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Die über 90-jährige Klara ist blind und kann ihr Haus schon lange nicht mehr allein verlassen. Ganz unerwartet wird die Tür aufgestoßen, hinter der sie ihre Vergangenheit verschlossen hat. Ergreift sie ihre letzte Chance, ihr bestgehütetes Geheimnis - die Geschichte ihres Lebens - zu offenbaren?Siebzig Jahre zuvor: Klara ist überglücklich; mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als eines Tages dort ein Baby abgegeben wird, fühlt sie sich der kleinen Tolla auf Anhieb stark verbunden. Bald spitzt sic...
Die über 90-jährige Klara ist blind und kann ihr Haus schon lange nicht mehr allein verlassen. Ganz unerwartet wird die Tür aufgestoßen, hinter der sie ihre Vergangenheit verschlossen hat. Ergreift sie ihre letzte Chance, ihr bestgehütetes Geheimnis - die Geschichte ihres Lebens - zu offenbaren?Siebzig Jahre zuvor: Klara ist überglücklich; mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als eines Tages dort ein Baby abgegeben wird, fühlt sie sich der kleinen Tolla auf Anhieb stark verbunden. Bald spitzt sich die wirtschaftliche Lage zu. Klara, die das Heim inzwischen leitet, sucht die Nähe der neuen Machthaber in der Hoffnung auf Rettung. Zu spät erkennt sie, mit wem sie sich eingelassen hat. Und dann ist sie plötzlich selbst in Gefahr: Denn Tolla, das Waisenmädchen, das inzwischen wie eine Tochter an Klaras Seite lebt, ist jüdischer Herkunft.'Die karierten Mädchen' ist der erste Band der 'Heimkehr'-Trilogie, die vom Ende der Zwanziger- bis in die Sechzigerjahre reicht. Sie ist inspiriert von den Lebenserinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als 130 Tonbandkassetten aufgenommen hat.
ALEXA HENNIG VON LANGE, geboren 1973, wurde mit ihrem Debütroman ¿Relax¿ (1997) zu einer der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. Seitdem hat sie mehr als 25 Romane veröffentlicht, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Bei DuMont erschienen zuletzt die ¿Heimkehr¿-Trilogie: ¿Die karierten Mädchen¿ (2022), ¿Zwischen den Sommern¿ (2023) und ¿Vielleicht können wir glücklich sein¿ (2024). Die Schriftstellerin lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Berlin.

© Marcus Höhn
Produktdetails
- Heimkehr-Trilogie 1
- Verlag: DuMont Buchverlag
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 2. August 2022
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 144mm x 34mm
- Gewicht: 530g
- ISBN-13: 9783832181680
- ISBN-10: 3832181687
- Artikelnr.: 63890547
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Erika Thomalla hält Alexa Hennig von Langes Roman, der den Auftakt einer Trilogie macht, für eine verpasste Gelegenheit. Das Buch orientiert sich an den Aufzeichnungen der Großmutter der Autorin, diese blickte auf insgesamt 130 Kassetten auf ihre eigene Lebensgeschichte zwischen 1908 und 1965 zurück, erfahren wir. Leider bereinigt die Enkelin die Geschichte der Großmutter, die in den 1930er Jahren als Leiterin einer Erziehungsanstalt für Mädchen arbeitete, während nebenan eine Synagoge brannte, von jeglichen Widersprüchen und Ambivalenzen. Alles Politische werde auf reines Gefühl heruntergebrochen, klagt Thomalla. Dadurch geraten Handlung und Figuren aus Sicht der Rezensentin zu moralischen, klischeehaften und vorhersehbaren Schablonen. Diese Vereinfachungen führen zu "Kitsch", den die Rezensentin in den ursprünglichen Aufzeichnungen aus dem "echten Leben" der Großmutter gerade nicht vermutet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Die karierten Mädchen' ist ein Roman geworden, den man nicht aus der Hand legen kann. Ein wichtiges Zeitdokument, hervorragend recherchiert und lebendig erzählt, glaubhaft bis in die Nebenfiguren.« Antje Liebsch, BRIGITTE WOMAN »Von Lange entwirft eine Schicksalsgeschichte, die gespannt macht auf die nächsten beiden Teile der Trilogie.« Katharina Kluin, STERN »Wer wissen will, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland ausbreiten konnte, wird von diesem Buch fasziniert sein.« Stephan Timm, ROLLING STONE »'Die karierten Mädchen' beleuchtet in einfühlsamen Ton große Themen wie Schuld und Scham. Alexa Hennig von Lange zeichnet ein mitreißendes Porträt einer Generation, die zwischen Freiheitsdrang und Angst hin und her gerissen wurde und
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traumatische Erfahrungen verdrängt hat, die sie jedoch irgendwann wieder einholten.« Claudia Cosmo, WDR 5 BÜCHER »[Alexa Hennig von Lange] hat das sehr ansprechend geschrieben. [...] und es macht großen Spaß [den Roman] zu lesen.« Eva-Maria Graß, WDR2 LESEN »Die Geschichte ihrer eigenen Großmutter hat die Autorin Alexa Hennig von Lange zu diesem spannenden und berührenden Roman inspiriert.«. Beate Rottgardt, RUHR NACHRICHTEN »Was wunderbar deutlich wird, ist diese Situation, wie man eigentlich zum Mitläufer, zur Mitläuferin wird, ohne es vielleicht innerlich zu wollen. [...] Das ist fast zärtlich geschrieben.« Joachim Scholl, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Es ist ein Roman über Unschuld, Mitläufertum und Radikalisierung in wirren Zeiten. Insofern ist er auch für die Gegenwart geschrieben.« Andreas Pfeiffer, ORF ZIB »Ein sehr emotionales, persönliches Buch.« Inka Schneider, NDR DAS! »Dieser Roman ist ein fesselndes Zeitdokument und eine Auseinandersetzung mit Schuld und Schweigen in der eigenen Familie.« Jana Felgenhauer, BARBARA »Das ist für mich eine der ganz großen Stärken des Buches, [dass es zeigt], wie langsam und leicht etwas ins Rutschen kommt.« Fridtjof Küchemann, F.A.Z. BÜCHER PODCAST »Durch die spannende Erzählweise werden Leserinnen und Leser an das Buch gefesselt und mit der Frage konfrontiert wie wohl sie selbst gehandelt hätten in diesen entscheidenden Jahren vor dem zweiten Weltkrieg.« Sally-Charell Delin, SR 2 »Auf mehr als 130 Tonband-Kassetten hat Alexa Hennig von Lange die Lebenserinnerungen ihrer Großmutter aufgenommen - und dann daraus ein packendes Zeitzeugnis geschaffen.« Martin Ochs, GALA »Von Lange fiktionalisiert dieses Leben in der Nazizeit und füllt die schmerzhaften Lücken [...] mit Literatur.« Meike Schnitzler, BRIGITTE »Der Roman zeichnet den schleichenden Einfluss und später das Erstarken des Nationalsozialismus erschreckend gut nach.« Doris Göldner, BIBLIOTHEKSNACHRICHTEN »Dieser Schriftstellerin kannst du dich zuverlässig anvertrauen: Im lockeren Stil mit lebendigen Details und gut gezeichneten Charakteren bringt dich der Roman 'Die karierten Mädchen' durch die dunkle Zeit - auch im übertragenen Sinn.« Mareile Morawietz, QIEZ »Von Lange gelingt hier zu einem Zeitpunkt, in dem Mitläufertum in vielen Ländern als Überlebensstrategie wieder sehr klar erkennbar wird, eine Studie, die zeigt, wie es entsteht.« Ulrike Plapp-Schirmer, HEILBRONNER STIMME »[Ein] spannende[r] Vorkriegs-Roman« Simon Wilkes, WESER KURIER »Alexa Hennig von Lange verwebt kunstvoll Autobiografisches mit Fiktivem, in einer jederzeit berührenden Sprache.« ALSFELDER ALLGEMEINE »Eine klare Leseempfehlung, weil Klaras allmähliche Erkenntnis der Situation und ihre Zerrissenheit nachvollziehbar und mitreißend geschildert werden.« HELLWEGER ANZEIGER »Der Roman [wird] zu einem ganz besonders eindrucksvollen Zeitzeugnis, das auf einer privaten Ebene Entscheidungen und Lebensumstände einer jungen Frau sichtbar macht.« Ingrid Mosblech-Kaltwasser, DER KULTUR BLOG »Nach diesem Auftakt will man unbedingt wissen, wie es mit Klara und Tolla weitergeht.« Anja Witzke, DONAUKURIER
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Mit über neunzig Jahren beginnt die blinde Klara damit, ihr vergangenes Leben auf Musikkassetten aufzunehmen. Sie beginnt mit einem Tag Anfang August 1929, als sie mit einundzwanzig Jahren, damals hieß sie noch Fräulein Möbius, als Haushaltungslehrerin in einer Heilstätte …
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Mit über neunzig Jahren beginnt die blinde Klara damit, ihr vergangenes Leben auf Musikkassetten aufzunehmen. Sie beginnt mit einem Tag Anfang August 1929, als sie mit einundzwanzig Jahren, damals hieß sie noch Fräulein Möbius, als Haushaltungslehrerin in einer Heilstätte für Kinder aus ärmsten Verhältnissen mit angrenzendem Waisenhaus ihren ersten Arbeitstag angetreten hat. Eines Tages wird dort ein Baby abgegeben, dessen jüdische Mutter es abholen möchte, sobald sie Arbeit gefunden hat. Klara nimmt sich des Kindes an und gibt das Waisenmädchen Tolla als eigenes Kind aus, als sich herausstellt, dass die Mutter sich umgebracht hat. Bald gibt es Veränderungen in Deutschland, die Lage verändert sich dramatisch und Klara, mittlerweile Leiterin des Heims, bemüht sich darum, dass das Heim verstaatlicht wird, da es sonst aus finanziellen Gründen geschlossen werden muss. Mit wem sie sich da eingelassen hat, wird ihr zu spät klar. Bald gilt es, Tolla zu schützen, sodass Klara eine verhängnisvolle Entscheidung trifft.
Der Schreibstil ist nüchtern, zurückhaltend, fast schon emotionslos, aber dies liest sich oberflächlich nur so. Es passt zur Geschichte und der damaligen Zeit, dass hier keine blumige Sprache gewählt wurde, das Thema ist zu ernst. Mir hat diese distanzierte Erzählweise sehr gefallen und nach einiger Zeit fiel es mir gar nicht mehr auf, so vertieft war ich in die Erinnerungen der alten Frau. Die junge Klara steht für mich stellvertretend für viele Menschen zur damaligen Zeit; nichts sehen, nichts hören, aussitzen und abwarten, bis sie vorüber ist, die Macht der braunen Brut. Dass dies nicht geklappt hat, kann man heute in jedem Geschichtsbuch nachlesen.
„Soll doch die Hakenkreuzflagge da draußen wehen. Mir bedeutet sie gar nichts. Und wäre ich eine Schriftstellerin, ich würde darum betteln, dass sie meine Bücher verbrennen. Gäbe es denn einen schöneren Beleg dafür, dass ich reinen Herzens bin?“ (Seite 218)
Für Klara spricht ihre Jugend und ihre Naivität, die für mich so eine große Diskrepanz darstellen zu ihrem sonstigen Wesen; sie ist intelligent, tatkräftig, selbstbestimmt und fleißig genug, um bereits mit Mitte zwanzig eine leitende Funktion erlangt zu haben. Die junge Frau ist so damit beschäftigt, das von ihr geleitete Heim zu retten, dass sie sich mit dem Teufel einlässt, und als es ihr auffällt, ist es zu spät, aus dem Deal wieder auszusteigen. Entweder mitlaufen oder sterben, eine weitere Wahl gibt es nicht für Klara, wie sie sehr schnell lernen muss.
„Sie alle passten sich an, machten heimlich ihre kleinen Witze oder schimpften, wenn niemand zuhörte. Doch keiner von ihnen tat etwas gegen das, was so klar als Unrecht gegen die jüdische Bevölkerung und politisch Andersdenkende zu erkennen war. Der Zeitpunkt, an dem sie oder andere gleichgesinnte Menschen noch einmal ihre Stimme hätten erheben können, um den Anfängen zu wehren, war längst vorbei.“ (Seite 255)
Mir hat das Buch sehr gefallen, die Geschichte von Klara, die auf echten Erzählungen der Großmutter der Autorin beruht, war unterhaltsam, spannend, oft aufwühlend und am Ende sehr emotional. Viele Fragen blieben bei mir offen, was daraus resultiert, dass es sich um eine Trilogie handelt. Dies war der erste Teil und ich kann die Fortsetzung bereits kaum erwarten. Von mir gibt es verdiente fünf Sterne und eine Leseempfehlung.
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Bewegend aber distanziert:
Länger habe ich darüber nachgedacht, wie ich "Die karierten Mädchen" bewerten soll. Zum Einen fand ich das Buch sehr bewegend und spannend erzählt. Es ist meiner Ansicht nach außerdem unverändert wichtig, vielseitige …
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Bewegend aber distanziert:
Länger habe ich darüber nachgedacht, wie ich "Die karierten Mädchen" bewerten soll. Zum Einen fand ich das Buch sehr bewegend und spannend erzählt. Es ist meiner Ansicht nach außerdem unverändert wichtig, vielseitige Literatur über die NS-Zeit zu lesen und in dem Rahmen fand ich es besonders gut und bemerkenswert, über die zweifelhafte Rolle der Protagonistin in dieser Zeit zu lesen.
Zugleich fiel es mir aber sehr schwer, mich richtig in Klara einzufühlen. Die Sprache der Autorin war eher nüchtern und sachlich, und so wurde mir Klara nicht richtig sympathisch und ich fühlte mich ihr nicht wirklich nahe. Aber vielleicht war genau das auch Absicht der Autorin.
Alles in allem hab ich das Buch schnell und gerne gelesen und werde auch die weiteren Bände der Trilogie sicherlich lesen, da ich unbedingt wissen will, wie es mit dem Waisenmädchen Tolla weitergeht.
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Ich habe dieses Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil es mich einfach direkt gefesselt hat. Ich fand die Rahmenhandlung des Buches - dass eine alte Frau ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit wären der Nazizeit auf Kassetten spricht. Das war für mich sehr stimmig und hat einen sehr …
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Ich habe dieses Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil es mich einfach direkt gefesselt hat. Ich fand die Rahmenhandlung des Buches - dass eine alte Frau ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit wären der Nazizeit auf Kassetten spricht. Das war für mich sehr stimmig und hat einen sehr guten Rahmen gebildet.
Es geht um eine junge Frau, die in einem Erholungsheim für lungenkranke Kinder als Lehrerin arbeitet und später die Leitung des Heimes übernimmt. Eines Tages nehmen sie in Baby im Heim auf, das bald zur Waise wird. Die junge Frau nimmt sich des Kindes an, und bald wird es zu ihrer Tochter. Doch dann kommen die Nazis in Deutschland an die Macht, und während die junge Frau lange Zeit nicht glauben will und kann, was Schlimmes in Deutschland vorgeht und welche Konsequenzen das für sie und ihre Arbeit hat, erfährt sie, dass das kleine Mädchen, das sie als ihre Tochter ausgibt, Jüdin ist. Und das zwingt sie zum Handeln...
Was mir an diesem Buch wahnsinnig gut gefällt ist die Tatsache, dass es der Autorin gelingt, zu verdeutlichen, in welch schwieriger Situation sich die Deutschen damals befunden haben. In welche Gefahr man geraten ist, wenn man nicht den Befehlen der NSDAP gefolgt ist. Dass man sich entscheiden musste, entweder so zu arbeiten, wie der Staat es verlangt hat oder seinen Job zu verlieren, was zu diesem Zeitpunkt noch schlimmer war als heute. Die junge Protagonistin gerät immer wieder in solche Situationen, die sie zwingen, gegen ihre Moral und ihr Gewissen zu nadeln, um sich selbst und andere zu schützen. Und auch bezüglich ihres kleinen Mädchens kann sie irgendwann nicht mehr nur darauf hoffen, dass es unentdeckt bleibt...
Ich freue mich schon sehr auf die nächsten beiden Bände!
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Was ich am Anfang des Buches sehr mochte, war die anschauliche Art mit der die Hauptfigur und ihr Leben beschrieben wurden.
Die 91jährige Klara, die trotz ihres hohen alles noch einen sehr klaren Verstand hat und sich von ihren überbesorgten Töchtern nichts vorschreiben lassen …
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Was ich am Anfang des Buches sehr mochte, war die anschauliche Art mit der die Hauptfigur und ihr Leben beschrieben wurden.
Die 91jährige Klara, die trotz ihres hohen alles noch einen sehr klaren Verstand hat und sich von ihren überbesorgten Töchtern nichts vorschreiben lassen möchte, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Sie versucht ihre Lebensgeschichte auf Kassetten aufzunehmen, denn diese hat sie bisher noch nicht einmal ihren Töchtern anvertraut.
Nach diesem Intro habe ich mir einen packenden Roman vorgestellt, den ich nicht aus der Hand legen kann. Allerdings habe ich mich dann doch mit dem Rest des Buches eher schwer getan. Der Erzählstil ist gut und ich konnte mich wirklich sehr gut in die Figuren einfühlen. Auch finde ich, dass Klara sehr authentisch gezeichnet ist - sie war keine fürsorgliche, liebevolle Oma für ihre Enkel, sondern eher eine strenge führende Hand für die Familie. Und das spürt man auch bei der Erzählung ihrer Kindheit und Jugend - wo sie hergekommen ist und wie sie aufgewachsen ist - das passt alles sehr gut zu dem, wie ich es auch von meiner Großmutter kenne.
Die schwere Zeit während der beginnenden Nazi-Jahre sind dennoch schwer zu greifen für mich als Leser, wenn ich es hier mit einer Hauptfigur zu tun habe, die völlig in ihrem Universum des Kinder- und Jugendpflegeheims eingeigelt ist und so gar nicht nach "draußen" schaut und auch so gar nicht auf ihre Kolleginnen hören will, die sich mit der Politik beschäftigen.
Ich haderte beim Lesen dann doch sehr mit der Hauptfigur, die einerseits ein Kind bei sich aufgenommen hat und für ihr Heim kämpfen wollte und dann aber doch so uninformiert in ihrer kleinen Blase lebte. Daher am Ende 4 Sterne.
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Die karierten Mädchen ist keine leichte Kost. Die Autorin erzählt die Geschichte Ihrer Großmutter, die in der Zeit des beginnenden Nazi-Regimes die "Ersatzmutter" für ein jüdisches Mädchen wird. Die Zerrissenheit der jungen Frau zwischen Ihrer Verpflichtung …
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Die karierten Mädchen ist keine leichte Kost. Die Autorin erzählt die Geschichte Ihrer Großmutter, die in der Zeit des beginnenden Nazi-Regimes die "Ersatzmutter" für ein jüdisches Mädchen wird. Die Zerrissenheit der jungen Frau zwischen Ihrer Verpflichtung den Mädchen in Ihrer Obhut gegenüber und der Ablehnung des nationalsozialistischen Gedankengutes belastet ihr Leben über Jahre hinweg. Als alte Frau bespricht sie zig Kassetten mit ihren Erlebnissen und Gedanken, um diese verarbeiten zu können.
Der Roman nimmt den Leser von der ersten Zeile an mit, in die damalige Zeit und die Schwierigkeiten Klaras werden greifbar. Die beiden Erzählstränge, der Erinnerung Klaras und ihrem heutigen Leben, sind sehr gut verwoben. Die bildreiche Sprache macht den Roman zu einem Lesegenuss, der bis zum Ende anhält.
Leider habe ich erst am Ende des Buches den Klappentext gelesen und festgestellt, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Daher erklärt sich das Ende des Buches, dass ich zunächst als sehr unbefriedigend und nicht abgeschlossen empfand. Ohne die beiden folgenden Bücher kann dieses allein nicht stehen.
Nichtsdestotrotz eine absolute Leseempfehlung für Leser, die sich nicht nur oberflächlich unterhalten lassen wollen.
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Die karierten Mädchen ist der erste Band einer Triologie von Alexa Henning.
Im Buch wird die Geschichte aus der Sicht von Klara erzählt, die im Alter von 92 beschließt ihre Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit auf Tonbandkassetten aufzunehmen.
Beginnend im Jahre 1929 nimmt Klara …
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Die karierten Mädchen ist der erste Band einer Triologie von Alexa Henning.
Im Buch wird die Geschichte aus der Sicht von Klara erzählt, die im Alter von 92 beschließt ihre Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit auf Tonbandkassetten aufzunehmen.
Beginnend im Jahre 1929 nimmt Klara eine Arbeitsstelle als Hauswirtschaftslehrerin in einer Kinder-Lungenheilanstalt auf.
Als die Leiterin der Heilanstalt verstirbt und dem Haus die Schließung droht übernimmt Klara deren Job und versucht alles um das Heim aufrecht erhalten zu können.
Die damals an die Macht kommenden Nationalsoziallisten bieten Klara finanzielle Unterstützung an wenn sie das Heim als Bildungsstätte für junge Frauen unter der nationalsozialistischen Ideologie führt - jedoch befindet sich im Heim ein jüdisches Mädchen.
Die Autorin wurde von ihrer eigenen Großmutter und deren Erlebnisse und Erinnerungen inspiriert diesen Roman zu schreiben.
Besonders gut gefallen hat mir, dass Frau Hennig darauf eingeht in welch schwierigen Lage sich die Menschen nach der Machtübernahme der NSDAP befunden haben, wenn sie dieser Ideologie nicht folgen wollten. Das Buch zeigt auf wie schnell man sich selbst in Gefahr gebracht hat um andere zu schützen.
Die Protagonistin steht in ihrer Position ständig in einem inneren Konflikt zwischen Moral, Gewissen und aber der Notwendigkeit selbst zu überleben.
Ich bin gespannt auf die weiteren 2 Bände, die ich auf jeden Fall lesen möchte.
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Verpasste Chance
Was für eine Chance. Die Schriftstellerin Alexa von Hennig-Lange findet auf dem Dachboden 130 von ihrer Großmutter besprochene Kassetten. Die Großmutter stellt darauf ihr Leben in der Zeit zwischen 1929 und 1945 dar, in der sie zunächst in einem …
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Verpasste Chance
Was für eine Chance. Die Schriftstellerin Alexa von Hennig-Lange findet auf dem Dachboden 130 von ihrer Großmutter besprochene Kassetten. Die Großmutter stellt darauf ihr Leben in der Zeit zwischen 1929 und 1945 dar, in der sie zunächst in einem Kinderheim gearbeitet und es dann später auch geleitet hat. Um das finanzielle Überleben des Kinderheimes zu gewährleisten, kollaboriert die Großmutter mit den Nazis und übernimmt die Erziehungsziele der Nazis bei der Erziehung ihrer Schößlinge. Alexa von Hennig-Lange macht aus der Erzählung der Großmutter einen Roman und füllt Leerstellen in der Erzählung der Großmutter, wie sie selbst in einem Interview äußert. Da ist zunächst ein völlig legitimes Verfahren der Literatur, der es primär nicht darauf ankommt, pure Fakten zu liefern. Literatur hat immer auch die Möglichkeit darzustellen, wie es auch hätte gewesen sein können. Von Hennig-Lange verzichtet auf diese Möglichkeit. Sie stilisiert vielmehr die Großmutter zu einer harmlosen Mitläuferin, die innerlich zwar gegen die Nazis protestiert, ihr Handeln aber gemäß dem „Zwang der Verhältnisse“ nicht danach ausrichtet. Von Hennig-Lange geht sogar noch einen Schritt weiter und erfindet eine „Heldentat“ der Großmutter, in dem sie ein jüdisches Mädchen als ihre eigene Tochter ausgibt, es dann aber, als die politischen Verhältnisse immer schwieriger werden, in ein jüdisches Kinderheim gibt. Folgt man dieser Darstellung, hat es in Deutschland eben keine Täter, sondern nur Mitläufer gegeben.
Auch erzähltechnisch ist der Roman wenig überzeugend. Jede, aber auch jede innere Regung wird offen gelegt, ein Deutungsspielraum ist nicht vorgesehen. Dem Leser wird alles präsentiert, seine Haltung kann nur eine rezeptive sein.
Ein spannender Roman hätte entstehen können, wenn denn Alexa von Hennig-Lange wirklich die Auseinandersetzung mit ihrer Großmutter gesucht und ausgelotet hätte, welche Handlungsmöglichkeiten es jenseits aller politischen Verhältnisse gegeben hätte.
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Die einundneunzigjährige blinde Klara lebt noch eigenständig in ihrem Haus. Sie beginnt, ihre Lebensgeschichte auf Kassetten zu sprechen. So wechselt die Zeitebene immer zwischen Gegenwart und Nazideutschland hin und her.
Klara beginnt ihren Lebenslauf als Hauswirtschaftslehrerin in …
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Die einundneunzigjährige blinde Klara lebt noch eigenständig in ihrem Haus. Sie beginnt, ihre Lebensgeschichte auf Kassetten zu sprechen. So wechselt die Zeitebene immer zwischen Gegenwart und Nazideutschland hin und her.
Klara beginnt ihren Lebenslauf als Hauswirtschaftslehrerin in einem Heim für tuberkulosekranke Kinder, dessen Leitung sie bald übernehmen kann.
Die Zeiten werden immer schwerer, und um das Heim und die ihr lieb gewordenen Kinder halten zu können, arrangiert sich Klara mit dem Naziregime. Das Buch erzählt vom Alltag der Leiterin, von den Schwierigkeiten und von den schönen Momenten. Vor allem erzählt es die Geschichte einer Frau, die sich anpasst und den Mund hält, egal wie schlimm es um sie herum zugeht. Ein paar Jahre lang versteckt sie ein jüdisches Mädchen, aber für den Leser bleibt sie trotzdem eine Mitläuferin wie so viele damals, die den bequemen Weg gegangen sind. Es bleibt eine gewisse Distanz zu dieser Protagonistin. Man fiebert nicht mit, man hat höchstens Achtung vor ihrer Arbeitsleistung. Es gibt auch eine Liebesgeschichte samt langjähriger Ehe, die jedoch das Herz des Lesers nicht sehr berührt. Sehr ärgerlich ist, dass das Buch ziemlich abrupt aufhört. Etwas eher hätte es einen Sinnabschnitt gegeben. Die weiteren Bände werde ich wohl nicht lesen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass andere Leser Klaras Leben interessanter finden, als ich es tue.
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Roman zur Lebensgeschichte einer starken Frau
„Die karierten Mädchen“ von Alexa Hennig von Lange ist ein Roman über eine starke Frau zu Beginn der Dreißigerjahre in Deutschland. Es ist der erste Teil einer Trilogie. Die Hauptfigur Klara erzählt als alte Frau, …
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Roman zur Lebensgeschichte einer starken Frau
„Die karierten Mädchen“ von Alexa Hennig von Lange ist ein Roman über eine starke Frau zu Beginn der Dreißigerjahre in Deutschland. Es ist der erste Teil einer Trilogie. Die Hauptfigur Klara erzählt als alte Frau, bereits blind und allein lebend, ihre Lebensgeschichte beginnend als 21-Jährige. Sie startet mit ihrer Anstellung als Lehrerin in einer Kinderheilstätte, was sie dort alles erlebt und wie sie später dort zur Leiterin wird. Die Geschichte orientiert sich an der Großmutter der Autorin, die ihre Lebensgeschichte auf Kassetten gesprochen hat, genauso wie Klara es nun tut.
Das Buch liest sich sehr schön flüssig, die Übergänge zwischen der Vergangenheit und der aktuellen Zeit der Klara als junge bzw. alte Frau sind sehr ansprechend geschrieben. Ich lese sehr gern persönliche Geschichten bzw. wahre Begebenheiten. Hier ist es für mich etwas schwierig zwischen der Realität und Fiktion zu unterscheiden. Da die Geschichte der Klara sich ja teilweise an wahren Begebenheiten der Großmutter Hennig von Langes orientiert, kann ich mich nicht so recht entscheiden, wie ich meine Emotionen einordnen soll. Ich fühle absolut mit, aber der Teil mit Klaras Ziehkind zum Beispiel ist frei erfunden. Das erschwert mir persönlich die Beziehung zum gesamten Roman.
Dennoch ist das Buch sehr gelungen, und ich empfehle es weiter. Die folgenden Teile würde ich definitiv auch lesen wollen.
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Starke Frau oder Mitläuferin?
Die neunzigjährige und nun erblindete Klara beginnt ihr Vergangenheit auf Kassetten aufzuzeichnen. So nimmt sie uns Leser mit in die Anfänge der 1930er Jahre, wo die verantwortungsbewusste Klara schon in einem jungen Alter ein Kinderheim leitet. …
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Starke Frau oder Mitläuferin?
Die neunzigjährige und nun erblindete Klara beginnt ihr Vergangenheit auf Kassetten aufzuzeichnen. So nimmt sie uns Leser mit in die Anfänge der 1930er Jahre, wo die verantwortungsbewusste Klara schon in einem jungen Alter ein Kinderheim leitet. Nachdem das Waisenkind Tolla in das Heim gekommen ist und sich nur von Klara beruhigen ließ, kümmerte sie sich um sie wie eine eigene Mutter. Da Tolla jedoch ein jüdisches Kind ist, wird dies mit dem Aufkeimen des nationalsozialistischen Regime immer schwieriger.
Die Protagonisten gefallen mir gut und auch die Handlungen wirken durchaus realistisch. Allerdings bin ich im Hinblick auf die Darstellung von Klara etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite ist sie eine unglaublich starke und seriöse Frau, die aber auf der anderen Seite mit den Nationalsozialisten zusammen arbeitet bzw. arbeiten muss. Aber wer würde sich trauen, sich dem Regime entgegenzustellen und sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen? Sicher ging es damals vielen Menschen ganz ähnlich.
Fazit: Ein schönes Lesevergnügen, das zum Nachdenken anregt. Ich bin gespannt auf die nächsten zwei Teile.
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