dieser ganzen Welt war okay. Aber vielleicht war ich einfach zu sehr daran gewöhnt, eine Lüge zu leben, um etwas anderes zu sagen.“ (ZITAT)
Die Co-Autoren Mendoza und Sher schreiben äußerst feinfühlig und regen mit ihrem Werk zum Nachdenken an. Die Geschichte ist weniger dystopisch als vermutet. Vielmehr kann man sich dies - erschreckenderweise - als Realität in der heutigen Zeit vorstellen.
Die Protagonisten sind sehr ausdrucksstark dargestellt, man fühlt als Leser die Emotionen. Ansonsten ist der Schreibstil relativ nüchtern und die Nebenfiguren wirken im Gegensatz zu den Protagonisten eher blass.
Die Stimmung des Buches ist relativ düster und nimmt einen als Leser definitiv mit. Abzüge gibt es für ein paar Stellen im Buch, die weniger nachvollziehbar waren und vereinfacht dargestellt worden sind.
Das Cover finde ich wirklich super gewählt und es gefällt mir sehr gut!
Paola Mendoza ist Autorin, Filmregisseurin, Aktivistin und Künstlerin, die sich an vorderster Front für Menschenrechte einsetzt. Sie ist Mitbegründerin des »Women's March« und Co-Autorin des New York Times-Bestsellers »Together We Rise«. Mendoza hat ebenfalls bei preisgekrönten Filmen mitgewirkt.
Abby Sher ist Performerin und preisgekrönte Autorin. Neben Jugendromanen schreibt sie auch für diverse Zeitungen und Magazine, wie die New York Times, die LA Times, Elle u. v. m. Eins ihrer Essays war Vorlage für eine Fernsehshow. Sie schreibt Drehbücher und tritt selbst auf der Bühne und in Fernsehshows auf.
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Vali geht in die elfte Klasse der High School und möchte mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Ernie eigentlich nur ein sicheres Leben in einer Kleinstadt Vermonts haben. Aber durch ein erschütterndes Ereignis verschärfen die USA ihre Anti-Migrationspolitik immer weiter, bis Valis …
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Vali geht in die elfte Klasse der High School und möchte mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Ernie eigentlich nur ein sicheres Leben in einer Kleinstadt Vermonts haben. Aber durch ein erschütterndes Ereignis verschärfen die USA ihre Anti-Migrationspolitik immer weiter, bis Valis Familie nichts anderes übrigbleibt als zu fliehen, wenn sie nicht voneinander getrennt werden möchten. Doch der Weg in die Freiheit ist voller Stolpersteine und Gefahren. Ob Vali es schaffen wird?
Bei „Sanctuary – Flucht in die Freiheit“ von Paola Mendoza und Abby Sher handelt es sich um ein Gedankenexperiment, das in einer dystopischen Zukunft das weiterführt, was 2016 angefangen hat: Was wäre, wenn man Trumps Mauer zwischen den USA und Mexiko zu Ende gebaut hätte? Was, wenn man den Trumpismus, der mit Ende seiner Amtszeit kein Ende gefunden hat, weiterdenkt? Das ist nicht nur interessant, sondern auch spannend gleichermaßen. Aber eben auch sehr gruselig. Wir haben hier ein erschreckendes Setting: Menschendiskriminierung und -verfolgung, Fremdenhass, Hetze, eine totale Überwachung und ein Land, das doch eigentlich oft als Sinnbild für Migration und Offenheit steht. Doch genau diese Zukunft, die unserer Gegenwart erstaunlich ähnelt, strahlt einen faszinierenden Nervenkitzel aus. Atmosphärisch herausragend wird die Geschichte unteranderem von dem gelungenen Schreibstil gestützt, der eingängig, der jüngeren Zielgruppe entsprechend, aber teilweise sehr elegant daherkommt. Doch neben dem Setting, dass das Buch vor allem prägt, muss ich die Figuren hervorheben, denn, oh boy, die sind phänomenal. Allen voran unsere Protagonistin Vali: Sie ist nicht nur sehr nahbar und sympathisch, sondern handelt klug und nachvollziehbar. Das strahlt viel Authentizität aus. Auch ihre Charakterentwicklung gestaltet sich als großer Wandel: In dieser gefahrvollen, unbeständigen Welt muss sie sich und ihren kleinen Bruder retten und wächst an der Verantwortung, die sie zu tragen, und den Entscheidungen, die sie zu fällen hat, stetig. Zu dem berührt ihre Geschichte, das, was ihr in der Vergangenheit und jetzt passiert, ungemein. Ich hatte ziemlich oft Mitleid mit ihr und in welcher Situation sie steckt. So etwas regt natürlich ungemein zum Nachdenken an. Denn wie auch im realen Leben geht es in der Geschichte um so wichtige Themen wie Fremdenhass, Intoleranz, Flucht, Heimatlosigkeit, Familie und Rassismus. Die Liste könnte ich noch ewig weiterführen, denn das Buch schafft es, all diese Themen anzusprechen, aber auf eine subtile Art und Weise. Oft werden die Dinge nicht beim Namen genannt, aber jede*r weiß, was gemeint ist. Mehr muss nicht gesagt werden.
Und in alle dem Chaos bekommt an richtig Angst um die Charaktere, die einem so schnell ans Herz wachsen und fragt sich, wie können Menschen nur so grausam sein. In solchen Momenten merkt man, dass dieses Buch ein Echo dessen ist, was in unserer gegenwärtigen Zeit passiert und die Fiktion weniger Fiktion ist, als man denkt.
Dabei war es für mich auch absolut kein Problem, dass es keinen Kampf gegen das System, wie in eher typischen Jugenddystopien, gibt. Im Gegenteil, das hätte ich als absolut skurril und lächerlich empfunden. Das hätte die ganze Ernsthaftigkeit und Aussagekraft herausgenommen. Denn wenn man in solch einer Position wie Vali ist, würde man sich da nicht eher völlig machtlos fühlen, als gegen diese Übermacht zu kämpfen, und flüchten?! Das wäre schon ziemlich unrealistisch.
Jedoch empfand ich das Buch als eine super Sommererfrischung mit Tiefgang. Bewegend, fesselnd, packend, spannend – ja, mir fallen bestimmt noch mehr Partizipien erster Ordnung ein. Aber was ich sagen möchte, ist: Lest dieses Buch! Es war ein aufregender Trip mit viel Gefühl und noch mehr Emotionen, bewegenden Schicksalen und anregenden Diskursen.
Von meiner Warte aus eine absolute Empfehlung!
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Tragisch, beeindruckend, grausam – Valis Leben ist ein Kampf. Ein Kampf um Normalität, Freiheit und letztendlich ein Kampf um das Überleben. Denn als Tochter illegaler Einwanderer*innen in den USA ist ihr Status mehr als ungewiss und ein Alltag nur möglich mit einem …
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Tragisch, beeindruckend, grausam – Valis Leben ist ein Kampf. Ein Kampf um Normalität, Freiheit und letztendlich ein Kampf um das Überleben. Denn als Tochter illegaler Einwanderer*innen in den USA ist ihr Status mehr als ungewiss und ein Alltag nur möglich mit einem gefälschten ID-Chip und der Notwendigkeit, unauffällig und unterhalb der Aufmerksamkeit ihrer Umgebung – und vor allem der staatlichen Überwachung – zu bleiben.
Doch eben diese Regierung – in persona der Präsident der Vereinigten Staaten – ist es, die Vali und ihrer Familie den Tod bringen könnte. Denn die Einwanderungs- und Aufenthaltsgesetze werden zunehmend verschärft, bis letztendlich eine grausame Jagd auf die Menschen gemacht wird. Arbeitslager in gigantischer Größe wachsen wie totbringende Geschwüre aus dem Wüstenboden. Gerade als Deutsche*r kommen da schlimme Erinnerungen mit Blick auf die eigene Geschichte auf.
Vali, ihr Bruder Ernie und ihre Mutter lassen ihr weniges Hab und Gut zurück und begeben sich auf eine Flucht ohne Wiederkehr, auf eine Wanderung mit unklarem Ziel und Ausgang – und vor allem in eine Zeit des Verzichts, der Qual, der Angst. Insbesondere Vali kommt hier eine schwere Aufgabe zu, denn nachdem ihre Mutter festgenommen wird, ist sie mit ihrem Bruder auf sich allein gestellt und trägt die Verantwortung für ihrer beiden Leben. Eine Last, die groß und schwer ist.
Das Schicksal der beiden jungen Einwanderer*innen ging mitten in mein Herz. Selbst behütet und beschützt aufgewachsen und durch den Zufall, in dem „richtigen Land“ geboren zu sein, einen sicheren Status besitzend, würde mir die Geschichte als Dystopie erscheinen, wenn, ja wenn nicht die Realität diese schon längst eingeholt hätte. Zum Glück berichten die Medien in unserem Land, und spätestens seit den großen Fluchtbewegung in 2015/16 haben auch wir hier in Deutschland in der neueren Zeit erfahren, was es bedeutet, unter Lebensgefahr sein Land – und oftmals auch seine Familie – zurücklassen zu müssen.
Nicht eindringlich genug können wir alle auf das Schicksal der geflüchteten Menschen aufmerksam machen, für ihre Integration und Anerkennenung in diesem Land werben und kämpfen. Das Buch ist damit wichtig. Notwendig. Hochaktuell. In seiner Umsetzung hat es für mich kleinere Schwächen, etwa in Valis zu Beginn äußerst kindlichem Verhalten, einer Jugendlichen in dem Alter für mich nicht entsprechend. Doch Ziel, Aussage und Wirkung des Textes lassen auch Abstriche für mich schnell in Vergessenheit geraten, so dass „Sanctuary“ meine Leseempfehlung ist. Lesen. Verstehen. Handeln!
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Sanctuary hat mich mitgenommen. Mich deprimiert, mich aufgewühlt, mich wütend gemacht. Mich schockiert, angeekelt, mir Unbehagen bereitet und mich zutiefst niedergeschmettert. Aber mich zugleich auch aufgerüttelt, aufmerksamer gemacht, sensibilisiert. Mir die Augen weiter …
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Sanctuary hat mich mitgenommen. Mich deprimiert, mich aufgewühlt, mich wütend gemacht. Mich schockiert, angeekelt, mir Unbehagen bereitet und mich zutiefst niedergeschmettert. Aber mich zugleich auch aufgerüttelt, aufmerksamer gemacht, sensibilisiert. Mir die Augen weiter geöffnet.
Im Vorfeld hatte ich tatsächlich eher eine klassische Dystopie mit rebellischem Verlauf erwartet. Dass eine unterdrückte Menge sich aufbäumt, kämpft, gewinnt. Doch man bekommt etwas ganz anderes, etwas größeres, wichtigeres. Man bekommt etwas erschreckend lebensnahes, authentisches, realistisches. Und das hat mich beim Lesen schon so viel Energie gekostet, dass ich mir auch nach dem Lesen immer noch nicht ausmalen kann, wie es die Menschen in solchen Situationen wie denen, die Vali auf ihrer Reise durchmachen musste, schaffen, nicht die Hoffnung und den Lebenswillen verlieren.
Die Stimmung des Buches ist sehr düster. Stellenweise wird es sogar etwas brutaler und expliziter, womit ich für meinen Teil in dem Maße nicht gerechnet hatte. Ich bin allerdings auch ein Weichkeks, was das angeht, für andere war es vielleicht genau richtig oder gar noch zu wenig. Die ständige Flucht und das andauernde Gefühl, jemanden im Nacken sitzen zu haben, machten das Leseerlebnis nicht zu einem spaßig-unterhaltsamen, sondern einem gehetzten, bedrückenden, aber zugleich auch rasant-spannendem. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen, denn ich war trotz oder vielleicht gerade durch diese dunkle, hektische Atmosphäre dermaßen an die Geschichte gefesselt, dass ich mich kaum losreißen konnte.
Vali als Protagonistin wirkt jung und alt zugleich. Dass sie noch ein Kind ist, kommt besonders anfangs häufig durch, verliert sich allerdings im Verlauf des Buches immer mehr. Sie wächst so enorm an den Situationen, die sie mit ihrem Bruder durchmachen muss, es war gleichzeitig bewundernswert wie traurig mit anzusehen. Wie sie es meistert, in Anbetracht der Umstände im Blick zu behalten, was für sie und Ernie das Beste ist, und trotzdem im Großen und Ganzen nicht die Nerven verliert, zeugt von ungeheurer Stärke.
Der gesellschaftskritische, aufrüttelnde Aspekt der Geschichte ist allgegenwärtig. Die Autorinnen erläutern in einem Nachwort, was genau sie dazu bewegt hat, dieses Buch zu schreiben. Sie machen mithilfe von Vali und ihrer Flucht darauf aufmerksam, wie ausgeprägt die Privilegien der Weißen sind, wollen aufklären und zeigen, wie es weitergehen kann, wenn sich nichts ändert. Das erschreckende an der Geschichte war, wie realitätsnah das Geschriebene tatsächlich wirkt, wie direkt es auf das heutige Leben und die politischen Entwicklungen bezogen werden kann. Gefühlt sind wir nicht so weit von den Verläufen des Buches entfernt und das ist in höchstem Maße beunruhigend. Ich habe noch lange über Vali nachgedacht und ich weiß, dass mir „Sanctuary“ auch weiterhin lebendig im Gedächtnis bleiben wird.
Mein Fazit:
Ein schockierendes und wichtiges Buch, was allerdings nicht für Leser zu empfehlen ist, die nach lockerer Unterhaltung und oberflächlichen Themen suchen. Hier geht es in die Tiefe, es wird ernst, es wird aufrüttelnd. Wenn ihr euch nicht belehren und aufklären lassen und stattdessen weiterhin die Augen verschließen wollt, lasst die Finger von diesem Buch. Für alle anderen spreche ich eine große Leseempfehlung aus!
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.
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