Ali Land
Broschiertes Buch
Ich bin böse
Psychologischer Spannungsroman. Deutsche Erstausgabe
Übersetzung: Hauser, Sonja
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Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer Serienmörderin. Und diese konnte nur gefasst werden, weil Milly der Polizei entscheidende Hinweise gegeben hatte. Jetzt wird ihrer Mutter der Prozess gemacht, und Milly wird plötzlich von Gewissensbissen heimgesucht. In ihrer Pflegefamilie findet das Mädchen keine Unterstützung, um diese schwere Zeit zu überstehen - im Gegenteil: Phoebe, die leibliche Tochter, hasst Milly von ganzem Herzen und versucht mit ...
Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer Serienmörderin. Und diese konnte nur gefasst werden, weil Milly der Polizei entscheidende Hinweise gegeben hatte. Jetzt wird ihrer Mutter der Prozess gemacht, und Milly wird plötzlich von Gewissensbissen heimgesucht. In ihrer Pflegefamilie findet das Mädchen keine Unterstützung, um diese schwere Zeit zu überstehen - im Gegenteil: Phoebe, die leibliche Tochter, hasst Milly von ganzem Herzen und versucht mit allen Mitteln, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und damit weckt sie in Milly eine verborgene Seite. Eine böse Seite. Denn Milly ist die Tochter ihrer Mutter ...
Land, Ali
Ali Land hat Psychologie studiert, ihr Hauptforschungsgebiet war die Psyche von Heranwachsenden, und ihre Doktorarbeit trägt den Titel "Children Who Kill". Für ihren ersten Roman "Ich bin böse" hat sie sich von "Der Herr der Fliegen", "Die Wespenfabrik" und dem wahren Fall der britischen Serienmörderin Rosemary West inspirieren lassen.
Ali Land hat Psychologie studiert, ihr Hauptforschungsgebiet war die Psyche von Heranwachsenden, und ihre Doktorarbeit trägt den Titel "Children Who Kill". Für ihren ersten Roman "Ich bin böse" hat sie sich von "Der Herr der Fliegen", "Die Wespenfabrik" und dem wahren Fall der britischen Serienmörderin Rosemary West inspirieren lassen.
Produktdetails
- Goldmann Taschenbücher 48456
- Verlag: Goldmann
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2017
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 179mm x 29mm
- Gewicht: 328g
- ISBN-13: 9783442484560
- ISBN-10: 3442484561
- Artikelnr.: 44124840
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Was für ein brillantes Buch: Realistisch, schockierend, überzeugend!" T.R. Richmond
MEINUNG:
Obwohl Millys Mutter im Gefängnis sitzt, ist sie für Milly immer noch stets präsent. Milly spricht in dem Buch immer von „Du“ als ob sie mit ihr direkt sprechen würde. Es gelingt ihr schwer sich von ihr zu lösen. Es ist erschreckend, dass Milly sich …
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MEINUNG:
Obwohl Millys Mutter im Gefängnis sitzt, ist sie für Milly immer noch stets präsent. Milly spricht in dem Buch immer von „Du“ als ob sie mit ihr direkt sprechen würde. Es gelingt ihr schwer sich von ihr zu lösen. Es ist erschreckend, dass Milly sich nicht sicher fühlt, obwohl sie doch in Sicherheit zu sein scheint. Ihre Angst kriecht förmlich durch jede Seite. Man hat immer den Eindruck, dass ihre Mutter übermächtig zu sein scheint. Wenn man darüber weiter nachdenkt, dann kann man davon ausgehen, dass viele Opfer von physischer und psychischer Gewalt immer noch von ihrem Peiniger beeinflusst werden, obwohl dieser im Gefängnis ist oder vielleicht schon gar nicht mehr lebt. Die Autorin weiß hier, von was sie schreibt, denn sie ist Psychologin und hat mit solchen Jugendlichen zusammen gearbeitet. Jugendliche wie Milly sind dauerhaft geschädigt und ein normales Leben wird nie mehr möglich sein.
Das Buch beschäftigt sich unterschwellig immer mit der zentralen Frage, wie viel Schaden Millys Mutter in ihr angerichtet und inwieweit sie ihre psychopatischen Wesenszüge wohl geerbt haben könnte. Ihre körperlichen Schäden werden nur angedeutet und nicht voller Gänze beschrieben, aber es genügt schon, um sich in seiner Fantasie ganz furchtbare Dinge auszumalen.
Die Autorin verwendet durchgehend relativ kurze Sätze. In den Schreibstil musste ich mich erst reinfinden, aber das ging relativ schnell. Die kurzen Sätze hinterlassen schnell die vermutlich gewünschten Gefühle wie Grauen, Angst, Beklemmung und auch Fassungslosigkeit, aber auch Spannung ab der ersten Seite.
Mit Milly hat man natürlich Mitleid, weil sie ja das Opfer ist, aber es fiel mir schwer sie so richtig zu durchschauen. Es bleibt immer die Frage, ob sie einem vielleicht nicht etwas vorspielt. Ich möchte gar nicht weiter viel dazu sagen, denn Milly muss hier einfach selbst erleben, denn sie ist die zentrale Person des Romans. Auch am Ende, weiß ich nicht, was ich von ihr halten soll. Mir stellt sich immer noch die Frage, ob sie nur Opfer ihrer Mutter ist oder ob an dieser Vererbbarkeit ihrer Wesenszüge etwas dran ist.
Die Autorin hat sich bei ihrem Roman von Herr der Fliegen inspirieren lassen, was sich vor allem in den Szenen in der Schule und dem Verhältnis zu Phoebe widerspiegelt, die keine Gelegenheit auslässt Milly auf sehr üble Weise zu schikanieren. Auch hier tun sich wirkliche Abgründe auf.
Nach Beendigung des Romans hatte ich erstmal das dringende Bedürfnis ein fröhliches, unverfängliches Buch zu lesen, um meine Gedanken von diesem düsteren Buch wegzutreiben. Man kann auch nicht wirklich von einem Happy End sprechen, sondern es hinterlässt einen verdammt schalen Nachgeschmack und so ein bisschen bekommt man Zweifel an dem Glauben an das Gute im Menschen. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, glaube ich keinesfalls, dass das so in der Realität nicht passieren kann.
FAZIT:
Der Psychothriller ist faszinierend und abstoßend zu gleich. Auch wenn die Abgründe, die sich aufgetan haben immer größer wurden, konnte ich nicht aufhören zu lesen. Es ist definitiv nichts für Zartbesaitete und nach dem Ende fällt es erst einmal schwer noch an das Gute im Menschen zu Glauben. Man sollte sich im Klaren sein, dass man hier keine leichte Kost bekommt. Insgesamt ein herausragendes Debüt und mit keinem Psychothriller vergleichbar, den ich bisher gelesen habe. Eine Geschichte, bei der ich keine Zweifel habe, dass es genauso auch in der Realität passieren könnte.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
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Sichtweise/Erzählstil: Die Geschichte wird in Ich-Form aus Milly's Sicht erzählt. Recht emotionslos folgen wir ihrem Bericht eines Lebens, zudem sie keinen Zugang findet. Relativ trocken folgt der Leser den Spuren eines traumatisierten, seelisch zerstöretem Kind. Eine …
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Sichtweise/Erzählstil: Die Geschichte wird in Ich-Form aus Milly's Sicht erzählt. Recht emotionslos folgen wir ihrem Bericht eines Lebens, zudem sie keinen Zugang findet. Relativ trocken folgt der Leser den Spuren eines traumatisierten, seelisch zerstöretem Kind. Eine Erzählweise, die dazu führt, schwerlich eine Verbindung zu der Protagonistin aufzubauen. Man hat eher das Gefühl Zuschauer zu sein, trotz der Ich-Erzählung. Man bleibt aussen vor und kann Milly's Handlungen kaum nachvollziehen.
Spannung/Story:!!TRIGGERWARNUNG!! Die Geschichte geht ohne umschweife direkt los, als Milly ihre Aussage auf der Polizeiwache macht. Nur langsam und mit einzelnen Puzzleteilen setzt sich das grausame Bild zusammen, unter welchen Bedingungen Milly aufgewachsen ist und welchen Qualen sie sich in der Pflegefamilie stellen muss. Spannung kommt hier kaum bis gar nicht auf. Man kann sich recht schnell denken, wie das alles ausgeht und wozu Milly fähig ist. Der wie bereits beschrieben nüchterne Erzählstil zieht alles ganz schön in die Länge, sodass ich nach ca 100 Seiten direkt zum Ende gesprungen bin. Das Ende kam für mich wirklich unerwartet.
Jedoch muss ich betonen, das dieses Buch keine leichte Lektüre ist. Für Personen mit schwachen Nerven oder einer persöhnlichen Geschichte, ist dieses Buch nichts. Die Beschriebenen Szenen der Gewalt und des sexuellen Missbrauchs haben bei mir Bauchschmerzen verursacht und die Vorstellung, das sowas real sein könnte, lässt einen erschaudern. Leider hätte die Ausarbeitung der Geschichte besser sein können.
Fazit: Eine grausame Geschichte, bei der man durchhalten muss. Für mich jedoch leider ein totaler Reinfall.
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"Ich bin böse" findet sich auf den Seiten von Onlineshops meist in der Sparte 'Krimi' oder 'Thriller', aber es hat schon seine Gründe, warum der Verlag sich stattdessen für die zurückhaltendere Bezeichnung 'Psychologischer Spannungsroman' auf dem Cover entschieden hat. …
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"Ich bin böse" findet sich auf den Seiten von Onlineshops meist in der Sparte 'Krimi' oder 'Thriller', aber es hat schon seine Gründe, warum der Verlag sich stattdessen für die zurückhaltendere Bezeichnung 'Psychologischer Spannungsroman' auf dem Cover entschieden hat.
Ja, es gibt ein Gerichtsverfahren – aber es geht nicht wirklich (oder zumindest nicht zentral) um die Aufklärung des Falls. Ja, es gibt eine Serienmörderin – aber die Auswirkungen ihrer Taten auf die Psyche ihrer Tochter sind für die Geschichte wichtiger als der Keller voller Kinderleichen. (Damit verrate ich nicht zuviel, denn man erfährt schon ganz am Anfang, was der Mutter vorgeworfen wird.)
Das Buch beschönigt nichts. Das heißt jedoch keineswegs, dass der grausame Tod eines kindlichen Opfers im Detail beschrieben wird, womöglich noch seitenlang und voyeuristisch. Das ist gar nicht nötig: Millys kurze Gedankenblitze, Erinnerungsfetzen an den Gestank im Keller oder das Guckloch, durch das sie die Taten ihrer Mutter beobachten musste, reichen vollkommen aus, um einen Einblick zu gewähren in das Grauen, aus dem Millys Kindheit hinter der Fassade der Normalität bestand.
Würde man das Buch wirklich nur auf das reduzieren, was in der beschriebenen Zeitspanne faktisch passiert, dann wäre das erstaunlich wenig. Daher kann ich mir vorstellen, dass viele Leser es vielleicht sogar langweilig finden könnten. Für den Krimifan zu wenig geschickt konstruierte Wendungen, für den Thrillerfan zu wenig Blut und psychologische Daumenschrauben.
Ich fand das Buch unglaublich spannend und habe es während einer langen Zugfahrt am Stück gelesen. In meinen Augen ist es eine Spannung, die einzig und allein darauf beruht, Millys Entwicklung zu beobachten – und dabei nach und nach zu realisieren, wie fremdartig sie wirkt, wie weit entfernt von 'normalem' Denken und Handeln.
Der deutsche Titel und der Klappentext scheinen schon vorwegzunehmen, was das Trauma ihrer Erlebnisse aus Milly gemacht hat: ein böses Abbild ihrer Mutter. Aber stimmt das denn so? Der englische Titel stellt es weniger eindeutig dar: "Good Me, Bad Me", also "Gutes Ich, Böses Ich".
Und tatsächlich lässt sich Milly nicht so einfach einordnen in die eine oder andere Schublade. Sie ist aufgewachsen in einer albtraumhaften, pervertierten Normalität, mit einem Wertesystem, das alle üblicherweise an Kinder vermittelten Werte ad absurdum führt. Daher lässt sich ihr Verhalten meines Erachtens zwar oberflächlich betrachtet in verschiedenen Szenen als gut oder böse einschätzen, aber bedeutet das wirklich, dass sie das von Grund auf ist?
"Anders. Ich hatte keine Wahl.
Ich verspreche.
Ich verspreche, so gut wie möglich zu sein.
Ich verspreche, es zu versuchen."
(Zitat)
Milly ist ein zutiefst traumatisiertes Mädchen, und das spiegelt sich auch in ihrer Sprache wieder, in kurzen, abgehackten Sätzen. Mal hat sie dennoch etwas Verträumtes, beinahe Poetisches...
"Hast du je von einem weit entfernten Ort geträumt? Ich schon.
Von einem Feld voller Mohnblumen.
Winzige rote Tänzer, die sich fröhlich im Walzertakt wiegen.
Deren Blütenblätter auf einen Pfad zum Ufer weisen. Rein und unberührt."
(Zitat)
...dann wirkt sie wieder emotional abgestumpft.
"Durch meine Bluse hindurch ertaste ich die Erhebungen an meinen Rippen. Das vertraute Muster der verborgenen Narben. Eine Sprache, die nur ich verstehe. Ein Code, eine Landkarte. Brailleschrift auf meiner Haut. Wo ich war, was dort mit mir passiert ist."
(Zitat)
Auch die anderen Charaktere enthüllen nach und nach ihre persönlichen Abgründe – wenn auch keine so tiefen wie die von Milly. Es gibt in diesem Buch nur wenige Menschen, die wirklich als Sympathieträger taugen, und dennoch haben sie mich gefesselt, weil sie auf mich sehr glaubhaft wirkten.
Der Schreibstil ist erstmal ein wenig gewöhnungsbedürftig, gibt Millys innere Zerrissenheit jedoch perfekt wieder.
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