Leonard Gardner
Buch
Fat City
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Produktdetails
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch
- ISBN-13: 9783499134043
- ISBN-10: 3499134047
- Artikelnr.: 24017806
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Das Buch "Fat City" von Leonard Gardner ist 224 Seiten lang und bei Blumenbar erschienen.
Das Hardcover besticht durch seine außergewöhnlich, schrille Farbe und hat schöne dicke Leseseiten. Der Buchdeckel ist aus dicker Pappe ohne Schutzumschlag. Das find ich bisserl …
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Das Buch "Fat City" von Leonard Gardner ist 224 Seiten lang und bei Blumenbar erschienen.
Das Hardcover besticht durch seine außergewöhnlich, schrille Farbe und hat schöne dicke Leseseiten. Der Buchdeckel ist aus dicker Pappe ohne Schutzumschlag. Das find ich bisserl Schade, weil man Flecken nicht abwischen kann.
Fat City ist ein Klassiker der amerikanischen Literatur. Es ist keine Heldengeschichte, sondern es fängt das Leben der "Working Class" ein, die von der Hand in den Mund lebt.
Das Buch gibt perfekt die Melancholie, das harte Leben zwischen Verzweiflung und Hoffnung der Working-Class wieder. Der Autor hat einen rauen, distanzierten Ton, der die Zeit perfekt einfängt mit ihrer drückenden Atmosphäre und dem Kampf ums tägliche Überleben. Im Vordergrund steht dabei der Boxsport, welcher mit Ruhm, Niederlage, Erfolg und Absturz, das Leben perfekt einfängt und auch die Bissigkeit der Menschen.
Zitat:" Mit Hoffen hat das nichts zu tun. Ist eine Frage des Wollens. Du musst so scharf darauf sein, dass du den Sieg riechen kannst. Wenn du es wirklich willst, dann siegst du auch."
Fat City ist komplett in melancholischer, düsterer Stimmung verfasst mit winzigen Lichtblicken, die jedoch schnell wieder versiegen. Mir war die Geschichte zu kühl und distanziert verfasst. Ich hätte mir Motivation, Spannung, mehr Emotion und einen besseren Draht zu den Protagonisten gewünscht. Die Zeit ist perfekt eingefangen mit all ihren Sorgen und dem Kampf ums überleben, mit dem Teufelskreislauf der Alkoholsucht um sich zu betäuben, mit Selbstaufgabe, Sieg und Fall, aber da der Bezug zu den Charakteren im Buch fehlt, kann man die Emotionen nur erahnen, was ich wirklich sehr schade finde. Auch die Liebe, die Motivation zum Sport hat mir gefehlt. Da war nicht genug Leidenschaft und Herz dabei. Ich finde das Buch Fat City nicht schlecht, aber auch nicht wirklich herausragend.
Fazit: Fat City fängt perfekt das Leben der "Working Class" in melancholischer, düsterer Stimmung ein und gibt die Zeit authentisch wieder in all ihren Facetten. Leider ist die Geschichte mit zu wenig Herz, Leidenschaft und Emotion geschrieben. Weder das Feuer des Boxsports kann man auskosten, noch einen engen Bezug zu den Protagonisten herstellen. Daher rührt es nur wenig an die eigenen Gefühle. Keine schlechte Literatur, aber auch nicht herausragend.
Hinweis: Das Buch wurde 1972 mit Jeff Bridges in der Hauptrolle von Jon Huston verfilmt.
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Kalifornien in den 50er Jahren, es gibt kaum Arbeit. Die Männer drängen sich um schlecht bezahlte, beschwerliche Erntearbeiten, um wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen. Der Boxsport scheint da zumindest für Einige das große Los zu sein: Hat man Erfolg, steht man im …
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Kalifornien in den 50er Jahren, es gibt kaum Arbeit. Die Männer drängen sich um schlecht bezahlte, beschwerliche Erntearbeiten, um wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen. Der Boxsport scheint da zumindest für Einige das große Los zu sein: Hat man Erfolg, steht man im Rampenlicht und verdient gutes Geld, ein wahrhaft besseres Leben als das eines Erntehelfers. Billy Tully, Ende Zwanzig, versuchte es und hatte Erfolg. Doch als seine Frau ihn verließ, begann er zu trinken und ging nicht mehr zum Training; seitdem schlägt er sich mit solch schlecht bezahlten Jobs durchs Leben. Ernie Munger, 18 Jahre, verdient seinen Lebensunterhalt an einer Tankstelle. Auf Empfehlung Tullys geht er zu dessen früheren Box-Manager, der ihn unter seine Fittiche nimmt.
Leonard Gardners Buch ist keine Geschichte im herkömmlichen Sinn, mit Anfang und Ende und zwischendrin einer Entwicklung. Es ist eher eine Art Zustandsbeschreibung aus dem Leben mehrerer Menschen aus dem Boxermilieu. Gardner gibt schnörkellos, fast schon roh den Tonfall der Menschen dieses Milieus und dieser Zeit wieder und stellt anschaulich die damaligen Lebensbedingungen dar. Es ist dreckig, laut, brutal, vulgär und man mag kaum glauben, dass so das sonnige Kalifornien gewesen sein soll, gerade mal 60 Jahre früher. Dennoch ist es kein Buch, das einen trostlos zurücklässt, trotz der abgerissenen Gestalten und beklagenswerten Verhältnisse. Denn so erbärmlich es Billy, Tully und all den anderen auch gehen mag; ihren Lebensmut haben sie noch immer. Selbst wenn sie ins Jammern verfallen, kommt früher oder später der Punkt, an dem sie wieder daran glauben, dass es besser werden wird. Irgendwann…
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Dem amerikanischen Autor Leonard Gardner gelang mit "Fat City" 1969 der Durchbruch, der Roman wurde 1972 verfilmt. Die Neuübersetzung durch Gregor Hens erscheint 2017 im Blumenbar Verlag.
Es gibt immer jemanden, der kämpfen will.
In einer Zeit höchster Arbeitslosigkeit …
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Dem amerikanischen Autor Leonard Gardner gelang mit "Fat City" 1969 der Durchbruch, der Roman wurde 1972 verfilmt. Die Neuübersetzung durch Gregor Hens erscheint 2017 im Blumenbar Verlag.
Es gibt immer jemanden, der kämpfen will.
In einer Zeit höchster Arbeitslosigkeit und ohne Chancen auf geregeltes Einkommen, hat in der Californian-Working-Class der Wunsch nach Glück, Anerkennung und dem gesellschaftlichen Aufstieg oberste Priorität. Billy Tully versucht seinen persönlichen Traum als Boxer zu erreichen.
"An El Dorado...standen an den warmen Sommerabenden Hunderte von Erntehelfern und Arbeitslosen herum. Sie unterhielten sich, schauten herum, ließen sich von einer Bar in die nächste treiben, in Spielhallen, Imbissbuden, Billardsalons, Schnapsläden und Kinos..." Zitat Seite 105
Billy Tully ist einer von vielen, die ihrem Wunsch nach dem großen Glück hinterherrennen. Fat City ist sein Ziel. Er versucht es mit Boxen, hat Erfolg, dann aber wieder eine Durststrecke von Niederlagen zu überstehen. Auch seine Beziehungen zu Frauen sind nicht von Dauer. Die große Liebe erkennt er erst, als es dafür zu spät ist.
Das Buch ist in einer melancholisch klingenden Sprache verfasst und es liest sich dem Zeitgeist entsprechend sehr stimmig, am Beispiel einiger junger Männer werden die Probleme von Tagelöhnern und Erntehelfern spürbar deutlich gemacht. Sie brauchen Geld, nehmen jede Arbeit auf, um über die Runden zu kommen und versaufen dann ihr hart verdientes Geld oder gehen in den Spielsalon. Ein wahrer Teufelskreislauf für den, der sich hier nicht im Griff hat.
Die Übersetzung finde ich super gelungen, man spürt nicht nur den Zeitgeist, sondern hört auch die einfache und grobe Sprache der Kalifornischen Arbeiter. Man sieht die Tagelöhner in großen Pulks nach Jobs anstehen und erlebt die schwere körperliche Arbeit authentisch mit. Besonders die Boxszenen wirken sehr realistisch und man meint, direkt am Ring dem Kampf zuzuschauen. Jedoch erscheint mir die gesamte Story als zu trist. Der Traum vom Glück zerplatzt wie eine Seifenblase, der Protagonist bleibt mit seinen Träumen auf der Strecke. So hart schlägt das Leben zu, die Suche nach dem persönlichem Glück verliert sich irgendwo zwischen Boxring, Hilfsarbeiterjobs und Sauftouren. Auch mit den Frauen hat er kein Glück, zu unstet ist sein Charakter, zu wage sein Gefühl für eine dauerhafte Bindung.
Es ist nicht nur ein amerikanischer Traum, von ganz unten nach oben zu gelangen. Vom Tellerwäscher zum Millionär, dieses Ziel ist zu schaffen. Wie aktuell diese Thematik ist, das merkt man gerade in der heutigen Zeit wieder nur allzu deutlich.
Für bildungsarme Schichten bieten sich gerade im Sport viele Chancen, den Sprung nach oben zu gewinnen. Wer hier Erfolge zeigt, kann es schaffen, sich seinen sicheren Platz im Leben zu erkämpfen. Aber auch wer einmal oben war, kann umso tiefer wieder fallen. Jedoch, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Diese interessante Milieustudie aus Amerika zeigt Menschen mit der Hoffnung auf das persönliche Glück, sie wollen den Weg von ganz unten nach oben zu schaffen.
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Träume sind Schäume - eine melancholische Milieustudie
Meine Meinung:
Leonard Gardner (* 03.11.1933) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein Debut-Roman „Fat City“ erschien 1969 und wird heute zu den modernen Klassikern der US-amerikanischen …
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Träume sind Schäume - eine melancholische Milieustudie
Meine Meinung:
Leonard Gardner (* 03.11.1933) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein Debut-Roman „Fat City“ erschien 1969 und wird heute zu den modernen Klassikern der US-amerikanischen Literatur gezählt. 2017 wurde das Buch in einer neuen Übersetzung von Gregor Hens neu aufgelegt.
Romane und Filme über Boxer sind ein amerikanisches Phänomen. So stupide, brutal und stumpf dieser Sport wirken kann, so gut eignet er sich doch zugleich, die Flüchtigkeit des Augenblicks aufzuzeigen und über genutzte und viel mehr vertane Chancen zu sinnieren. Autor Leonard Gardner schickt in seinem Roman Billy Tully auf die Jagd nach dem Amerikanischen Traum, der sich – auch mangels Alternativen – als Boxer einen großen Namen machen will. Doch bereits vor seinem 30. Geburtstag steht Tully vor dem Scherbenhaufen seines Lebens, das er in billigen Motel-Zimmern verbringt, mit Aushilfsjobs finanziert und im Alkohol ertränkt.
Dieser Roman ist eine Milieustudie und ein Spiegel seiner Zeit in einem Amerika der 50´er Jahre, in denen viele Menschen einem Traum nachjagen, den sie doch nie erreichen werden. Mit einem schnörkellosen, stellenweise düsteren Schreibstil begleitet der Autor seinen Protagonisten und lässt seine Leser an diesem tristen und melancholischen Leben teilhaben. Hierbei erlebt man, wie flüchtig Momente sein und wie dicht Höhen und Tiefen beieinander liegen können.
FAZIT:
Eine melancholische Milieustudie, die nicht durch Spannung, sondern durch einen schnörkellosen Erzählstil und authentische Charaktere besticht.
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