Eve Harris
Gebundenes Buch
Die Hoffnung der Chani Kaufman
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Chani hat es geschafft. Sie hat den Mann geheiratet, den sie sich ausgesucht hat - nicht selbstverständlich, wenn man in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde lebt. Und was nun? 'Seid fruchtbar und mehret euch', natürlich, aber genau das funktioniert eben nicht. Chani ist verzweifelt, denn ihr Mann Baruch kann sie verstoßen, wenn sie ihm keine Nachkommen schenkt. Und wer wäre sie dann noch unter ihresgleichen? Zwischen Rabbi, Fruchtbarkeitsklinik und ihrer Schwiegermutter muss Chani 'HaSchem' ein Schnippchen schlagen.
Eve Harris, geboren 1973 in London, Tochter polnisch-israelischer Eltern, arbeitete zwölf Jahre als Lehrerin, darunter an katholischen und jüdisch-orthodoxen Mädchenschulen in London und Tel Aviv. ¿Die Hochzeit der Chani Kaufman¿ schaffte es auf die Longlist des renommierten Man Booker Prize. Eve Harris lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in London.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: After the Wedding
- Artikelnr. des Verlages: 562/07255
- Seitenzahl: 512
- Erscheinungstermin: 24. Januar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 125mm x 36mm
- Gewicht: 437g
- ISBN-13: 9783257072556
- ISBN-10: 3257072554
- Artikelnr.: 67736049
Herstellerkennzeichnung
Diogenes Verlag AG
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vertrieb@diogenes.ch
Das Buch wirkt anfangs wie eine eher leiser Roman, der einen in die Welt der jüdisch- orthodoxen Gemeinde in London einführt. Schon bald entspinnen sich jedoch gewaltige Konflikte, Intrigen und Befindlichkeiten, deren Bedeutung sich erst so richtig erschließt, nachdem man die …
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Das Buch wirkt anfangs wie eine eher leiser Roman, der einen in die Welt der jüdisch- orthodoxen Gemeinde in London einführt. Schon bald entspinnen sich jedoch gewaltige Konflikte, Intrigen und Befindlichkeiten, deren Bedeutung sich erst so richtig erschließt, nachdem man die Familien etwas kennengelernt hat.
Was für einen außenstehenden Nicht-Juden banal wirken mag, hat in der jüdischen Gemeinde eine unglaublich starke Wirkung.
Ich war neugierig auf das Buch, weil ich mich ausserhalb meiner Komfortzone bewegen wollte und wurde nicht enttäuscht.
Ehrlich gesagt wusste ich vor der Lektüre sehr wenig über den streng orthodoxen jüdischen Glauben. Mir war bekannt, dass man dort koscher isst und Milch und Fleisch strikt trennt, es gibt dafür sogar separate Kühlschränke und Arbeitsflächen.
Neu war mir, dass verheiratete Frauen stets ihr Haar bedecken müssen und statt eines Kopftuchs fast immer eine Perücke, Scheitel genannt, wählen. Streng gläubige Frauen verbergen ihr Haar sogar in den eigenen vier Wänden vor ihrem Ehemann.
Die meisten Männer arbeiten nicht, sondern verbringen ihre Tage mit dem Studieren und Diskutieren der Tora, wodurch den Frauen nicht nur der Haushalt und die Kinder, sondern auch das Erwerbsleben zu bewältigen bleibt. Das klingt für jemand ausserhalb dieser Welt einigermassen verrückt und auch ungerecht.
Wie streng, reglementiert und für einen Laien wie mich ehrlich gesagt auch eingeschränkt dieses Tora-treue Leben ist, war mir nicht klar.
Insofern habe ich durch das Buch einen sehr spannenden Einblick in eine mir komplett fremde Welt erhalten.
Wir lernen die Familie Kaufman kennen, deren Tochter Chani (ein Kind von zehn Geschwistern!) mit Baruch, dem Sohn der wohlhabenden Familie Levy verheiratet ist und nach den erforderlichen 3 Monaten immer noch keine Schwangerschaft vorweisen kann. Dies kommt ihrer Schwiegermutter grade recht, denn die war nie mit Baruchs Wahl einverstanden und spinnt nun Intrigen, um ihren kostbaren Sohn aus den Fängen der ungeliebten Schwiegertochter zu reißen und einer neuen braven jüdischen Frau zuzuführen, die ihre Pflicht zur Mutterschaft zügiger erfüllt.
Parallel dazu gibt es noch den Erzählstrang von Rivka, einer dreifachen Mutter, die aus dem strengen Leben der frommen Gemeinde ausbricht und ihre Familie verlässt, dann aber erkennen muss, dass ein Ausstieg nicht nur seelisch, sondern auch sozial große Probleme bereitet. Nicht genug damit, dass ihre Kinder und der Ehemann sie verachten, auch die bissigen Damen der ehemaligen Gemeinde und der weitreichende Arm der Rabbiner machen ihr das neugewählte Leben schwer.
Dazu kommt noch, dass ihr ältester Sohn ebenfalls vom orthodoxen Weg abkommt, seinen Glauben anzweifelt und nach Jerusalem flieht, wo sich sein Leben gravierend ändert.
Ich habe mit den Familien mitgefiebert und konnte stellenweise nicht glauben, was sich Chani antut, nur um endlich schwanger zu werden und welche Krisen sie durchlebt, weil sie ihre Pflicht nicht erfüllen kann.
Mir war nicht bewusst, wie stark das Leben einer orthodoxen Frau auf Kinder gebären ausgerichtet ist und wie schlimm die Ächtung im Falle einer Nichterfüllung in vorgegebener Zeit zuschlägt, obwohl nach aussen hin Fürsorge und Mitgefühl vorgegaukelt werden.
Die soziale Kontrolle in diesem sehr eng geflochtenen Kreis der Kehilla (Gemeinde) ist unfassbar stark und obwohl die Familien nach aussen hin normal leben, also Auto fahren, schöne Kleidung tragen und sich in Cafes treffen, herrscht hinter der Kulisse eine extrem stark kontrollierte Hierarchie, die besonders für die Frauen oft himmelschreiend ungerecht wirkt, so dass ich beim Lesen oft einfach nicht glauben konnte, dass so etwas in der heutigen Zeit parallel zu uns existiert.
Anfangs wusste ich nicht, dass dieser Roman der zweite Teil einer Reihe ist und ich will nun unbedingt noch erfahren, wie alles begann, also werde ich mir den ersten Teil auf alle Fälle kaufen.
Es hat aber dem Roman überhaupt keinen Abbruch getan, erst hier eingestiegen zu sein und ich habe nicht nur viel gelernt, sondern mich dank des flüssig und gut geschriebenen Texts bald in die Handlung eingefunden und mit den Leuten mitgefiebert.
Gewöhnungsbedürftig fand ich die vielen jüdischen Ausdrücke in kursiver Schrift, aber es gibt im Anhang ein Glossar mit den Redewendungen und nach einiger Zeit hat man diese tatsächlich gelernt.
Also auch hier für mich eine Bereicherung!
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Schon seit einiger Zeit interessiert und fasziniert mich die fremde Welt der orthodoxen Juden die in quasi direkter Nachbarschaft in London in einer so eigenen und abgeschotteten Welt leben.
Im Rahmen eigener Erkundungen und einer Führung durfte ich bereits mehr über das Leben in dieser …
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Schon seit einiger Zeit interessiert und fasziniert mich die fremde Welt der orthodoxen Juden die in quasi direkter Nachbarschaft in London in einer so eigenen und abgeschotteten Welt leben.
Im Rahmen eigener Erkundungen und einer Führung durfte ich bereits mehr über das Leben in dieser Gemeinschaft im Norden Londons erfahren und habe damit erst kürzlich den ersten Roman "Die Hochzeit der Chani Kaufman" gelesen.
Nun also die Fortsetzung - Chani Kaufman nun Chani Levy ist seit einem Jahr verheiratet und wünscht sich verzweifelt Nachwuchs. Dies ist der Aufhänger des Romans aber letztlich begegnet der Leser allen Figuren aus dem ersten Roman wieder und sieht ihre zum Teil schwerwiegenden Veränderungen und Entwicklungen. Geschrieben ist dies alles sehr plastisch, interessant und spannend, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen und habe jede Seite und jeden Handlungsstrang wirklich verschlungen. Um Chani geht es natürlich auch aber alle anderen Protagonisten sind ebenso gleichberechtigt. Am Ende ist man vollkommen eingetaucht in diese fremde Welt und kann sich ein relativ differenziertes Bild machen welches mich zumindest noch sehr lange begleiten wird.
Von mir also eine ganz klare Leseempfehlung für jeden der an den Themen orthodoxes Judentum und/oder orthodoxes Leben in London interessiert ist - spannend, informativ und äußerst facettenreich.
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Zum Inhalt:
Chani hat es zwar geschafft, den Mann zu heiraten, den sie wollte aber jetzt ist das nächste Problem da. Sie wird einfach nicht schwanger und das stellt ein echtes Problem dar, denn ihr Mann könnte sie deshalb verstoßen und was wäre dann? Schließlich stellt …
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Zum Inhalt:
Chani hat es zwar geschafft, den Mann zu heiraten, den sie wollte aber jetzt ist das nächste Problem da. Sie wird einfach nicht schwanger und das stellt ein echtes Problem dar, denn ihr Mann könnte sie deshalb verstoßen und was wäre dann? Schließlich stellt sich heraus, was das Problem ist, aber das macht es nicht leichter, denn um das zu umgehen, müsste sie Regeln brechen.
Meine Meinung:
Ich kenne den ersten Teil nicht, hatte aber den Eindruck, dass das nicht unbedingt notwendig ist. Klar kannte ich die ganzen Figuren noch nicht, aber über den Verlauf der Geschichte lernt man diese ja kennen. Den Einblick in das jiddische Leben fand ich schon interessant, da ich so gar keine Ahnung davon habe und allein schon die Vorstellung, dass ein Mann die Frau bei Kinderlosigkeit verstoßen kann, fand ich total krass. Aber auch so manch anderes, wie Männer das Leben bestimmen und eben die Regeln machen ist mir so gar nicht vorstellbar.
Fazit:
Interessant
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Der einsame Weg zur Selbstbestimmung.
Das Cover tangiert nicht direkt erkennbar den Inhalt des Buches über eine ultra-orthodoxe jüdische Gemeinde und ihre strengen Regeln. Die spannenden Szenerien spielen sich in drei Städten ab: London, Tel Aviv und Jerusalem. Wie jeweils sehr …
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Der einsame Weg zur Selbstbestimmung.
Das Cover tangiert nicht direkt erkennbar den Inhalt des Buches über eine ultra-orthodoxe jüdische Gemeinde und ihre strengen Regeln. Die spannenden Szenerien spielen sich in drei Städten ab: London, Tel Aviv und Jerusalem. Wie jeweils sehr verschieden sich das religiöse Leben besonders für die Zweifler und Aussteiger gestaltet, wird eindrücklich am Beispiel von Chani, Rivka und ihrem ältesten Sohn Avromi beschrieben, verbunden mit Ausgrenzung, schlechtem Gewissen, Einsamkeit, Orientierungslosigkeit, sogar mit körperlicher Verletzung. Sehr erschreckend ist die Macht von Männern in dieser streng von Geboten geregelten Lebensweise und ihrer Sinnhaftigkeit, keinen Freiraum für individuelle Selbstverwirklichung bietend. Am Beispiel von Chanis Unwissenheit über den eigenen weiblichen Körper zwecks Befruchtung laufen die religiösen Regeln und die moderne Londoner Kinderwunschklinik klar auf einen schroffen Konfrontationskurs zu. Die Beschränkung der Frau auf die Rolle als Gebärmaschine, ohne klare Mitspracherechte ist einfühlsam beschrieben. Durch das Einfließen von jüdischen Begriffen und Bräuchen wirkt das Buch sehr authentisch, macht aber oft ein Nachschlagen notwendig und behindert natürlich den Lesefluss. Ein interessantes Leseerlebnis im Spannungsfeld zwischen jüdisch-orthodoxer Tradition und Moderne.
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Inhalt:
Im Endeffekt geht es um Chani Kaufmann, die mit ihrem frisch verheiratet Mann versucht schwanger zu werden. In einer jüdisch orthodoxen Gemeinschaft ist es von großer Bedeutung, dass eine Frau schwanger wird und dem Mann Nachwuchs schenkt. Wenn sie in diesem Bereich …
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Inhalt:
Im Endeffekt geht es um Chani Kaufmann, die mit ihrem frisch verheiratet Mann versucht schwanger zu werden. In einer jüdisch orthodoxen Gemeinschaft ist es von großer Bedeutung, dass eine Frau schwanger wird und dem Mann Nachwuchs schenkt. Wenn sie in diesem Bereich "versagt" hat der Mann das Recht sich von ihr scheiden zu lassen.
Diese Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Einmal von Chani, dann von ihrem Ehemann Baruch und von einer Frau, die sich von der orthodoxen Gemeinschaft abgewendet hat.
Der Anfang des Buches war etwas behäbig und schwerfällig. Doch je länger ich es gelesen habe, desto begeisterter wurde ich. Die Figuren wurden sehr gut beschrieben und als Leser fühlte man mit ihren Höhen und Tiefen sehr mit.
Auch der Perspektivwechsel der einzelnen Personen hat die Perspektive noch erweitert. Am Ende war ich enttäuscht, dass das Buch schon vorbei war. Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung des Buches freuen.
Fazit:
Wer eine Hochzeit von Chani Kaufmann gemocht hat, der wird dieses Buch auch lieben!
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Vorab möchte ich sagen, dass es ein weiteres Buch über die Protagonistin Chani Kaufman gibt, das diesem Buch hier vorangestellt ist. Es heißt "Die Hochzeit der Chani Kaufman". Ich habe zuerst den Nachfolger, "Die Hoffnung der Chani Kaufman" gelesen und kann darum …
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Vorab möchte ich sagen, dass es ein weiteres Buch über die Protagonistin Chani Kaufman gibt, das diesem Buch hier vorangestellt ist. Es heißt "Die Hochzeit der Chani Kaufman". Ich habe zuerst den Nachfolger, "Die Hoffnung der Chani Kaufman" gelesen und kann darum sagen, dass man den Vorgänger nicht zuerst gelesen haben muss. Man erfährt alles nötige, um der Story in Buch 2 gut folgen zu können und es werden einem de Hintergründe klar.
Die Protagonistin und Namensgeberin dieses Buches ist eine junge Frau, relativ frisch verheiratet und gläubige Jüdin. Sie ist nun seit fast einem Jahr mit einem auch jüdischen Mann verheiratet und steht unter dem Druck, schwanger werden zu müssen, weil dies in ihrem Glauben ihre Aufgabe als jüdische Ehefrau ist. Doch da dies nicht klappt, nehmen sie die Hilfe einer Kinderwunschklinik in Anspruch.
Zusätzlich zu der Geschichte von Chani und ihrem Mann Baruch geht es auch noch um eine andere Frau, Revka und ihren ältesten Sohn. Ihre Geschichten sind miteinander verknüpft und berühren auch die Geschichte von Chani und Baruch. Alle drei Erzählstränge haben den jüdisch-orthodoxen Glauben gemeinsam und die Vor- und Nachteile, die ein solches Leben mit sich bringen. Während einige Menschen in ihrem Glauben Halt und Sicherheit finden, bedeutet er für andere Einschränkungen und das Ende ihrer Freiheit. Jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen und trifft Entscheidungen, die nicht ohne Folgen bleiben.
Ich habe dieses Buch wahnsinnig gerne gelesen. Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr und liebe es, wie die Erzählstränge miteinander verwoben sind. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, de Spannung zu halten und authentische, tiefgründige Charaktere zu erschaffen.
Ich habe in den letzten Jahren einige Romane gelesen, in denen das jüdische Leben Thema war und finde es grundsätzlich total interessant. Es ist etwas ganz anderes, Sachbücher darüber zu lesen als es in einem Roman zu erleben.
Ich werde auf jeden Fall das erste Buch auch noch lesen und freue mich schon sehr darauf. Von mir aus kann die Geschichte auch gerne noch weitergehen.
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Das Cover ist typisch gehalten für den Diogenes Verlag, eher schlicht und unauffällig. Es ist die absolut begrüßenswerte Fortsetzung des ersten Bandes „Die Hochzeit der Chani Kaufman“; und hier geht es darum, dass Chani bereits seit 10 Monaten verheiratet ist und der …
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Das Cover ist typisch gehalten für den Diogenes Verlag, eher schlicht und unauffällig. Es ist die absolut begrüßenswerte Fortsetzung des ersten Bandes „Die Hochzeit der Chani Kaufman“; und hier geht es darum, dass Chani bereits seit 10 Monaten verheiratet ist und der sehnlichste Wunsch ist es nun, Nachwuchs zu bekommen. Dies gestaltet sich jedoch in vielerlei Hinsicht als äußerst schwierig. Ein wirklich sensibles Thema, welches von der Autorin unglaublich feinfühlig behandelt wird. Sehr bildreich und einfühlsam geschrieben, ich habe die Emotionen wirklich nachvollziehen können. Man erhält mit diesem Buch nicht nur eine wunderschöne, ergreifende Erzählung, sondern auch viele Erkenntnisse über das Leben und die Regeln in der jüdisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft. Dieses Buch ist eine absolut zu empfehlende Bereicherung.
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Fehlende Selbstbestimmung
"Die Hoffnung der Chani Kaufman" erlaubt den Leser:innen Einblicke in die Lebenswelt einer ultraorthodoxen, jüdischen Gemeinde.
Im Mittelpunkt steht die frisch verheiratete Chani Kaufman, die gemäß den Erwartungen der Gemeinde versucht, …
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Fehlende Selbstbestimmung
"Die Hoffnung der Chani Kaufman" erlaubt den Leser:innen Einblicke in die Lebenswelt einer ultraorthodoxen, jüdischen Gemeinde.
Im Mittelpunkt steht die frisch verheiratete Chani Kaufman, die gemäß den Erwartungen der Gemeinde versucht, schwanger zu werden. Dies gelingt allerdings nicht, was jedoch nicht an einer grundlegenden Unfruchtbarkeit Chanis liegt, sondern an den strengen ultraorthodoxen Regeln, die den Beischlaf nur zu bestimmten Zeiten erlauben. Zu diesen Zeiten hat Chani allerdings keinen Eisprung.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, der einen intensiven Einblick in die vielen strengen Regeln und Traditionen der jüdisch-orthodoxen Gemeinde ermöglicht. Es ist erschreckend, wie sehr die Rabbiner die Menschen und insbesondere die Frauen mit ihren Regeln in ihrer Selbstbestimmtheit begrenzen. Chani entwickelt im Laufe des Romans eine innere Kritik an der Macht der Rabbiner und fängt an, die Gesetze zu hinterfragen, die sie daran hindern ein Kind zu bekommen. Das hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen, allerdings hätte ich mir hier noch etwas mehr Tiefe bei der Charakterentwicklung gewünscht. Am Ende ging es mir mit Chanis Geschichte etwas zu schnell.
Besonders gerne habe ich den Handlungsstrang um Rivka und ihre Familie gelesen. Rivka hat den Schritt gewagt und die Gemeinde verlassen. Als Leser:innen begleiten wir sie in ihrem neuen und zum Teil sehr einsamen Leben in London. Das Buch zeigt, wie schwer es Aussteiger:innen haben, wie sie ihre Kinder aufgeben, ihr Leben neu beginnen müssen. Das hat mich wirklich sehr berührt und mir gleichzeitig auch verdeutlicht, wie erbarmungslos diese ultraorthodoxen Gemeinden handeln.
Der Roman ist ausgesprochen informativ und gleichzeitig sehr einfühlsam und berührend geschrieben. Ich empfand auch die Einbindung der vielen jiddischen Begriffe als sehr gelungen. So wirkten die Dialoge noch einmal mehr authentischer.
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Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung des Romans "Die Hochzeit der Chani Kaufman", die jedoch davon unabhängig gelesen werden kann.
Protagonistin Chani lebt mit ihrem Mann Baruch in Jerusalem. Als Leser taucht man ab in die völlig andere Welt einer jüdisch-orthodoxen …
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Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung des Romans "Die Hochzeit der Chani Kaufman", die jedoch davon unabhängig gelesen werden kann.
Protagonistin Chani lebt mit ihrem Mann Baruch in Jerusalem. Als Leser taucht man ab in die völlig andere Welt einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde, wobei Eve Harris uns an ihrem Insiderwissen über die vielen Regeln und Vorschriften der Glaubensgemeinschaft teilhaben lässt. Chani kann nicht schwanger werden, wir finden sie daher in einer Londoner Fruchtbarkeitsklinik wieder um ihrem Ehemann und der Gemeinde gegenüber ihre Pflicht zu erfüllen. Zwar hat sie sich ihren Traummann geangelt, kann der biblischen Aufforderung "seid fruchtbar und mehret euch" jedoch nicht nachkommen.
Die Autorin nimmt die Glaubenssätze der Gemeinde genaustens aufs Korn und spickt dies mit bissigem britischen Humor. Parallel zu der Geschichte von Chani und Baruch entwirft Eve Harris weitere Erzählstränge, so z.B. sein Freund Avromi, der als angehender Rabbi mit der Fleischeslust hardert. Der Roman ist durch den flüssigen Erzählstil leicht zu lesen und wirft ein Bild auf eine Lebensart, die frei von Selbstbestimmung ist, aber trotzdem warmherzig von der Autorin dargestellt wird.
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"Die Hoffnung der Chani Kaufman" von Eve Harris ist eine fesselnde Fortsetzung des Romans "Die Hochzeit der Chani Kaufman". Das Buch nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft in Golders Green, einem Stadtteil von London. Es erzählt die …
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"Die Hoffnung der Chani Kaufman" von Eve Harris ist eine fesselnde Fortsetzung des Romans "Die Hochzeit der Chani Kaufman". Das Buch nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft in Golders Green, einem Stadtteil von London. Es erzählt die Geschichte von Chani und ihrem Mann Baruch, die trotz aller Bemühungen kein Kind bekommen können, was in ihrer Gemeinschaft als großes Problem angesehen wird.
Die Autorin gibt uns tiefe Einblicke in die Kultur und die strengen Regeln dieser Gemeinschaft, die das Leben der Charaktere stark beeinflussen. Sie zeigt uns die Schwierigkeiten, die Chani und Baruch durchmachen müssen, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen, und die Auswirkungen, die dies auf ihr Leben und ihre Beziehung hat.
Parallel dazu erzählt Harris die Geschichte von Rivka, die sich von ihrem Mann getrennt hat und versucht, ein unabhängiges Leben außerhalb der strengen Regeln der Gemeinschaft aufzubauen. Ihre Geschichte zeigt die Herausforderungen und die Einsamkeit, die mit einem solchen Schritt verbunden sind, und gibt uns einen Einblick in die Konflikte und Kämpfe, die innerhalb dieser Gemeinschaft stattfinden.
Harris' Schreibstil ist einfühlsam und berührend, und sie schafft es, die Charaktere und ihre Erlebnisse auf eine Weise darzustellen, die den Leser fesselt. Sie verurteilt die Lebensweise der Charaktere nicht, sondern zeigt sie in all ihrer Komplexität und Vielfalt.
Das Buch ist gespickt mit jiddischen Ausdrücken und beschreibt viele jüdische Rituale und Bräuche, was dem Leser einen authentischen Einblick in diese Kultur gibt. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einen tiefen Einblick in eine uns oft fremde Welt gibt.
Insgesamt ist "Die Hoffnung der Chani Kaufman" ein ergreifender und fesselnder Roman, der sowohl traurig als auch hoffnungsvoll ist. Es ist ein Buch, das man nicht so leicht vergisst und das ich jedem empfehlen würde, der sich für andere Kulturen und Lebensweisen interessiert.
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