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Paris, August 1944. Die Stadt ist von Hitlers Wehrmacht besetzt, doch die Tage der deutschen Herrschaft sind gezählt. Gerhard Freund ist achtzehn, als er zur Wehrmacht eingezogen wird; Mitte August 1944 soll seine Einheit an der Schlacht um Paris teilnehmen. Der junge Soldat erlebt die sinnlose Brutalität des Kampfes und desertiert. Er wird von der Résistance festgenommen und von amerikanischen Soldaten vor der Erschießung gerettet. Mehr als sechzig Jahre später liest René Freund das Kriegstagebuch seines verstorbenen Vaters, stöbert in Archiven, spricht mit Zeitzeugen und fährt nach P...
Paris, August 1944. Die Stadt ist von Hitlers Wehrmacht besetzt, doch die Tage der deutschen Herrschaft sind gezählt. Gerhard Freund ist achtzehn, als er zur Wehrmacht eingezogen wird; Mitte August 1944 soll seine Einheit an der Schlacht um Paris teilnehmen. Der junge Soldat erlebt die sinnlose Brutalität des Kampfes und desertiert. Er wird von der Résistance festgenommen und von amerikanischen Soldaten vor der Erschießung gerettet. Mehr als sechzig Jahre später liest René Freund das Kriegstagebuch seines verstorbenen Vaters, stöbert in Archiven, spricht mit Zeitzeugen und fährt nach Paris, auf der Suche nach einem schärferen Bild von seinem Vater - und der eigenen Familiengeschichte.
Freund, René§René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde und war von 1988 bis 1990 Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Bücher (u.a.): Stadt, Land und danke für das Boot (Realsatiren, 2002), Wechselwirkungen (Roman, 2004). Im Deuticke Verlag sind erschienen Liebe unter Fischen (2013), seine Familiengeschichte Mein Vater, der Deserteur (2014), Niemand weiß, wie spät es ist (2016), Ans Meer (2018) und zuletzt der Roman Swinging Bells (2019).
Produktdetails
- Verlag: Deuticke
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 25. September 2014
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 131mm x 21mm
- Gewicht: 328g
- ISBN-13: 9783552062566
- ISBN-10: 3552062564
- Artikelnr.: 40864175
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Was dieses ungewöhnliche Dokument so berührend macht, ist die politische Unschuld des 18-jährigen Autors." Sieglinde Geisel, Deutschlandradio Kultur, 24.01.15
"Eine höchst persönliche und sehr lebendige Auseinandersetzung mit dem Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs." Mia Eidlhuber, Der Standard, 25.10.14
"Eine höchst persönliche und sehr lebendige Auseinandersetzung mit dem Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs." Mia Eidlhuber, Der Standard, 25.10.14
Gerard Freund hat seinem Sohn nicht nur ein Kriegstagebuch hinterlassen, sondern mit ihm auch eine Geschichte. Der österreichische Autor René Freund ist dieser Geschichte auf den Grund gegangen und hat während seiner Recherche Schauplätze gesucht und besucht, hat Verwandte …
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Gerard Freund hat seinem Sohn nicht nur ein Kriegstagebuch hinterlassen, sondern mit ihm auch eine Geschichte. Der österreichische Autor René Freund ist dieser Geschichte auf den Grund gegangen und hat während seiner Recherche Schauplätze gesucht und besucht, hat Verwandte befragt und Zeitzeugen um Mithilfe gebeten.
Gerhard Freund (1925 - 1979), wurde als 18jähriger zur Wehrmacht eingezogen und dersertierte 1944 in Paris. Er kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung wurde er Schauspieler, der erste österreichische Fernsehdirektor und 1978 und 1979 der Intendant der Wiener Festpielwochen.
Sein Sohn René hat mit seinem Buch " Mein Vater, der Deserteur" ein Sachbuch geschrieben, bei dem er nicht nur das Kriegstagebuch seines Vaters veröffentlichte, sondern auch seine Recherche beschrieb und seine Gedanken und Meinungen offenlegt. Das Buch ist dadurch nicht nur sehr persönlich geworden, sondern nimmt den Leser dadurch auch mit auf diese Reise in die Vergangenheit.
Häufige Wechsel - Ausschnitte aus dem Kriegstagebuch und Spurensuche in den 2000er Jahren wechseln einander ab. Auch die Erinnerungen eines Amerikaners (des Schwiegervaters von René Freunds Schwester), der als amerikanischer Soldat am D-Day in der Normandie landete, hat Freund mit eingebaut.
Die geschilderten Erlebnisse auf beiden Seiten des Krieges personifizieren den Krieg - in all seinen schrecklichen Auswirkungen und bilden einen Teil des Buches. Doch es gibt auch noch den anderen Teil.
René Freunds Spurensuche, seine Aufarbeitung der Familiengeschichte, die Auseinandersetzung mit verschiedenen Meinungen, Meinungsänderungen, seine Recherchen, all das fliesst hier eng verwoben mit in diese Geschichte. Seine persönliche Reise in die Vergangenheit hat er mit diesem Buch festgehalten. Offen und nachdenklich.
"Wir sind so wahnsinnig gut darin, das Verhalten der Menschen "damals" mit unseren moralischen Kriterien von heute zu beurteilen. Und natürlich aus der Sicherheit von heute. Mutig ist das nicht gerade. Es bringt auch nicht viel, weil das moralische Urteil dem Versuch zu verstehen im Wege steht. " (S. 199)
Mir hat diese Suche, diese Auseinandersetzung und diese Aufarbeitung gefallen. Es macht nachdenklich, es personifiziert den Krieg, man schaut hinter die Kulissen und es stößt an es irgendwie auch zu versuchen - bevor es zu spät ist.
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Ein altes Kriegstagebuch von einem jungen Mann, der 1944 von der Wehrmacht noch nach Paris geschickt wird. Doch Gerhard Freund entschließt sich dazu, nicht zu kämpfen, zu desertieren. Er kommt dann noch in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Durch das Tagebuch begibt sich der Autor auf …
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Ein altes Kriegstagebuch von einem jungen Mann, der 1944 von der Wehrmacht noch nach Paris geschickt wird. Doch Gerhard Freund entschließt sich dazu, nicht zu kämpfen, zu desertieren. Er kommt dann noch in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Durch das Tagebuch begibt sich der Autor auf eine Reise, an die Orte, wo sein Vater einst in Frankreich war, und versucht, die Situation zu verstehen, nachzuempfinden. Den Vater kann Rene Freund leider nicht mehr fragen.
Durch die Beschäftigung mit dem Tagebuch beschäftigt man sich zwangsläufig mit der Nazizeit, dem zweiten Weltkrieg und der Zeit danach. Was machte der Krieg mit den Menschen? Was war das für eine Zeit und wie wirkt es sich auf unsere heutige Zeit aus?
Es ist weiter wichtig, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen, damit wir Lehren daraus ziehen und es nicht wieder zu solchen Geschehnissen kommt.
Dieses Buch ist so vielschichtig, aus dem persönlichen Bereich zieht es viel weitere Kreise, bringt zum nachdenken, macht betroffen. Ja, es war richtig, dieses Buch zu schreiben!
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Im Jahr 1944 wird der 18jährige Gerhard Freund zur Wehrmacht eingezogen und nach Paris geschickt, wo er die besetzte Stadt gegen die heranrückenden Alliierten verteidigen soll. Dem „heroischen Entschluss“ mag er nicht folgen und desertiert, gerät dann aber zunächst in …
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Im Jahr 1944 wird der 18jährige Gerhard Freund zur Wehrmacht eingezogen und nach Paris geschickt, wo er die besetzte Stadt gegen die heranrückenden Alliierten verteidigen soll. Dem „heroischen Entschluss“ mag er nicht folgen und desertiert, gerät dann aber zunächst in die Fänge der Résistance und anschließend in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Mehr als 60 Jahre später findet sein Sohn René Freund im Nachlass des Vaters dessen Kriegstagebuch, das er am Abreisetag Richtung Paris begonnen hatte zu schreiben. Bei der Lektüre erfährt er vieles, worüber der Vater nie gesprochen hat. Im Bemühen, dem Vater noch näher zu kommen, fährt er nach Paris.
Wow, was für ein Buch! Ich lese ja ohnehin sehr gerne Zeitgeschichtliches, aber dieses Buch hatte für mich etwas ganz Besonderes.
Da war zunächst mal die Ausgangssituation: Ein Sohn findet das Kriegstagebuch seines Vaters und ergreift die Gelegenheit, mehr über ihn zu erfahren. Ich kann das sehr gut nachvollziehen! Es gibt ja Zeitzeugen, die über ihre Erlebnisse sprechen. Aber nicht wenige Menschen sind dazu überhaupt nicht in der Lage – ein aus Selbstschutz errichteter Verdrängungsmechanismus hält sie davon ab. Und auch wir tun uns oft schwer, aktiv auf die Älteren zuzugehen und Fragen zu stellen. Zumal wenn man befürchten muss, dabei Wunden aufzureißen.
Das Tagebuch tat das, was ein Tagebuch soll: Es nahm ganz persönliche Eindrücke und Empfindungen des Schreibers auf. Als Leser ist man dadurch sehr viel näher am Geschehen, als es ein reiner Tatsachenbericht bieten könnte.
Der 18jährige Gerhard Freund hat sich bestimmt nicht vorgestellt, dass sein Tagebuch 70 Jahre später der Öffentlichkeit bekannt gemacht würde. Für ihn war es wohl nur ein Weg, seine Ängste zu verarbeiten. Ich habe selbst einen 18jährigen Sohn und ich weiß, wie verletzlich so ein junger Mann unter seiner oft coolen Schale ist.
Bemerkenswert ist, wie gut und ausführlich die Einträge geschrieben sind. Zudem findet sich im Schreibstil immer wieder eine herrliche Ironie, an anderen Stellen aber eine auffällige Nüchternheit. Für mich ein deutliches Zeichen dafür, wie schwer die Situation für den jungen Mann war. Ein Beispiel: In einem Eintrag beschreibt er das Einladen von Verwundeten in einen Eisenbahnwaggon. Man sollte erwarten, detaillierte Beschreibungen von Verletzungen zu lesen. Aber weit gefehlt, der Abschnitt wirkt eher distanziert. Ich denke, anders zu schreiben, wäre ihm wohl kaum möglich gewesen, um in dieser Situation überhaupt weitermachen zu können.
Das Buch verbindet die persönlichen Schilderungen des jungen Gerhard Freunds mit denen seines Sohnes im Jahr 2010. René Freund las nicht nur das Kriegstagebuch seines Vaters, er suchte weitere Informationen, durchstöberte Archive und redete mit Zeitzeugen. Und er dachte nach – wie man in einer solchen Situation nachdenkt: Was hat er (der Vater) wohl empfunden, was hat er gedacht? Was hätte ich in einer Lage wie der seinen getan? Wie ist das überhaupt mit der Frage nach der Rechtfertigung eines Kriegs? Macht man es sich nicht zu einfach, wenn man sagt, dass man ein Kriegsgegner ist?
Eins wurde mir schnell klar: Dieses Buch bietet reichlich Stoff zum Nachdenken. Wenn ich nicht gerade über das Gelesene nachdachte (und also weiterlas) nahm ich immer neue Informationen auf. Sowohl über den zweiten Weltkrieg als auch über die Familie des Autors. Auch hierzu hat er wieder recherchiert, in Nachlässen gesucht, Ämter angeschrieben. Am Ende stehen mir viele Mitglieder der Familie deutlich vor Augen… Ich weiß ja nicht, wie es anderen Lesern geht, aber schreckliche Ereignisse machen mich häufig umso betroffener, wenn ich sie mit Namen und Gesichtern verbinden kann.
Der „D-Day“ – ein weiteres großes Thema dieses Buchs. Auch hier begibt sich René Freund wieder auf die Reise. An den Originalschauplätzen, den bekannten Strandabschnitten in der Normandie, verbindet er erneut seine eigenen Gedanken mit Informationen.
Ich denke, G.F. hätte dieses Buch gefallen.
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Gerhard Freund wird mit 18 zur Wehrmacht eingezogen. Er führt ein Tagebuch. 1944 soll er an der Schlacht um Paris teilnehmen. Die ungeheure Brutalität stößt ihn ab und er desertiert.
Dieses Tagebuch veranlasst den Sohn René Freund nach über sechzig Jahren, sich auf …
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Gerhard Freund wird mit 18 zur Wehrmacht eingezogen. Er führt ein Tagebuch. 1944 soll er an der Schlacht um Paris teilnehmen. Die ungeheure Brutalität stößt ihn ab und er desertiert.
Dieses Tagebuch veranlasst den Sohn René Freund nach über sechzig Jahren, sich auf die Spurensuche zu machen. Dazu versucht er mehr Informationen zu bekommen, von Zeitzeugen und aus Archiven. Dann fährt er mit seiner Familie in die Normandie.
In diesem Buch er labt man nicht nur eine sehr private Sicht auf den Krieg und die Nazizeit, sondern erhält auch noch sehr unterschiedliche Sichtweisen präsentiert. Es ist doch so, dass die Generationen vor uns, meist nicht über diese Zeit sprechen. Fragen werden abgetan mit „gut, dass es vorbei ist“ oder „Was soll man darüber noch sagen“. In diesem Buch wird man einige Antworten finden.
Gerhard Freud wurde durch die Kriegszeit geprägt und zeit seines Lebens hat ihn das Erlebte nicht losgelassen.
Ein lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt.
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