Eva Völler
Broschiertes Buch
Der Sommer am Ende der Welt
Roman Zeitgeschichte trifft auf eine große Liebe - die SPIEGEL-Bestseller-Autorin mit ihrem persönlichsten Roman
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SPIEGEL-Bestsellerautorin Eva Völler mit ihrem persönlichsten RomanEin dunkles Familiengeheimnis auf Borkum, ein Trauma, das Familien über Generationen hinweg beeinflusst und eine große Liebe:Bestseller-Autorin Eva Völler erzählt einen bewegenden Familiengeheimnis-Roman und verbindet Spannung mit einer großen Liebe, die dunklen Geheimnissen trotzt.Es soll der persönlichste Artikel ihres Lebens werden - beharrlich verfolgt die Journalistin Hanna ihren Plan, über die traumatischen Erfahrungen früherer Verschickungskinder auf Borkum zu berichten, denn auch ihre Mutter hat dort bei einer...
SPIEGEL-Bestsellerautorin Eva Völler mit ihrem persönlichsten Roman
Ein dunkles Familiengeheimnis auf Borkum, ein Trauma, das Familien über Generationen hinweg beeinflusst und eine große Liebe:
Bestseller-Autorin Eva Völler erzählt einen bewegenden Familiengeheimnis-Roman und verbindet Spannung mit einer großen Liebe, die dunklen Geheimnissen trotzt.
Es soll der persönlichste Artikel ihres Lebens werden - beharrlich verfolgt die Journalistin Hanna ihren Plan, über die traumatischen Erfahrungen früherer Verschickungskinder auf Borkum zu berichten, denn auch ihre Mutter hat dort bei einer solchen Kinderkur einst Schlimmes erlebt. Doch vor Ort erhebt sich Widerstand, als Hanna die damaligen Missstände aufdecken will. Nur der Inselarzt Ole steht ihr bei ihren Nachforschungen zur Seite, beide verlieben sich Hals über Kopf. Dann wird Hanna das alte Tagebuch einer ehemaligen Kinderbetreuerin zugespielt, aus dem sich Hinweise auf ein vertuschtes Verbrechen ergeben. Dabei gerät Hanna in ein verstörendes Dilemma, denn nach und nach zeichnet sich ab, dass in Oles Familie ein schreckliches Geheimnis gehütet wird ...
Eindringlich, erschütternd, hoffnungsvoll: Zeitgeschichte trifft auf eine wunderschöne Liebesgeschichte
Mit viel Empathie für ihre Figuren holt Eva Völler ein lange verdrängtes Kapitel der Geschichte der Nachkriegszeit ans Licht und zeigt, dass manchmal erst der Blick in die Vergangenheit hilft, das Leben zu leben, das man sich wünscht. Ihr Familienroman ist dabei ebenso sorgfältig recherchiert wie persönlich: Auch Familienmitglieder der Bestseller-Autorin waren von der Verschickung betroffen.
Entdecken Sie auch Eva Völlers andere SPIEGEL-Bestseller bei Droemer:
Helle Tage, dunkle SchuldAlte Taten, neuer Zorn
Ein dunkles Familiengeheimnis auf Borkum, ein Trauma, das Familien über Generationen hinweg beeinflusst und eine große Liebe:
Bestseller-Autorin Eva Völler erzählt einen bewegenden Familiengeheimnis-Roman und verbindet Spannung mit einer großen Liebe, die dunklen Geheimnissen trotzt.
Es soll der persönlichste Artikel ihres Lebens werden - beharrlich verfolgt die Journalistin Hanna ihren Plan, über die traumatischen Erfahrungen früherer Verschickungskinder auf Borkum zu berichten, denn auch ihre Mutter hat dort bei einer solchen Kinderkur einst Schlimmes erlebt. Doch vor Ort erhebt sich Widerstand, als Hanna die damaligen Missstände aufdecken will. Nur der Inselarzt Ole steht ihr bei ihren Nachforschungen zur Seite, beide verlieben sich Hals über Kopf. Dann wird Hanna das alte Tagebuch einer ehemaligen Kinderbetreuerin zugespielt, aus dem sich Hinweise auf ein vertuschtes Verbrechen ergeben. Dabei gerät Hanna in ein verstörendes Dilemma, denn nach und nach zeichnet sich ab, dass in Oles Familie ein schreckliches Geheimnis gehütet wird ...
Eindringlich, erschütternd, hoffnungsvoll: Zeitgeschichte trifft auf eine wunderschöne Liebesgeschichte
Mit viel Empathie für ihre Figuren holt Eva Völler ein lange verdrängtes Kapitel der Geschichte der Nachkriegszeit ans Licht und zeigt, dass manchmal erst der Blick in die Vergangenheit hilft, das Leben zu leben, das man sich wünscht. Ihr Familienroman ist dabei ebenso sorgfältig recherchiert wie persönlich: Auch Familienmitglieder der Bestseller-Autorin waren von der Verschickung betroffen.
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Helle Tage, dunkle SchuldAlte Taten, neuer Zorn
Geboren und aufgewachsen am Rand des Ruhrgebiets, hat Eva Völler sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem hat sie zuerst als Richterin und später als Rechtsanwältin ihre Brötchen verdient, ehe sie die Robe endgültig an den Nagel hängte und das Schreiben zum Hauptberuf machte. Nach ihren großen SPIEGEL-Bestsellererfolgen mit der Ruhrpottsaga und Die Dorfschullehrerin wendet die Autorin sich mit ihrer Dilogie Helle Tage, dunkle Schuld und Alte Taten, neuer Zorn einem Thema zu, das sie aus menschlicher wie juristischer Sicht schon lange fasziniert: Die Verstrickung der Polizei und Justiz in die verbrecherischen Machenschaften des Nazi-Regimes und die Aufarbeitung nach dem Krieg.

© Verlag Bastei-Lübbe
Produktdetails
- Verlag: Droemer TB / Droemer/Knaur
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 395
- Erscheinungstermin: 21. Juli 2025
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 135mm x 45mm
- Gewicht: 500g
- ISBN-13: 9783426564660
- ISBN-10: 3426564661
- Artikelnr.: 73833730
Herstellerkennzeichnung
Droemer Taschenbuch
Maria-Luiko-Straße 54
80636 München
produktsicherheit@droemer-knaur.de
»In "Der Sommer am Ende der Welt" erzählt Autorin Eva Völler mit krimihafter Spannung von einem finsteren Kapitel auf einer ostfriesischen Insel. (..) Stark und bewegend.« NDR Kultur 20250724
Lange verdrängte, traumatische Kindheitserlebnisse bewegend aufbereitet
In „Der Sommer am Ende der Welt“ widmet sich Eva Völler ebenso einfühlsam wie eindringlich dem Schicksal ehemaliger Verschickungskinder – ein Thema das gerne unter den Tisch gekehrt …
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Lange verdrängte, traumatische Kindheitserlebnisse bewegend aufbereitet
In „Der Sommer am Ende der Welt“ widmet sich Eva Völler ebenso einfühlsam wie eindringlich dem Schicksal ehemaliger Verschickungskinder – ein Thema das gerne unter den Tisch gekehrt wird.
Journalistin Hanna verbindet den Urlaub mit ihrer Teenagertochter Katie auf Borkum mit Recherchearbeit für ihren nächsten Artikel. Auf ebendieser Insel hat auch Hannas Mutter als sogenanntes Verschickungskind Anfang der 60er Jahre sechs Wochen voller traumatischer Erlebnisse in einem der vielen Kinderkurheime zugebracht. Doch selbst Hanna hätte nicht mit dem gerechnet, was bei ihren Recherchen nach und nach ans Licht kommt. Ihre romantischen Gefühle dem loyalen Inselarzt Ole gegenüber, stürzen Hanna in einen tiefen Gewissenskonflikt, denn auch seine Familie ist maßgeblich in die damaligen Verbrechen verwickelt.
Das Cover mit dem Mädchen und der jungen Frau unter unheilvoll dunklen Wolken in trister Umgebung hat für mich etwas Bedrückendes, das hervorragend zum Inhalt des Romans passt. Doch auch wenn das Cover eher düster denn einladend wirkt, ist da auch noch der hoffnungsbringende Lichtschein am Horizont.
Warum Eva Völler zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, stellt sie auch mit diesem Roman wieder eindrucksvoll unter Beweis. In ihrem wunderbar flüssig zu lesenden, eindrücklichen Schreibstil, stellt sie auf zwei verschiedenen Zeitebenen und in mehreren spannenden Erzählsträngen sehr feinfühlig das Schicksal ehemaliger Verschickungskinder dar. Ein Schicksal, das auch ich geteilt habe und obwohl mir fast alle Erinnerungen an diese Zeit fehlen, ist einiges doch wieder hochgekommen – ebenso wie das oftmals mühsam heruntergewürgte Essen im Kinderkurheim. Es ist überaus erschütternd, wie wenig damals hinterfragt wurde und das pädagogische Handeln hätte zweifelsfrei besser in eine Kaserne gepasst. Als wäre die wochenlange Trennung von Zuhause nicht schon schlimm genug gewesen. Zusätzlich verbindet Eva Völler die Verschickungsthematik mit NS- und Nachkriegsverbrechen und auch wenn es sich um einen fiktiven Roman handelt, wirkt die Szenerie doch authentisch und liegt absolut im Bereich des Vorstellbaren. Die beinahe von Beginn an vorhandene Spannung baut sich in den verschiedenen Erzählsträngen immer weiter auf und erreicht kurz vor Schluss einen dramatischen Höhepunkt. Langweilig wird es beim Lesen mit Sicherheit nicht. Vielmehr konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen – für mich ein echter Pageturner.
Die Charaktere lassen sich, mit Abstufungen, ziemlich deutlich in die Kategorien gut und böse einordnen, erhalten aber mit ihren individuellen Charakterzügen und Beweggründen deutliche Tiefe. Isa ist stets auf ihr eigenes Wohl und ihren Vorteil bedacht. Die zahlreichen Verbrechen ihrer Vorfahren lassen sie weitgehend kalt. Vielmehr ist sie in Sorge, dass ihr Hotel durch negative Presse eine Rufschädigung erfährt. Um dies zu verhindern ist sie zu einigen Intrigen bereit. Isas herrische Großmutter Margret ist bei ihren Mitmenschen alles andere als beliebt. Doch auch sie hat während ihrer Kindheit und Jugend traumatische Erfahrungen gemacht. Einer Inszenierung gleich gibt sie nun häppchenweise Details aus der Vergangenheit preis. Mehr noch als ihre Enkelin hat auch sie die Fähigkeit ihr Umfeld geschickt zu manipulieren. Mit Luise und Angela gibt es im Jahr 1962 zwei Betreuerinnen im Kinderkurheim die unterschiedlicher nicht sein könnten. Hannas Tochter Katie ist trotz ihres Alters weitgehend umgänglich, verantwortungsbewusst und aufrichtig um ihre Familie besorgt. Inselarzt Ole verliebt sich ebenso Hals über Kopf in Protagonistin Hanna, wie auch umgekehrt. Mit seiner überaus loyalen und zuverlässigen Art steht er Hanna stets liebevoll zur Seite. Die Geschehnisse aus der Vergangenheit machen Ole allerdings schwer zu schaffen. Hanna ist froh darüber Ole an ihrer Seite zu wissen, denn nicht nur ihre Rechercheergebnisse erschüttern sie, auch ihre Gesundheit bereitet ihr Anlass zur Sorge und dann wird auch noch ein Anschlag auf ihr Leben verübt. So sehr sie ihre Erkenntnisse über das Kinderkurheim und die traumatischen Erlebnisse der Verschickungskinder auch an die Öffentlichkeit bringen möchte, treibt sie die Liebe zu Ole in einen tiefen Gewissenskonflikt.
„Der Sommer am Ende der Welt“ ist ein überaus lesenswerter Roman. Düster, spannend, erschütternd, einfühlsam und tiefgründig zugleich, widmet Eva Völler sich einem Thema zu, das viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält. Früher war eben doch nicht alles besser.
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Bewegend, erschütternd, emotional
Die Journalistin Hanna reist mit ihrer 15jährigen Tochter Katie nach Borkum, sie will neben ihren Recherchen um die Verschickungskinder, die hier in den 1960er Jahren für jeweils sechs Wochen zur Erholung hier waren, auch ein wenig Privatleben …
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Bewegend, erschütternd, emotional
Die Journalistin Hanna reist mit ihrer 15jährigen Tochter Katie nach Borkum, sie will neben ihren Recherchen um die Verschickungskinder, die hier in den 1960er Jahren für jeweils sechs Wochen zur Erholung hier waren, auch ein wenig Privatleben genießen. Sie mieten sich im luxuriösen Dünenschloss ein, das von Isa Martens und ihrem Bruder Jan Guterson betrieben wird.
Früher diente das Haus, die damalige Villa Aurelia, als Erholungsheim für Kinder. Aus dem Ruhrgebiet kam Sabine, mit der Hanna jetzt in Kontakt ist, mit sechseinhalb Jahren zur gleichen Zeit nach Borkum wie ihre Mutter Cornelia, die damals noch jünger war. Für die Kinder, die den Sommer über der Willkür der Betreiber dieser Heime ausgesetzt waren, waren es schreckliche Wochen, die sie Zeit ihres Lebens verfolgten. Als erstes wurden sie ihrer Namen beraubt, sie wurden durchnummeriert, Kopfnüsse und Ohrfeigen waren an der Tagesordnung, der Tag genauestens durchstrukturiert, minderwertiges Essen wurde ihnen notfalls eingetrichtert, auch kam es zu Medikamententests, die ärztliche Versorgung wurde vernachlässigt, es waren schlichtweg Horrorwochen.
Es sind zwei sich abwechselnde Zeitstränge, von denen ich lese. Hanna findet heraus, dass hinter diesem System der Verschickungskinder viele Institutionen beteiligt waren. Missstände wurden vertuscht oder bagatellisiert, den Kindern, die es wagten, von ihren seelischen und körperlichen Qualen zu berichten, wurde nicht geglaubt. Hannas Recherchen über diese Verschickungskinder und dem ganzen Hintergrund drumherum gefallen auch heute nicht jedem. Je mehr sie gräbt, je mehr sie herausfindet, desto mehr erkennt sie, warum ihre Recherchen boykottiert werden.
Die beiden Erzählstränge greifen ineinander über. Hanna findet vor ihrer Tür ein altes Tagebuch, später dann eine Karte mit einem entscheidenden Hinweis. Auch die Gespräche mit der heute älteren Sabine geben viel von dem stramm geführten Heim preis.
Eva Völlers Schwester war in den frühen 1960ern auf Norderney, sie hat nach ihrer Kur weniger gewogen als zuvor. Ihr Bruder war auf Borkum und erst jetzt, nach vielen Jahren des Schweigens, hat er sich ihr doch geöffnet. Dieser familiäre Hintergrund hat sie letztendlich dazu bewogen, diesen Roman zu schreiben, der aufwühlt, der fassungslos macht.
Die Figuren und die Örtlichkeiten sind fiktiv, die Thematik allerdings ist es nicht. Der Roman legt den Finger auf dieses finstere Kapitel, diese Heime und die Erziehungsmethoden waren sehr real. Borkum hat sich schon früh mit dem Stempel „judenfrei“ gebrüstet, begehrte Objekte waren alsbald in den Händen strammer Nationalsozialisten. Auch wird der Bogen bis nach Litzmannstadt und den Kinder-KZ, dem heutigen Lodz, gespannt. Dieser Handlungsstrang von damals ist so eindringlich, so bewegend geschildert, dass die Geschichte um die private Hanna direkt banal wirkt. Und doch lockern so einige wenige Szenen dieses doch sehr ernste Thema etwas auf. Ein Roman, der aufwühlt, ein Roman, der gelesen werden will.
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Ein Buch, was tief berührt und ans Herz geht
Hanna arbeitet als Journalistin und fährt mit ihrer Tochter Katie auf die Nordseeinsel Borkum. Dort wird sie mit der Vergangenheit ihrer Mutter konfrontiert, die damals in den 60iger Jahren dort als Verschickungskind mit anderen Kindern 6 …
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Ein Buch, was tief berührt und ans Herz geht
Hanna arbeitet als Journalistin und fährt mit ihrer Tochter Katie auf die Nordseeinsel Borkum. Dort wird sie mit der Vergangenheit ihrer Mutter konfrontiert, die damals in den 60iger Jahren dort als Verschickungskind mit anderen Kindern 6 Wochen unsagbares durchmachen und erleben musste. Beim Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen, gerät Hanna in ein Dilemma. Sie hat sich in den Inselarzt Ole verliebt und deren Familie ist mit der Vergangenheit des Kinderheims verstrickt.
Mir hat der neue Roman „ Der Sommer am Ende der Welt“ von Eva Völler bestens gefallen. Der Roman spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen auf der Nordseeinsel Borkum. Die Autorin hat vergangene Zeiten lebendig werden lassen. Mir fiel es schwer, das Buch beiseite zu legen und die Seiten flogen nur so dahin.
Eva Völler konnte mich mit ihrem spannenden, mitreißenden und emotionalem Schreibstil sehr begeistern und ich hatte beim Lesen die Bilder vor meinen Augen. An vielen Stellen musste ich mit den Tränen kämpfen weil die Geschichte so unter die Haut ging.
Die Figuren wurden sehr authentisch und abwechslungsreich beschrieben und jede hatte einen anderen Charakter.
Der Spannungsbogen war von der ersten bis zur letzten Seite enorm. Weiterhin fließt in den Roman ein Stück Geschichte aus der Vergangenheit mit ein, welches niemals in Vergessenheit geraten darf, aber auch Geheimnisse, große Gefühle und die Liebe.
Fazit:
Wer gerne historische Romane auf zwei verschiedenen Zeitebenen mag, für den ist das Buch genau richtig. Eva Völler ist mit ihrem Buch ein Meisterwerk gelungen und ich hatte eine Lesesucht auf über 395 Seiten.
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"Es geschieht binnen eines Augenblicks. Jemand wirft einen Stein ins Wasser, und alles gerät in Bewegung. Eine Welle folgt auf die nächste, dicht an dicht und in kürzester Zeit, und nach wenigen Sekunden ist nichts mehr zu sehen. Trotzdem ist die Welt danach nicht wie vorher, es …
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"Es geschieht binnen eines Augenblicks. Jemand wirft einen Stein ins Wasser, und alles gerät in Bewegung. Eine Welle folgt auf die nächste, dicht an dicht und in kürzester Zeit, und nach wenigen Sekunden ist nichts mehr zu sehen. Trotzdem ist die Welt danach nicht wie vorher, es hat sich etwas verändert. Manchmal sogar alles."
Ein verlassenes Kurheim, die salzige Luft der Nordsee und eine unbequeme Familiengeschichte – das sind die Eckpfeiler dieses Romans, der ein gesellschaftlich lange totgeschwiegenes Kapitel aufgreift. Eva Völler beleuchtet die Kinderverschickungen der Nachkriegszeit, bei denen Millionen Kinder vermeintlich zur Erholung geschickt wurden – und stattdessen oft Gewalt, Demütigung und Isolation erfuhren.
Im Zentrum steht Hanna, eine Journalistin, die nach Borkum reist, um über das ehemalige Heim zu recherchieren, in dem ihre Mutter in den 1960ern untergebracht war. Die Villa Aurelia, inzwischen zum Luxushotel umfunktioniert, birgt düstere Erinnerungen. Unterstützt von Sabine, einer weiteren Betroffenen, versucht Hanna Licht ins Dunkel zu bringen. Was sie über den Alltag in den Heimen erfährt, ist erschütternd – und leider alles andere als Fiktion.
Die Stärke des Romans liegt genau dort: im Blick auf die systematische Grausamkeit, der viele Kinder ausgeliefert waren. Besonders die Gespräche mit Sabine oder Auszüge aus einem alten Tagebuch vermitteln ein Gefühl davon, wie tief die Erlebnisse nachwirken. Der Schreibstil bleibt dabei angenehm lesbar und atmosphärisch dicht, ohne das Thema zu beschönigen.
Doch je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr verliert der Roman an Fokus. Statt der dringend nötigen Vertiefung des Hauptthemas rücken plötzlich Nebenschauplätze in den Vordergrund – allen voran eine jugendliche Lovestory zwischen Hannas Tochter Katie und dem Sohn der Hotelbesitzerin. Diese Beziehung wirkt wie aus einem Jugendroman entliehen, konstruiert und völlig deplatziert in einem Buch mit dieser Thematik. Auch die Liebesgeschichte der Mutter trägt wenig zur Handlung bei, bleibt blass und vorhersehbar. Beide Stränge nehmen unnötig Raum ein – Raum, den die Geschichte der Verschickungskinder dringend gebraucht hätte.
In der zweiten Hälfte kommen noch weitere Themen dazu: NS-Vergangenheit, familiäre Spannungen, ein plötzlicher Kriminalfall. All das mag für sich genommen erzählenswert sein, aber im Zusammenspiel wirkt es wie eine Überladung. Die Geschichte beginnt sich zu verzetteln, das eigentliche Anliegen – das Sichtbarmachen eines verdrängten Unrechts – gerät zunehmend ins Hintertreffen.
Was der Geschichte zusätzlich Tiefe und emotionale Wucht verliehen hätte, wäre eine konsequente Erzählstruktur auf zwei Zeitebenen gewesen. Die Vergangenheit – das, was Sabine oder Hannas Mutter damals im Heim durchlitten – bleibt in Rückblenden und kurzen Einschüben präsent, aber oft zu distanziert. Statt durchgängig in das Erleben der damaligen Kinder einzutauchen, bleibt der Leser außen vor, betrachtet vieles nur durch die Linse der Gegenwart. Ein Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hätte nicht nur für mehr Dramatik und Nähe gesorgt, sondern auch einen stärkeren emotionalen Sog erzeugt. So aber wird der historische Strang immer wieder unterbrochen, statt in seiner ganzen Tragweite spürbar zu werden. Die Vorstellung, als Leser die Schrecken dieser „Kuren“ direkt mitzuerleben, hätte dem Roman eine ganz andere Dimension gegeben – unmittelbarer, greifbarer, intensiver. Gerade bei einem so sensiblen Thema wäre das eine große Chance gewesen.
Fazit:
„Der Sommer am Ende der Welt“ greift ein wichtiges und erschütterndes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte auf – doch es bleibt zu oft an der Oberfläche. Statt sich auf das emotionale Zentrum der Handlung zu konzentrieren, verliert sich der Roman in unnötigen Nebenhandlungen und schwach gezeichneten Liebesgeschichten. Der ernsthafte Ton des Anfangs weicht einer Beliebigkeit, die dem Thema nicht gerecht wird. Mit einer klareren Struktur, weniger Ablenkung und einem stärkeren Fokus auf das Erleben der betroffenen Kinder hätte dieses Buch tief berühren können. So bleibt am Ende der Eindruck einer vertanen Chance.
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Kinderseelen sind zerbrechlich (Seelenkarussell)
Hanna steht vor einer emotional sehr belastenden Aufgabe, denn die Recherche für ihren neuen Artikel geht nicht nur unter die Haut, sondern weckt auch in ihrer Mutter unschöne Erinnerungen. Ihre Kinderkur auf auf Borkum hat bis ins …
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Kinderseelen sind zerbrechlich (Seelenkarussell)
Hanna steht vor einer emotional sehr belastenden Aufgabe, denn die Recherche für ihren neuen Artikel geht nicht nur unter die Haut, sondern weckt auch in ihrer Mutter unschöne Erinnerungen. Ihre Kinderkur auf auf Borkum hat bis ins Erwachsenenalter tiefe Spuren hinterlassen, denn aus der geplanten Erholung wurde ein Alptraum. Je mehr Hanna sich mit den traumatischen Erfahrungen ihrer Mutter und den Zeitzeug:innenberichten einer Facebookgruppe befasst, desto klarer wird das Bild. Zunächst scheint auch das Geschwisterpaar, dem das "Dünenschloss" gehört, auch mehr als freundschaftlich mit Hanna verbunden zu sein, doch nachdem ein mysteriöses Tagebuch aufgetaucht ist, zeigen die beiden ihre wahres Gesicht. und das lässt tief blicken....
Kinderseelen sind zerbrechlich,
denn ihr Geist kennt keine Zwänge,
sie sind so zart und so verletzlich,
und leben nicht in unsrer Enge.
Sie schau’n mit ungetrübten Augen,
und ihr Lachen ist so echt,
sie sind bereit alles zu glauben,
für sie ist nichts und niemand schlecht.
Drum führe eine Kinderseele,
behutsam in ihr eignes Leben,
versuche es nicht mit Befehle,
nur so kann sie zu Freiheit streben.
Es ist dein Werkzeug was du gibst,
lehr sie es weise zu benutzen,
sag ihr wie sehr du sie auch liebst,
denn man wird ihr manche Flügel stutzen
(Seelenkarussell)
Es gibt wenige Romane, die den Leser:innen dermaßen unter die Haut gehen, dass sie beim Lesen seelische und emotionale Schmerzen hervorrufen, Tränen ungehindert fließen lassen und tief empfundenes Mitgefühl auslösen. "
"Der Sommer am Ende der Welt" erzählt in feinfühligen und einfühlsamem Worten vom Alptraum Kinderverschickung in den 1960er Jahren und prangert diejenigen an, die am Ende das große Geld mit misshandelten Kinderseelen gemacht haben. Die strenge und lieblose Atmosphäre wird dabei sehr plastisch eingefangen und zeigt, wie vielfältig die Formen von Gewalt und Vernachlässigung hinter verschlossenen Türen gewesen sind: Schläge, Essenszwang, Kollektivstrafen, Beschämung, unerlaubte Medikamentengabe, Kinder, die die Kur leider nicht überlebt haben, Entmenschlichung durch Namensentzug und Nummernvergabe. Ähnlichkeiten mit den Gegebenheiten der KZ sind nicht von der Hand zu weisen, da jegliche Entnazifizierung des Personals nicht nicht vorgenommen wurde und auch sonstige strukturellen Mängel niemanden interessiert haben - nur der Profit zählt.
Der persönliche Bezug von Völler zu diesen traumatischen Ereignissen lässt das Buch noch aufwühlender werden und schickt die Lesenden auf eine emotionale Achterbahn, mitunter an Grenzen des Ertragbaren. Der Aufbau des Buches ist durchdacht, die Handlung mitreißend und aufwühlend geschrieben. Jedoch verliert sich die Autorin manchmal in zu vielen Schauplätzen, sodass die Lesenden regelrecht mit Ereignissen überschüttet werden und das Gelesene nicht in in seiner ganzen Komplexität aufnehmen und verarbeiten können.
Die Figuren im Buch sind sehr gut skizziert und erzählen authentisch und eindringlich ihre Lebensgeschichten. Die Bilder der physisch und psychisch misshandelten Kinder brennen sich auf der Netzhaut ein und gerade die kleine Sabine bliebt im Gedächtnis - ihr Martyrium mitzuerleben geht an die Substanz und sie steht stellvertretend für alle Verschickungskinder, die stumme Schreie der Verzweiflung Richtung Zuhause geschickt , heiße nächtlichen Tränen vor Heimweh geweint haben und ein Leben lang ihre Narben auf der Seele tragen.
Traurig und ergreifend, und daher umso wichtiger all denjenigen eine Stimme zu geben, die bis heute als Betroffene aus Angst und Scham schweigen. Ein Glück, dass sich vieles in dieser Hinsicht geändert hat und wir heute Kinder bedürfnisorientiert belgeiten.
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Zu viel
Hanna reist zusammen mit ihrer Tochter nach Borkum. Hanna ist Journalistin und möchte einen Bericht über die Verschickungskinder, zu denen einst auch ihre Mutter gehörte, schreiben. Die Tochter Katie ist alles andere als erbaut von diesem Trip. Sie hätte die Tage lieber …
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Zu viel
Hanna reist zusammen mit ihrer Tochter nach Borkum. Hanna ist Journalistin und möchte einen Bericht über die Verschickungskinder, zu denen einst auch ihre Mutter gehörte, schreiben. Die Tochter Katie ist alles andere als erbaut von diesem Trip. Sie hätte die Tage lieber bei ihrer besten Freundin verbracht. Dass dieser Urlaub der beste und aufregendste in ihrem Leben wird, konnte sie nicht ahnen. Auch für Hanna hält der Urlaub auf der Insel einige Überraschungen bereit. Nicht nur, dass sie sich Hals über Kopf in den Inselarzt Ole verliebt, ganz plötzlich ist sie auch einem Mord auf der Spur.
Bei diesem Buch hatte mich der Klappentext sehr angesprochen. Erst wenige Wochen zuvor hatte ich schon ein anderes Buch über Verschickungskinder gelesen, von deren Elend ich bis dato nichts wusste. Da es hieß, dass Eva Völlers Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Leider bin ich ein wenig enttäuscht. Dieses Buch will einfach zu viel. Zum einen erfährt man etwas über diese Verschickungskinder, aber auch viele andere Themen werden angeschnitten: eine unerwartete Liebe, ernste Erkrankung von Hanna, ein Mordfall und die Tatsache, dass es einige Menschen auf der Insel gibt, die den Bericht über die Kurheime für die Verschickungskinder verhindern möchten. Und dann ist da noch Katie, die sich in einen Sunnyboy verliebt und im Urlaub ihre Unschuld verliert. Für mich war das einfach zu viel!
Der Schreibstil von Eva Völler ist locker und leicht. Man fliegt so über die Seiten. Wer eine leichte Sommerlektüre sucht, ist mit diesem Buch gut bedient.
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Starker Tobak
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Puh, das war ein Buch, das ich nicht in einem durchlesen konnte. Musste mir immer wieder eine Pause gönnen. Das Buchcover finde ich gut gelungen, es verleiht dazu, dass Buch in die Hannehmen zu wollen. Den Schreibstil der Autorin Eva Völler …
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Starker Tobak
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Puh, das war ein Buch, das ich nicht in einem durchlesen konnte. Musste mir immer wieder eine Pause gönnen. Das Buchcover finde ich gut gelungen, es verleiht dazu, dass Buch in die Hannehmen zu wollen. Den Schreibstil der Autorin Eva Völler empfinde ich als angenehm und gut lesbar - wenn da nicht die schrecklichen Geschehnisse der Vergangenheit wären! Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Im Jetzt will die Journalistin Hanna einen Artikel über Verschickungskinder der 1960er Jahre schreiben. In der Vergangenheit war ihre Mutter eines dieser Kinder. Kinderkur hört sich ja eigentlich ganz positiv an, was die Kinder aber zu dieser Zeit in den Heimen erleiden mussten, ist unglaublich. So viel Leid, Angst und immer nur der Wunsch wieder heim zu den Eltern zu dürfen. - Diese Schilderungen konnte ich kaum ertragen. Die Liebesgeschichte, die sich nebenher entwickelt hilft beim Luft holen. Wir wissen heute, dass solche Vorkommnisse keine Einzelfälle waren und das macht die Geschichte noch schlimmer. Aber auch wenn es schwer nur zu ertragen ist, für mich ist das Buch eine Kaufempfehlung!
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Geschichte über Verschickungskinder
Hanna ist Journalistin und möchte einen Artikel über Verschickungskinder schreiben, wobei sie ihr Hauptaugenmerk auf die ehemalige Villa Aurelia auf Borkum legt, da ihre Mutter als kleines Kind dorthin zur Erholung geschickt worden ist und sich …
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Geschichte über Verschickungskinder
Hanna ist Journalistin und möchte einen Artikel über Verschickungskinder schreiben, wobei sie ihr Hauptaugenmerk auf die ehemalige Villa Aurelia auf Borkum legt, da ihre Mutter als kleines Kind dorthin zur Erholung geschickt worden ist und sich seitdem weigert noch einen Fuß auf Insel zu setzen oder über diese Zeit zu sprechen. Hanna hat aber über eine Platform Kontakt zu einem anderen ehemaligen Verschickungskind erhalten und diese erzählt per Videocall von ihren Erlebnissen. Hanna reist mit ihrer pubertierenden Tocher Katie nach Borkum, um dort weiter zu recherchieren und Urlaub in dem ehemaligen Erholungsheim zu machen, was mittlerweile ein schickes Hotel ist.
Der Erzählstil von Eva Völler gefällt mir sehr, denn die Story lässt sich flüssig lesen und packt mich. Der Roman teilt sich in Vergangenheit und Gegenwart, wobei es in der Vergangenheit Erinnerungen von dem Kind Sabine sowie auch Sicht der Erwachsenen der damaligen Zeit gibt. Es hatte was von einem Gefangenenlager auf sich und die Quälereien durch die Heimleitung waren furchtbar. In der Gegenwart, während der Recherche, die spannend ist, da Hanna geheimnisvolle anonyme Nachrichten erhält, und sich damit auch in Gefahr begibt, gibt es auch einen romantischen Teil, denn Mutter sowie Tochter verlieben sich. Die Autorin hat die Story sehr vielschichtig gezeichnet, denn die Spuren der Vergangenheit führen auf ganz andere Ereignisse, die mich zusätzlich schockiert und entsetzt haben. Außerdem beschäftigt die Autorin sich mit dem Thema der Demenz, was ich sehr geschickt eingeflochten fand.
Der romantische Anteil der Story hätte für mich persönlich weniger sein können, aber sehr wahrscheinlich sollte der Roman dadurch mehr Leichtigkeit bekommen.
Vier Sterne
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Villa Aurelia
Titel und Cover suggerieren einen Urlaubsroman, der es allerdings nur teilweise ist.
Hanna ist Journalistin und reist mit ihrer Tochter Katie auf die Insel Borkum, um einen Artikel über Verschickungskinder zu schreiben. Hanna wurde durch die Erlebnisse ihrer Mutter als …
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Villa Aurelia
Titel und Cover suggerieren einen Urlaubsroman, der es allerdings nur teilweise ist.
Hanna ist Journalistin und reist mit ihrer Tochter Katie auf die Insel Borkum, um einen Artikel über Verschickungskinder zu schreiben. Hanna wurde durch die Erlebnisse ihrer Mutter als damaliges Verschickungskind auf das Schicksal dieser Kinder vorwiegend in den 60er Jahren aufmerksam. Sie quartieren sich in dem Hotel ein, in dem sich damals die "Kurklinik" befand. Die Hotelbetreiber erfahren bald von Hannas Vorhaben, einen Artikel über die unrühmliche Vergangenheit des Hotels zu veröffentlichen und sind darüber alles andere als glücklich. Und auch die Familie des Inselarztes, in den Hanna sich verliebt, scheint untrennbar mit der damaligen Kinderkurklinik verbunden zu sein.
Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich in diesem Roman ab, wobei für mich die Vergangenheit sehr in den Hintergrund gerückt wird. Durch die aktuellen Ereignisse auf der Insel wird meines Erachtens dem Schicksal der Verschickungskinder zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, geraten teilweise zur Nebensache. Das ist schade, denn die Traumata dieser Kinder klingen ihr ganzes Leben nach und haben mehr Beachtung verdient.
Insgesamt ein Buch, das versucht, eine Liebesgeschichte mit einer dunklen Vergangenheit zu verknüpfen.
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„Der Sommer am Ende der Welt“ von Eva Völler behandelt ein emotionales und wichtiges Thema der Nachkriegszeit, welches bis weit in die Geschichte der Bundesrepublik hinein präsent war: das Schicksal der Verschickungskinder, die allein für mehrere Wochen in Kinderkurheime …
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„Der Sommer am Ende der Welt“ von Eva Völler behandelt ein emotionales und wichtiges Thema der Nachkriegszeit, welches bis weit in die Geschichte der Bundesrepublik hinein präsent war: das Schicksal der Verschickungskinder, die allein für mehrere Wochen in Kinderkurheime geschickt wurden, um dort Erholung und Genesung zu erfahren, jedoch traumatische Erfahrungen durchleiden mussten.
Die Journalistin Hanna reist mit ihrer pubertierenden Tochter Katie auf die Insel Borkum, um vor Ort an einem Artikel über das frühere Kinderkurheim Villa Aurelia zu arbeiten. Dabei konzentriert sie sich nicht nur auf die traumatischen Erfahrungen, die die Verschickungskinder u.a. in den 60er Jahren in diesem Heim machen mussten, sondern deckt erschütternde Ereignisse aus der Vergangenheit auf.
Doch schnell gerät sie in einen Interessenkonflikt zwischen objektivem Journalismus und Privatleben, denn sie verliebt sich in den Inselarzt Ole, dessen Familie in der Vergangenheit scheinbar tief in den Fall verstrickt war.
Diese Geschichte um die Verschickungskinder der Bundesrepublik Deutschland hat mein Interesse geweckt, da ich vorher von dieser Thematik noch nichts gehört hatte und es mich zutiefst erschüttert hat, welche schlimmen Erfahrungen die Kinder in diesen Heimen machen mussten. Die kursiv gedruckten Einschübe, in denen die Erinnerungen des damaligen Kurkindes Sabine Einfluss auf die Geschichte genommen haben, haben mich demzufolge auch am meisten beeindruckt und mich dazu veranlasst, mehr über dieses Stück Vergangenheit unserer Republik in Erfahrung zu bringen.
Leider wurde diese sehr emotionale Thematik durch die Liebesgeschichten, die die Autorin nicht nur Mutter Hanna, sondern auch noch Tochter Katie auf den Leib geschrieben hat, stark in den Hintergrund gedrängt.
Gleichzeitig wurden etliche Nebenschauplätze aufgemacht, die zum Fortgang der Geschichte wenig bis gar nichts beigetragen haben.
Damit hat mich die Autorin zur Mitte des Buches leider ein Stück weit verloren.
Insgesamt stuft die Autorin dieses Buch selber als Unterhaltungsroman ein, der einen wahren Bezug enthält. Dies würde ich nach dem Lesen auch so bestätigen. Er gibt einen ersten Anreiz, sich mit der Thematik näher zu beschäftigen und die Tiefen des damaligen Unrechts nur ansatzweise zu begreifen.
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