Irene Dische
Gebundenes Buch
Prinzessin Alice
Roman Das tragische Leben einer schillernden Prinzessin!
Übersetzung: Handels, Tanja
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Wahrheit ist ein schwieriger Punkt in allen schillernden Lebensgeschichten. Diese hier handelt von dem bewegten Leben einer irdischen Heiligen, die manche für eine ganz normale Verrückte hielten. Oder war sie nur eine adlige Frau, die mit den widrigsten Bedingungen zu kämpfen hatte?Prinzessin Alice erzählt vom bewegten und überraschenden Leben der hochadligen Alice von Battenberg, der Großmutter des britischen Königs Charles III. Ihre faszinierende Intelligenz - sie, die gehörlos geboren wurde, las in fünf verschiedenen Sprachen von den Lippen ab -, aber auch ihre überbordende erotis...
Wahrheit ist ein schwieriger Punkt in allen schillernden Lebensgeschichten. Diese hier handelt von dem bewegten Leben einer irdischen Heiligen, die manche für eine ganz normale Verrückte hielten. Oder war sie nur eine adlige Frau, die mit den widrigsten Bedingungen zu kämpfen hatte?
Prinzessin Alice erzählt vom bewegten und überraschenden Leben der hochadligen Alice von Battenberg, der Großmutter des britischen Königs Charles III. Ihre faszinierende Intelligenz - sie, die gehörlos geboren wurde, las in fünf verschiedenen Sprachen von den Lippen ab -, aber auch ihre überbordende erotische Lust in Verbindung mit ihrer nahezu fanatischen Beziehung zu Gott ließen Alice von Battenberg zur Bedrohung für all jene werden, die ein traditionelles Frauenbild in Königskreisen konservieren wollten. Ihre Familie wandte sich ab und brachte sie in einer der frühen Psychiatrien unter, der sie unter größter Gefahr entkam. Fortan lebte sie unter größter Einsamkeit in Griechenland, wo sie eine Suppenküche für die Ärmsten unterhielt. Doch auch dieses dem Höheren gewidmete Streben wurde hinweggespült, als Griechenland Ende der 1960er Jahre einen Militärputsch erlebte.
Die große Charakterkünstlerin Irene Dische, die die Historie niemals ihrer Aktualität entkleidet, lässt Prinzessin Alice greifbar auferstehen. Sie erzählt von einer Frau, deren Intellekt, Lebenslust und Konsequenz an den eisigen Mauern einer königlichen Familiendynastie kratzten - und Spuren hinterließen, über die wir noch heute unsere Hände gleiten lassen können.
Temporeich, witzig und zutiefst menschlich, Irene Dische entfaltet ihre feine Erzählkunst aufs Prächtigste
Für Fans von The Crown und Bridgerton
Jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise. Die älteste Geschichte der Welt so aktuell erzählt wie nie
Prinzessin Alice erzählt vom bewegten und überraschenden Leben der hochadligen Alice von Battenberg, der Großmutter des britischen Königs Charles III. Ihre faszinierende Intelligenz - sie, die gehörlos geboren wurde, las in fünf verschiedenen Sprachen von den Lippen ab -, aber auch ihre überbordende erotische Lust in Verbindung mit ihrer nahezu fanatischen Beziehung zu Gott ließen Alice von Battenberg zur Bedrohung für all jene werden, die ein traditionelles Frauenbild in Königskreisen konservieren wollten. Ihre Familie wandte sich ab und brachte sie in einer der frühen Psychiatrien unter, der sie unter größter Gefahr entkam. Fortan lebte sie unter größter Einsamkeit in Griechenland, wo sie eine Suppenküche für die Ärmsten unterhielt. Doch auch dieses dem Höheren gewidmete Streben wurde hinweggespült, als Griechenland Ende der 1960er Jahre einen Militärputsch erlebte.
Die große Charakterkünstlerin Irene Dische, die die Historie niemals ihrer Aktualität entkleidet, lässt Prinzessin Alice greifbar auferstehen. Sie erzählt von einer Frau, deren Intellekt, Lebenslust und Konsequenz an den eisigen Mauern einer königlichen Familiendynastie kratzten - und Spuren hinterließen, über die wir noch heute unsere Hände gleiten lassen können.
Temporeich, witzig und zutiefst menschlich, Irene Dische entfaltet ihre feine Erzählkunst aufs Prächtigste
Für Fans von The Crown und Bridgerton
Jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise. Die älteste Geschichte der Welt so aktuell erzählt wie nie
Irene Dische wurde in New York geboren. Heute lebt sie in Berlin und Rhinebeck. Zu ihren gefeierten Romanen und Erzählungen zählen unter anderem ihr Bestseller Großmama packt aus (2005), der Erzählungsband Lieben (2006), die Neuausgabe ihres gefeierten Debüts Fromme Lügen (2007), der Roman Schwarz und Weiß (2017) sowie gesammelte Erzählungen mit dem Titel Zum Lügen ist es nie zu spät. Prinzessin Alice ist der erste Roman von Irene Dische, der im claassen Verlag erscheint.
Produktdetails
- Verlag: Claassen Verlag
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 25. September 2025
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 130mm x 21mm
- Gewicht: 260g
- ISBN-13: 9783546101561
- ISBN-10: 3546101561
- Artikelnr.: 73789738
Herstellerkennzeichnung
Claassen-Verlag
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
Weiter vom Wahnsinn weg und näher an der Menschlichkeit als viele ihrer Zeitgenossen
In dieser Geschichte verleiht die Autorin Irene Dische die Figur der Alice Buttenberg, Enkelin von Queen Viktoria, Prinzessin von Griechenland und Schwiegermutter von Queen Elisabeth II. eine eigene Stimme. …
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Weiter vom Wahnsinn weg und näher an der Menschlichkeit als viele ihrer Zeitgenossen
In dieser Geschichte verleiht die Autorin Irene Dische die Figur der Alice Buttenberg, Enkelin von Queen Viktoria, Prinzessin von Griechenland und Schwiegermutter von Queen Elisabeth II. eine eigene Stimme. Nach ihrer Flucht aus Griechenland ist sie angewiesen auf die Wohltaten ihrer beiden Schwägerinnen. Diese lassen sie aber auch wegen vermeintlicher Schizophrenie für zwei Jahre in ein Sanatorium wegsperren. Dabei scheint Alice die einzig normale in der Welt des Adels zu sein. Bodenständig und entrückt zugleich führt sie selbst ein bescheidenes Leben, sorgt sich aber um die Belange der weniger Privilegierten und verliert trotz aller Rückschläge und persönlichen sowie öffentlichen Schicksalsschlägen nie ihre bisweilen kindlich anmutende Freude an den kleinen Dingen des Lebens. Sehr liebevoll und mit warmen Worten zeichnet die Autorin ein illustres Porträt eines ungewöhnlichen Lebens. Bis in die Übersetzung hinein vermittelt sich der Schreibstil der Autorin, der genau solch kleine Wunder erzeugt, wie die Protagonistin in ihrem schillernden Leben: „Das Schicksal kann einen genauso schnell mit Glück wie mit Leid überfallen. Ich spürte mein Herz in der Brust glühen, und aus jedem Glückssamen, der je in mein Gehirn gepflanzt worden war, sprossen viele Hundert Triebe hervor und öffneten ihre Knospen, bis ich mich ganz in einen Blumengarten verwandelt fühlte.“ In diesen Worten verdichtet sich nicht nur inhaltlich treffend das Wesen unserer Hauptfigur, sondern diese poetische Sprache voller heller, freudiger Bilder ist auch ganz Ausdruck eben jenes Wesens, wie sie gesprochen und gedacht haben mag.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und seine Hauptfigur ist mir dabei ans Herz gewachsen. Der einzige Nachteil, der aus der eingeschränkten Sichtweise der Erzählerin entsteht, ist, dass wie alles nur aus der Perspektive ihres subjektiven Erlebens wahrnehmen, was manchmal dazu führt, dass man sich entweder fragt, ob das wirklich gewesen sein kann oder was manches bedeuten mag: Wer ist der geheimnisvolle Fremde, den sie im Sanatorium kennengelernt hat, wer ist die Familie Cohen, die sie ihre Familie am Schluss des Buches nennt? Da muss man dann doch einmal ein wenig über die historische Figur nachlesen, um sich einen Reim darauf zu machen oder zu wissen: Ja, so ist es wirklich gewesen. Aber es ist ja nicht Aufgabe der Literatur, eine objektive Biografie zu scheiben. Sondern ihre Möglichkeit hier ist es, uns eine Frau näherzubringen, die zu ihrer eigenen Zeit häufig nicht für voll genommen oder verkannt wurde. Und das gelingt der Autorin bravourös.
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Zum Inhalt:
Die Großmutter von König Charles war eine besondere Persönlichkeit, die aber nicht so sehr im Mittelpunkt stand, was bei ihrem Leben und Persönlichkeit ungewöhnlich erscheint. Als Gehörlose konnte sie fünf Sprachen von den Lieben lesen, war ungeheuer …
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Zum Inhalt:
Die Großmutter von König Charles war eine besondere Persönlichkeit, die aber nicht so sehr im Mittelpunkt stand, was bei ihrem Leben und Persönlichkeit ungewöhnlich erscheint. Als Gehörlose konnte sie fünf Sprachen von den Lieben lesen, war ungeheuer intelligent aber auch fanatisch, was ihre Beziehung zu Gott anbetraf. Das hatte familiär einige Konsequenzen und lenkte ihr Leben anders als man es normal erwartet hätte.
Meine Meinung:
Was für eine faszinierende Frau! Klar, kannte man den Namen in Verbindung mit dem britischen Königshaus, auch dass sie mal in einer Einrichtung untergebracht war, aber was diese Frau alles erlebt hat und wie sie trotz des nicht gerade freundlichen Umgang mit ihr alles geschafft hat, unglaublich. Und auch wenn dann wieder eine Rückschlag kam, Alice gab nicht auf. Ob man dieses wirklich sonderbare Verhältnis zu Gott gutheißen kann, sei dahin gestellt, aber es hat ihr etwas gegeben und das ist dann das Wichtigste. Ich habe viel Neues über Alice erfahren und das Buch gerne gelesen.
Fazit:
Interessante Frau
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Ein Buch über eine außergewöhnliche Frau, die von der Welt nicht verstanden wurde. Prinzessin Alice war die Mutter von Prinz Philip und die Großmutter von König Charles III. Sie war mit Andreas von Griechenland verheiratet und hatte vier Töchter und eben jenen Prinzen …
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Ein Buch über eine außergewöhnliche Frau, die von der Welt nicht verstanden wurde. Prinzessin Alice war die Mutter von Prinz Philip und die Großmutter von König Charles III. Sie war mit Andreas von Griechenland verheiratet und hatte vier Töchter und eben jenen Prinzen Philip, dem Gatten von Königin Elizabeth. Alice lebte von 1885 bis 1969. Sie kam gehörlos zur Welt, konnte aber fünf verschiedene Sprachen von den Lippen ablesen. Sie war eine Schönheit. Ihr Gatte wandte sich dem Glücksspiel zu und Alice war tief gläubig, gab sich den Gebeten hin bis zum Exzess und fiel in Ekstase. Ihre Schwägerin Edwina und auch die anderen Verwandten hielten sie für schizophren und sie wurde in ein Sanatorium eingewiesen, wo sie ein Jahr lange sediert dahinvegetierte und zwangssterilisiert wurde. Ihr gelangt die Flucht, sie fand Zuflucht in dem alten Schloß in Griechenland. Hier gründete sie eine Suppenküche und versuchte sich als Heilerin, stehts auf die finanzielle Unterstützung der Schwägerin angewiesen. Sie trug nur noch Nonnentracht und weihte ihr Leben ganz Gott. Das Buch ist in Ichform von Alice geschrieben. Die Autorin hält sich mit ihren Ausführungen an die wahren Tatsachen, schmückte sie aber mit Fiktion aus. Alice war ein Familienmitglied des britischen Königshauses, aber sie und ihr Leben wurden geschwiegen. Sie gab trotz vieler Widerstände nie auf, ihre Töchter wandten sich von ihr ab, aber sie tat das, was ihre Gläubigkeit ihr vorzugeben schien. Ich habe das Buch sehr genossen, wußte ich doch über das Leben der Alice Mountbatten so gut wie nichts. Es bleibt bei mir die Frage offen: War diese Frau wirklich schizophren und wahnsinnig oder wollte die Familie ihr unkonventionelles Leben nicht dulden? Eine Geschichte, die mich nachdenklich zurückläßt.
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Gelungenes Portrait über eine außergewöhnliche Adelige
Im Mittelpunkt von Irene Disches neuem Roman "Prinzessin Alice" steht die 1885 in Windsor Castle als Victoria Alice Elizabeth Julia Marie geborene Prinzessin von Battenberg, Urenkelin Queen Victorias und spätere …
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Gelungenes Portrait über eine außergewöhnliche Adelige
Im Mittelpunkt von Irene Disches neuem Roman "Prinzessin Alice" steht die 1885 in Windsor Castle als Victoria Alice Elizabeth Julia Marie geborene Prinzessin von Battenberg, Urenkelin Queen Victorias und spätere Prinzessin von Griechenland. Sie war die Mutter von Prinz Philip, dem Gemahl der späteren Königin Elizabeth II, und sie war darüber hinaus die Großmutter von König Charles III.
Prinzessin Alice hat viel erlebt, nach der Vertreibung aus Griechenland lebt sie inzwischen seit 10 Jahren mittellos mit ihren fünf Kindern in einem Gästehaus neben einer Pariser Villa. Der Lärm der Kinder stört sie nicht, da sie von Geburt an taub ist. Die 43-Jährige häkelt Zierdeckchen und strickt Topflappen, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Der Erlös ist für dringend benötigte Lebensmittel bestimmt, doch oft verteilt sie das wenige Geld an die Armen. Ihr Ehemann, Prinz Andreas von Griechenland, mit dem sie mit 18 Jahren verheiratet wurde, hält es nicht lange in Paris aus und zieht nach Monaco.
Alice ist glücklich, sie liebt das Leben und flüchtet nun in eine religiöse Traumwelt. Intensives Beten lässt sie in Ekstase geraten. Der berühmte Psychoanalytiker Sigmund Freud gelangt zu der Überzeugung, dass Alice unter Schizophrenie leidet, worauf die Familie sie gegen ihren Willen in einer psychiatrischen Klinik am Bodensee unterbringt ....
Die Geschichte ist in sehr schöner, klarer Sprache erzählt und liest sich sehr flüssig. Die Figurenzeichnung ist großartig, und ich fand es interessant, die Prinzessin kennenzulernen, die nicht nur 30 Jahre lang die Schönste der Familie war, sondern auch sehr intelligent und die das Lippenlesen in fünf Sprachen perfekt beherrschte. Der Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik muss grausam für Alice gewesen sein. Ein Jahr lang war sie dort ans Bett gefesselt und hilflos allen Behandlungen ausgesetzt, erst nach 2 1/2 Jahren gelang ihr die Flucht. In der Zwischenzeit ist viel passiert, ihre Töchter haben durch Heirat ihre Armut hinter sich gelassen, ihren Sohn Philip hat man auf ein Internat nach England geschickt. Nach einem schweren Schicksalsschlag hält sie nichts mehr in Deutschland, und sie geht zurück nach Athen.
Dass Irene Dische die Ich-Form für ihren Roman gewählt hat, fand ich sehr gelungen. Sie ermöglicht es dem Leser, besonders intensiv in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin zu blicken. Ich mochte die sympathische Alice, die ein großes Herz für die Bedürftigen hatte und ihre eigenen Schicksalsschläge annahm, ohne den Mut zu verlieren. Ihren Schmerz über die verlorenen Jahre in der Klinik und den fehlenden Kontakt zu ihren Kindern habe ich sehr gut nachempfinden können.
Ich habe das berührende Buch sehr gern gelesen und möchte nun noch mehr über Prinzessin Alices Wirken für die Armen in Griechenland erfahren, ehe sie nach einem Militärputsch abermals das Land verlassen musste und ihre letzten Lebensjahre im englischen Königshaus verbrachte.
Absolute Leseempfehlung für den fesselnden Roman über eine außergewöhnliche Adelige!
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Ein Blick hinter die Kulissen der britischen Königsfamilie, in dessen Mittelpunkt Alice von Battenberg steht, die Mutter von Prinz Philip und somit Schwiegermutter von Elisabeth II.
Das Cover ist schlicht gestaltet und zeigt die Prinzessin von hinten in einem Kleid und Handschuhen aus der …
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Ein Blick hinter die Kulissen der britischen Königsfamilie, in dessen Mittelpunkt Alice von Battenberg steht, die Mutter von Prinz Philip und somit Schwiegermutter von Elisabeth II.
Das Cover ist schlicht gestaltet und zeigt die Prinzessin von hinten in einem Kleid und Handschuhen aus der damaligen Zeit. Die Kleidung ist der einzige Farbklecks des Covers. Es wirkt schlicht, aber dennoch durch das Rautenmuster, das das gesamte Cover umgibt, interessant.
Aus der Sicht der 43-jährigen Prinzessin lernt man die Familie kennen – eine außergewöhnliche Familie und eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Prinzessin Alice war von Geburt an taub und wurde später als schizophren erklärt, was viele Jahre von Behandlungen dagegen gipfelte, sie aber dennoch nie ihren Willen oder ihren Verstand verlor. Bis zu ihren uneigennützigen Taten im Zweiten Weltkrieg, eine turbulente Lebenszeit, die noch heute nicht in Vergessenheit geraten ist.
Insgesamt ein interessanter Einblick in die zweite Lebenshälfte eines einzigartigen Charakters, einer Frau, die viel mehr war als nur eine einfache Prinzessin, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten, aber auch einer Stärke, von der sich jeder Mensch eine Scheibe abschneiden könnte. Ein kurzweiliges Leserlebnis, dass trotz seiner Kürze fesseln verfasst ist und den Leser emotional abholt.
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Dass es Alice von Battenberg, Mutter von Prinz Philip, Schwiegermutter von Queen Elisabeth, Großmutter des jetzigen Königs Charles III, überhaupt gab, weiß ich nur, weil ich The Crown bis zum Schluss gesehen habe. Sie war eine tragische Gestalt, wohl beinahe ein …
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Dass es Alice von Battenberg, Mutter von Prinz Philip, Schwiegermutter von Queen Elisabeth, Großmutter des jetzigen Königs Charles III, überhaupt gab, weiß ich nur, weil ich The Crown bis zum Schluss gesehen habe. Sie war eine tragische Gestalt, wohl beinahe ein Familiengeheimnis.
Hier lernt man sie ein klein wenig kennen, auch wenn das Buch keine komplette Romanbiografie ist. Es beleuchtet einen Teil von Alice Leben, ein wenig jedenfalls. Vieles bleibt schwammig, weil Alice selbst erzählt und Alice‘ Wahrnehmung eben bisweilen schwammig ist.
In ihren jungen Jahren war sie eine Märchenprinzessin, klug, schön, reich, zwar gehörlos, aber sie konnte in mehreren Sprachen Lippenlesen. Sie heiratete Prinz Andreas von Griechenland, aber ihre zunehmende Religiosität hat die Beziehung nicht ausgehalten. Sie passt nicht mehr in die Norm, wird Freud zur Behandlung überantwortet, wird weggesperrt, experimentellen Kuren unterzogen, bis sie es schafft, sich davon zu befreien. Besser geht es ihr danach nicht. Sie sieht die Welt mit anderen Augen, ob trotz oder wegen der Kur weiß sie selbst nicht. Wahrscheinlich weiß es Gott, wer sonst.
War diese Frau ernsthaft verrückt oder wollte sich ihr versnobtes Umfeld nicht mit ihren Eigenheiten auseinandersetzen? Dieses Buch lässt beide Interpretationen zu, vielleicht ist auch beides irgendwie wahr. Es vermittelt das Bild einer Frau, die nicht von dieser Welt ist, nichts auf Etikette gibt, der die Meinung der Welt über sie egal ist, weil sie höhere Ideale hat, die gleichzeitig egozentrisch und selbstlos sein kann. Es erzählt auch von einer gefährlich patriarchalen Gesellschaft, von royalen Fesseln, vom Leben im goldenen Käfig und wie so ein Käfig auch fallen kann.
Dieses Buch durchlebt man wie einen Traum mit viel Nebel, manches ist klar zu sehen, dann verschwimmt es wieder, manches blitzt kurz auf. Das unterstreicht kunstvoll und plastisch, wie Alice sich gefühlt haben mag, allerdings hätte ich mir ab und an ein paar mehr Fakten gewünscht. Immerhin lädt es zu gründlichem Googeln ein. Ich habe sehr unterhaltsam einiges gelernt.
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eBook, ePUB
Fakten und Fiktion verschwimmen
Ich hatte schon das Vergnügen, die Lebensgeschichte der Alice von Battenberg kennenzulernen, nämlich im Sachburg „Coburg Darmstadt Windsor“ von Mark Grinsted sowie in der Biografie "Alice von Battenberg, Schwiegermutter der Queen" …
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Fakten und Fiktion verschwimmen
Ich hatte schon das Vergnügen, die Lebensgeschichte der Alice von Battenberg kennenzulernen, nämlich im Sachburg „Coburg Darmstadt Windsor“ von Mark Grinsted sowie in der Biografie "Alice von Battenberg, Schwiegermutter der Queen" von Katrin Feurstein-Praßer.
Daher erschien es mit außerordentlich reizvoll, eine mögliche Perspektive der Alice von Battenberg kennenzulernen. Da es kaum Korrespondenz oder gar ein Tagebuch zu geben scheint, kann sich die Autorin in ihren Dialogen austoben.
Alice von Battenberg wird 1885 geboren. Sie ist ein hübsches Kind, doch dann bemerkt man, dass sie gehörlos ist. Zu jener Zeit ist Taubstummheit ein Makel, gleichbedeutend mit einer geistigen Behinderung. Heute würde man versuchen, mittels Cochlea-Implantat Abhilfe zu schaffen. Allen Unkenrufen zum Trotz ist sie intelligent und lernt in mehreren Sprachen Lippen Iesen, weshalb sie wie andere der zahlreichen Prinzessinnen aus dem weitverzweigten Hause Coburg-Darmstadt-Windsor, aus Staatsräson verheiratet wird. Zwar scheinen Alice und Andreas von Griechenland einander zugetan, trotzdem geht er recht bald eigene Wege. Bekannte Verwandte sind Alix, die spätere Alexandra Fjodorowna, letzte Zarin von Russland sowie deren Schwester Elisabeth „Ella“, die ebenfalls einen Romanow geheiratet hat und ermordet worden ist.
Sie bringt insgesamt vier Töchter und einen Sohn, Philip, der später eine bedeutende Rolle spielen wird, zur Welt, bevor sie 1922 aus Griechenland vertrieben werden. Während sich Andreas nach Monaco abseilt, müssen Alice und ihre Kinder als arme Verwandte ihr Leben fristen. Ohne Vermögen, ohne Beschäftigung und ohne Ehemann, dafür abhängig von der Gnade ihrer Schwägerinnen Edwina und Marie Bonaparte. Ausgerechnet Marie Bonaparte, die selbst ihre psychischen Probleme hat, mischt sich nachhaltig in Alices Leben ein. Alice driftet (vermutlich) in eine Depression. Die von Bonaparte bezahlten Ärzte diagnostizieren Schizophrenie und sperren sie in eine Klinik, in der sie allerlei grausamer Therapien unterzogen wird. Sie scheint auch mit den damals üblichen Medikamenten voll gepumpt zu sein, weshalb wir Leser nie genau wissen, was real oder was vom Medikamentennebel hervorgerufen ist. Während ihres Klinikaufenthaltes werden, ohne ihr Wissen, ihre Töchter verheiratet und Philip in ein Internat gesteckt.
Ihre tiefe Religiosität, in die sich in Ermangelung menschlicher Wärme geflüchtet hat, scheint mir nicht absonderlich oder unwahrscheinlich zu sein. Erschütternd finde ich die Rolle die Marie Bonaparte in Alices Leben gespielt hat. Eine Frau, deren Leben ebenfalls durch eine dynastische Heirat mit einem augenscheinlich homosexuellen Mann, de facto nur auf dem Papier besteht, die selbst massive psychische Probleme hat (und später Psychotherapeutin arbeitet) erdreistet sich, eine „Diagnose“ zu stellen und Alice in eine Anstalt sperren zu lassen. Über das Warum kann nur spekuliert werden. Eifersucht, weil Alice und Andreas sind trotz aller Seitensprünge seinerseits, nahe stehen? Ihre Bemühungen Sigmund Freud aus dem von den Nazis besetzten Wien herauszubekommen, sind zwar löblich, doch scheint dies mit gewissen Hintergedanken passiert zu sein.
Die Alice nachgesagte, ungezügelte Sexualität und Sinnlichkeit kann wohl nur vom Hörensagen oder eigenem Wunschdenken stammen. Wo wären hier die Beweise? Da sie gehörlos ist, kann es durchaus sein, dass ihre anderen Sinne stärker ausgebildet sind. Möglicherweise hat sie, in ihren Kreisen völlig unüblich, Menschen öfter berührt, was man als shocking und degoutant empfunden hat.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Roman, der den rüden Umgang mit einem Familienmitglied, das nicht der Norm (oder was man dafür hält) entspricht, aufzeigt, 4 Sterne.
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eBook, ePUB
Zwischen Tradition und Eigenständigkeit
Die Lebensgeschichte der Prinzessin Alice hat mich sofort gefesselt. Schon mit einer angeborenen Gehörlosigkeit konfrontiert, kämpfte sie sich durch zahlreiche Hindernisse. Um die Welt um sie herum zu verstehen, lernte sie mehrere Sprachen, …
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Zwischen Tradition und Eigenständigkeit
Die Lebensgeschichte der Prinzessin Alice hat mich sofort gefesselt. Schon mit einer angeborenen Gehörlosigkeit konfrontiert, kämpfte sie sich durch zahlreiche Hindernisse. Um die Welt um sie herum zu verstehen, lernte sie mehrere Sprachen, las von den Lippen und zeigte damit eine bemerkenswerte Intelligenz und Willensstärke.
Alice war eine Frau voller Widersprüche: tief religiös und gleichzeitig voller Lebenslust, die ihre Familie oft nicht nachvollziehen konnte. Ihr starker Charakter und ihre Energie brachten sie zeitweise in große Gefahr – so landete sie sogar in einer Psychiatrie, aus der sie unter dramatischen Umständen entkam. Später lebte sie in Griechenland, wo sie eine Suppenküche für Bedürftige leitete. Doch auch hier stellten politische Umwälzungen sie vor neue Herausforderungen.
Die Autorin schafft es, Alice als komplexe Persönlichkeit greifbar zu machen. Man spürt, wie eng historische Ereignisse und persönliche Entscheidungen miteinander verwoben sind. Die Mischung aus detaillierten historischen Hintergründen, persönlichen Schwierigkeiten und der klaren Darstellung ihrer Figur macht das Buch besonders spannend.
Am Ende bleibt das Bild einer außergewöhnlichen Frau: mutig, energisch und widersprüchlich. Ihre Geschichte hat mich tief beeindruckt und gezeigt, wie stark ein Mensch selbst unter schwierigsten Bedingungen sein kann. Für mich eine klare Leseempfehlung. 4 Sterne.
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