Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten
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"Eigentlich flüchtet jeder", sagt der afghanische Flüchtling Elyas Jamalzadeh. Ein spannendes und humorvolles Buch über seine tragische Fluchtgeschichte"Stell dir mal vor, du bist dein Leben lang nervös, merkst alles, bist ständig auf der Hut. Ich wurde schon nervös geboren. Ich war illegal. Jedes Jahr, jeden Tag, jede Minute konnte es passieren." Die afghanischen Eltern von Elyas Jamalzadeh lebten schon im Iran, als er auf die Welt kam. Er wurde als Flüchtling geboren. 2014 macht er sich auf den gefährlichen Weg nach Europa. Mit beeindruckender Unmittelbarkeit wird hier eine Reise bes...
"Eigentlich flüchtet jeder", sagt der afghanische Flüchtling Elyas Jamalzadeh. Ein spannendes und humorvolles Buch über seine tragische Fluchtgeschichte"Stell dir mal vor, du bist dein Leben lang nervös, merkst alles, bist ständig auf der Hut. Ich wurde schon nervös geboren. Ich war illegal. Jedes Jahr, jeden Tag, jede Minute konnte es passieren." Die afghanischen Eltern von Elyas Jamalzadeh lebten schon im Iran, als er auf die Welt kam. Er wurde als Flüchtling geboren. 2014 macht er sich auf den gefährlichen Weg nach Europa. Mit beeindruckender Unmittelbarkeit wird hier eine Reise beschrieben, die man kaum überleben kann. Dass Jamalzadeh Humor und Ehrgeiz nie eingebüßt hat, hilft ihm beim Ankommen in einem fremden Land. Er lernt Deutsch, beginnt eine Ausbildung und verliebt sich. Ein tragisches, ein komisches Buch, ein Buch, das niemanden kaltlässt!
Elyas Jamalzadeh, geboren in Teheran als Kind afghanischer Kriegsflüchtlinge. Laut seiner Mutter schneite es am Tag seiner Geburt. Er floh mit seinen Eltern 2014/15 nach Österreich und begann eine Lehre als Friseur. Bei Zsolnay erschien sein erstes Buch Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten (2022), mit Andreas Hepp.
Produktdetails
- Verlag: Paul Zsolnay Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 551/07289
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 254
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 130mm x 29mm
- Gewicht: 370g
- ISBN-13: 9783552072893
- ISBN-10: 3552072896
- Artikelnr.: 62765673
Herstellerkennzeichnung
Zsolnay-Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Ankommen in Österreich
Seit Elyas Jamalzadeh in Iran als Sohn illegaler afghanischer Einwanderer zur Welt gekommen ist, empfand er sich als überall abgelehntes "Flüchtlingskind". Angesichts ihrer rechtlich und wirtschaftlich prekären Lage in Teheran und aus Angst vor einer drohenden Abschiebung entschieden sich seine Eltern 2014 zur Flucht nach Europa. In seinem Buch nimmt Jamalzadeh den Leser von Iran bis nach Österreich mit auf die Suche nach einer Heimat. Und er wählt dabei die Form der direkten Anrede: "'Rabeneltern!', schreist du jetzt vielleicht die Buchstaben vor dir an . . ." Hinzu kommen Ellipsen, Metaphern und flapsige Formulierungen, die den geschilderten Eindrücken Unmittelbarkeit verleihen sollen. Dass dieses
Seit Elyas Jamalzadeh in Iran als Sohn illegaler afghanischer Einwanderer zur Welt gekommen ist, empfand er sich als überall abgelehntes "Flüchtlingskind". Angesichts ihrer rechtlich und wirtschaftlich prekären Lage in Teheran und aus Angst vor einer drohenden Abschiebung entschieden sich seine Eltern 2014 zur Flucht nach Europa. In seinem Buch nimmt Jamalzadeh den Leser von Iran bis nach Österreich mit auf die Suche nach einer Heimat. Und er wählt dabei die Form der direkten Anrede: "'Rabeneltern!', schreist du jetzt vielleicht die Buchstaben vor dir an . . ." Hinzu kommen Ellipsen, Metaphern und flapsige Formulierungen, die den geschilderten Eindrücken Unmittelbarkeit verleihen sollen. Dass dieses
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Verfahren nicht immer aufgeht, ist zu verschmerzen.
In Österreich hat Jamalzadeh 2015 schließlich das Gefühl, wirklich anzukommen. Sein Deutsch verbessert sich, und er freut sich über den Respekt, den man ihm entgegenbringt. In der evangelischen Jugendgruppe verliebt er sich in seine heutige Ehefrau Tabea Laimer. Die Reaktion der Familie auf seinen Glaubenswechsel spart Jamalzadeh, der mittlerweile als Friseur in Linz arbeitet, genauso aus wie Reflexionen über mögliche Konflikte in der Partnerschaft, die sich kulturellen Unterschieden verdanken. Dafür äußert er Kritik: am Schlepperwesen, an den Lebensverhältnissen illegaler Geflüchteter in Iran, auch an Facetten der afghanischen Kultur. Immer wieder kommen schlimme Fluchterlebnisse zur Sprache. Denkt er zurück an eine Nacht auf dem Mittelmeer, wird Paul Celan verarbeitet: "der Tod ist ein Meister aus Europa". Sein Bericht ist eine Erinnerung daran, über den Zahlen von Geflüchteten nicht die einzelnen Schicksale zu vergessen. JEANETTE SCHÄFER
Elyas Jamalzadeh: "Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten".
Zsolnay Verlag, Wien 2022. 256 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In Österreich hat Jamalzadeh 2015 schließlich das Gefühl, wirklich anzukommen. Sein Deutsch verbessert sich, und er freut sich über den Respekt, den man ihm entgegenbringt. In der evangelischen Jugendgruppe verliebt er sich in seine heutige Ehefrau Tabea Laimer. Die Reaktion der Familie auf seinen Glaubenswechsel spart Jamalzadeh, der mittlerweile als Friseur in Linz arbeitet, genauso aus wie Reflexionen über mögliche Konflikte in der Partnerschaft, die sich kulturellen Unterschieden verdanken. Dafür äußert er Kritik: am Schlepperwesen, an den Lebensverhältnissen illegaler Geflüchteter in Iran, auch an Facetten der afghanischen Kultur. Immer wieder kommen schlimme Fluchterlebnisse zur Sprache. Denkt er zurück an eine Nacht auf dem Mittelmeer, wird Paul Celan verarbeitet: "der Tod ist ein Meister aus Europa". Sein Bericht ist eine Erinnerung daran, über den Zahlen von Geflüchteten nicht die einzelnen Schicksale zu vergessen. JEANETTE SCHÄFER
Elyas Jamalzadeh: "Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten".
Zsolnay Verlag, Wien 2022. 256 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein Buch, dass kein Mitleid will, sondern Aufmerksamkeit und mehr Toleranz für Flüchtende. [...] Elyas Jamalzadeh schafft es, uns durch seinen Witz nicht in Betroffenheit oder gar Mitleid versinken zu lassen. Immer wieder reißt er uns mit seinem Lebenswillen aus den bedrückenden Bildern der Kindheit im Iran und der schrecklichen Erlebnisse der Flucht heraus. Diese feine Balance ermöglicht es uns, an dem Erzähler und seiner Geschichte dranzubleiben. [...] Elyas Jamalzadeh betreibt keine Schwarzweißmalerei. [...] Spannend und wertvoll!" Andreas Gstettner-Brugger, FM4, 10.05.22 "Sein Bericht ist eine Erinnerung daran, über den Zahlen von Geflüchteten nicht die einzelnen Schicksale zu vergessen." Jeanette Schäfer, Frankfurter Allgemeine
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Zeitung, 08.04.22 "Eine dramatische Geschichte, mit Humor und ohne großes Pathos erzählt. Sollte zur Pflichtlektüre werden!" Sebastian Fasthuber, Falter, 9.3.22 "Ein ganz besonderer Sound voll ironischem Humor und erzählerischer Unmittelbarkeit." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 26.02.22 "Ein ziemlich einzigartiger Stil." Teresa Schaur-Wünsch, Die Presse, 25.02.22 "Elyas Jamalzadeh und Andreas Hepp schaffen es auf leicht lesbare Weise, eine Vorstellung zu vermitteln, was so eine Flucht, so ein Ankommen bedeutet. Das ausbeuterische System Schlepperei bekommt man durch diese Lektüre realitätsnah mit. [...] Die Tonalität ist überdreht, selbstironisch und originell, manchmal auch salopp. [...] Dieses Buch zu lesen erweitert Horizont und Empathie." Juliane Fischer, Salzburger Nachrichten, 22.2.22 "Tatsächlich findet Elyas Jamalzadeh für die lebendig geschriebene Erzählung seines dramatischen Lebens einen leicht zugänglich, niemals mitleidheischenden Ton. Selbst wenn er detailreich seine Flucht nach Österreich schildert, lässt er es sich nicht nehmen knochentrockene und immer wieder ironische Kommentare einzubauen. Sein Buch ist vor allem eines: schonungslos [...] und der beeindruckende Bericht eines Menschen, der an keinen einzigen Tag seines Lebens einen Ort gekannt hat, den er Heimat hätte nennen können." Ivo Kaufmann, Ö1-Kontext, 18.2.22 "Ein berührendes Buch! Bewegend und doch humorvoll erzählt." Sybill Dolenz, ORF, 15.2.22 "Ein eindrucksvoller "Roadmovie"-Roman in einem bemerkenswert humorvollen Grundton" APA, 14.2.22 "Hier wird alles ausgepackt, ungeschönt und in einnehmendem Erzählstil unter die Lesenden gebracht." Claudia Stelzel-Pröll, Kurier, 13.2.22
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Geboren um zu Flüchten
Wie das Unfassbare in Worte fassen, wenn wiederkehrende Albträume und die Angst vor tiefen Gewässern immer noch präsent sind? Elyas Jamalzadeh gelingt mit seinem Freund und Co-Autor Andreas Hepp in einer frischen, modern-jugendlichen Sprache, die zwischen …
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Geboren um zu Flüchten
Wie das Unfassbare in Worte fassen, wenn wiederkehrende Albträume und die Angst vor tiefen Gewässern immer noch präsent sind? Elyas Jamalzadeh gelingt mit seinem Freund und Co-Autor Andreas Hepp in einer frischen, modern-jugendlichen Sprache, die zwischen Tragik und Situationskomik changiert, in „Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“ genau das: Gemeinsam erzählen sie die schmerzhaften und unglaublichen Fluchtepisoden von Elyas so direkt, authentisch und unmittelbar-ungeschönt, dass sie spür- und erlebbar sowie durchaus unterhaltsam jedem Leser ins gemütliche Wohnzimmer transportiert werden, während Menschen auf dem Mittelmeer um ihr Überleben kämpfen. Dabei sticht vor allem die lakonische Selbstironie von Elyas hervor, mit der er die schlimmsten Situationen schwarzhumorig beschreibt und die Leser auch direkt anspricht und miteinbezieht – diesen könnte manchmal das Lachen zwar im Halse steckenbleiben, doch am Ende siegt der unbeschreibliche mutmachende Lebenswille und zielstrebige Tatendrang von Elyas.
Die Familie Jamalzadeh lernt bereits in ihrem Heimatland Afghanistan die todbringenden Schrecken des Taliban-Terrors kennen und muss in den Iran flüchten, nachdem ihr Haus in die Luft gesprengt und eine Tochter entführt wurde. Dort kommt Elyas zur Welt und muss sich als illegaler Geflüchteter ohne Papiere bereits in sehr jungen Jahren ohne Schulbildung durchs Leben kämpfen und den Unterhalt seiner Familie mit illegalen Mitteln bestreiten, nachdem seine Brüder schon geflohen sind. Doch dann gerät er in Abschiebehaft in einem Gefängnis, das der Hölle gleicht. Er kann zwar freikommen, doch gemeinsam mit seinen Eltern beschließt Elyas über die lebensgefährliche Mittelmeer-Route nach Griechenland und über Land nach Österreich zu fliehen – eine menschenverachtende Tortur voller 'Games' (Fluchtversuche über die Grenze), Rückschlägen und korrupten Schleppern nimmt seinen Lauf, bei denen Elyas nicht nur in eigener, sonder auch in Todesangst um seine gebrechlichen Eltern schwebt.
In Österreich angekommen, durchlebt die Familie ein turbulentes Auf und Ab in Flüchtlingsheimen, aber auch unglaubliche Hilfsbereitschaft in Goisern – dort wird Elyas seine große Liebe und eine Schulbildung finden. Doch das Glück währt nicht lange und Interpol steht vor der Tür, um die Familie sicherheitsbedingt wieder umzusiedeln: Der Terror verfolgt sie bis in die neue Heimat. Und Elyas erhält zudem noch die schreckliche Diagnose eines Hirntumors. Doch er lässt sich nicht unterkriegen und geht seinen Weg in die Hoffnung – Elyas wird heiraten und in Eferding eine Lehrstelle zum Friseur erhalten.
In einem kreativen und eigenwilligen Sprach-Spiel mit Reimen, Quizfragen, Gedichtszeilen, originellen Überschriften und der direkten Ansprache des Lesers ist es Andreas und Elyas gelungen, nicht nur eine individuelle und persönliche Lebens- und Fluchtgeschichte bewegend, realitätsnah und horizonterweiternd zu vermitteln, sondern ein universelles und eindringliches Narrativ über die Lebenslinien von Geflüchteten zu schreiben und was jeder Einzelne gesellschaftlich zu deren Integration leisten kann. Die Lektüre ist vom frech-facettenreichen Erzähl-Stil vorzugsweise an Jugendliche gerichtet, doch auch jeder erwachsene Leser wird nicht unberührt diese Geschichte, die auch viele Kindheits- und Jugenderinnerungen aus anderen Kulturen sehr szenisch, anekdotenhaft und dicht schildert, weglegen und weiter darüber nachdenken, wie privilegiert wir Menschen sind, die nicht geboren wurden, um zu flüchten. Eine lesenswerte und packende Romanbiografie, bei der man zwischen Lachen und Weinen stark und nachhallend mitfühlt. Und bei der ein Teil der Erlöse Geflüchteten zugute kommt!
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Interessante und sehr intensive Lektüre;
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Zu Beginn das Leben im Iran und die Zeit der lang andauernden Flucht. Der zweite Teil umfasst das Ankommen und Leben in Österreich. Anfangs hat mich der Schreibstil etwas irritiert, aber ich habe mich schnell …
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Interessante und sehr intensive Lektüre;
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Zu Beginn das Leben im Iran und die Zeit der lang andauernden Flucht. Der zweite Teil umfasst das Ankommen und Leben in Österreich. Anfangs hat mich der Schreibstil etwas irritiert, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und er bringt den Charakter eines quirligen, humorvollen und optimistischen Menschen zum Ausdruck, daher empfinde ich ihn jetzt vollkommen passend. Die Beschreibung der Flucht mit ihren Irrungen und Wirrungen fand ich sehr intensiv und eindringlich und hat manche Frage beantwortet, die ich mir immer gestellt habe, z. B. wie funktioniert das mit dem Geldtransfer auf der Flucht. Interessant auch die Witze unter Flüchtenden über Schleuser und ihr Ranking. Menschen finden anscheinend immer Humor als Ventil. Mich hat der intensive, andere Blick auf Europa und unsere Lebensumstände hier sehr dankbar gemacht. Eine sehr interessante und intensive Lektüre!
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Von Geburt Flüchtling und dann doch ankommen
Elyas Jamalzadeh stammt aus einer afghanischstämmigen Familie, die in den Iran flüchten musste. Dort wurde er geboren. Die Zustände in diesem Land, die Perspektivlosigkeit als Flüchtling, sie führte dazu, dass sich die …
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Von Geburt Flüchtling und dann doch ankommen
Elyas Jamalzadeh stammt aus einer afghanischstämmigen Familie, die in den Iran flüchten musste. Dort wurde er geboren. Die Zustände in diesem Land, die Perspektivlosigkeit als Flüchtling, sie führte dazu, dass sich die Familie dann erneut auf den Weg machte, mit dem Ziel, in Europa ein selbstbestimmtes freies Leben führen zu können. Es war eine lange von unendlichen Strapazen geprägte Flucht und sie endete letztendlich glücklich in Österreich. Dieses sein Erleben auf der Flucht und später in dem Land, in dem er inzwischen wirklich angekommen ist, davon erzählt Elyas uns in diesem Buch. Er erzählt seine Geschichte, authentisch, ehrlich, auf seine ganz eigene Weise. Beim Lesen braucht man erst einmal etwas Zeit, um sich in seine Art, die Dinge darzulegen, hineinzufinden. Er betont, dass er es genauso sagen bzw. schreiben wollte, wie er es hier tut und sich da auch nicht hat hineinreden lassen. Das bedeutet, ungeschönt und versehen mit einer Art von Humor, die man sicher teilweise als makaber bezeichnen kann, aber wohl einfach abfedern soll, sich selbst und den Lesern eine Pause verschaffen von dem, was nun einmal die tatsächlich erlebte Realität war. Elyas erzählt von den Geschehnissen, wie dies alles tatsächlich abgelaufen ist, stellt sich aber auch sich selbst und nennt das eigene Handeln in der ein oder anderen Situation beim Namen. Und er lässt auch all die Menschen nicht unerwähnt, die ihm engagiert und empathisch zur Seite gestanden und ihm so die Möglichkeit eröffnet haben, seine Freiheit zu leben. Denn eine Schule zu besuchen, zu lernen, einen Beruf ergreifen zu können, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten mitsamt der Gründung einer Familie, das ist für Elyas Freiheit.
Dieses Buch, uns so persönlich und offen dargeboten, es berührt, ein beeindruckt, es lässt uns Anteil nehmen und es gibt uns eine zumindest kleine Vorstellung von dem, was 'heutzutage' Flucht bedeutet, mit welchem Erleben diese Menschen bei uns ankommen und wie diese 'neue Welt' ihnen erscheint.
Ich habe viel mitgenommen aus Elyas Geschichte und das wird mich noch lange begleiten.
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Wir sahen kein rotes Licht. Wir sahen kein Land, keinen Mond, keine Sterne. Nur Wasser. Hohe Wellen. Sturm.
„Eigentlich flüchtet jeder“, sagt der afghanische Flüchtling Elyas Jamalzadeh. Ein spannendes und humorvolles Buch über seine tragische …
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Wir sahen kein rotes Licht. Wir sahen kein Land, keinen Mond, keine Sterne. Nur Wasser. Hohe Wellen. Sturm.
„Eigentlich flüchtet jeder“, sagt der afghanische Flüchtling Elyas Jamalzadeh. Ein spannendes und humorvolles Buch über seine tragische Fluchtgeschichte
„Stell dir mal vor, du bist dein Leben lang nervös, merkst alles, bist ständig auf der Hut. Ich wurde schon nervös geboren. Ich war illegal. Jedes Jahr, jeden Tag, jede Minute konnte es passieren.“ Die afghanischen Eltern von Elyas Jamalzadeh lebten schon im Iran, als er auf die Welt kam. Er wurde als Flüchtling geboren. 2014 macht er sich auf den gefährlichen Weg nach Europa. Mit beeindruckender Unmittelbarkeit wird hier eine Reise beschrieben, die man kaum überleben kann. Dass Jamalzadeh Humor und Ehrgeiz nie eingebüßt hat, hilft ihm beim Ankommen in einem fremden Land. Er lernt Deutsch, beginnt eine Ausbildung und verliebt sich. Ein tragisches, ein komisches Buch, ein Buch, das niemanden kaltlässt!
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Elyas Jamalzadeh erzählt uns seine Geschichte. Bereits im Exil geboren holt er etwas weiter aus und beginnt sein Buch 2 Kapitel vor seiner Geburt. Seine Eltern waren schon damals von den Taliban bedroht und ihr Haus wurde in die Luft gejagt. Sie entschieden sich, in den Iran zu flüchten, …
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Elyas Jamalzadeh erzählt uns seine Geschichte. Bereits im Exil geboren holt er etwas weiter aus und beginnt sein Buch 2 Kapitel vor seiner Geburt. Seine Eltern waren schon damals von den Taliban bedroht und ihr Haus wurde in die Luft gejagt. Sie entschieden sich, in den Iran zu flüchten, wo Elyas ds Licht der Welt erblickte.
Als Flüchtling im Iran hat man keine Rechte. Man darf nicht arbeiten, nicht zur Schule gehen und zahlt für alles circa das Dreifache. Kaum vorstellbar, so ein Leben! Und immer, aber wirklich immer muss man auf den Hut vor der Polizei sein, denn man kann jederzeit nach Afghanistan abgeschoben werden. Ein Land, das angeblich Elyas Heimatland ist, das er aber noch nie betreten hatte.
Es kommt wie es kommen musste und Elyas wird aufgegriffen und in ein Abschiebezentrum gebracht. Zum Glück hat er Hilfe, aber der Druck wird größter und die Familie entschließt sich, weiter zu fliehen.
Der lange Weg nach Europa, den bereits zwei Brüder geschafft haben, ist für Elyas und seine Eltern eine wahre tour de force. Die Eltern sind nicht so fit und die Abschnitte, die zu Fuss bewältigt werden müssen, bringen sie immer wieder an ihre Grenzen und darüber hinaus.
Was auf dem Weg passiert, kennen wir teilweise. Der lebensgefährliche Weg über das Mittelmeer, die "Games" - also die Versuche - immer wieder eine Grenze zu übertreten und das ewige Festsitzen an Orten, die wir eigentlich gar nicht sehen möchte. Vieles ist aus den Nachrichten bekannt, doch Elyas erzählt das so unmittelbar und sein Freund Andreas Hepp hat seine Sprache in geschriebenes Wort übertragen. Beim Lesen hat man das Gefühl, man sitzt mit den beiden irgendwo am Lagerfeuer und lauscht den unglaublichen Geschichten einer Reise.
Elyas erzählt mit einer großen Menge Humor, der stellenweise so schwarz ist, das mir als Leserin, das Lachen im Hals stecken bleiben muss. Elyas scheint ein grenzenloser Optimist zu sein, der noch dem übelsten Ereignis irgendwas Gutes abgewinnen kann. Er verliert nie den Mut und das macht ihn zu einem ganz besonderen Menschen!
Seine Geschichte steckt voller Hoffnung und Zuversicht auch in den schwärzesten Momenten. Das macht seine Erzählung zu etwas ganz speziellem, gibt uns Einblick in sein Leben und erweitert unseren Horizont.
Ich wünsche diesem Buch ganz viele Leser*innen, die vielleicht auch Mut aus seinem Schicksal schöpfen können. Und ich wünsche Elyas alles Gute auf seinem weitern Weg in seinem neuen Heimatland!
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