Jenny Erpenbeck
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Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind.
Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.
Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.
Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin, debütierte 1999 mit der Novelle 'Geschichte vom alten Kind'. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiert, wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Thomas-Mann-Preis, dem Uwe-Johnson-Preis, dem Hans-Fallada-Preis und dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Auch international gilt Erpenbeck als wichtige literarische Gegenwartsautorin. So wurde sie u.a. mit dem britischen Independent Foreign Fiction Prize (inzwischen bekannt als Man Booker International Prize) und dem italienischen Premio Strega Europeo geehrt. Ihr Roman "Heimsuchung" wird vom Guardian auf der Liste der "100 Best Books of the 21st Century" geführt. Die amerikanische Übersetzung ihres jüngsten Romans 'Kairos' stand 2023 in den USA auf der Longlist des National Book Awards. Erpenbecks Werk erscheint in über 30 Sprachen.
Produktdetails
- Penguin Taschenbuch 10118
- Verlag: Penguin Verlag München
- Erstmals im TB
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 9. Mai 2017
- Deutsch
- Abmessung: 182mm x 116mm x 28mm
- Gewicht: 285g
- ISBN-13: 9783328101185
- ISBN-10: 3328101187
- Artikelnr.: 47030193
Herstellerkennzeichnung
Penguin TB Verlag
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Jenny Erpenbeck hat das Buch der Stunde geschrieben.« Der Spiegel
Grossartig, bin selbst viele Jahre mit Fremden (Flüchtlingen) in den Sprachunterricht gegangen und fühle mich mit der Autorin und den Protagonisten sehr verbunden. Die Metaphern und die Sprache fesselt.Danke ür dieses Buch
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Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle Geschichte …
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Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle Geschichte vom alten Kind, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr zuletzt erschienener Roman "Aller Tage Abend" wurde von Lesern und Kritik gleichsam gefeiert und vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2013 mit dem Joseph-Breitbach-Preis und 2015 mit dem Independent Foreign Fiction Prize.
Ein zutiefst menschlicher Roman, genau zur richtigen Zeit.
DeutschlandRadio Kultur
(…) Doch der Roman ist weit mehr als ein Zeugnis von Nächstenliebe, Scham und Ratlosigkeit. Jenny Erpenbeck weicht den Konflikten, die die Annäherung der Kulturen mit sich bringt, nicht aus.
F.A.Z., Felicitas von Lovenberg
Ich habe ganz großen Respekt für diesen Text von Jenny Erpenbeck, weil es ihr wirklich gelungen ist, Gefühlsduselei, Klischees und Schwarzweißmalerei zu meiden. Und dann bekommt man durch die Begegnung mit ihren Romanfiguren einen neuen Blick auf die Problematik.
NDR Kultur, Ulrike Sárkány
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Richard, frisch emeritierter Professor, fällt wie so viele vor ihm zu Beginn dieses neuen Lebensabschnittes in eine Leere, die er versucht mit Sinn zu füllen. Da seine Arbeit ihm das einzig Sinngebende scheint, entschließt er sich zu einem neuen Projekt: Was ist Zeit? Die richtigen …
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Richard, frisch emeritierter Professor, fällt wie so viele vor ihm zu Beginn dieses neuen Lebensabschnittes in eine Leere, die er versucht mit Sinn zu füllen. Da seine Arbeit ihm das einzig Sinngebende scheint, entschließt er sich zu einem neuen Projekt: Was ist Zeit? Die richtigen Gesprächspartner dazu sieht er in den Flüchtlingen, die in der Nähe seines Hauses untergekommen sind. Denn wer wenn nicht sie, die 'Aus-der-Zeit-Gefallenen', könnten ihm am besten erklären, was Zeit ist? Immer wieder besucht er sie und lässt sich ihr Leben erzählen; ihre Kindheit; ihre Flucht; ihr Ankommen; ihre Wünsche; ihre Träume. Je mehr er zuhört, umso mehr beginnt er zu verstehen, was diese Leute antreibt und überleben lässt. Richards Vorstellungen von der Welt und den Menschen beginnen sich zu ändern, langsam, Stück für Stück...
Die ersten 50 Seiten war ich kurz davor, das Buch zur Seite zu legen. Nichts als die selbstmitleidigen Gedanken eines Pensionärs, der nicht weiß wie er seine Tage füllen soll. Doch dann beginnt er mit seinem Projekt und nach und nach nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Nicht in Form von Spannung und Action - der emeritierte Professor lässt sich auf die Geschichten der Flüchtlinge ein und man kann ihm buchstäblich dabei zusehen, wie sich seine Gedanken und seine Einstellungen ändern. Es ist nicht nur die Vergangenheit der Befragten, die so erschütternd ist, sondern auch die Aussichtslosigkeit des Lebens, das den Meisten bevorsteht. Keine Anerkennung als Flüchtling, keine Arbeit, Abschiebung wer weiß wohin, nirgendwo ein Leben mit Perspektive. Und alles nur, weil sie zur falschen Zeit im falschen Land geboren wurden.
Es ist kein mitleidheischendes Buch, der Ton ist vielmehr so sachlich-kühl, dass es mir fast schon wieder zu viel war. Und mit noch einem Punkt hadere ich ein bisschen: Fast Alle waren gut, niemand hatte böse Absichten und/oder kriminelle Energien. Selbst die einzige Person mit einer vielleicht nicht so weißen Weste blieb im Vagen und verursachte mehr schlechtes Gewissen als alles Andere. Schön, wenn es wirklich so wäre - für überzeugend halte ich es nicht.
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Mea culpa
Nach dem mäßigen Vorgänger hatte ich an den neuen Roman «Gehen, ging, gegangen» von Jenny Erpenbeck keine hohen Erwartungen; allein mein Vorhaben, alle sechs Romane der diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises zu lesen, hat mich denn doch zur …
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Mea culpa
Nach dem mäßigen Vorgänger hatte ich an den neuen Roman «Gehen, ging, gegangen» von Jenny Erpenbeck keine hohen Erwartungen; allein mein Vorhaben, alle sechs Romane der diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises zu lesen, hat mich denn doch zur Lektüre bewogen. Zudem wurde dieser Roman auch noch als Favorit gehandelt vom Feuilleton, was ja ebenfalls neugierig macht. Es war im übrigen mein letzter der sechs Finalisten-Romane, und im Rückblick kann ich nun die diesjährige Jury nur loben für ihren Sachverstand und Mut, Frank Witzels so gar nicht massentauglichen Roman über die Alte Bundesrepublik mit dem Preis zu ehren und nicht etwa den vorliegenden Roman mit seiner aktuellen Flüchtlingsthematik. Denn ein an sich begrüßenswerter Impetus und fleißige Recherchearbeit allein ergeben keinen guten Roman, wenn es wie hier an einer adäquaten literarischen Umsetzung fehlt.
Doch zunächst zum Plot: Richard, emeritierter Altphilologe, verwitwet, saturiert im eigenen Haus an einem See am Rande Berlins wohnend, mit viel Zeit, die er kaum zu nutzen weiß, wird unvermittelt mit den Problemen afrikanischer Flüchtlinge konfrontiert, die auf dem Oranienplatz ein Protestcamp errichtet haben, um auf ihre Situation hinzuweisen. Er kommt mit den allesamt jungen, männlichen Asylsuchenden in Kontakt, besucht sie immer wieder, führt lange Gespräche mit ihnen und erfährt so manches aus ihrem Leben, den bedrückenden Verhältnissen in ihren afrikanischen Heimatländern und der gefährlichen Flucht über das Mittelmeer nach Italien. Zunehmend tut sich ihm eine neue Welt auf, er hilft, wo er kann, nicht nur als Begleiter und Berater beim Verkehr mit Behörden, sondern auch finanziell und vor allem als persönlicher Freund. So ermöglicht er einem der Männer, an seinem Klavier zu üben, besorgt einem anderen eine Pflegejob, kauft einem Dritten ein Grundstück in seiner Heimat, mit dem die dort zurückgelassene Familie eine Existenzbasis erhält. Jenny Erpenbeck schildert sehr anschaulich und kenntnisreich den menschenverachtenden Behördenwahnsinn, der das Trauma dieser Gestrandeten zum Horror werden lässt. Als schließlich die Abschiebung unmittelbar bevorsteht, nehmen Richard und einige seiner Freunde die Männer der Oranienplatz-Gruppe privat bei sich auf. Die Geschichte endet mit Richards Geburtstagfeier, bei der alle Freunde und Asylsucher in seinem Haus zusammenkommen.
In einer bunten Mischung aus inneren Monologen, häufigen Reflexionen des auktorialen Erzählers und einsilbig knappen Dialogen, zuweilen mit englischen und italienischen Sätzen angereichert, wird eine Geschichte erzählt, in der so gut wie nichts passiert. Der Plot verharrt in einem spannungslosen Schwebezustand, der dem ungeklärten Asylstatus der jungen Afrikaner ähnelt und, wie man am Ende dann endlich weiß, auch zu nichts hinführt. Die Figuren, allen voran Richard, bleiben seltsam konturlos, sie sind allesamt nicht dazu angelegt, als Sympathieträger zu fungieren für den Leser.
Im Präsenz erzählt, sprachlich einfach und knapp gehalten, sehr direkt wirkend dadurch, wird die Lektüre besonders an den vielen Stellen schnell ermüdend, wo Richard seine Asylanten laienhaft nach ihrer Vorgeschichte befragt, man ahnt als Leser oft die Antworten voraus, vieles kommt einem jedenfalls bekannt vor. Die immer wieder mal eingestreuten Konjugationen werden irgendwann ebenfalls lästig, auch wenn sie wohl eine Sprachbarriere verdeutlichen sollen. Gleiches gilt für die reichlich eingebauten Redensarten, Liedtexte und Sprichwörter, die diese Geschichte vermutlich auflockern sollen, aber nur unsäglich albern wirken. Und wenn der Satz «Länger als eine Nacht konnte ich nicht bei Ihnen bleiben, dazu war ihr Zimmer zu klein» zum zehnten Mal vorkommt, fehlt mir jedes Verständnis dafür, der immer wieder erwähnte Ertrunkene im See nervt ebenfalls. Eine seltsame Erzählweise, die literarisch nicht geglückt ist, der ich jedenfalls absolut nichts abgewinnen kann – mea culpa!
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Die Regisseurin und Autorin Jenny Erpenbeck ist im deutschsprachigen Literaturbetrieb keine Unbekannte, wurden ihre Werke doch bereits seit 2001 mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Und auch ihr aktueller Roman „Gehen, ging, gegangen“ hat es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises …
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Die Regisseurin und Autorin Jenny Erpenbeck ist im deutschsprachigen Literaturbetrieb keine Unbekannte, wurden ihre Werke doch bereits seit 2001 mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Und auch ihr aktueller Roman „Gehen, ging, gegangen“ hat es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Allerdings ist dies nicht weiter verwunderlich, stellt Erpenbeck doch in diesem Roman ein Thema in den Mittelpunkt, das seit geraumer Zeit nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch für große Emotionen sorgt.
Im Zentrum der Handlung steht der Altphilologe Richard, Professor im Ruhestand, verwitwet und kinderlos, der mutterseelenallein am Rande Ostberlins ein Haus am See bewohnt. Ohne Kontakte, ohne Ansprache, seine einzige Gesellschaft ist der Fernseher. Die Tage plätschern dahin, angefüllt mit Banalitäten, die sein Leben bestimmen, und mittlerweile fehlen ihm auch die offenen Augen für das, was um ihn herum passiert.
So ist es kein Wunder, dass er bei einem Spaziergang durch die Stadt an einer Demonstration am Alexanderplatz vorbeiläuft, ohne zu registrieren, was dort gerade vor sich geht. Erst die Nachrichtensendung am gleichen Abend führt ihm vor Augen, was gerade in seiner Stadt geschieht: Flüchtlinge aus Afrika campieren in Zelten, um auf ihre hoffnungslose Situation aufmerksam zu machen. Heimatlos, ohne Arbeit, ständig von Abschiebung bedroht.
Richards Interesse an den Lebensbedingungen dieser Menschen ist geweckt, wobei aber nicht Mitgefühl der auslösende Faktor ist. Vielmehr ist es sein untätiges Leben als Ruheständler und die Reflexion über die Verluste in seinem Leben, die ihn aktiv werden lässt. Ganz der Akademiker versucht er natürlich mit einer wissenschaftlichen Systematik seinen Informationsbedarf zu decken. Und so sucht er mit einem Fragenkatalog ausgestattet den Dialog mit den Flüchtlingen. Anfangs ist die vorsichtige Annäherung eher einseitig, die Gespräche drehen sich fast ausschließlich um das Warum der Flucht, aber die daraus entstehenden Dialoge geben Richard auch Denkanstöße, sein Leben im Verlauf der Zeit, in Vergangenheit und Gegenwart, kritisch zu beleuchten. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Die Hauptfigur ist ein komischer Kauz, ganz der verkopfte Altphilologe, der im Denken der Antike verhaftet ist. So zieht er immer wieder Parallelen von den Flüchtlingen zu mythologischen Heldenfiguren und benamt diese auch entsprechend. Stellenweise sehr verkopft nimmt diese Überfütterung mit humanistischem Gedankengut dem Thema zwar einiges an politischer Brisanz, zeigt aber auch, dass sich eine anfangs eher intellektuelle und emotionslose Annäherung durchaus im Laufe der Zeit zu gegenseitigem Verstehen und „mit leiden“ entwickeln kann und zwar in beiden Richtungen.
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