PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Jede Berührung ist Teil einer Schuld, die älter ist als sie selbst. Greta und Jannis waren Nachbarskinder. Als Jannis Greta schüchtern fragte, ob er ihr Bruder sein darf, war sie einverstanden. Jahre später küsst sie ihn mitten auf den Mund. Sie verlieben sich wie naturgewollt - und dürfen doch kein Liebespaar sein. Ein Geheimnis ihrer Familien, ein Geröllfeld, bald ein ganzer Gebirgszug liegt zwischen ihnen. Während Jannis in der Stadt bleibt, zieht sich Greta ins letzte Dorf im Gebirge zurück, wo vieles anders ist, als es scheint. Die Kinder, die sie mit ihrer Großtante Severine um...
Jede Berührung ist Teil einer Schuld, die älter ist als sie selbst. Greta und Jannis waren Nachbarskinder. Als Jannis Greta schüchtern fragte, ob er ihr Bruder sein darf, war sie einverstanden. Jahre später küsst sie ihn mitten auf den Mund. Sie verlieben sich wie naturgewollt - und dürfen doch kein Liebespaar sein. Ein Geheimnis ihrer Familien, ein Geröllfeld, bald ein ganzer Gebirgszug liegt zwischen ihnen. Während Jannis in der Stadt bleibt, zieht sich Greta ins letzte Dorf im Gebirge zurück, wo vieles anders ist, als es scheint. Die Kinder, die sie mit ihrer Großtante Severine umsorgt, wurden ausgesetzt - weil es ihnen an Kraft und Ausdruck fehlte. Täglich schimpft Severine über die Väter und schweigt über die Mütter: "Hast du Gott heute schon gedankt, dass du keinen Mann hast?" "Nein, aber ich werde es noch machen", antwortet Greta dann und sagt nicht, wohin sie für Tage, mehr noch für die Nächte durchs Gebirge reist.Sarah Kuratles betörend schöner Debütroman führt in eine zart schwebende, intime, zuweilen surreale Welt. Er bewegt sich in einem märchenhaften Raum, der sich einer zeitlichen und geografischen Zuordnung entzieht. In eindrucksvollen Bildern ergründet die Autorin den Zauber des Spürens und die Tragik hinter dem, was recht und richtig scheint. Ihre Sätze sind voller Melodie, kein Wort ist zufällig, wenn sie vom Leben und Lieben in der Abgrenzung erzählt.
Geboren 1989 in Bad Ischl, aufgewachsen dies- und jenseits der österreichisch-schweizerischen Grenze und in beiden Ländern daheim. Sie studierte Germanistik und Philosophie. Ihre Erzählungen und Gedichte erschienen in den Literaturzeitschriften "manuskripte", "wespennest" und "Die Rampe". Für ihr Schreiben wurde sie mit dem "manuskripte"-Förderpreis und dem rotahorn-Literaturpreis ausgezeichnet. Sie war Finalistin beim Open Mike in Berlin und Artist-in-Residence der Fundaziun Nairs im Unterengadin. Stipendien des Österreichischen Bundes, des Landes Oberösterreich und der Stadt Wien unterstützten die Arbeit an ihrem Romandebüt "Greta und Jannis".
Produktdetails
- Verlag: Müller (Otto), Salzburg
- Seitenzahl: 229
- Erscheinungstermin: 23. August 2021
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 121mm x 22mm
- Gewicht: 291g
- ISBN-13: 9783701312887
- ISBN-10: 3701312885
- Artikelnr.: 61650625
Herstellerkennzeichnung
Otto Müller Verlagsges.
Ernest-Thunn-Str 11
5021 Salzburg, AT
info@omvs.at
Ein sanftes, aber zugleich sprachgewaltiges Debüt voller Tragik und Poesie
„Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren“ – schon der Titel dieses wunderbaren Debütromans von Sarah Kuratle drückt aus, was uns das ganze Buch über begleitet: eine …
Mehr
Ein sanftes, aber zugleich sprachgewaltiges Debüt voller Tragik und Poesie
„Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren“ – schon der Titel dieses wunderbaren Debütromans von Sarah Kuratle drückt aus, was uns das ganze Buch über begleitet: eine surrealistisch angehauchte Liebes- und Familiengeschichte in überaus poetischer Sprache. Kein leichtes Buch, aber ein unglaublich lohnenswertes Leseerlebnis, das noch lange nachhallt.
Greta und Jannis sind im letzten Dorf im Gebirge groß geworden und durch ein besonderes Band miteinander und mit der wilden Natur verbunden. Greta wächst mit drei Ziehgeschwistern bei ihrer Großtante auf, Jannis als Einzelkind eines alleinerziehenden Vaters. Im Erwachsenenalter zieht Jannis in die Stadt, Greta kehrt immer wieder in die Heimat zurück, aber das Band zwischen ihnen bleibt bestehen. In langsamen, nachdenklichen Episoden erzählt der Roman im stetigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart von ihrer Kindheit, ihrer Jugend, ihrem Jetzt. Im Zentrum stehen immer diese beiden, aber sie sind umgeben von anderen Schicksalen – ihren Familien, dem geheimnisvollen Nachbarn Cornelius und der stets präsenten gewaltigen Natur, die wie eine eigene Figur in Form von Feuervögeln, Steinböcken und Goldäpfeln in Erscheinung tritt.
Der poetische Stil des Romans entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann, voller Schönheit und Anmut, aber auch Tragik und Verzweiflung. Die sanfte, ästhetische Sprache täuscht über die Tragweite der teils dramatischen Entwicklungen hinweg, lullt mich als Leserin beinahe ein, sodass die Realisierung des Unaussprechlichen, wenn sie dann kommt, umso erschütternder ist. Kuratle reizt die Grenzen dessen, was in der deutschen Sprache möglich ist, auf enorm ästhetische Art und Weise aus und erreicht damit eine Sprachgewalt, die vor allem durch ihre Zartheit gekennzeichnet ist. Mensch und Natur sind in traumschönen Metaphern untrennbar miteinander verbunden, und über der Szenerie schwebt stets die Frage nach der Realität, denn Raum und Zeit scheinen im letzten Dorf im Gebirge irgendwie anders zu funktionieren.
Märchenhaft, teils surreal, dabei poetisch und von einer tragischen Ästhetik durchzogen bietet „Greta und Jannis“ ein ungewöhnliches Leseerlebnis, das sowohl auf sprachlicher als auch auf inhaltlicher Ebene sehr tief berührt und beeindruckt. Eine unbedingte Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Es war keine leichte Kost aber das wußte ich ja vorher. Ich finde es auch gut mal ein anspruchsvolles Buch zu lesen ganz gut.
Es war schön als ich mich reingelesen habe kam ich auch gut voran.
Keine leichte Zeit war es damals für Greta- sie musste von ihren Eltern weggeben …
Mehr
Es war keine leichte Kost aber das wußte ich ja vorher. Ich finde es auch gut mal ein anspruchsvolles Buch zu lesen ganz gut.
Es war schön als ich mich reingelesen habe kam ich auch gut voran.
Keine leichte Zeit war es damals für Greta- sie musste von ihren Eltern weggeben werden.
Sie lebt bei Ihrer Tante. Die Charakteren sind ganz gut beschrieben. Ich konnte mich gut hineinversetzen. Das Cover des Buches ist auch sehr schön gestaltet worden und passt.
Es war ein echt hartes Leben. Aber auch die Liebesbeziehung war sehr schön geschrieben worden.
Greta und Jannis sind Nachbarskinder und wachsen zusammen auf. Ich hatte das auch in meiner Kindheit. Es ist schön jemanden nebenan wohnen zu haben mit dem man spielen kann. Der Schreibstil war für mich zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Aber okay. Es war schön für mich die beiden zu begleiten.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Zum Inhalt:
Greta und Jannis waren früher Nachbarskinder und sie hatten ein besonderes Verhältnis. Denn sie fühlten sich wie Geschwister. Irgendwann küssten sie sich und verliebte sich auch, aber sie durften kein Liebespaar werden. Jahre später lebt Jannis in der Stadt, …
Mehr
Zum Inhalt:
Greta und Jannis waren früher Nachbarskinder und sie hatten ein besonderes Verhältnis. Denn sie fühlten sich wie Geschwister. Irgendwann küssten sie sich und verliebte sich auch, aber sie durften kein Liebespaar werden. Jahre später lebt Jannis in der Stadt, Greta in einem Dorf im Gebirge, wo sie sich mit ihrer Großtante um ausgesetzte Kinder kümmert.
Meine Meinung:
Ich bin ja irgendwie hin und her gerissen von diesem Buch. Die Geschichte, die erzählt wird, fand ich irgendwie schon sehr, sehr seltsam und weiß auch immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Was mir aber total gut gefallen hat ist der Schreibstil, der so eine eigene Art hatte und auf diese besondere Art richtig gut ist. Man wird durch diesen besonderen Schreibstil sehr in den Bann gezogen und genießt trotz der seltsamen Geschichte das Buch.
Fazit:
Toller Schreibstil
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Vor acht oder in einhundert Jahren
Greta lebt in den Bergen, fährt ab und zu in die Stadt, und sie träumt den Steinen, den Tieren, den Menschen Gedichte zu. Zarte Wortgebilde, die ich mir auf der Zunge zerschmelzen lasse. Greta ist von einigen Menschen und Wesen umgeben, die ihr wichtig …
Mehr
Vor acht oder in einhundert Jahren
Greta lebt in den Bergen, fährt ab und zu in die Stadt, und sie träumt den Steinen, den Tieren, den Menschen Gedichte zu. Zarte Wortgebilde, die ich mir auf der Zunge zerschmelzen lasse. Greta ist von einigen Menschen und Wesen umgeben, die ihr wichtig sind... Jannis, Tante Severine, die Kinder, Cornelio. Ein Märchen auf 222 Seiten. Und immerzu: Vor acht Jahren...
Jeder Satz, vom Anfang an, liest sich wie ein Gedicht... ein unendliches Gedicht... Die bunten Federhüte, der Schnee, der auf Lippen schmilzt, und immer wieder - das Gebirge, im Gebirge, auf der Gebirgsstraße... Reisende im Zug, im Bus, und dann der Hof, Tante Severine, die Mädchen. Es braucht einige Zeit zu verstehen, aber gelingt das Verstehen?
Jannis und Greta, eine Liebesgeschichte? Es bleibt auf jeden Fall mysteriös. Innere Monologe, Dialoge mit Unbekannten, Gedankenfetzen, viel indirekte Rede (was schwieriger zu lesen ist, Konzentration ist angesagt, das ist kein Überfliegerbuch). Mysteriös. Bizarr. Wie vor acht oder in einhundert Jahren… das Mysteriöse des Schreibstils von Sarah Kuratle wandert auch in meine Rezension: Ich übernehme ihren Stil.
„Im kleinen Warteraum des Bahnhofs zählt ihm eine einsam tickende Wanduhr die Zeit im Stillen vor. Durch an ihren Rändern glanzvoll beschlagenen Fenster sieht er die Frau draußen zuerst Stirn gegen Sturm, dann wieder in die andere Richtung gepeitscht, wird sie sogar langsamer. Sie ist sehr schmal und blass, wie in den Mantel gefallen, kam sie ihm vor als sie seine Hand und seinen Arm hielt. Sie trägt keine Mütze am Kopf, warum lässt sie ihren grauen Schal flattern, ihre Haare wild in der Luft.„
Peng, das hat Wucht! Jedes Wort wie auf die Goldwaage gelegt. Worte, die mir auf der Zunge liegen wie ein Stück Schokolade und die ich langsam lutsche und vergehen lasse, bis sich mir der volle Geschmack im Mund entwickelt, bis sich mir der ganze Sinn öffnet.
Ich empfehle: Langsam lesen, wie ein Gedichtsband, dann die Worte vom Auge zum Ohr und weiter zum Gehirn, Buchstabe für Buchstabe, schmelzen lassen. Den Namen der Autorin, Sarah Kuratle, muss ich mir merken, da wird noch einiges kommen…
Ein wunderschön zarter Einband, der mit seinen roten Hartriegelbeeren und – blätter auffällig ist.
Sarah Kuratle, Greta und Jannis, Vor acht oder in einhundert Jahren, Otto Müller Verlag
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Der Schreibstil war am Anfang etwas ungewöhnlich, weil direkte Rede und Gedanken kursiv dargestellt sind und mitten in der Erzählung im Satz passieren. Da das ja eigentlich dem wirklichen Leben entspricht (man denkt ja einfach drauf los) konnte ich mich schnell daran gewöhnen. Davon …
Mehr
Der Schreibstil war am Anfang etwas ungewöhnlich, weil direkte Rede und Gedanken kursiv dargestellt sind und mitten in der Erzählung im Satz passieren. Da das ja eigentlich dem wirklichen Leben entspricht (man denkt ja einfach drauf los) konnte ich mich schnell daran gewöhnen. Davon abgesehen liest sich der Roman gut und flüssig. Die Geschichte von Greta und Jannis wird aus der Sicht Gretas in verschiedenen Erzählzeiten beschrieben. Das einsame Leben in den Bergen mit Gretas „Familie“ wird poetisch und liebevoll erzählt und man möchte direkt in die Natur und Gerüche eintauchen. Die Dorfbewohner und ihre Bräuche und Glaubenssätze fand ich auch sehr interessant. Gretas Beziehung zu Jannis wird glaubhaft dargestellt und ist gleichzeitig schön und traurig zugleich. Das Buch ist mal ganz anders, auf jeden Fall interessant und lesenswert.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Ein beeindruckendes Debüt
„Greta und Jannis - Vor acht oder in einhundert Jahren“ ist das Debüt der Autorin Sarah Kurate, die mich mit ihrem wundervollem Schreibstil zutiefst beeindruckt hat.
Als Kinder hatten Greta und Jannis ein freundschaftlich-geschwisterliches …
Mehr
Ein beeindruckendes Debüt
„Greta und Jannis - Vor acht oder in einhundert Jahren“ ist das Debüt der Autorin Sarah Kurate, die mich mit ihrem wundervollem Schreibstil zutiefst beeindruckt hat.
Als Kinder hatten Greta und Jannis ein freundschaftlich-geschwisterliches Verhältnis zueinander, das irgendwann dem der ersten Verliebtheit wich, die nicht gewünscht war und nicht sein durfte. Jannis zieht in die Stadt und Greta lebt mit ihrer Großtante Serverine in einem schwer erreichbaren Gebirgsdorf. Dort kümmern sie sich gemeinsam um unerwünschte Kinder.
Die Handlung beginnt mit der Reise in das Gebirge und endet mit dem Reise aus dem Gebirge. Die Kapitel dazwischen beziehen sich zeitlich immer auf einen Zeitpunkt nach der Apfelernte bzw. handeln vor acht Jahren. Zunächst fand ich das ein wenig verwirrend, aber im Nachhinein gut durchdacht, um dem Roman noch atmosphärischer zu gestalten.
Greta und Jannis sind sympathische Protagonisten, man erfährt aber ebenso viel über den Nachbarn Cornelio und die Kinder, um die sich Greta und Serverine kümmern.
Viel mehr als die Handlung hat mich jedoch der schöne poetische und melodische Schreibstil der Autorin für sich eingenommen. Die Beschreibungen sind nicht nur bildgewaltig, so dass beim Lesen direkt Bilder vor meinen Augen entstanden sind, sondern auch voller Düfte und Gerüche, so dass ich im Wechsel den Duft von Zimt, Frühling und Lavendel, den Geruch von Natur, Kühen und Kälbern und den Gestank von verwesenden Tieren in der Nase hatte. Ich denke, dass dies das erste Buch war, in dem mich der Schreibstil dermaßen beeindruckt hat, dass ich der Handlung weniger Bedeutung beigemessen habe als der Art wie diese transportiert wurde.
Das ist kein Buch für schnelle Leser, sondern für solche, die Sprache lieben und sich gerne ein wenig Zeit zum Lesen nehmen.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Wie im Märchen
Das Buch GRETA UND JANNIS, VOR ACHT ODER IN EINHUNDERT JAHREN von SARAH KURATLE entführt den Leser in eine reale? Märchenwelt. Auf knapp 230 Seiten erfahren wir von Greta und Jannis eine Geschichte von einer unerfüllten Liebe. Noch als Nachbarskinder kommen sich …
Mehr
Wie im Märchen
Das Buch GRETA UND JANNIS, VOR ACHT ODER IN EINHUNDERT JAHREN von SARAH KURATLE entführt den Leser in eine reale? Märchenwelt. Auf knapp 230 Seiten erfahren wir von Greta und Jannis eine Geschichte von einer unerfüllten Liebe. Noch als Nachbarskinder kommen sich die beiden näher, doch sie dürfen kein Paar sein. In ihrem Leben verlieren sie sich nie ganz aus den Augen, sind sich mal näher und mal weiter weg.
Am Schreibstil der Autorin merkt man, dass Sarah Kuratle Philosophie studiert hat. Der Stil ist gewöhnungsbedürftig und sehr poetisch. Oft gelingt es nicht auf Anhieb am Ball zu bleiben. Das Buch ist nichts für zwischendurch, man muss konzentriert dabei bleiben. Und trotzdem hat die Geschichte ihren Reiz. Fast so wie ein modernes Märchen. Ich finde das Buch alles in allem reizvoll und es lohnt sich sich durchzubeißen. Nach einer gewissen Eingewöhnung wird es leichter mit dem Schreibstil zurecht zu kommen.
Von mir bekommt das Buch 3 von 5 Sternen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Greta und Jannis wachsen gemeinsam auf. Sie sind wie Bruder und Schwester füreinander, bis sie sich eines Tages zum ersten Mal küssen - und sich sofort Hals über Kopf ineinander verlieben. Doch was sich für beide so richtig anfühlt, darf niemals sein, denn es gibt ein lange …
Mehr
Greta und Jannis wachsen gemeinsam auf. Sie sind wie Bruder und Schwester füreinander, bis sie sich eines Tages zum ersten Mal küssen - und sich sofort Hals über Kopf ineinander verlieben. Doch was sich für beide so richtig anfühlt, darf niemals sein, denn es gibt ein lange gehütetes Geheimnis in der Familie, das Greta eine Beziehung zu Jannis verbietet. Also zieht sie fort in die Berge, ins allerletzte Dorf, das von außen noch erreichbar ist, und bringt die gewaltigen Berge zwischen sich und ihn. Dort lebt sie fortan bei Tante Severine und zieht mit ihr gemeinsam ausgesetzte Kinder auf. Doch so unüberwindbar das Gebirge wirkt, so sehr sind es auch Gretas und Jannis' Gefühle füreinander.
Was jedem, der diesen Roman aufschlägt, zweifelsohne als erstes auffallen wird, ist der Erzählstil, denn dieser erinnert das komplette Buch über sehr an einen Bewusstseinsstrom. Gretas Eindrücke werden unmittelbar wiedergegeben, wörtliche Rede ohne Abgrenzung durch Interpunktion in den Satz eingefügt, nur mittels Kursivierung kenntlich gemacht. Oft verbinden sich in einem Satz Indikativ und Konjunktiv, oder es verschmelzen gleich zwei ganze Sätze zu einem, weil sich Gretas Gedanken plötzlich etwas anderem zuwenden und dabei kaum Rücksicht auf die Satzkonstruktion nehmen. Das gestaltet den Text sehr anspruchsvoll, dafür liest er sich aber auch wirklich schön. Man braucht Zeit und Konzentration für diesen Roman, zumindest, wenn man nichts verpassen will. Lässt man sich jedoch voll und ganz auf den Erzählstil ein, wird man feststellen, wie bildgewaltig und einfühlsam "Greta und Jannis" geschrieben ist.
Dank der speziellen Erzählweise fühlt man sich Greta als Protagonistin sehr nahe. Ihre Wut und Verzweiflung darüber, nicht mit demjenigen zusammensein zu dürfen den sie liebt, weil in der Vergangenheit Fehler begangen und nicht rechtzeitig offenbart wurden, wird sehr greifbar beschrieben. Und doch ist es vor allem die Stille der Berge und der Natur, die den Roman auszeichnen. Die Nähe der Figuren zu den Bäumen und Tieren, die sie tagtäglich umgeben, macht einen essentiellen Teil der Geschichte aus. Sie sind Quelle der Ruhe, bieten die Geborgenheit, die den Figuren sonst verwehrt bleibt.
So wird "Greta und Jannis" zu einem sehr nachdenklichen Roman, der gekonnt zwischen Tragik und Stille balanciert und, sobald man sich darauf eingestellt hat, mit seiner poetischen Sprache überzeugt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein Bild von zwei Liebenden auf einer Bank. Greta und Jannis. Eine Liebe, die nicht sein darf. Getrennt von Jannis lebt Greta im letzten Ort. Und noch dahinter. In einem Haus. Zusammen mit Tante Severine, wo sie sich gemeinsam um die ausgesetzten Kinder kümmern. Doch Jannis bleibt immer da, in …
Mehr
Ein Bild von zwei Liebenden auf einer Bank. Greta und Jannis. Eine Liebe, die nicht sein darf. Getrennt von Jannis lebt Greta im letzten Ort. Und noch dahinter. In einem Haus. Zusammen mit Tante Severine, wo sie sich gemeinsam um die ausgesetzten Kinder kümmern. Doch Jannis bleibt immer da, in ihrer Erinnerung, auch als Cornelio ins andere Haus zieht.
Aufmerksam geworden auf dieses außergewöhnliche Buch bin ich durch die Rezension von @klauseffing, dessen Kritik mich neugierig gemacht hatte. Was steckte dahinter, als er von einer zu gewollten Sprache erzählte? Ich erkannte es bereits auf der ersten Seite. Nicht ein Satz dieses Werks erfüllt die Regeln der deutschen Grammatik. Während des laufenden Satzes sind immer wieder kursiv wörtliche Reden eingebaut, die oftmals selbst wie ein Geheimnis erscheinen, dessen Schlüssel sich erst im Kontext der Geschichte findet. Dabei wirkt es so, als seien die einzelnen Satzglieder wild durcheinander gewürfelt worden.
Ist es nun gut oder schlecht? Es ist Kunst! Ein Buch zu schreiben, das sich strikt allen Regeln widerzieht und dabei seine ganz eigenen Gesetze schafft, ist ein Kunstwerk und erfordert in jedem Fall Lob für die Autorin. Doch sollte sich der Leser bewusst sein, dass es kein Buch ist, dass man mal eben zum Entspannen heranzieht. Es ist eine Herausforderung.
"Greta und Jannis" kann ich nicht als Roman betrachten, trotz seiner tiefgreifenden Geschichte. Auf mich wirkt dieses Werk wie ein Bild, ein großes Gemälde, das sich aus vielen kleinen Momentaufnahmen zusammensetzt und in harmonischer Anordnung zwei Menschen auf einer Bank ergibt. Absolute Poesie!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Das Cover hat mir sehr gefallen. Es ist schlicht gahalten. Die Geschichte die sich hauptsächlich um Greta und Janis dreht, kann in jeder
Zeit spielen. Der Leser kann sich beim Lesen sofort eigene Bilder im Kopf machen. Es ist sehr poetisch geschrieben, was mir persönlich sehr gefallen …
Mehr
Das Cover hat mir sehr gefallen. Es ist schlicht gahalten. Die Geschichte die sich hauptsächlich um Greta und Janis dreht, kann in jeder
Zeit spielen. Der Leser kann sich beim Lesen sofort eigene Bilder im Kopf machen. Es ist sehr poetisch geschrieben, was mir persönlich sehr gefallen hat. Es ist ein dünnes Buch. Gefallen hat mir auch das es sich um ein Hartband handelt, was durch die Dünne des Buches trotzdem gut in die Handtasche passt, so daß man es überall lesen kann. Ich habe es schnell hintereinander lesen können und habe mich in die Figuren im Buch hinneinversetzen können. So das ich voll und ganz mitten in der Geschichte war. Alles in allem ist das Buch etwas für Leser die anspruchsvolle Bücher mögen und viel solcher Bücher lesen. Es hat mir sehr gefallen, auch wenn ich mich beim Lesen oft ein wenig mehr konzentrieren musste.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für