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Ein atmosphärischer Roman über eine Gräfin auf der Hallig, deren Welt durch den Absturz eines Piloten ins Wanken gerätDie Begegnung mit einem feindlichen Piloten, der 1944 vor der Hallig Südfall abstürzt, löst in der dort zurückgezogen lebenden, achtzigjährigen »Hallig-Gräfin« verzweiflungsvoll-ambivalente Gefühle aus. Zwischen den beiden entsteht allen Widerständen zum Trotz ein zerbrechliches Band. Atmosphärisch und voll untergründiger Spannung erzählt Irma Nelles in ihrem späten Romandebüt die Geschichte der historisch verbrieften Gräfin, um die sich heute noch Mythen un...
Ein atmosphärischer Roman über eine Gräfin auf der Hallig, deren Welt durch den Absturz eines Piloten ins Wanken gerätDie Begegnung mit einem feindlichen Piloten, der 1944 vor der Hallig Südfall abstürzt, löst in der dort zurückgezogen lebenden, achtzigjährigen »Hallig-Gräfin« verzweiflungsvoll-ambivalente Gefühle aus. Zwischen den beiden entsteht allen Widerständen zum Trotz ein zerbrechliches Band. Atmosphärisch und voll untergründiger Spannung erzählt Irma Nelles in ihrem späten Romandebüt die Geschichte der historisch verbrieften Gräfin, um die sich heute noch Mythen und Geheimnisse ranken.
Irma Nelles (1946-2024) wuchs auf der Insel Nordstrand auf und arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Grundschullehrerin zunächst in der Leserbrief-Redaktion des Spiegels, später als Redakteurin im Büro von Rudolf Augstein. Von dieser Zeit handelt das Memoir "Der Herausgeber. Erinnerungen an Rudolf Augstein". Den Roman "Die Gräfin" schrieb sie im Alter von 78 Jahren. Viele der im Roman handelnden Personen hatte sie selbst erlebt, andere kannte sie aus Erzählungen - wie die Hallig-Gräfin, mit deren Geschichte sie aufgewachsen war.
Produktdetails
- Verlag: hanserblau
- Artikelnr. des Verlages: 550/28149
- Seitenzahl: 169
- Erscheinungstermin: 19. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 128mm x 21mm
- Gewicht: 292g
- ISBN-13: 9783446281493
- ISBN-10: 3446281495
- Artikelnr.: 70175769
Herstellerkennzeichnung
hanserblau
Lehrter Straße 57/4
10557 Berlin
info@hanser.de
"Eine rau-romantische Geschichte. Ein Lesegenuss." Vera Fengler, Hamburger Abendblatt, 24.09.2024 "Ein bewegendes Buch." Anke Gappel, MEINS, 14.08.2024 "Irma Nelles erinnert an eine besondere, starke und emanzipierte Frau." Dorothee Meyer-Kahrweg, hr2 Kultur, 20.09.2024 "Irma Nelles schafft das karge Bild einer vor Hitze flirrenden Hallig Landschaft voller natürlicher Schönheit. Ihr feiner Erzählstil und die immer wieder durchscheinenden Gewissenserforschungen der wenigen handelnden Personen fügen sich zu einem Manifest, das den Leser auffordert, standhaft in finsteren Zeiten zu sein und für den Frieden und für Freiheit einzutreten." Andreas Wallentin, WDR 5 Bücher, 30.11.2024 "Die auf der Nachbarinsel Nordstrand aufgewachsene Autorin fängt
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die Atmosphäre der vorwiegend vom Wetter bestimmten, oftmals sturmumtosten Hallig sehr mitreißend ein. Lesenswert!" Ulrike Frick, Münchner Merkur, 09.10.2024 "Nelles hat die 'Hallig-Gräfin' in eine große literarische Figur verwandelt." Till Zimmermann, Husumer Nachrichten & Nordfriesland Tageblatt/shz.de, 19.08.2024 "Eine wahre Perle! Ein wunderbar traurig-berührendes Buch, das die Insel-Einsamkeit eindrucksvoll schildert. Plattdeutsch-Unterricht gibt es gratis dazu." Claudia Theurer, Hallo München, 07.09.2024 "Irma Nelles skizziert eine Hallig als Exil: Die Sechstage-Sequenz schildert das ruhige und einfache, aber gleichzeitig schwere Leben der Menschen in beschaulicher Atmosphäre und spiegelt das raue Leben in nahezu ungestörter Ruhe wider. Unterschwellig meldet sich aber immer wieder die Furcht vor Entdeckung durch das Naziregime." Elke Dekanski, Reutlinger General-Anzeiger, 27.11.2024 "Ein Roman voller Dramatik und Intensität." tina, 25.09.2024 "Ein intensives Leseerlebnis." Sabine Sopha, LandGang, 03/2025
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Im August des Jahres 1944 stürzt ein britisches Kampfflugzeug im Wattenmeer ab, der Pilot John Philip Gunter wird von der auf Hallig Südfall lebenden Gräfin Diana gefunden. Deren Kutscher Maschmann und Haustochter Meta helfen der Gräfin, den verletzten Mann zu verstecken, …
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Im August des Jahres 1944 stürzt ein britisches Kampfflugzeug im Wattenmeer ab, der Pilot John Philip Gunter wird von der auf Hallig Südfall lebenden Gräfin Diana gefunden. Deren Kutscher Maschmann und Haustochter Meta helfen der Gräfin, den verletzten Mann zu verstecken, riskieren damit ihr Leben für ihn. Zwischen Misstrauen und Zweifel wächst Hoffnung auf bessere Zeiten.
»Pass bloß auf, ermahnte er sich gleichzeitig. Die Gastgeberin war sehr entgegenkommend, keine Frage. Aber ob jemand eine üble Person, sogar ein Nazi war, sah man niemandem an. Die Gastfreundschaft dieser Frau, die zudem noch sehr gut Englisch sprach, könnte vorgetäuscht sein, eine Tarnung, eine clever ausgeklügelte Falle. Wer weiß, wer diese Leute sind.« (Seite 81)
Die 1863 in Preetz geborene Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil entstammte einer alten holsteinischen Adelsfamilie, lehnte sich Zeit ihres Lebens aber dagegen auf. Sie hat nie geheiratet, galt als extravagant und distanziert. Sie kaufte 1910 die kleine Insel Hallig Südfall und nutzte sie erst als Sommerresidenz, später zog sie ganzjährig dahin. Dem Nationalsozialismus stand sie verächtlich gegenüber, so hat sie einem Künstler Zuflucht gewährt, dessen Bilder die Nazis als sogenannte entartete Kunst eingeordnet hatten, einem im Zweiten Weltkrieg im Watt abgestürzten Flieger gewährte sie Asyl. Die Gräfin starb einige Wochen nach ihrem 90. Geburtstag auf ihrer Hallig, die ihre Erben im Jahr 1954 an das Land Schleswig-Holstein verkauften. Seit 1985 gehört Südfall zum Nationalpark Wattenmeer.
Das vorliegende Buch befasst sich mit dem abgestürzten britischen Kampfpilot und dem Leben der Gräfin auf ihrem kleinen Eiland. Der Roman ist fiktiv, die Rettung des Piloten aber nicht. Die bedauerlicherweise kurz vor Erscheinen ihres Debütromans verstorbene Autorin Irma Nelles (1946-2024) hat eine Geschichte rund um das belegte Ereignis geschrieben, die mich nachdenklich zurücklässt. Ich möchte mehr erfahren über diese Frau, die im hohen Alter den Gefahren trotzte und unerschrocken genug war, Hochverrat zu begehen, sich nicht zu beugen, wenn Unrecht geschieht. Gräfin Diana muss eine imposante Erscheinung gewesen sein, die ungeachtet ihrer Herkunft zupacken konnte und sich von nichts und niemandem etwas sagen ließ. Ein Stück Geschichte in Romanform, wie ich es mag. Lesenswert!
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"Die Gräfin" von Irma Nelles ist ein historischer Roman, welcher am 19.08.2024 beim hanserblau-Verlag erscheint und 176 Seiten hat. Es handelt von der Hallig-Gräfin, deren Welt aus den Fugen gerät, als ein Pilot in ihr Leben stürzt.
Im Jahr 1944 lebt die …
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"Die Gräfin" von Irma Nelles ist ein historischer Roman, welcher am 19.08.2024 beim hanserblau-Verlag erscheint und 176 Seiten hat. Es handelt von der Hallig-Gräfin, deren Welt aus den Fugen gerät, als ein Pilot in ihr Leben stürzt.
Im Jahr 1944 lebt die achtzigjährige Hallig-Gräfin in der Abgeschiedenheit in Südfall. Als ein feindlicher Pilot abstürzt, nimmt sie diesen bei sich auf und kümmert sich mit ihrem Personal um ihn. In diesen 6 Tagen werden viele Aspekte der Vergangenheit beleuchtet, darunter auch Themen wie Liebe und Verlust.
Das Cover ist zauberhaft gestaltet und fängt perfekt die Atmosphäre des Romans ein. Die Protagonisten wurden facettenreich und tiefgründig dargestellt. Der Schreibstil des Buches ist eigentlich flüssig und leicht zu lesen. Jedoch empfand ich die plattdeutschen Dialoge als anstrengend und beeinträchtigte etwas meinen Lesefluss. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es zu viele Details gab, die ausführlich beschrieben wurden, was die Handlung unnötig in die Länge zog.
Insgesamt fehlte es mir auch etwas an Spannung. Nachdem ich das Buch beendet hatte, blieben bei mir gemischte Gefühle zurück. Es ist sicherlich eine geeignete Lektüre für Liebhaber kurzweiliger historischer Romane, die jedoch nicht zu hohe Erwartungen haben sollten.
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Historisch belegter Roman
Dem Roman "Die Gräfin" von Irma Nelles liegt eine historisch belegte Geschichte der Gräfin von Reventlow-Criminil zugrunde. Diese hat tatsächlich zur Zeit des 2. Weltkrieges sehr abgeschieden und für ihre Verhältnisse einfach auf einer …
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Historisch belegter Roman
Dem Roman "Die Gräfin" von Irma Nelles liegt eine historisch belegte Geschichte der Gräfin von Reventlow-Criminil zugrunde. Diese hat tatsächlich zur Zeit des 2. Weltkrieges sehr abgeschieden und für ihre Verhältnisse einfach auf einer Hallig im Wattenmeer gelebt was für eine Frau dieser Zeit äußerst außergewöhnlich war. Über sie gibt es zahlreiche Anekdoten - eine davon ist Grundlage für den vorliegenden Roman.
Die Gräfin war weithin bekannt für ihr Engagement. Sehr einfühlsam und detailreich beschreibt die Autorin nicht nur den Lebensalltag der Gräfin und ihrer Helfer sondern auch ihre Hilfsbereitschaft und ihren Mut gegenüber Flüchtlingen des Nationalsozialismus. In diesem kleinen Buch wird nicht nur die Hilfe und Menschlichkeit gegenüber einem einzelnen gestrandeten britischen Piloten thematisiert sondern auch die Würde des Menschen, die Hilflosigkeit des Alterns, und die Werte des Lebens wie Entschlossenheit und innere Stärke im allgemeinen.
Dieser kurze und sehr authentische Roman der sich nur über ein paar Tage des Lebens erstreckt gibt einen herausragenden Einblick in die damalige Zeit.
Die kleinen Fluchten ins plattdeutsche des Kutschers werden von jedermann verstanden und machen die Geschichte umso glaubwürdiger.
Leider bleibt das Ende über das Schicksal des Piloten in diesem Buch offen; gerne hätte ich hier noch weitergelesen.
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1944 fliegt ein englischer Pilot mit seinem Flugzeug über die Hallig und stürzt ab. Dort residiert seit Jahren die Gräfin mit ihrer jungen Hausdame und einem Helfer. Fernab vom Festland setzt sie dort ihre eigenen Regeln und hat es sich zu Aufgabe gemacht, Geflüchteten zu helfen. …
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1944 fliegt ein englischer Pilot mit seinem Flugzeug über die Hallig und stürzt ab. Dort residiert seit Jahren die Gräfin mit ihrer jungen Hausdame und einem Helfer. Fernab vom Festland setzt sie dort ihre eigenen Regeln und hat es sich zu Aufgabe gemacht, Geflüchteten zu helfen. Sie nimmt auch den verletzten Piloten bei sich auf und denkt dabei nicht an die Konsequenzen, die ihr durch die Gestapo drohen würden, wenn sie einen Engländer versteckt. Sie ist eine historisch belegte Person, die auf der Hallg in einfachen Verhältnissen ohne Strom und fließendes Wasser lebt. Sie hat durchaus denkwürdige Eigenarten, die ihre Mitbewohner so akzeptieren. Nur der englische Pilot weckt in ihr längst vergessene Erinnerungen. Das Buch ist leicht zu lesen und stellt keine großen Ansprüche an den Lesern, auch nicht von der Handlung her.
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Mit großer Freude und Erwartungen habe ich das Buch "Die Gräfin" in die Hand genommen. Das Setting - die Hallig Südfall -, das wunderschöne und atmosphärische Cover und natürlich auch der Klappentext waren vielversprechend. Der Roman handelt von der betagten …
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Mit großer Freude und Erwartungen habe ich das Buch "Die Gräfin" in die Hand genommen. Das Setting - die Hallig Südfall -, das wunderschöne und atmosphärische Cover und natürlich auch der Klappentext waren vielversprechend. Der Roman handelt von der betagten sogenannten "Hallig-Gräfin" Diana, die sich auf der Hallig zurückgezogen hat und Unterstützung von der Haustochter Meta sowie dem Kutscher Maschmann erhält. Im Spätsommer 1944 stürzt der englische Pilot John Philip mit seinem Flugzeug im Wattenmeer ab und wird von der Gräfin und Moschmann gerettet, obwohl die Pflege in dieser Zeit ein großes Risiko für die Hallig-Bewohner darstellt.
Der Roman beschreibt in 6 Kapiteln die Tage 1-6 ab der Rettung. Vom auf dem Klappentext "zerbrechlichen Band", das zwischen der Gräfin und John entstehen sollte, konnte ich leider nichts spüren. Auch erschienen mir alle (Haupt-)Figuren suspekt, die Verhaltensweisen nur schwer nachvollziehbar. Trotz der gelungenen Naturbeschreibungen und einer Sprache, die durchaus in diese Zeit passt, wollte der Funke beim Lesen des Buches nicht so recht überspringen. Ein gewisser Spannungsbogen wurde aufgebaut, das Ende allerdings wirkte unfertig. Schade, der Stoff hätte mehr hergegeben.
Jedoch hat der Roman neugierig auf die reale Person der Gräfin und auch auf die tolle Gegend - das Wattenmeer und die Halligen - gemacht. Auch der Schreibstil hat mir gefallen. Man spürt, dass die Autorin einen Bezug zur Gegend hat und mit viel Herzblut an das Buchprojekt herangegangen ist.
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In Kriegszeiten
In den letzten Wochen des Krieges stürzt über der Hallig Südfall ein englischer Pilot ab. Statt ihn den Behörden zu melden und damit der Willkür der Nazis auszuliefern, versteckt die dort wohnende Gräfin Diana von Reventlow-Criminil den verletzten …
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In Kriegszeiten
In den letzten Wochen des Krieges stürzt über der Hallig Südfall ein englischer Pilot ab. Statt ihn den Behörden zu melden und damit der Willkür der Nazis auszuliefern, versteckt die dort wohnende Gräfin Diana von Reventlow-Criminil den verletzten Mann und ihr Hausmeister bringt das Flugzeug in eine Scheune.
Die Hallig-Gräfin gab es wirklich, die beschriebenen Ereignisse sind allerdings erfunden. Diana war eine sehr starke und eigensinnige Frau, die internationale Wurzeln hatte und während der Nazidiktatur Menschen zur Flucht nach Dänemark verhalf.
Das Buch ist in einem sehr ruhigen, sachlichen Stil geschrieben und das gefällt mir gut. Leider ist das Ende sehr offen und wenn da nicht der Prolog einen vagen Hinweis liefern würde, dann wäre der Schluss sehr unbefriedigend. Das Buch bricht im Grunde einfach ab und das mag ich nicht. Ich hätte gern noch mehr über die Gräfin, ihre Bediensteten und den Besucher erfahren.
Das Titelbild dagegen fand ich mit seinen zarten Farben wunderschön, es atmet die Luft der Nordsee und bringt die Atmosphäre auf der Insel sehr gut zur Geltung.
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Die Bewertung dieses kleinen, ruhigen Büchleins mit nur rund 170 Seiten fällt mir nicht leicht. Es geht um die sogenannte Hallig-Gräfin, Diana von Reventlow-Criminil, die tatsächlich gelebt hat und um die sich viele Sagen ranken.
In dem Buch hat sich die Gräfin zusammen …
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Die Bewertung dieses kleinen, ruhigen Büchleins mit nur rund 170 Seiten fällt mir nicht leicht. Es geht um die sogenannte Hallig-Gräfin, Diana von Reventlow-Criminil, die tatsächlich gelebt hat und um die sich viele Sagen ranken.
In dem Buch hat sich die Gräfin zusammen mit ihrem Knecht Maschmann und der jungen Haushälterin Meta schon vor Ausbruch des 2. Weltkriegs auf eine Hallig bei den nordfriesischen Inseln zurückgezogen. Dort führt sie ein beschauliches, fast einsiedlerhaftes Leben in Einklang mit der Natur und den von ihr über alles geliebten Tieren. Als kurz vor Ende des 2. Weltkrieges ein englischer Pilot im angrenzenden Watt notlanden muss, bekommt ihre bis ins hohe Alter aufrecht gehaltene Contenance erste Risse. Die zu tiefst gutherzige und hilfsbereite Gräfin hat über Jahrzehnte ein bitteres Geheimnis gehütet...
Dies ist ein Buch über die Menschlichkeit und Empathie in den dunklesten Zeiten der Menschheit. Auch wenn der Erzählstil und Handlung ruhig und gelassen daherkommen, schwelen untergründig große Emotionen. Die Bedrohungen und Gefahren, denen Gegner und Widerstandkämpfer des 3. Reiches ausgesetzt waren, sind überall greifbar. Doch auf der kleinen Hallig werden vorgeschriebene Feindbilder demontiert und auch der Feind zum Menschen. Jeder trägt seine eigenen Verwundungen in sich.
Am Rande dieser zarten, tiefgründigen Erzählung um die Hallig-Gräfin entspannt sich sogar ganz wie nebenbei eine kleine Liebesgeschichte.
Das einzige, was mich an der Erzählung gestört hat, ist, dass es im Umfeld der Gräfin einschließlich des gestrandeten Briten zu viele "Gutmenschen" gibt. Das erscheint mir einfach zu unglaubwürdig. Es gibt zu wenig Ambivalenzen, Zweifel und Ängste am eigenen Tun, auch von Verrat und Hintergehen keine Spur. Das Buch ist dadurch kurz davor ins Kitschige abzugleiten, aber es bekommt in meinen Augen die Kurve, denn die Gefahr, die von den Nazis ausgeht, ist immer unsichtbar vorhanden.
Fazit: Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und werde es weiter empfehlen. Letztlich zeigt es doch, dass wir alle - ob Freund, ob Feind - doch nur Menschen sind und auch in den schlimmsten Zeiten unsere Menschlichkeit bewahren sollten. Lesenswert!
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"Die Gräfin" von Irma Nelles ist ein schöner kurzweiliger Roman mit Tiefgang.
Der Engländer John Philipp bricht mit dem brandneuen Beobachtungsflugzeug auf zur feindlichen Grenze, Richtung Schleswig-Holstein. Er muss dort den Zustand der Zustand der deutschen …
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"Die Gräfin" von Irma Nelles ist ein schöner kurzweiliger Roman mit Tiefgang.
Der Engländer John Philipp bricht mit dem brandneuen Beobachtungsflugzeug auf zur feindlichen Grenze, Richtung Schleswig-Holstein. Er muss dort den Zustand der Zustand der deutschen Verteidigungslinie erkunden und wie weit der Bau des Friesenwalls vorangeschritten ist. Doch er stürzt ab.
Währenddessen lebt die Gräfin von Reventlow über den Sommer auf der kleinen Hallig Südfall in relativ bescheidenen Verhältnissen. Doch eines Nachmittags gerät ihr eher langweiliges Leben aus den Fugen, denn sie findet das abgestürzte Flugzeug eines feindlichen Soldaten.
Ab diesen Zeitpunkt beschreibt die Autorin die nächsten 6 Tage von der Gräfin und dem feindlichen Soldaten. So rührend sich die Gräfin allerdings um den Soldaten kümmert, ist die Gefahr von der Gestapo erwischt zu werden allgegenwertig. Dabei werden die Protagonisten sehr authentisch dargestellt und die Story dazu regt wirklich auch zum Denken an.
Das Buch wird in die 6 Tage unterteilt und ist mit seinen 176 Seiten sehr überschaubar, aber nicht weniger Inhaltvoll. Mir hat diese Geschichte rund um den Soldaten wirklich gut gefallen und durch den bildhaften Schreibstil konnte man sich die Schauplätze wirklich gut vorstellen.
Das Buch "Die Gräfin" ist mit seinen 176 Seiten eine gute Geschichte für zwischendurch, welches eine schöne Atmosphäre bietet und mich doch überrascht hat.
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Typisch norddeutsch und gleichzeitig ganz besonders. So würde ich diese Geschichte in kurzen Worten beschreiben.
Der Handlungsort ist die Hallig Südfall, hier lebt die achtzigjährige Gräfin Diana zusammen mit ihrer Haustochter Meta und dem Hausmeister Knut lebt., ihr …
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Typisch norddeutsch und gleichzeitig ganz besonders. So würde ich diese Geschichte in kurzen Worten beschreiben.
Der Handlungsort ist die Hallig Südfall, hier lebt die achtzigjährige Gräfin Diana zusammen mit ihrer Haustochter Meta und dem Hausmeister Knut lebt., ihr beschauliches Leben gerät durcheinander als ein englischer Pilot im Watt abstürzt. Doch so beschaulich ist das Leben der Gräfin gar nicht...
Ich war vor allem begeistert das die Halligbewohner untereinander fast nur Platt gesprochen haben, das hat für mich das Buch sehr authentisch und ehrlich gemacht. Allerdings kann ich mir vorstellen das dieser Punkt für alle die kein Platz verstehen etwas schwierig werden könnte.
Ich war besonders von der Gräfin begeistert, diese hat wirklich gelebt und war als Halligbräfin bekannt. Eine starke Frau umgeben von norddeutschen Originalen. Die Geschichte spielt komplett im kleinen Kosmos der Hallig und war dadurch sehr besonders.
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Merkwürdiges Ende
Die erst Hälfte des Romans „Die Gräfin“ von Irma Nelles habe ich mit großer Begeisterung gelesen. Die Gräfin lebt mit ihrem Knecht und ihrer Haushälterin auf einer Hallig. Dort bietet sie nicht nur ausgemusterten Pferden Obdach, sondern …
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Merkwürdiges Ende
Die erst Hälfte des Romans „Die Gräfin“ von Irma Nelles habe ich mit großer Begeisterung gelesen. Die Gräfin lebt mit ihrem Knecht und ihrer Haushälterin auf einer Hallig. Dort bietet sie nicht nur ausgemusterten Pferden Obdach, sondern verhilft auch denen, die sich vor den Nazis verbergen müssen, zur Flucht. Es ist das Jahr 1944, als ein englischer Pilot auf der Hallig abstürzt und mit seiner Anwesenheit die Halligbewohner in Gefahr zu bringen droht. Er löst in allen dreien unterschiedliche Gefühle aus.
Die Naturgewalten und das einfache Leben auf der Hallig werden sehr eindringlich und anschaulich beschrieben. Zunächst erscheint die Gräfin als eigenwillige, aber durchaus bewundernswerte Person, die allem Komfort eines adeligen Lebens zugunsten einer einfachen, naturnahen Existenz aufgegeben hat. Ihre beiden Mitbewohner sind schon fast mehr Freunde als Angestellte. Und auch mit einigen Festlandbewohnern gibt es engen Kontakt, zumeist aus der gemeinsamem Ablehnung der Nazis heraus.
Mit dem Auftauchen des Fliegers entsteht eine für mich nicht ganz nachvollziehbare Dynamik. Die Gräfin wird zusehends exzentrischer und ihr Verhalten skurriler. Auch der Pilot ist in seinem Verhalten wenig verstehbar: statt dankbar für seine Rettung zu sein, fühlt er sich von den Vergangenheitsgeschichten der Gräfin zunehmend genervt, auch wenn verständlich ist, dass er die lebensrettende Insel so schnell wie möglich verlassen will.
Das Ende lässt dann wirklich alle Fragen offen. Sie verweist auf eine Beziehungsebene zwischen Gräfin und Piloten, die zuvor auch schon einmal kurz angedeutet wurde, als die Gräfin bedauert, dass sie schon zu alt sei und die Liebe im Alter schwinde und schal werde. Irgendwie aber passt ein möglicher amouröser Zug sogar nicht in die Beziehung der beiden, zumal der Pilot sich mehr für die gleichaltrige Meta zu interessieren scheint.
Warum dann noch eine weitere Person auf die Insel kommt und wie es mit allen weitergeht, bleibt völlig unklar. Ein wenig wird sogar angedeutet, dass der Pilot auf der Insel etwas gefunden haben könnte, von dem er noch nicht einmal wusste, dass er es suchte.
Das Ende lässt etwas ratlos und ziemlich unbefriedigt zurück. Schade.
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