Julia Malye
Gebundenes Buch
La Louisiane
Roman Die Frauen aus der Salpêtrière: Ein bewegender historischer Roman über Freundschaft, Mut und Überleben - Das gefeierte Bestseller-Epos aus Frankreich
Übersetzung: Malafosse, Sina de
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Der große Bestseller aus Frankreich. Drei Frauen. Ein gnadenloses Terrain. Eine seit Jahrhunderten vergessene Geschichte.»Eine brillante Erzählung über ein vergessenes Stück Vergangenheit.« Le ParisienParis, 1720. Die psychiatrische Anstalt Salpêtrière ist ein überfülltes Sammelbecken für Frauen, die nicht in die Gesellschaft passen. Aus ihren Reihen werden "Freiwillige" ans andere Ende der Welt verschifft, um dort den Fortbestand der französischen Kolonie La Louisiane zu sichern. Unter ihnen sind drei Freundinnen, durch das Schicksal zusammengeführt: die zwölfjährige Charlotte,...
Der große Bestseller aus Frankreich. Drei Frauen. Ein gnadenloses Terrain. Eine seit Jahrhunderten vergessene Geschichte.
»Eine brillante Erzählung über ein vergessenes Stück Vergangenheit.« Le Parisien
Paris, 1720. Die psychiatrische Anstalt Salpêtrière ist ein überfülltes Sammelbecken für Frauen, die nicht in die Gesellschaft passen. Aus ihren Reihen werden "Freiwillige" ans andere Ende der Welt verschifft, um dort den Fortbestand der französischen Kolonie La Louisiane zu sichern. Unter ihnen sind drei Freundinnen, durch das Schicksal zusammengeführt: die zwölfjährige Charlotte, eine scharfzüngige Waise. Pétronille, eine enterbte Adelige mit einem riesigen Muttermal im Gesicht. Und Geneviève, eine Engelmacherin, die Frauen liebt.
Julia Malye hat ein fesselndes Epos geschrieben über Freundschaft, Begehren, die erschreckenden Kompromisse, die Frauen eingehen müssen, um zu überleben - und den Mut, den es braucht, um gegen alle Widerstände zu bestehen.
»Ein gut recherchierter feministischer Pageturner, mit tiefen Charakteren, die man nie mehr vergisst.« Le Monde
»Umwerfender Stil und fantastische Figuren.« Le Figaro
»Schockverliebt: eine wunderschöne Geschichte, die Renaissance des historischen Romans.« Elle France
Bei Fragen zur Produktsicherheit, wenden Sie sich bitte an: info@gutkind-verlag.de
»Eine brillante Erzählung über ein vergessenes Stück Vergangenheit.« Le Parisien
Paris, 1720. Die psychiatrische Anstalt Salpêtrière ist ein überfülltes Sammelbecken für Frauen, die nicht in die Gesellschaft passen. Aus ihren Reihen werden "Freiwillige" ans andere Ende der Welt verschifft, um dort den Fortbestand der französischen Kolonie La Louisiane zu sichern. Unter ihnen sind drei Freundinnen, durch das Schicksal zusammengeführt: die zwölfjährige Charlotte, eine scharfzüngige Waise. Pétronille, eine enterbte Adelige mit einem riesigen Muttermal im Gesicht. Und Geneviève, eine Engelmacherin, die Frauen liebt.
Julia Malye hat ein fesselndes Epos geschrieben über Freundschaft, Begehren, die erschreckenden Kompromisse, die Frauen eingehen müssen, um zu überleben - und den Mut, den es braucht, um gegen alle Widerstände zu bestehen.
»Ein gut recherchierter feministischer Pageturner, mit tiefen Charakteren, die man nie mehr vergisst.« Le Monde
»Umwerfender Stil und fantastische Figuren.« Le Figaro
»Schockverliebt: eine wunderschöne Geschichte, die Renaissance des historischen Romans.« Elle France
Bei Fragen zur Produktsicherheit, wenden Sie sich bitte an: info@gutkind-verlag.de
Julia Malye unterrichtet Kreatives Schreiben an der Oregon State University sowie an der Universität La Sorbonne Nouvelle und Sciences Po Paris. Im Alter von fünfzehn Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Sie recherchierte zehn Jahre für La Louisiane und schrieb den Roman zwei Mal: erst auf Englisch und dann noch einmal auf Französisch. Sina de Malafosselebt als Übersetzerin und Lektorin in Toulouse. Sie übersetzt unter anderem Fatima Daas und Adeline Dieudonné und erhielt 2021 den Internationalen Literaturpreis.
Produktdetails
- Verlag: Gutkind, Berlin
- Originaltitel: La Louisiane
- 1. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
- Seitenzahl: 528
- Erscheinungstermin: 26. September 2024
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 133mm x 40mm
- Gewicht: 492g
- ISBN-13: 9783989410121
- ISBN-10: 3989410121
- Artikelnr.: 70118307
Herstellerkennzeichnung
Gutkind Verlag
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
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»Ein mitreißender Wälzer über mutige Frauen. Der Roman nimmt Leserinnen und Lesern den Atem.« Clementine Skorpil Die Presse 20250105
Französischer Kolonialismus in den USA
Im Jahr 1720 werden 90 Frauen, alle Insassinnen bzw. Patientinnen der Salpêtrière in Paris, in die französische Kolonie La Louisiane in Amerika verschifft. Mehr oder weniger freiwillig treten die Frauen, allesamt Ausgestoßene, in …
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Französischer Kolonialismus in den USA
Im Jahr 1720 werden 90 Frauen, alle Insassinnen bzw. Patientinnen der Salpêtrière in Paris, in die französische Kolonie La Louisiane in Amerika verschifft. Mehr oder weniger freiwillig treten die Frauen, allesamt Ausgestoßene, in der Pariser Gesellschaft nicht erwünschte Wesen, ihren Weg in eine ungewisse Zukunft an. Ihre Bestimmung: französische Siedler heiraten und Kinder zur Welt bringen, um die neue Kolonie zu sichern. Einige überleben die beschwerliche Reise nicht, andere erreichen ihr Ziel und werden zum Spielball der Mächtigen und ihrer eigenen Ehemänner.
Sehr einfühlsam und poetisch beschreibt Julia Malye ein dunkles Kapitel französischer Kolonialgeschichte. Auch wenn nicht alles historisch verbürgt ist, bekommen wir einen guten Eindruck vom beschwerlichen Leben der ersten Siedler, besonders der Frauen, die oft der Willkür ihrer Ehemänner ausgeliefert waren. Dazu wird auch die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung und die Sklaverei thematisiert. Das ist berührend und bedrückend zugleich, die Atmosphäre ist immer stimmig, die Personen sind authentisch beschrieben.
Mein Fazit: interessanter, berührender und zugleich bedrückender historischer Roman. Sehr lesenswert.
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Das Cover finde ich gelungen, es strahlt bereits für mich Angst, passend zu diesem ausgefallenen Thema aus.
Alleine, als ich den Klappentext las, war mir klar, dass es sich hier um sehr schwere Kost handeln wird, aber meine Erwartungen oder eher Befürchtungen wurden teilweise sogar noch …
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Das Cover finde ich gelungen, es strahlt bereits für mich Angst, passend zu diesem ausgefallenen Thema aus.
Alleine, als ich den Klappentext las, war mir klar, dass es sich hier um sehr schwere Kost handeln wird, aber meine Erwartungen oder eher Befürchtungen wurden teilweise sogar noch übertroffen.
Die mir bisher unbekannte Autorin, Julia Malye hat hier über einen langen Zeitraum hinweg ein umfangreiches Werk geschaffen, das an manchen Stellen ein wenig kürzer hätte ausfallen können.
Es wurde ein in mehrfacher Hinsicht schweres und komplexes Thema mit vielen Aspekten und dadurch Strängen aufgegriffen und versucht darzustellen sowie zu verarbeiten.
Paris im Jahre 1720; eine völlig überbesetzte Psychiatrie, in welche quasi nicht der Gesellschaft und Norm entsprechende Frauen abgeschoben und dort verwahrt werden. Als „Lösung“ für diese Überbelegung verschifft die Leiterin der Anstalt eine Anzahl dieser Frauen zur französischen Kolonie La Louisiane, um diese dort sodann nach einer langen und beschwerlichen Reise mit Siedlern zu verheiraten.
Die Autorin hat unglaublich starke Charaktere und Hauptprotagonistinnen geschaffen, ich habe mit ihnen mitgefühlt und mitgelitten. Vor meinem geistigen Auge sind die Bilder wie von selbst entstanden und abgelaufen.
Hochinteressant war für mich auch der historische Hintergrund aus dieser Zeit, nicht nur betreffend der gesellschaftlichen (nicht vorhandenen) Stellung der Frau, sondern kann man auch vieles über das Leben der Sklaven und Indigenen dieser Zeit erfahren.
Dass sich das Leben der nach La Louisiane verbrachten Frauen in ihrer „neuen Heimat“ nicht verbessert, versteht sich von selbst. Die Autorin musste hierzu sicherlich sehr viel Recherchearbeit leisten.
FAZIT
Durch manche Seiten muss man sich ein klein wenig durchbeißen, aber man wird literarisch dafür belohnt. Von mir eine absolute Leseempfehlung, aufgrund einiger kleiner Schwächen und Mängel 4Sterne plus.
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Bewegende Schicksale
Das Buch La Louisiane handelt von drei Frauen, die in eine französische Kolonie gezwungen werden, um dort diese aufrecht zu erhalten.
Es ist ein packendes Buch mit einem fast vergessenen Teil der französischen Geschichte. Die drei Protagonistinnen sind …
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Bewegende Schicksale
Das Buch La Louisiane handelt von drei Frauen, die in eine französische Kolonie gezwungen werden, um dort diese aufrecht zu erhalten.
Es ist ein packendes Buch mit einem fast vergessenen Teil der französischen Geschichte. Die drei Protagonistinnen sind feinfühlig beschrieben, passend zur Zeit des 18 Jahrhunderts. In den Bann ziehend erzählt Julia Malye von amerikanischer Kolonialgeschichte, unumgänglichen Konflikten und den grausamen Umgang mit Menschen. Ein Buch, welches man kaum noch aus der Hand legen kann, wenn man einmal beginnt es zu lesen. Mir gefällt auch die Umschlaggestaltung sehr gut, mit den passend auf das Coverbild abgestimmten Schriftfarben. Bei La Louisiane stimmt nicht nur das Äußere auch erwartet uns eine spannende, mitreißende Geschichte. Insgesamt gebe ich dem gelungenen Roman vier von fünf Sternen.
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Gegen das Vergessen
Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches. Eine Frau, die angsterfüllt, erschrocken und besorgt Richtung Himmel schaut. Was hat sie erlebt, was wird sich weiterhin ereignen?
Wir begeben uns in das Jahr 1720 an den Schreibtisch von Marguerite im Pariser Hôpital …
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Gegen das Vergessen
Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches. Eine Frau, die angsterfüllt, erschrocken und besorgt Richtung Himmel schaut. Was hat sie erlebt, was wird sich weiterhin ereignen?
Wir begeben uns in das Jahr 1720 an den Schreibtisch von Marguerite im Pariser Hôpital de la Salpêtrière. Sie soll eine Liste erstellen, auf denen sie die Namen von Frauen schreibt. Frauen, die derzeit in der psychiatrischen Anstalt leben - zumeist, weil sie anders sind, als die Gesellschaft sie haben möchte. Frauen, die mit einem Schiff nach Louisiana reisen sollen. Jene französische Kolonie im zentralen Nordamerika, die nach Louis XIV benannt wurde. Sie sollen dort den Fortbestand der Franzosen sichern.
Der Roman spielt zwischen 1720 und 1734 und berichtet vorwiegend von drei Frauen, die nach Louisiana deportiert wurden: Charlotte, gerade einmal 12 Jahre, Pétronille mit einem auffälligen Muttermal im Gesicht und die Engelmacherin Geneviève.
Diese Frauen sind fiktiv, die Schiffsreise der Baleine und das Schicksal der Passagierinnen ist aber historisch belegt.
Fast zehn Jahre hat Julia Malye für das Buch recherchiert und das macht sich im Buch absolut deutlich erkennbar.
Bei einem mit 525 Seiten doch recht umfangreichen Buch hab ich es gern, wenn ich gleich von Anfang an mitgerissen werde. Das war leider nicht so richtig der Fall. Ungefähr das erste Viertel ist ein wenig umständlich, etwas verwirrend und leicht langatmig geschrieben. Oder vielleicht musste ich mich auch zunächst mit dem Schreibstil und der Rückversetzung in die Jahre um 1720 anfreunden. Danach wurde die Geschichte immer lebendiger und damit auch besser zu lesen.
Die Geschichte der Frauen ist teils brutal, teils traurig aber zum Glück teils auch hoffnungsvoll. Eigentlich sind es irgendwann vier Frauen, deren Erlebnisse geschildert werden. Denn es gibt in Louisiana noch die Indigene Uto’wv Eco konesel, deren Rolle mir sehr gefallen hat.
La Louisiane ist ein Buch, das mich nicht auf Anhieb überzeugt hat, dafür aber umso länger im Gedächtnis bleiben wird. Die große Recherchearbeit erkennt man auf jeden Fall und die Charaktere der vier Frauen sind wunderbar dargestellt.
Es gibt einige Landkarten zu Beginn des Buches, was ich ausgesprochen gut finde. Ich hätte mir dazu noch ein Glossar zu einigen erläuterungsbedürftigen Begriffen und auch gerne ein Personenregister gewünscht.
Ich empfehle das Buch auf jeden Fall mit vier Sternen weiter.
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Spannende Thematik, zähe Umsetzung
„La Louisiane“ ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie aus einer faszinierenden Grundidee nicht immer eine fesselnde Geschichte wird. Was für ein einnehmender historischer Roman hätte das sein können, der die Schicksale …
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Spannende Thematik, zähe Umsetzung
„La Louisiane“ ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie aus einer faszinierenden Grundidee nicht immer eine fesselnde Geschichte wird. Was für ein einnehmender historischer Roman hätte das sein können, der die Schicksale von Frauen beleuchtet, die einst im Schatten der Gesellschaft lebten, weggesperrt, deren Stimmen nie gehört wurden. Doch leider verliert die Autorin sich in langen, zähen Passagen, während das Leben der Protagonistinnen vor sich hinplätschert.
Im Jahr 1720 ist die berüchtigte Anstalt Salpêtrière in Paris überfüllt mit Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen der Gesellschaft ein Dorn im Auge sind. Schließlich werden „Freiwillige“ gesucht, um in die Neue Welt zu reisen und dort den Männern als Ehefrauen zu dienen. Unter den Ausgewählten sind Charlotte, Pétronille und Geneviève, die sich mit vielen anderen auf den Weg in die Kolonie La Louisiane machen. Der Roman begleitet sie über viele Jahre, von Paris bis ins heutige Louisiana und darüber hinaus in den nordamerikanischen Kontinent.
Die langen Kapitel, durchzogen von häufigen Perspektivwechseln, machen das Leseerlebnis mühsam. Ein character-driven Ansatz wäre hier dringend notwendig gewesen, und mir ist nicht klar, warum dieser nicht gewählt wurde. Die Biografien der drei Frauen hätten vielschichtig und spannend gestaltet erfolgen können, jedoch bleiben sie leider oft flach und stereotyp. Es fehlt an Tiefe und Emotion. Immer wieder gibt es Szenen, die mit emotionaler Wucht und packendem Erzählfluss begeistern, nur um abrupt durch Wechsel in Perspektive oder Ort unterbrochen zu werden.
Es ist so schade, denn ich hätte diesen Roman wirklich gerne mehr gemocht. „La Louisiane“ bietet inhaltlich und erzählerisch viel Potenzial, das jedoch leider nicht voll ausgeschöpft wird.
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Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Umsetzung ist manchmal schmerzhaft, besonders, wenn man mit dem Anspruch gewisse Erwartungen weckt, denen man denn leider nicht gerecht wird.
So sind Thema und historische Einordnung dieses Romans aus Frankreich hochinteressant, auch weil gerade das Thema …
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Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Umsetzung ist manchmal schmerzhaft, besonders, wenn man mit dem Anspruch gewisse Erwartungen weckt, denen man denn leider nicht gerecht wird.
So sind Thema und historische Einordnung dieses Romans aus Frankreich hochinteressant, auch weil gerade das Thema bislang wenig bis gar nicht in Romanform auftauchte, jedenfalls, soweit mir bekannt ist.
Es geht um Frauen, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Amerika verschifft wurden – man muss diesen Ausdruck verwenden, denn sie wurden wie Ware behandelt. Es sind Frauen, die man aus der Gesellschaft ausgegrenzt hat, die nicht der „Norm“ entsprechen, die vielleicht kleinere oder größere Straftaten begangen hatten oder einfach nur niemanden hatten, der sie schützte. Diese Frauen wurde in der berüchtigten Salpetrière eingesperrt, meist ohne jede Chance, je wieder freigelassen zu werden.
Von diesen Frauen wurden etliche, ohne dass man sie um ihre Einwilligung gebeten hätte, in die neue französische Kolonie La Louisiane – das spätere Louisiana – gebracht als künftige Ehefrauen dort lebender Männer. Diese wollten Familien gründen, brauchten billige Arbeitskräfte und was für andere Gründe es dafür sonst noch gab. Mann und Frau kannten sich nicht, bekamen auch keine Gelegenheit, sich kennenzulernen. Nur wenige Tage nach der Ankunft, nach wochenlanger Überfahrt in überfüllten Schiffen, mit kaum Zugang zu gesunder Nahrung oder frischer Luft, wurden die Frauen verheiratet.
Beispielhaft wird dies im Roman erzählt an drei Frauen, die im Mittelpunkt stehen: Geneviève, Charlotte und Pétronille. Doch nicht nur deren Geschichte erfährt man, auch die etlicher anderer Frauen, jeweils aus der Perspektive einer dieser drei Frauen. Geneviève, die eher Frauen als Männer liebt, kennt sich mit der Arbeit als Engelmacherin aus. Charlotte, fast noch ein Kind, ist als Waise in der Salpetrière aufgewachsen und Pétronille wurde von ihrer Familie dorthin abgeschoben, weil sie sich nicht in die Normen einer adligen Umgebung einfügen wollte.
Die drei, die mit demselben Schiff ankommen, verlieren sich aber immer wieder aus den Augen, so dass ihre Geschichten parallel nebeneinander laufen, begegnen sich dann wieder, nur um wieder längere Zeit voneinander entfernt zu leben. Nachdem zu Beginn der Roman in epischer Breite wenige Tage schildert, springt er später in großen Sprüngen durch die Jahre, verfolgt die Entwicklung der drei Frauen, ihrer Männer und ihrer Kinder. Schließlich tritt auch noch eine weitere Hauptfigur auf, eine Angehörige des Stammes der Natchez.
So fesselnd und interessant das Thema ist, so wenig konnte ich mit der Umsetzung anfangen. Die Erzählweise war langatmig, es traten zu viele Figuren auf, um gleich wieder im Nirwana zu verschwinden. Die Figuren, so plastisch und anschaulich ihre jeweilige Geschichte geschildert wurde, erreichten mich nicht, waren zu spröde, ließen mich nicht mitfühlen. Manche Beschreibungen waren zu lang, andere wieder zu oberflächlich. Insgesamt wurde ich weder mit der Handlung noch mit den handelnden Personen wirklich warm, verlor irgendwann gar das Interesse an ihrem weiteren Schicksal.
Schade, denn in der Tat hätte es ein feministischer Roman sein können, auch weil die Frauen all den Problemen, der Unterdrückung, der Verachtung, die ihnen widerfahren, zu trotzen imstande sind.
Julia Malye - La Louisiane
aus dem Französischen von Sina de Malafosse
Gutkind Verlag, September 2024
Gebundene Ausgabe, 525 Seiten, 24,00 €
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Ein besonderes Buch
Der Roman „La Louisiane“ von Julia Malye ist für mich eines der besonderen Bücher meines Lesejahres 2024. Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach zu lesen, dafür wirkt es aber bei mir besonders lange nach. Das liegt sicher an dem wunderbaren …
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Ein besonderes Buch
Der Roman „La Louisiane“ von Julia Malye ist für mich eines der besonderen Bücher meines Lesejahres 2024. Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach zu lesen, dafür wirkt es aber bei mir besonders lange nach. Das liegt sicher an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, aber auf jeden Fall auch an den bewegenden Frauenschicksalen, die im Mittelpunkt von Julia Malyes Werk stehen. Wir werden in das Jahr 1720 entführt. Die Geschichte beginnt in Frankreich, genau genommen in der Hauptstadt Paris. Die Oberin der psychiatrischen Anstalt Salpetriere wählt Frauen aus, die in die französische Kolonie La Louisiane verschifft werden, um dem dortigen Frauenmangel entgegenzuwirken. Auf der Überfahrt lernen sich Charlotte, Petronille und Genevieve kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Trotzdem fühlen sich die drei Frauen fortan miteinander verbunden, obwohl sich ihre Wege vorübergehend trennen und das Schicksal für jede von ihnen eine unterschiedliche Zukunft bereithält. Jede kämpft ihren eigenen Kampf, oft machtlos in einer Welt, die ausschließlich von Männern bestimmt zu sein scheint. Doch schließlich gibt es für sie doch zumindest auch zum Schluss ein kleines bisschen Glück, das sie für all die harten Entbehrungen entschädigt.
Im Klappentext des Buches habe ich gelesen, dass die Autorin 10 Jahre für ihr Buch recherchiert hat. Ich finde auch, dass man dies ihrem Roman anmerkt. Die Beschreibungen der gesellschaftlichen Strukturen von La Louisiane erscheinen sehr fundiert. Der Fokus liegt hierbei nicht auf einer unterhaltenden Darstellung, was aber der Geschichte auch sehr viel Tiefgang verleiht. Man hat teilweise den Eindruck, dass man die Beschreibung einer zeitgenössischen Forschungsreisenden liest. Aufgebrochen wird dieser Eindruck allerdings durch den regelmäßigen Perspektivwechsel, der auflockernd wirkt.
Für mich ist „La Louisiane“ ein wirklich herausragender historischer Roman, der zum Nachdenken anregt. Lediglich die Covergestaltung gefällt mir nicht so gut, ist allerdings m.E. aber eher nebensächlich.
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Paris - Louisiana - und viel historisches Drama dazwischen
Ein historisches Drama erzählt die Geschichten um Geneviève, Étiennette, Pétronille und Charlotte die im Pariser Hospital La Salpêtrière aufgewachsen oder eingesperrt waren. Die alte Marguerite, …
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Paris - Louisiana - und viel historisches Drama dazwischen
Ein historisches Drama erzählt die Geschichten um Geneviève, Étiennette, Pétronille und Charlotte die im Pariser Hospital La Salpêtrière aufgewachsen oder eingesperrt waren. Die alte Marguerite, Leiterin der La Salpêtrière, darf über verschiedene Schicksale der Insassinnen entscheiden und schickt sie in die französische Kolonie La Louisiane, wo heiratswillige Männer auf Frauen warten, da dort zu wenig Frauen angesiedelt sind.
Die Zeitreise ins Jahr um 1700 erscheint zunächst intensiv geschrieben, doch die Charaktere bleiben mir zu unlebendig, zu schwach und farblos. Dem ganzen Roman hätten ein paar mehr Farbnuancen gut getan. Ich habe mich durch die Seiten gequält und auch ein paar Passagen übersprungen. Fand trotzdem wieder gut ins Geschehen hinein, aber es hat mich insgesamt überhaupt nicht mitgerissen. Die Leserprobe und der Klappentext hatten mir mehr versprochen.
Für Liebhaber historischer Romane eventuell ein gutes Stück Literatur.
Für Leser*innen wie mich, die historische Romane normalerweise meiden, ist dieser Roman nicht für den Einstieg gedacht.
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Historische Romane sind für mich ein neues Lesegebiet und ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn es hat mir sehr gut gefallen.
Julia Malye schreibt über die Kolonialisierung, über Frauen im Jahre 1720, ihre Schicksale nicht in die gesellschaftliche Norm zu …
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Historische Romane sind für mich ein neues Lesegebiet und ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn es hat mir sehr gut gefallen.
Julia Malye schreibt über die Kolonialisierung, über Frauen im Jahre 1720, ihre Schicksale nicht in die gesellschaftliche Norm zu passen und des darauffolgenden Verschiffung nach Amerika. Dort ist ihre einzige Aufgabe Kinder zu gebären.
Drei Frauen die gemeinsam dieses Schicksal erleben, durchleben und überleben. Auf eine gewissen Art und Weise sehr berührend, ohne aber emotional zu sein. Zweitweise musste ich einige Zeilen nochmal lesen, da ich garnicht so recht glauben konnte, was gerade passiert. Der nüchterne und eher distanzierte Schreibstil hat mir in dieser Geschichte gut gefallen, er hat die Geschichte zu einer wirklich historischen Erzählung gemacht. Wirklich fesselnd fand ich es aber nicht, deswegen "nur" die 4 Sterne.
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Von starken Frauen in der Kolonialzeit
Den Roman „La Louisiane“ von Julia Malye, 2024 im Gutkind Verlag erschienen, empfand ich als einerseits interessant und gleichzeitig als sehr herausfordernd.
Erzählt wird die Geschichte von jungen Frauen, die in den Zwanzigern des 18. …
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Von starken Frauen in der Kolonialzeit
Den Roman „La Louisiane“ von Julia Malye, 2024 im Gutkind Verlag erschienen, empfand ich als einerseits interessant und gleichzeitig als sehr herausfordernd.
Erzählt wird die Geschichte von jungen Frauen, die in den Zwanzigern des 18. Jahrhunderts aus dem Pariser Hospital La Salpêtrière in eine Kolonie Frankreichs verschifft werden, die vom Aussterben bedroht ist, sollten nicht junge Frauen dort für Nachkommen sorgen.
Das Thema an sich ist sehr interessant und ist mir noch niemals zuvor begegnet, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Wir lernen mehrere Frauen kennen, die sich während der sehr anstrengenden und gefahrvollen Überfahrt auf dem Schiff kennenlernen. Da sind Geneviève, eine Engelmacherin, Étiennette, Pétronille mit einem Geburtsmal auf der Wange und die zum Zeitpunkt der Verschiffung erst zwölfjährige Charlotte.
Nach der Ankunft auf der Kolonie und ihrer Heirat, gestalten sich ihre Entwicklungen verschiedenartig, doch die Frauen versuchen, untereinander Kontakt zu halten. Mehr möchte ich zum konkreten Inhalt nicht preisgeben.
Der Stoff ist äußerst interessant, war für mich aber zum Teil anstrengend zu lesen. Es gab für mein Gefühl ausufernde Beschreibungen der allgemeinen und politischen Situation wie auch zu den kämpferischen Auseinandersetzungen auf der Insel. Das gehört sicher zu dem Gesamtbild, mich hat jedoch das Schicksal der Frauen in dieser Umgebung weitaus mehr interessiert.
Insgesamt habe ich viel über diese Zeit und über dieses Thema erfahren. Ich habe große Achtung vor den Frauen, die oft keine andere Wahl hatten, als dorthin zu reisen und die dieses Schicksal, fern der Heimat, auf sich genommen haben. Sie haben sich redlich bemüht, menschenwürdig zu leben und ihren Nachkommen ein Zuhause zu schaffen.
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