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Wie wird man die Frau, die man sein will?In einer Sommernacht 1906 verlässt die eigenwillige Lisette Winter heimlich ihr Elternhaus: Ihre Liebe gehört dem Modezeichnen und Schneidergesellen Emile. Im Rheingau, fernab einer konservativen Gesellschaft, wollen sie selbstbestimmt leben. Schon bald ist das Paar bekannt für seine extravagante Reform-Mode. Doch dann bricht der Krieg aus und bringt neue Herausforderungen ... Hundert Jahre später hat auch Lisettes Urenkelin das Gefühl, nicht in ihr Leben zu passen. Sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Nach und nach entfaltet sich ...
Wie wird man die Frau, die man sein will?
In einer Sommernacht 1906 verlässt die eigenwillige Lisette Winter heimlich ihr Elternhaus: Ihre Liebe gehört dem Modezeichnen und Schneidergesellen Emile. Im Rheingau, fernab einer konservativen Gesellschaft, wollen sie selbstbestimmt leben. Schon bald ist das Paar bekannt für seine extravagante Reform-Mode. Doch dann bricht der Krieg aus und bringt neue Herausforderungen ... Hundert Jahre später hat auch Lisettes Urenkelin das Gefühl, nicht in ihr Leben zu passen. Sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Nach und nach entfaltet sich für Maya die bewegende Geschichte der Frauen ihrer Familie - und ihre eigene.
In einer Sommernacht 1906 verlässt die eigenwillige Lisette Winter heimlich ihr Elternhaus: Ihre Liebe gehört dem Modezeichnen und Schneidergesellen Emile. Im Rheingau, fernab einer konservativen Gesellschaft, wollen sie selbstbestimmt leben. Schon bald ist das Paar bekannt für seine extravagante Reform-Mode. Doch dann bricht der Krieg aus und bringt neue Herausforderungen ... Hundert Jahre später hat auch Lisettes Urenkelin das Gefühl, nicht in ihr Leben zu passen. Sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Nach und nach entfaltet sich für Maya die bewegende Geschichte der Frauen ihrer Familie - und ihre eigene.
Ruppert, AstridAstrid Ruppert studierte Literaturwissenschaft und arbeitete mehrere Jahre als Fernsehredakteurin, bevor sie zu schreiben anfing. Astrid Ruppert, selbst Tochter, Mutter und Großmutter, geht in ihrer mitreißenden Trilogie der Frage nach, welches Band die Frauen einer Familie eigentlich zusammenhält. Wie man sich davon loslösen kann und wie man selbst diese Beziehungen sein Leben lang prägt.
Produktdetails
- dtv Taschenbücher .26226
- Verlag: DTV
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 21. Oktober 2019
- Deutsch
- Abmessung: 212mm x 137mm x 36mm
- Gewicht: 564g
- ISBN-13: 9783423262262
- ISBN-10: 3423262265
- Artikelnr.: 54564691
Herstellerkennzeichnung
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»Bewegender Auftakt einer Trilogie.«
TV für mich 15.02.-28.02.2020
TV für mich 15.02.-28.02.2020
Maya ist die vierte Generation der Winter-Frauen. Sie wird bald 30 und hat ihre Ziele noch nicht erreicht. Von ihrer Mutter Paula trennen sie Welten. Diese ist genauso ein Freigeist wie Urgroßmutter Lisette es war. Maya hingegen ist das ganze Gegenteil. Durch ihren Lebensgefährten Yannick …
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Maya ist die vierte Generation der Winter-Frauen. Sie wird bald 30 und hat ihre Ziele noch nicht erreicht. Von ihrer Mutter Paula trennen sie Welten. Diese ist genauso ein Freigeist wie Urgroßmutter Lisette es war. Maya hingegen ist das ganze Gegenteil. Durch ihren Lebensgefährten Yannick findet sie zu den Urban Explorers, die Lost Places suchen und fotografieren. Maya ist von den Seelen der verlassenen Häuser fasziniert, denkt sie sich Geschichten dazu aus. Von ihrer eigenen Familiengeschichte weiß sie so gut wie nichts, aber sie kann sich an ein verwunschenes Sommerhaus erinnern, das Lisettes Familie gehörte und aus dem diese damals regelrecht geflohen war. Als sie das Haus zum ersten Mal betritt, weiß sie, dass sie endlich mehr erfahren will. Sie bittet ihre Mutter Paula und ihre Großmutter Charlotte, ihre Erinnerungen mit ihr zu teilen.
Lisettes ältere Brüder sind der ganze Stolz ihrer Eltern, nur sie selbst kann es ihnen nie recht machen. Sie ist zu ungestüm, ungeduldig, unweiblich, will genau wie ihre Brüder zur Schule gehen und einen Beruf ausüben dürfen. Als Emile in das Haus der Familie kommt um ihnen eine neue Garderobe zu schneidern, nimmt sie ihren Mut zusammen und zeigt ihm ihre Kleiderentwürfe. Er findet die Skizzen – und Lisette – toll, versteht sie und zeigt ihr, wie sie sie umsetzten kann. Sie verlieben sich und Lisette verlässt mit und wegen ihm ihre Familie, lässt den goldenen Käfig hinter sich.
Astrid Rupperts erzählt die Geschichte einer ungezähmten jungen Frau, die gegen ihre Familie und die damaligen Normen rebelliert. Sie will frei sein, leben und lieben können wen sie will. Und sie will arbeiten, will die Frauen aus den starren Korsetts und vorgezeichneten Leben befreien. Zusammen mit ihrer großen Liebe Emile wählt sie eine ungewisse Zukunft, eröffnet ein kleines Schneideratelier. Sie hat die Visionen und liefert die Ideen, er setzt sie um. Bald kaufen berühmte Schauspielerinnen und Gräfinnen ihre Reformkleider. Sie können Näherinnen einstellen und müssen anbauen. Ihre anfängliche Angst, dass ihre Familie sie doch noch zurückholt und mit dem Mann ihrer Wahl verheiratet, erweist sich als unbegründet – lieber schweigt man sie tot, um den befürchteten Skandal zu vermeiden. Auch ihre später versuchte Wiederannäherung gelingt nicht. Und dann kommt der Krieg und verändert alles.
Die Frauen der Familie Winter sind sehr verschieden und haben trotzdem etwas gemeinsam – sie alle haben nie geheiratet und wollen ganz anders sein als ihre Mütter, ihr Leben anders gestalten und sich abgrenzen. Dass sie dabei deren Fehler wiederholen, wird ihnen nicht klar.
Ich habe Lisette von Beginn an gemocht und mit ihr mitgefühlt. Ich habe sie dafür bewundert, dass sie sich aus Enge des Lebens befreien konnte, welches ihre Mutter für sie geplant hatte. Sie ist eine sehr starke und kreative Persönlichkeit, aber auch von Selbstzweifeln geprägt. Emile hilft ihr und fördert sie, ohne ihr etwas vorzuschreiben oder sie einzuengen. Sie bilden eine perfekte Symbiose und Lisette kann sich nicht vorstellen, ohne ihn zu sein. Er ist die einzige, größte Liebe ihres Lebens.
Schon früh beschäftigt sich Lisette mit der Gleichberechtigung und fördert immer wieder die Frauen aus ihrer Umgebung, indem sie ihnen Festanstellungen in ihrem Atelier gibt, was damals unüblich war.
Astrid Rupert hat mit ihr und den anderen Protagonisten sehr lebendige und glaubhafte Charaktere geschaffen. Zudem beschreibt sie die Lebensumstände und örtlichen Gegebenheiten sehr bildlich. Ihr Erzählstil ist sehr mitreißend und emotional.
„Leuchtende Tage“ ist der Auftakt einer Trilogie. In den nächsten Bänden geht es um Charlotte und Paula, aber ich würde gern auch noch mehr über Maya erfahren. Bisher zweifelt sie noch sehr an sich und ist darin Lisette ähnlich, ohne deren Mut zur Veränderung. Aber da sie jetzt verstanden hat, dass sie sich in ihrem Leben nur eingerichtet hat, es aber nicht lebt, kann sie die Situation ja ändern.
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Mütter und Töchter
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Es ist mein erstes Buch von Astrid Ruppert, und ich freue mich schon Wahnsinnig auf die Fortsetzung ihrer Familien Trilogie. Mit viel Herzblut erzählt sie die Geschichte von Müttern und Töchtern. Das ganze spielt …
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Mütter und Töchter
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Es ist mein erstes Buch von Astrid Ruppert, und ich freue mich schon Wahnsinnig auf die Fortsetzung ihrer Familien Trilogie. Mit viel Herzblut erzählt sie die Geschichte von Müttern und Töchtern. Das ganze spielt auch noch in meiner Lieblingsstadt Wiesbaden. Besonders Lisette ist mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, Klar und mitreißend, ohne unnützige Schnörkel. Es geht hier um Sehnsucht nach Freiheit , bedingungsloser Liebe und Selbstverwirklichung. Die damalige Zeit ist sehr gut wiedergegeben, besonders was uns Frauen betrifft. Die verschiedenen Zeitebenen von 1888 -2006 , hat sie wundervoll miteinander verwoben. Ihre Figuren wirken wie aus Fleisch und Blut, auch die einzelen Charaktere hat sie gut herausgearbeitet, so das man sich in jede einzelne Figur hinein versetzen konnte, und mit ihnen gelacht und geweint hat. Es hat riesigen Spaß gemacht durch Wiesbaden zu Wandeln, mit dem Besuch im legendären Café Maldaner, oder die berühmten Ananastörtchen bei Kunder zu genießen. Beide Café gibt es heute noch…...
Ich sah Lisette vor mir, und konnte ihren Traum nachfühlen Mode zu entwerfen, was auch mein großer Traum war. Daher spürte ich auch ihre Enttäuschung, das sie nicht den Beruf ergreifen durfte. Besonders ihre Mutter stellte sich quer, eine Tochter aus gutem Hause und Berufstätig, eine Blamage. Ich konnte nur den Hut ziehen, als sie bei Nacht und Nebel aus ihrem Elternhaus floh, mit ihrem heimlichen Freund Emilie, einem Schneider. Im Bewusstsein eine gesicherte Zukunft aufzugeben, und demnächst in bescheidenen Verhältnissen zu Leben. Emilie und Lisette passen so gut zusammen, sie sind Seelenverwandte, er lässt Lisette alle Freiheiten der Welt. Man konnte beide nur bewundern wie sie gegen alle Widerstände ankämpfen, ihre beider Sehnsucht nach Erfolg, Anerkennung und Freiheit. Man kann es sich ja vorstellen wie die Eltern von Lisette reagiert haben, für sie ein Skandal ohne gleichen. Jedenfalls war es schön Lisette und Emilie auf dem gemeinsamen Weg zu begleiten, ihnen über die Schulter zu schauen. Besonders Lisette revolutionäre Mode Entwürfe zu Reformkleidung mit zu erleben. Als sie endlich Boden gefasst haben, bricht der 1. Weltkrieg aus, und es scheint mit dem grenzenlosen Glück ist es aus. Es war Maya die Urenkelin, von Lisette die sich 2006 auf Spurensuche von ihr machte, mit ihr lernen wir auch ihre Mutter Paula und ihre Oma Charlotte kennen, Einzelgängerinnen die sie die „ Winterfrauen“ nennt. Auch Maya möchte sie selbst verwirklichen und sucht noch nach ihrem Weg. Eine Geschichte voller spannender Wendungen, mit taffen Frauen, lasst euch überraschen. Ich jedenfalls freue mich schon auf den 2. Teil „ Wilde Jahre“ und bin gespannt wie es mit den Winterfrauen weitergeht.
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Broschiertes Buch
Ich habe eben den letzten Teil der Trilogie von Astrid Ruppert gelesen. Zu Ende .... so schade und so schön!
Meine Freude an der so klar, leicht und trotzdem so tiefgehend geschriebenen Geschichte der Winter- Frauen ist von Band zu Band noch größer geworden. Die Autorin …
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Ich habe eben den letzten Teil der Trilogie von Astrid Ruppert gelesen. Zu Ende .... so schade und so schön!
Meine Freude an der so klar, leicht und trotzdem so tiefgehend geschriebenen Geschichte der Winter- Frauen ist von Band zu Band noch größer geworden. Die Autorin erzählt auch hier die Lebens- und die Gefühlswelten der Protagonistinnen so stimmig in ihrer Zeit und ihrer städtischen bzw. dörflichen Gesellschaft in der sie leben, so berührend und mitreissend, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.
Sie bewältigt auch die Gratwanderung, vom Leben dieser Frauen in der NS- Zeit und im Krieg zu berichten, ohne zu beschönigen und ohne Klischees. Sie schreibt weder belehrend, noch moralisch und doch alles Andere als sachlich über das Leben der Frauen in dieser Zeit. Auch da schafft sie es, voller Mitgefühl in die Herzen der Menschen zu schauen und sein zu lassen was war und was ist.
Diese Romantrilogie ist vor allem sehr lesenswert für alle Großmütter, Mütter, Töchter und Enkelinnen. Ganz besonders für die, die mitunter auch schwer an ihrem "Familienrucksack" tragen.
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Broschiertes Buch
Mütter und Töchter
Die Beziehungen von Müttern zu Töchtern sind so alt wie Menschen selbst und es sind immer wiederkehrende Motive: Es gibt Reibungen, es gibt Konflikte und es birgt ein inniges Verhältnis zumeist durch viel Liebe angereichert- wir alle kennen es.
Nun hat …
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Mütter und Töchter
Die Beziehungen von Müttern zu Töchtern sind so alt wie Menschen selbst und es sind immer wiederkehrende Motive: Es gibt Reibungen, es gibt Konflikte und es birgt ein inniges Verhältnis zumeist durch viel Liebe angereichert- wir alle kennen es.
Nun hat nach 4jähriger Mammutarbeit Astrid Ruppert ihre Trilogie abgeschlossen, die genau diese Beziehung unter die Lupe nimmt. Immer wieder in wechselnden Zeiten, in verschiedenen Konstellationen, aber die grundlegende Analyse gilt: Mutter und Tochter. Ist dabei natürlich auch noch rasant unterhaltsam!
Es beginnt mit Band 1 der „Leuchtende Tage“ heißt und in der wilhelminischen Zeit beginnt. Kaiserzeiten mit klaren Regeln für bürgerliche Töchter und einer ganz klaren Erwartungshaltung von Mutter an Tochter. Und hier begegnen wir Lisette Winter in Wiesbaden. Sie will frei sein und alles andere als eine gute Partie finden und das brave Mädchen sein. Also nimmt sie 1906 Reiß aus und bringt sehr viel Mut auf sich mit der Liebe ihres Lebens, Schneider Emil, in das Abenteuer Selbstständigkeit zu stürzen und neuste Mode zu entwerfen. Und der 1. Weltkrieg naht! Auch hier wird schon der Bogen zu ihrer Urenkelin Maya gespannt und wie die Tücken des Lebens ihr 100 Jahre später auflauern. Sie lebt in Frankfurt und ist eher weniger erfolgreich als Übersetzerin. Ihre Mutter Paula hingegen hat auch ein angespanntes Verhältnis zur eigenen Mutter Charlotte. Alle Frauen sind durch die verknüpften Jahrhunderte nun bekannt.
Dann folgt Band 2 mit „Wilde Jahre“ in dem Tochter wie Mutter Paula im Rampenlicht steht in den wilden 70er Jahren. Auch wieder das Sujet des Brechens mit alten Werten und Konversionen, den Paula wird in einem hessischen Dorf groß, wo man ihren Traum Sängerin zu werden nicht hören mag in der Nachkriegszeit. Ihre Mutter Charlotte, die mit ihrem Mann einen Bauernhof nach dem Krieg bewirtschaften, sind die Träume der Tochter Luftnummern. Paula zieht es nach London, raus aus dem Kaff und wir erleben mit wie Maya geboren wird und auch ohne Vater ist es modern ein Kind großzuziehen. Maya begegnen wir auch als Erwachsene und sie ist immer mehr die Klammer der Winterfrauen, die mehr wissen will und hinterfragt.
Das Finale ist Band 3 „Ein Ort, der sich zu Hause nennt“. Der Abschluss der Trilogie der das Geheimnis um Charlotte aufdeckt. Wir begeben uns vor allem in die 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts und fokussieren uns auf Charlotte. Sie folgt beruflich ihrer alleinerziehenden Mutter Lisette und wird Schneiderin und hat eine schicksalshafte Begegnung zu Nazizeiten. Sie beweist Mut und nach all den vielen Jahren bricht sie das Schweigen in der Gegenwart gegenüber Tochter Paula und Enkelin Maya.
In der Trilogie leben und leiden wir mit den Müttern und Töchter der Familie Winder durch das letzte Jahrhundert. Nun habe ich alle 3 Bände gelesen, fühle mich bereichert, denn es war nicht nur ein Ritt durch die Zeit sondern auch durch multiple Perspektivwechsel, die es so spannend machten. Es sind rundum gelungene charakterstarke Frauen, die hier im Zentrum der Geschichte(n) stehen.
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Meine Meinung
Bewegender Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie
Ich lese sehr viele Familienromane, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Da möchte man meinen, mich könnte in diesem Genre kein Buch mehr überraschen. Weit gefehlt. Ich bin hin und weg von dem Auftakt der …
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Meine Meinung
Bewegender Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie
Ich lese sehr viele Familienromane, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Da möchte man meinen, mich könnte in diesem Genre kein Buch mehr überraschen. Weit gefehlt. Ich bin hin und weg von dem Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie.
Die Geschichte beginnt in Wiesbaden 1906. Die blutjunge Lisette Winter ist gerade dabei ihr Elternhaus heimlich zu verlassen. Das warmherzige Mädchen fühlt sich in ihrem Elternhaus wie in einem Gefängnis. Sie braucht kein feines Porzellan und edle Buttermesserchen um glücklich zu sein. Lieber gärtnert sie. Macht sich schmutzig und liebt den Duft von Rosen. Träumt vom Land der Zitronen und Orangen. Hilft gerne in der Küche mit. Sie will in kein enges Korsett gepresst werden. Sie möchte selber Kleider entwerfen. Ihr Notizbüchlein ist voll von einzigartigen Entwürfen. Doch für Frauen gibt es in ihrem Elternhaus nur eines. Einen geeigneten Ehemann finden. In eng geschnürten Kleidern elegant durch die Gegend trippeln und um Himmels Willen nur keine eigene Meinung haben. Eine gute Frau stimmt ihrem Mann in allem zu. Mir wurde ja ehrlich gesagt schon beim Lesen übel. Astrid Rupperts mitreißender Schreibstil hat es mir ermöglicht einen Bezug zu sämtlichen Protagonisten aufzubauen. So war mir Lisettes kühle Mutter mit ihrer übertriebenen Arroganz suspekt. Bei jedem Widerwort, seitens ihrer Tochter, musste sie jedes mal tagelang das Bett hüten. Die zwei Söhne verhielten sich ganz nach ihrem Geschmack. Ihrem Mann ist sie eine unterwürfige brave Frau. Eine Frau mit einem Geheimnis! Für Lisette geht die Sonne auf, als Emile in ihr Leben tritt. Der junge Schneidergeselle und Modezeichner ist begeistert von Lisettes Talent. Nimmt sie ernst. Träumt mit ihr die gleichen Träume. Im Rheingau finden beide Freunde, die ihnen helfen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Schon bald werden die Kreationen von den Beiden eine Sensation. Das wunderbare Leben erfährt ein jähes Ende, als der 1. Weltkrieg ausbricht.
2006 schlägt sich Lisettes Urenkelin Maya mit einem ähnlichen Problem herum. Die Übersetzerin fühlt sich von Ihrer Mutter Paula nicht verstanden. Möchte ein ruhigeres Leben führen. Hat Angst davor, alleine in verlassene Häuser zu gehen. Führt eine Partnerschaft, die jeglicher Leidenschaft entbehrt. Stellt sich Fragen: Wer sind meine Vorfahren? Wer ist mein Vater? Was hält das Leben mit meinen knapp 30 Jahren für mich bereit? Eines verwundert Maya immer wieder. Keine der Winterfrauen war jemals verheiratet. Jede hatte und hat eine Tochter, die sich nicht verstanden fühlt.
Überwiegend wird die Geschichte von Lisette erzählt. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Lisettes Temperament und ihre Warmherzigkeit haben mich tief berührt. Ihre Liebe zu Emile knisterte zwischen den Zeilen. Szenen aus dem 1. Weltkrieg haben meine Verbrauch an Taschentüchern in die Höhe schnellen lassen. Ich musste stellenweise das Buch zur Seite legen. Habe mit Lisette und Emile gehofft und geweint. 100 Jahre später entdeckt Maya das Sommerhaus, in dem einst Lisette so glücklich war. Lässt die Vergangenheit wieder aufleben.
Fazit
Diese emotionale Geschichte erzählt uns von der Revolution der Kleider und dem 1. Weltkrieg. Von 1906 – 1931 erleben wir eine Welt, in der Frauen sich ihre Rechte erkämpfen müssen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das habe ich schon gefühlte 1000 mal gelesen. Doch noch nie konnte mich dabei ein Liebespaar so berühren. Lisette und Emile haben Träume wahr werden lassen. Haben mein Leserherz zum Leuchten gebracht. Ihnen haben wir Frauen zu verdanken, dass wir kein Korsett mehr tragen müssen. Die Personen und manche Orte in der Geschichte sind fiktiver Natur. Aber solche Menschen hat es wirklich gegeben. Würden wir sonst bis ins hohe Alter Jeans tragen können? Meinen Abschiedsschmerz kann ich nun mit den zwei Folgebänden lindern.
Herzlichen Dank Astrid Ruppert. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.
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