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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Einen sehr zeitgemäßen Roman über Liebe in den den 2020ern hat Sheena Patel da geschrieben, meint Rezensentin Cornelia Geißler. Das aus knappen Miniaturen montierte Buch dreht sich um eine anonyme Ich-Erzählerin, die eine anonyme andere Frau stalkt und ein gleichfalls anonymes männliches Objekt der Begierde, so die Rezensentin. Die Hauptfigur verbringe einen Großteil ihres Lebens in den sozialen Netzwerken des Internets. Geprägt sei sie jedoch auch von der indischen Herkunft ihrer Familie, zum Beispiel, wenn sie mangelndes Verständnis weißer Menschen für die Perspektive Nicht-Weißer beklagt. Insgesamt ist Geißler ziemlich begeistert von Patels Buch, das seine volle Wucht erst nach der Lektüre entfalte.

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"Ein Roman, der aufgreift, was aktuell Debatten um Machtverhältnisse zwischen Geschlechtern und Schichten prägt und der die Formen zum Spiegel der Psyche der Erzählerin macht - im Rhythmus von Social-Media-Posts. Sheena Patel gibt einer Figur das Wort, die Beziehungen nur im Modus Sieg oder Niederlage denken kann und Leben nur im Modus Kämpfen." Michael Schmitt, 3sat Kulturzeit, 14.6.23

"In kurzen knallenden Sätzen und Kapiteln schreibt Sheena Patel in ihrem Debütroman schonungslos über das heutige Großbritannien, dessen Kolonialvergangenheit und strukturellen Rassismus. Sie entblättert mühelos die Inszenierungs- und Überwachungsmechanismen sowie Narrative von Social Media-Plattformen. Versöhnlich ist dieser Roman nicht, dafür ein literarisches Statement der Gegenwart, das wunderbar von Annabelle Assaf ins Deutsche übertragen wurde und für den Sheena Patel völlig zurecht dieses Jahr "British Book Award" in der Kategorie "Entdeckung" (Discover Award) erhalten hat." Lara Sielmann, Deutschlandfunk Kultur Lesart, 01.06.2023

"Obwohl die Handlungen der Protagonistin oft so verwerflich sind - Betrügen, Lügen, Stalking - fühlt man sich ihr so nah, wie lange keiner anderen Roman (Anti-) Heldin. I'm a fan zeigt auf tragisch-komische Weise, was es heißt, als Millenial nach Liebe zu suchen und sich ständig auf Social Media mit anderen zu vergleichen." Charlotte Lüder, stern.de, 29.7.23

"Wer selbst regelmässig auf Instagram Zeit verbringt, ab und zu ein paar hübsche Bilder postet, den werden die Beschreibungen von Patel über die Instagram-Ästhetik und die Absurditäten der übertriebenen Inszenierung fast schon schmerzen. Viel mehr aber noch als eine Erzählung über soziale Netzwerke ist I'm a Fan eine Geschichte über toxische Machtdynamiken. Es geht um Herkunft und Status. Patel greift sowohl die Kolonialgeschichte Großbritanniens als auch gegenwärtige Rassismusthemen auf." Lea Hagmann, NZZ Bellevue, 18.7.23

"I'm a Fan [ist] praktisch Pflichtlektüre für alle, die sich eben für diese Zeitgeist- und Dekadenzphänomene interessieren. Um es in der Sprache der Verkaufsalgorithmen zu sagen: Wer Leif Randt mag, wird auch Sheena Patel mögen." Jan Küveler, Welt am Sonntag, 4.6.23

"Ein fantastischer Roman." WDR 5 Cosmo, 19.05.2023

"Sheena Patel geht in ihrem Debüt gleichzeitig unterhaltsam, aber auch differenziert mit Themen unserer Zeit um: ungleiche Machtverhältnisse, soziale Herkunft, Race und der Einfluss Sozialer Medien. Geschrieben ist das Buch in sehr kurzen Kapiteln mit humorvollen Titeln. Das liest sich fast schon wie die Caption unter einem Instagram-Post. Dadurch entwickelt Patels Roman ein krasses Tempo, einen Sog - ganz wie beim Scrollen eines Feeds." Tamara Marszalkowski, Missy Magazin, 7.5.2023

"Patel montiert die kurzen Kapitel dieser frechen sozialpolitischen Nabelschau zu einem faszinierenden rhythmischen Ganzen, voller Zeitsprünge, Ellipsen und unterschiedlicher Textsorten." Judith Hoffmann, ORF Ö1, 19.05.2023

"Die scheinbar naive Ich-Erzählerin entpuppt sich als messerscharfe Beobachterin. Ungeniert, ungehobelt und in brillanten Sprachbildern hinterfragt und kritisiert sie nicht nur ihr eigenes Verhalten, sondern auch die Auswüchse von Rassismus, Klassismus, Machtmissbrauch und sozialer Abhängigkeit. ... I'M A FAN begeistert, polarisiert, entfacht wilde Diskussionen und katapultierte die Autorin in die Oberliga der britischen Gegenwartsliteratur." Judith Hoffmann, ORF Ö1, 19.05.2023
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