PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Valérie will in Paris Kunst studieren und verlässt dafür ihren Heimatort und ihre große Liebe Gabriel. Dann bricht der Krieg aus, und die Nachricht, dass Gabriel vermisst wird, trifft Valérie schwer. Sie begegnet der Bildhauerin Anna Coleman Ladd, die Masken aus Kupfer für Kriegsversehrte anfertigt. Valérie stürzt sich in die Arbeit und verliebt sich dabei in Louis. Als der Krieg vorbei ist, wird Valérie von ihrer Vergangenheit eingeholt - und sie begreift, dass es an der Zeit ist, ihr größtes Geheimnis zu verraten.
Tabea Koenig, geboren 1992, lebt mit ihrer Familie in Basel. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Bibliothekarin, später als Veranstaltungsreferentin im Verlagswesen. Parallel dazu begann sie, historischen Romane zu schreiben. Mit der Gründung ihrer eigenen Familie interessiert sie sich zunehmend für familiäre Themen und zeitgenössische Stoffe. Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane 'Die Maskenbildnerin von Paris' und 'Die Verlegerin von Paris' lieferbar. Mehr zur Autorin unter autorin-tabea-koenig.ch.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33831
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 442
- Erscheinungstermin: 20. September 2021
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 116mm x 40mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783746638317
- ISBN-10: 3746638313
- Artikelnr.: 61440486
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
„Eure Freude ist euer Leid ohne Maske.“ (Khalil Gibran)
1912-1920 Frankreich. Die aus wohlbehütetem Künstlerhaus stammende Valérie ist gebildet und während sich ihr Zwillingsbruder Jules der Medizin zuwendet, hat sie den Wunsch, in Paris Kunst zu studieren. Sie …
Mehr
„Eure Freude ist euer Leid ohne Maske.“ (Khalil Gibran)
1912-1920 Frankreich. Die aus wohlbehütetem Künstlerhaus stammende Valérie ist gebildet und während sich ihr Zwillingsbruder Jules der Medizin zuwendet, hat sie den Wunsch, in Paris Kunst zu studieren. Sie verlässt ihren Heimatort und auch ihre große Liebe Gabriel, um in der französischen Metropole endlich ihren Traum zu verwirklichen. Aber dann bricht der Krieg aus, und sowohl Jules als auch Gabriel erhalten den Frontbefehl. Schon bald darauf gilt er als vermisst und Valérie hofft inständig, dass er zurückkommt und sie gemeinsam doch noch glücklich werden. Durch ihren Freund, den Schriftsteller Apollinaire, der selbst durch Kriegsgeschehen verletzt wurde, begegnet Valérie immer mehr Kriegsverletzten und möchte diese unterstützen. Über Gertrude Stein lernt sie Anna Coleman Ladd kennen, die in ihrem vom Roten Kreuz gegründeten Studio Masken aus Kupfer für die Verletzten anfertigt, um ihnen ihre Würde zurückzugeben. Valérie begeistert sich sofort für diese Arbeit, kann sie doch ihre künstlerischen Fähigkeiten einbringen und gleichzeitig etwas für die Versehrten tun. Dabei begegnet sie dem Soldaten Louis, der schon bald ihr Herz gewinnt. Als der Krieg endlich vorbei ist, muss Valérie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…
Tabea Koenig hat mit „Die Maskenbildnerin von Paris“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser ins letzte Jahrhundert zurückreisen lässt, um dort nicht nur in das Leben von Valérie einzutauchen, sondern auch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Soldaten hautnah mitzuerleben. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil nimmt den Leser sofort mit in die Handlung hinein, um dort Valérie auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Die Autorin entführt den Leser ins alte Paris, wo sich große bekannte Künstler die Klinke in die Hand geben, die sogenannte Bohème ihren Ursprung hatte und Frauen in Künstlerkreisen im weitesten Sinne als gleichwertig anerkannt wurden. Vor allem aber macht sie den Leser mit der damaligen Prothesenfertigung bekannt, die den im Gesicht verletzten Soldaten ein neues Aussehen verliehen und ihnen so einen Platz in der Gesellschaft ermöglichten, ohne Ausgrenzungen und schrägen Blicken gegenüber zu sehen. Dabei greift Koenig auf reale Persönlichkeiten wie Gertrude Stein und vor allem Anna Colemann Ladd zurück, die dieses durch ihre Arbeit fürs Rote Kreuz erst ermöglichte. Die Autorin hat die Zeiten des Krieges eng mit dem Schicksal von Valérie verknüpft, lässt neben dem ernsten Thema der Masken- und Prothesenfertigung auch eine schöne Liebesgeschichte miteinfließen, wobei natürlich ein Geheimnis nicht fehlen darf, das der Leser schon bald entdeckt und mitfiebert, wie dieses an die Oberfläche geraten wird. Der Spannungsbogen steigert sich im Verlauf, auch durch die Einflechtung von Briefen, die das Schicksal von Valéries Bruder preisgeben.
Die Charaktere sind lebendig in Szene gesetzt und überzeugen durch glaubwürdige menschliche Eigenschaften. Der Leser folgt ihnen gern und fiebert durchgehend mit. Valérie ist zu Beginn eine etwas naive Träumerin und Freigeist, obwohl sie genau weiß, was sie will. Doch sie wächst an ihren Aufgaben, gewinnt an Stärke und Mut. Bruder Jules muss seine eigenen Pläne zurückstecken aufgrund des Krieges. Er ist ein freundlicher Mann, dessen Leben leider viel zu kurz ist. Apollinaire ist ein Wortkünstler, der Valérie ein guter Freund ist. Aber auch Olympe, Gabriel, Anna und weitere Protagonisten gestalten mit ihren Episoden die Handlung abwechslungsreich und spannend.
„Die Maskenbildnerin von Paris“ ist ein kurzweiliger, packender historischer Roman, der den Leser das alte Paris des vergangenen Jahrhunderts vor Augen führt, in die Künstlerszene hineinschnuppern lässt und die Geschichte einer starken Frau präsentiert, die einige Schicksalsschläge zu verkraften hat. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz und ein Geheimnis ist auch versteckt. Verdiente Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Valéries größter Wunsch ist es Kunst in Paris zu studieren. Doch kurz vor ihrer Abreise entdeckt sie die Liebe zu ihrem Jugendfreund Gabriel und die beiden genießen jeden Moment zusammen. Dennoch verlässt Valérie ihren Heimatort und ihre große Liebe für …
Mehr
Valéries größter Wunsch ist es Kunst in Paris zu studieren. Doch kurz vor ihrer Abreise entdeckt sie die Liebe zu ihrem Jugendfreund Gabriel und die beiden genießen jeden Moment zusammen. Dennoch verlässt Valérie ihren Heimatort und ihre große Liebe für ein Leben in Paris. Die beiden bauen sich getrennt von einander ein neues Leben auf. Doch als der Krieg ausbricht und Gabriel vermisst wird, wird sich Valérie ihrer Gefühle erneut schmerzhaft bewusst...
Wie Valéries Leben als Künstlerin beschrieben wird und auf welche Künstler sie im Paris trifft, fand ich sehr schön beschrieben. Aber Valérie hat im Laufe dieses Buches so einige Kämpfe zu bezwingen und wird gerade in Sachen Liebe und Verlust nicht geschont. Ich habe in jeder Phase ihres Lebens mit ihr mitgelitten und gefühlt und sie für ihre Stärke bewundert.
Gerade die Liebesgeschichte zwischen Gabriel und Valérie, die sich gleich zu Beginn entwickelt und auch so schnell wieder ein Ende finden soll, hat mich emotional sehr bewegt und ich habe natürlich auf ein Happy End zwischen den beiden gehofft. Doch so sehr sich Valéries Leben im Laufe der Geschichte geändert hat, hat sich auch diese Liebe verändert und ich fand diese Entwicklung gefühlvoll und spannend erzählt.
Besonders zum Ende hin, hat die Geschichte Valérie und auch mich als Leserin von einer Gefühlachterbahn in die nächste geschickt und die letzten Kapitel haben an Dramatik und Spannung alles vorherige noch einmal um Längen getoppt. Ich wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen und hatte gleichzeitig Angst vor dem Ende.
Sehr spannend fand ich auch das Kennenlernen zwischen Valérie und der Bildhauerin Anna Colemann Ladd. Diese Figur und ihre Ansichten und Arbeiten haben mich sehr beeindruckt. Und auch Valérie arbeitet daraufhin für sie und fertigt Masken aus Kupfer für Kriegsversehrte an, die zum Teil durch Kriegsverletzungen entstellt sind. Wie die Arbeit dieser Frauen den Männern wieder ein Stück Lebensqualität zurück gebracht hat, hat mich sehr bewegt.
Dies ist definitiv ein historischer Roman, der noch lange nach dem Lesen nachhallt und einen nicht sofort los lässt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Zwischen Kunst, Krieg und Liebe
Was wissen wir eigentlich noch vom ersten Weltkrieg, von den grausamen Verletzungen, die die neuen Waffen und das Giftgas hinterlassen haben, von den Spätfolgen und Entstellungen, mit denen die Soldaten danach kämpfen mussten? Darüber erzählt …
Mehr
Zwischen Kunst, Krieg und Liebe
Was wissen wir eigentlich noch vom ersten Weltkrieg, von den grausamen Verletzungen, die die neuen Waffen und das Giftgas hinterlassen haben, von den Spätfolgen und Entstellungen, mit denen die Soldaten danach kämpfen mussten? Darüber erzählt Tabea Koenig in „Die Maskenbildnerin von Paris“ aus der Sicht einer jungen Frau und Künstlerin.
Valérie wird in eine Künstlerfamilie in Cherbourg hineingeboren, wächst behütet und privilegiert auf, erhält von ihren Eltern eine umfassende (Aus)Bildung. Sie will in Paris Malerei studieren und verlässt dafür sogar ihre Jungendliebe Gabriel, weil sie glaubt, sich zwischen Kunst und Liebe entscheiden zu müssen und auf keinen Fall das Leben einer Hausfrau und Mutter führen will.
Doch bald bricht der Krieg aus. Auch Gabriel muss an die Front und wird bald vermisst. Sie hofft lange auf seine Rückkehr, dass sie dann endlich ihre Beziehung wieder aufnehmen.
Als ihr Freund Apollinaire durch einen Granatsplitter an der Schläfe verletzt wird und mehrfach operiert werden muss, kommt sie zum ersten Mal näher mit den Kriegsversehrten in Berührung. Apollinaires Narbe wird später durch seine Haare verborgen werden, aber seine Mitpatienten sind z.T. extrem gezeichnet. Valérie will den Männern irgendwie helfen, am besten künstlerisch. Gertrude Stein stellt ihr Anna Coleman Ladd vor, die das amerikanische Rote Kreuz „Studio for Portrait-Masks“ in Paris aufbaut, um die Masken für die Versehrten herzustellen und ihnen eine Anlaufstelle zu bieten, in der der sie ganz normal behandelt, nicht entsetzt angestarrt oder bemitleidet werden. Valérie findet in der Arbeit mit ihnen ihre Erfüllung und verliebt sich in einen Patienten – den Soldaten Louis. Doch als es ernster zwischen ihnen wird, droht ihr größtes Geheimnis aufzufliegen …
Tabea Koenig schreibt sehr anschaulich und mitreißend, lässt historische Bezüge und Persönlichkeiten oder die Eigenschaften der Protagonisten fast spielerisch in die Handlung einfließen. Neben Cherbourg wird auch Paris sehr stimmungsvoll wiedergegeben, man sieht die Boulevards und Cafés förmlich vor sich, sitzt mit den Künstlern am Tisch und genießt das Leben oder diskutiert über die Arbeit. Valérie ist eine von ihnen und mit den Großen ihrer Zeit auf Du und Du. Ich fande es immer wieder spannend, wenn ich einen berühmten Namen entdeckt und die Bilder oder Skulpturen sofort vor Augen hatte.
Die Schilderungen, wie der Krieg den Alltag verändert, sind sehr interessant und die beschriebenen Giftgasverletzungen erschreckend, aber ich fand es spannend, wie das „Problem“ der Prothetik gelöst und den Versehrten neue Hoffnung gegeben wurde. Die Anweisungen von Anna Coleman Ladd, wie die „Maskenbildner“ mit den „Kunden“ umgehen sollten – einerseits sehr professionell, andererseits aber auch nicht gefühllos – fand ich sehr gut. Es war sicher nicht leicht, die Balance zu halten. Besonders beeindruckt hat mich dabei Louis‘ mutiger Weg zurück ins Leben.
An dieser Stelle komme ich zu einem Kritikpunkt, der allerdings zu Lasten des Verlages geht. Ausgehend vom Titel und Klappentext hatte ich erwartet, dass es um die Masken der Kriegsversehrten geht, allerdings dreht sich das Buch vor allen um Valéries Leben, ihre dramatische Liebesgeschichte und die Entwicklung der Kunst- und Künstlerszene in den 1910er Jahren.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
ein fesselnder historischer Liebesroman
Valérie wächst behütet in einer Künstlerfamilie auf und beschließt als junge Frau in Paris zu studieren und dafür ihre Heimat und den Mann, den sie liebt zu verlassen. Gabriel lässt Valérie mit traurigem Herzen …
Mehr
ein fesselnder historischer Liebesroman
Valérie wächst behütet in einer Künstlerfamilie auf und beschließt als junge Frau in Paris zu studieren und dafür ihre Heimat und den Mann, den sie liebt zu verlassen. Gabriel lässt Valérie mit traurigem Herzen ziehen und das Leben der Liebenden entwickelt sich in unterschiedliche Weise. Als der Krieg beginnt, kämpfen Gabriel und Valeries Bruder Jules für ihr Vaterland und Valérie lernt in Paris die Bildhauerin Anna Colemann Ladd kennen, die ihr beibringt, kunstvolle Masken aus Kupfer für die verletzten und oft entstellten Kriegsheimkehrer zu schaffen.
Diese Geschichte, die nicht nur eine bewegende Liebesgeschichte, sondern auch ein hervorragend recherchierter historischer Roman ist, hat mich sehr beeindruckt. Valérie lebt für die Kunst und steckt immer wieder im Zwiespalt zwischen ihren Herzenswünschen und dem, was das Leben von ihr erwartet. Diesen Zwiespalt hat Tabea Koenig sehr einfühlsam beschrieben und der Leser erlebt dieses Wechselbad der Gefühle nachvollziehbar mit. Über das Leben in Paris mit den heute noch bekannten Malern wie Pablo Picasso und Amedeo Modigliani sowie die komplexe Veränderung durch den Krieg erzählt die Autorin sehr authentisch. Die Protagonistin ist ebenso wie die anderen Charaktere seht gut beschrieben. Man hat das Gefühl, direkt dabei zu sein und kann die Schrecken des Krieges und die Erlebnisse der Soldaten und ihrer Familien miterleben. Es gab mehrere Situation, die mir eine Gänsehaut bescherten und besonders der Lebensweg von Valérie und die Entscheidungen, die sie immer wieder treffen muss, haben mich sehr berührt. Eine Liebe aufzugeben, um eine andere erleben zu dürfen, ist eine Wahl, die sich niemand wünscht - diese fast dramatische Entwicklung durch Konventionen und Krieg gefordert zu schildern - gelingt Tabea Koenig bewundernswert gut.
Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und empfehle es unbedingt Leser*innen, die gut recherchierte historische Romane lieben, die in die Zeit und das Leben in einer so faszinierenden Stadt wie Paris entführen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für