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»Besser kann man die 60er-Jahre nicht zusammenfassen.« Jury, Bachmannpreis 2024Lilo will den nächsten großen Coup landen: Bademoden für die reife Frau. Das neue elastische Gewebe soll ihr den Swimmingpool hinter dem neuen Bungalow finanzieren. Doch dann steht unerwartet die Vergangenheit in ihrer Kabine. Denn neuerdings interessiert sich die deutsche Justiz für Geschäfte, die damals im besetzten Polen gemacht worden sind. Lilo und Harry sind kein unbescholtenes Paar. Sie verbindet mehr als eine unschuldige Liebe zur Mode. Auch Josef Neckermann, für dessen Versandunternehmen Harry zu ar...
»Besser kann man die 60er-Jahre nicht zusammenfassen.« Jury, Bachmannpreis 2024
Lilo will den nächsten großen Coup landen: Bademoden für die reife Frau. Das neue elastische Gewebe soll ihr den Swimmingpool hinter dem neuen Bungalow finanzieren. Doch dann steht unerwartet die Vergangenheit in ihrer Kabine. Denn neuerdings interessiert sich die deutsche Justiz für Geschäfte, die damals im besetzten Polen gemacht worden sind. Lilo und Harry sind kein unbescholtenes Paar. Sie verbindet mehr als eine unschuldige Liebe zur Mode. Auch Josef Neckermann, für dessen Versandunternehmen Harry zu arbeiten anfängt, mag lieber nach vorn als zurück blicken. Während Harry für seinen neuen Arbeitgeber auf der Leipziger Messe Verträge aushandelt, erfährt Tochter Reni mehr über die Vergangenheit deutscher Konfektionshäuser, als ihr lieb ist. - Farbig und genau erzählt Frühjahrskollektion von einer Zeit im Wandel und von Frauen, die der Verkleidungen überdrüssig geworden sind.
»Wieeine Zeitkapsel: Ich spüre, ich schmecke, ich rieche diese Zeit.« Mithu Sanyal
Lilo will den nächsten großen Coup landen: Bademoden für die reife Frau. Das neue elastische Gewebe soll ihr den Swimmingpool hinter dem neuen Bungalow finanzieren. Doch dann steht unerwartet die Vergangenheit in ihrer Kabine. Denn neuerdings interessiert sich die deutsche Justiz für Geschäfte, die damals im besetzten Polen gemacht worden sind. Lilo und Harry sind kein unbescholtenes Paar. Sie verbindet mehr als eine unschuldige Liebe zur Mode. Auch Josef Neckermann, für dessen Versandunternehmen Harry zu arbeiten anfängt, mag lieber nach vorn als zurück blicken. Während Harry für seinen neuen Arbeitgeber auf der Leipziger Messe Verträge aushandelt, erfährt Tochter Reni mehr über die Vergangenheit deutscher Konfektionshäuser, als ihr lieb ist. - Farbig und genau erzählt Frühjahrskollektion von einer Zeit im Wandel und von Frauen, die der Verkleidungen überdrüssig geworden sind.
»Wieeine Zeitkapsel: Ich spüre, ich schmecke, ich rieche diese Zeit.« Mithu Sanyal
Christine Koschmieder, wurde 1972 in Heidelberg geboren und lebt in Aken/Elbe. Sie arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Literaturagentin. Im Kanon Verlag erschienen 2022 ihr Roman 'Dry' und zuletzt 'Schambereich. Über Sex sprechen'. Christine Koschmieder wurde mit einem Auszug aus 'Frühjahrskollektion' zum Bachmann-Preis 2024 eingeladen.
Produktdetails
- Verlag: Kanon, Berlin
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 287
- Erscheinungstermin: März 2025
- Deutsch
- Abmessung: 217mm x 140mm x 29mm
- Gewicht: 501g
- ISBN-13: 9783985681594
- ISBN-10: 3985681597
- Artikelnr.: 72001418
Herstellerkennzeichnung
Kanon Verlag Berlin GmbH
Belziger Straße 35
10823 Berlin
info@kanon-verlag.de
»Wie eine Zeitkapsel: Ich spüre, ich schmecke, ich rieche diese Zeit.« Mithu Sanyal
»Wie macht Christine Koschmieder das? Selten kann jemand Milieus soziologisch derart brillant und auch noch mit literarisch feinem Besteck zerlegen wie sie. Für mich war das ein außergewöhnlicher Lesegenuss!« Birgit Birnbacher
»Niemand schreibt wie Christine Koschmieder. Niemand verbindet wie sie präzise Recherche und das Wissen um historische Ereignisse mit bewegenden Figuren und den Möglichkeiten der Erzählkunst. Sie hat sich ein eigenes Genre erschrieben, für das es noch eine Bezeichnung zu finden gilt. Frühjahrskollektion ist die Verquickung von Körpern und deutscher Geschichte, von boomendem Nachkriegsbusiness
»Wie macht Christine Koschmieder das? Selten kann jemand Milieus soziologisch derart brillant und auch noch mit literarisch feinem Besteck zerlegen wie sie. Für mich war das ein außergewöhnlicher Lesegenuss!« Birgit Birnbacher
»Niemand schreibt wie Christine Koschmieder. Niemand verbindet wie sie präzise Recherche und das Wissen um historische Ereignisse mit bewegenden Figuren und den Möglichkeiten der Erzählkunst. Sie hat sich ein eigenes Genre erschrieben, für das es noch eine Bezeichnung zu finden gilt. Frühjahrskollektion ist die Verquickung von Körpern und deutscher Geschichte, von boomendem Nachkriegsbusiness
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und unserer Gegenwart.« Heike Geißler
»Besser kann man die 60er-Jahre nicht zusammenfassen.« Jury, Bachmann-Preis 2024
»Es ist 1964, und Protagonistin Lilo will den nächsten großen Coup landen: Bademoden für die reife Frau. 'Frühjahrskollektion' lässt uns eintauchen in eine Mode Ära voller Veränderung und starker Frauen.« bella
»Farbig und genau erzahlt Frühjahrskollektion von einer Zeit im Wandel und von Frauen, die der Verkleidungen überdrüssig geworden sind.« Maria-Christina Piwowarski
»Ein interessanter Roman, der ungeschont in die 60er Jahre blicken lasst und die Verbrechen deutscher Geschichte in Erinnerung ruft.« Sommerleses Bücherkiste
»Kann über die deutsche Vergangenheit noch irgendwas Neues erzählt werden? Ja! Und Christine Koschmieder macht das sogar so, dass es einen umhaut.« Silvi Feist, emotion
»Christine Koschmieder spannt den Bogen von der NS-Textilindustrie bis zur Versandmode der 60er Jahre.« Judith Heitkamp, BR Bayern2 Podcast »Buchgefühl - reden und lesen«
»Vielleicht hätten Autorinnen der 1960er Jahre so sensibel über ihre eigene Zeit niemals schreiben können, wie es Christine Koschmieder hier tut.« Ralf Julke, Leipziger Zeitung
»Ein schwerer Stoff, mit Leichtigkeit erzählt.« Hauptsache Kultur, ARD
»Christine Koschmieder vermag es, atmosphärisch dicht das Lebensgefühl der 60er-Jahre wieder lebendig werden zu lassen.« Hauptsache Kultur, ARD
»Anschaulich beschreibt die Autorin Stoffe und Farben, das Bemühen um Schick in Dralon und Perlon und die Folgen der harten Konkurrenz auf dem Modemarkt [...].« Karin S. Wozonig, Die Presse
»Ein Roman, den man nicht mehr aus den Händen legt.« lifestyle-trend.de
»Große Erzählkunst mit viel Zeitkolorit.« Brigitte
»Koschmieder schafft es von Traumata und dunkler Vergangenheit mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen.« Claudia Leonard, MDR Kultur
»Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen.« Claudia Leonard, MDR Kultur
»Ein Stück deutsche Geschichte.« neue woche
»Ich bin Christine Koschmieder dankbar nicht nur für den Roman,
der ein Lesevergnügen ist, sondern auch weil es ihr gelungen ist, wahnsinnig viele harte historische Details extrem elegant einzuweben.« RBB Radio Eins
»Mit [Lilos] und Harrys Schicksal sprengt Koschmieder das Täter-Opfer-Schema und schafft zwei Figuren, die man nicht so leicht vergessen kann.« Eva Pfister, Lesart
»Christine Koschmieder führte mich in eine Welt, die weit über die üblichen Geschichten von beruflichem Erfolg und persönlicher Befreiung
hinausgeht.« Lesenswertes aus dem Buecherhaus Blog
»In ihrem Roman Frühjahrskollektion trennt Christine Koschmieder die knalligen Seiten der 60er-Jahre kunstvoll auf. Dahinter zeigt sie nicht nur die deutsche Geschichtsverdrängung, sondern vor allem die Kontinuität, in welcher große und kleine Wirtschaftswunder von der NS-Vergangenheit profitieren. [...] Christine Koschmieders Frühjahrskollektion bleibt zeitlos lesenswert.« Kristine Harthauer, SWR Kultur
»Komplexe Geschichte, aber mitreißend.« HÖRZU
»Keine Konfektionsware, sondern feinster Lesestoff.« Radio Bremen
»Präzise Recherche und die Kenntnis von historischen Ereignissen münden in diesen Roman über boomende Nachkriegsgeschäfte, farbige Figuren und Zeitgeschichte, die teilweise bis heute noch spürbar ist.« clubalpha.at
»Frühjahrskollektion von Christine Koschmieder will man nicht mehr weglegen« LISA
»Koschmieders Frühjahrskollektion führt vor, wie nahtlos die deutsche Modewelt an die Naziseilschaften anknüpfte.« BÜCHERmagazin
»Ein edles Stück, an dem man lange seine Freude hat.« Andreas Knabl, Buchkultur
»288 Seiten voller 60er Jahre Leben, in guten wie in schlechten Zeiten.« Chattys Bücherblog
»Besser kann man die 60er-Jahre nicht zusammenfassen.« Jury, Bachmann-Preis 2024
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Wer kennt sie noch, die dicken Modekataloge, die man halbjährlich im Briefkasten (bzw. daneben) liegen hatte?
Den bekannten Neckermannkatalog gab es schon in den 60ziger Jahren und genau in diesen Katalog will Lilo ihre Bademode unterbringen. Doch wie kommt man an die richtigen Leute, die …
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Wer kennt sie noch, die dicken Modekataloge, die man halbjährlich im Briefkasten (bzw. daneben) liegen hatte?
Den bekannten Neckermannkatalog gab es schon in den 60ziger Jahren und genau in diesen Katalog will Lilo ihre Bademode unterbringen. Doch wie kommt man an die richtigen Leute, die dies ermöglichen könnten? Lilo ist eine geschäftstüchtige Frau, die einen Modeladen erfolgreich führt und sehr zielstrebig ihre Ideen verfolgt. Sie entwickelt Bademoden für reife Frauen. Doch schon bald muss sie mit einem unangenehmen Besuch zurecht kommen, der sie an die Vergangenheit erinnert, die sie so gut verdrängt hatte.
Ihrem Mann vermittelt sie eine Stelle bei Neckermann (nicht ganz ohne Hintergedanken). Während sie nach vorn prescht, hadert er mit seinem neuen Job. Er reist in die DDR, um Verträge auszuhandeln oder zu kündigen. Kein leichtes Unterfangen, da sein Gewissen ihn immer wieder blockiert.
Je weiter man in den Roman eintaucht, desto mehr dunkle Flecken tauchen auf der weißen Weste des Ehepaares auf. Auch der Arbeitgeber von Harry steht im Fokus der Ermittlungen.
Die Autorin verwebt fiktive Charaktere mit wahren Begebenheiten und erschafft damit einen Roman, der einerseits unterhält und andererseits etwas Gänsehaut entstehen lässt. Der Schreibstil ist sehr schön und so gleitet man durch die Seiten und kann abtauchen in die 60ziger Jahre, wo das Wirtschaftswunder blühte, aber die Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet war.
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Bedrückend beeindruckend
Während Lilo versucht ihren Traum einer erfolgreichen Bademoden-Kollektion zu verwirklichen, möchte ihre Tochter Reni ein erfolgreiches Model zu werden. Keine einfache Sache in der Nachkriegszeit, denn obwohl Lilo als taffe Businessfrau auftritt, wird sie …
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Bedrückend beeindruckend
Während Lilo versucht ihren Traum einer erfolgreichen Bademoden-Kollektion zu verwirklichen, möchte ihre Tochter Reni ein erfolgreiches Model zu werden. Keine einfache Sache in der Nachkriegszeit, denn obwohl Lilo als taffe Businessfrau auftritt, wird sie langsam von ihrer Vergangenheit eingeholt, immer noch gibt es viel Geklüngel und dreiste Strippenzieher in West und Ost. Auch Reni beginnt Fragen zu stellen, die Jugend begehrt auf, nicht nur modisch.
In Christine Koschmieders einfühlsamen historischen Roman „Frühjahrskollektion“, aus den 60ties vereinen sich mehrere Themen. Es geht nicht nur um die Entwicklung der Modebranche und Mode an sich, sondern auch um die Aufarbeitung der dunklen deutschen Vergangenheit. Szene um Szene schälen sich Wahrheiten ans Licht, kommen zu Besuch oder tauchen aus Erinnerungen auf! Das Buch liest sich flüssig und interessant, es kokettiert mit Zeitsprüngen und den entsprechenden aktuellen Entwicklungen der Protagonisten, überzeugt mit brutaler Ehrlichkeit und menschlichem Verständnis. Nicht immer besteht die Möglichkeit eine richtige Wahl zu treffen, ob freiwillig, bewusst gelenkt oder gezwungen, das Leben birgt zu viele Überraschungen und Zufälle. Diese komplexe Handlung hat mich überrascht, habe ich so gar nicht erwartet. Insgesamt ein sehr gut recherchiertes und unterhaltsames Buch.
Die Covergestaltung finde ich cool gemacht, passt gut zu der Zeit.
Mein Fazit:
Eine spannende moralische und modische Zeitreise mit erschreckenden Hintergründen und unbequemen Wahrheiten. Absolut lesenswert!
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Erschütternde Wahrheiten zerstören das Bild der Familie!
Der Roman Frühjahrskollektion von Christine Koschmieder erscheint im Kanon Verlag.
1964: Deutschlands Wirtschaftswunder bringt endlich den ersehnten Wohlstand und auch die Mode entwickelt sich weiter. Lilo hat als Chefin …
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Erschütternde Wahrheiten zerstören das Bild der Familie!
Der Roman Frühjahrskollektion von Christine Koschmieder erscheint im Kanon Verlag.
1964: Deutschlands Wirtschaftswunder bringt endlich den ersehnten Wohlstand und auch die Mode entwickelt sich weiter. Lilo hat als Chefin eines Modegeschäfts beruflichen Erfolg und erzählt davon in einem Interview, gleichzeitig sorgt das für Werbung ihrer neuen Bademodenkollektion. Doch sie verschweigt bewusst einige unangenehme Fakten über Geschäfte mit den Nazis im besetzten Polen, wofür sich die deutsche Justiz sehr interessiert. Auch Ehemann Harry hat in diesen Geschäften eine entscheidende Rolle gespielt.
Ihre Tochter Reni lebt mit Freund Fred zusammen, sie ist Mannequin und führt Mode der deutschen Konfektionshäuser vor, ihr Plan ist jedoch ein Platz auf den großen Laufstegen Amerikas.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lilo, Harry und Reni erzählt, so taucht man in ihre Gedankenwelt ein und kommt ihnen näher. Das Leben der kleinen Familie wirkt nach außen perfekt, sie bewohnen einen komfortablen Bungalow. Lilos Boutique läuft gut, sie möchte ihre neue Bademodenkollektion bei großen Firmen fertigen lassen, um damit mehr Umsatz zu machen. Ihr Mann Harry ist Busfahrer und unternimmt Fahrten von Kriegswitwen zu den Gräbern ihrer verstorbenen Männer. Folgt man jedoch der Handlung, werden nach und nach immer mehr schmutzige Geschäfte aus der Vergangenheit enthüllt, die bei der Entnazifizierung aufgeklärt werden.
In diesem Roman widmet sich Christine Koschmieder den 60er Jahren, einer Zeit, die vordergründig die den erwachenden Modegeist der Frauen, ein neues Zeitgefühl, den Konsum und den Wohlstand feiert. In bunten Bildern beschreibt Koschmieder die unterschiedlichen Stoffe, Farben und Trends und man erfährt viel über die Herstellung und den Vertrieb der Mode. Doch die Handlung ist nicht so oberflächlich wie es auf den ersten Blick scheint, denn sie lässt auch die Schattenseiten der politischen Vorgeschichte in der Nachkriegszeit in ihre Handlung einfließen. Viele Entnazifizierungen sind noch nicht abgeschlossen.
Beinah unterhaltsam taucht man bei der Lektüre in die 60er Jahre ein, erlebt das kleine Glück der Lilo Kowatz und wird dann genau wie Reni von einer familiären Lüge überrascht. Ein altes Familienfoto wird als Lebenslüge enttarnt und es kommen Details über enteignete Juden und zu Geschäften ihrer Eltern an Tageslicht, die Lilo zu einem Schritt ins eigene Leben ermutigen.
Der Blick in die Gefühlswelt der Figuren ist der Autorin gut gelungen, sie spiegelt den Zeitgeist und die Lebensvorstellungen dieser Zeit gekonnt wieder. Womit ich nicht so gut klar kam,
Die Erzählweise ist sehr bildhaft, die Autorin beschreibt sehr detailreich die Modewelt und schildert eingehend die Lebensumstände der Figuren. Diese Ausführungen sind insgesamt sehr ausführlich geraten, worunter leider die Spannung etwas verloren geht. Für mich war Reni die Figur, mit der ich mitgefiebert habe und es war erschreckend zu sehen, wie ihre Welt nicht mehr das war, was sie lange Zeit schien.
Ein interessanter Roman, der ungeschönt in die 60er Jahre blicken lässt und die Verbrechen deutscher Geschichte in Erinnerung ruft.
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