
Alex Beer
Gebundenes Buch
Der zweite Reiter / August Emmerich Bd.1 (Restauflage)
Ein Fall für August Emmerich - Kriminalroman
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Er ist dem Grauen der Schlachtfelder entkommen, doch in den dunklen Gassen Wiens holt ihn das Böse ein ...Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. ...
Er ist dem Grauen der Schlachtfelder entkommen, doch in den dunklen Gassen Wiens holt ihn das Böse ein ...
Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr...
Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr...
Beer, Alex
Alex Beer, geboren in Bregenz, hat Archäologie studiert und lebt in Wien. Nach »Der zweite Reiter«, ausgezeichnet mit dem Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteraur, und »Die rote Frau«, nominiert für den Friedrich Glauser Preis 2019, erscheint mit »Der dunkle Bote« der dritte, von den Fans lang erwartete Roman um Kriminalinspektor August Emmerich.
Alex Beer, geboren in Bregenz, hat Archäologie studiert und lebt in Wien. Nach »Der zweite Reiter«, ausgezeichnet mit dem Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteraur, und »Die rote Frau«, nominiert für den Friedrich Glauser Preis 2019, erscheint mit »Der dunkle Bote« der dritte, von den Fans lang erwartete Roman um Kriminalinspektor August Emmerich.

©Ian Ehm
Produktdetails
- August Emmerich
- Verlag: Limes
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 21. März 2017
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 145mm x 35mm
- Gewicht: 624g
- ISBN-13: 9783809026754
- ISBN-10: 3809026751
- Artikelnr.: 46429936
Herstellerkennzeichnung
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Voodoo, Suff und Wiener Blut
Krimis in Kürze: Alex Beer, Gary Victor und Candice Fox
In den letzten Jahren hat das Verbrechen sich ausgebreitet wie eine unaufhaltsame Pandemie, die nicht mal vor der Vergangenheit haltmacht - zumindest in der Kriminalliteratur. Es gibt kaum noch einen Winkel auf dieser Welt und kaum eine Epoche, in der nicht gemordet, geraubt oder betrogen wurde - auch wenn diese Ubiquität oft nur schwere Misshandlungen von Sprache und Geschichte zur Folge gehabt hat. Umso erstaunlicher ist es, dass das Wien unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, nach dem Untergang der Habsburgermonarchie, bisher ein weißer Fleck geblieben ist, nachdem die Stadt des Jahres 1945 schon so eine grandiose Kulisse für
Krimis in Kürze: Alex Beer, Gary Victor und Candice Fox
In den letzten Jahren hat das Verbrechen sich ausgebreitet wie eine unaufhaltsame Pandemie, die nicht mal vor der Vergangenheit haltmacht - zumindest in der Kriminalliteratur. Es gibt kaum noch einen Winkel auf dieser Welt und kaum eine Epoche, in der nicht gemordet, geraubt oder betrogen wurde - auch wenn diese Ubiquität oft nur schwere Misshandlungen von Sprache und Geschichte zur Folge gehabt hat. Umso erstaunlicher ist es, dass das Wien unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, nach dem Untergang der Habsburgermonarchie, bisher ein weißer Fleck geblieben ist, nachdem die Stadt des Jahres 1945 schon so eine grandiose Kulisse für
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Graham Greenes "Dritten Mann" geboten hatte.
Alex Beer hat diese Vakanz jetzt beendet mit ihrem Roman "Der zweite Reiter" (Limes, 384 S., geb., 19,99 [Euro]). Beer, die eigentlich Daniela Larchner heißt und unter diesem Namen auch schon Kriminalromane veröffentlicht hat, lässt ihre Geschichte Ende 1919 beginnen. Es ist kalt, es fehlt an Heizmaterial wie auch an allen anderen lebenswichtigen Dingen, es sei denn, man hat das Geld und die Beziehungen, um sich auf dem Schwarzmarkt, bei den "Schleichhändlern", wie sie hier heißen, zu versorgen.
Auch Rayonsinspektor August Emmerich geht es nicht allzu gut, den Granatsplitter im Bein muss er verschweigen, sein Hinken kaschieren, weil ihn das den Job kosten würde. Sein ganzer Ehrgeiz ist darauf gerichtet, in die Mordkommission zu gelangen, und deshalb lässt er sich nach den merkwürdigen Toden zweier ehemaliger Soldaten aus derselben Kompanie nicht von weiteren Ermittlungen abbringen. Natürlich gibt das Ärger, natürlich gerät er in Gefahr, das gehört zu den Fertigbauteilen des Krimierzählens. Interessant ist das Buch, weil es Alex Beer gelingt, Zeitgeschichte und Krimihandlung nahtlos miteinander zu verknüpfen, was in diesem Fall vor allem heißt: die sozialen und politischen Folgelasten zu beschreiben, die aus dem Ende der k.u.k. Monarchie resultieren. "Der zweite Reiter" endet mit einem Cliffhanger - aus gutem Grund, denn auserzählt wirken weder die Zeit noch der zum Zynismus neigende Rayonsinspektor.
Viel weiter entfernt von diesem Wien als in Port-au-Prince, im Haiti des Jahres 2013, kann man kaum sein. Oder ist das bloß eine zu naheliegende, zu bequeme Annahme? Wenn man in Gary Victors "Suff und Sühne" (Litradukt, 160 S., br., 11,90 [Euro]) einsteigt, empfängt einen ja nicht nur die Finsternis Dostojewskis, es umgibt einen sofort der stechende Geruch von Soro, einem billigen Zuckerrohrschnaps, dem die Blätter der Bittermelone so etwas wie Aroma verpassen. Aber vor allem kommt man in ein Land, das nach Jahrzehnten der grausamen Diktatur, nach dem großen Erdbeben von 2010 in einem chaotischen Zustand ist, weil Hilfsgelder versickern und die UN-Mission mit dem Namen Minustah eine sehr problematische Rolle spielt.
Der Zustand des Helden passt zur Lage der Nation, auch wenn sein Vorname wie ein schlechter Scherz klingt. Inspektor Dieuswalwe, also "Gott sei gelobt", Azémar ist auf Soro-Entzug, und seine Aussichten sind dabei ungefähr so vielversprechend wie seine Chancen, sich einer Mordanklage zu entziehen. Die Tat ist auf Fotos dokumentiert, doch Azémar erinnert sich an nichts. Die Tochter eines UN-Generals will ihn erschießen, seine Vorgesetzten sind korrupt, einige brasilianische Angehörige der UN-Mission treiben ein schmutziges Spiel, eine Kindesentführung gehört auch zum Programm, nicht zu vergessen eine Prise Voodoo.
Das ist reichlich Verwirrung für einen erfreulich schlanken Roman von nur 160 Seiten, zumal die Wahrnehmungen des Inspektors entzugsbedingt ziemlich unzuverlässig ausfallen. Das Ganze liest sich zwar nicht schlecht, aber am Ende sind es dann nicht nur ein paar Liter Soro, sondern auch ein paar surrealistische Schlenker und einige haarsträubende Plotdrehungen zu viel.
Ähnlich hochtourig, wenngleich nicht annähernd so hochprozentig geht es bei der Australierin Candice Fox zu. "Fall" (Suhrkamp, 470 S., br., 15,95 [Euro]) ist nach "Eden" und "Hades" der Schlussteil der Trilogie mit den markanten epischen Titeln. Ein wenig müde macht es einen inzwischen schon, diese Personalunion von Polizistin und Killerin mit dunkler Vergangenheit, wie sie Eden verkörpert, erst recht, wenn es hier um die Jagd nach einem Serienkiller geht, der (oder die?) Joggerinnen das Gesicht zertrümmert - und sich am Ende als doch eher einfallsarme Variante aus dem Psychopathenfundus erweist.
Edens Partner in der Mordkommission von Sydney, Frank Bennett, ist nicht nur als Ich-Erzähler am Rande der Überforderung, weshalb wir öfter ohne sonderlichen literarischen Gewinn die Perspektiven wechseln müssen, um einen Rest an Plausibilität zu wahren. Zum Glück sind wir jetzt aber jenseits von Eden, und Candice Fox ist schon unterwegs zu einem neuen Ermittlerduo.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alex Beer hat diese Vakanz jetzt beendet mit ihrem Roman "Der zweite Reiter" (Limes, 384 S., geb., 19,99 [Euro]). Beer, die eigentlich Daniela Larchner heißt und unter diesem Namen auch schon Kriminalromane veröffentlicht hat, lässt ihre Geschichte Ende 1919 beginnen. Es ist kalt, es fehlt an Heizmaterial wie auch an allen anderen lebenswichtigen Dingen, es sei denn, man hat das Geld und die Beziehungen, um sich auf dem Schwarzmarkt, bei den "Schleichhändlern", wie sie hier heißen, zu versorgen.
Auch Rayonsinspektor August Emmerich geht es nicht allzu gut, den Granatsplitter im Bein muss er verschweigen, sein Hinken kaschieren, weil ihn das den Job kosten würde. Sein ganzer Ehrgeiz ist darauf gerichtet, in die Mordkommission zu gelangen, und deshalb lässt er sich nach den merkwürdigen Toden zweier ehemaliger Soldaten aus derselben Kompanie nicht von weiteren Ermittlungen abbringen. Natürlich gibt das Ärger, natürlich gerät er in Gefahr, das gehört zu den Fertigbauteilen des Krimierzählens. Interessant ist das Buch, weil es Alex Beer gelingt, Zeitgeschichte und Krimihandlung nahtlos miteinander zu verknüpfen, was in diesem Fall vor allem heißt: die sozialen und politischen Folgelasten zu beschreiben, die aus dem Ende der k.u.k. Monarchie resultieren. "Der zweite Reiter" endet mit einem Cliffhanger - aus gutem Grund, denn auserzählt wirken weder die Zeit noch der zum Zynismus neigende Rayonsinspektor.
Viel weiter entfernt von diesem Wien als in Port-au-Prince, im Haiti des Jahres 2013, kann man kaum sein. Oder ist das bloß eine zu naheliegende, zu bequeme Annahme? Wenn man in Gary Victors "Suff und Sühne" (Litradukt, 160 S., br., 11,90 [Euro]) einsteigt, empfängt einen ja nicht nur die Finsternis Dostojewskis, es umgibt einen sofort der stechende Geruch von Soro, einem billigen Zuckerrohrschnaps, dem die Blätter der Bittermelone so etwas wie Aroma verpassen. Aber vor allem kommt man in ein Land, das nach Jahrzehnten der grausamen Diktatur, nach dem großen Erdbeben von 2010 in einem chaotischen Zustand ist, weil Hilfsgelder versickern und die UN-Mission mit dem Namen Minustah eine sehr problematische Rolle spielt.
Der Zustand des Helden passt zur Lage der Nation, auch wenn sein Vorname wie ein schlechter Scherz klingt. Inspektor Dieuswalwe, also "Gott sei gelobt", Azémar ist auf Soro-Entzug, und seine Aussichten sind dabei ungefähr so vielversprechend wie seine Chancen, sich einer Mordanklage zu entziehen. Die Tat ist auf Fotos dokumentiert, doch Azémar erinnert sich an nichts. Die Tochter eines UN-Generals will ihn erschießen, seine Vorgesetzten sind korrupt, einige brasilianische Angehörige der UN-Mission treiben ein schmutziges Spiel, eine Kindesentführung gehört auch zum Programm, nicht zu vergessen eine Prise Voodoo.
Das ist reichlich Verwirrung für einen erfreulich schlanken Roman von nur 160 Seiten, zumal die Wahrnehmungen des Inspektors entzugsbedingt ziemlich unzuverlässig ausfallen. Das Ganze liest sich zwar nicht schlecht, aber am Ende sind es dann nicht nur ein paar Liter Soro, sondern auch ein paar surrealistische Schlenker und einige haarsträubende Plotdrehungen zu viel.
Ähnlich hochtourig, wenngleich nicht annähernd so hochprozentig geht es bei der Australierin Candice Fox zu. "Fall" (Suhrkamp, 470 S., br., 15,95 [Euro]) ist nach "Eden" und "Hades" der Schlussteil der Trilogie mit den markanten epischen Titeln. Ein wenig müde macht es einen inzwischen schon, diese Personalunion von Polizistin und Killerin mit dunkler Vergangenheit, wie sie Eden verkörpert, erst recht, wenn es hier um die Jagd nach einem Serienkiller geht, der (oder die?) Joggerinnen das Gesicht zertrümmert - und sich am Ende als doch eher einfallsarme Variante aus dem Psychopathenfundus erweist.
Edens Partner in der Mordkommission von Sydney, Frank Bennett, ist nicht nur als Ich-Erzähler am Rande der Überforderung, weshalb wir öfter ohne sonderlichen literarischen Gewinn die Perspektiven wechseln müssen, um einen Rest an Plausibilität zu wahren. Zum Glück sind wir jetzt aber jenseits von Eden, und Candice Fox ist schon unterwegs zu einem neuen Ermittlerduo.
PETER KÖRTE
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Hinter dem Pseudonym Alex Beer verbirgt sich die Bregenzerin Daniela Larcher, verrät Rezensent Elmar Krekeler, und diese hat in ihrem Leben schon viele recht unterschiedliche Dinge getan. Dass sie jetzt Krimis schreibt, freut den Rezensenten, denn sie schließe mit ihren Romanen um den Wiener Rayonsinspektor August Emmerich eine historische Lücke: Die Krimis spielen in der Zeit unmittelbar nach den Ersten Weltkrieg, und auch wenn der Krieg vorbei ist, geht er doch immer noch weiter. Sprachlich arbeite die Autorin geschickt, bemerkt der Rezensent anerkennend, sie mache die Zeit lebendig und belasse ihre Figuren in angemessener Ahnungslosigkeit über den weiteren Verlauf der Weltgeschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Was Alex Beer erzählt, betrifft auch die heutige Zeit, aber wie sie erzählt, lässt die ferne Vergangenheit lebendig werden: ein Kunststück der Stimmungsmalerei, das Wien in einem düsteren, aber faszinierenden Licht neu erstrahlen lässt. Eine Welt von gestern, in die wir hineingesaugt wurden und die wir nur ungern wieder verlassen haben. Das Versprechen des letzten Satzes hat uns getröstet: 'Diese Geschichte war noch nicht vorüber.'" Jury des Leo-Perutz-Preises für Wiener Kriminalliteratur 2017
Hunger und Not sind in Wien kurz nach dem Ersten Weltkrieg überall gegenwärtig. Der Schleichhandel blüht und Polizeiagent August Emmerich soll diesen Leuten, allen voran Kolja, ihr Handwerk legen. Aber dann wird ein Toter gefunden und Emmerich ist im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht …
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Hunger und Not sind in Wien kurz nach dem Ersten Weltkrieg überall gegenwärtig. Der Schleichhandel blüht und Polizeiagent August Emmerich soll diesen Leuten, allen voran Kolja, ihr Handwerk legen. Aber dann wird ein Toter gefunden und Emmerich ist im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht davon überzeugt, dass es sich um Selbstmord handelt. Er macht sich mit seinen Assistenten Winter an die Ermittlungen und bald schon gibt es weitere Tote. Die Sache lässt Emmerich keine Ruhe und er gerät selbst in Gefahr.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Autorin schafft es, die düstere Atmosphäre im damaligen Wien gut und sehr authentisch darzustellen. Es gibt wenige Menschen, die weiterhin im Luxus leben, den meisten fehlt das Nötigste zum Leben. Gute Zeiten für Schwarzhändler, welche die Gunst der Stunde nutzen und ihre Waren zu Wucherpreisen an den Mann bringen.
August Emmerich ist ein Kriegsinvalide, aber er versucht mit allen Mitteln, seine Behinderung zu verstecken, denn er möchte nicht in den Innendienst abgeschoben werden. Am liebsten würde er in der Abteilung Leib und Leben arbeiten, aber dafür müsste er erst einmal Erfolge vorweisen können. Da er aber seine Ermittlertätigkeiten im Fall Kolja vernachlässigt, sieht es mit den Aufstiegschancen nicht gut aus. Emmerich hat ganz bestimmte Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit und die vertritt er auch nach außen. Er geht sehr pragmatisch bei seinen Ermittlungen vor. Wenn man was erfahren will, dann muss man auch unangenehme Wege gehen. Damit hat Winter, der aus einer ganz anderen Gesellschaftsschicht stammt, anfangs so seine Probleme. Emmerich hält zunächst nicht viel von dem Frischling Winter, aber unter Emmerichs Anleitung entwickelt der sich zu einem sehr fähigen Assistenten, der seinen Vorgesetzen bereitwillig unterstützt. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Emmerich durch seine Eigenmächtigkeiten Ärger mit seinem Vorgesetzen Sander bekommt. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von Charakteren, die individuell und sehr authentisch gestaltet sind.
Zum Verlauf der Geschichte will ich nichts weiter verraten, aber es ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Zum Schluss gibt es dann überraschende Wendungen, die ich so wirklich nicht erwartet habe.
Ich bin begeistert von diesem historischen Krimi.
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Die Autorin verführt uns in die Nachkriegszeit des 1.Weltkrieges.
Das Buch hat mich von Anfang an in den Bann gezogen.
Der Schreibstil ist leicht und locker.Die Seiten fliegen nur so dahin.Einmal angefangen zu lesen ,möchte man gar nicht mehr aufhören.
Die Protoganisten werden sehr …
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Die Autorin verführt uns in die Nachkriegszeit des 1.Weltkrieges.
Das Buch hat mich von Anfang an in den Bann gezogen.
Der Schreibstil ist leicht und locker.Die Seiten fliegen nur so dahin.Einmal angefangen zu lesen ,möchte man gar nicht mehr aufhören.
Die Protoganisten werden sehr gut beschrieben und so konnte ich Sie mir bildlich gut vorstellen.Jeder von Ihnen hat einen anderen Charakter und ist seinem Wesen anders.August Emmerich habe ich sofort in mein Herz geschlossen.Aber auch Ferdinand Winter fand ich sehr sympatisch.Durch die spannende Erzählweise kam nie Langeweile auf und man wurde förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Man fieberte und bangte mit den Protoganisten mit.Die Autorin versteht es auch österreichische Begriffe und mundartige Dialoge in die Geschichte einzubauen.Dadurch kommt der Charme von Wien richtig zu Geltung.Die Schauplätze werden klar und deutlich dargestellt und durch den sehr intensiven dramatischen Schreibstil kam eine düstere und depremierende Stimmung auf.Durch einige witzige Szenen wurde diese etwas aufgelockert.Dies hat mir sehr gut gefallen.Durch die guten Recherchen der Autorin erhält man einen Einblick in die Verhältnisse nach dem 1.Weltkrieg.Ich war teilweise sehr schockiert und berührt zu lesen wie die arme Bevölkerung gelebt hat.Sie hatten zu kämpfen mit Schmuggel,Armut,Krankheiten,Ängsten,Hunger und Arbeitslosigkeit.Dann gab es aber auch den reichen Adel.Dieser lebte in Saus und Braus.
Die Autorin führt uns immer wieder auf eine falsche Spur was die Tätersuche anbelagt und so bleibt die Geschichte bis zum Ende sehr interessant.
Das Cover finde ich sehr gut gewählt und genau passend zum Buchtitel und der Geschichte.
Ich hatte viele spannende und interessante Lesemomente mit diesem Buch und ich kann es nur empfehlen.
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Wien kurz nach dem ersten Weltkrieg. Das Leben ist für die Bewohner nicht einfach und die Kluft zwischen arm und reich ist gewaltig. August Emmerich ist als Invalide aus dem Krieg zurückgekehrt. Er ist als Rayonsinspektor bei der Polizei angestellt und versucht seine Verwundung zu …
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Wien kurz nach dem ersten Weltkrieg. Das Leben ist für die Bewohner nicht einfach und die Kluft zwischen arm und reich ist gewaltig. August Emmerich ist als Invalide aus dem Krieg zurückgekehrt. Er ist als Rayonsinspektor bei der Polizei angestellt und versucht seine Verwundung zu vertuschen damit er nicht in den Innendienst versetzt wird. Er ist mit Leib und Seele Ermittler und vermutet bei einem Leichenfund, dass es kein Selbstmord war. Außerdem plagt er sich mit seinem jungen Assistenten Ferdinand Winter herum der andere Ansichten von Polizeiarbeit hat.
Mein Leseeindruck:
Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen obwohl für mich als Norddeutsche zu Anfang einige Hürden (Sprache/Ausdrücke) zu nehmen waren. Rayonsinspektor und Schleichhändler kannte ich nicht, aber jetzt.
Der Hauptprotagonist August Emmerich alleine war die Lektüre wert. Verletzt aus dem ersten Weltkrieg nach Hause gekommen, verschweigt das seinem Vorgesetzten damit er nicht in den Innendienst versetzt wird. Dann muss er sich mit einem Assistenten herum plagen der ihn eigentlich bei seiner Art zu arbeiten stört. Im Laufe der Handlung ändert sich der Verhältnis zwischen August Emmerich und Ferdinand Winter. Privat läuft es für August nicht gut. Er lebt mit einer Frau und deren Kinder zusammen und dann taucht der totgeglaubte Ehemann auf........
August vermutet bei einem Toten einen Mord nur kann er seinen Vorgesetzten nicht davon überzeugen. Trotzdem ermittelt er, auch weil er auf eine Beförderung in die Mordabteilung hofft.
Das Leben in Wien kurz nach dem Krieg ist für den Großteil der Bevölkerung nicht einfach. Hunger und Perspektivlosigkeit lähmen die Menschen. Der Spagat zwischen den wenigen Reichen und dem Rest der Wiener ist gewaltig. Alex Beer versteht es die entbehrungsreiche Zeit zu schildern. Auch wenn August Emmerich nicht immer auf ehrliche Art an seine Informationen kommt ist er mir immer sympathischer geworden. Ich habe viel über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg gelernt.
Ein spannender Krimi mit einer eindringlichen historischen Geschichte.
Ich hoffe auf weitere Fälle für August Emmerich.
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Oftmals ist es so, dass gerade ausgezeichnete Bücher nicht unbedingt den Geschmack der breiten Masse treffen. Doch hier trifft es den Geschmack, mehr noch es ist in der Tat so ausgezeichnet, dass es den Leser gleich auf den ersten Seiten abholt und bis zur letzten Seite fesselt.
Die Gewinnerin …
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Oftmals ist es so, dass gerade ausgezeichnete Bücher nicht unbedingt den Geschmack der breiten Masse treffen. Doch hier trifft es den Geschmack, mehr noch es ist in der Tat so ausgezeichnet, dass es den Leser gleich auf den ersten Seiten abholt und bis zur letzten Seite fesselt.
Die Gewinnerin des Leo-Perutz-Preises Alex Beer, schafft es den Leser so in die Geschichte hineinzuziehen, dass es nahezu unmöglich ist das Buch aus den Händen zu legen für Pausen oder um schlafen zu gehen. So gesehen, hat mich Alex Beer viel Schlaf gekostet. Ich bin sehr gespannt ob ihr dies auch mit dem zweiten Band gelingen wird.
Sie schafft eine Atmosphäre, die durchaus an die Zeit direkt nach dem ersten Weltkrieg erinnert. Die Not der Menschen, der allgemeine Aufruhr ließen Wien auch nach dem Ende des Krieges nicht zur Ruhe kommen. Von Ende Oktober 1918 bis Juni 1919 war Wien Schauplatz blutiger Demonstrationen und Zusammenstöße. Und genau diese Atmosphäre fängt Alex Beer aufs Beste ein. Das Kann man denke ich kaum besser machen.
Ihre Figuren wirken lebhaft und echt und es kommt dem Leser so vor als wären sie keine fiktiven Personen, sondern reale Personen. Das Buch ist wie gelebte geschichtliche Realität und wirkt nicht wie eine Fiktion.
Die Schauplätze sind gut ausgewählt und erscheinen so gut beschrieben, dass auch diese real wirken und der Leser sie auf Anhieb in Wien wiederfinden würde.
Dieses Gesamtpaket zusammen mit dem gut lesbaren Schreibstil macht das Buch zu einer wirklich runden Sache.
Insgesamt sind das für mich mehr als hochverdiente 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung!
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„Der erste Reiter hat die Tyrannei gebracht, der zweite den Krieg…“, und mit den schrecklichen Nachwirkungen haben die Menschen in Wien auch 1919 noch immer zu kämpfen. Zum einen ist da der allgegenwärtige Mangel, bereits die einfachsten Dinge fehlen. Ob das nun …
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„Der erste Reiter hat die Tyrannei gebracht, der zweite den Krieg…“, und mit den schrecklichen Nachwirkungen haben die Menschen in Wien auch 1919 noch immer zu kämpfen. Zum einen ist da der allgegenwärtige Mangel, bereits die einfachsten Dinge fehlen. Ob das nun Nahrungsmittel oder Medikamente sind, vieles ist, wenn überhaupt, nur noch auf dem Schwarzmarkt erhältlich und sichert den Schleichhändlern fette Profite. Zum anderen sind da die Überlebenden, von denen die meisten auf den Feldern Galiziens gekämpft haben. Sie konnten zwar ihr Leben retten, haben aber doch Verletzungen davongetragen, mit denen sie noch immer kämpfen – ganz gleich, ob diese physischer oder psychischer Natur sind.
So auch August Emmerich, Rayonsinspektor im 22. Bezirk, Kriegsversehrter mit einem Granatsplitter im Bein, der gemeinsam mit seinem Assistenten Winter hinter einem Schleichhändler her ist und im Laufe seiner Ermittlungen buchstäblich über die Leiche eines vermeintlichen Selbstmörders stolpert. Aber Emmerich ist misstrauisch, und die genauere Untersuchung des Toten bestätigt seine Vermutung. Obwohl nicht offiziell mit dem Fall betraut, stellt er Nachforschungen an, böte sich ihm doch im Erfolgsfall eventuell die Möglichkeit, in die Abteilung „Leib und Leben“ (= Mordkommission) zu wechseln.
Und es bleibt nicht bei diesem einen Mordfall, aber es stellt sich die Frage nach den Zusammenhängen. Wo ist die Verbindung zwischen den verschiedenen Opfern? Zufall, oder kannten sie sich? Bis diese Frage geklärt ist, soll es noch eine Weile dauern, aber schließlich führt ein zufälliger Fund die beiden Ermittler auf die richtige Spur.
„Der zweite Reiter“ ist der erste historische Kriminalroman der Österreicherin Daniela Larcher, die hier unter dem Pseudonym Alex Beer schreibt. Lesern von Regionalkrimis ist die Autorin wahrscheinlich durch ihre Reihe mit Inspektor Morell bekannt, ich hatte bisher noch nichts von ihr gelesen und bin nun doch angenehm überrascht. Offenbar hat sie im Vorfeld sehr gut recherchiert, gelingt es ihr doch, beeindruckende Bilder des Lebens in der österreichischen Metropole nach dem Ersten Weltkrieg stimmig in diesen Kriminalroman einzuarbeiten. Die Atmosphäre passt, die Ereignisse aus dem persönlichen Umfeld des Inspektors sind stimmig, und auch das Drumherum wirkt glaubhaft und nicht aufgesetzt.
August Emmerich ist kein Superman, der alle Probleme mit links löst. Und auch wenn er bei seiner Arbeit einige Rückschläge einstecken muss, ist es eine andere Baustelle, die ihm weitaus größere Kopfschmerzen bereitet, da sein Privatleben von heute auf morgen durch die unerwartete Rückkehr des totgeglaubten Mannes seiner Lebensgefährtin komplett auf den Kopf gestellt wird. Dieser Handlungsstrang ist eigentlich prädestiniert dazu, in Sentimentalitäten abzugleiten, aber selbst diese Klippe umschifft die Autorin gekonnt.
Von daher hat Alex Beer alles richtig gemacht. Und wir dürfen uns freuen: der zweite Band mit August Emmerich ist offenbar bereits fertiggestellt, Teil drei in Arbeit. Ich freue mich darauf!
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