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Die elektrisierende Geschichte einer Frau, die gefangen ist zwischen vielen Wahrheiten. - "Ein so mitreißender wie verstörender Roman." Hilka Sinning, ARD tttWas braucht ein Ort, um zu einem Zuhause zu werden? Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Gerichtshof in Den Haag als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint die Stadt zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen K...
Die elektrisierende Geschichte einer Frau, die gefangen ist zwischen vielen Wahrheiten. - "Ein so mitreißender wie verstörender Roman." Hilka Sinning, ARD tttWas braucht ein Ort, um zu einem Zuhause zu werden? Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Gerichtshof in Den Haag als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint die Stadt zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen Kriegsverbrecher dolmetschen muss und zweifelt: Was ist kalkulierte Lüge, was Wahrheit? Glauben nur noch die Naiven an Gerechtigkeit? Wer kann über wen richten? Katie Kitamuras subtiler Roman ist ein anregendes intellektuelles Vergnügen mit hypnotischer Sogwirkung.
Katie Kitamura, 1979 in Kalifornien geboren, ist eine amerikanische Schriftstellerin, Journalistin und Literaturkritikerin. Sie schreibt für zahlreiche Zeitungen, darunter The New York Times, Wired und The Guardian. Katie Kitamura lebt in New York. Bei Hanser erschienen ihre Romane 'Trennung' (2017) und 'Intimitäten' (2022).
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: Intimacies
- Artikelnr. des Verlages: 505/27404
- Seitenzahl: 219
- Erscheinungstermin: 22. August 2022
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 135mm x 26mm
- Gewicht: 345g
- ISBN-13: 9783446274044
- ISBN-10: 3446274049
- Artikelnr.: 63650271
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit viel Lob bespricht Rezensentin Meike Feßmann den sechsten Roman von Katie Kitamura, der die Geschichte einer Dolmetscherin erzählt, die dem Prozess gegen einen westafrikanischen Ex-Diktator beiwohnt. Schon wie Kitamura hier Privates und Gesellschaftspolitisches miteinander verknüpft, findet Fessmann beeindruckend: Jene Dolmetscherin, ein eher unsichtbarer Typ, hat eine Affäre mit Adriaan, der ebenfalls in den Prozess eingebunden ist - und zu dem sie in ein "demütigendes Unterordnungsverhältnis" gerät, resümiert die Rezensentin. Vor allem bewundert sie, wie Kitamura die sprachlichen Suchbewegungen der Dolmetscherin insbesondere während des Prozesses anlegt. Feßmann fühlt sich an Rachel Cusk erinnert, an Siri Hustvedt, aber auch an Hannah Arendts "Banalität des Bösen" - für sie ist dieser Roman offenbar ein Ereignis.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Kitamuras Sprache ist sehr klar. Eine dichte Erzählstimme, die von der erstaunlichen Spannung zwischen fast kühler Präzision und Feinfühligkeit getragen ist, führt durch den Roman." Carola Ebeling, taz, 14.01.23 "Ein großartiger Roman über Unsicherheit ... hochreflexiv und zugleich spannend." Katharina Borchardt, Zeit Online, 04.01.23 "Ihre brillanten Einsichten könnten von Siri Hustvedt stammen. ... Ihre dichte und gleichzeitig lockere Prosa, von Kathrin Razum hervorragend ins Deutsche gebracht, verhandelt große Themen auf kleinstem Raum" Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 15.10.22 "Sehr reduziert, aber einfühlsam erzählt Kitamura vom Wunsch einer Frau, endlich ankommen zu wollen." Daniela Stohn, Brigitte, 12.10.22 "Kitamuras
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'Intimitäten' greift Themen unserer Zeit auf. Die Frage nach globaler Gerechtigkeit, die Sehnsucht nach Eindeutigkeit, das Streben nach Verwurzelung in Zeiten weltweiter Mobilität. Ein Roman so verstörend wie mitreißend." Hilka Sinning, ARD ttt, 18.09.22 "Hier werden menschliche Grundfragen auf eine literarische Weise verhandelt, die ganz unspektakulär wirkt und doch aufregend neu ist. Und die von Kathrin Razum wieder in ein makelloses Deutsch gebracht wurde. Das alles macht diesen Roman zu einem wirklich großen, großartigen Buch." Andreas Wirthensohn, WDR3 Lesestoff, 12.09.22 "Jede Geste und jede noch so kleine Körperbewegung hat in dieser Erzählung Bedeutung. Die Autorin ist eine Meisterin darin, atmosphärische Zwischentöne und Störungen wie ein Seismograph aufzuzeichnen, in einer zurückgenommenen und zugleich präzisen Sprache." Franziska Wolffheim, Tagesspiegel, 21.08.22 "Kitamura führt uns vielerlei Spielarten von Intimität vor. Den innigen Blick, das ungewollte Durchschauen und, ganz fantastisch beschrieben, die Nähe, die entsteht, wenn die Dolmetscherin flüsternd übersetzt, was nur das Ohr des Angeklagten erreicht. ... Paradox: Die Kühle dieses Romans kann Funken schlagen. Er ist schon jetzt ein Favorit im Bücherherbst." Claudia Ingenhoven, MDR Kultur, 20.08.22
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Glaubwürdig und spannend erzählt. Die Autorin ist eine Entdeckung für den deutschen Buchmarkt. Für eine politisch und psychologisch interessierte Leserschaft.
Leiser und beeindruckender Roman mit Tiefgang
In "Intimitäten", dem aktuellen Buch der amerikanischen Autorin Katie Kitamura, das im Hanser Verlag erschienen ist, wird die Geschichte einer Dolmetscherin erzählt.
Die namenlose Ich-Erzählerin zieht von New York nach …
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Leiser und beeindruckender Roman mit Tiefgang
In "Intimitäten", dem aktuellen Buch der amerikanischen Autorin Katie Kitamura, das im Hanser Verlag erschienen ist, wird die Geschichte einer Dolmetscherin erzählt.
Die namenlose Ich-Erzählerin zieht von New York nach Den Haag, nachdem ihr Vater gestorben ist und ihre Mutter zurück in ihre Heimat Singapur gegangen ist. In Den Haag hat die kluge und mehrsprachige Protagonistin einen Vertrag für die Dauer eines Jahres als Dolmetscherin beim Internationalen Gerichtshof unterschrieben. Sie lernt Jana kennen, die Kuratorin einer Galerie, und freundet sich mit ihr an. Sie verliebt sich in den Niederländer Adriaan, dessen Frau ihn ein Jahr zuvor wegen eines anderen Mannes verlassen hat und mit diesem in Lissabon lebt. Adriaan begibt sich zur Klärung wichtiger Fragen nach Lissabon und bittet die Ich-Erzählerin, in der Zeit seiner Abwesenheit in seiner Wohnung zu leben. Aus der angekündigten Woche werden Monate ....
Ein Schwerpunkt des Buches liegt auf einem wichtigen Prozess, in dem die Ich-Erzählerin die Aussagen eines westafrikanischen ehemaligen Präsidenten zu übersetzen hat. Der Prozess ist eine gewaltige Herausforderung für sie, und die Übersetzungsarbeit für den angeklagten Kriegsverbrecher bringt sie an ihre Grenzen.
Das Buch ist ein ruhiges, ein unaufgeregtes Buch, in dem nicht sehr viel passiert. Dennoch hat es mich in seinen Bann gezogen und gefesselt. Es geht um Lüge und Wahrheit, um Recht und Gerechtigkeit. Die Autorin hat mir mit ihrem intelligenten und klaren Sprachstil einen Einblick in die Tätigkeit der Dolmetscher und speziell in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin vermittelt. Es war für mich faszinierend zu lesen, welche Verantwortung mit der Tätigkeit verbunden ist und wie belastend die Arbeit am Internationalen Gerichtshof ist, der sich in erster Linie mit Genoziden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschäftigt.
Obwohl ich die Handlung als eher distanzierte Beschreibung empfunden habe, konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Die Charaktere sind sehr schön gezeichnet und authentisch. Auch die Begegnungen mit den Nebenfiguren sind fesselnd beschrieben.
Das Buch hat mir nicht nur viel Lesefreude bereitet, sondern auch sehr viel Wissenswertes aus der Welt der Dolmetscher und ihrer Tätigkeit vor Gericht vermittelt.
Leseempfehlung von mir und 4 Sterne!
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In Intimitäten geht es um die Sprache - nonverbal und verbal. Wir begleiten eine namenlose Ich Erzählerin bei ihrem neuen Job als Übersetzerin in Den haag. Sie kennt dort niemanden und fühlt sich sehr fremd. Doch geht es eigentlich um viel mehr. Ihre …
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In Intimitäten geht es um die Sprache - nonverbal und verbal. Wir begleiten eine namenlose Ich Erzählerin bei ihrem neuen Job als Übersetzerin in Den haag. Sie kennt dort niemanden und fühlt sich sehr fremd. Doch geht es eigentlich um viel mehr. Ihre Übersetzungstätigkeit am Strafgerichtshof steht im Fokus und wie ihr Umgang mit den Worten auch die Prozesse beeinflussen kann.
Katie Kitamura kann mit Worten umgehen, Emotionen anschaulich beschreiben und eine intime Bindung zwischen der Ich Erzählerin und der/dem Leser*in herstellen. Sehr klug und präzise lässt sie uns an den Gendanken der Hauptprotagonistin teil haben. Ein sehr tolles und packendes Buch. Dennoch hätte ich mich an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Tiefgang gewünscht. Es werden viele wichtige Themen aufgegriffen, die aber leider manchmal doch noch etwas ausführlicher behandelt hätten könnten.
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Meine Meinung:
Die Rezension zu diesem Roman der Schriftstellerin Katie Kitamura fällt mir tatsächlich besonders schwer, denn bis zuletzt wusste ich nicht, was ich von ihrem zweiten Roman "Intimitäten" wirklich halten sollte.
Klar ist, dass dieses Buch ein unheimlich …
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Meine Meinung:
Die Rezension zu diesem Roman der Schriftstellerin Katie Kitamura fällt mir tatsächlich besonders schwer, denn bis zuletzt wusste ich nicht, was ich von ihrem zweiten Roman "Intimitäten" wirklich halten sollte.
Klar ist, dass dieses Buch ein unheimlich ruhiger, sehr leise und bedacht erzählter Roman ist, der den Leser mit einer beinahe kristallklaren Sprache fasziniert, die nie emotional anrührend oder oberflächlich ist, sondern stehts den Spagat einer feinfühligen Klarheit schafft. Dieser so wunderbare und einnehmende Sprachstil der Autorin war auch einer der Gründe, die meine Faszination für dieses Buch aufrecht erhalten konnten.
Außerhalb dessen, bewegt sich die Autorin auf einer Reise zwischen Recht und der Frage nach Gerechtigkeit, aber auch der Umgang mit Grausamkeiten und der Frage der Emotionalität oder Professionalität. Dabei bedient sie sich brisanter Themen, die leider für mich zu oft an der Oberfläche blieben.
Generell neigt die Autorin in ihrem zweiten Buch dazu viele Fässer thematisch aufzumachen, sie dem Leser zu präsentieren, diese aber nicht zu schließen und den Leser damit ein wenig fragend zurückzulassen.
Dieser Grad des Vagen entwickelt sich leider oft in eine Art von Belanglosigkeit in der ich mich oft nach dem Grund des Erzählten fragte. Dennoch ist diese ruhige Geschichte nicht uninteressant, weil sie uns die Thematik des Berufes der Übersetzer näherbringt und diesem eine Kraft und Verantwortung zu gesteht, die mir in dieser Form gar nicht so bewusst war. Dieser Erzählstrang war definitiv sehr spannend und feinfühlig erzählt und konnte mich auch begeistern.
Leider verschenkte die Autorin in meinen Augen einiges an Potential, da viele Themen an der Oberfläche verweilten und sich in mir eine richtige Begeisterung entwickeln konnte.
Mein Fazit:
Ein feinfühliges und stark erzähltes Buch, dessen Sprache mir einige Sympathien abgewinnen konnte, welches mich allerdings an einigen Stellen eher fragend zurückließ. 3 Sterne
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Die namenlose Ich-Erzählerin arbeitet seit einem halben Jahr als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag. Seit einiger Zeit ist sie mit Adriaan zusammen, der von seiner Frau und den Kindern getrennt lebt.
Die Erzählerin berichtet über die Herausforderungen Ihrer Arbeit, was ich …
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Die namenlose Ich-Erzählerin arbeitet seit einem halben Jahr als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag. Seit einiger Zeit ist sie mit Adriaan zusammen, der von seiner Frau und den Kindern getrennt lebt.
Die Erzählerin berichtet über die Herausforderungen Ihrer Arbeit, was ich recht interessant fand, da man ja zum einen sehr exakt übersetzen muss, damit die juristischen Details korrekt sind, aber zum anderen sollen auch die Gefühle mit ausgedrückt werden. Und auch die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die dort behandelt werden sind teilweise recht belastend. So lernt man dort im Zuge der Übersetzungen Schwerverbrecher teils recht nah kennen.
Zum anderen gab es dann die Szenen aus ihrem Privatleben. Ihr neuer Freund „verschwindet“ für einige Zeit, um Themen bezüglich seiner Trennung zu regeln. So bleibt es auch spannend, wie es mit den beiden weitergeht.
Einziger Kritikpunkt wäre, dass ich die Frau teilweise als recht passiv empfunden habe, und ihre Reaktionen nicht immer nachvollziehen konnte.
Ingesamt fand ich die Sprache recht anspruchsvoll und auf einem hohen Niveau, aber trotzdem gut lesbar. Die Story hat mich gefesselt, da es sowohl im Job als auch im Privatleben recht spannend war. Ich habe daher die Lektüre genossen, fand es kurzweilig und kann es weiterempfehlen.
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Von New York nach Den Haag an den Internationalen Strafgerichtshof wechselt die Hauptfigur des Romans. Den Haag ist mit seinen unterschiedlichen Seiten zwischen pittoresk und etwas runtergekommen ein gut gewählter Schauplatz. Dort beginnt die Hauptfigur eine Beziehung mit einem Mann, der in …
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Von New York nach Den Haag an den Internationalen Strafgerichtshof wechselt die Hauptfigur des Romans. Den Haag ist mit seinen unterschiedlichen Seiten zwischen pittoresk und etwas runtergekommen ein gut gewählter Schauplatz. Dort beginnt die Hauptfigur eine Beziehung mit einem Mann, der in Trennung lebt. Obwohl die Ex nicht vor Ort ist, bleibt sie präsent und spielt eine große Rolle in der Beziehung.
Die Autorin ist eine sehr gute Beobachterin ihrer Umgebung und der menschlichen Beziehungen. Es gelingt ihr mit der Hauptfigur, die als Dolmetscherin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag arbeitet, die Bedeutung von Sprache und des Dolmetschens greifbar zu machen. Übrsetzen ist nicht nur technisch. Es geht um Betonungen und Interpretationen. Man verleiht anderen eine Stimme, hat am Strafgerichtshof die Aufgabe Unaussprechliches auszusprechen. Mich haben diese Momente beeindruckt und an "Mein Herz so weiß" von Javier Marias erinnert. Und Katie Kitamura muss diesen Vergleich nicht scheuen.
Beim Übersetzen entsteht eine Intimität zwischen wildfremden Menschen. Situationen, in welchen unbeabsichtigt Intimes preisgegeben oder mitgehört wird, ziehen sich durch den Roman und geben ihm seinen Titel. Wie geht man um mit dem Wissen, das man dadurch erlangt? Verändert es den Blick auf die Welt? Verändert es mich?
Ein Roman mit Tiefgang.
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Spannend wie ein Krimi
Die amerikanische Autorin Katie Kitamura hat einen Roman geschrieben, in dem es eine junge New Yorkerin nach Den Haag verschlägt, wo sie eine Stelle als Dolmetscherin am Internationalen Gerichtshof angenommen hat.
Als wir sie als Leser(innen) kennenlernen, ist sie …
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Spannend wie ein Krimi
Die amerikanische Autorin Katie Kitamura hat einen Roman geschrieben, in dem es eine junge New Yorkerin nach Den Haag verschlägt, wo sie eine Stelle als Dolmetscherin am Internationalen Gerichtshof angenommen hat.
Als wir sie als Leser(innen) kennenlernen, ist sie seit kurzer Zeit in einer Beziehung mit dem gut aussehenden Adriaan, der aber noch verheiratet ist und dessen Frau mit den Kindern nach Lissabon gezogen ist.
Er bittet die junge Frau, in seine Wohnung zu ziehen und auf ihn zu warten, während er die Dinge in Lissabon regeln will. Doch aus der angekündigten Woche werden mehrere Monate, ohne dass irgendeine Nachricht von Adriaan käme.
Indessen wird die Dolmetscherin in einem Fall eingesetzt, bei dem einem afrikanischen Kriegsverbrecher der Prozess gemacht werden soll. Das löst in ihr zahlreiche Emotionen und Gedanken aus, wird ihr doch schließlich abverlangt, beim Übersetzen die Position des Angeklagten zu vertreten. Dieser schreckt auch nicht davor zurück, seine Verteidiger, das Publikum und die Dolmetscherin zu manipulieren und für seine Zwecke zu benutzen. Doch während dies für die Anwälte und andere Kollegen "Business as usual" ist, beginnt sich die junge New Yorkerin mit ihrer Situation intensiv auseinanderzusetzen.
Als Leser(in) ist man sozusagen in ihrem Kopf immer mit dabei, beobachtet, analysiert und zieht seine Schlüsse, die nicht unbedingt richtig sein müssen und die sich je nach Situation immer wieder verändern.
Ich persönlich fand das ausgesprochen spannend und bin in einen regelrechten Lesesog geraten. Neben Adriaan und dem Kriegsverbrecher lernt man noch andere Personen kennen, zu denen sich gewollt oder ungewollt Intimitäten aufbauen. Lesenswert!
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"Intimitäten" von Katie Kitamura ist ein besonderer Roman. Er besticht durch seine Sprachgewalt und die Sensibilität und die Einsicht der Gefühle der Hauptprotagonistin.
Es geht um eine Dolmetscherin, die neu am Internationalen Gerichtshof in Den Haag arbeitet. Nach nur …
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"Intimitäten" von Katie Kitamura ist ein besonderer Roman. Er besticht durch seine Sprachgewalt und die Sensibilität und die Einsicht der Gefühle der Hauptprotagonistin.
Es geht um eine Dolmetscherin, die neu am Internationalen Gerichtshof in Den Haag arbeitet. Nach nur kurzer Zeit dolmetscht sie für einen afrikanischen Ex-Präsidenten in einem hochbrisanten Gerichtsverfahren.
Während des Verfahrens kommt sie dem Angeklagten gefühlstechnisch nahe, welches sie in Zwiespalt zu ihren eigenen Gefühle bringt.
Parallel erfährt man von ihrer frischen Beziehung zu einem Mann, der noch mit einer anderen Frau verheiratet ist.
Der Roman lebt von den Gefühlen der Hauptprotagonistin. Ich konnte mich ganz gut mit ihr identifizieren, wobei ich nicht mit allen Gedanken auf einem Nenner mit ihr war.
Besonders gut hat mir auch gefallen, dass ich einen Einblick über die Arbeit als Dolmetscher*in bekommen konnte. Das fand ich sehr spannend.
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Ein sprachlich grandioser Roman - Vollkommen eingesogen – anders kann ich nicht beschreiben, wie mich dieser neue Roman von Katie Kitamura (Ü: Kathrin Razum) überwältigt hat. Kein großer Spannungsbogen, keine emotionalen Achterbahnfahrten, dafür eine so …
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Ein sprachlich grandioser Roman - Vollkommen eingesogen – anders kann ich nicht beschreiben, wie mich dieser neue Roman von Katie Kitamura (Ü: Kathrin Razum) überwältigt hat. Kein großer Spannungsbogen, keine emotionalen Achterbahnfahrten, dafür eine so feinfühlige, tiefgründige und subtile Sprache, dass ich noch immer ganz gefangen bin.
Die Ich-Erzählerin, eine namenlose Dolmetscherin am Internationalen Gerichtshof in Den Haag übersetzt im Rahmen des Prozesses gegen einen Afrikanischen Ex-Präsidenten und kommt diesem im Laufe der Zeit sehr nah. Zeitgleich reist ihr Partner Adriaan zu seiner noch-Ehefrau nach Lissabon und lässt sie allein in seiner Wohnung zurück.
„…wie seltsam es war, ihre Worte für sie zu sprechen, wie verkehrt, dieses ich zu benutzen, das ihr gehörte und nicht mir, dieses Wort, das nicht geräumig genug war.“
Für mich persönlich machte dieses Ich der Erzählerin die Sogwirkung des Romans aus. Ich durfte an ihren persönlichsten Gedanken teilhaben, ihren Mutmaßungen, Ängsten, Interpretationen. Ihrer Suche nach Liebe und Freundschaft, nach Heimat und Zugehörigkeit, nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Alles heruntergebrochen auf Sequenzen und episodenartige Begegnungen. Die Protagonistin nimmt uns mit auf ihre Suche nach Antworten wo es keine klaren Lösungen gibt.
Grandios die Rolle der Dolmetscherin, die eher unscheinbar und beobachtend im Hintergrund agiert und der doch eine so tragende und bedeutungsschwere Rolle zukommt. „Meine Aufgabe besteht darin, den Abstand zwischen den Sprachen so klein wie möglich zu halten.“ Und dazu zählt neben der Sprache selbst auch jede noch so kleine Nuance, das Timbre der Stimme, die Gratwanderung zwischen Ironie und Wahrheit. Und eben dieses Gespür der Protagonistin für ihre Aufgabe wird durch Kitamura im Roman sehr subtil aufgegriffen. Es hat etwas sehr Intimes, wenn nicht gar „Heimlichtuerisches“, die Beobachtungen und „interpretations“ der Ich-Erzählerin zu teilen, die kleinsten Nuancen ihre Abwägungen in Gedanken mitzulesen, die Gratwanderungen des Gehörten, Beobachtenden, Gesagten.
Für mich ist „Intimitäten“ definitiv eins der Jahreshighlights, ein kleines, „stilles“ Buch, das dann sprachlich ganz gewaltig daherkommt.
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Die Protagonistin von Katie Kitamuras Roman “Intimitäten” zieht von New York nach Den Haag, um am Internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten.
“Intimitäten” ist ein Roman, der von Beobachtungen lebt, von seinen Charakteren und deren Innenleben …
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Die Protagonistin von Katie Kitamuras Roman “Intimitäten” zieht von New York nach Den Haag, um am Internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten.
“Intimitäten” ist ein Roman, der von Beobachtungen lebt, von seinen Charakteren und deren Innenleben und nicht von einem strikten Handlungsbogen und Spannungsaufbau. Deshalb macht es meiner Meinung nach auch nur wenig Sinn, seinen Inhalt in wenigen Zeilen zu beschreiben. Es ist ein introspektiver Roman, in dem Menschen aufeinandertreffen, die alle unter ganz unterschiedlichen Umständen in diese Stadt kommen, deren Wege sich kreuzen, die Nähe zueinander aufbauen, um sich im nächsten Moment wieder voneinander zu entfernen. Vor dem Hintergrund der Gerichtsprozesse, von menschlicher Grausamkeit und der Frage nach Recht und Unrecht, wird Intimität mit Entwurzelung, Unverständnis und Unmenschlichkeit parallelisiert.
Gleichzeitig kontempliert der Roman die Rolle von Sprache. Er stellt die Frage, was Übersetzung bedeutet und was sie nicht nur mit dem Übersetzer, sondern auch mit dem Übersetzten und dem Zuhörer macht. Wie bringt Sprache Menschen näher? Wann bringt sie sie auseinander? All diesen Fragen geht der Roman vor dem Hintergrund eines Prozesses am Internationalen Gerichtshof auf kluge Weise nach. "Intimitäten" ist ein Roman, der sich lohnt, für den man sich aber auch öffnen muss und den man erst dann richtig wertschätzen kann.
Ich jedenfalls mag diese Art “leiser” Romane, die sich auf ihre Charaktere konzentrieren und die Literatur als eine Wiedergabe des Lebens verstehen, in dem sich Spannung, Dramatik und Wendepunkte nicht ständig aneinanderreihen. Deshalb: Lest “Intimitäten”!
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„Intimitäten“ von Katie Kitamura beginnt sanft und entfaltet sich kaum merklich zu einem aufwühlenden Roman, der mich jedoch mit offenen Fragen zurücklässt.
Zunächst einmal: die Sprache ist wunderbar und anspruchsvoll. Kitamura gelingen tolle Beschreibungen von …
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„Intimitäten“ von Katie Kitamura beginnt sanft und entfaltet sich kaum merklich zu einem aufwühlenden Roman, der mich jedoch mit offenen Fragen zurücklässt.
Zunächst einmal: die Sprache ist wunderbar und anspruchsvoll. Kitamura gelingen tolle Beschreibungen von Momenten, Begegnungen (und Gemälden). Sie hat eine feine Beobachtungsgabe für das Unsichtbare im Leben. Immer wieder gibt es Szenen, Begegnungen, Gedanken der Protagonistin, die sich bedeutungsschwer anfühlen, wie eine Schlüsselszene für das Kommende. Doch im Nachhinein löst sich das niemals ein, das in mir als Leser Ausgelöste verpufft. Rückblickend sehe ich den Zusammenhang der einzelnen Ereignisse nicht ganz. Manche Figuren erscheinen mir sinnlos (wenn auch interessant!). Und ich weiß nicht, was eigentlich die Intention der Autorin war, was sie mit diesem Roman aussagen wollte. Ich denke noch darüber nach, ob das wichtig ist, denn insgesamt fand ich diesen Roman wunderbar geschrieben, und die einzelnen Seiten haben mich teilweise tief berührt und nachdenklich gemacht.
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