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Jess Kidd
Broschiertes Buch
Die Insel der Unschuldigen (Mängelexemplar)
Roman
Übersetzung: Löcher-Lawrence, Werner
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1629 begibt sich die neunjährige Mayken mit ihrem Kindermädchen auf eine abenteuerliche Reise. Auf dem berühmtesten Schiff der holländisch-indischen Kompanie, der Batavia, will sie nach Java zu ihrem Vater, an den sie sich kaum noch erinnern kann. Fasziniert von dem Leben an Bord, erobert sie mit ihrer Neugier das riesige Schiff und gewinnt Freunde, wahre und falsche, auf Deck und unter Deck. Freunde, die ihr helfen zu überleben, als das Schiff auf ein Riff aufläuft und Chaos und Terror ausbrechen.1989 ist der neunjährige Gil fasziniert von dem Schiffswrack der Batavia, das Wissenschaft...
1629 begibt sich die neunjährige Mayken mit ihrem Kindermädchen auf eine abenteuerliche Reise. Auf dem berühmtesten Schiff der holländisch-indischen Kompanie, der Batavia, will sie nach Java zu ihrem Vater, an den sie sich kaum noch erinnern kann. Fasziniert von dem Leben an Bord, erobert sie mit ihrer Neugier das riesige Schiff und gewinnt Freunde, wahre und falsche, auf Deck und unter Deck. Freunde, die ihr helfen zu überleben, als das Schiff auf ein Riff aufläuft und Chaos und Terror ausbrechen.1989 ist der neunjährige Gil fasziniert von dem Schiffswrack der Batavia, das Wissenschaftler an der Küste vor einer kleinen Insel zu bergen versuchen. Seit dem Tod seiner Mutter lebt der Junge bei seinem Großvater, einem wortkargen Fischer, mit dem auf der Insel keiner etwas zu tun haben will. Das Leben mit dem alten Mann verstärkt in dem schüchternen Jungen das Gefühl der Einsamkeit. Doch vor allem bedrückt ihn, dass er nicht über die Geschehnisse nach dem Tod seiner Mutter reden kann.
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JESS KIDD, 1973 in London geboren, hat Literatur an der St. Mary's University in Twickenham studiert. Bei DuMont erschienen 2017 ihr Debütroman ¿Der Freund der Toten¿, der auf der Krimibestenliste stand, sowie 2018 und 2019 die Romane ¿Heilige und andere Tote¿ und ¿Die Ewigkeit in einem Glas¿. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in West London. WERNER LÖCHER-LAWRENCE geboren 1956, ist als literarischer Agent und Übersetzer tätig. Zu den von ihm übersetzten Autor*innen zählen u. a. John Boyne, Meg Wolitzer, Patricia Duncker, Hisham Matar, Nathan Englander, Nathan Hill und Hilary Mantel.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: The Nightship
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 16. April 2024
- Deutsch
- Abmessung: 198mm x 124mm x 31mm
- Gewicht: 401g
- ISBN-13: 9783832167318
- ISBN-10: 3832167315
- Artikelnr.: 74225255
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Petra Pluwatsch empfiehlt den sechsten Roman der Jugendbuchautorin Jess Kidd. Im neuen Buch geht es um zwei einsame Kinder auf einer Insel im Pazifik, die im Abstand von gut 350 Jahren ihre Erfahrungen machen mit diffusen Ängsten und Vorurteilen. Zeit und Raum überbrückt die Geschichte spielend, meint Pluwatsch, wenn der neunjährige Gill den Spuren der einst mit einem Handelsschiff aus Holland auf die Insel gekommenen neunjährigen Mayken nachgeht, die 1628 starb und dort seither als Geist herumspukt. Klug, witzig und spannend zugleich findet die Rezensentin die Geschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Lass mich meine Eindrücke in Worte fassen: »Fesselnd«, »düster« und »traurig«? Mhm-hm. »Bewegend«? »Überraschend«? »Tragisch«? Ja, ja und abermals ja. Diese eindringliche Geschichte entfaltet eine enorme …
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Lass mich meine Eindrücke in Worte fassen: »Fesselnd«, »düster« und »traurig«? Mhm-hm. »Bewegend«? »Überraschend«? »Tragisch«? Ja, ja und abermals ja. Diese eindringliche Geschichte entfaltet eine enorme Sogwirkung, obwohl sie alles andere als leichte Unterhaltung ist – und manchmal nur schwer zu ertragen.
Ich taste mich weiter voran: »Einfallsreich«? »Tiefgründig«? Auf jeden Fall. Und »grauenvoll«, oh ja.
Die Autorin lässt in zwei Handlungssträngen – einer spielt in 1628/1629, einer in 1989 – zwei neunjährige Kinder auftreten, deren Schicksal deutliche Parallelen aufweist. Beide haben kürzlich ihre Mütter verloren und kennen ihre Väter nicht; beide brechen mit konventionellen Erwartungen. Mayken, ein Mädchen ‘aus gutem Hause’, treibt sich lieber als Junge verkleidet unter Deck herum. Gil, der eigentlich seinem Großvater beim Fischen zur Hand gehen soll, trägt gerne schöne Kleidung und Lippenstift.
Beide Kinder sind vielschichtige Charaktere, die nicht rührselig auf ihr herzzerreißendes Schicksal reduziert werden. Durch ihre Augen wirken die Geschehnisse und die anderen Charaktere oft wie direkt aus einem Märchen gegriffen, und dennoch glaubhaft und schlüssig.
Kidd greift eine historische Begebenheit auf: den Schiffbruch der Batavia, der 1629 in einem Massaker endete. Sie verbindet diesen ganz realen Horror mit magischem Realismus und Folklore, um menschliche Abgründe auszuloten – und das mit schonungsloser Ehrlichkeit. Dieses Miasma von Trauma, Verlust und Gewalt schnürt dir als Leser:in die Kehle zu, und doch, und doch …
Der wunderschöne Schreibstil geleitet dich durchs finstere Tal; hier und dort blitzen als Leuchtfeuer die positiven Aspekte der menschlichen Natur auf, wie ein selbstloses Geschenk oder ein Moment des stillen Trostes. Die Autorin brilliert mit einer einzigartigen Erzählweise voller Atmosphäre und lebendiger Bilder – und einer Prise Humor, die hilft, das Unerträgliche erträglich zu machen.
Dennoch solltest du das Buch in dem Wissen beginnen, dass dich eine schmerzlich bedrückende Handlung erwartet. Doch in meinen Augen lohnt sich das, denn Jess Kidd entwirft ein bestechendes Panorama der menschlichen Seele.
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Gebundenes Buch
Jess erzählt uns die Geschichte zweier neunjähriger Kinder auf zwei Zeitebenen.
Mayken sticht 1628 mit der Batavia, einem Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie in See, um nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Vater zu gelangen, einem reichen Handelsvertreter in Java. Mayken ist …
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Jess erzählt uns die Geschichte zweier neunjähriger Kinder auf zwei Zeitebenen.
Mayken sticht 1628 mit der Batavia, einem Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie in See, um nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Vater zu gelangen, einem reichen Handelsvertreter in Java. Mayken ist ein aufgewecktes, neugieriges Kind, dass sich nicht um Verbote schert, und die Langeweile auf der mehrmonatigen Reise damit verbringt, die unteren Decks der Batavia zu erforschen. Ich mochte Mayken sofort, ihre Unbekümmertheit, ihre Furchtlosigkeit, ihre Freundlichkeit zu jedermann. Doch die Eintönigkeit, die fremden Geräusche, die Gerüchte um die unteren Decks lassen alte schaurige Geschichten lebendig werden. Bullebak, ein aalähnliches Wesen treibt sein Unwesen an Bord und ist angeblich für den Tod von einiger Menschen verantwortlich.
Die Batavia sank vor der Küste Westaustraliens, die wenigen Überlebenden stranden auf einer kargen Insel. Die anschließende Meuterei wird vielen von ihnen das Leben kosten. (So weit die reale Geschichte.)
1989 wird der neunjährige Gil auf dieser Insel ankommen, auf der sich in der Saison ein paar Langustenfischer in kargen Behausungen niedergelassen haben. Auch Gil hat seine Mutter verloren und soll nun auf Beacon Island seinem wortkargen Großvater beim Fischen helfen. Hatte er bisher kein leichtes Leben, so wird es ihm hier nicht besser gehen, steht er doch schnell im Kreuzfeuer der rivalisierenden Erwachsenen. Das Einzige, was Gil fasziniert, sind die Ausgrabungen der Wissenschaftler, die die Überreste der damals gesunkenen Batavia bergen. Auch diese Gegend ist wie geschaffen für gruselige Geschichten, heißt es doch, Little Mays Geist würde noch immer auf der Insel leben.
Das schöne friedliche Cover täuscht darüber hinweg, was wir in Kidds neustem Buch zu erwarten haben. Es ist mein 2. Buch der Autorin, aber ich bin jetzt schon ein großer Fan von ihrem außergewöhnlichen Erzählstil. Auch hier begegnen wir wieder typischen Außenseitern und Übernatürlichem. Man sollte hier zumindest etwas für Schauergeschichten übrighaben und sich mitreißen lassen.
Ich mochte es sehr, wie sie die beiden Geschichten fiktiv miteinander verknüpfte. Gerade das Wissen um das wahre, grausame Ende der Passagiere der Batavia hat die Spannung enorm angezogen. Doch auch in Gils Geschichte liegt eine spürbare Bedrohung, die sich parallel zuspitzt. Hier wird von menschlichen Abgründen, Elend, Überlebensinstikt, Ungerechtigkeit und Außenseitern erzählt, das mir zum Teil sehr nahe gegangen sind. Einzig die Zeit, die Mayken auf dem Schiff mit ihren Erkundungen verbringt, ist zumindest teilweise heiter, wenn auch immer mit lauerenden Gefahren gespickt. Doch die Düsternis, die Kidd hier gekonnt inszeniert, hat mich gepackt. Sie hat zwei Welten konstruiert, die für zarte Kinderseelen nicht die richtigen Orte sind und doch müssen Mayken und Gil irgendwie damit zurechtkommen und Strategien entwickeln, nicht daran zu zerbrechen. Auch da hat mich Kidd überzeugt, dass es oftmals nur die Flucht in eine Fantasie- oder Scheinwelt sein kann.
Wahrscheinlich wird die Geschichte aufgrund des Übernatürlichen nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich wurde bestens unterhalten. Aber wer historischer Abenteuergeschichten mag, ist hier mit Sicherheit richtig.
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Gebundenes Buch
Jess Kidd hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen, die die Abgründe der Menschheit offenbaren und den Schmerz der Einsamkeit einfangen. So auch in diesem Buch- eine ungeschönte Geschichte über das wilde, unbändige Leben.
Zum Inhalt: 1628- nach dem Tod ihrer Mutter …
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Jess Kidd hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen, die die Abgründe der Menschheit offenbaren und den Schmerz der Einsamkeit einfangen. So auch in diesem Buch- eine ungeschönte Geschichte über das wilde, unbändige Leben.
Zum Inhalt: 1628- nach dem Tod ihrer Mutter soll die neunjähige Mayken von Holland nach Java reisen, um dort mit einem Vater zu leben den sie nicht kennt. Doch das Schiff läuft ein Riff und der Kampf ums Überleben beginnt. 1989 lebt der neunjährige Gil bei seinem Großvater auf Beacon Island, wo vor der Küste ein Schiffswrack geborgen wurde. Und auch ihn ist das Leben alles andere als leicht.
Die Geschichte wird abwechselnd in den zwei Zeitsträngen erzählt und spiegelt die Geschichte zweier besonderer Kinder wieder, beide auf ihre eigene Art Außenseiter, früh vom Leben gezeichnet und auf sich allein gestellt. Den Erzählstrang rund um Mayken fand ich etwas spannender, besonders die Erzählungen über ihre Abenteuer an Bord des Schiffes Batavia, wo sich das Mädchen schnell einen gewissen Ruf macht und die Seeleute um den Finger wickelt. Es ist eine Geschichte von der Rauheit der See, umgehenden Ungeheuern und der Hoffnung auf ein neues Leben.
Gil dagegen lebt ein Leben in Trostlosigkeit, auch er hat einen gewissen Ruf, allerdings haftet dieser ihm negativ an, weshalb ihm auf der Insel eher abwehrend begegnet wird. Es ist eine Geschichte von Angst, Wut und Schmerz und der Hoffnungslosigkeit eines jungen Lebens. Die zwei Handlungsstränge scheinen ab und zu mystische Art verbunden, auch wenn ich mir dieses kurze Aufblitzen zwischen den zwei Handlungssträngen vielleicht intensiver vorgestellt hätte, denn so sind es einfach parallele Handlungsstränge, die einander nie erreichen.
Jess Kidd erzählt eindringlich und anschaulich und wieder wird die Geschichte begleitet von einem Hauch Übernatürlichkeit, den sich die Autorin für ihre Werke angeeignet hat. Gil lebt auf seiner Insel mit den Geistern der Vergangenheit, während Mayken einem bösen Wesen auf den Fährten ist.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, das sich irgendwo zwischen Aberglaube, Abenteuer und Historienroman bewegt.
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Gebundenes Buch
Klappentext:
„1628 begibt sich die neunjährige Mayken mit ihrem Kindermädchen auf eine abenteuerliche Reise: Auf dem berühmtesten Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie, der Batavia, will sie nach Java zu ihrem Vater reisen, einem reichen Kaufmann, an den sie …
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Klappentext:
„1628 begibt sich die neunjährige Mayken mit ihrem Kindermädchen auf eine abenteuerliche Reise: Auf dem berühmtesten Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie, der Batavia, will sie nach Java zu ihrem Vater reisen, einem reichen Kaufmann, an den sie sich kaum noch erinnern kann. Fasziniert vom Leben an Bord erobert sie mit ihrer Neugier das riesige Schiff und gewinnt Freunde, wahre und falsche, auf und unter Deck. Freunde, die ihr helfen zu überleben, als das Schiff auf ein Riff aufläuft und Chaos und Gewalt ausbrechen.1989 ist der neunjährige Gil fasziniert von dem Schiffswrack, das Wissenschaftler vor der Küste einer kleinen Insel zu bergen versuchen. Nach dem Tod seiner Mutter lebt der Junge bei seinem Großvater, einem wortkargen Fischer, mit dem niemand auf der Insel etwas zu tun haben will. Das Leben mit dem alten Mann verstärkt in dem schüchternen Jungen das Gefühl der Einsamkeit. Doch vor allem bedrückt ihn, dass er nicht über die Geschehnisse reden kann, die dem Tod seiner Mutter folgten.Vergangenheit und Gegenwart, die Geheimnisse von Erwachsenen und die Unschuld von Kindern: Jess Kidd erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die mit beeindruckendem Mut und großer Fantasie versuchen, sich eine ungerechte Welt zu erklären.“
Autorin Jess Kidd nimmt uns hier mit auf eine ganz besondere Reise. Die Geschichte erzählt sie auf zwei Zeitebenen. Einerseits erlesen wie die Geschichte von Mayken im Jahr 1628 und die von Gil aus dem Jahr 1989. Andererseits erlesen wir ein tragisches Schiffsunglück welches bis heute die Menschen fasziniert, aber eben auch die unbeschreibliche Verbindung zwischen Eltern und ihren Kindern. Die Geschichte liest sich fast wie ein Märchen für Erwachsene aber sie ist so viel mehr und diese Mischung macht dieses Buch auch besonders. Kidd hat ein sehr feines Gespür einerseits Abenteuer aber eben auch den emotionalen Aspekt mit Blick auf die Gefühlswelt der Kinder zu zentrieren. Beide haben ihre Eltern „verloren“ (bei Mayken ist es ein anderer Verlust als bei Gil) aber eben der Umgang ohne sie wird hier sehr deutlich von Kidd beleuchtet. Allein der Buchtitel trifft den Nagel auf den Kopf! „Die Insel der Unschuldigen“ - besser hätte man es nicht wählen können! So sind doch Kinder immer die, die am wenigsten für Streit oder Weggang der Eltern dafür können. Kidd hat einerseits ein paar Längen in der Geschichte die hier und da etwas kompakter hätten sein dürfen aber dennoch hält sie immer am Fokus fest und verzettelt sich nicht. Die emotionale Ebene wird wunderbar und ohne Kitsch aufgezeigt. Wir können die beiden Protagonisten sehr gut verstehen und uns in sie hineinversetzen. Kidd verknüpft mit enorm viel Gefühl die beiden Darsteller in dieser Geschichte und bietet mit ihrem Ausdruck und ihrer Wortspielerei dem Leser ein sehr unterhaltsames Leseerlebnis. Ihre Sprachkunst ist wirklich hervorzuheben und es ist schon wirklich bewundernswert wie sie diese wahre Geschichte des Schiffsunglücks so gut umgesetzt hat! 4 sehr gute Sterne von mir!
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eBook, ePUB
Nicht die Toten solltest du fürchten, vielmehr die Lebenden
Mayken ist 1628 an Bord der Batavia. Sie ist auf dem langen und beschwerlichen Weg nach Java, zu ihrem Vater, an den sie sich kaum erinnern kann. Von Anfang an fasziniert sie das Treiben auf dem Schiff. Mit ihrer herzlich neugierigen …
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Nicht die Toten solltest du fürchten, vielmehr die Lebenden
Mayken ist 1628 an Bord der Batavia. Sie ist auf dem langen und beschwerlichen Weg nach Java, zu ihrem Vater, an den sie sich kaum erinnern kann. Von Anfang an fasziniert sie das Treiben auf dem Schiff. Mit ihrer herzlich neugierigen Art und forschem Mut erobert sie zuerst die dunklen Stellen des Schiffes und immer mehr die Passagiere. Doch nicht jeder ist das was er zu sein vorgibt und das wahre Gesicht einiger zeigt sich als das Schiff kentert und nach Panik und Chaos schlussendlich die Gewalt ausbricht.
Gil ist 1989 auf dem Weg nach Beacon Island, um nach dem Tod seiner Mutter bei seinem Großvater zu leben. Ein einsilbiger alter Mann, der verhasst bei den restlichen Fischern ist, legt keine sonderlich gute Fürsorge an den Tag. Gil der schon immer ein Einzelgänger war, drückt sich lieber auf der Insel oder bei den Wissenschaftlern rum. Doch dieses abgeschieden Fleckchen Erde hat einen merkwürdigen Einfluss auf die Menschen und plötzlich rückt das Recht des Stärkeren an erste Stelle und die Ereignisse geraten außer Kontrolle.
Zwei Kinder, zwei Leben, ein Strudel aus Ereignissen und am Ende steht die Unschuld dem alles verschlingenden Kampf um Macht gegenüber.
Jess Kidd lässt immer auch die etwas ernsteren Themen in ihre Werke einfließen, doch die Insel der Unschuldigen weicht weit von ihrem sonstigen Stil, mit von charmant nervigen Geistern geplagten Protagonisten, ab. In diesem Buch herrscht viel kindliche Verzweiflung über die grausame Welt der Erwachsenen. Unter all dem Schmerz finden sich auch rührende, herzerwärmende Momente, doch für Humor ist weder auf der Batavia, noch auf Beacon Island Platz. Wir wechseln zwischen zwei Handlungen, auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Tatsächlich zieht sich die ein oder andere Parallele durch beide und in dunklen Stunden scheinen sich für einen Wimpernschlag hier Welten zu berühren. Wir verfolgen wie sich das Machtgefälle verschieben kann, wenn Menschen auf engem Raum unter unwirtlichen Bedingungen Leben. Wie Recht und Ordnung, ethische Grundsätze und menschliches Mitgefühl zu kippen drohen und Chaos ausbricht, sobald das vermeintliche Recht der Stärkeren regiert. Eine schaurige Vorstellung der man beim unvermeidlichen Untergang tatenlos beiwohnen muss. Jess Kidd beleuchtet eingehend sowohl Maykens Monate auf dem Schiff, als auch Gils seelischen Zustand. Was am Anfang zum einen Interessant bzw. auch langwierig erscheint, ist gegen Ende wichtig um emotional mit den Protagonisten verankert zu sein. Mit Mangel an Wissen über Gils Hintergrund würde uns als Leser der gleiche Fehler wie seinen Mitmenschen passieren. Wir würden urteilen, verurteilen und noch schlimmer Vorverurteilen. Nur wenn wir das große Ganze kennen, ist es uns eventuell möglich frei von voreiligen Schlüssen zu verstehen. Ohne Mayken ein Gesicht zu gebe, wäre es die reine Erzählung eines Schicksals gewesen, die wir lesen und allenfalls grob im Hinterkopf behalten. Jess Kidd lässt uns jedoch (basierend auf den Aufzeichnungen der Überlebenden dieser wahren Begebenheit) die Geschichte dieses Mädchens und all ihren durchlebten Gefühlen zu spüren. In dieser Form, die direkt das Herz des Lesers berührt, bleibt die Erzählung über dieses Unglück sicher noch lange im Kopf lebendig.
Fazit: ein deutlich Ernster als gewohntes Werk, was zunächst lang Nähe zu den Protagonisten aufbaut, zum Schluss dafür aber umso mehr schmerzt.
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Broschiertes Buch
Das Schicksal ist erbarmungslos
Eine besondere Geschichte wird hier erzählt. Es sind zwei Zeitebenen: die Vergangenheit und die Zukunft, deren Wege und Schicksale sich kreuzen und verbinden.
1629 reist die junge Mayken mit ihrem Kindermädchen einer ungewissen Zukunft entgegen. Auf …
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Das Schicksal ist erbarmungslos
Eine besondere Geschichte wird hier erzählt. Es sind zwei Zeitebenen: die Vergangenheit und die Zukunft, deren Wege und Schicksale sich kreuzen und verbinden.
1629 reist die junge Mayken mit ihrem Kindermädchen einer ungewissen Zukunft entgegen. Auf dem Schiff Batavia will sie nach Java zu ihrem unbekannten Vater, doch wird sie jemals dort ankommen? Auf dem Schiff beginnt eine ungeheure Tragödie, Freunde werden zu Feinden, Aberglaube und Hoffnung ereilen die Passagiere inmitten eines gewaltigen und oft gefährlichen Meeres. Es wird eine Fahrt ins Ungewisse...
1989 ist der junge Gil auf der Spur eines einst gesunkenen Schiffes vor einer kleinen Insel. Er lebt dort nach dem Tod seiner Mutter bei seinem Großvater, dem mürrischen, alten Fischer der eher ein Einzelgänger ist. Wissenschaftliche Ausgrabungen zu dem Schiffswrack sind eine spannende und willkommene Ablenkung für Gil, der sich dort auf der Insel nicht wirklich heimisch fühlt.
Diese beiden Lebenswege in unterschiedlichen Zeiten vereint die Autorin in desem Buch. Es ist eine Geschichte über den täglichen Kampf in einer zunehmend rauhen und gefährlichen Zeit. Sie zeigt die bösartige Veränderung mancher Menschen, die Grausamkeit einzelner Schicksale, aber auch die hoffnungsvollen Augenblicke in jedem Leben. Man fühlt sich zeitversetzt in zwei verschiedene Welten, und kann sich diese bildhaft vorstellen. Eine Geschichte die wirklich lesenswert ist.
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