Haruki Murakami
Gebundenes Buch
Die unheimliche Bibliothek
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Eigentlich will der Junge nur zwei Bücher zurückgeben und noch ein wenig stöbern. Aber statt in den Lesesaal führt ihn der merkwürdig cholerische alte Bibliothekar in ein Labyrinth unter der Bücherei, wo er ihn einkerkert. Statt Wasser und Brot gibt es in diesem Verlies Tee und köstliche Donuts, serviert von einem mysteriösen Schafsmann und einem stummen Mädchen, das sprechen kann und wunderschön ist. Doch das ändert nichts daran, dass der Junge als Gefangener der Bibliothek um sein Leben fürchten muss, während die Grenzen zwischen Dingen, Menschen und Orten immer weiter verschwim...
Eigentlich will der Junge nur zwei Bücher zurückgeben und noch ein wenig stöbern. Aber statt in den Lesesaal führt ihn der merkwürdig cholerische alte Bibliothekar in ein Labyrinth unter der Bücherei, wo er ihn einkerkert. Statt Wasser und Brot gibt es in diesem Verlies Tee und köstliche Donuts, serviert von einem mysteriösen Schafsmann und einem stummen Mädchen, das sprechen kann und wunderschön ist. Doch das ändert nichts daran, dass der Junge als Gefangener der Bibliothek um sein Leben fürchten muss, während die Grenzen zwischen Dingen, Menschen und Orten immer weiter verschwimmen.'Die unheimliche Bibliothek' ist ein kafkaesker Albtraum und zugleich eine einfühlsame Geschichte von Verlust und Einsamkeit. Murakami schachtelt die Ebenen dieser kunstvollen Erzählung ineinander wie die Welten, die sich in der Bibliothek zu berühren scheinen, und Kat Menschiks schwindelerregend schöne Illustrationen ergänzen sie um weitere Abgründe. Ein Juwel.Mit Illustrationen von Kat Menschik.
HARUKI MURAKAMI, 1949 in Kyoto geboren, lebte längere Zeit in den USA und in Europa und ist der gefeierte und mit höchsten Literaturpreisen ausgezeichnete Autor zahlreicher Romane und Erzählungen. Sein Werk erscheint in deutscher Übersetzung bei DuMont. Zuletzt erschienen die Romane ¿Die Ermordung des Commendatore¿ in zwei Bänden (2018), in einer Neuübersetzung ¿Die Chroniken des Aufziehvogels¿ (2020), der Erzählband ¿Erste Person Singular¿ (2021), ¿Murakami T¿ (2022) und ¿Honigkuchen¿ (2023). KAT MENSCHIK ist freie und vielfach ausgezeichnete Illustratorin. Für DuMont illustrierte sie Haruki Murakamis ¿Schlaf¿ (2009), ¿Die Bäckereiüberfälle¿ (2012), ¿Birthday Girl¿ (2017) und Ernst H. Gombrichs ¿Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser¿ (2011). Ursula Gräfe, geboren 1956, hat in Frankfurt am Main Japanologie und Anglistik studiert. Aus dem Japanischen übersetzte sie u. a. Yukio Mishima, Hiromi Kawakami und Sayaka Murata. Für DuMont überträgt sie die Werke Haruki Murakamis ins Deutsche. 2019 erhielt sie den japanischen Noma Award for the Translation of Japanese Literature.

© Markus Tedeskino / Ag.Focus
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 63
- Erscheinungstermin: August 2013
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 141mm x 12mm
- Gewicht: 274g
- ISBN-13: 9783832197179
- ISBN-10: 3832197176
- Artikelnr.: 38049460
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
Murakamis magische Masche
Wie kann man nur, Buch für Buch, ein Meisterwerk nach dem anderen schaffen? Mit seinem neuen Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" ist es dem japanischen Schriftsteller Haruki Murakami wieder einmal gelungen.
Heute erscheint die deutsche Übersetzung des jüngsten Romans von Haruki Murakami, und am Sonntag wird der erfolgreichste japanische Schriftsteller 65 Jahre alt. Doch wie "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" beweist, ist Murakami jung geblieben: jung, weil es ein Buch ist, das einem das faszinierende Gefühl von einem Autor vermittelt, der sich immer noch selbst zu überraschen versteht, und jung auch deshalb, weil Murakami trotzdem an Themen und Konstellationen
Wie kann man nur, Buch für Buch, ein Meisterwerk nach dem anderen schaffen? Mit seinem neuen Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" ist es dem japanischen Schriftsteller Haruki Murakami wieder einmal gelungen.
Heute erscheint die deutsche Übersetzung des jüngsten Romans von Haruki Murakami, und am Sonntag wird der erfolgreichste japanische Schriftsteller 65 Jahre alt. Doch wie "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" beweist, ist Murakami jung geblieben: jung, weil es ein Buch ist, das einem das faszinierende Gefühl von einem Autor vermittelt, der sich immer noch selbst zu überraschen versteht, und jung auch deshalb, weil Murakami trotzdem an Themen und Konstellationen
Mehr anzeigen
anknüpft, die am Beginn seiner Schriftstellerlaufbahn standen.
Das mag seinen Grund im Atemholen nach dem dreiteiligen Opus magnum "1Q84" haben, das im Original 2009 und 2010 erschien und in der deutschen Übersetzung mehr als 1500 Seiten umfasst. Ein solcher Wurf ist nicht zu wiederholen. Darin war ein neuer Murakami zu finden, der wie selbstverständlich das Phantastische zum Bestandteil der Handlung machte, Japans Sagenwelt einbezog, auf klassische Erzählmuster seiner Heimat rekurrierte. Das strafte jene Interpreten Lügen, die gebetsmühlenartig die Rede vom "westlichen Japaner" wiederholen.
Ja, Murakami ist nicht nur ein gegenwärtiger Meister der Weltliteratur, er hat sich auch an seinen Vorgängern geschult. Aber mit "1Q84" hatte er auch die Anstrengung zu vollbringen, divergierende Genres und Traditionen miteinander zu verknüpfen und das doch so leichthändig wirken zu lassen, wie es das Markenzeichen seines Erzählens ist. Wobei die Basis von Murakamis Schaffen stets der Abgrund ist. Und wir als Leser tänzeln mit seinen Figuren daran entlang, ohne zu wissen, wie uns geschieht. Das ist die Murakami-Masche.
Sie funktioniert perfekt. Im Zentrum von "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" steht ein Verbrechen, das nie aufgeklärt wird. Durch Umstände, die gleichfalls nie aufgeklärt werden, ist der damals zwanzigjährige Tsukuru Tazaki aus seiner Clique gerissen worden, der seit der Schulzeit fünf Jugendliche angehörten: zwei Mädchen und drei Jungen. Sechzehn Jahre später bemüht sich Tsukuru endlich darum zu klären, was ihm seinerzeit widerfahren ist und ihn an den Rand des Selbstmords brachte - aber eben auch nicht darüber hinaus. In unnachahmlichem Murakami-Tonfall, den wir seiner Übersetzerin Ursula Gräfe verdanken, heißt es gleich zu Beginn des Buchs: "Vielleicht war seine Sehnsucht nach dem Tod zu wahrhaftig und zu tief, um tatsächlich den Versuch zu machen, sich umzubringen. Auch wenn dieses Problem eher zweitrangig war. Hätte es in seiner Reichweite eine Tür gegeben, die direkt in den Tod führte, er hätte sie ohne Zögern aufgestoßen. Ohne zu überlegen, als natürliche Konsequenz. Doch glücklicher- oder unglücklicherweise konnte er eine solche Tür nicht finden."
Es bleibt meist offen bei diesem Schriftsteller, ob die Dinge Glück oder Unglück bedeuten, vor allem die Liebe. Für diese Erkenntnis aber benötigt Murakami Protagonisten, die schon die notwendige Lebenserfahrung haben. So ist denn auch Tsukuru im Lieblingsalter seines Autors: Mitte bis Ende dreißig. Toru, der Protagonist aus Murakamis erstem internationalen Erfolg, "Naokos Lächeln" (1987), war siebenunddreißig, genauso wie Hajime aus "Gefährliche Geliebte" (1992), dem Buch, mit dem der Japaner in Deutschland bekannt wurde, als es vor dreizehn Jahren übersetzt wurde. Tsukuru nun ist sechsunddreißig.
Das ist kein Zufall, und diese drei Romane haben noch mehr miteinander zu tun als nur die Lebensphase, in der sich ihre Helden befinden. Alle drei Bücher tragen im japanischen2 Original ein Musikstück im Titel, doch das wurde in zwei Fällen von den deutschen Fassungen verleugnet, die mit Verweisen auf die jeweils zentrale Liebeshandlung locken wollten. "Naokos Lächeln" heißt in Japan nach einem Lied der Beatles "Norwegisches Holz" (noruwei no mori), "Gefährliche Geliebte" ist eigentlich "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" benannt - die erste Hälfte verdankt sich dem Titel des Standards "South of the Border" von Nat King Cole.
Immerhin trägt dieser Roman seinen authentischen Titel seit vergangenem Jahr endlich auch auf Deutsch, denn Dumont, Murakamis hiesiger Verlag von Beginn an, hat ihn noch einmal übertragen lassen, diesmal von Ursula Gräfe aus dem Japanischen, nachdem 2000 aus Bequemlichkeit noch die englische Übersetzung herangezogen worden war, was damals eine heftige Diskussion über die Zulässigkeit einer solchen Version aus zweiter Hand ausgelöst hatte. Für die willkürliche Änderung des Titels durch den deutschen Verlag - im Englischen heißt er originalgetreu "South of the Border, West of the Sun" - hatte sich dagegen niemand interessiert.
Dabei ist Murakami ein Autor, der es wie kaum sonst einer beherrscht, Stimmungen zu erzeugen, auch und gerade durch Namen. Seine Bücher sind für ihn dabei mindestens ebenso sehr Persönlichkeiten wie deren Figuren, und ihre Titel sind deshalb im buchstäblichen Sinne bezeichnend. Die "Pilgerjahre" aus dem jüngsten Werk zitieren Franz Liszts 1855 veröffentlichte "Années de pèlerinage", einen Zyklus von Klavierstücken, den Tsukuru in seiner Studentenzeit kennenlernte, nach der Verstoßung aus dem Freundeskreis. Besonders beeindruckte ihn davon "Le mal du pays", weil es so genau dem eigenen Zustand entsprach: "Allgemein heißt das so etwas wie Heimweh oder Sehnsucht, aber genaugenommen ist es die ,grundlose Traurigkeit, die eine ländliche Idylle im Herzen der Menschen weckt'. Der Ausdruck ist schwer zu übersetzen."
In "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" gibt es eine ähnliche Affinität zur Musik, zum Titelstück wie zu einem anderen amerikanischen Klassiker, "The Star-Crossed Lovers" von Duke Ellington. Sobald das Stück erklingt, erinnert sich auch Hajime an sein Dasein als Student, und man darf angesichts der Wiederkehr dieses Motivs ein autobiographisches Bekenntnis Murakamis darin sehen: "Wann immer die träge, schöne Melodie ertönte, musste ich an diese Zeit denken. Ich konnte nicht behaupten, dass sie glücklich gewesen war. Mein Leben war damals voller unerfüllter Sehnsüchte gewesen. Ich war jünger, hungriger und einsamer, aber auf eine einfache, klare Weise ich selbst. Damals spürte ich, wie jeder Ton der Musik, die ich hörte, jede Zeile der Bücher, die ich las, in mich eindrang. Meine Sinne waren scharf wie Klingen. In meinem Blick leuchtete ein helles Licht, das andere durchdrang. So war ich damals." Diese letzte lapidare, aber entscheidende Bekräftigung fehlte übrigens in "Gefährliche Geliebte", der ursprünglichen Übersetzung des Romans aus dem Englischen.
Man muss die Spuren ernst nehmen, die Murakami in seinen Details auslegt, namentlich in der Musik. Wenn man sich "Le mal du pays" anhört, wird man verstehen, was Tsukuru daran so bewegte. Das Stück beginnt mit einer klagenden Folge von jeweils vier Tönen, und natürlich wird damit die Erinnerung an die vier verlorenen Freunde evoziert. Zudem entstammt das Stück dem ersten Teil von Liszts "Années de pèlerinage", der mit "Suisse" betitelt ist. Die Schweiz aber weckt bei Japanern die Assoziation mit Schnee, und damit sind wir beim "Weiß", wie jenes der beiden Mädchen der Clique auf Japanisch gerufen wurde, in das Tsukuru verliebt war: Shiro (weiß) als Kurzform ihres Nachnamens Shirane (weiße Wurzel). Das andere Mädchen hieß mit Familiennamen Kurono (schwarzes Feld), die beiden Jungen Akamatsu (Rotkiefer) und Oumi (blaues Meer). Nur Tsukuru Tazaki trägt keine Farbe im Namen.
Solch ein Namensspiel mag dem westlichen Leser gesucht wirken, doch die meisten japanischen Namen sind derart sprechend. Auch das ungewöhnliche "1Q84" als Romantitel ist für Murakamis Landsleute sofort verständlich, weil es, japanisch ausgesprochen, genauso klingt wie "1984". Doch über die Vieldeutigkeit der asiatischen Sprachen hinaus ist der Verweis auf die Farben im neuen Buch auch hochsymbolisch. Weiß ist in Japan die Farbe des Todes, und es ist kein Zufall, dass Shiro diesen Namen trägt. Und wenn man über die Farbe nachdenkt, die Tsukuru in diesem Quintett zukäme, so bliebe angesichts von Schwarz, Weiß und den beiden Grundfarben Blau und Rot nur noch Gelb. Das aber ist in Japan die Farbe des Kaisers.
Tsukuru ist gar nicht farblos, er empfindet sich nur so, dabei ist er die farbigste Figur. Kompensation findet er wie auch schon Hajime in "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" in erotischen Träumen, doch sie sind verstörend. In ihrer surrealen Welt findet Murakami zu einer Beschreibungsgenauigkeit, die nicht anders genannt werden kann als unheimlich. Ihm gelingt es, Traum und Wirklichkeit in seinen Büchern so ineinander übergehen zu lassen, dass die Grenzen verschwimmen und die Nachtmahre zutage treten. Ein Musterbeispiel dafür ist Murakamis Erzählung "Die unheimliche Bibliothek" aus dem Jahr 2005, die jetzt erstmals auf Deutsch publiziert wird, eigens illustriert von der Berliner Zeichnerin Kat Menschik, die bereits zwei andere Geschichten des Schriftstellers grandios bebildert und ihn damit auch selbst begeistert hat.
"Die unheimliche Bibliothek" erzählt von einem Halbwüchsigen, der sich Bücher ausleihen will und vom Bibliothekar in die tiefsten Keller des Gebäudes verschleppt wird, wo man ihn fortan gefangen hält. In der Person eines ihn mit Essen versorgenden Schafmanns, der direkt der japanischen Geisterwelt der yokai entsprungen sein könnte, findet der Junge eine Vertrauensperson, die ihm zur Flucht verhilft. Doch draußen scheint die Zeit stillgestanden zu sein, und ob alles nicht doch nur ein Traum war, kann nicht einmal der Erzähler selbst entscheiden, dem das Schlimmste noch bevorsteht.
Es sind auch solche Kabinettstückchen der Erzählkunst, die Murakami als einen Meister erweisen, der zu Recht seit Jahren als der heißeste Favorit auf den Literaturnobelpreis gilt. Mit jedem Buch, das er beim Warten auf die überfällige Auszeichnung schreibt, beschämt er das Nobelpreiskomitee aufs Neue.
"Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" endet mit einer der hoffnungsvollsten Erkenntnisse, die Murakamis Protagonisten bislang vergönnt gewesen sind: "Nicht alles verschwindet im Fluss der Zeit", stellt Tsukuru fest. "Damals haben wir bedingungslos an etwas geglaubt. Wir hatten die Fähigkeit, an etwas zu glauben. Sie kann doch nicht so einfach völlig verschwunden sein." Die Zuversicht der Jugend - das ist das, was alle Figuren in diesen Büchern zu bewahren suchen. Das macht die Murakami-Masche so ewig jung.
ANDREAS PLATTHAUS
Haruki Murakami: "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki". Roman.
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Dumont Verlag, Köln 2014. 318 S., geb., 22,99 [Euro].
Haruki Murakami: "Südlich der Grenze, westlich der Sonne". Roman.
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Dumont Verlag, Köln 2013. 224 S., geb., 16,99 [Euro].
Haruki Murakami: "Die unheimliche Bibliothek". Mit Illustrationen von Kat Menschik.
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Dumont Verlag, Köln 2013. 64 S., 20 Abb., geb., 14,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das mag seinen Grund im Atemholen nach dem dreiteiligen Opus magnum "1Q84" haben, das im Original 2009 und 2010 erschien und in der deutschen Übersetzung mehr als 1500 Seiten umfasst. Ein solcher Wurf ist nicht zu wiederholen. Darin war ein neuer Murakami zu finden, der wie selbstverständlich das Phantastische zum Bestandteil der Handlung machte, Japans Sagenwelt einbezog, auf klassische Erzählmuster seiner Heimat rekurrierte. Das strafte jene Interpreten Lügen, die gebetsmühlenartig die Rede vom "westlichen Japaner" wiederholen.
Ja, Murakami ist nicht nur ein gegenwärtiger Meister der Weltliteratur, er hat sich auch an seinen Vorgängern geschult. Aber mit "1Q84" hatte er auch die Anstrengung zu vollbringen, divergierende Genres und Traditionen miteinander zu verknüpfen und das doch so leichthändig wirken zu lassen, wie es das Markenzeichen seines Erzählens ist. Wobei die Basis von Murakamis Schaffen stets der Abgrund ist. Und wir als Leser tänzeln mit seinen Figuren daran entlang, ohne zu wissen, wie uns geschieht. Das ist die Murakami-Masche.
Sie funktioniert perfekt. Im Zentrum von "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" steht ein Verbrechen, das nie aufgeklärt wird. Durch Umstände, die gleichfalls nie aufgeklärt werden, ist der damals zwanzigjährige Tsukuru Tazaki aus seiner Clique gerissen worden, der seit der Schulzeit fünf Jugendliche angehörten: zwei Mädchen und drei Jungen. Sechzehn Jahre später bemüht sich Tsukuru endlich darum zu klären, was ihm seinerzeit widerfahren ist und ihn an den Rand des Selbstmords brachte - aber eben auch nicht darüber hinaus. In unnachahmlichem Murakami-Tonfall, den wir seiner Übersetzerin Ursula Gräfe verdanken, heißt es gleich zu Beginn des Buchs: "Vielleicht war seine Sehnsucht nach dem Tod zu wahrhaftig und zu tief, um tatsächlich den Versuch zu machen, sich umzubringen. Auch wenn dieses Problem eher zweitrangig war. Hätte es in seiner Reichweite eine Tür gegeben, die direkt in den Tod führte, er hätte sie ohne Zögern aufgestoßen. Ohne zu überlegen, als natürliche Konsequenz. Doch glücklicher- oder unglücklicherweise konnte er eine solche Tür nicht finden."
Es bleibt meist offen bei diesem Schriftsteller, ob die Dinge Glück oder Unglück bedeuten, vor allem die Liebe. Für diese Erkenntnis aber benötigt Murakami Protagonisten, die schon die notwendige Lebenserfahrung haben. So ist denn auch Tsukuru im Lieblingsalter seines Autors: Mitte bis Ende dreißig. Toru, der Protagonist aus Murakamis erstem internationalen Erfolg, "Naokos Lächeln" (1987), war siebenunddreißig, genauso wie Hajime aus "Gefährliche Geliebte" (1992), dem Buch, mit dem der Japaner in Deutschland bekannt wurde, als es vor dreizehn Jahren übersetzt wurde. Tsukuru nun ist sechsunddreißig.
Das ist kein Zufall, und diese drei Romane haben noch mehr miteinander zu tun als nur die Lebensphase, in der sich ihre Helden befinden. Alle drei Bücher tragen im japanischen2 Original ein Musikstück im Titel, doch das wurde in zwei Fällen von den deutschen Fassungen verleugnet, die mit Verweisen auf die jeweils zentrale Liebeshandlung locken wollten. "Naokos Lächeln" heißt in Japan nach einem Lied der Beatles "Norwegisches Holz" (noruwei no mori), "Gefährliche Geliebte" ist eigentlich "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" benannt - die erste Hälfte verdankt sich dem Titel des Standards "South of the Border" von Nat King Cole.
Immerhin trägt dieser Roman seinen authentischen Titel seit vergangenem Jahr endlich auch auf Deutsch, denn Dumont, Murakamis hiesiger Verlag von Beginn an, hat ihn noch einmal übertragen lassen, diesmal von Ursula Gräfe aus dem Japanischen, nachdem 2000 aus Bequemlichkeit noch die englische Übersetzung herangezogen worden war, was damals eine heftige Diskussion über die Zulässigkeit einer solchen Version aus zweiter Hand ausgelöst hatte. Für die willkürliche Änderung des Titels durch den deutschen Verlag - im Englischen heißt er originalgetreu "South of the Border, West of the Sun" - hatte sich dagegen niemand interessiert.
Dabei ist Murakami ein Autor, der es wie kaum sonst einer beherrscht, Stimmungen zu erzeugen, auch und gerade durch Namen. Seine Bücher sind für ihn dabei mindestens ebenso sehr Persönlichkeiten wie deren Figuren, und ihre Titel sind deshalb im buchstäblichen Sinne bezeichnend. Die "Pilgerjahre" aus dem jüngsten Werk zitieren Franz Liszts 1855 veröffentlichte "Années de pèlerinage", einen Zyklus von Klavierstücken, den Tsukuru in seiner Studentenzeit kennenlernte, nach der Verstoßung aus dem Freundeskreis. Besonders beeindruckte ihn davon "Le mal du pays", weil es so genau dem eigenen Zustand entsprach: "Allgemein heißt das so etwas wie Heimweh oder Sehnsucht, aber genaugenommen ist es die ,grundlose Traurigkeit, die eine ländliche Idylle im Herzen der Menschen weckt'. Der Ausdruck ist schwer zu übersetzen."
In "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" gibt es eine ähnliche Affinität zur Musik, zum Titelstück wie zu einem anderen amerikanischen Klassiker, "The Star-Crossed Lovers" von Duke Ellington. Sobald das Stück erklingt, erinnert sich auch Hajime an sein Dasein als Student, und man darf angesichts der Wiederkehr dieses Motivs ein autobiographisches Bekenntnis Murakamis darin sehen: "Wann immer die träge, schöne Melodie ertönte, musste ich an diese Zeit denken. Ich konnte nicht behaupten, dass sie glücklich gewesen war. Mein Leben war damals voller unerfüllter Sehnsüchte gewesen. Ich war jünger, hungriger und einsamer, aber auf eine einfache, klare Weise ich selbst. Damals spürte ich, wie jeder Ton der Musik, die ich hörte, jede Zeile der Bücher, die ich las, in mich eindrang. Meine Sinne waren scharf wie Klingen. In meinem Blick leuchtete ein helles Licht, das andere durchdrang. So war ich damals." Diese letzte lapidare, aber entscheidende Bekräftigung fehlte übrigens in "Gefährliche Geliebte", der ursprünglichen Übersetzung des Romans aus dem Englischen.
Man muss die Spuren ernst nehmen, die Murakami in seinen Details auslegt, namentlich in der Musik. Wenn man sich "Le mal du pays" anhört, wird man verstehen, was Tsukuru daran so bewegte. Das Stück beginnt mit einer klagenden Folge von jeweils vier Tönen, und natürlich wird damit die Erinnerung an die vier verlorenen Freunde evoziert. Zudem entstammt das Stück dem ersten Teil von Liszts "Années de pèlerinage", der mit "Suisse" betitelt ist. Die Schweiz aber weckt bei Japanern die Assoziation mit Schnee, und damit sind wir beim "Weiß", wie jenes der beiden Mädchen der Clique auf Japanisch gerufen wurde, in das Tsukuru verliebt war: Shiro (weiß) als Kurzform ihres Nachnamens Shirane (weiße Wurzel). Das andere Mädchen hieß mit Familiennamen Kurono (schwarzes Feld), die beiden Jungen Akamatsu (Rotkiefer) und Oumi (blaues Meer). Nur Tsukuru Tazaki trägt keine Farbe im Namen.
Solch ein Namensspiel mag dem westlichen Leser gesucht wirken, doch die meisten japanischen Namen sind derart sprechend. Auch das ungewöhnliche "1Q84" als Romantitel ist für Murakamis Landsleute sofort verständlich, weil es, japanisch ausgesprochen, genauso klingt wie "1984". Doch über die Vieldeutigkeit der asiatischen Sprachen hinaus ist der Verweis auf die Farben im neuen Buch auch hochsymbolisch. Weiß ist in Japan die Farbe des Todes, und es ist kein Zufall, dass Shiro diesen Namen trägt. Und wenn man über die Farbe nachdenkt, die Tsukuru in diesem Quintett zukäme, so bliebe angesichts von Schwarz, Weiß und den beiden Grundfarben Blau und Rot nur noch Gelb. Das aber ist in Japan die Farbe des Kaisers.
Tsukuru ist gar nicht farblos, er empfindet sich nur so, dabei ist er die farbigste Figur. Kompensation findet er wie auch schon Hajime in "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" in erotischen Träumen, doch sie sind verstörend. In ihrer surrealen Welt findet Murakami zu einer Beschreibungsgenauigkeit, die nicht anders genannt werden kann als unheimlich. Ihm gelingt es, Traum und Wirklichkeit in seinen Büchern so ineinander übergehen zu lassen, dass die Grenzen verschwimmen und die Nachtmahre zutage treten. Ein Musterbeispiel dafür ist Murakamis Erzählung "Die unheimliche Bibliothek" aus dem Jahr 2005, die jetzt erstmals auf Deutsch publiziert wird, eigens illustriert von der Berliner Zeichnerin Kat Menschik, die bereits zwei andere Geschichten des Schriftstellers grandios bebildert und ihn damit auch selbst begeistert hat.
"Die unheimliche Bibliothek" erzählt von einem Halbwüchsigen, der sich Bücher ausleihen will und vom Bibliothekar in die tiefsten Keller des Gebäudes verschleppt wird, wo man ihn fortan gefangen hält. In der Person eines ihn mit Essen versorgenden Schafmanns, der direkt der japanischen Geisterwelt der yokai entsprungen sein könnte, findet der Junge eine Vertrauensperson, die ihm zur Flucht verhilft. Doch draußen scheint die Zeit stillgestanden zu sein, und ob alles nicht doch nur ein Traum war, kann nicht einmal der Erzähler selbst entscheiden, dem das Schlimmste noch bevorsteht.
Es sind auch solche Kabinettstückchen der Erzählkunst, die Murakami als einen Meister erweisen, der zu Recht seit Jahren als der heißeste Favorit auf den Literaturnobelpreis gilt. Mit jedem Buch, das er beim Warten auf die überfällige Auszeichnung schreibt, beschämt er das Nobelpreiskomitee aufs Neue.
"Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" endet mit einer der hoffnungsvollsten Erkenntnisse, die Murakamis Protagonisten bislang vergönnt gewesen sind: "Nicht alles verschwindet im Fluss der Zeit", stellt Tsukuru fest. "Damals haben wir bedingungslos an etwas geglaubt. Wir hatten die Fähigkeit, an etwas zu glauben. Sie kann doch nicht so einfach völlig verschwunden sein." Die Zuversicht der Jugend - das ist das, was alle Figuren in diesen Büchern zu bewahren suchen. Das macht die Murakami-Masche so ewig jung.
ANDREAS PLATTHAUS
Haruki Murakami: "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki". Roman.
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Dumont Verlag, Köln 2014. 318 S., geb., 22,99 [Euro].
Haruki Murakami: "Südlich der Grenze, westlich der Sonne". Roman.
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Dumont Verlag, Köln 2013. 224 S., geb., 16,99 [Euro].
Haruki Murakami: "Die unheimliche Bibliothek". Mit Illustrationen von Kat Menschik.
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Dumont Verlag, Köln 2013. 64 S., 20 Abb., geb., 14,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Fantasielose Leser, die keinen Zugang mehr zu den Ängsten ihrer Kindheit haben, sollten die Finger von Haruki Murakamis Kindheits-Erzählung "Die unheimliche Bibliothek" lassen, rät Rezensent Arno Widmann. Allen anderen aber kann der Kritiker dieses wunderbare Märchen nur empfehlen. Gebannt liest er die zwischen Traum und Wirklichkeit oszillierende Geschichte um einen kleinen wissbegierigen Jungen, der vor seiner Mutter in das Labyrinth der Stadtbibliothek flüchtet und dort in die Fänge eines kannibalistischen Bibliothekars gerät, der es auf belesene Gehirne abgesehen hat. Nicht nur der Reiz, mit den eigenen irrationalen und kindlichen Ängsten konfrontiert zu werden, sondern auch Murakamis erlösende Auswege aus dem "Verlies der Ängste" machen die Lektüre zu einem Ereignis, lobt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Die Kurzerzählung (...)- von Kat Menschik mit düsterer Heiterkeit illustriert - ist so rätselhaft und schön wie die großen Romane des Meisters des kalten Märchens." Iris Radisch, DIE ZEIT "Das schöne, schmale Buch liest sich rasch und gut, Murakami verstört wie stets." KURIER WIEN "Kongeniale Bilder." Walter Titz, KLEINE ZEITUNG "In der Geschichte mit Illustrationen von Kat Menschik verknüpft Murakami subtil das Alltägliche mit surrealen Ebenen." BRAUNSCHWEIGER ZEITUNG "Fantastisch illustriert." EMOTION "Abgründig, verschachtelt, albtraumschön." ANNABELLE "Geschichten wie kostbare Gemälde [...] (Alb)traumhaft schöne Bilder." DONNA "Ich bin ein großer Fan von Haruki Murakami. Ich habe gerade ein kleines Buch von ihm gelesen. Ein Horrormärchen, kaum mehr als 60 Seiten lang. Unheimlich gut." Matthias Schweighöfer in kulturSPIEGEL "So einfach und poetisch erzählt wie ein Märchen, so unlogisch, grausam und verstörend wie ein Märchen, aber auch so hoffnungsvoll wie ein Märchen [...] fabelhaft illustriert." Bernhard Hampp, SCHWÄBISCHE ZEITUNG "Ein kafkaesker Alptraum und eine einfühlsame Geschichte von Verlust und Einsamkeit, mit ansprechenden, fast mystischen Zeichungen." SÜDWESTPRESSE "Diese wundersame Geschichte von Verlust und Einsamkeit, von erster Liebe und Befreiung scheint wie die Quelle, aus der sich viele große Romane des japanischen Meisters Haruki Murakami speisen. [...]Sie wurde von Kat Menschik kongenial illustriert." Jacqueline Kornmüller, SPECTRUM
Haruki Murakami hat mich schon lange Zeit gereizt und endlich konnte mich dazu aufraffen, tatsächlich ein Buch von ihm zu lesen. Nachträglich wünschte ich jedoch, ich hätte die Finger von “Die unheimliche Bibliothek” gelassen, denn das Buch entpuppte sich leider als …
Mehr
Haruki Murakami hat mich schon lange Zeit gereizt und endlich konnte mich dazu aufraffen, tatsächlich ein Buch von ihm zu lesen. Nachträglich wünschte ich jedoch, ich hätte die Finger von “Die unheimliche Bibliothek” gelassen, denn das Buch entpuppte sich leider als absolute Enttäuschung und Fehlkauf.
Es fängt ja schon beim Preis an: Das Buch hat gerade einmal 64 Seiten, diese sind stellenweise nur zum Teil bedruckt und einige Seiten bilden lediglich Illustrationen ab. Diese sind zwar schön, aber ob dies ausreicht, um den stolzen Preis von 14,99 EUR zu rechtfertigen? Eher nicht, zumal ich das Buch nach gerade einmal 20 Seiten beenden konnte.
Von Haruki Murakami kannte ich bislang nur einige Leseproben, von daher war mir sein Schreibstil zumindest ein bisschen bekannt, von daher hatte ich relativ hohe Erwartungen an die Geschichte. Der Schreibstil ist hierbei jedoch nicht alles andere als ansehnlich. Es liest sich fast schon so, als hätte tatsächlich ein Kind die Geschichte geschrieben. Die Dialoge wirken zum Teil recht lieblos und auch die Gedankengänge sind sehr einfach gehalten. Sicherlich, man kann sowas mögen, aber mir war es dann doch alles zu einfach gehalten. Dazu gibt es immer wieder die gleichen Wiederholungen, die sich durch das gesamte Buch wie ein roter Faden ziehen. Der Junge redet immer wieder davon, dass sich seine Mutter Sorgen mache und sie wohl vergessen würde, seinen Star – einen Vogel – zu füttern. Wenn so eine Aussage fast 8-10 Mal auf gerade einmal 64 Seiten erscheint, dann kann dies im Laufe der Zeit doch extrem nervig sein.
Dazu ist die Geschichte oftmals skurril und viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Geschichte hat sicherlich eine Aussage, allerdings konnte ich diese leider nur sehr schwer entdecken, da mich die unsympathischen Figuren zu sehr vom Rest abgelenkt haben.
Mit dem Schafsmann, dem stummen Mädchen und dem Jungen lernt man Figuren kennen, die mich leider nicht überzeugen konnten. Besonders der Junge handelt oftmals so derartig merkwürdig, dass ich mir nicht sicher bin, ob dieser sogar tatsächlich sich allem bewusst ist, was um ihn herum geschieht. Er nimmt sämtliche Situationen mit einer derartigen Gelassenheit hin, dass es schon fast weh tut. Man spricht über einen Ort, bei dem es um Leben oder Tod geht und der Junge denkt lediglich an seinen Wellensittich oder sogar auch an seine Lederschuhe.
Wirklich schön und auch sehr passend sind dagegen die vielen Illustrationen von Kat Menschik. Diese passen tatsächlich zu jeder Situation und sind nahezu so abgebildet, wie ich es mir auch zuvor bildlich vorgestellt habe. Eine tolle Arbeit und sehr sehenswert!
Neben den schönen Illustrationen gibt es noch einen weiteren Pluspunkt: Die Stimmung ist sehr düster und mysteriös aufgebaut. Auch wenn sich der Junge sehr naiv und fast schon devot verhält, trübt dies aber nichts an der düsteren Stimmung, die fast schon perfekt eingefangen wurde. Wäre die Geschichte ein wenig länger gewesen und die Figuren authentischer und sympathischer, hätte ich an diesem Werk sicherlich mehr Spaß gehabt.
Die Covergestaltung ist sehr hübsch anzusehen und passt auch relativ gut zur Geschichte. Die Kurzbeschreibung ist nett, verrät aber meiner Meinung nach bereits zu viel. Dies hätte man deutlich kürzer und eventuell auch geheimnisvoller präsentieren können.
Insgesamt bin ich von “Die unheimliche Bibliothek” sehr enttäuscht. Schwache Figuren, ein fast schon zu einfacher und kindlicher Schreibstil und eine zu skurrile Handlung haben mir den Lesespaß leider ordentlich verdorben. Dazu ist die stolze Summe von 15 EUR viel zu teuer für gerade einmal 64 Seiten. Dieses Buch würde ich allerhöchstens Lesern empfehlen, die bereits im Vorfeld sämtliche Werke von Haruki Murakami gelesen haben.
Weniger
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Ein Junge gibt zwei Bücher in der Bibliothek ab, die er bereits von vorhergehenden Besuchen kennt und möchte sich ein neues ausleihen. Dazu sucht er einen alten Herrn auf, der ihm zwar weiterhilft, ihn jedoch in einem Labyrinth unterhalb der Bibliothek einkerkert. Zwar sind die …
Mehr
Ein Junge gibt zwei Bücher in der Bibliothek ab, die er bereits von vorhergehenden Besuchen kennt und möchte sich ein neues ausleihen. Dazu sucht er einen alten Herrn auf, der ihm zwar weiterhilft, ihn jedoch in einem Labyrinth unterhalb der Bibliothek einkerkert. Zwar sind die Überlebenschancen düster, doch die Verpflegung ist überraschend gut. Und der merkwürdige Schafsmann sowie das wunderhübsche stumme Mädchen, die sich um ihn kümmern, scheinen ihm wohlgesonnen.
Es ist mein erster Marukami, den ich hiermit gelesen habe und die Geschichte hat mir sehr gefallen. Zwar ist der Text recht schlicht gehalten, doch dies entspricht durchaus dem Stil eines ca. 12jährigen, dem ungefähren Alter des Protagonisten. Rätselhaft sind die Dinge, die sich in der Bibliothek abspielen ebenso wie die Personen, die dort auftreten und die begleitenden Illustrationen sind bestens dazu geeignet, diesen Effekt zu verstärken. Da sich nichts von allem aufklärt und alles unergründlich bleibt, empfinde ich diese Erzählung als durchaus geeignet zum wiederholten Lesen.
Der Preis mag happig erscheinen für 30 min Lesezeit. Aber die Gestaltung des Büchleins ist überdurchschnittlich: gedruckt auf hochwertigem Papier, was den Illustratinen geschuldet sein mag.
Fazit: Wer schöne Geschichten und schöne Bücher mag, liegt hier richtig.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
INHALT:
Eigentlich will ein Junge nur ein paar Bücher aus der Bücherei ausleihen und wird von einem alten Mann und einem Schafsmenschen in ein Verlies unter der Bibliothek gesperrt. Da er um sein Leben fürchten muss, plant er die Flucht.
FAZIT:
Ich habe das Buch in MEINER …
Mehr
INHALT:
Eigentlich will ein Junge nur ein paar Bücher aus der Bücherei ausleihen und wird von einem alten Mann und einem Schafsmenschen in ein Verlies unter der Bibliothek gesperrt. Da er um sein Leben fürchten muss, plant er die Flucht.
FAZIT:
Ich habe das Buch in MEINER Bücherei entdeckt und bin neugierig geworden:
1) Das Buch ist trotz der Illustrationen und des scheinbar harmlosen "Märchens" nichts für KInder. Damit kann eine Phobie für Büchereien ausgelöst werden!
2) Die Geschichte ist mir zu wirr und hat selbst unter dem Märchenaspekt für mich keinen Sinn. Ich habe es wohl nicht verstanden. Wenn das Buch dicker gewesen wäre, hätte ich es nicht zu Ende gelesen.
Daher 0 von 5 Punkten.
http://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2014/01/haruki-murakami-die-unheimliche.html
Weniger
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für