Daniel Finkelstein
Gebundenes Buch
Hitler, Stalin, meine Eltern und ich
Eine unwahrscheinliche Überlebensgeschichte »Großartig, episch, bewegend und wichtig!« - Robert Harris
Übersetzung: Schaden, Barbara
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Daniel Finkelsteins bedeutendes Buch ist ein eindringliches Porträt seiner Mutter und seines Vaters und ihrer erschütternden Erfahrungen von Verfolgung, Widerstand und Überleben im Zweiten Weltkrieg.Daniels Mutter Mirjam wurde in Berlin geboren. Ihr Vater Alfred Wiener war der Erste, der erkannte, was für eine Gefahr von Hitler für die Juden ausging. Ab 1933 katalogisierte er die Nazi-Verbrechen minutiös. Er floh mit der Familie nach Amsterdam und verlegte seine Bibliothek nach London. Aber noch vor der Übersiedlung von Frau und Kindern marschierten die Deutschen in Holland ein und schi...
Daniel Finkelsteins bedeutendes Buch ist ein eindringliches Porträt seiner Mutter und seines Vaters und ihrer erschütternden Erfahrungen von Verfolgung, Widerstand und Überleben im Zweiten Weltkrieg.
Daniels Mutter Mirjam wurde in Berlin geboren. Ihr Vater Alfred Wiener war der Erste, der erkannte, was für eine Gefahr von Hitler für die Juden ausging. Ab 1933 katalogisierte er die Nazi-Verbrechen minutiös. Er floh mit der Familie nach Amsterdam und verlegte seine Bibliothek nach London. Aber noch vor der Übersiedlung von Frau und Kindern marschierten die Deutschen in Holland ein und schickten sie nach Bergen-Belsen.
Daniels Vater Ludwik kam in Lwiw als einziges Kind einer wohlhabenden jüdischen Familie zur Welt. Nach der Aufteilung Polens durch Hitler und Stalin 1939 wurde die Familie von den Kommunisten zusammengetrieben und zur Zwangsarbeit in einen sibirischen Gulag geschickt. Ludwik arbeitete in einer Kolchose und überlebte die eisigen Winter in einem winzigen Haus aus Kuhdung.
Daniels Mutter Mirjam wurde in Berlin geboren. Ihr Vater Alfred Wiener war der Erste, der erkannte, was für eine Gefahr von Hitler für die Juden ausging. Ab 1933 katalogisierte er die Nazi-Verbrechen minutiös. Er floh mit der Familie nach Amsterdam und verlegte seine Bibliothek nach London. Aber noch vor der Übersiedlung von Frau und Kindern marschierten die Deutschen in Holland ein und schickten sie nach Bergen-Belsen.
Daniels Vater Ludwik kam in Lwiw als einziges Kind einer wohlhabenden jüdischen Familie zur Welt. Nach der Aufteilung Polens durch Hitler und Stalin 1939 wurde die Familie von den Kommunisten zusammengetrieben und zur Zwangsarbeit in einen sibirischen Gulag geschickt. Ludwik arbeitete in einer Kolchose und überlebte die eisigen Winter in einem winzigen Haus aus Kuhdung.
Daniel Finkelstein, geboren 1962, hat an der London School of Economics und der City University of London studiert und ist heute politischer Kommentator und Kolumnist für The Jewish Chronicle und The Times, für die er viele Jahre als Chefredakteur gewirkt hat. Er wurde bereits viermal zum politischen Kolumnisten des Jahres gewählt und ist seit Kurzem Mitglied des Vorstands des Chelsea Football Club. 1997 wurde er als Officer in den Order of the British Empire aufgenommen, 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der City University of London und 2013 wurde er zu einem Mitglied des House of Lords ernannt. Er ist Vice President des Jewish Leadership Council, hat drei Kinder und lebt in London.
Produktdetails
- Verlag: Hoffmann und Campe
- Artikelnr. des Verlages: 0001666
- Seitenzahl: 528
- Erscheinungstermin: 4. Januar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 144mm x 211mm x 46mm
- Gewicht: 628g
- ISBN-13: 9783455016666
- ISBN-10: 3455016669
- Artikelnr.: 67724500
Herstellerkennzeichnung
Hoffmann und Campe Verlag
Harvestehuder Weg 42
20149 Hamburg
vertrieb@hoca.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Arno Orzessek liest in diesem Buch vom "Geist der Überwindung": Die Eltern von Daniel Finkelstein haben Hitler und Stalin überlebt, KZs und Gulags, davon erzählt Finkelstein berührend. Orzessek lobt, dass es dem Autor gelingt, die private Geschichte seiner Eltern anspruchsvoll mit "britischer Anti-Flüchtlingspolitik" und der "Organisation der Konzentrationslager" zu verbinden. Von menschlicher Kraft zeugt dieses Buch, ohne zur vereinfachenden Heldenverehrung zu werden, findet der Kritiker, der überzeugt empfiehlt: "Lesen sie selbst!"
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine brillante Tour de Force, ein zutiefst persönlicher Bericht über die Verbrechen des 20. Jahrhunderts, voller Menschlichkeit, Großzügigkeit und Weisheit.« Philippe Sands
Bemerkenswerte Familiengeschichte
In Zeiten, in denen der Rechtsruck deutlicher denn je zu spüren ist, kann es einfach nicht genügend Lektüre geben, die daran erinnert, wie wichtig es ist, das Vergangene nicht zu vergessen. Ein wichtiger und sehr emotionaler Beitrag zu diesem Thema …
Mehr
Bemerkenswerte Familiengeschichte
In Zeiten, in denen der Rechtsruck deutlicher denn je zu spüren ist, kann es einfach nicht genügend Lektüre geben, die daran erinnert, wie wichtig es ist, das Vergangene nicht zu vergessen. Ein wichtiger und sehr emotionaler Beitrag zu diesem Thema ist Daniel Finkelsteins Buch "Hitler, Stalin meine Eltern und ich", in dem er die ergreifende und bewegende Geschichte seiner Familie zugänglich macht.
Vielleicht es es grade der persönliche Bezug, das direkte Betroffensein von Finkelstein, warum dieses Buch so eindringlich, emotional und außergewöhnlich fesselnd geschrieben ist. Es ist die Art und Weise, wie der Autor die Ereignisse formuliert und damit seine Leserschaft an die Seiten bindet. Zum einen dringt er in das Innerste seiner Leser:innen vor, in dem er mit ungeschönten Worten und sehr plastischen Bildern das grausamste Verbrechen gegen die Menschlichkeit schildert und zum anderen ist er einfühlsam und bedächtig, um seine Familienmitglieder nicht zusätzlich zu dem erlittenen Leid und Unrecht noch zu verletzen.
Es ist eine Geschichte, die von Hoffnungslichtern erzählt, als es keine Hoffnung mehr gab und die die Leser:innen dazu bewegt, nachzudenken. und sich intensiver mit der Thematik zu befassen. Nicht nur über das Gelesene, sondern über das, was gerade passiert, denn Geschichte darf sich nicht wiederholen.
Finkelsteins Buch ist keine Abrechnung, sondern Mahnmal, liebevolle Erinnerung und eindringliche Warnung zugleich.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der britische Journalist Daniel Finkelstein erzählt in diesem Buch die Geschichte seiner Familie, die nicht nur der Shoa sondern auch dem stalinistischen Regime entkommen sind.
Der Autor geht der Frage nach, wie die Finkelsteins es fertiggebracht haben, diese Traumata zu überstehen und …
Mehr
Der britische Journalist Daniel Finkelstein erzählt in diesem Buch die Geschichte seiner Familie, die nicht nur der Shoa sondern auch dem stalinistischen Regime entkommen sind.
Der Autor geht der Frage nach, wie die Finkelsteins es fertiggebracht haben, diese Traumata zu überstehen und trotzdem normal zu bleiben. Das liest sich dann, als er erfährt, dass Präsident Reagan die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen besuchen wird, unter anderem so:
„Mum, Reagan fährt nach Bergen-Belsen!“ Ohne sich umzudrehen, antwortete sie: „Na und, da war ich auch.“
Obwohl Finkelsteins Großvater mütterlicherseits, der Berliner Jude Alfred Wiener, die Gefahr, die von Hitler ausgeht, recht früh erkannt hat, entscheidet er sich recht spät, zu spät für die Flucht. Die Familie wird gefangen genommen und nach Bergen-Belsen deportiert. Dort entgeht sie in letzter Minute der Gaskammer.
Die Familie väterlicherseits, wohlhabende polnische Juden, erlebt den stalinistischen Terror als sie nach dem Hitler-Stalin-Pakt vom kommunistischen Regime in einen sibirischen Gulag deportiert werden.
Meine Meinung:
In Zeiten, in denen Antisemitismus wieder „salonfähig“ ist und in Russland ein Diktator herrscht, der alle jene, die nicht seiner Meinung sind, in Straflager deportiert oder umbringen lässt, ist dieses Buch sehr wichtig. Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt?
„Was meinen Eltern widerfahren ist, wird mir nicht so leicht widerfahren. Auch nicht meinen Kindern. Aber es könnt passieren? Ja, auf jeden Fall.“
Daniel Finkelstein schildert die Mitglieder seiner Familie allen ihren Schrullen sehr liebevoll. Sie haben trotz aller Gräuel ihren Humor nicht verloren. Sie haben weder vergessen noch verziehen, aber „überwunden“.
Daniel Finkelsteins Buch ist keine Abrechnung mit zwei mörderischen Regimes, sondern eine liebevolle Erinnerung an seine Familie und eindringliche Warnung an seine Leser zugleich.
Fazit:
Dieser Familiengeschichte, die von Hoffnungsschimmern erzählt, als es keine Hoffnung mehr gegeben hat, gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eiserner Überlebenswille hat die Eltern gerettet
Daniel Finkelstein hat ein gehörig Maß an Schicksal und Erinnerungskultur, dass er schultern muss. Er lebt in Großbritannien, aber seine Wurzeln sind breit gefächert: Der Vater Ludwik stammt aus Lemberg (der Stadt mit den …
Mehr
Eiserner Überlebenswille hat die Eltern gerettet
Daniel Finkelstein hat ein gehörig Maß an Schicksal und Erinnerungskultur, dass er schultern muss. Er lebt in Großbritannien, aber seine Wurzeln sind breit gefächert: Der Vater Ludwik stammt aus Lemberg (der Stadt mit den vielen Namen und Herrschern), seine Mutter Mirjam aus Berlin. Während des Zweiten Weltkrieges erleben und überleben die Eltern sowohl den Holocaust als auch Stalins Regime. Insbesondere die Lebensgeschichte der Großeltern wird im Buch ausführlich beschrieben. Großvater Alfred Wiener, einen bekannter jüdischer Publizist und aktiver Gegner der Nazis, und seine Aktivitäten hat Daniel Finkelstein stark im Fokus. Aber auch die dramatischen Ereignisse in Lemberg, verbunden mit dem Tod des Großvaters Finkelstein, bestimmen seine Recherchen. Der Autor geht sicher davon aus, dass nicht alle seine Leser mit der Geschichte vertraut sind, vieles beschreibt er aus meiner Sicht zu ausführlich. Interessanter sind für mich die persönlichen Erlebnisse der Familienmitglieder, die Furchtbares und eigentlich Unvorstellbares erdulden und erleiden müssen. Sei es die "Verbannung" der Großmutter mit Finkelsteins Vater Ludwik, damals ein Zehnjähriger, in den unwirtlichen Kaukasus oder die Verfolgung und Deportation seiner Mutter, Tanten und Großmutter. All das ist heute schwer zu verkraften, ich gehöre zur Nachkriegsgeneration wie auch Daniel Finkelstein. Ich habe mit ihm gemeinsam, dass er alles, aber auch wirklich alles über seine jüdischen Wurzeln und die Schicksale jedes einzelnen erfahren will. Dass es ihm nicht leicht fällt, auch Passagen mit langen Erklärungen wegzulassen, kann ich verstehen. Für die Lesbarkeit dieses Buches mit über 500 Seiten wäre es besser gewesen.
Fazit: Eiserner Wille und eine nicht unterzukriegende Hoffnung haben die Eltern von Daniel Finkelstein überleben und weiterleben lassen. Ein lesenswertes Stück Geschichte.
#HitlerStalinmeineElternundich #NetGalleyDE
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Wer behauptet, er könne verstehen oder nachempfinden, was Menschen während des „Dritten Reiches“ erleiden mussten, der hat den Ernst der Lage nicht erkannt. So klar muss man das sagen. In seinem Buch „Hitler Stalin meine Eltern und ich“ schreibt Daniel Finkelstein …
Mehr
Wer behauptet, er könne verstehen oder nachempfinden, was Menschen während des „Dritten Reiches“ erleiden mussten, der hat den Ernst der Lage nicht erkannt. So klar muss man das sagen. In seinem Buch „Hitler Stalin meine Eltern und ich“ schreibt Daniel Finkelstein das, was seine Eltern und Großeltern vor, während und nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs durchlebten.
Schon früh erkannte Daniels Großvater, was auf Deutschland zukommt. Die Anzeichen dafür gab es bereits im November 1918, kurz nach dem Waffenstillstand. Alfred Wiener warnte vor einem Antisemitismus ungeahnten Ausmaßes. Es interessierte aber kaum einen Menschen und die Warnungen wurden als unhaltbar abgetan. Wie es auch heute etliche versuchen, so wollte er die Menschen mit Fakten aufklären. Stieß allerdings auf taube Ohren. Viele von ihnen mochten Herrn Hi zwar auch nicht, meinten aber, dass die Partei doch harmlos sei. (Wie heute?)
Das Buch liest sich wie ein spannender Roman. Dabei ist es der Bericht über einen Lebensabschnitt, wie er grausamer nicht sein kann. Der Großvater von Herrn Finkelstein war übrigens maßgeblich am Prozess gegen die Herausgeber von „Protokolle der Weisen von Zion“ beteiligt. Mehr verrate ich jetzt aber nicht. Viele Fotos der Familie und ein Register der hier erwähnten Menschen zeugen von der Authentizität des Werkes. Zudem gibt es 552 Fußnoten, die im Anhang näher erläutert werden. Dieses Buch lege ich jedem ans Herz. Vor allen Dingen jenen, die von der Harmlosigkeit heutiger Rechter Vereinigungen überzeugt sind. Für mich ein Highlight im Lesejahr 2024.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für