-68%12)

Itamar Vieira Junior
Gebundenes Buch
Die Stimme meiner Schwester (Mängelexemplar)
Roman
Übersetzung: Mesquita, Barbara
Sofort lieferbar
Gebundener Preis: 25,00 € **
Als Mängelexemplar:
Als Mängelexemplar:
**Frühere Preisbindung aufgehoben
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
4 °P sammeln!
Minimale äußerliche Macken und Stempel, einwandfreies Innenleben. Schnell sein! Nur begrenzt verfügbar.
Itamar Vieira erzählt eine ungehörte Geschichte: Zwei Frauen erheben ihre Stimme gegen die alte Welt BrasiliensBeim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem Bett ihrer Großmutter einen alten Koffer, darin eingewickelt ein großes Messer. Im Rausch dieser Entdeckung ereignet sich ein tragischer Unfall: Eine der Schwestern verliert ihre Zunge, die andere ersetzt fortan ihre Stimme. Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts spricht Großmutter Donana mit den Toten, der Vater ist ein angesehener Geistheiler. Dieser Welt stellt sich Bibiana entgegen, als sie mit ihrem Geliebten das Dorf verl...
Itamar Vieira erzählt eine ungehörte Geschichte: Zwei Frauen erheben ihre Stimme gegen die alte Welt Brasiliens
Beim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem Bett ihrer Großmutter einen alten Koffer, darin eingewickelt ein großes Messer. Im Rausch dieser Entdeckung ereignet sich ein tragischer Unfall: Eine der Schwestern verliert ihre Zunge, die andere ersetzt fortan ihre Stimme.
Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts spricht Großmutter Donana mit den Toten, der Vater ist ein angesehener Geistheiler. Dieser Welt stellt sich Bibiana entgegen, als sie mit ihrem Geliebten das Dorf verlässt, und Belonísia, indem sie sich gegen die Schläge des ihr zugewiesenen Mannes wehrt.
Itamar Vieira Junior erzählt in »Die Stimme meiner Schwester« vom Leben in einer Siedlung von Plantagenarbeitern und Nachkommen früherer Sklaven. Die Kraft der beiden Schwestern und die Solidarität unter den Frauen verändern ihre Welt.
Im Rahmen seiner Doktorarbeit hat der Autor die Gemeinschaften der Nachkommen ehemaliger Sklaven und seine eigene Ahnengeschichte erforscht. Er lebte mehrere Jahre mit ihnen und setzt ihnen mit diesem kraftvolle Debüt, das in Brasilien zum preisgekrönten Bestseller wurde, ein Denkmal.
Beim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem Bett ihrer Großmutter einen alten Koffer, darin eingewickelt ein großes Messer. Im Rausch dieser Entdeckung ereignet sich ein tragischer Unfall: Eine der Schwestern verliert ihre Zunge, die andere ersetzt fortan ihre Stimme.
Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts spricht Großmutter Donana mit den Toten, der Vater ist ein angesehener Geistheiler. Dieser Welt stellt sich Bibiana entgegen, als sie mit ihrem Geliebten das Dorf verlässt, und Belonísia, indem sie sich gegen die Schläge des ihr zugewiesenen Mannes wehrt.
Itamar Vieira Junior erzählt in »Die Stimme meiner Schwester« vom Leben in einer Siedlung von Plantagenarbeitern und Nachkommen früherer Sklaven. Die Kraft der beiden Schwestern und die Solidarität unter den Frauen verändern ihre Welt.
Im Rahmen seiner Doktorarbeit hat der Autor die Gemeinschaften der Nachkommen ehemaliger Sklaven und seine eigene Ahnengeschichte erforscht. Er lebte mehrere Jahre mit ihnen und setzt ihnen mit diesem kraftvolle Debüt, das in Brasilien zum preisgekrönten Bestseller wurde, ein Denkmal.
Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Itamar Vieira Junior, geboren 1979 in Salvador da Bahia, ist Geograph und Ethnologe mit Schwerpunkt auf afrobrasilianischer Kultur. Er wurde als Erster mit einem Milton-Santos-Stipendium für Schwarze Jugendliche aus einkommensschwachen Familien ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Doktorarbeit erforschte er die Gemeinschaften der Nachkommen ehemaliger Sklaven und seine eigene Ahnengeschichte. Er lebte mehrere Jahre mit ihnen und setzt ihnen mit seinem Roman ein Denkmal. In seinen Kolumnen in 'Folha de S. Paulo', der größten Tageszeitung Brasiliens, schreibt er gegen Bolsonaro und Rassismus. 'Die Stimme meiner Schwester' ist sein erster Roman, der auf der Shortlist des International Booker Prize 2024 stand.
Produktdetails
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- Originaltitel: Torto Arado
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 31. August 2022
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 137mm x 32mm
- Gewicht: 423g
- ISBN-13: 9783103974935
- ISBN-10: 3103974930
- Artikelnr.: 65958000
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Eine furiose literarische Reise in den Norden Brasiliens. Susanne Zobl news 20221104
Gebundenes Buch
Die Schwestern Belonisia und Bibiana wachsen als Nachfahren von Slawen auf einer Plantage in Brasilien auf.
In ärmlichen Verhältnissen leben sie mit ihren Eltern und der Großmutter in einer Lehmhütte.
Als die Mädchen beim Spielen an der alten Koffer der …
Mehr
Die Schwestern Belonisia und Bibiana wachsen als Nachfahren von Slawen auf einer Plantage in Brasilien auf.
In ärmlichen Verhältnissen leben sie mit ihren Eltern und der Großmutter in einer Lehmhütte.
Als die Mädchen beim Spielen an der alten Koffer der Großmutter gehen und dabei ein in Lumpen eingewickeltes Messer finden, geschieht ein Unglück.
Die beiden schneiden sich in den Mund und eine verliert ihre Zunge.
Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die Schwestern kommen einzeln zu Wort.
Anfangs gibt es viel Unterstützung der Schwester für ihre stumme Schwester aber das legt sich, als sie älter werden und die Schwester heiratet.
Die stumme Schwester bleibt zurück und entwickelt ein sehr selbstbewusstes und eigenständiges Leben.
Sehr interessant geschrieben aber leider auch oft sehr wirr und man versteht gar nicht, wie in der Zeit gesprungen wird.
Das fand ich nicht so gut und es hat mich im Lesefluss gestört.
Die stumme Schwester fand ich viel facettenreicher beschrieben, über sie erfährt man im Buch am Meisten, die andere Schwester bleibt leider recht blass.
Ich fand den Hintergrund der Sklavengeschichte und der Kultur sehr interessant und den Kampf der Schwestern nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Dieses Buch war eine Überraschung für mich. Ganz anders als erwartet, aber unglaublich fesselnd. Das Cover ist wunderschön, bunt und passt sehr gut zu dem Roman. Die Geschichte beginnt mit einem Unfall, bei dem sich die Schwestern Bibiana und Belonisia mit einem Messer verletzen, …
Mehr
Dieses Buch war eine Überraschung für mich. Ganz anders als erwartet, aber unglaublich fesselnd. Das Cover ist wunderschön, bunt und passt sehr gut zu dem Roman. Die Geschichte beginnt mit einem Unfall, bei dem sich die Schwestern Bibiana und Belonisia mit einem Messer verletzen, eine der Beiden verliert ihre Zunge und somit ihre Stimme. Das Sprechen übernimmt daraufhin die Andere für sie. Das Buch ist in drei Teile gegliedert, erst am Ende des ersten Teiles erfährt man, welche Schwester die Zunge verloren hat. Das Buch zeigt das Leben der Nachfahren der Sklaven auf einer Fazenda. Schwarze und Indigene leben unter unfassbar harten Umständen zusammen, sie dürfen das Land bestellen, aber nicht besitzen. Ich wusste gar nichts über die Sklaverei und ihre langen Schatten in Brasilien, deshalb war dieses Buch eine absolute Bereicherung für mich. Itamar Vieira Junior ist ein großartiges Debüt gelungen. Ich habe es verschlungen, die Beschreibungen von Personen, Natur und vor allem der Spiritualität auf der Fazenda sind wundervoll und eindringlich. Besonders beeindruckt hat mich seine Empathie für das Schicksal der Frauen, die ihr Leben unter solchen Bedingungen bestreiten müssen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Zwei Schwestern und die Freiheit
Die Schwestern Bibiana und Belonísia leben in Brasilien zu Zeiten, in denen die Sklaverei offiziell schon vorbei ist. Sie sind Nachkommen von Sklav:innen und ihre Familien müssen noch immer ohne Bezahlung für den Grundbesitzer arbeiten. Eines Tages …
Mehr
Zwei Schwestern und die Freiheit
Die Schwestern Bibiana und Belonísia leben in Brasilien zu Zeiten, in denen die Sklaverei offiziell schon vorbei ist. Sie sind Nachkommen von Sklav:innen und ihre Familien müssen noch immer ohne Bezahlung für den Grundbesitzer arbeiten. Eines Tages finden sie beim Spielen in den Sachen ihrer Großmutter ein wunderschönes Messer, das in ein Stück Stoff eingewickelt ist. Wie Kinder nun mal sind, reagieren sie neugierig und ehe sie sich versehen, verliert eine von ihnen ihre Zunge und die andere ersetzt ihre Stimme.
Das Cover hat mich durch die bunten Farben und die gesichtslosen Frauen sofort angesprochen und der Klappentext klang spannend. Ich hätte mir allerdings einen stärkeren Fokus auf die Beziehung der beiden Schwestern gewünscht und ich finde es irreführend, dass im Klappentext von Belonísias „zugewiesenen“ Mann gesprochen wird, da das im Buch anders kommuniziert wird.
Der Autor erschafft in „Die Stimme meiner Schwester“ mit bildgewaltiger Sprache und fein eingewobenen mystischen Akzenten eine ergreifende Familiengeschichte. Es ist aber keineswegs leichte Literatur, da Themen wie Würde und Freiheit über der Handlung schweben und der Alltag der Protagonist:innen meilenweil von unserem entfernt ist.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, wobei der erste Teil aus Bibianas Sicht, der zweite aus Belonísias Sicht ist und der dritte Teil etwas distanzierter von der Familiengeschichte und der Geschichte der Gemeinschaft erzählt. Gerade der letzte Teil hat mich manchmal verwirrt, weil ich mir oft nicht sicher war, wer, wann und wo wir gerade waren.
Das Buch ist doch eher schwere Kost, bei der man mitdenken muss und die mir einige Bildungslücken aufgezeigt hat. Was als Geschichte von zwei Schwestern beginnt, wird schließlich zu einer Familiengeschichte und zur Geschichte der gesamten Gemeinschaft. Eine Geschichte, die ich erst noch verdauen muss.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Das Erbe der Sklaverei in Brasilien - eindrucksvoll erzählt
„Die Stimme meiner Schwester“ von Itamar Vieira Junior ist ein beeindruckender und bewegender Roman über das Erbe der Sklaverei in Brasilien.
Erzählt wird die Geschichte zweier Schwestern, Bibiana und …
Mehr
Das Erbe der Sklaverei in Brasilien - eindrucksvoll erzählt
„Die Stimme meiner Schwester“ von Itamar Vieira Junior ist ein beeindruckender und bewegender Roman über das Erbe der Sklaverei in Brasilien.
Erzählt wird die Geschichte zweier Schwestern, Bibiana und Belonísia, die durch ein schicksalhaftes Ereignis in ihrer Kindheit eng miteinander verbunden sind. Beide sind Nachkommen ehemaliger afrikanischer Sklaven und gehören der Gemeinschaft der Quilombolos an. Schauplatz der Handlung ist die fiktive Farm Agua Negra im Nordosten von Brasilien. Allgegenwärtig in der Erzählung ist der Glaube der Quilombolos mit all seinen mystischen Elementen und ihre tiefe Verbindung mit dem Land, auf dem sie leben und arbeiten.
Aufgeteilt in drei Teile, beginnt der Roman damit, dass man Sicht der einen Schwester Zeuge wird, wie die andere sich beim Spielen mit einem Messer aus Versehen die Zunge abschneidet. Erzählt erst aus Sicht der einen, dann der anderen Schwester, folgt man Bibiana und Belonísia beim Erwachsen werden und wie sie das harte Leben auf der Farm meistern. Durch ihre Augen gewinnt man einen Einblick in die Unterdrückung und Ungerechtigkeiten, denen sie als Frauen und als Arbeiter auf der Farm ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu Belonísia, die sich mit dem harten Leben arrangiert hat, will Bibiana die Situation nicht länger hinnehmen. Sie beginnt zusammen mit ihrem Ehemann, die anderen Arbeiter von Água Negra zu organisieren und fordert ihre Rechte für das Land ein, auf dem deren Familien jahrzehntelang gearbeitet haben, das ihnen aber nicht gehört. Der Kampf um die Befreiung von Ausbeutung und Knechtschaft hat jedoch einen menschlichen Preis.
„Die Stimme meiner Schwester“ ist ein Roman, der erst nach und nach seine ganze Kraft entfaltet, dann aber einen nicht mehr loslässt. Mittels seines kraftvollen und atmosphärischen Schreibstils versetzt der Autor einen in die Siedlung von Bibiana und Belonísia und vermittelt so ein authentisches und einfühlsames Bild vom Leben der Quilombolos. Ein Roman, der den Unterdrückten eine Stimme gibt und die Frauen in den Mittelpunkt stellt. Lesenswert!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Das Buch "Die Stimme meiner Schwester" erzählt die Geschichte von Belonisia und Bibiana, zwei Schwestern, die durch einen Unfall zusammengeschweißt werden. Zwei Schwestern, deren Weg sie doch in unterschiedliche Richtungen führt und am Ende wieder eint. Doch für mich …
Mehr
Das Buch "Die Stimme meiner Schwester" erzählt die Geschichte von Belonisia und Bibiana, zwei Schwestern, die durch einen Unfall zusammengeschweißt werden. Zwei Schwestern, deren Weg sie doch in unterschiedliche Richtungen führt und am Ende wieder eint. Doch für mich handelte das Buch nur im Hintergrund von der Verbundenheit der Schwestern, viel mehr von der Verbundenheit der Menschen zu ihrem Land, zu ihrem Stück Erde. Als Nachfahren von Sklaven, lebend auf einer Plantage als Arbeiter, sind die Hauptcharaktere dieses Buches vielen Widrigkeiten ausgesetzt. Mit unerschütterlicher Hingabe kümmern sie sich um das Land, um ihren Glauben und das Überleben. Durch die lebhafte Erzählung und Beschreibung der Charaktere, lernt man diese und ihre Geschichten besser kennen und verstehen. Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Es greift ganz viele Themen auf - Familie, Heimat, Liebe, Verbundenheit zur Natur, Kultur, Glaube, Mut.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Willkür, Stärke und Magie in sprachlichen Bildern
Heftig geht es gleich los in der Geschichte – die Unvorsichtigkeit zweier Schwestern und das Spiel mit dem Messer kostet einer der beiden die Möglichkeit zu sprechen. Bibiana übernimmt von nun an für die zungenlose …
Mehr
Willkür, Stärke und Magie in sprachlichen Bildern
Heftig geht es gleich los in der Geschichte – die Unvorsichtigkeit zweier Schwestern und das Spiel mit dem Messer kostet einer der beiden die Möglichkeit zu sprechen. Bibiana übernimmt von nun an für die zungenlose Belonisia zu sprechen. So entsteht eine enge Bindung der beiden Schwestern und doch schlagen beide im Heranwachsen völlig unterschiedliche Wege ein. Trotzdem ihre Schicksale verschieden verlaufen verbindet sie eine Gemeinsamkeit: der Wille zur Unabhängigkeit, zum sich-nicht-beugen-lassen, zum Kampf.
Dem Autor ist eine bedrückende, nachdrückliche, beeindruckende und vor allem bedeutende Geschichte gelungen. Er erzählt in seinem nahe gehenden, in meinen Leseaugen, hervorragenden Schreibstil die Geschichte der schwarzen ehemaligen Sklaven Brasiliens. Dabei wählt er die Geschichte einer Familie, die über mehrere Generationen reicht. Der jahrzehntelangen Ausbeutung und Demütigung durch die Großgrundbesitzer steht absoluter Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Aberglaube und Geisterzauber der betroffenen Menschen entgegen. Wir als Lesende erhalten einen Einblick in ein Leben geprägt vom Überlebenskampf, bedingt durch Trockenheit, geringe Ernte, körperliche Übergriffe, Gewalt, Repressalien und Willkür der Landbesitzer. Aber wir lernen auch eine Welt der Geister, der Naturheiler, der Mystik kennen und ebenso die ungewöhnliche Gedankenwelt der hauptsächlich weiblichen Protagonistinnen.
Itamar Viera Junior und Barbara Mesquita (Übersetzerin) zeichnen sprachliche Bilder. Es fiel mir leicht die Protagonistinnen deutlich vor mir zu sehen, mich in sie hinein zu versetzen. Zwar konnte ich nicht jedes Gedankenkonstrukt nachvollziehen, jedoch war ich unglaublich beeindruckt von der Stärke der unbeugsamen Frauen und ihrer Willenskraft. Da können wir uns in der westlichen Welt noch eine große „Feministinnenscheibe“ abschneiden.
Mein Fazit: Chapeau für ein hervorragendes Erstlingswerk. 'Itamar Vieira Junior' werde ich mir merken – ich freue mich schon auf sein nächstes Buch!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die Geschichte hat einen deutlich anderen Verlauf genommen, als es der Klappentext vermuten lässt. Zu Beginn scheint sich eine Geschichte zu entwickeln, die auf der besonderen Beziehung zweier Schwestern basiert, welche durch ein prägendes Ereignis zueinander verbunden sind. Gerne …
Mehr
Die Geschichte hat einen deutlich anderen Verlauf genommen, als es der Klappentext vermuten lässt. Zu Beginn scheint sich eine Geschichte zu entwickeln, die auf der besonderen Beziehung zweier Schwestern basiert, welche durch ein prägendes Ereignis zueinander verbunden sind. Gerne hätte ich mehr über die Schwestern erfahren, allerdings sind diese nur zu Beginn Fokus des Buches. Vielmehr geht es danach um die Geschichte einer Familie, welche in Armut, unter Sklaverei und schweren Bedingungen lebt. Ein an sich wichtiges Thema, was auf schwierige Lebensbedingungen aufmerksam macht. Allerdings wurde die Geschichte erzählt ohne ein Bindung zum Lesenden aufzubauen. Ich habe überhaupt keine emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen können und mich eher wie eine entfernte Beobachterin gefühlt. Schade, da ich thematisch viel über eine mir noch fremde Kultur und Geschichte hätte lernen können.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Ausbeutung und Widerstand
Die „Stimme meiner Schwester“ beginnt spektakulär mit einem Unglück. Bibiana und Belonísia, Schwestern im Alter von sechs und sieben Jahren, öffnen in einem unbeobachteten Moment den alten Koffer ihrer Großmutter. Darin finden sie …
Mehr
Ausbeutung und Widerstand
Die „Stimme meiner Schwester“ beginnt spektakulär mit einem Unglück. Bibiana und Belonísia, Schwestern im Alter von sechs und sieben Jahren, öffnen in einem unbeobachteten Moment den alten Koffer ihrer Großmutter. Darin finden sie ein sehr schön gearbeitetes, mit einem Elfenbeingriff verziertes Messer, eingeschlagen in einen alten Lumpen. Aus einer Laune heraus nehmen sie dieses in den Mund. Sie wollen spüren wie es schmeckt und verletzten sich beide an der scharfen Klinge - Belonísia so stark, dass sie ein Stück ihrer Zunge verliert und nie mehr wird sprechen können. Die Ausgangssituation ist dramatisch und wirft so viele Fragen auf, dass ich gebannt in diese Geschichte eingestiegen bin. Handlungsort ist eine Fazenda im Nordosten Brasiliens. Dort bewirtschaften Quilombolas, die Nachfahren afrikanischer Sklaven, die während der portugiesischen Kolonialzeit ins Land verschleppt wurden, die Felder. Auch Belonísias und Bibianas Familie sind Nachkommen schwarzer Sklaven. Offiziell wurde die Sklaverei in Brasilien 1888 abgeschafft. Faktisch wurden die landlosen ehemaligen Sklaven jedoch in neue Knechtschaftsverhältnisse gezwungen. Sie bewirtschafteten in harter Knochenarbeit die Plantagen gegen das Recht, dort eine Lehmhütte zu errichten. Haltbare Steinhäuser wurden nicht gestattet, alles sollte provisorisch bleiben. Die Familien erhielten kein Geld für ihre Arbeit, mussten aber große Teile der Ernte an die Grundbesitzer abgeben, die oftmals mehr nahmen als ihnen zustand. Itamar Vieira Junior erzählt mit großer Kenntnis von den Lebensbedingungen auf den Fazendas, den religiösen Riten der afro-brasilianischen Bevölkerung, dem Glauben an Geister und Verzauberte und dem traditionellen Heilwesen.
Der Roman gliedert sich in drei Teile, die jeweils einer eigenen Erzählstimme gewidmet ist: die Perspektiven, die sich leider sprachlich überhaupt nicht voneinander unterscheiden, sind die von Bibiana, Belonísia und im dritten Teil die einer Verzauberten namens Santa Rita Pescadeira. Der Roman erzählt von fortbestehenden Knechtschaftsverhältnissen, der Gewalttätigkeit von Ehemännern, kulturellen Veränderungen - insbesondere im Bereich der traditionellen Glaubensvorstellungen - und vor allem vom aufkeimenden Widerstand gegen die erlittenen Ungerechtigkeiten moderner Sklaverei in den 1980er Jahren und davor. Es sind im Text vor allem Bibiana und ihr Ehemann sowie Belonísia, die sich auflehnen, eine Widerstandsbewegung gründen und mit großer Stärke vorangehen.
1988 wurden zwar die Landrechte der Quilombolas in der brasilianischen Verfassung verankert, allerdings scheinen diese immer noch nicht in allen Teilen Brasiliens umgesetzt zu sein. Der im Roman eine große Rolle spielende Jâre-Kult, hat sich mir nur vage erschlossen. Hier hätte ich mir ein Glossar bzw. eine Erläuterung und Einordnung im Rahmen eines Vorworts gewünscht.
Letztendlich hat mich der Erzählton bzw. der Stil des Autors nicht durchgängig erreicht. Die Erzählweise war mir zu monoton, zu nüchtern, weshalb ich das Lesen über größere Abschnitte als zäh empfunden habe. Ich empfehle das Buch aber denjenigen, die sich für die Situation und die Geschichte der Quilombolas interessieren.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Itamar Viera Junior entführt uns in seinem Roman "Die Stimme meiner Schwester" nach Brasilien. Er greift ein sehr interessantes Thema auf, was mir bisher völlig fremd war: Die Sklaverei in Brasilien.
Die Geschichte handelt von einer Gruppe von Nachfahren ehemaliger …
Mehr
Itamar Viera Junior entführt uns in seinem Roman "Die Stimme meiner Schwester" nach Brasilien. Er greift ein sehr interessantes Thema auf, was mir bisher völlig fremd war: Die Sklaverei in Brasilien.
Die Geschichte handelt von einer Gruppe von Nachfahren ehemaliger afrikanischer Sklaven. Erzählt wird die Familiengeschichte rund um die beiden Schwestern Bibiana und Belonísia, die ein sehr enges Verhältnis zueinander haben. Die Geschichte beginnt damit, dass die beiden Kinder beim Spielen den alten Koffer der Großmutter entdecken. In ihm befindet sich ein Messer. Es ereignet sich ein tragischer Unfall, während sich die eine Schwester nur verletzt, verliert die andere ihre Zunge. Fortan agiert die sprechende Schwester als Stimme der anderen. Aber so eng das Verhältnis der beiden ist, so scheiden sich irgendwann trotzdem ihre Wege.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Thema ist sehr interessant und man merkt, dass sich der Autor sehr intensiv mit der Geschichte der Sklaverei in Brasilien auseinander gesetzt hat. Das Buch gibt einen guten Einblick in das Leben der Nachverfahren der afrikanischen Sklaven, die noch immer kein leichtes Leben in der Fremde führen und trotzdem ihre Traditionen nicht verloren haben. Interessant ist auch die Entwicklung der beiden Schwestern und die Familiengeschichte. Sehr lesenswert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Anders als erwartet
Als Kinder finden die beiden Schwestern Bibiana und Belonísia in einem Koffer unter dem Bett ihrer Großmutter versteckt ein Messer. Es kommt dabei zu einem Unglück, bei dem Belonísia ihre Zunge und somit ihre Stimme verliert. Fortan versucht …
Mehr
Anders als erwartet
Als Kinder finden die beiden Schwestern Bibiana und Belonísia in einem Koffer unter dem Bett ihrer Großmutter versteckt ein Messer. Es kommt dabei zu einem Unglück, bei dem Belonísia ihre Zunge und somit ihre Stimme verliert. Fortan versucht Bibiana für ihre Schwester da zu sein. Dies ändert sich jedoch als diese mit ihrem Mann fortzieht und Belonísia mit einem gewalttätigen Mann zusammen leben muss.
Anhand des Klappentextes habe ich mir eine etwas andere Geschichte vorgestellt. Auch das Cover hat für mich einen anderen Eindruck vermittelt, als ich beim Lesen hatte. Die Verbundenheit der Schwestern konnte ich leider nicht spüren. Eher hatte ich das Gefühl, dass sie sich nie sonderlich gut leiden konnten. Auch die anderen Personen im Buch kamen mir sehr gefühlskalt rüber, sodass ich zu keiner einen wirklichen Bezug aufbauen konnte. Der Anfang der Geschichte hat mir gut gefallen, hier wird man langsam in das Leben auf der Faszenda eingeführt, aber nach und nach hat es an Struktur verloren. Als im letzten Abschnitt dann auch noch die „Verzauberte“ zu Wort kam, wurde es für meinen Geschmack etwas zu abwegig und ich habe leider auch ein wenig das Interesse an der Geschichte verloren.
Dennoch ein schöner Roman, der einem einen Einblick in eine andere Kultur gewährt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für