Stefan Selke
Gebundenes Buch
Lifelogging
Warum wir unser Leben nicht digitalen Technologien überlassen sollten
Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Menschen optimieren ihre Körper mit Hilfe von Apps, teilen ihre persönlichen Daten in der Cloud und laufen mit Google Glass durch die Straßen, um ihr Leben als Videoclip mitzuschneiden und für immer abzuspeichern. Sieht so unsere Zukunft aus? In seinem klugen Buch lotet Stefan Selke die Folgen einer Zeitenwende aus: Die als Innovationen gefeierten digitalen Lifestyle-Produkte werden nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch die elementarsten Aspekte des Menschseins ändern.
Selke, StefanStefan Selke landete nach einigen Semestern Luft- und Raumfahrttechnik bei der Soziologie und ist inzwischen als Professor für »Gesellschaftlicher Wandel« an der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald am Puls der Zeit. Als disziplinärer Grenzgänger und öffentlicher Soziologe ist er als Redner, Buchautor und Blogger sowie Gesprächspartner der Medien auch außerhalb der Wissenschaft präsent. Seinen persönlichen Perspektivwechsel erlebt Selke immer wieder beim Segelfliegen, gerne auch im Rückenflug. 2021 wurde Selke mit dem Wolfgang-Heilmann-Preis der Integrata-Stiftung zum Thema "Visionen für eine bessere Welt: Humane Utopien als Gestaltungrahmen für die nach-Corona-Gesellschaft" ausgezeichnet. Er bloggt unter http://stefan-selke.tumblr.com, vernetzt sich unter www.facebook.com/selkestefan und sammelt seine Forschung auf www.stefan-selke.de.
Produktdetails
- Verlag: Econ
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 7. Mai 2014
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 142mm x 35mm
- Gewicht: 592g
- ISBN-13: 9783430201674
- ISBN-10: 3430201675
- Artikelnr.: 39896772
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Ein hellsichtiges Buch" Antje Korsmeier Handelsblatt 20140919
"Lifelogging" von Stefan Selke
erschienen im Econ Verlag, Seitenanzahl: 362
Inhalt:
Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert. Bessere Zukunft oder digitaler Wahn? In diesem Sachbuch werden dazu umfassende digitale Technologien, sie sich an den …
Mehr
"Lifelogging" von Stefan Selke
erschienen im Econ Verlag, Seitenanzahl: 362
Inhalt:
Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert. Bessere Zukunft oder digitaler Wahn? In diesem Sachbuch werden dazu umfassende digitale Technologien, sie sich an den menschlichen Bedürfnissen orientieren, erklärt und erläutert.
Autor:
Stefan Selke (* 6. Oktober 1967 in Rheinfelden/Baden als Stefan Guschker) ist Professor für Soziologie und gesellschaftlichen Wandel an der Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Furtwangen im Schwarzwald. Als Buchautor, Publizist und öffentlicher Soziologe wurde Stefan Selke zum zentralen Kritiker der so genannten „Tafelbewegung“ in Deutschland. In seinem Blog „Stabile Seitenlage“ äußert sich Selke regelmäßig zum gesellschaftlichen Wandel.
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Der Buchumschlag stellt mit "0" und "1" (Binärcode) ein menschliches Gesicht dar und ist für diese Thematik perfekt gestaltet.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und flüssig zu lesen. Die für mich "fremdartigen" Technologien werden anhand von Beispielen anschaulich und ausführlich erklärt. Zu den einzelnen Themenabschnitten stehen am Ende des Buches Anmerkungen bereit.
Die digitale Technologie bestimmt unser Leben von der Geburt bis zum Tod. Sämtliche Daten und Spuren, die wir hinterlassen, werden erfasst. Es geht um die Optimierung der Lebensführung.
Der Autor durchleuchtet kritisch das Für und Wider der Selbstvermessung und zeigt die Ideen der prominenten Fürsprecher auf, die einen neuen und besseren Menschen schaffen wollen.
Mir hat das Buch gezeigt, dass die Grenze zwischen dem Privatleben und der Öffentlichkeit stark verschwimmt und die menschliche Gier nach Daten unbegrenzt zu sein scheint.
Die Thematik "Digitale Selbstvermessung" ist sehr aufschlussreich zu verfolgen. Ich werde mich aber der Datensammelwut nicht anschließen, der ich möchte noch ein "unberechenbarer" Mensch bleiben.
Fazit:
Interessante Thematik, die die Zukunft und das Leben der Menschen hinreichend verändern wird.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert ...
Stefan Selke zeichnet in seinem Buch "Lifelogging" ein spannendes Bild des Gesellschaftsphänomens der digitalen Selbstvermessung, das er aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, unter anderem aus der …
Mehr
Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert ...
Stefan Selke zeichnet in seinem Buch "Lifelogging" ein spannendes Bild des Gesellschaftsphänomens der digitalen Selbstvermessung, das er aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, unter anderem aus der Sicht der Psychologie, der Politik und sogar, wenn auch nur kurz, der Literatur.
So vielfältig wie die Anwendungsmöglichkeiten sind auch die Motivationen, die sich hinter diesem Phänomen verbergen - von dem Wunsch nach einer besseren Gesundheit durch Aufzeichnung von Gesundheitsdaten, über Eltern, die jederzeit den Aufenthaltsort ihres Kindes wissen möchten, bis hin zur Leistungssteigerung bei der Arbeit. Sowohl die Selbstüberwachung als auch die Nutzung zur Überwachung anderer birgt Chancen wie die Nutzung der Daten als Beweismittel für Schwächere, aber auch zahlreiche Risiken, angefangen bei der Selbstproblematisierung bis hin zur Kontrollgesellschaft, in der die persönliche Freiheit und somit die individuelle Entwicklungsmöglichkeit immer weiter eingeschränkt werden.
Aufgrund der Fülle an Informationen konnte ich dieses Buch nur langsam und abschnittsweise lesen, dafür aber mit sehr viel Genuss, denn der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Überrascht war ich von meiner Reaktion auf das Buch. Bevor ich es in die Hand nahm, sah ich mich als typische Lifelogging-Verweigerin und ging davon aus, durch die Lektüre einen Einblick in ein mir bisher völlig unverständliches Phänomen erhalten zu können. In meinem Leben spielt Kreativität eine wichtige Rolle – der „buchhalterische Blick“ des Lifelogging, wie Selke ihn nennt, kann Kreativität weder messen noch einfangen, sondern droht eher, sie durch kalte Daten und Fakten zu verschrecken. Außerdem finde ich, dass es viel zu viele schwerwiegende Probleme in dieser Welt gibt, als dass man es sich leisten könnte, seine Gedanken ständig um sich selbst kreisen zu lassen - ganz zu schweigen von der Missbrauchsmöglichkeit der Datensammlungen durch kriminell agierende Geheimdienste und andere Schurken.
Durch dieses Buch wurde mir aber nicht nur klar, weshalb meine instinktive Abneigung gegen Lifelogging so stark ausgeprägt ist, sondern sehr zu meiner Überraschung auch, dass ich dennoch durchaus ausgeprägte Lifelogging-Tendenzen aufweise. Das fängt schon damit an, dass ich meine Reaktion auf dieses Buch so genau beobachtete, analysierte und hier beschreibe. Ich fühlte mich viel öfter persönlich betroffen und angesprochen, als ich erwartet hatte. Stefan Selke bezeichnet Lifelogging auch als „Prothese des menschlichen Gehirns“ - hier finde ich mich als Bookcrosserin wieder. Denn mir ist es schon öfters passiert, dass ich an ein Buch zurückdachte und mir dann den von mir verfassten Eintrag in dem virtuellen Bookcrossing-Reisetagebuch („Journal-Eintrag“) wieder ansah, um mich zu erinnern, was ich damals nach der Lektüre zu dem Buch geschrieben hatte. Auch von einer anderen Bookcrosserin habe ich schon gehört, dass sie Bookcrossing neben dem Hauptzweck, mit ausgesetzten reisenden Büchern anderen Menschen eine Freude zu bereiten, gerne als ihr virtuelles Gedächtnis nutzt. Außerdem wird das Interesse, dass die Krankenkassen an Lifelogging zeigen, wohl ein Thema sein, mit dem sich viele von uns früher oder später auseinandersetzen müssen.
Lifelogging hat viele Gesichter und nicht alle sind harmlos, darum ist es ein wichtiges Thema und dies ein wichtiges Buch, dessen Lektüre ich jedem ans Herz legen möchte!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Bemerkenswert und super recherchiert
Dieses Buch von Herrn Selke ist wirklich ein bemerkenswertes und lesenswertes Sachbuch. Zunächst einmal ein ganz großes Lob an den Autor für seine execellente Recherche zu diesem Thema und die Querverweise,die mit Fußnoten und …
Mehr
Bemerkenswert und super recherchiert
Dieses Buch von Herrn Selke ist wirklich ein bemerkenswertes und lesenswertes Sachbuch. Zunächst einmal ein ganz großes Lob an den Autor für seine execellente Recherche zu diesem Thema und die Querverweise,die mit Fußnoten und Quellenangaben im Rückteil des Buches versehen sind. Zum einen muß man schließlich bei Zitaten die Quellen vorweisen, aber der Autor gibt dem Leser somit auch die Möglichkeit, bei Interesse an diesem Thema, weiterzuforschen und andere Quellen und Bücher zu Rate zu ziehen. Das Thema "Lifelogging", also die Selbstvermessung, ist ein unheimlich komplexes Thema, aber das es so viele Möglichkeiten bietet und diese bereits schon in der Realität stattfinden, hatte ich gar nicht vermutet bzw. gewagt mir selbst vorzustellen. Nach der Lektüre dieses Buches bin ich auf jeden Fall niemand mehr, der allzu extreme Datenschützer milde belächelt. Der Autor schilder viele Möglichkeiten der Selbstvermessung, die bereits praktiziert werden oder eben technisch möglich sind. Er erhebt hier nie den streng erhobenen Zeigefinger, zeigt aber neutral die Gefahren und Riskiken des Lifeloggings auf. Aus medizinischer Sicht sind manche Arten der Selbstvermessung vielleicht noch hilfreich, auch die Archivierung von Fotos in einer Cloud u. ä. fand ich bisher nicht schlecht, schließlich sind dies alles verbesserte Möglichkeiten der Archivierung von schönen oder wichtigen Erinnerungen für sich selbst und die Nachwelt, aber diejenigen die z. B. mit "Google Glass" jeden ihrer Schritte archivieren, lassen dabei ihre Umwelt außer Acht, die vielleicht nicht zum "gläsernen Menschen" werden wollen. Wo muß man hier endlich Einhalt gebieten? Schließlich fragt man sich doch auch bei aller Sammelwurt von Daten des eigenen Körpers, ob man viele Gewohnheiten und Tatsachen, die bei der späteren Auswertung festgestellt werden, nicht auch ohnehin schon selbst wußte. Wozu haben wir schließlich ein Gehirn, ein Gedächtnis? Muß wirklich alles gespeichert und archiviert werden. Ist es nicht gerade gut, daß wir eben nicht alles im Gedächtnis behalten können, da eben manche Dinge eigentlich unwichtig oder auch unliebsame Erfahrungen simpel vergessen werden. Ich selbst brauche bestimmt nicht an jede Sekunde meines bisherigen Lebens erinnert werden. Was geschieht mit den Menschen bei immer mehr Selbstvermessung? Der Leistungsdruck steigt immer weiter, durch stetigen Willen der eigenen Optimierung. Leider sind viele Methoden schon ins tägliche Arbeitsleben eingezogen, gut beschrieben am Arbeitsalltag von Amazon-Mitarbeitern. Ich denke, es wird allerhöchste Zeit, daß nicht nur die Datenschützer warnen, sondern auch wir selbst uns auch auf mehr ethische Werte besinnen und uns gegen die zunehmende Form des Lifeloggins wehren. Fazit: Für mich ein Buch, das man nicht einfach mal so liest, sondern von dem man länger etwas hat. Ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen wird, über das man diskutieren und informieren kann und das eigentlich jeder einmal lesen sollte!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Nicht nur für die Riege der Selbstvermesser interessant.
Stefan Selke berichtet in dem Sachbuch über das Thema der digitalen Selbstvermessung sowie deren eventuelle Folgen auf den Einzelnen oder unserer Gesellschaft.
Er zeigt, dass es viele verschiede Möglichkeiten für die …
Mehr
Nicht nur für die Riege der Selbstvermesser interessant.
Stefan Selke berichtet in dem Sachbuch über das Thema der digitalen Selbstvermessung sowie deren eventuelle Folgen auf den Einzelnen oder unserer Gesellschaft.
Er zeigt, dass es viele verschiede Möglichkeiten für die Selbstvermessungs-Willigen gibt: es gibt Apps fürs Abnehmen, zum Kontrollieren der sportlichen Leistungen, Schrittzähler und Kalorienzähler. Alle Programme haben die Möglichkeit die gesammelten Daten übersichtlich aufzubereiten und zum Posten und Teilen.
Es gibt auch die Anhänger des Lifelogging, die ihr ganzes Leben mit einer Kamera aufnehmen, um evtl. später in den Daten nach Interessantem zu suchen.
Am krassesten fand ich das Beispiel, dass sich jemand eine Kamera am Hinterkopf befestigen ließ; da sich aufgrund der fehlenden medizinischen Notwendigkeit kein Arzt fand, der die Titanplatten am Hinterkopf als Stativ für die Kamera einsetzen wollte, ließ derjenige die Operation in einem Piercing-Studio durchführen (S. 36).
Damit stellte sich sofort die Frage nach den Persönlichkeitsrechten derjenigen Personen, die "zufällig mitgefilmt" wurden.
Über das massenhafte Sammeln / Aufnehmen von Daten / Videos sagt der Autor: "Man muss ein wenig genauer hinsehen, um zu erkennen, dass dabei weniger die totale Erinnerung im Zentrum steht als vielmehr der Wunsch nach totaler Kontrolle. Es geht also nicht darum, ein Gegenmittel gegen das Vergessen zu entwickeln, sondern gegen den Kontrollverlust im Alter aufzubegehren." (S. 55)
Außerdem erläutert der Autor, dass man eigentlich eine Menge Anstrengung unternehmen muss, um zu recht simplen Ergebnissen zu kommen: "... auch für die Vermessung des eigenen Körpers die Formel gilt: Je mehr Daten, desto besser. Erst auf der Grundlage vieler Daten sei es möglich, nach Mustern zu suchen. Der Selbstvermesser könnte zum Beispiel entdecken, dass er in 80 Prozent aller Fälle, in denen er in der Mittagspause ein Fleischgericht gegessen hat, nach der Mittagspause 30 Prozent weniger produktiv war. Zudem könne er erkennen, dass an diesen Tagen die Wahrscheinlichkeit, ins Fitnessstudio zu gehen, um die Hälfte sinkt." (S. 79)
Auch denkt der Autor weiter und legt seine Befürchtung dar, dass wenn "immer mehr Selbstvermesser vorauseilend Vitaldaten erfassen und diese online zur Verfügung stellen, wird der soziale Druck auf uns wachsen, sich ebenfalls selbst zu vermessen. Am Ende könnte die offizielle und sanktionierte Implementierung von Lifelogging-Verfahren in die Gesundheitspolitik oder die Programme der Krankenkassen stehen. Das wäre das Ende einer solidarischen Gesellschaft." (S. 89)
Sehr gut fand ich, dass der Autor allen Fragen nach geht, die ich mir zu diesem Thema ebenfalls gestellt hätte.
Die Ausführungen sind allesamt gut verständlich und nachvollziehbar beschrieben.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für