Heike Specht
Gebundenes Buch
Die Frau der Stunde
Roman Eine Frau greift nach der Macht, die Männerwelt steht Kopf. "Fundiert, unterhaltsam, mitreißend - absolute Leseempfehlung!" Miriam Hollstein/Stern
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Es sind die 70er und Catharina denkt gar nicht daran, sich zu fügenMit ihrer eingeschworenen Frauen-Clique, einigen Gin Tonics und noch mehr Zigaretten manövriert sich die Politikerin Catharina Cornelius im Bonn der späten 70er hinreissend klug durch den Sumpf der Altherren-Elite. Als die Liberale aber völlig überraschend zur Außenministerin und Vizekanzlerin wird, reiben sich überrumpelte Kollegen in höchsten Regierungskreisen fassungslos die Augen. Die konservative Opposition überschlägt sich mit hämischen Kommentaren. Die Herren Journalisten lächeln süffisant und spitzen die Fe...
Es sind die 70er und Catharina denkt gar nicht daran, sich zu fügen
Mit ihrer eingeschworenen Frauen-Clique, einigen Gin Tonics und noch mehr Zigaretten manövriert sich die Politikerin Catharina Cornelius im Bonn der späten 70er hinreissend klug durch den Sumpf der Altherren-Elite. Als die Liberale aber völlig überraschend zur Außenministerin und Vizekanzlerin wird, reiben sich überrumpelte Kollegen in höchsten Regierungskreisen fassungslos die Augen. Die konservative Opposition überschlägt sich mit hämischen Kommentaren. Die Herren Journalisten lächeln süffisant und spitzen die Feder. Frauen und Männer im ganzen Land blicken erstaunt auf die zierliche Frau mit den extravaganten Halstüchern, die langen Haare stets zu einem eleganten Chignon zusammengesteckt.
Schon bald fordern dramatische Umwälzungen neue Antworten. Von Bonn bis Teheran steht die Außenministerin im Sturm von Ereignissen, die so viel größer sind als sie selbst und sie muss erkennen, dass es immer einen Preis hat, sich die Freiheit zu nehmen. Ein Muss für Fans starker Frauenfiguren.
»Heike Specht ist Deutschlands lässigste Historikerin.« Micky Beisenherz
»Fundiert, unterhaltsam, mitreißend - absolute Leseempfehlung!"« Miriam Hollstein/Stern
Mit ihrer eingeschworenen Frauen-Clique, einigen Gin Tonics und noch mehr Zigaretten manövriert sich die Politikerin Catharina Cornelius im Bonn der späten 70er hinreissend klug durch den Sumpf der Altherren-Elite. Als die Liberale aber völlig überraschend zur Außenministerin und Vizekanzlerin wird, reiben sich überrumpelte Kollegen in höchsten Regierungskreisen fassungslos die Augen. Die konservative Opposition überschlägt sich mit hämischen Kommentaren. Die Herren Journalisten lächeln süffisant und spitzen die Feder. Frauen und Männer im ganzen Land blicken erstaunt auf die zierliche Frau mit den extravaganten Halstüchern, die langen Haare stets zu einem eleganten Chignon zusammengesteckt.
Schon bald fordern dramatische Umwälzungen neue Antworten. Von Bonn bis Teheran steht die Außenministerin im Sturm von Ereignissen, die so viel größer sind als sie selbst und sie muss erkennen, dass es immer einen Preis hat, sich die Freiheit zu nehmen. Ein Muss für Fans starker Frauenfiguren.
»Heike Specht ist Deutschlands lässigste Historikerin.« Micky Beisenherz
»Fundiert, unterhaltsam, mitreißend - absolute Leseempfehlung!"« Miriam Hollstein/Stern
Heike Specht, Jahrgang 1974, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft in München. Sie promovierte über die Familie Lion Feuchtwangers und arbeitete mehrere Jahre als Verlagslektorin. Heute lebt sie als freie Autorin in Zürich. Zuletzt erschienen die Biografien Lilli Palmer. Die preußische Diva und Curd Jürgens. General und Gentleman sowie Ihre Seite der Geschichte. Deutschland und seine First Ladies von 1949 bis heute, Die Ersten ihrer Art. Frauen verändern die Welt und Die Frauen der Familie Feuchtwanger. Die Frau der Stundeist ihr erster Roman. heikespecht.com x @HeikeSpecht insta @heikeschreibt
Produktdetails
- Verlag: Droemer HC / Droemer/Knaur
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 1. Oktober 2025
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 147mm x 36mm
- Gewicht: 521g
- ISBN-13: 9783426565131
- ISBN-10: 3426565137
- Artikelnr.: 73832772
Herstellerkennzeichnung
Droemer HC
Maria-Luiko-Straße 54
80636 München
produktsicherheit@droemer-knaur.de
»Was wäre passiert, wenn eine Frau in den 70er Jahren in der BRD Außenministerin und Vizekanzlerin geworden wäre? Virtuos webt Heike Specht dieses Gedankenexperiment in ein packendes Psychogramm der Bonner Republik ein - und kontrastiert den bundesrepublikanischen Chauvinismus mit den Folgen der Islamischen Revolution im Iran für die Frauen. Fundiert, unterhaltsam, mitreißend - absolute Leseempfehlung!« Miriam Hollstein STERN 20250812
Mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass unsere erste (!!) Außenministerin Anna-Lena Baerbock war… im Jahr 2021! Das zeigt uns doch auch wieder, wie wichtig solche Romane sind, wie aufrüttelnd sie sein können.
Die Hauptcharacktere im Roman, Catharina, Suzanne und Azadeh …
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Mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass unsere erste (!!) Außenministerin Anna-Lena Baerbock war… im Jahr 2021! Das zeigt uns doch auch wieder, wie wichtig solche Romane sind, wie aufrüttelnd sie sein können.
Die Hauptcharacktere im Roman, Catharina, Suzanne und Azadeh haben mich sehr beeindruckt. Jede ist auf ihre Weise eine wahnsinnig starke Frau. Wobei Azadeh sich meiner Meinung nach zu sehr in den Mittelpunkt stellt, die hat ihrer Freundin Catharina kaum einmal gratuliert. Und feiern beste Freundinnen solche Erfolge nicht auch zusammen? Aber dennoch, sie ist eine starke Persönlichkeit und bestimmt dennoch eine gute Freundin.
Die Politik gehört in die Hände von alle. Geschlechter, alle sollten gleich abgehört werden. Man merkt heutzutage umso mehr, dass diese Gleichberechtigung leider immer noch nicht stattfindet.
Zum Roman kann ich nur sagen… Weltklasse! Ich wünschte, wir würden noch mehr über Catharinas weiteren Weg erfahren. Ich würde mich sehr freuen.
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Starke Frauen im Rampenlicht – spannend, aber nicht immer leicht
Heike Spechts „Die Frau der Stunde“ hat mich sofort interessiert, weil es hier mal nicht um die üblichen „großen Männer“ der Geschichte geht, sondern um die Frauen, die in den …
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Starke Frauen im Rampenlicht – spannend, aber nicht immer leicht
Heike Spechts „Die Frau der Stunde“ hat mich sofort interessiert, weil es hier mal nicht um die üblichen „großen Männer“ der Geschichte geht, sondern um die Frauen, die in den entscheidenden Momenten selbst im Mittelpunkt standen – oder hätten stehen sollen. Ob Politik, Gesellschaft oder Kultur: Specht stellt Frauen vor, die auf ihre Art Geschichte geprägt haben und doch oft in den Hintergrund gerückt wurden. Was mir richtig gut gefallen hat: Das Buch liest sich nicht wie ein staubiges Geschichtswerk, sondern eher wie eine Sammlung von spannenden Porträts. Viele der Frauen kannte ich vorher nur vom Namen her oder gar nicht, und es war toll zu sehen, wie viel sie bewegt haben. Specht schreibt klar, zugänglich und mit einem gewissen Witz, der das Ganze sehr lebendig macht. Allerdings fand ich manche Kapitel etwas ungleichmäßig: Während ich mich bei einigen Biografien kaum von den Seiten lösen konnte, wirkten andere eher kurz abgehandelt oder etwas oberflächlich. Da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, gerade weil man spürt, dass hinter jeder dieser Frauen noch viel mehr steckt. Auch die Menge an Informationen kann stellenweise ein bisschen überwältigend sein – man braucht also Lust, sich wirklich darauf einzulassen. Trotz dieser kleinen Schwächen ist „Die Frau der Stunde“ ein inspirierendes Buch, das Lust macht, mehr über weibliche Perspektiven in unserer Geschichte zu erfahren. Für alle, die starke Frauenfiguren entdecken wollen und beim Lesen gerne mal ins Staunen geraten, ist es definitiv eine Empfehlung wert. Von mir gibt es 4 Sterne.
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Ein Gedankenexperiment über Politik in den 1970er Jahren
Ich lese sehr gerne historische Romane, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Dieser ist fiktiv, also wie ein Science-Fiction in der Vergangenheit.
Die Autorin baut hier ein Gedankenexperiment, das in der damaligen Zeit undenkbar …
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Ein Gedankenexperiment über Politik in den 1970er Jahren
Ich lese sehr gerne historische Romane, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Dieser ist fiktiv, also wie ein Science-Fiction in der Vergangenheit.
Die Autorin baut hier ein Gedankenexperiment, das in der damaligen Zeit undenkbar war.
Wir befinden uns in den 1970er Jahren. Die Politikwissenschaftlerin Catharina Cornelius wird überraschend Außenministerin und Vizekanzlerin. Da sie eine Frau ist, stößt sie auf massiven Widerstand. Neben ihr gibt es weitere starke Protagonistinnen, die bedeutsame Posten belegen.
Während die Charaktere fiktiv sind, ist es der Hintergrund der Handlung nicht. Politische Ereignisse der damaligen Zeit im In- und Ausland sind eng mit der Geschichte verwoben. Obwohl ich wusste, dass das alles niemals so stattgefunden hat, konnte ich mir gut vorstellen, dass das alles genau so hätte ablaufen können.
Hier wird Politik für jeden zugänglich gemacht und unterhaltsam präsentiert. Gleichzeitig ist es ein wenig erschreckend wie wenig sich seitdem verändert hat. Politik ist nach wie vor eine Männerdomäne und die starken weiblichen Charaktere dieses Romans sind bis heute die Ausnahme geblieben.
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„Die Frau der Stunde“ von Heike Spechtl ist ein gut geschriebener Roman über eine Frau, die Politikwissenschaftlerin Catharina Cornelius, die in den 70er Jahren versucht in der Politik Karriere zu machen. Mehr durch einen Zufall wird sie als liberale Politikerin sowohl …
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„Die Frau der Stunde“ von Heike Spechtl ist ein gut geschriebener Roman über eine Frau, die Politikwissenschaftlerin Catharina Cornelius, die in den 70er Jahren versucht in der Politik Karriere zu machen. Mehr durch einen Zufall wird sie als liberale Politikerin sowohl Außenministerin, als auch Vizekanzlerin und muss sich zwischen vielen Männern durchsetzen und durchboxen. In dieser Funktion trifft sie auf massiven Widerstand durch ihre Politikerkollegen und Journalisten. Trotz dessen lässt sie sich nicht unterkriegen und zieht ihre politischen Ziele durch. Heike Spechtl beschreibt gekonnt das Rollenklischee in den 70er Jahren, das zum Teil jetzt noch unterschwellig herrscht. Schon das Buchcover zeigt auf eine starke, aber allein dastehende Frau hin. Der Roman ist interessant geschrieben und macht deutlich, dass es noch vor nicht allzu langer Zeit mit der Gleichberechtigung noch nicht weit her war.
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Der Roman „Die Frau der Stunde“ beschreibt die atemberaubende Karriere der liberalen Spitzenpolitikerin Katharina Cornelius, einer fiktiven Person, der 1970er Jahre in der damaligen Hauptstadt Bonn. In einer von Männern dominierten Berufswelt hat sie es nicht leicht. Neben so …
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Der Roman „Die Frau der Stunde“ beschreibt die atemberaubende Karriere der liberalen Spitzenpolitikerin Katharina Cornelius, einer fiktiven Person, der 1970er Jahre in der damaligen Hauptstadt Bonn. In einer von Männern dominierten Berufswelt hat sie es nicht leicht. Neben so manchen Anzüglichkeiten, angefangen vom Kleidungsstil bis hin zu politischen Entscheidungen musst Katharina Cornelius sich durchsetzen und darf keine Schwächen zeigen. Eine unerbittliche Welt und dennoch kann man auch so manche Verbindung zur Gegenwart erkennen in der sich so einige verschrobene Verhaltensweisen bis heute gehalten haben.
Als Historiker verstehet es die Autorin Heike Specht gut die politischen Realitäten der Zeit zu veranschaulichen. Das Buch zeigt den politischen Alltag mit all seinen Tücken. Etwas eigenwillig fand ich die Einbindung der iranischen Freundin. Hier wird neben dem deutschen Politikgeschehen auch etwas näher auf die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse des Irans in den 70er Jahren eingegangen. Da der Schwerpunkt des Romans jedoch auf dem deutschen Politikgeschehen liegt, fand ich die teilweise recht lang geratenen Ausschweifungen in den Iran etwas zu lang geraten. Besonders da auf die übrige Weltlage nicht in gleichem Ausmaß eingegangen wurde, finde ich diese Darstellung zwar durchaus interessant, allerdings auch etwas einseitig.
Das Cover mit der Frau im Zentrum, dem schrillen Rotton und den klaren Linien findet ich überaus passend. Es verdeutlicht die energische und durchsetzungsfähige Haltung der Protagonistin ohne die sie in ihrer harten Berufswelt nicht bestehen könnte. Auch der Titel ist perfekt gewählt.
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Der Trip
Dieses Buch hat mich sofort in die 70er Jahre katapultiert. Heike Specht erzählt die Geschichte von Catharina Cornelius so lebendig, dass ich das Bonn der damaligen Zeit förmlich sehen, riechen und spüren konnte. Den Zigarrenqualm, Gin Tonics und politische Machtspiele …
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Der Trip
Dieses Buch hat mich sofort in die 70er Jahre katapultiert. Heike Specht erzählt die Geschichte von Catharina Cornelius so lebendig, dass ich das Bonn der damaligen Zeit förmlich sehen, riechen und spüren konnte. Den Zigarrenqualm, Gin Tonics und politische Machtspiele inklusive. Catharina ist eine faszinierende Figur: intelligent, schlagfertig, verletzlich und mutig zugleich. In einer von Männern dominierten Welt nimmt sie ihren Platz nicht nur ein, sie erkämpft ihn sich. Besonders beeindruckt hat mich, wie feinfühlig und zugleich pointiert Heike Specht den politischen Betrieb schildert. Die Dialoge sind brillant, die Atmosphäre authentisch, die Spannung konstant hoch. Auch wenn es sich um eine fiktive Politikerin handelt, fühlt sich alles erstaunlich real an. Es ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, denen starke Frauen damals (und oft noch heute) begegnen. Ein fesselnder Roman über Macht, Mut und Freiheit. Für alle, die kluge Geschichten über starke Frauen lieben ist dieses Buch ein Muss, also unbedingt lesen!
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Vorneweg. Die Geschichte ist ganz eindeutig Fiktion. Aber von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einige reale Persönlichkeiten in leicht verfremdeter Weise hier eingebaut hat und dass die politischen Umbrüche vor allem im Iran durchaus der Wahrheit entsprechen.
Wir …
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Vorneweg. Die Geschichte ist ganz eindeutig Fiktion. Aber von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einige reale Persönlichkeiten in leicht verfremdeter Weise hier eingebaut hat und dass die politischen Umbrüche vor allem im Iran durchaus der Wahrheit entsprechen.
Wir schreiben das Jahr 1978. Catharina Cornelius wird die erste Außenministerin der BRD. Und sie ist nicht nur fähig durch politische Kompetenz, sie weiß auch, sich eine weibliche Seilschaft als Unterstützung zu suchen, mit deren Hilfe sie es schafft, auch gegen männliches Schwadronieren und Machtspiel ihren Posten zu behaupten.
Hervorragend auch die starken anderen Frauenfiguren, die allesamt interssant und facettenreich sind.
Und die Sprache, die ist auch sehr unterhaltsam. Das Ganze liest sich süffig und leicht aber mit einer gehörigen Portion politischem Tiefgang. Am Ende habe ich die Hoffnung, dass es hier eine Fortsetzung geben könnte. Das abrupte Ende schreit förmlich danach.
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Eine kluge, ambitionierte Frau im Bonner Haifischbecken
Bonn 1978 Deutschland ist immer noch geteilt und die Politik wird in Bonn gemacht. Und dies durch eine männliche, in die Jahre gekommene Männerriege und manche davon mit zweifelhafter Vergangenheit. Mittendrin die liberale …
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Eine kluge, ambitionierte Frau im Bonner Haifischbecken
Bonn 1978 Deutschland ist immer noch geteilt und die Politik wird in Bonn gemacht. Und dies durch eine männliche, in die Jahre gekommene Männerriege und manche davon mit zweifelhafter Vergangenheit. Mittendrin die liberale Abgeordnete Catharina Cornelius, die unerwartet Außenministerin wird, weil ihr Parteikollege wegen einer persönlichen Verfehlung zurücktreten muss. Nun muss sich Catharina im Bonner Küngel durchsetzen. Wahlen stehen an und die Machtverhältnisse könnten sich ändern. Catharina, die nur den Platzhalter spielen sollte, soll als Bauernopfer dienen . Doch die Außenministerin ist klug, hat einen messerscharfen Verstand und denkt nicht daran, ihren Posten kampflos aufzugeben. Sie beschließt, sich mit den Waffen der männlichen Kollegen zu wehren.
Ich war vom Buch begeistert. Es liest sich fesselnd wie ein Krimi und gibt interessante und in meinen Augen realistische Einblicke in den Politikbetrieb. Und ich neige dazu, zu behaupten, es ist auch heute noch so. Gereizt hat mich die Idee, dass eine Frau ein hohes politisches Amt übernimmt zu einer Zeit, als die Gesellschaft männlich dominiert war. So ist es noch gar nicht so lange her, dass das Gesetz abgeschafft wurde, das Frauen eine Berufstätigkeit ohne Zustimmung des Ehemannes verbietet. Ich fand Catharina sympathisch, aber sie ist keine Heilige , sondern will ihr Amt auf jeden Fall behalten.
Ein weiterer Grund , warum mir der Roman so gut gefallen hat, sind zum einen die Nebenschauplätze. Catharina ist Teil eines Freundinnentrios aus Internatstagen. Mit der Iranerin Azadeh erlebe ich die Euphorie der Iranerinnen, als die Revolution gegen den Schah beginnt und die Enttäuschung, als Khomeini an die Macht kommt. Zum anderen wurden Erinnerungen wach. So gab es noch keine Handys und es wurde immer und überall geraucht wie ein Schlot . Ein weiteres Vergnügen war es, zu rätseln, wer wohl als Vorbild für die einzelnen Politiker und sonstigen Prominenten gedient haben mag.
Für mich war der Roman ein absolutes Highlight meines bisherigen Lesejahres.
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Frauen und Politik in den 1970er Jahren
Mit ihrem Debütroman „Die Frau der Stunde“ hat die Autorin Heike Specht einen interessanten und unterhaltsamen historischen Roman mit fiktiven Ereignissen und Bezügen zur realen Politik geschrieben.
Die Handlung beginnt 1978. Frauen …
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Frauen und Politik in den 1970er Jahren
Mit ihrem Debütroman „Die Frau der Stunde“ hat die Autorin Heike Specht einen interessanten und unterhaltsamen historischen Roman mit fiktiven Ereignissen und Bezügen zur realen Politik geschrieben.
Die Handlung beginnt 1978. Frauen standen damals gesellschaftlich noch mehr im Hintergrund als heute. Aber in diesem Roman stehen sie im Vordergrund bzw. drängen sich in diesen.
Als die Protagonistin Catharina Cornelius 1978 Außenministerin und Vizekanzlerin wird, ist sie die titelgebende Frau der Stunde. Bislang war es undenkbar, dass eine Frau diesen Posten belegt und nun muss sie sich zwischen den alten Herren behaupten.
Nicht nur sie, sondern auch ihre beiden Freundinnen Azadeh und Suzanne wollen die Welt mitgestalten. Die eine ist Journalistin und die andere setzt sich im Iran für den Sturz des Schahs ein. Aber nicht nur diese beiden, sondern auch weitere Frauen in Catharinas Umgebung - wie z.B. ihre Büroleiterin oder ihre Referentin - spielen entscheidende Rollen.
Dieser Einblick in die Bonner Republik und die angestaubten Ansichten der alten Herren in Bezug auf Frauen ist ausgesprochen spannend und zugleich auch ein wenig erschreckend. Es ist unfassbar wie schwer es den Frauen in der Gesellschaft gemacht wurde und immer noch gemacht wird.
Heike Specht hat dies ausgesprochen gut dargestellt. Ihre Dialoge sind treffend und manchmal wusste ich nicht, ob ich entsetzt sein oder schmunzeln sollte.
Die Atmosphäre der 1970er Jahre wird durch reale Ereignisse, die mit der fiktiven Handlung verwoben werden, sehr lebendig.
Die Charaktere wirken authentisch und werden vielschichtig dargestellt. Die Autorin hat starke Protagonistinnen erschaffen, die ausgesprochen gut in die Zeit passen und fortschrittlich agieren. Dabei geht es nicht nur um Politik, sondern auch um den Zusammenhalt der Frauen untereinander.
Es dreht sich aber nicht alles um die deutsche Politik, sondern auch um die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse des Irans. Diese Ereignisse sind ebenso interessant zu lesen.
Ich fand den Roman sehr unterhaltsam und mir hat die Kombination aus historischen Begebenheiten und fiktiven Charakteren gut gefallen. Durch den lebendigen Schreibstil, die gelungenen Dialoge und die humorvollen Anekdoten könnte ich mir gut vorstellen, dass der Roman auch LeserInnen gefällt, deren politisches Interesse nicht so ausgeprägt ist.
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Es sind drei Freundinnen aus Internats-Zeiten, die man in diesem Buch durch die Zeit Ende der 1970er Jahre in Deutschland begleitet: Catharina Cornelius ist eine versierte Politikerin und wird völlig überraschend Außenministerin und Vizekanzlerin. Die politische Altherren-Riege in …
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Es sind drei Freundinnen aus Internats-Zeiten, die man in diesem Buch durch die Zeit Ende der 1970er Jahre in Deutschland begleitet: Catharina Cornelius ist eine versierte Politikerin und wird völlig überraschend Außenministerin und Vizekanzlerin. Die politische Altherren-Riege in Bonn ist überrascht und entsetzt, gehören Frauen doch Ende der 70er Jahre an den heimischen Herd. Und so schlägt Catharina viel Häme und Beleidigendes entgegen, allerdings weiß sie sich mit Hilfe einiger weniger Frauen zu helfen und zu behaupten. Eine davon ist ihre Freundin Suzanne, als einzige der drei Freundinnen verheiratet und Mutter von drei Kindern. Als Journalistin muss sie unregelmäßige Arbeitszeiten bewältigen und hat den für die damalige Zeit seltenen Rückhalt von ihrem Mann. Die Dritte ist die Iranerin Azadeh, eine Regisseurin von feministischen und politischen Dokumentarfilmen. Als der Schah ins Exil geht möchte sie den Umbruch in ihrem Heimatland hautnah miterleben.
Heike Specht gelingt es hervorragend, das Bild der Bundesrepublik und des politischen Alltags in Bonn darzustellen. Mit Catharina mischt sie die Riege der alten weißen Männer gehörig auf. Erschreckend zu lesen, wie viel Herablassung Frauen damals entgegenschlug und doch glaube ich jedes Wort davon. Parallel zur Politik in Deutschland wird mit Azadeh der Sturz des Schahs und die Wiedereinsetzung des Ayatollah Khomeini thematisiert. Mit dem Wissen von heute war die Teheranerin aus gutem Haus geradezu naiv zu glauben, dass nun eine bessere Zeit für die Frauen in ihrer Heimat anbrechen würde. Und zuletzt gibt es Suzanne, die als Journalistin ebenfalls viele Einblicke in den politischen deutschen Alltag hat. An ihrem Beispiel liest man, wie schwer es Frauen damals hatten, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Es sind unglaublich viele Nebencharaktere, die für mich leider das Buch an manchen Stellen etwas langatmig machen. Hier wäre weniger deutlich besser gewesen, zumal einige Personen für die Handlung nicht wichtig waren. Die Zeit Ende der 70er in Deutschland wird mit unendlich vielen Details heraufbeschworen, man trank noch Bärenmarke im Filterkaffee, rauchte Ernte 23, aß Bahlsen-Kekse, trank Dujardin und die Pril-Blumen am Küchenschrank durften nicht fehlen. Manchmal hat mich die andauernden Aufzählungen jedoch ermüdet und ein bisschen gelangweilt. Auch das Ende hat mich ein bisschen enttäuscht. Alle Erzählstränge sind ohne Abschluss geblieben, fast abrupt kommt dieses Buch zum Ende. Da hätte ich mir einen etwas runderen Abschluss an allen Fronten gewünscht, auch wenn hier ein offenes Ende durchaus Sinn macht. Gut gefiel mir die Darstellung der Frauenbündnisse, die sich überall da schmieden, wo Männer ihre Dominanz und vermeintliche Überlegenheit ausspielen.
Ein Buch, das den politischen Zeitgeist in der BRD Ende der 1970er Jahr sehr gut wieder gibt und gleichzeitig die feministischen Strömungen und die Weltpolitik der damaligen Zeit thematisiert. Leichte Schwächen lassen dennoch eine gute Unterhaltung zu diesen interessanten Themen zu.
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