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Eine Maske schmückt ihren Träger oder erschreckt sein Gegenüber. Eine Maske kann das Gesicht verbergen oder andere Facetten der Persönlichkeit zum Vorschein bringen. Was ist Fiktion, was Wirklichkeit? Die fünf Erzählungen von Siegfried Lenz kreisen um die Erkenntnis, dass die Erfindung, die Illusion, oft stärker ist als die Realität, bisweilen sogar wahrhaftiger. Fünf berührende menschliche Dramen entfalten sich vor atmosphärisch dicht gezeichneter norddeutscher Kulisse, in einer Landschaft, in der die überzeitliche Gewalt des Meeres allgegenwärtig ist.
Siegfried Lenz, geboren 1926 in Lyck (Ostpreußen), begann nach dem Krieg in Hamburg das Studium der Literaturgeschichte, Anglistik und Philosophie. Danach wurde er Redakteur. Er zählt er zu den profiliertesten deutschen Autoren. Seit 1951 lebte Siegfried Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg. 1988 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2004 wurde ihm der Hannelore-Greve-Preis der Hamburger Autorenvereinigung verliehen, 2009 erhielt er den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte und 2010 wurde Siegfried Lenz mit dem Nonino International Prize ausgezeichnet. 2011 schließlich verlieh man ihm die Ehrenbürgerwürde seiner polnischen Geburtsstadt. Siegried Lenz verstarb 2014.
© Ingrid von Kruse
Produktdetails
- dtv Taschenbücher Bd.14237
- Verlag: DTV
- Seitenzahl: 128
- Erscheinungstermin: 23. Juli 2013
- Deutsch
- Abmessung: 191mm x 121mm x 11mm
- Gewicht: 144g
- ISBN-13: 9783423142373
- ISBN-10: 3423142375
- Artikelnr.: 36813092
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wolfgang Schneider hat im neuen Erzählungsband von Siegfried Lenz eine "verschmitzte Altmeisterlichkeit" und einen Hang zum Surrealen gefunden, die ihm durchaus zusagen. In seiner Titelerzählung "Die Maske" lässt der Autor, der wie kein zweiter Küsten- und Meeresatmosphäre zu evozieren weiß, wie der Rezensent schwärmt, einen angespülten Schiffscontainer mit chinesischen Masken eine ganze Insel in dionysischen Rausch geraten. Deutlich macht Rezensent Schneider, dass sich der späte Autor von "psychologischer Plausibilität" nicht mehr einengen lässt. Überhaupt enthält der Band in seinen Augen einige bemerkenswerte Erzählungen, wie "Der Entwurf", in dem ein Schriftsteller seiner Frau das tragische Ende des gemeinsamen Sohnes erzählt, der doch, wie am Ende klar wird, bereits bei der Geburt gestorben war. Das Konstruierte dieser Schlusspointe nimmt der Rezensent umso williger hin, als dass er die Geschichte einfach "gut erzählt" findet. Und wenn er eine Erzählung wie "Antonia mit dem blauen Schal" wegen ihrer allzu klappernden Mechanik mal für nicht so gelungen hält, dann sieht er sich von der nächsten Geschichte schon wieder durch die "originelle Erzählidee" entschädigt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Kleine Geschichten des Lebens
Dieses Buch birgt fünf anrührende, bewegende und Lebensechte Erzählungen. Die vom Autor gewohnte literarische Tiefe erlangen sie leider nicht, wenngleich sie ansprechend unterhalten wie die Geschichte über den Maskenfund am Strand und die …
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Kleine Geschichten des Lebens
Dieses Buch birgt fünf anrührende, bewegende und Lebensechte Erzählungen. Die vom Autor gewohnte literarische Tiefe erlangen sie leider nicht, wenngleich sie ansprechend unterhalten wie die Geschichte über den Maskenfund am Strand und die Verwandlung der Menschen, als sich mit dem zufälligen Aufsetzen der Masken ein ungesteuertes Spiel unter ihnen entspinnt, welches neue und alte Wahrheiten offenbart.
Oder es ist der melancholische Bericht eines Schriftstellers über den verlorenen Sohn, dessen Lebensstationen er aus dem Krankenbett seiner Frau vorliest und sich beide in ein Leben träumen, das es so gar nicht gibt.
Ähnlich überraschend und doch letztendlich harmlos endend kann man die Entwicklung von Eifersucht einer Frau auf das von ihrem Ehemann bei günstiger Gelegenheit aus dem Museum entwendeten Lieblingsgemälde erleben. Die Ausstrahlung des doch nur gemalten Portraits drängt sich so stark in den Lebensalltag der Beiden, dass es zu einem unausweichlichen Beziehungskonflikt führt.
Die Erzählkunst des Autors reicht, um in den Geschichten ausreichend Atmosphäre zu erzeugen, dass sie besonders nennen kann. Das mag an der feinziselierten Beschreibung von Wesenseigenheiten der Protagonisten oder auch an den unerwarteten, aber Nachdenkens werten Auflösungen oder Enden seiner Lebens- und ein wenig auch Liebesgeschichten liegen. Und: in allen von ihnen steckt ein gehörig Maß an Lebensweisheit.
(c) 9/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.
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Das schmale Taschenbuch versammelt fünf Kurzgeschichten von Siegfried Lenz. Sie zeigen ihn wieder als einen Meister der Kurzprosa. Mit wenigen, präzisen Sätzen zeichnet der inzwischen 87jährige Autor lebendige Figuren und eine abwechslungsreiche und nachdenkliche …
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Das schmale Taschenbuch versammelt fünf Kurzgeschichten von Siegfried Lenz. Sie zeigen ihn wieder als einen Meister der Kurzprosa. Mit wenigen, präzisen Sätzen zeichnet der inzwischen 87jährige Autor lebendige Figuren und eine abwechslungsreiche und nachdenkliche Atmosphäre.
Gleich in der Auftaktgeschichte „Rivalen“ erzählt Lenz von einem Museumswärter, der einen Gemäldediebstahl ausnutzt, um selbst sein Lieblingsgemälde „Antonia mit dem blauen Schal“ zu entwenden. Doch die Eifersucht seiner Ehefrau auf das Frauenporträt treibt diese zu einer Verzweiflungstat. In „Die Sitzverteilung“ wird der Kapitän eines bei schwerem Sturm gesunkenen Schiffs für seinen heroischen Einsatz an Bord eines betagten Holzschoners geehrt. Der Geehrte gibt jedoch das „Silberne Steuerrad“ wortlos an einen Redakteur weiter, denn bisher wurde ein kleines Detail verschwiegen.
Mit 40 Seiten ist die Titelgeschichte „Die Maske“ die längste Geschichte des Bandes. Sie erzählt mit einem Augenzwinkern von der heilsamen Wirkung von Masken, die mit einem Übersee-Container an einer Nordsee-Insel angeschwemmt werden. Die chinesischen Tiermasken stiften bei einem „Maskenball“ beinahe kindlichen Frohsinn, selbst unter bisher verfeindeten Nachbarn.
In „Ein Entwurf“ wird ein Patient in einem Krankenhaus Ohrenzeuge, wie sein Zimmernachbar der Ehefrau den Entwurf zu einer Erzählung vorliest. Das Spannendste der Geschichte ist jedoch die sonderbare Reaktion der Frau. In der abschließenden Geschichte „Das Interview“ interviewt der Ich-Erzähler einen Regisseur, der ihn über sein neustes Filmprojekt informiert. Eine Geschichte, die das Leben eines Mannes entscheidend verändert.
Alle fünf Geschichten besitzen den typischen Lenz-Sound und überzeugen auf eine anspruchsvolle und doch bescheidene Weise.
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Siegfried Lenz ist ein begnadeter Autor. Er beschreibt die Protagonisten in diesen einzelnen Erzählungen ohne viele Worte so lebendig und eindringlich, dass man diese vor Augen hat. Den Sinn und Hintergrund jeder einzelnen Geschichte zu verstehen, ist der ganze Lesespaß. Einfach klasse.
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Ein meisterhaftes Buch eines meisterhaften Erzählers! Lenz' ohne jeden Zweifel besondere, virtuose Sprache begeistert in den Erzählungen genauso wie deren Thematiken und Aufbau. Es sind wunderbare, tiefe Geschichten, die dem Leser viel von ihren Charakteren erzählen und einen …
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Ein meisterhaftes Buch eines meisterhaften Erzählers! Lenz' ohne jeden Zweifel besondere, virtuose Sprache begeistert in den Erzählungen genauso wie deren Thematiken und Aufbau. Es sind wunderbare, tiefe Geschichten, die dem Leser viel von ihren Charakteren erzählen und einen gleichsam erstaunt und zufrieden machen.
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