
Matthias A. K. Zimmermann
Gebundenes Buch
KRYONIUM
Die Experimente der Erinnerung. Roman
Mitarbeit: Günzel, Stephan
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Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt. Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und ...
Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt. Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und die Frage aufwirft, was Erinnerungen sind und was sie bedeuten. Nichts ist so, wie es scheint in der Geschichte und die Frage, was Realität ist, muss immer wieder neu überdacht werden. Mit einem Nachwort von Stephan Günzel.
Matthias A. K. Zimmermann (Matthias Alexander Kristian Zimmermann) wurde 1981 in Basel (Schweiz) geboren. Er ist Schriftsteller, Maler und Medienkünstler. Sein Werk erfuhr eine breite Rezension und befindet sich in Sammlungen und Archiven diverser Museen und Institutionen. Er studierte musikalische Komposition, Kunst & Vermittlung, Game Design, Art Education und Pädagogik. Weitere Informationen unter www.matthias-zimmermann.ch.
Produktdetails
- Verlag: Kulturverlag Kadmos
- Seitenzahl: 324
- Erscheinungstermin: 22. Oktober 2019
- Deutsch
- Abmessung: 234mm x 156mm x 31mm
- Gewicht: 652g
- ISBN-13: 9783865994448
- ISBN-10: 386599444X
- Artikelnr.: 57021258
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Ich muss gestehen, dass dies wirklich ein sehr spezielles Buch ist. Auf der einen Seite konnte ich mich absolut fallen lassen, während ich mich auf der nächsten Seite verlor. Das waren vermutlich die längsten 324 Seiten meines Lebens. Doch wie so oft, beginnt eine Reise am …
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Ich muss gestehen, dass dies wirklich ein sehr spezielles Buch ist. Auf der einen Seite konnte ich mich absolut fallen lassen, während ich mich auf der nächsten Seite verlor. Das waren vermutlich die längsten 324 Seiten meines Lebens. Doch wie so oft, beginnt eine Reise am Anfang.
Sehr gut gefiel mir die Aufmachung, dass der Erzähler neutral war. Man konnte ihm oder ihr ein eigenes Gesicht verpassen. Das Einzige was es schon zur Charaktere gab, war eine Geschichte. Eine sich fortwährend ändernde Geschichte. Denn was ist wahr? Was eine Erinnerung? Und was gaukelt das Hirn einem vor? Die Frage nach der eigenen Identität, die geklärt werden will. So macht man sich gemeinsam mit dem Erzähler auf die Suche nach Antworten. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste gibt mitunter Aufschlüsse darüber, was in zweiten passieren kann und lässt Raum für Spekulationen. Der zweite war für mich stellenweise sehr intensiv, weil ich mich gut in den Erzähler hineinversetzten konnte, wenngleich die Geschichte durch diese Wendung auch etwas träge wurde, da sich vieles wiederholt und man oftmals auf der Stelle tritt. Konnte man im ersten Teil noch dem Märchen frönen, so wurde man in diesem mit der mutmaßlichen Realität konfrontiert. Ich weiß gar nicht wie ich es plausibel umschreiben soll.
Aus meiner Sicht ist es auf jeden Fall ein sehr eigenes Buch. Zum einen vorhersehbar, so dass fast Langeweile aufkommen könnte. Dann wieder überraschend und anders als erwartet. Die Dialoge habe ich ich teilweise sehr gefeiert, zumindest in den märchenhaften Episoden. Das Ende selbst ist sehr genial und irgendwie tiefgreifend. Sehr enttäuscht hat mich, dass der Erzähler irgendwann ein Gesicht bekam. Sicher ist dies so sinnvoll, aber dennoch hat es dem Buch ein wenig den Zauber genommen. Die wechselnden Erzähl Perspektiven fand ich toll, weil es zusätzlich verdeutlichte, dass man einen neuen Abschnitt erreicht hat. Mein Freund nannte es irgendwann, nachdem ich ihm hin und wieder daraus vorgelesen habe: "Das Nerdbuch" und ich denke, dass es das auch ganz gut trifft. Dieses Buch ist für Liebhaber. Es ist eigen in der Sprache. Teilweise war es super flüssig zu lesen, manchmal musste ich es aber wiederholt lesen um den Sinn zu verstehen oder überhaupt was zu verstehen.
Was die Geschichte mir schlussendlich erzählte, fand ich einfach genial. Ich hätte genauso gehandelt wie die Charaktere des Buches, wirklich. Die Entscheidung habe ich einfach nur gefeiert, doch der Weg dorthin war manchmal etwas mühsam. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass man dieses Buch niemandem empfehlen kann, denn ist einfach zu vielschichtig um einen bestimmten Geschmack zu treffen. Dies ist ein Buch, das man aus dem Bauch heraus empfehlen sollte - und derjenige sollte sich zuvor ganz klar eine Leseprobe zu Gemüte führen.
Fazit:
Eine vielschichtige Geschichte über eine märchenhafte Realität mit einem grandiosen Abschluss.
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„Während ich zu lesen versuchte und in Gedanken doch ganz woanders war, wälzte ich unzählige Fragen in meinem Kopf: Wo bin ich? Wie kam ich hierher? Warum bin ich hier? Vor allem aber ließ mir eine Frage keine Ruhe: Wer bin ich?“ (Zitat Seite 9)
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„Während ich zu lesen versuchte und in Gedanken doch ganz woanders war, wälzte ich unzählige Fragen in meinem Kopf: Wo bin ich? Wie kam ich hierher? Warum bin ich hier? Vor allem aber ließ mir eine Frage keine Ruhe: Wer bin ich?“ (Zitat Seite 9)
Inhalt
„Ich“ befindet sich in einem Schloss, orientierungslos, ohne jede Erinnerung, kennt nicht einmal den eigenen Namen. „Ich“ ist ein Untertan in einer strengen Hierarchie aus einem König, Rittern und Wachen, und leitet die Lichterwerkstatt, wo an einer Lichtmauer gebaut wird, die das Schloss vor den Fabelwesen und Ungeheuern schützen soll, die in einem Wald hausen, der das Schloss umgibt. Es handelt sich um eine Insel in einem See und es soll einen geheimen Fluchtweg geben, der unter dem See auf das Festland führt. Denn „Ich“ will nur eines: fliehen, obwohl Fluchtversuche streng bestraft werden. Als „Ich" einen Zauberstab findet, ist dies der erste von vielen mutigen Schritten in die Freiheit – doch in welche Freiheit?
Thema und Genre
Der Autor selbst nennt seine Geschichte ein technoides Märchen und führt uns in phantastische virtuelle Welten voller Magie und Fabelwesen. Das Kernthema sind philosophische Fragen, bis zurück zu Platons Ideenlehre und Höhlengleichnis, die Frage, wie weit vergängliche, veränderbare Sinneswahrnehmungen unsere Vorstellung von der tatsächlichen Realität, der wahren Wirklichkeit, beeinflussen. Es geht auch um die modernen Realitätsbegriffe, die mehr Fragen aufwerfen, als beantworten.
Charaktere
„Ich“ als Figur bleibt über lange Zeit schwer zu definieren, jeder Leser füllt die optische Präsenz dieses Wesens nach der eigenen Logik, die sich später als zutreffend erweist, oder auch nicht. Wir wissen jedoch, dass die Figur sehr mutig ist, kreativ, niemals ihre Fluchtversuche aufgibt und Entscheidungen trifft, die überraschen.
Handlung und Schreibstil
Dieser Roman ist in Worte gefasste phantastische Malerei, er versetzt den Leser sprachgewaltig in das Panorama der Bilder des Autors wie „Die Raummaschine 6“, „Die Raummaschine 7“ und „Die Zwischengänge zu Räumen unterschiedlicher Zeiten“. Die Handlung ist in drei übergeordnete Teile gegliedert, diese wiederum in fortlaufende Kapitel. Zwei Handlungsorte werden durch unterschiedliche Sichtweisen nochmals aufgefächert. Die Wahrnehmungsebene der Figur pendelt wiederholt zwischen der verzauberten, magischen Welt und einer möglichen, erklärbaren Realität, und wieder zurück zur Magie. Die Ereignisse werden zeitlich fortlaufend geschildert, doch im dritten Teil schwenkt die Ich-Form zur personalen Erzählform, fasst beide Handlungsorte nochmals zusammen und diese veränderte Sichtweise verbindet die vorhergegangenen Ereignisse zu einem neuen, überraschenden Gesamtbild.
Fazit
Eine magische, geheimnisvolle, aber auch beklemmende Geschichte. Man erlebt mit einer Ich-Figur spannende Abenteuer, gefährliche Fluchten, trifft Zauberwesen und entwickelt selbst Zauberkräfte, wird durch virtuelle Ebenen von Computerspielen gewirbelt mit zum Glück mehreren Leben, um dann festzustellen, dass alles doch völlig anders ist. Ein phantastisches, packendes Leseerlebnis, dessen Themen zum Weiterdenken anregen.
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Ein namenloser, geschlechtloser, ja schon fast anonymer Protagonist erzählt von seinen Fluchtplänen aus dem verschneiten Schloss einer winterlichen Welt. Er beschreibt diesen Ort als ihm völlig unbekannt, noch dazu fehlen ihm sämtliche Erinnerungen, er weiß nicht wer er …
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Ein namenloser, geschlechtloser, ja schon fast anonymer Protagonist erzählt von seinen Fluchtplänen aus dem verschneiten Schloss einer winterlichen Welt. Er beschreibt diesen Ort als ihm völlig unbekannt, noch dazu fehlen ihm sämtliche Erinnerungen, er weiß nicht wer er ist, wie er hierher gekommen ist und warum. Das Schloss, der Wald und ihre Bewohner werden nicht nur von einem Ungeheuer bedroht, sondern zusätzlich auch noch von einer Hexe. Es handelt sich also zunächst um eine mittelalterliche Fantasy-Welt, in der allerlei Fabelwesen leben, ein König herrscht und Ritter über die Ordnung wachen. Das Buch ist gliedert sich allerdings in drei Teile. Daher kommen später sowohl Science-Fiction Elemente sowie Gesellschaftskritik an unserer modernen Gegenwart hinzu.
Der Schreibstil ist ein ganz besonderer. So etwas in der Art habe ich noch nie zuvor gelesen. Zahlen, Codes, Wortspiele, Metaphern und Palindrome (ein Wort, das von vorne oder hinten gelesen das gleiche Wort ergibt) haben hier eine immense Bedeutung. Das Ganze ist dermaßen verwoben, verschachtelt und ineinander greifend: alles baut aufeinander auf, scheinbar unwichtige Details haben eine klare Daseinsberechtigung und ihren speziellen Einfluss auf die Geschichte. Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen, alles wurde gut durchdacht und perfekt abgestimmt. Rätsel und Fragen klären sich spätestens am Ende.
„Kryonium“ ist ein komplexes Werk, welches sich mit Virtualität sowie der Bedeutung und Echtheit von Erinnerungen befasst. Dabei wirkt es oft unglaublich surreal und schon fast beängstigend. Nichts ist wie es scheint, so dass nicht nur der Protagonist mit der Zeit eine Art Paranoia entwickelt, sondern auch der Leser selber total verunsichert wird. Letztendlich überrascht der Autor ständig aufs Neue, es gibt zahlreiche Wendungen und Plot-Twists, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Generell ist das Buch ganz anders als erwartet, aber eben einfach genial und absolut lesenswert!
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