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"Die literarische Wiederentdeckung des Jahres." Der Tagesspiegel Ein einzigartiges Panorama des Berliner Lebens in der Nazizeit: Hans Falladas eindringliche Darstellung des Widerstands der kleinen Leute avancierte rund 60 Jahre nach ihrer Entstehung zum überragenden Publikumserfolg in Deutschland und der Welt. Millionen Leser sind berührt von der Geschichte des Ehepaars Quangel, das nach dem Kriegstod des Sohnes einen ganz privaten Weg findet, sich gegen das unmenschliche Regime zur Wehr zu setzten und so die eigene Seele zu retten. Der Sensationsbestseller - in mehr als 30 Sprachen überset...
"Die literarische Wiederentdeckung des Jahres." Der Tagesspiegel Ein einzigartiges Panorama des Berliner Lebens in der Nazizeit: Hans Falladas eindringliche Darstellung des Widerstands der kleinen Leute avancierte rund 60 Jahre nach ihrer Entstehung zum überragenden Publikumserfolg in Deutschland und der Welt. Millionen Leser sind berührt von der Geschichte des Ehepaars Quangel, das nach dem Kriegstod des Sohnes einen ganz privaten Weg findet, sich gegen das unmenschliche Regime zur Wehr zu setzten und so die eigene Seele zu retten. Der Sensationsbestseller - in mehr als 30 Sprachen übersetzt Ein Berliner Ehepaar wagte einen aussichtslosen Widerstand gegen die Nazis und wurde 1943 hingerichtet. Von ihrem Schicksal erfuhr Hans Fallada aus einer Gestapo-Akte, die ihm durch den Dichter und späteren Kulturminister Johannes R. Becher in die Hände kam. Fieberhaft schrieb Fallada daraufhin diesen Roman nieder und schuf ein Panorama des Lebens der "normalen" Leute im Berlin der Nazizeit: Nachdem ihr Sohn in Hitlers Krieg gefallen ist, wollen Anna und Otto Quangel Zeichen des Widerstands setzen. Sie schreiben Botschaften auf Karten und verteilen sie in der Stadt. Die stillen, nüchternen Eheleute träumen von einem weitreichenden Erfolg und ahnen nicht, dass Kommissar Escherich ihnen längst auf der Spur ist. - Diese Neuausgabe präsentiert Falladas letzten Roman endlich in der ungekürzten Originalfassung und zeigt ihn rauer, intensiver, authentischer. Ergänzt wird der Text durch ein Nachwort, Glossar und Dokumente zum zeithistorischen Kontext.
Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893 Greifswald - 1947 Berlin), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit 'Der junge Goedeschal'. Der vielfach übersetzte Roman 'Kleiner Mann - was nun?' (1932) macht Fallada weltbekannt. Sein letztes Buch, 'Jeder stirbt für sich allein' (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: 'Bauern, Bonzen und Bomben' (1931), 'Wer einmal aus dem Blechnapf frißt' (1934), 'Wolf unter Wölfen' (1937), 'Der eiserne Gustav' (1938).
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher 2811
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/32811
- 15. Aufl.
- Seitenzahl: 704
- Erscheinungstermin: 16. April 2012
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 134mm x 55mm
- Gewicht: 682g
- ISBN-13: 9783746628110
- ISBN-10: 3746628113
- Artikelnr.: 34549812
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Hans Fallada erzählt in diesem Buch das wahre Schicksal der Eheleute Otto und Anna Quangel, stille und einfache Menschen aus der Arbeiterschicht, „Pöbel“ wie der Richter sie später beschimpft. Nach der grausamen Nachricht über den Tod ihres einzigen Sohnes „auf …
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Hans Fallada erzählt in diesem Buch das wahre Schicksal der Eheleute Otto und Anna Quangel, stille und einfache Menschen aus der Arbeiterschicht, „Pöbel“ wie der Richter sie später beschimpft. Nach der grausamen Nachricht über den Tod ihres einzigen Sohnes „auf dem Felde“, beginnen Sie leise und mit bescheidenen Mitteln den Widerstand gegen das Nazi-Regime: sie hinterlassen selbstgeschriebene gefährliche Botschaften auf Karten, die sie nach und nach in Berlin verteilen. Der erfahrene Gestapo-Kommissar Escherich beginnt mit Geduld und List sie zu jagen und schließlich, nach zwei Jahren, fasst er sie auch.
Auf gut 700 Seiten erhält der Leser einen authentischen Eindruck von der Stimmung dieser Zeit, Angst und Misstrauen behalten durchgehend die Oberhand, Feigheit, Verzweiflung und Verrat prägen das Leben der Menschen untereinander und Unrecht geschieht jedem der es wagt eine unkonforme eigene Meinung zu entwickeln. So entsteht gewollt ein Heer von Wegguckern und Jasager. Unvermittelt denkt man dabei an die eigene Stellung: ob man wohl den Mut aufgebracht hätte, sich zur Wehr zu setzen, gegen die Betäubung und Verblendung der damaligen Doktrinen aufzubegehren? Ob man es gewagt hätte seiner Meinung eine Stimme zu geben selbst im kleinen und lautlosen wie Otto Quangel?
Garantiertes Lesevergnügen, spannend und fesselnd bis zum bitteren Ende.
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Das Buch ist kein „einzigartiges Panorama des Berliner Lebens in der Nazizeit“, wie es auf dem Buchrücken behauptet wird. Es konzentriert sich nämlich nur auf eine Seite der Nazizeit bzw. Naziherrschaft, nämlich die terroristische, brutale und grausame Gewalt, mit der die …
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Das Buch ist kein „einzigartiges Panorama des Berliner Lebens in der Nazizeit“, wie es auf dem Buchrücken behauptet wird. Es konzentriert sich nämlich nur auf eine Seite der Nazizeit bzw. Naziherrschaft, nämlich die terroristische, brutale und grausame Gewalt, mit der die Nazis ihre Gegner verfolgten und die skrupellosen Methoden, die sie dabei anwandten. Diese wird allerdings mit unüberbietbarer Realistik in all ihrer abstoßenden und menschenverachtenden Grausamkeit schonungslos beschrieben und ist für den Leser eine schwere Lesekost.
Diese Seite ist für das Verständnis der Naziherrschaft sicherlich enorm wichtig und unverzichtbar und macht einen wesentlichen Aspekt ihres Herrschaftssystems aus. Es gab aber auch noch eine andere Seite, die vielleicht genauso wichtig ist. Von ihr ist in dem Roman nichts zu finden: nämlich, wie es den Nazis es gelang, die breite Masse der Bevölkerung mit Propaganda und Verführung für sich zu gewinnen, so dass sie ihr „normales“ Leben, so als habe sich nichts geändert, weiterlebten.
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Jeder stirbt für sich allein wurde im Jahr 1947 veröffentlicht. Hans Fallada war der Autor und er hat bis heute nichts an seiner Popularität verloren. Der Name ist ein Pseudonym, da er tatsächlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen hieß. Hans Fallada war und ist bis heute bei …
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Jeder stirbt für sich allein wurde im Jahr 1947 veröffentlicht. Hans Fallada war der Autor und er hat bis heute nichts an seiner Popularität verloren. Der Name ist ein Pseudonym, da er tatsächlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen hieß. Hans Fallada war und ist bis heute bei einigen Lesern umstritten. Das liegt wohl daran, dass er sowohl Morphium- als auch Alkoholabhängig war. Dennoch schrieb er Romane, die bis heute eine Vielzahl an Lesern unterhält.
Hans Fallada beschreibt in seinem Roman Jeder stirbt für sich allein die Situation während der Zeit des Nationalsozialismus sehr genau und anschaulich. Er berichtet von einem Ehepaar, deren Welt nach dem Tod des einzigen Sohnes zusammenbrach. Dieser kämpfte und wurde in Hitlers Krieg ermordet. Wie ihm erging es vielen jungen Männern und Otto sowie Elise Hampel wollten ihren Mitmenschen die Wahrheit über die Machenschaften des Feldherrn und seiner Anhänger mitteilen. Da dies niemals öffentlich geschehen durfte, schrieben sie ihre Ansichten auf Postkarten und verteilten diese in entfernt liegenden Stadtteilen Berlins.
Das Buch ist der letzte Roman Falladas und es gefiel mir sehr gut. Die Schilderungen sind genau und ich litt wirklich mit dem Ehepaar Hampel. Ja, auch Bücher, die im letzten Jahrhundert geschrieben wurden, sind keineswegs altbacken. Jeder stirbt für sich allein ist ein zeitloses Buch, was die damalige Situation erschreckend real wirken lässt. Die Sorge der Mutter bei der Einberufung des Sohnes und die Angst des Ehepaares, dass sie denunziert werden und ins Gefängnis müssen, hat mich mitgerissen. Spannender geht es kaum, zumal die Geschichte auf Tatsachen beruht und nicht der Phantasie einfallsreicher Schriftsteller entspringt.
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Mehr Helligkeit hätte Lüge bedeutet
Nomen est omen beim Pseudonym Hans Fallada, der abgeschlagene Pferdekopf des Grimmschen Märchens ist Wahrheitskünder ebenso wie der Schriftsteller Rudolf Ditzen selbst, dessen letzter Roman «Jeder stirbt für sich allein», …
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Mehr Helligkeit hätte Lüge bedeutet
Nomen est omen beim Pseudonym Hans Fallada, der abgeschlagene Pferdekopf des Grimmschen Märchens ist Wahrheitskünder ebenso wie der Schriftsteller Rudolf Ditzen selbst, dessen letzter Roman «Jeder stirbt für sich allein», nach einem grandiosen Comeback im Ausland, 2011 auch in Deutschland wiederentdeckt wurde. Mit seinen realistisch-nüchternen Werken gilt Fallada als typischer Vertreter der Neuen Sachlichkeit, die im vorliegenden Roman den Widerstand gegen das NS-Regime nicht auf der Ebene der Eliten, sondern aus der Masse der kleinen Leute heraus behandelt. Die neue, ungekürzte Originalfassung des 700-Seiten-Romans, den der Autor kurz vor seinem Tode in nur vier Wochen niederschrieb, erscheint nun derber, widerborstiger, und damit auch authentischer als die zensierte Erstausgabe von 1947. Seine anfängliche Ablehnung diesem Romanprojekt gegenüber hat Hans Fallada in einem Brief so begründet: «Einmal wegen der völligen Trostlosigkeit des Stoffes: zwei ältere Leute, ein von vornherein aussichtsloser Kampf, Verbitterung, Hass, Gemeinheit, kein Hochschwung». Er hat dann diese und andere Schwierigkeiten aber doch überwunden, es sei ihm «seit ‹Wolf unter Wölfen› wieder der erste richtige Fallada» gelungen, verkündete er frohlockend.
Der Stoff basiert «in großen Zügen» auf der authentischen Geschichte eines Berliner Arbeiter-Ehepaares, das in den Jahren 1940 bis 1942 seine Abscheu gegen das Naziregime durch handgeschriebene Postkarten äußert, die heimlich in belebten Geschäftshäusern der Stadt ausgelegt werden. Nach zweijährigen vergeblichen Ermittlungen kann die Gestapo sie nach einer Denunziation verhaften, beide werden im Zuchthaus Plötzensee hingerichtet. In vier Teilen mit insgesamt 73 Kapiteln entwickelt Hans Fallada daraus seinen Roman eines ohnmächtigen Kampfes gegen das Dritte Reich, beginnend mit den beiden Tätern, deren grenzenlose Wut ausgelöst wird, als sie die Feldpost mit der Todesnachricht von ihrem an der Ostfront kämpfenden Sohn erreicht. Nach und nach führt der Autor immer weitere Figuren in seine Geschichte ein, von der Briefträgerin mit ihrem arbeitsscheuen Mann und der Freundin des toten Sohnes bis zu den Mitbewohnern des Hauses, dem ständig vor der Haustür herumlungernden Denunzianten und Kleinganoven, dem versoffenen Nazi mit den drei gewalttätigen Söhnen, der alten Jüdin im obersten Stockwerk, dem pensionierten Richter. Ein durchaus sympathisch beschriebener Gestapo-Kommissar steht mangels Fahndungserfolg seinerseits unter schlimmen Repressalien durch seine wutschnaubenden Vorgesetzten, aber auch nach einer schmählichen Strafversetzung findet sein Nachfolger die Kartenschreiber nicht, - bis «Kommissar Zufall» hilft.
«Das beste Buch, das je über den deutschen Widerstand geschrieben wurde» schwärmte Primo Levi. Dieser bildstarke Zeitroman, in dem auch die Metropole Berlin eine nicht unwesentliche Rolle spielt, ist allerdings keine große Literatur, sein kitschiges Finale ist geradezu peinlich. Aber er schildert sehr anschaulich die Befindlichkeiten und Ängste seiner manchmal etwas schablonenhaften Figuren, beschreibt deren Leben unter den ständigen Pressionen einer verbrecherischen Diktatur. Zwischen verschiedenen Handlungssträngen wechselnd wird der Spannungsbogen gekonnt aufrechterhalten, auch wenn der Ausgang ja von vornherein bekannt ist.
Mit seiner Schilderung der existentiellen Nöte des weitaus größten Teils der deutschen Bevölkerung im Tausendjährigen Reich, die zumeist nur Resignation und stille Duldung ausgelöst haben, bestenfalls passiven Widerstand, hat Hans Fallada einen wichtigen Beitrag zur Kahlschlag-Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg geleistet. In seinem Vorwort schreibt er entschuldigend: «Etwa ein gutes Drittel dieses Buches spielt in Gefängnissen und Irrenhäusern, und auch in ihnen war das Sterben sehr im Schwange. Es hat dem Verfasser oft nicht gefallen, ein so düsteres Gemälde zu entwerfen, aber mehr Helligkeit hätte Lüge bedeutet».
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Berlin, 1940. Das Leben für die Menschen ist schwer. Zwar liegt die Stadt noch nicht so in Trümmern, wie sie es im späteren Verlauf des Krieges tun wird, zwar ist in vielen Köpfen noch die Hoffnung auf einen baldigen Frieden, aber dennoch ist der Alltag von vielen Ängsten …
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Berlin, 1940. Das Leben für die Menschen ist schwer. Zwar liegt die Stadt noch nicht so in Trümmern, wie sie es im späteren Verlauf des Krieges tun wird, zwar ist in vielen Köpfen noch die Hoffnung auf einen baldigen Frieden, aber dennoch ist der Alltag von vielen Ängsten und Sorgen bestimmt. Der Krieg allein fordert ja schon seine Opfer. Mütter verlieren ihre Söhne, Frauen ihre Ehemänner an der Front. Aber das NS-Regime sorgt dafür, dass die Angst zum täglichen Leben gehört. Fast jeder muss befürchten, schon beim geringsten Anlass Bekanntschaft mit der Gestapo zu machen. Die Folgen dieser beständigen Einschüchterung sind unter anderem gegenseitiges Misstrauen, Bespitzelung und Verrat.
Otto und Anna Quangel sind im Herzen auch keine Nazis, versuchen aber – so wie die meisten Menschen – irgendwie mitzuschwimmen, um einfach zu überleben. Zwar finden sie es ungerecht, wie schlecht beispielsweise die alte Jüdin in der Nachbarschaft behandelt wird, aber dagegen machen kann man ja leider nichts. Immerhin sind beide bislang nicht der Partei beigetreten, Anna versieht aber neben ihrer Hausarbeit pflichtschuldig ihren Dienst in der Frauenschaft. Otto arbeitet als Werkmeister in einer großen Möbelfabrik und leidet still darunter, dass er nicht mehr wie früher feinste Tischlerarbeiten und Einzelanfertigungen herstellt, sondern Bombenkisten und Särge in Massenproduktion.
Alles ändert sich schlagartig, als sie eines Tages die Nachricht erhalten, dass ihr einziger Sohn gefallen ist. In der großen Trauer stellen sie ihr bisheriges Leben in Frage. Dieser Krieg – ist der eigentlich wirklich richtig? Auch Trudel, die Verlobte ihres Sohnes, trägt sich mit solchen Gedanken. Aber kann man denn überhaupt irgendetwas tun? Macht es überhaupt Sinn, sein Leben zu riskieren?
Otto und Anna Quangel beginnen, Postkarten zu schreiben. Postkarten, mit offenen Aufrufen zum Widerstand. Diese verteilen sie in der Stadt. Natürlich ist die Gestapo gleich auf der Jagd nach dem unbekannten Schreiber. Ein aussichtsloser Kampf ist es, den die Quangels begonnen haben, ein Kampf, den sie nur verlieren können. Und doch wird die Jagd über zwei Jahre lang dauern…
Puh, hier habe ich ein Buch beendet, das mir ganz schön zugesetzt hat. Es ist nicht einfach, das Leben und Wirken von Menschen zu verfolgen, die einem immer mehr ans Herz wachsen, wenn man schon vorher weiß, dass sie auf ein furchtbares Ende zusteuern. An manchen Abenden las ich mit starkem Herzklopfen… Immer wieder musste ich mich fragen, was ich selbst getan hätte. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich den Mut zum Widerstand aufgebracht hätte. Um heute dem ewiggestrigen Nachbarn oder Kollegen zu sagen, was man von seinen Ansichten zum Thema Asylpolitik hält, braucht man nur ein bisschen Zivilcourage. Und den „Bürgern“, die gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ wettern, kann man schon dadurch begegnen, indem man an allen Stellen, an denen sie vorbeiziehen, die Lichter ausmacht. Damals sah das ganz anders aus, da riskierte man mit solchen Aktionen schon sein Leben. Und dann dieses Gefühl, niemandem trauen zu können!
In dem Buch verfolgen wir nicht nur das Schicksal der Quangels, Fallada lässt uns auch am Leben verschiedenster anderer Menschen teilhaben. Sehr interessante Charaktere lernen wir dabei kennen.
Manche Kapitel erscheinen unerträglich in ihrer Grausamkeit. Gestapo-Verhöre, Misshandlungen durch die SS, die Situation der Inhaftierten. Und zeitgleich Gespräche und Aussagen der Täter, die sich ja so dermaßen im Recht sahen.
Nicht weniger ans Herz gehen die Gespräche und Gedanken auf der anderen Seite. Wir sind bei den Gefangenen und Misshandelten, leiden ihre Qualen und Ängste mit. Die Ängste, nicht nur um das eigene Leben, sondern auch um das der Angehörigen. Zu lesen, wie die Quangels sehenden Auges weiterkämpften, war wirklich heftig.
Fazit: Ein einfach großartiges Buch, das sich jeder einmal im Leben antun sollte.
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