Ian Kershaw
Broschiertes Buch
Der Mensch und die Macht
Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert
Übersetzung: Schmidt, Klaus-Dieter
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Der Bestseller über den Einfluss Einzelner auf den Lauf der Geschichte des 20. JahrhundertsZwölf Mächtige, elf Männer und eine Frau, die das 20. Jahrhundert in Europa tief geprägt haben, rücksichtslose, mörderische Diktatoren oder demokratische Staatenlenker: Was zeichnete diese Menschen aus, dass sie große Macht erlangten und Geschichte machten? Welche Voraussetzungen brachten sie mit? Wie weit wurden sie von den Umständen ihrer Zeit und Umgebung befördert oder getrieben? Vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen mit autoritären Führern ergründet der englische Historiker Ian ...
Der Bestseller über den Einfluss Einzelner auf den Lauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts
Zwölf Mächtige, elf Männer und eine Frau, die das 20. Jahrhundert in Europa tief geprägt haben, rücksichtslose, mörderische Diktatoren oder demokratische Staatenlenker: Was zeichnete diese Menschen aus, dass sie große Macht erlangten und Geschichte machten? Welche Voraussetzungen brachten sie mit? Wie weit wurden sie von den Umständen ihrer Zeit und Umgebung befördert oder getrieben? Vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen mit autoritären Führern ergründet der englische Historiker Ian Kershaw, einer der besten Kenner der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, die Bedingungen für den Aufstieg zur Macht und analysiert dabei grundsätzlich die Möglichkeiten und Grenzen »starker« Führungspersönlichkeiten.
Zwölf Mächtige, elf Männer und eine Frau, die das 20. Jahrhundert in Europa tief geprägt haben, rücksichtslose, mörderische Diktatoren oder demokratische Staatenlenker: Was zeichnete diese Menschen aus, dass sie große Macht erlangten und Geschichte machten? Welche Voraussetzungen brachten sie mit? Wie weit wurden sie von den Umständen ihrer Zeit und Umgebung befördert oder getrieben? Vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen mit autoritären Führern ergründet der englische Historiker Ian Kershaw, einer der besten Kenner der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, die Bedingungen für den Aufstieg zur Macht und analysiert dabei grundsätzlich die Möglichkeiten und Grenzen »starker« Führungspersönlichkeiten.
Ian Kershaw, geboren 1943, zählt zu den bedeutendsten Historikern der Gegenwart. Bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Modern History an der University of Sheffield, seine große zweibändige Biographie Adolf Hitlers gilt als Meisterwerk der modernen Geschichtsschreibung. Für seine Verdienste um die historische Forschung wurde Ian Kershaw mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und der Karlsmedaille. 1994 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 2002 wurde er zum Ritter geschlagen. Bei DVA sind außerdem von ihm erschienen 'Hitlers Freunde in England' (2005), 'Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg' (2010) und 'Das Ende' (2013). Die beiden Bände seiner großen Geschichte des 20. Jahrhunderts in Europa, 'Höllensturz' (2016) und 'Achterbahn' (2019), sind hochgelobte Bestseller. Zuletzt erschien von ihm 'Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas' (2022).
Produktdetails
- Verlag: Pantheon
- Originaltitel: Personality and Power. Builders and Destroyers of Modern Europe
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 588
- Erscheinungstermin: 15. Mai 2024
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 148mm x 42mm
- Gewicht: 622g
- ISBN-13: 9783570554999
- ISBN-10: 3570554996
- Artikelnr.: 69298186
Herstellerkennzeichnung
Pantheon
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Auch das neue Buch von Ian Kershaw über das 20. Jahrhundert hat Rezensent Otto Langels mit Gewinn gelesen. Der englische Historiker beschreibt in zwölf Porträts, wer die Weltgeschichte mit welchen Mitteln in außergewöhnlicher Weise beeinflusst hat. Chronologisch beginnt Kershaw bei Lenin, um Hitler, Mussolini und Stalin besonders hervorzuheben und mit Adenauer, Thatcher, Gorbatschow und Kohl in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zu landen, fasst Langels das Spektrum des Buches zusammen. "Vorzüglich" und anekdotenreich sind die einzelnen Kapitel geschrieben, in denen Kershaw Biografie und Analyse voneinander trennt, lobt Langels. Zwar warte das Buch nicht mit Überraschungen auf, aber mehr über die historischen Bedingungen zu erfahren, die Menschen zu so prägenden Machthabern werden ließen, wirkt auf den Rezensenten wie eine "komprimierte Geschichte Europas".
© Perlentaucher Medien GmbH
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An der Macht
Ian Kershaw porträtiert politische Figuren, die das vorige Jahrhundert prägten
Der britische Historiker Ian Kershaw hat wichtige Bücher zur neueren Geschichte geschrieben. Seine zweibändige Hitler-Biographie und die ebenfalls zwei Bände umfassende Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts ("Höllensturz" und "Achterbahn") sind Standardwerke. Seine profunden Kenntnisse der Quellen und der Forschungsliteratur hat Kershaw in dem Buch "Wendepunkte" für den Zweiten Weltkrieg ausgewertet, jetzt ist mit "Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert" eine Art Summa oder Konzentrat seines Lebenswerkes erschienen.
Zwölf Persönlichkeiten sind es, denen Kershaw
Ian Kershaw porträtiert politische Figuren, die das vorige Jahrhundert prägten
Der britische Historiker Ian Kershaw hat wichtige Bücher zur neueren Geschichte geschrieben. Seine zweibändige Hitler-Biographie und die ebenfalls zwei Bände umfassende Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts ("Höllensturz" und "Achterbahn") sind Standardwerke. Seine profunden Kenntnisse der Quellen und der Forschungsliteratur hat Kershaw in dem Buch "Wendepunkte" für den Zweiten Weltkrieg ausgewertet, jetzt ist mit "Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert" eine Art Summa oder Konzentrat seines Lebenswerkes erschienen.
Zwölf Persönlichkeiten sind es, denen Kershaw
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biographische Porträts widmet, von Lenin und Stalin bis Gorbatschow und Helmut Kohl, nur eine Frau ist dabei, Margaret Thatcher. Es ist selbstverständlich, dass auf jeweils etwa vierzig Seiten nicht auf biographische Details eingegangen werden kann, aber es sind, wie von Kershaw nicht anders zu erwarten, solide, teils aus den Quellen, teils aus der uferlosen Sekundärliteratur gearbeitete Kurzporträts. Die Auswahl ist gut begründet: Es geht um europäische Geschichte, also um führende europäische Politiker des zwanzigsten Jahrhunderts (neben den schon erwähnten Mussolini, Hitler, Churchill, Tito, de Gaulle, Adenauer, Franco). Die Liste umfasst also blutige Diktatoren wie demokratisch gewählte Führer.
Die biographischen Skizzen sind alle gleich aufgebaut, sie führen von den Vorbedingungen des Machterwerbs über die politische Leistung bis zur Hinterlassenschaft. Man mag im einen oder anderen Fall zu etwas anderen Wertungen als Kershaw kommen - Gorbatschow hält er für die bedeutendste Gestalt der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, er beurteilt ihn uneingeschränkt positiv -, aber generell sind seine Einschätzungen gut begründet und treffend. Worum es Kershaw eigentlich geht, ist das Zusammenspiel von Person und äußeren Umständen: Er führt das berühmte Marx-Zitat von den Menschen an, die ihre Geschichte "nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen (. . .) Umständen" machten. Die Biographie wird damit zum "Kreuzungspunkt", in dem Strukturen und Personen miteinander verwoben sind (Dilthey). Ohne eine Kategorie wie "Größe" zu bemühen, ist der Ausgangspunkt doch jeweils, dass die behandelten Persönlichkeiten den historischen Ereignissen ihren Stempel aufprägten und die Geschichte ohne sie wahrscheinlich anders verlaufen wäre.
Um Aufstieg und Erfolg oder Niederlage und Untergang dieser Führer zu ergründen, stellt Kershaw als verallgemeinernde "Annahmen" sieben historisch-politologische Forschungshypothesen auf. Einige davon sind leicht einzusehen ("In Kriegen unterliegen sogar mächtige politische Führer den überwältigenden Zwängen der Militärmacht"), manche grenzen auch ans Triviale ("Eine demokratische Regierungsform legt dem Einzelnen hinsichtlich seiner Handlungsfreiheit . . . die engsten Zügel an").
Das alles steht unter der gleichfalls wenig erstaunlichen Generalthese, dass die "Bedingungen, unter denen ein bestimmter Persönlichkeitstyp als politischer Führer erfolgreich sein kann" derart variieren, "dass Verallgemeinerungen schwerfallen". Damit ist schon angedeutet, was in der Schlussbetrachtung als Ergebnis zusammengefasst wird: Ja, Persönlichkeiten spielen eine Rolle, ihre Zielstrebigkeit, ihr Charisma, ihr Geschick, ihre Fortüne, aber auch ihre Brutalität und Ruchlosigkeit im Fall der Diktatoren. Verallgemeinern lässt sich dabei wenig, weil die historischen Konstellationen und Bedingungen zu verschieden sind.
Kershaws Buch ist nicht eigentlich biographisch angelegt, dazu sind seine Porträts zu skizzenhaft. Und zünftige Historiker hätten sich vielleicht eine ausführlichere Darstellung der Zeitläufte gewünscht. Aber es ist gerade eine Stärke des Buches, dass es einen einheitlichen Duktus hat und die konsequent angewandten Schemata und Fragestellungen das Vergleichen möglich machen. Umso klarer tritt hervor, dass die Umstände wie die Persönlichkeiten jeweils so unterschiedlich waren, dass sich daraus letztlich keine "Theorie" destillieren lässt. Dem historisch interessierten Laien werden allerdings gerade in der Mischung von Biographie und Strukturgeschichte aufschlussreiche Ausschnitte aus einem Panorama des zwanzigsten Jahrhunderts vor Augen geführt. GÜNTHER NONNENMACHER
Ian Kershaw: "Der Mensch und die Macht". Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert.
Aus dem Englischen von Klaus-Dieter Schmidt. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022.
592 S., Abb., geb., 36,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die biographischen Skizzen sind alle gleich aufgebaut, sie führen von den Vorbedingungen des Machterwerbs über die politische Leistung bis zur Hinterlassenschaft. Man mag im einen oder anderen Fall zu etwas anderen Wertungen als Kershaw kommen - Gorbatschow hält er für die bedeutendste Gestalt der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, er beurteilt ihn uneingeschränkt positiv -, aber generell sind seine Einschätzungen gut begründet und treffend. Worum es Kershaw eigentlich geht, ist das Zusammenspiel von Person und äußeren Umständen: Er führt das berühmte Marx-Zitat von den Menschen an, die ihre Geschichte "nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen (. . .) Umständen" machten. Die Biographie wird damit zum "Kreuzungspunkt", in dem Strukturen und Personen miteinander verwoben sind (Dilthey). Ohne eine Kategorie wie "Größe" zu bemühen, ist der Ausgangspunkt doch jeweils, dass die behandelten Persönlichkeiten den historischen Ereignissen ihren Stempel aufprägten und die Geschichte ohne sie wahrscheinlich anders verlaufen wäre.
Um Aufstieg und Erfolg oder Niederlage und Untergang dieser Führer zu ergründen, stellt Kershaw als verallgemeinernde "Annahmen" sieben historisch-politologische Forschungshypothesen auf. Einige davon sind leicht einzusehen ("In Kriegen unterliegen sogar mächtige politische Führer den überwältigenden Zwängen der Militärmacht"), manche grenzen auch ans Triviale ("Eine demokratische Regierungsform legt dem Einzelnen hinsichtlich seiner Handlungsfreiheit . . . die engsten Zügel an").
Das alles steht unter der gleichfalls wenig erstaunlichen Generalthese, dass die "Bedingungen, unter denen ein bestimmter Persönlichkeitstyp als politischer Führer erfolgreich sein kann" derart variieren, "dass Verallgemeinerungen schwerfallen". Damit ist schon angedeutet, was in der Schlussbetrachtung als Ergebnis zusammengefasst wird: Ja, Persönlichkeiten spielen eine Rolle, ihre Zielstrebigkeit, ihr Charisma, ihr Geschick, ihre Fortüne, aber auch ihre Brutalität und Ruchlosigkeit im Fall der Diktatoren. Verallgemeinern lässt sich dabei wenig, weil die historischen Konstellationen und Bedingungen zu verschieden sind.
Kershaws Buch ist nicht eigentlich biographisch angelegt, dazu sind seine Porträts zu skizzenhaft. Und zünftige Historiker hätten sich vielleicht eine ausführlichere Darstellung der Zeitläufte gewünscht. Aber es ist gerade eine Stärke des Buches, dass es einen einheitlichen Duktus hat und die konsequent angewandten Schemata und Fragestellungen das Vergleichen möglich machen. Umso klarer tritt hervor, dass die Umstände wie die Persönlichkeiten jeweils so unterschiedlich waren, dass sich daraus letztlich keine "Theorie" destillieren lässt. Dem historisch interessierten Laien werden allerdings gerade in der Mischung von Biographie und Strukturgeschichte aufschlussreiche Ausschnitte aus einem Panorama des zwanzigsten Jahrhunderts vor Augen geführt. GÜNTHER NONNENMACHER
Ian Kershaw: "Der Mensch und die Macht". Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert.
Aus dem Englischen von Klaus-Dieter Schmidt. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022.
592 S., Abb., geb., 36,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Dieses Buch kommt wie gerufen. Kershaw hilft, den Blick auf die hektische Gegenwart durch historische Tiefenschärfe zu stärken.« Welt am Sonntag
Gebundenes Buch
Welche Voraussetzungen 'machen' einen Diktator oder auch einen machtvollen Demokraten?
Ian Kershaws Bücher sind stets erhellend, informativ, hintergründig, umfassend, kurz absolut lesenswert!
Auf diesen knapp 550 Seiten geht er der Entwicklung einiger "Erbauer und Zerstörer …
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Welche Voraussetzungen 'machen' einen Diktator oder auch einen machtvollen Demokraten?
Ian Kershaws Bücher sind stets erhellend, informativ, hintergründig, umfassend, kurz absolut lesenswert!
Auf diesen knapp 550 Seiten geht er der Entwicklung einiger "Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert" und deren persönlichen Struktur nach.
Lenin, Mussolini, Hitler, Stalin, Churchill, de Gaulle, Adenauer, Tito, Thatcher, Gorbatschow und Kohl - in dieser Reihenfolge.
Bei den Genannten geht der Autor kurz auf deren familiären Hintergrund ein. Ohne sich als Kinder- oder Jugendpsychologe zu verstehen. Es geht Ian Kershaw durchaus um die Entwicklung des jeweiligen Menschen in ihrem politischen Umfeld. Um die von welchen gesellschaftspolitischen Umständen auch immer getragene Akzeptanz des Auf- und Ausbaus ihrer jeweiligen Macht.
Der Autor beschreibt diese Personen ohne Vorbehalt kühl und sachlich. Er beschreibt, wie und warum es ihnen gelingen konnte, diese machtvollen Positionen einzunehmen. Was sie dazu getrieben hat, ihre Ziele zu erreichen.
Was mich nach zahlreichen Hitler-Biographien, darunter auch die von Ian Kershaw verfasste, beeindruckt hat: endlich erfährt man auch etwas mehr über Mussolini, Franco. Am anderen Ende einer imaginären Skala werden auch die Werdegänge anderer Mächtigen geschildert. Also de Gaulle, Adenauer, Gorbatschow, Thatcher und Kohl.
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Gebundenes Buch
Es war sehr spannend, die Lebensläufe und Karrieren der in diesem buch versammelten macht-vollen Personen zu studieren. Alle kannte ich mehr oder weniger und kann sagen, dass ich viel Neues gehört habe, auch Überraschendes.
Im west-europäischen und amerikanischen Raum sind …
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Es war sehr spannend, die Lebensläufe und Karrieren der in diesem buch versammelten macht-vollen Personen zu studieren. Alle kannte ich mehr oder weniger und kann sagen, dass ich viel Neues gehört habe, auch Überraschendes.
Im west-europäischen und amerikanischen Raum sind Diktatoren im Grunde nicht mehr denkbar - und doch: auch demokratische Strukturen lassen lassen den Weg zur Konzentration von Macht in wenigen Händen oder Ideologien zu. Hier bietet das Buch Erkenntnisse und Warnungen, die zutreffen, die zu denken geben.
Adenauer wurde nach meinem Empfinden zu wenig geschätzt und Kohl etwas zu viel. Trotzdem: die Richtungen und Erkenntnisse haben alle ihre Berechtigungen, erfreulich war, dass wenig linke Ideologie oder grüne Bekenntnisse Platz fanden, man ist heute durch das Oberkommando Weltmoral fast an alte Diktatur-Vorgaben erinnert und dankbar für neutrale Sichtweisen.
Nachdem die Familie Napoleon’s über Jahrzehnte im 19. Jh Europa dominierte, kam 1871 der Umschwung durch Preußen bzw. Bismarck. Wäre er 1914 noch maßgebend gewesen und nicht Wilhelm der Plötzliche, hätte man den 1. WK vermeiden können und vor allem den Vertrag von Versailles. Man muss sagen, dass Preußen 1871 weit weniger rache-durstig war als die Alliierten 1918. Die Struktur des Versailler Vertrages bzw. seine Folgen begünstigten einen Diktator wie Hitler. Er wäre vermutlich nicht gekommen, wenn die Alliierten damals weniger rachedurstig gewesen wären.
Heute leben wir mit diesem Problem, das Franz Werfel in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" so umriss: „Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der bessere Weg zu diesem Ziel. Sie fanden diesen Weg sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenwahn. So wurden die Deutschen die Erfinder der Ethik der selbstlosen Zudringlichkeit.“
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Es geht um Geschichte, aber auch um unsere Gegenwart !!!
Bringen außergewöhnliche Zeiten tatsächlich außergewöhnliche Führer hervor: Der Autor bringt als Beispiele Donald Trump, Wladimir Putin, Xi Jinping und Recep Tayyip Erdogan. Was muss so ein Führer …
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Es geht um Geschichte, aber auch um unsere Gegenwart !!!
Bringen außergewöhnliche Zeiten tatsächlich außergewöhnliche Führer hervor: Der Autor bringt als Beispiele Donald Trump, Wladimir Putin, Xi Jinping und Recep Tayyip Erdogan. Was muss so ein Führer für ein Persönlichkeitstyp sein ?
Spannend und gut verständlich für den interessierten Laien, so wie wir es von Ian Kershaw gewohnt sind, stellt er uns Lenin, Mussolini, Hitler, Stalin, Adenauer, Franco, Tito, Kohl und andere Führer vor, die im Guten wie im Schlechten Europa und die Welt veränderten, prägten und zum Teil millionenfach in die Biografien von Menschen eingriffen. Durch welche Umstände kamen sie an die Macht ? Welche Fähigkeiten mussten sie mitbringen um wirklich zu Führern zu werden ?
All das sind spannende Fragen denen der Historiker nachgeht. Erstaunlicherweise treten Parallelen zu Tage, die ich so, aus diesem Blickwinkel noch nicht gesehen habe, aber Kershaw weiß sie offenzulegen und seine Leser zu verblüffen.
Dieses gut 500 - Seiten - Werk ist eine Wanderung durch das letzte Jahrhundert und es ist eine von Kershaw sehr gute Idee sich gerade in unserer Zeit mit diesem Thema zu beschäftigen. Politische Mechanismen untersucht er, es geht auch um das Wechselspiel von strukturellen Bedingungen und der jeweiligen individuellen Macht. Wer sich für Geschichte, aber gleichermaßen auch für unsere Gegenwart interessiert, wird ab sofort um dieses zeitlose Werk nicht herumkommen.
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