Internationale Zone
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Wien, Nachkriegszeit - Nach den Jahren der Zerstörung und des Hungers werden die ersten Siegergestalten des Wiederaufbaus an die Oberfläche gespült. Es sind einheimische und zugewanderte Schieber, Schwarzhändler und Unterweltler, die Dor und Federmann in ihrem packenden Roman vorführen, und die atemlos dem schnellen Geld nachjagen. Sie sind es, die sich im noch unsicheren System der Besatzungszeit im aufgeteilten Wien am besten zurechtfinden, die sofort erfassen, mit welcher Besatzungsmacht sich welche Geschäfte abwickeln lassen. Vom Handel mit und dem Schmuggel von Zigaretten geraten si...
Wien, Nachkriegszeit - Nach den Jahren der Zerstörung und des Hungers werden die ersten Siegergestalten des Wiederaufbaus an die Oberfläche gespült. Es sind einheimische und zugewanderte Schieber, Schwarzhändler und Unterweltler, die Dor und Federmann in ihrem packenden Roman vorführen, und die atemlos dem schnellen Geld nachjagen. Sie sind es, die sich im noch unsicheren System der Besatzungszeit im aufgeteilten Wien am besten zurechtfinden, die sofort erfassen, mit welcher Besatzungsmacht sich welche Geschäfte abwickeln lassen. Vom Handel mit und dem Schmuggel von Zigaretten geraten sie so fast zwangsläufig in das Spiel der Spionage und schließlich des Menschenraubs. Die sowjetischen Besatzer helfen aktiv bei der Beschaffung des Schmuggelgutes: die erwartete Gegenleistung ist die Auslieferung von 'Feinden der Sowjetunion', die sich in nicht-sowjetischen Sektoren aufhalten.Dors und Federmanns negative Helden, die sich ohne Skrupel und Bedenken an dem Spiel im Wien des Dritten Mannes beteiligen, geraten allerdings bald selbst in das von ihnen ersonnene Netz, in dem sie sich verfangen und an dem sie zugrunde gehen.
Milo Dor, 1923 in Budapest als Sohn eines serbischen Arztes geboren, wuchs im Banat und in Belgrad auf. 1942 als Widerstandskämpfer verhaftet, 1943 Zwangsarbeit in Wien. Lebte ab 1948 als freier Schriftsteller in Wien, wo er 2005 verstarb. Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Im Picus Verlag sind von ihm erschienen: 'Die Leiche im Keller' (Hg.), 'Schriftsteller und Potentaten', 'Der Mann, der fliegen konnte', 'Grenzgänger', 'Angekommen' (Hg.) sowie die mit Reinhard Federmann verfassten Romane 'Internationale Zone', 'Und einer folgt dem anderen' und 'Und wenn sie nicht gestorben sind ...'.
Produktdetails
- Verlag: Picus Verlag
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: März 2025
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 134mm x 24mm
- Gewicht: 388g
- ISBN-13: 9783711721549
- ISBN-10: 3711721540
- Artikelnr.: 72021665
Herstellerkennzeichnung
Picus Verlag GmbH
Friedrich-Schmidt-Str 4
1080 Wien, AT
Wien nach dem Krieg
Internationale Zone beschreibt das Leben im Wien der Nachkriegszeit. Es geht um Schmuggel, zwielichtige Geschäfte, kleine und größere Gangster und eine Nackttänzerin. Alle kämpfen ums Überleben und verstricken sich immer mehr in den Sumpf des …
Mehr
Wien nach dem Krieg
Internationale Zone beschreibt das Leben im Wien der Nachkriegszeit. Es geht um Schmuggel, zwielichtige Geschäfte, kleine und größere Gangster und eine Nackttänzerin. Alle kämpfen ums Überleben und verstricken sich immer mehr in den Sumpf des Verbrechens.
Ich finde zwei Aspekte an diesem Roman besonders interessant. Zum einen der Schauplatz Wien nach Kriegsende, denn die meisten Bücher die ich gelesen habe und in Wien spielen, spielen während der Zeit zwischen Sisi und dem Ende des zweiten Weltkrieges. Noch interessanter finde ich allerdings das das Buch bereits in den fünfziger Jahren erschienen ist und das die Autoren somit die Zeit in der ihr Roman hat miterlebt haben. Das macht das Buch für mich zu einem authentischenEinblick in die Zeit.
Die Geschichte des Buches ist spannendgeschrieben und führt uns in eine Zeit in der das Leben nicht einfach war. Die Protagonisten des Buches haben die unterschiedlichsten Geschichten und alle irgendwie an den Folgen des Krieges zu knabbern. Es geht um Schmuggel und darum Irgendwie zu überleben. Wirklich interessante Einblicke in ein Kapitel der Geschichte Wiens das ich so noch nicht kannte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Beim Lesen dieses Romans fühlte ich mich sofort an „Der dritte Mann erinnert“ – sicher nicht ganz zufällig, da auch die beiden Autoren eine kleine Hommage an Graham Greene direkt eingebaut haben.
Kurz nach dem Krieg ist Wien ein internationaler Dreh- und Angelpunkt …
Mehr
Beim Lesen dieses Romans fühlte ich mich sofort an „Der dritte Mann erinnert“ – sicher nicht ganz zufällig, da auch die beiden Autoren eine kleine Hommage an Graham Greene direkt eingebaut haben.
Kurz nach dem Krieg ist Wien ein internationaler Dreh- und Angelpunkt für Spionage, Schmuggel und Menschenhandel. Die Stadt ist unter den vier Besatzungsmächten aufgeteilt, die Kontrolle über den ersten Bezirk, die sogenannte „Internationale Zone“ im engeren Sinne, wechselt monatlich zwischen den vier Mächten. Milo Dor und Reinhard Federmann schildern in diesem 1953 entstandenen Werk die kriminellen Machenschaften, die sich im Nachkriegswien abspielten, unter den Augen und teilweise unter Mitwirkung der Besatzungskräfte.
Die Protagonisten sind – bis auf eine Ausnahme – alles zwielichtige Gestalten aus der Halbwelt. Teilweise haben sie lange Flucht- und Lagererfahrungen während der Kriegszeit hinter sich und versuchen nun, durch kriminelle Machenschaften ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen. Da die Autoren das Buch ungefähr zu selben Zeit, in der die Romanhandlung spielt, verfasst haben, wirken die Geschehnisse und auch die Sprache sehr authentisch. Einige Zusammenhänge, die auf politische Ereignisse und Machenschaften der Kommunisten während und kurz nach dem Krieg in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien anspielten, wurden mir beim Lesen nicht ganz klar – hier fehlten mir entsprechende Detailkenntnisse.
Mir war vor der Lektüre von „Internationale Zone“ nicht bewusst, dass Wien damals ein Drehkreuz für Spione und Kriminelle war, und ich habe durch dieses Buch einen neuen Blick auf diese historische Phase bekommen. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch das sehr ausführliche Nachwort, das die Romanhandlung historisch einordnet und die Arbeiter-Zeitung als Inspirationsquelle für Dor und Federmann nennt.
Ein sehr lesenswerter Roman, der glücklicherweise vom Picus-Verlag wieder neu aufgelegt wurde.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Boris Kostoff, alkoholsüchtiger Tierarzt kommt nach dreieinhalb Jahren, die er wegen Mordes und fahrlässiger Tötung bekommen, aus dem Knast und begibt sich umgehend nach Salzburg um seine Geschäfte wieder aufzunehmen. Nein um Tiere dreht sich seine Erwerbsquelle definitiv nicht. …
Mehr
Boris Kostoff, alkoholsüchtiger Tierarzt kommt nach dreieinhalb Jahren, die er wegen Mordes und fahrlässiger Tötung bekommen, aus dem Knast und begibt sich umgehend nach Salzburg um seine Geschäfte wieder aufzunehmen. Nein um Tiere dreht sich seine Erwerbsquelle definitiv nicht. Mit drei weiteren alten Bekannten macht er das Wien der Nachkriegszeit unter der jetzigen Besatzung der Alliierten weiter unsicher.
Ich muss ehrlich gestehen das ich dieses Buch (und so etwas kommt bei mir wirklich extrem selten vor) nach der Seite 95 abgebrochen habe. Das hatte zwei ganz gravierende Gründe. Der erste war die Geschichte selbst, hier hatte ich definitiv völlig anderen Erwartungen. Mein Fokus lag tatsächlich auf der Internationalen Zone, wie spielte sich das Leben in der britischen, französischen, amerikanischen und auch sowjetischen Zone in der Hauptstadt und im übrigen Land ab. Gab es Parallelen zu Deutschland usw. Davon bekommt man allerhöchstens was am Rande mit und das war mir viel zu wenig. Auch die vielen verschiedenen Akteure konnte ich lange Zeit nicht einordnen, mal davon abgesehen, dass wirklich niemand halbwegs sympathisch gewesen wäre. Ich habe mich also tapfer durch die Seiten gequält und hier kommen wir dann schon zum zweiten Grund des Abbruchs. Ich hatte ein ebook erwartet, jedoch ist dieses Buch nur kopiert und so musste ich mir jede Seite neu einstellen auf meinem Reader, von der Formatgröße bis zur Schriftgröße etc. Nein das ist gar kein Lesevergnügen und nur extrem nervig und nach fast hundert Seiten wollte ich dann auch nicht mehr. Schade.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
*Faszinierendes literarisches Zeitdokument*
In ihrem bemerkenswerten, bereits 1953 erschienenen Roman „Internationale Zone“ zeichnen die beiden Autoren Milo Dor und Reinhard Federmann ein packendes Portrait des Nachkriegs-Wiens. Wir erhalten spannende und wenig bekannte Einblicke in …
Mehr
*Faszinierendes literarisches Zeitdokument*
In ihrem bemerkenswerten, bereits 1953 erschienenen Roman „Internationale Zone“ zeichnen die beiden Autoren Milo Dor und Reinhard Federmann ein packendes Portrait des Nachkriegs-Wiens. Wir erhalten spannende und wenig bekannte Einblicke in eine noch von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gezeichnete, massiv zerstörte Stadt, die von 1945 bis 1955 stark unter dem Einfluss der internationalen Besatzungsmächte stand. Der Alltag der Bevölkerung, die mit Lebensmittelknappheit und anderen Mangelerscheinungen zu kämpfen hatte, wurde durch die Aufteilung in vier streng voneinander getrennte Besatzungszonen erheblich erschwert.
Der vielschichtige Roman ist ganz im Stil amerikanischer "hard-boiled"-Literatur a la Raymond Chandler verfasst, die sich durch eine desillusionierte, düstere Atmosphäre auszeichnen und in urbanen Großstadtmilieus spielen, die von sozialem Verfall, Gewalt und Kriminalität durchzogen sind. In dieser verkommenen, moralisch ambivalenten Welt gibt es keine klaren Grenzen zwischen Gut und Böse, sondern viele Graubereiche. Auch wenn wir in „Internationale Zone“ keinem zynischen Privatdetektive wie Philip Marlowe begegnen, der ein Verbrechen am Rande der Legalität aufklärt, so treffen wir doch auf einige moralisch fragwürdige Antihelden.
In der Tradition von Chandlers Romanen verknüpfen die Autoren gekonnt eine fesselnde Handlung mit scharfsinniger Gesellschaftskritik und enthüllen dabei ungeschönt die politischen Machenschaften und sozialen Verwerfungen der Besatzungszeit in Wien. Durch detaillierte Beschreibungen tauchen wir allmählich in eine turbulente und herausfordernde Epoche ein, in der chaotische Verhältnisse, Korruption, Kriminalität und moralische Abgründe ihren Höhepunkt erreichten.
Durch diesen ungeschminkten Einblick in die Nachkriegsrealität gelingt es ihnen, nicht nur zu unterhalten, sondern auch ein eindringliches und authentisches Zeitporträt zu zeichnen, das zum Nachdenken anregt.
Die in der sogenannten "Internationalen Zone" im Herzen Wiens angesiedelte Handlung wird nicht chronologisch erzählt, sondern wechselt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitenebenen und Perspektiven.
Im Mittelpunkt steht der ehemalige Tierarzt und Kleinkriminelle Boris Kostoff, der nach seiner Haftentlassung versucht, seine alten, zwielichtigen Kontakte in Wien aufzuspüren. In Rückblicken erfahren wir allmählich mehr über seine Verstrickung in allerlei illegale Geschäfte, in deren Fokus der rumänische Schwarzhändler Georges Maine steht, der vom Zigarettenschmuggel bis hin zum Menschenhandel involviert war.
Skrupellose Schwarzmarkthändler, Unterweltler und Spione lavieren geschickt zwischen den Interessenskonflikten der verschiedenen Besatzungsmächte und verstricken sich dabei in ein undurchsichtiges Netz aus illegalen Aktivitäten und Spionage. Auch die westlichen Alliierten und die sowjetischen Truppen sind in die korrupten und kriminellen Machenschaften verwickelt und schlagen Profit aus den illegalen Geschäften. Unglaublich packend ist es mitzuverfolgen, wie das skrupellose Vorgehen der Gruppe zwielichtiger Akteure schließlich zum Verhängnis wird, sie sich in ihren eigenen Intrigen verfangen und schließlich zu Opfern ihrer eigenen Machenschaften und moralischen Verkommenheit werden.
Die Autoren erschaffen ein lebendiges, ungeschöntes Bild von Wien, so dass man sich beinahe körperlich in die zerstörte Stadt und den desolaten Alltag versetzt fühlt.
Die fesselnde Kraft des Romans entfaltet sich vor allem in seiner eindrucksvollen Schilderung der düsteren, beklemmenden Stimmung der Nachkriegszeit; insbesondere die schonungslos realistische Darstellung des Lebens in seiner ganzen Härte und Unbarmherzigkeit ist äußerst glaubwürdig und geht mit seiner Intensität unter die Haut.
Die komplexe und teils zerfaserte Erzählstruktur erschwert es mitunter, der Handlung vollständig zu folgen. Zwar mangelt es den Figuren an emotionaler Tiefe, doch die Autoren nutzen ihre Hintergrundgeschichten geschickt, um die moralischen Herausforderungen in einer Zeit des bloßen Überlebenskampfes eindringlich darzustellen. Allerdings bleibt die Charakterzeichnung etwas schablonenhaft, was es schwierig macht, sich wirklich in die inneren Konflikte der Figuren hineinzuversetzen.
Abgerundet wird der Roman durch ein sehr lesenswertes Nachwort von Günther Stocker, in dem er ausführlich eine interessante historische Einordnung vornimmt und zudem Bezug auf Graham Greenes Der dritte Mann nimmt.
FAZIT
Ein vielschichtiger Roman, der ein düsteres, atmosphärisch dichtes Bild des Nachkriegs-Wiens zeichnet. Mit Anleihen an die „hard-boiled“-Literatur gelingt den Autoren eine spannende Verbindung aus packender Handlung und scharfsinniger Gesellschaftskritik. Die realistische Darstellung von Korruption, Kriminalität und moralischen Abgründen macht den Roman zu einem eindringlichen Zeitporträt, das zum Nachdenken anregt und auch heute noch lesenswert ist.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der Roman ist eine Neuausgabe, die Autoren waren Zeitzeugen. Das Werk spielt in Wien der 1950er. Thematisiert werden die unterschiedlichen Besatzungszonen und daraus einhergehend die Schwierigkeiten nach dem Krieg wieder Fuß zu fassen. Schwarzhandel mit Zigaretten und Spirituosen aber auch …
Mehr
Der Roman ist eine Neuausgabe, die Autoren waren Zeitzeugen. Das Werk spielt in Wien der 1950er. Thematisiert werden die unterschiedlichen Besatzungszonen und daraus einhergehend die Schwierigkeiten nach dem Krieg wieder Fuß zu fassen. Schwarzhandel mit Zigaretten und Spirituosen aber auch Menschenhandel und Prostitution waren an der Tagesordnung. Man erlebt die Welt der Schmuggler und Kriminellen. Der Schreibstil war mir etwas zu zäh und langatmig. Aber die Wortwahl beamt einen ziemlich gut in diese Jahre. Daher ein gelungenes Zeitdokument, das mich aber nicht fesseln konnte. Vielleicht liegt das auch an der dargestellten Rolle der Frau oder an den Charakteren, die bis auf einen Schriftsteller, für mich nicht empathisch gezeichnet waren. Teilweise ein Verwirrspiel, manchmal steigt man nicht mehr durch, wer jetzt auf welcher Seite steht. Spion oder Gangster?
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Stetig bergab
Aus der Haft vorzeitig entlassen versucht Boris Kostoff rasch wieder Fuß im 1953 viergeteilten Wien zu fassen. Als Anker ist ein großer Geldbetrag in der Schweiz deponiert, doch um diesen zu lukrieren muss er erst an eine Schriftprobe des bereits verstorbenen Kumpans …
Mehr
Stetig bergab
Aus der Haft vorzeitig entlassen versucht Boris Kostoff rasch wieder Fuß im 1953 viergeteilten Wien zu fassen. Als Anker ist ein großer Geldbetrag in der Schweiz deponiert, doch um diesen zu lukrieren muss er erst an eine Schriftprobe des bereits verstorbenen Kumpans Georgi Maniu aus seiner alten Wohnung abholen. Dies gelingt und wegen des raschen Erfolges feiert er mit alten Freunden im „Casino“. Etwas berauscht erinnert er sich an die Zeit gleich nach dem zweiten Weltkrieg.
Österreich ist von den Besatzungsmächten in vier Teile gegliedert worden. In Wien wird der erste Bezirk – die Internationale Zone – von allen Vieren verwaltet. Die Lebensverhältnisse sind einfach, es herrscht überall Not, um zu überleben wird man zum Schleichhändler. Alles was benötigt wird erhält man im Untergrund (heutige Parallele ist das „dark net“). Aber schon bald geht es aufwärts für die Bevölkerung, für die Strizzis allerding stetig bergab. Amerikanische Zigaretten, einst als Tauschmittel verwendet, werden immer mehr am Schwarzmarkt gehandelt, es müssen neue Einnahmequellen erschlossen werden. Mit den Sowjets kann man Geschäfte machen – Menschenschmuggel. Dabei kommen Menschen ums Leben und Kostoff landet im Zuchthaus. Die Menschen, egal ob Mann oder Frau, sind alle mehr oder weniger in einer Spirale von Verbrechen gefangen, die sie immer weiter in den Orkus zieht.
Dor und Federmann haben den Weltkrieg mitgemacht und überlebt. Sie kennen die Halbwelt in der Strizzis wie Kostoff als Schwarzhändler reich geworden sind. Immer mit einem Fuß im Gefängnis und mit dem anderen unter den „oberen Zehntausend“ wo Geld keine Rolle spielt. Eine Zeit in der fast jeder sein ganzes Hab und Gut in einem Koffer untergebracht hat und man rasch sein Quartier wechseln musste. Der Roman ist 1953 erschienen und war einer der wenigen, die sich mit dem Leben in der besetzten Stadt auseinandergesetzt haben. Sie berichten direkt aus dem aktuellen Leben und nehmen auch Bezug auf aktuelle Ereignisse.
Für alle die sich für das Leben nach dem Krieg in Österreich interessieren. Ein Krimi ohne Polizei, jedoch mit Schwarzhandel, Geheimdiensten und Entführungen. Spannend sowieso und wer den Film „Der Dritte Mann“ kennt, weiß, warum sich die beiden Österreicher diesem Thema angenommen haben.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Zäh
Wien, internationale Zone, in der unmittelbaren Nachkriegszeit, Sammelpunkt für Besatzer, Besetzte, Flüchtlinge, Schmuggler, Geschäftsleute, Klein- und Großkriminelle. Jeder sucht, sein Leben zu meistern, der Vergangenheit zu entkommen, Geschäfte zu machen mit dem …
Mehr
Zäh
Wien, internationale Zone, in der unmittelbaren Nachkriegszeit, Sammelpunkt für Besatzer, Besetzte, Flüchtlinge, Schmuggler, Geschäftsleute, Klein- und Großkriminelle. Jeder sucht, sein Leben zu meistern, der Vergangenheit zu entkommen, Geschäfte zu machen mit dem Wiederbeginn eines neuen Lebens nach Jahren des Krieges, der Not, des Hungers, des Mangels. So auch Georges Maines, der mit dem Zigarettenschmuggel sein Geld verdient. Aber ein illegales Geschäft zieht das andere nach sich. Und man weiß nie, wer Freund und Feind ist, weil jeder bereit ist, für den eignen Vorteil den anderen zu verraten. Und neben dem Geldgeschäft spielt auch das politische eine Rolle. Aber auch bei den vermeintlichen Siegern wird schnell zum Verlierer, wer nicht mehr passt oder stört. Es sind noch immer unsichere Zeiten, in der ein kleiner Fehler oder ein blöder Zufall das eigene Leben schnell in Gefahr bringen kann. Und wer könnte da noch helfen, muss sich auch Georges Maines fragen.
Ich bin nicht warm geworden mit der Lektüre. Zu verwickelt und kompliziert am Anfang, zu viele Figuren und Nebenfiguren. Noch in der zweiten Hälfte werden neue Figuren eingeführt und verschwinden genauso schnell, wie sie aufgetaucht sind. Die Figuren, aber auch das Wien der Nachkriegszeit bleiben farb- und gesichtslos. Der Schreibstil ist spröde. Mir fehlt etwas, das mich mit in die Geschichte nimmt. Erst im letzten Drittel fügt sich so etwas wie ein roter Faden zusammen, mit dem es sich etwas flüssiger lesen lässt. Ich hatte aufgrund von Cover, Titel und angekündigter Story mehr erwartet.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Wien ist in der Nachkriegszeit in Besatzungszonen aufgeteilt. Da Vieles nicht zu bekommen ist, blüht der Schwarzhandel. Dadurch entstehen Organisationen, die sich auf den Zigarettenhandel spezialisieren. Dabei arbeiten diese mit Angehörigen der Besatzunsgsmächte zusammen und …
Mehr
Wien ist in der Nachkriegszeit in Besatzungszonen aufgeteilt. Da Vieles nicht zu bekommen ist, blüht der Schwarzhandel. Dadurch entstehen Organisationen, die sich auf den Zigarettenhandel spezialisieren. Dabei arbeiten diese mit Angehörigen der Besatzunsgsmächte zusammen und revalisieren untereinander. Spione arbeiten unter Decknamen für alle Seiten und es kommt auch zu Entführungen von Menschen, die unter Druck gesetzt und in Gefangenschaft genommen werden. Der Einband des Buches zeigt, wie sehr Militär und auch Zigaretten zu dieser Zeit verbreitet waren. Auch Passfälscher sind diesen Gruppen bekannt und werden genutzt. Bis irgendwann all die Kontrukte zusammen brechen und einer der führenden Köpfe lange in Haft muss. Als er entlassen wird, ist nichts mehr wie vorher und sein Hoffen auf eine gute Zukunft bricht zusammen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Gefährliches Wien
Anfang der 50er Jahre geht es Boris Kostoff, Doktor der Veterinärmedizin, gar nicht mal so schlecht. Seinen Gefängnisaufenthalt hat er hinter sich, schlitzohrig begibt er sich auf die Jagd nach Wohlstand. Früher Schwarzmarkthändler, jetzt skrupelloser …
Mehr
Gefährliches Wien
Anfang der 50er Jahre geht es Boris Kostoff, Doktor der Veterinärmedizin, gar nicht mal so schlecht. Seinen Gefängnisaufenthalt hat er hinter sich, schlitzohrig begibt er sich auf die Jagd nach Wohlstand. Früher Schwarzmarkthändler, jetzt skrupelloser Spekulant.
Zeitsprung zurück. Der Zigarettenschmuggel blüht. Und nicht nur der in einem Wien, in dem der größte Teil der Bevölkerung in Armut lebt, die politischen und sozialen Verhältnisse unklar sind.
Reinhard Federmann und Milo Dor geben Einblicke in die Besatzerzeit. Historische Ereignisse werden einbezogen. Menschenschmuggel, Entführungen, Zigarettenhandel und andere Verbrechen waren an der Tagesordnung. Schmutzige Geschäfte prägten den Alltag. Geheimdienste agierten hinterhältig. Verrat gegen Dollar war die Devise.
Die Autoren schreiben spannend, gut vorstellbar über diese Zeit. Aufstieg und Fall skrupelloser Figuren werden beschrieben.
Die Gedanken der Protas wirken authentisch, ihre Gefühle werden glaubhaft und lebendig geschildert.
Allerdings gibt es schwer nachvollziehbare Zeit- und Handlungssprünge, Charaktere werden mitten im Gespräch andere Personen, das ist verwirrend.
Dennoch: ein packender Roman über eine spannende Zeit, der den Leser in seinen Bann zieht und erhellende Fakten über eine unbekannte Epoche bietet.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Zeitgeschichtlich engagierter Thriller aus dem Osterreich nach 1950
Das Cover zeigt die bunt bevölkerte Szenerie der Nachkriegszeit mit Soldaten zwischen der Bevölkerung im Gedränge eines Platzes – passend zum Buchinhalt. Dieser Thriller spielt im Wien der Nachkriegszeit …
Mehr
Zeitgeschichtlich engagierter Thriller aus dem Osterreich nach 1950
Das Cover zeigt die bunt bevölkerte Szenerie der Nachkriegszeit mit Soldaten zwischen der Bevölkerung im Gedränge eines Platzes – passend zum Buchinhalt. Dieser Thriller spielt im Wien der Nachkriegszeit zwischen 1950 und 1955 unter dem Diktat der Amerikaner, Franzosen und Russen, die jeweils ihre eigenen, groß angelegten, kriminellen Interessen als Besatzungsmacht abwickeln. Natürlich spült es auch Schwarzhändler und Kriminelle aus der Bevölkerung, mit Flüchtlingen verschiedener Nationalität hervor, die nicht nur Zigaretten oder Kokain schmuggeln, sondern auch Menschen. Im ersten Wiener Gemeindebezirk als internationale Zone, den die vier alliierten Machte im Unterschied zu den anderen Stadtteilen gemeinsam verwalteten und kontrollierten, dem Tor zwischen Ost und West, spielen sich internationale Spionageaktivitäten und Menschenverschleppungen besonders unter Sowjetbehörden ab. Die gefährliche Atmosphäre in dieser aktionsreichen Handlung, kombiniert mit ein wenig Erotik, Alkohol, zwielichtigen Cafés und Bars, kommt ohne Ermittler aus. Die meisten Figuren sind mehr oder weniger in kriminelle Machenschaften verwickelt außer der Figur des Schriftstellers Petre Margul, Klar herausgestellt wird die labile staatliche Ordnung, die rechtliche Unsicherheit nicht nur beim Überschreiten der verschiedenen Demarkationslinien der Besatzungsmächte, die alle nur ihre eigenen Interessen verfolgen. Der mörderische Konkurrenzkampf unter korrupten Besatzungssoldaten, Schwarzhändlern und Spionen wird thematisiert und liefert insgesamt ein engagiertes Zeitzeugnis über ein Österreich der fünfziger Jahre. Sehr interessant!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für