Siri Mitchell
Broschiertes Buch
Der erste Ball der Clara Carter
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New York um 1890: Die Reichen und Mächtigen genießen einen nie dagewesenen Luxus. Die Rockefellers, Vanderbilts und Astors organisieren ihr Leben rund um prachtvolle Bälle, Opernaufführungen und Bankette. Der Star der Saison ist die 17-jährige Clara Carter. Sie hat einen Winter Zeit, den begehrtesten Junggesellen der Stadt an sich zu binden. Ihre Pläne, aufs College zu gehen, liegen auf Eis und sie muss sich dem strengen Regiment ihrer Tante beugen. Ist sie bereit, diesen Preis zu zahlen?
Siri Mitchell ist erfolgreiche Autorin und hat mittlerweile fast ein Dutzend Romane veröffentlicht. Bevor sie ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf machen konnte, studierte Mitchell BWL und arbeitete anschließend in der Verwaltung. Mit ihrem Mann ist sie viel in der Welt herumgekommen und hat schon in Paris und Tokio gelebt. Zurzeit ist Washington ihr Zuhause.
Produktdetails
- Verlag: SCM Hänssler
- Originaltitel: She walks in Beauty
- Artikelnr. des Verlages: 395274000
- Seitenzahl: 398
- Erscheinungstermin: 13. Februar 2012
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 135mm
- Gewicht: 446g
- ISBN-13: 9783775152747
- ISBN-10: 3775152741
- Artikelnr.: 34532951
Herstellerkennzeichnung
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Siri Mitchell hat mit „Der erste Ball der Clara Carter“ einen gesellschaftskritischen, historischen Frauenroman geschrieben, der zwar stellenweise zu fesseln vermag, aber letztlich doch einige Schwächen ausweist. Zwar beschreibt sie authentisch das Leben der Frauen in der damaligen …
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Siri Mitchell hat mit „Der erste Ball der Clara Carter“ einen gesellschaftskritischen, historischen Frauenroman geschrieben, der zwar stellenweise zu fesseln vermag, aber letztlich doch einige Schwächen ausweist. Zwar beschreibt sie authentisch das Leben der Frauen in der damaligen High Society und den Druck, unter dem sie standen, und die Hauptfigur der Clara Carter ist einem als Leser durchaus sympathisch. Doch sie ist fast die Einzige, auf die das zutrifft, die meisten anderen Charaktere sind eher das Gegenteil, einige sogar richtiggehend abstoßend dargestellt. Leider bleibt auch die Kritik an der damaligen Gesellschaft meiner Meinung nach nur oberflächlich – es bleibt bei einer Art Emanzipation auf der privaten Ebene, aber die angesprochenen Missstände, die auf öffentlicher Ebene angegangen werden müssten, fallen am Ende einfach unter den Tisch.
Darüber hinaus fand ich den deutschen Titel nicht besonders gut gewählt, da er den Leser auf eine falsche Fährte führt – es geht nicht um „den einen Ball“, sondern in dem Buch wird eine ganze Saison beschrieben. Das Ende wirkt dahingegen sehr knapp; hier hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Ähnliches gilt für den Bezug zum christlichen Glauben, der in diesem Buch nur sehr oberflächlich behandelt wird. Am Ende glaubt Clara zwar „irgendwie“, aber man fragt sich, woran genau und welchen Inhalt dieser Glaube hat.
Alles in allem hat mich „Der erste Ball der Clara Carter“ daher nicht überzeugen können, auch wenn dieser Roman nicht schlecht geschrieben ist und seine besseren Stellen an Jane Austen oder Julie Klassen erinnern. Schade.
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New York 1890. Die 17-jährige Clara Carter wird von ihrem Vater und ihrer Tante gedrängt, ein Jahr früher als geplant zu debütieren, denn Franklin de Vries, der begehrteste Junggeselle der Stadt, kommt pünktlich zu Saisonbeginn aus Europa zurück. Um die Familienehre …
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New York 1890. Die 17-jährige Clara Carter wird von ihrem Vater und ihrer Tante gedrängt, ein Jahr früher als geplant zu debütieren, denn Franklin de Vries, der begehrteste Junggeselle der Stadt, kommt pünktlich zu Saisonbeginn aus Europa zurück. Um die Familienehre wiederherzustellen, wird von Clara verlangt, alles daran zu setzen von Franklin den erwünschten Heiratsantrag zu erhalten. Anfangs fügt sich Clara den Plänen ihrer Familie, doch dann kommt alles ganz anders…
In „Der erste Ball der Clara Carter“ erhält man Einblicke in die New Yorker High Society des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Glanz und Glorie, Prunk und Schönheit – eine Welt, die prachtvoll und unbedingt erstrebenswert wirkt.
Im Verlauf der Handlung wird jedoch deutlich, dass diese Glitzerwelt nicht selten auf einem Gerüst aus Lug und Trug, aus Korruption, Ausbeutung und Täuschung steht. Siri Mitchell gibt ihrer Protagonistin das Buch „Wie die andere Hälfte lebt“ von Jacob Riis in die Hand und gewährt Clara und damit auch dem Leser einen Blick auf das andere New York. Auf die Armen, die Obdachlosen, die Migranten und die fürchterlichen Missstände, die hier herrschten. Riis’ Dokumentation veranlasst Clara, viele Fragen zu stellen und sie erkennt nach und nach das ganze Ausmaß an Lügen um sich herum. Die Illusion einer heilen Welt bröckelt.
Die Autorin lässt Clara eine bemerkenswerte Entwicklung durchmachen. Das wissbegierige und an vielen Dingen interessierte Mädchen legt für ihre Familie die eigenen Wünsche und Pläne beiseite und fügt sich dem strengen Prozedere, wie es von ihr erwartet wird. Sie lässt sich in ein viel zu enges Korsett pressen, erduldet alle Qualen und passt ihren Tagesablauf ganz den Erfordernissen für ein erfolgreiches Debüt an.
Ich habe nicht gewusst, nicht einmal geahnt, was für eine Tortur hinter so einem Debüt stand, aber Debütieren war richtig harte Arbeit. Die Mädchen wurden bis zur Perfektion gedrillt. Alles war auf das eine Ziel ausgerichtet: den begehrtesten Junggesellen der Stadt zu ergattern. Das äußerliche Erscheinungsbild war am wichtigsten, da spielte auch die Gesundheit der Mädchen keine Rolle, wie die Autorin in einem Nachwort erklärt. Zu enge Handschuhe, zu kleine Schuhe und auch ein extrem eng geschnürtes Korsett mussten ertragen werden. Schlimme Erkrankungen und Verstümmelungen waren die Folge.
Clara wird immer wieder eingetrichtert, dass Freundschaft, Liebe und Loyalität im Kreis der Reichen und Mächtigen keinen Platz haben, der Wert eines Menschen zeigt sich einzig und allein durch seine Stellung in der Gesellschaft. Geld und Ansehen lassen alles andere in den Hintergrund rücken.
Es ist ganz wunderbar zu beobachten, wie Clara all ihre Erfahrungen und Erlebnisse nutzt und sich Schritt für Schritt freistrampelt. Sie wird zu einer selbstbewussten jungen Frau, die in der Lage ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie gelangt im Verlauf der Geschichte zu der Erkenntnis, dass Gott sie genau so liebt, wie sie ist, auch ohne diesen ganzen Pomp, einfach nur sie selbst.
Sehr gelungen finde ich, dass die Autorin hier kein einseitiges Bild zeichnet. Es gab durchaus Mädchen, die dem ganzen Ablauf des Debütierens und den Aussichten auf ein Leben in einem goldenen Käfig positiv gegenüberstanden. Claras gleichaltrige Freundin Lizzie fühlt sich inmitten der feinen Gesellschaft wohl und gut aufgehoben, sie freut sich nicht nur auf ihr Debüt und die anstehenden Aufgaben, sondern auch auf das gesellschaftliche Leben mit all seinen Zwängen, das sie nach ihrem Debüt erwartet.
Am Ende des Buches steht für mich die Botschaft, dass jeder wie Clara und Lizzies mutig genug sein sollte, das eigene Leben selbst zu bestimmen, und nicht so zu sein, wie andere es erwarten.
„Der erste Ball der Clara Carter“ hat mich durchweg begeistert. Siri Mitchell hat mich mit ihren facettenreichen Schilderungen über das Leben im damaligen New York sehr beeindruckt.
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New York um 1890. Clara Carter wird als 17-jährige in die Gesellschaft eingeführt. Um ihre Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten soll Clara einen reichen Erben heiraten. Ihre Tante schnürt sie in ein enges Korsett, damit Claras Maße den Idealen entsprechen. Doch Clara ist …
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New York um 1890. Clara Carter wird als 17-jährige in die Gesellschaft eingeführt. Um ihre Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten soll Clara einen reichen Erben heiraten. Ihre Tante schnürt sie in ein enges Korsett, damit Claras Maße den Idealen entsprechen. Doch Clara ist nicht die Einzige, die auf den reichen Erben angesetzt wird. Dazu kommt, dass Claras Mutter an den Folgen des Korsetttragens gestorben ist. Ist ein reicher Mann dies alles wert ?
Der Roman lässt sich leicht lesen und hat mir als historischer Liebesroman gut gefallen. Mehr als je in einem anderen Buch wird deutlich, welche gesundheitlichen Folgen das Korsetttragen haben kann. Eine Schande, dass so viele Frauen darunter leiden mussten.
Die Autorin hat den Stoff gut recherchiert und schafft es , den Figuren Leben einzuhauchen.
Gefehlt hat mir der christliche Bezug, der war mir für einen christlichen Roman einfach zu wenig. Der Roman bietet beste Unterhaltung besonders für Freunde des historischen Liebesromans. Dazu kommt eine schöne Liebesgeschichte.
Insgesammt gute 4 Sterne von mir.
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„Ich bin keine Ware. Ich bin eine Person“.
… „die für eine großartige Ehe bestimmt ist. Du wirst bald ein Leben führen, von dem jedes Mädchen träumt. Ein wahrhaftiges Märchen.“
Die 17jährige Arzttochter Clara Carter, die ihre …
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„Ich bin keine Ware. Ich bin eine Person“.
… „die für eine großartige Ehe bestimmt ist. Du wirst bald ein Leben führen, von dem jedes Mädchen träumt. Ein wahrhaftiges Märchen.“
Die 17jährige Arzttochter Clara Carter, die ihre Mutter bereits in jungen Jahren verloren hatte, wird unvermittelt mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Einführung in die Gesellschaft bereits ein Jahr früher als geplant stattfinden soll. Für Clara, die sich nichts mehr wünscht, als ein selbstbestimmtes Leben zu führen und die im New York des Jahres 1891 sogar kühn von einem Studium träumt, scheinen all ihre Pläne und Träume für die Zukunft zunichte gemacht. Von Kindheit an zu striktem Gehorsam erzogen fügt sie sich jedoch in ihr Schicksal und verbringt ihre Tage mit mühsamen Tanzstunden und Benimm-Unterricht. Die Weisung ihres Vaters ist eindeutig: unter Anleitung ihrer unerbittlichen Tante soll Clara sich den reichen Erben Franklin de Vries angeln. Obgleich sich alles in Clara sträubt, macht sie gute Miene zum bösen Spiel und stürzt sich in die gesellschaftlichen Verpflichtungen, die ihr Debüt mit sich bringt. Sie kokettiert mit ihren Bewunderern und wird zum strahlenden Star der Saison. Clara unterdrückt sowohl ihr aufbegehrendes Wesen, als auch ihren Herzenswunsch, höhere Bildung zu erfahren. Durch einen Kutschenunfall landet sie in einem zwielichtigen Viertel, wo ihr zum ersten Mal die große Armut der notleidenden New Yorker Bevölkerung vor Augen geführt wird. Clara scheint ihrem Ziel bereits sehr nahe zu sein und die Erfüllung der ehrgeizigen Pläne ihrer Familie in Reichweite. Doch dann blickt sie tief hinter die Kulissen der feinen Gesellschaft… und muss schließlich eine Entscheidung treffen…
Ich war, was den Inhalt dieses Buches betrifft, ein wenig zwiespältig. Einerseits wurde der Person der Clara Carter viel Aufmerksamkeit in diesem Roman zuteil und man konnte als Leser ihre Wandlung vom leichten Schmetterling und „Darling der Gesellschaft“ zur reiferen, selbstbewusst agierenden jungen Frau hautnah miterleben. Claras Wissensdurst, ihr ungewöhnlich tiefer Ernst sowie ihre Gleichgültigkeit modischem Schnickschnack gegenüber machen sie als Protagonistin sehr sympathisch. Ich vermisste in diesem Buch jedoch Gegenspieler und Nebenfiguren, die ebenso detailliert und lebendig ausgearbeitet waren. Gleichzeitig muss ich auch unumwunden zugeben, dass ich kaum Verständnis für die Oberflächlichkeit in der Gestaltung des Alltags, als auch die strikte Etikette der viktorianischen Frauen aufbringen konnte – wie beispielsweise das endlose Hungern und tägliche Schnüren der Korsetts bis zur Bewusstlosigkeit, aber auch andere, zum Teil schmerzhafte Einschränkungen, die Mode und Zeitgeist mit sich brachten. Die ausführlichen Beschreibungen dieser „Foltermethoden“ und das Streben nach im Grunde vollkommen unwichtigen Dingen, denen die so genannte „bessere Gesellschaft“ jedoch große Bedeutung zusprach, bildeten einen drastischen Kontrast zu deren Gleichgültigkeit jenen Zustände gegenüber, in denen zwei Drittel der städtischen Bevölkerung elend und notleidend vegetieren musste. Siri Mitchell bringt hier das aufrüttelnde Buch „Wie die andere Hälfte lebt“ von Jacob Riis ins Spiel, welches die Protagonistin heimlich las, und das einen tiefen Sinneswandel in ihr auslöste.
„Der erste Ball der Clara Carter“ war für mich ein interessanter historischer Liebesroman, der mich gut unterhalten hat. Für eine maximale Anzahl an Bewertungssternen fehlte mir jedoch neben den bereits erwähnten wenig authentischen handelnden Personen auch „das gewisse Etwas“ – die Fähigkeit, mich tief zu berühren, zu fesseln.
Abschließend möchte ich das Coverfoto positiv erwähnen, das Clara Carter exakt so darstellte, wie ich sie mir aufgrund der Personenbeschreibungen im Buch vorgestellt hatte. Die stille, sanfte Anmut und die schlichte Eleganz verbreiteten zusammen mit dem versonnenen, aber auch nachdenklichen Lächeln der hübschen Protagonisten eine geheimnisvolle Atmosphäre.
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