Zhou Haohui
Broschiertes Buch
Der Hauptmann und der Mörder / Die 18/4-Serie Bd.1
Thriller
Übersetzung: Haefs, Julian
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Du weißt, wann er kommt. Du weißt, wen er tötet. Aber aufhalten kannst du ihn nicht.In der chinesischen Millionenstadt Chengdu treibt ein kaltblütiger Killer sein Unwesen, der vor 18 Jahren die Polizei schon einmal zum Narren gehalten hat. Er nennt sich selbst Eumenides und tötet Menschen, deren Verbrechen von der Polizei nicht geahndet wurden. Mittels Todesanzeigen kündigt er an, wen er ermordet, wann er zuschlägt und warum das Opfer sterben muss. Damit verhöhnt er die zu seiner Verhaftung einberufene Sondereinsatzgruppe 18/4 und den brillanten Hauptmann Pei Tao. Bei jedem Mord ist Eu...
Du weißt, wann er kommt. Du weißt, wen er tötet. Aber aufhalten kannst du ihn nicht.
In der chinesischen Millionenstadt Chengdu treibt ein kaltblütiger Killer sein Unwesen, der vor 18 Jahren die Polizei schon einmal zum Narren gehalten hat. Er nennt sich selbst Eumenides und tötet Menschen, deren Verbrechen von der Polizei nicht geahndet wurden. Mittels Todesanzeigen kündigt er an, wen er ermordet, wann er zuschlägt und warum das Opfer sterben muss. Damit verhöhnt er die zu seiner Verhaftung einberufene Sondereinsatzgruppe 18/4 und den brillanten Hauptmann Pei Tao. Bei jedem Mord ist Eumenides ihnen einen Schritt voraus. Zu spät erkennt Pei Tao, dass auch seine Geheimnisse und Vergehen vor dem Killer nicht sicher sind. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...
In der chinesischen Millionenstadt Chengdu treibt ein kaltblütiger Killer sein Unwesen, der vor 18 Jahren die Polizei schon einmal zum Narren gehalten hat. Er nennt sich selbst Eumenides und tötet Menschen, deren Verbrechen von der Polizei nicht geahndet wurden. Mittels Todesanzeigen kündigt er an, wen er ermordet, wann er zuschlägt und warum das Opfer sterben muss. Damit verhöhnt er die zu seiner Verhaftung einberufene Sondereinsatzgruppe 18/4 und den brillanten Hauptmann Pei Tao. Bei jedem Mord ist Eumenides ihnen einen Schritt voraus. Zu spät erkennt Pei Tao, dass auch seine Geheimnisse und Vergehen vor dem Killer nicht sicher sind. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...
Zhou Haohui wurde 1977 geboren und lebt in Yangzhou in der Provinz Jiangsu. Seine 18/4-Trilogie wurde als Streaming-Serie und fürs Kino verfilmt sowie international verkauft.
Produktdetails
- Verlag: Heyne
- Originaltitel: Si wang tong zhi dan: an hei zhe
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 10. Januar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 131mm x 35mm
- Gewicht: 516g
- ISBN-13: 9783453439832
- ISBN-10: 345343983X
- Artikelnr.: 61390716
Herstellerkennzeichnung
Heyne Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Die Rachegöttinnen bitten zur Exekution
Tugend ist eine Sache der Auslegung: Zhou Haohui lässt einen Killer mit Gerechtigkeitsempfinden von der Leine
"Der Angeklagte: Xue Dalin. Verbrechen: Pflichtvernachlässigung, Entgegennahme von Bestechungsgeldern, geheime Absprachen mit kriminellen Organisationen. Datum der Urteilsvollstreckung: 18. April. Henker: Eumenides." Mit solchen Todesanzeigen in vollendeter Kalligraphie kündet der Unbekannte, der sich selbst nach den Rachegöttinnen aus der griechischen Mythologie benennt, seine Morde an. Die Opfer: korrupte Beamte, Vergewaltiger, Ehebrecherinnen, Ausbeuter, deren Verfehlungen mit den Mitteln von Polizei und Justiz nicht beizukommen ist.
Auf die Todesanzeigen
Tugend ist eine Sache der Auslegung: Zhou Haohui lässt einen Killer mit Gerechtigkeitsempfinden von der Leine
"Der Angeklagte: Xue Dalin. Verbrechen: Pflichtvernachlässigung, Entgegennahme von Bestechungsgeldern, geheime Absprachen mit kriminellen Organisationen. Datum der Urteilsvollstreckung: 18. April. Henker: Eumenides." Mit solchen Todesanzeigen in vollendeter Kalligraphie kündet der Unbekannte, der sich selbst nach den Rachegöttinnen aus der griechischen Mythologie benennt, seine Morde an. Die Opfer: korrupte Beamte, Vergewaltiger, Ehebrecherinnen, Ausbeuter, deren Verfehlungen mit den Mitteln von Polizei und Justiz nicht beizukommen ist.
Auf die Todesanzeigen
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lässt der Killer akribisch geplante und durchgeführte Exekutionen folgen und hält so nicht nur die Mordkommission von Chengdu zum Besten. Er knüpft auch an einen ungelösten Fall aus den Achtzigerjahren an, bei dem zwei Polizeikadetten durch die Explosion einer Chemiefabrik starben und der als strenge Geheimsache eingestuft wurde, um eine Massenpanik in der Millionenstadt zu vermeiden.
Kommende Woche erscheint in Deutschland der erste Teil der Trilogie um die im Oktober 2002 also schon zum zweiten Mal einberufene Sondereinsatztruppe 18/4. Autor Zhou Haohui ist ein Umweltingenieur, der 2003, gelangweilt von seinem Job und dem Lockdown im Zuge der Sars-Pandemie, begonnen hatte zu schreiben und seine Kurzgeschichten zunächst in Universitätsforen veröffentlichte. In China entwickelte sich die Reihe innerhalb kürzester Zeit zum meistverkauften Stück Kriminalliteratur. Woher rührt der beachtliche Erfolg?
"18/4 - Der Hauptmann und der Mörder" ist ein reines police procedural; ein Leben außerhalb ihrer Arbeit scheint für die Mitglieder der Sondereinsatztruppe um den so brillanten wie enigmatischen Hauptmann Pei Tao überhaupt nicht zu existieren. Der Mangel an ausufernden Hintergrundgeschichten und psychologischer Tiefe lässt sich durchaus als Vorteil verbuchen, entfernt verwandt vielleicht mit dem Prinzip "Harry Potter": In einem Titelhelden ohne besondere Eigenschaften kann letztlich jeder sehen, was er möchte.
Da entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass zur sonst ausschließlich männlich besetzten Sondereinsatztruppe auch eine Psychologin gehört, die die Äußerungen des Täters auf mögliche Motive hin analysieren soll, aber schon bei den Kollegen auf Granit beißt. Wie ein makabrer Witz liest sich das in einem Roman, in dem ein Killer den Leuten vorzugaukeln versucht, es sei kinderleicht, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und obendrein noch Gerechtigkeit wiederherzustellen.
Der Auftakt der Reihe ist eine hochkonzentrierte Studie über Individuen auf allen Seiten des Gesetzes unter Druck: Die einen fallen in sich zusammen, sobald sie ihre Todesanzeige erhalten, andere reagieren stoisch. Manche verlieren die Nerven, begehen Fehler, die sie in den Abgrund reißen. Erfahrene Polizisten - und das ist ein unerwarteter Dreh für das Noir-Genre - hadern mit ihrem Schicksal; geplagt von Gewissensbissen und Scham, vergießen sie heiße Tränen. Um für sie aber echtes Mitgefühl zu entwickeln, lässt das Tempo kaum Gelegenheit und Zhous unterkühlter Stil keinen Anlass - auch das ein angenehmer Kontrapunkt zu Eumenides' pseudo-empathischem Moralismus.
Abgesehen von den Actionszenen, die sich vor dem inneren Auge wie filmische set pieces aus dem zeitgenössischen amerikanischen Blockbusterkino abspielen, ist kein Detail zu viel an Zhous Text. Selbst die Stadt, die den Hintergrund für Eumenides' Rachefeldzüge abgibt, erscheint so generisch, dass es für die Übersetzungen ins Englische und Deutsche kaum ins Gewicht fällt, sie in Chengdu abzuändern - die Hauptstadt der Provinz Sichuan, die das westliche Publikum leichter wiedererkennen sollte als die vom Autor ursprünglich gemeinten ostchinesischen Städte Yangzhou und Nanjing.
Nurmehr ein Skelett ist die Geschichte, dessen Rippenzwischenräume die Leser selbst mit Fleisch zu füllen haben. Die Produzenten, die die Trilogie als immens erfolgreiche Webserie unter dem Titel "Death Notify" adaptierten, begriffen den Stoff als tiefschwarze Komödie. Der Hongkonger Regisseur Herman Yau erkennt darin, wenn die ersten Trailer der Verfilmung "Death Notice" keine grobe Täuschung sind, vor allem das Potential zu einem vor Testosteron und CGI strotzenden Actionthriller.
Dabei liegt es nahe, sich "18/4" vorzustellen als ein Jahrzehnte und Generationen umspannendes Kriminalepos im Stil von Autorenfilmern wie Jia Zhangke oder Diao Yi'nan. Es liefe im Wettbewerb der Berlinale mit Protagonisten, deren gebrochene Herzen und eingedellte Seelen Kollateralschäden des rasanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels in China wären. Inzwischen studiert im Übrigen auch Zhou Haohui selbst Regie - aus Frustration darüber, seinen Stoff fortwährend missinterpretiert zu sehen. KATRIN DOERKSEN
Zhou Haohui: "18/4 - Der Hauptmann und der Mörder".
Thriller.
Aus dem Englischen von Julian Haefs. Heyne Verlag, München 2022. 400 S., br., 13,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kommende Woche erscheint in Deutschland der erste Teil der Trilogie um die im Oktober 2002 also schon zum zweiten Mal einberufene Sondereinsatztruppe 18/4. Autor Zhou Haohui ist ein Umweltingenieur, der 2003, gelangweilt von seinem Job und dem Lockdown im Zuge der Sars-Pandemie, begonnen hatte zu schreiben und seine Kurzgeschichten zunächst in Universitätsforen veröffentlichte. In China entwickelte sich die Reihe innerhalb kürzester Zeit zum meistverkauften Stück Kriminalliteratur. Woher rührt der beachtliche Erfolg?
"18/4 - Der Hauptmann und der Mörder" ist ein reines police procedural; ein Leben außerhalb ihrer Arbeit scheint für die Mitglieder der Sondereinsatztruppe um den so brillanten wie enigmatischen Hauptmann Pei Tao überhaupt nicht zu existieren. Der Mangel an ausufernden Hintergrundgeschichten und psychologischer Tiefe lässt sich durchaus als Vorteil verbuchen, entfernt verwandt vielleicht mit dem Prinzip "Harry Potter": In einem Titelhelden ohne besondere Eigenschaften kann letztlich jeder sehen, was er möchte.
Da entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass zur sonst ausschließlich männlich besetzten Sondereinsatztruppe auch eine Psychologin gehört, die die Äußerungen des Täters auf mögliche Motive hin analysieren soll, aber schon bei den Kollegen auf Granit beißt. Wie ein makabrer Witz liest sich das in einem Roman, in dem ein Killer den Leuten vorzugaukeln versucht, es sei kinderleicht, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und obendrein noch Gerechtigkeit wiederherzustellen.
Der Auftakt der Reihe ist eine hochkonzentrierte Studie über Individuen auf allen Seiten des Gesetzes unter Druck: Die einen fallen in sich zusammen, sobald sie ihre Todesanzeige erhalten, andere reagieren stoisch. Manche verlieren die Nerven, begehen Fehler, die sie in den Abgrund reißen. Erfahrene Polizisten - und das ist ein unerwarteter Dreh für das Noir-Genre - hadern mit ihrem Schicksal; geplagt von Gewissensbissen und Scham, vergießen sie heiße Tränen. Um für sie aber echtes Mitgefühl zu entwickeln, lässt das Tempo kaum Gelegenheit und Zhous unterkühlter Stil keinen Anlass - auch das ein angenehmer Kontrapunkt zu Eumenides' pseudo-empathischem Moralismus.
Abgesehen von den Actionszenen, die sich vor dem inneren Auge wie filmische set pieces aus dem zeitgenössischen amerikanischen Blockbusterkino abspielen, ist kein Detail zu viel an Zhous Text. Selbst die Stadt, die den Hintergrund für Eumenides' Rachefeldzüge abgibt, erscheint so generisch, dass es für die Übersetzungen ins Englische und Deutsche kaum ins Gewicht fällt, sie in Chengdu abzuändern - die Hauptstadt der Provinz Sichuan, die das westliche Publikum leichter wiedererkennen sollte als die vom Autor ursprünglich gemeinten ostchinesischen Städte Yangzhou und Nanjing.
Nurmehr ein Skelett ist die Geschichte, dessen Rippenzwischenräume die Leser selbst mit Fleisch zu füllen haben. Die Produzenten, die die Trilogie als immens erfolgreiche Webserie unter dem Titel "Death Notify" adaptierten, begriffen den Stoff als tiefschwarze Komödie. Der Hongkonger Regisseur Herman Yau erkennt darin, wenn die ersten Trailer der Verfilmung "Death Notice" keine grobe Täuschung sind, vor allem das Potential zu einem vor Testosteron und CGI strotzenden Actionthriller.
Dabei liegt es nahe, sich "18/4" vorzustellen als ein Jahrzehnte und Generationen umspannendes Kriminalepos im Stil von Autorenfilmern wie Jia Zhangke oder Diao Yi'nan. Es liefe im Wettbewerb der Berlinale mit Protagonisten, deren gebrochene Herzen und eingedellte Seelen Kollateralschäden des rasanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels in China wären. Inzwischen studiert im Übrigen auch Zhou Haohui selbst Regie - aus Frustration darüber, seinen Stoff fortwährend missinterpretiert zu sehen. KATRIN DOERKSEN
Zhou Haohui: "18/4 - Der Hauptmann und der Mörder".
Thriller.
Aus dem Englischen von Julian Haefs. Heyne Verlag, München 2022. 400 S., br., 13,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Der Auftakt der Reihe ist eine hochkonzentrierte Studie über Individuen auf allen Seiten des Gesetzes unter Druck.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Mit Todesanzeigen kündigt ein Serienkiller an, wann er wen töten wird, dabei verrät er Geheimnisse über sein Opfer, die kaum jemand kennt. Er selbst nennt sich Eumenides, nach den griechischen Rachegöttinen Erinnyen, die später Eumeniden, bei den Römern als Furien …
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Mit Todesanzeigen kündigt ein Serienkiller an, wann er wen töten wird, dabei verrät er Geheimnisse über sein Opfer, die kaum jemand kennt. Er selbst nennt sich Eumenides, nach den griechischen Rachegöttinen Erinnyen, die später Eumeniden, bei den Römern als Furien bezeichnet wurden. Eumenides spielt sich als Richter und Henker auf und verhöhnt die Polizei, die im Dunkeln tappt. Die vor Jahren bereits aufgelöste Sondereinsatzgruppe 18/4 wird neu zusammengestellt, zum Leiter Hauptmann Han Hao ernannt. Der Hauptmann Pei Tao bringt sich früh in die Ermittlungen ein, ohne zu ahnen, dass der Killer auch seine Geheimnisse bereits gut kennt. Es gefährliches Spiel beginnt, an dessen Ende nur einer gewinnen kann.
Dies ist der erste Teil einer Trilogie, die als ein Sensationserfolg aus China beworben wird, die Filmrechte wurden bereits verkauft. Dennoch bin ich skeptisch gewesen, weil ich weiß, dass die Übersetzung meistens sehr schwierig und die Umsetzung dadurch nicht immer perfekt gelungen ist. Und tatsächlich fand ich die Übersetzung sehr gewöhnungsbedürftig, viele Ausdrücke unpassend und ganze Sätze seltsam altmodisch. Anfangs hat dies dazu geführt, dass ich nicht sicher war, ob meine Entscheidung, das Buch lesen zu wollen, richtig war. Die vielen chinesischen Namen trugen zudem dazu bei, dass ich nicht immer wusste, um wen es gerade geht. Als ich mich kurze Zeit später aber an den Schreibstil sowie die Übersetzung gewöhnt und auch die wichtigsten Namen soweit verinnerlicht hatte, machte es Klick und die Geschichte nahm mich gefangen. Plötzlich war der Schreibstil egal, die Sätze, die ich vorher als seltsam empfand, fast schon erfrischend anders, einfach weil diese so außergewöhnlich sind und damit total aus der Reihe fallen. Die Story selbst gewann an Tempo und es war sehr spannend, die Ermittlung verfolgen zu können. Viel zu schnell war ich am Ende angelangt und auch wenn viele Fragen beantwortet wurden, kamen neue auf, deren Beantwortung meine Neugier auf den nächsten Teil unglaublich angefacht hat. Hierzu muss ich mich leider noch bis zum 09. Mai gedulden, aber die Vorfreude ist bekanntlich die schönste. Ein grandioser Auftakt der Trilogie, der von mir verdiente fünf Sterne und eine Leseempfehlung bekommt.
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Über die Handlung
1984 wurden zwei Polizeistudenten bei einem Bombenanschlag getötet. Der Mörder, der sich selbst Eumenides nannte, wurde nie gefunden und der Fall blieb ungelöst, Doch mit dem Mord an einem Detective, der damals Teil der Spezialeinheit für diesen Fall …
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Über die Handlung
1984 wurden zwei Polizeistudenten bei einem Bombenanschlag getötet. Der Mörder, der sich selbst Eumenides nannte, wurde nie gefunden und der Fall blieb ungelöst, Doch mit dem Mord an einem Detective, der damals Teil der Spezialeinheit für diesen Fall war, scheint der Mörder 18 Jahre später zurück zu sein. Hauptmann Pei, der eine persönliche Verbindung zu beiden Opfern von damals hatte, ist als erster am Tatort und möchte sich den Ermittlungen anschließen. Er möchte endlich Rache üben, für den Mord an seinem besten Freund und seiner Geliebten.
Über die Protagonisten
Ehrlich gesagt hatte ich Schwierigkeiten, mich mit den Protagonisten anzufreunden. Die Männer, die im Fall Eumenides ermitteln sind allesamt ziemlich unsymphatisch gewesen. Der leitende Polizist Hauptmann Han Hao war ein ziemliches Klischee purer Männlichkeit: stoisch, dominant, und leidenschaftlich. Allerdings war er meiner Meinung nach einfach ein unbeherrschter Idiot. Pei Tao war zwar nicht so toxisch männlich wie Hao, allerdings sexistisch, genauso wie die anderen Männer der Einsatztruppe, die sich fast alle ziemlich unangemessen gegenüber der einzigen Frau im Team verhalten haben. Insgesamt waren sie zwar alle gut in ihrem Job (außer Hao, der hatte ganz ehrlich überhaupt nichts in dieser hohen Position zu suchen), aber menschlich gesehen überhaupt nicht mein Fall.
Über den Schreibstil
Der Einstieg in das Buch gelang mir eher schleppend, doch nachdem ich richtig in die Geschichte reingefunden hatte, konnte mich die Spannung wirklich nicht kalt lassen. Der Autor hatte wirklich geistreiche Ideen, die für eine Menge Nervenkitzel gesorgt haben und mich fesseln konnten. Die finalen Plot Twists haben leider einiges an Spannung eingebüßt, indem sich der Autor dafür entschieden hat, diese bereits im Voraus aufzuklären, statt dem Leser diesen überraschenden Schockmoment zu gönnen, wegen dem ich persönlich überhaupt erst so gerne Thriller lese. Als würde man einen guten Witz erklären. Demnach war der Hauptteil überragend, doch das Ende hatte sein Potenzial leider nicht entfalten können.
Über den Mörder (Spoiler!)
Eumenides war eine wirklich spannende Figur, dessen Identität in diesem Band auch nicht aufgelöst wurde. Inspiriert ist der Name von den Eumeniden, griechischer Rachegöttinnen, die böse Menschen bestraften und für ausgleichende Gerechtigkeit sorgten. Dasselbe Ziel hat auch der Mörder, indem er sich Kriminelle vorknüpft, die ungestraft für ihre Verbrechen davongekommen sind. Die Hintergründe der Figur waren wirklich faszinierend, doch auch dieser Teil des Buchs hat für mich enttäuschend geendet. Wo Eumenides die meiste Zeit über ein intelligenter und fähiger Mann war, stellte ihn der Epilog, der aus seiner Sicht geschrieben wurde, mehr als unterwürfiger Bewunderer seines Vorgängers da, den er unbedingt stolz machen möchte, was mein Bild von ihm leider ein bisschen zerstört hat.
Mein Fazit
Ein tödliches Katz-und-Maus Spiel, voller Spannung und Intrigen, dessen fesselnde Handlung mich definitiv überzeugen konnte. Der Autor hat einen brisanten Schreibstil, der allerdings einige fatale Schwächen aufweist, die besonders im Finale zu verschwendetem Potenzial geführt haben.
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Nach 18 Jahren nimmt ein brutaler Serienkiller in der chinesischen Stadt Chengdu seinen Rachefeldzug gegen ungeahndete Verbrecher wieder auf. Die Sondereinsatzgruppe 18/4 muss fassungslos verfolgen, wie ein Mord nach dem anderen geschieht und sie dem Täter keinen Schritt näher kommen. …
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Nach 18 Jahren nimmt ein brutaler Serienkiller in der chinesischen Stadt Chengdu seinen Rachefeldzug gegen ungeahndete Verbrecher wieder auf. Die Sondereinsatzgruppe 18/4 muss fassungslos verfolgen, wie ein Mord nach dem anderen geschieht und sie dem Täter keinen Schritt näher kommen. Selbst Hauptmann Pei Tao, der schon die Anfänge des selbst ernannten Eumenides erlebt hat, tappt im Dunklen.
Zhou Haohui hat mit dem Auftakt der Trilogie kein neues Thema aufgegriffen. Gewitzte Täter, die die Polizei an der Nase herumführen, hat es schon häufiger gegeben. Doch der chinesische Touch ist neu. Die Charaktere für westliche Lesende ungewohnt und deshalb interessant. Glücklicherweise gibt es ein Personenverzeichnis der Einsatzgruppe. Denn Namen wie Han Hao, Yin Jian oder Xiong Yuan bleiben erst einmal nicht im Gedächtnis. Der Autor belässt es auch bei den Namen und beschreibt seine Protagonisten nur oberflächlich.
Der Schreibstil ist flüssig und man findet sich schnell in die Handlung. Der anfängliche leichte Spannungsbogen steigert sich schnell in ein rasantes Hase- und Igel-Rennen. Der Killer legt vor, indem er den Opfern durch eine Todesanzeige mitteilt, warum und wann sie sterben müssen und obwohl die Polizei alle erdenklichen Schutzmaßnahmen trifft, gelingt Eumenides der Mord. Nichts scheint ihn aufhalten zu können. Erste Vermutungen, es könnte jemand aus den eigenen Reihen sein, streut Argwohn und Misstrauen im Ermittlungsteam.
Vor allem Hauptmann Pei Tao, der nur als beteiligte Person im Fall vor 18 Jahren hinzugezogen wurde, wird kritisch betrachtet. Er kann sich am besten in den Täter hineinversetzen. Zu gut? Der Autor spielt geschickt mit Vorverurteilung und menschlichem Verhalten.
Immer mehr verstricken sich einzelne Ermittelnde in eigene Vergehen. Der Kreislauf von Abhängigkeiten, Korruption, Verbrechen und eingeforderter Schuldversprechen zeigt, wie schnell aus einem vermeintlich harmlosen Fehlverhalten ein Verbrechen werden kann.
Die Schnelligkeit der aufeinanderfolgenden Fälle hat mich kaum zu Atem kommen lassen. Kaum hat man sich von einem schrecklichen Mord erholt, taucht die nächste Todesanzeige auf, die auch sichtbar für den Lesenden auf der Buchseite prangt. An manchen Stellen sind mir die Beschreibungen der Opfer und deren Misshandlungen zu sehr ins Detail gegangen. Die Handlung hat diese Bilder nicht benötigt, um zu fesseln.
Bis auf einige Sätze, die etwas verschroben zu lesen sind und einem schwerwiegenden Namensfehler, der Polizist und Polizistenmörder vertauscht, ist die Übersetzung gelungen.
Das Ende hat mich überrascht und wurde gut gelöst; ein Versprechen auf eine spannende Fortsetzung. Ich wäre mit einem finalen Ende an dieser Stelle aber auch einverstanden.
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Ein Thriller aus China? Ja, das hat mich sehr neugierig gemacht, zumal ich sehr gerne für Zwischendurch mal Spannungsliteratur mag. Und was soll ich sagen: ich bin mehr als auf meine Kosten gekommen. Extrem spannend vom ersten bis zum letzten Buchstaben, eine super Story welche mit sehr viel …
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Ein Thriller aus China? Ja, das hat mich sehr neugierig gemacht, zumal ich sehr gerne für Zwischendurch mal Spannungsliteratur mag. Und was soll ich sagen: ich bin mehr als auf meine Kosten gekommen. Extrem spannend vom ersten bis zum letzten Buchstaben, eine super Story welche mit sehr viel Einfallsreichtum und so mancher Überraschung umgesetzt wurde. Einziges Mini-Manko sind die ungewohnten chinesischen Namen. Aber das ist nicht schlimm.
Achtzehn Jahre sind vergangen, seit dem zwei junge begabte Polizist:innen, kurz vor Akademieabschluss mit Auszeichnung, einem Wahnsinnigen zu Opfer fallen. Eine geheime Sondereinheit hat es nie geschafft, den Fall zu lösen. Der damalige Täter nannte sich Eumenides. Jetzt taucht Eumenides wieder auf, gibt an, wer und wann getötet werden wird. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen schafft er es. Er spielt mit der neu gegründeten SpezialTaskForce Katz' und Maus, und scheint über so manche Tatsachen, was damals passierte, sehr genau informiert zu sein. Er gibt sich als Rächer und sühnt alle jene, welche ungestraft durch das Netz der Polizei geschlüpft sind.
Was geschah damals wirklich? Hauptmann Pei, der damals mit den ermordeten Kommilitonen zwei ihm sehr nahe stehende Freund:innen verlor, ist mit in der Gruppe – und die Schatten der Vergangenheit bewegen sich …
Wie gesagt, ein herausragender Plot, und eine sehr gut gelungene Beschreibung der Charaktere lassen einen beim Lesen derart mitfiebern, als wäre man seit Jahren mit dabei.
Dies ist der erste Band einer Reihe um jenen Tag 18/4 – der 18. April 1984. Ich bin sehr begeistert und gebe für alle Thriller-Fans sehr gerne eine #Leseempfehlung
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