Elisabeth Herrmann
Broschiertes Buch
Das Kindermädchen / Joachim Vernau Bd.1
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Joachim Vernau ist ganz oben in der Berliner Gesellschaft angekommen. Er steht kurz davor, in die wohlhabende und einflussreiche Familie der von Zernikows einzuheiraten, nicht ahnend, dass ihre Ehrbarkeit nicht viel mehr als Fassade ist. Als eine ukrainische Frau auftaucht und behauptet, die von Zernikows hätten im Zweiten Weltkrieg eine Zwangsarbeiterin beschäftigt, lässt das Familienoberhaupt sie kurzerhand hinaus werfen. Wenig später wird sie tot aus dem Landwehrkanal geborgen. Vernau beginnt unangenehme Fragen zu stellen und kommt nicht nur der Identität der Frau sondern auch dem lukrativen Geschäft mit enteigneter Kunst auf die Spur ...
Nominiert für den Glauser, den wichtigsten deutschen Krimipreis.
Nominiert für den Glauser, den wichtigsten deutschen Krimipreis.
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin arbeitete sie beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman 'Das Kindermädchen' ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Joachim Vernau sehr erfolgreich vom ZDF mit Jan Josef Liefers. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis, den Deutschen Krimipreis und den Glauser für den besten Jugendkrimi 2022. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin und im Spreewald.

© Maximilian Lautenschläger
Produktbeschreibung
- Joachim Vernau 1
- Verlag: Goldmann
- Artikelnr. des Verlages: 19169480
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: November 2007
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 130mm x 37mm
- Gewicht: 418g
- ISBN-13: 9783442464555
- ISBN-10: 3442464552
- Artikelnr.: 22818200
Herstellerkennzeichnung
Goldmann TB
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
"Das ist hohe Krimikunst." Deutschlandradio Kultur
Joachim Vernau hat alles, was man sich so wünschen kann: seine Karriere als Rechtsanwalt soll in der Partnerschaft einer angesehen Kanzlei gipfeln, die seinem Schwiegervater in spe gehört, jene Tochter ist erfolgreiche Berliner Senatorin und eine Märchenhochzeit würde all das …
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Joachim Vernau hat alles, was man sich so wünschen kann: seine Karriere als Rechtsanwalt soll in der Partnerschaft einer angesehen Kanzlei gipfeln, die seinem Schwiegervater in spe gehört, jene Tochter ist erfolgreiche Berliner Senatorin und eine Märchenhochzeit würde all das perfektionieren. Damit würde er auch noch in eine Familie der höheren Zehntausend einheiraten. Wenngleich auch nicht alle Familienangehörigen dieser wohlhabenen Familie das genauso sehen wie Vernau.
Wolken ziehen auf und verdunkeln die Traumkarrieren als eine Frau im Vorgarten der Villa steht und um die Unterschrift auf einem Formular bittet. Nächsten Tag wird sie als Wasserleiche aus dem Landwehrkanal gezogen.
Während alle das laute Lied des Unfalls singen, bleibt Vernau skeptisch. Und tritt eine Lawine los.
Darf man einen ironisch-sarkastischen Krimi schreiben, der sich mit dem Dritten Reich auseinandersetzt und doch in der Gegenwart spielt?
Oh ja, man darf.
Elisbeth Herrmann schreibt vollmundig, witzig, zielstrebig und taff. Sie bringt mehr Themen in einem Krimi unter, als ihm gut tut - denkt man. Doch sie verwebt Geschichte und Gegenwartsgedusel so hervorragend, daß man mehr will. Auf der Stelle.
Als Berliner findet man vielleicht besonderes Gefallen daran, kratzt sie auch an der devoten Ost-Einstellung und läßt hier und da das alte West-Berlin wehmütig durchschimmern.
Vom Rechtsanwalt Vernau sind zwei weitere Teile erschienen: "Die 7. Stunde" und "Die letzte Instanz".
(Gefreut hat mich auch das Cover: Die Siegessäule schmückt dieses als Foto aus einer völlig ungewohnten Perspektive.)
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Joachim Vernau, seines Zeichens ein aufstrebender Anwalt, hat es fast in die "oberen Zehntausend" geschafft. Seine Verlobte Sigrud Zernikows, Anwärterin auf den Bürgermeisterposten, ist die Tochter des bekannten Rechtsanwalts von Zernikow. Die Teilhaberschaft ist ihm schon fast …
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Joachim Vernau, seines Zeichens ein aufstrebender Anwalt, hat es fast in die "oberen Zehntausend" geschafft. Seine Verlobte Sigrud Zernikows, Anwärterin auf den Bürgermeisterposten, ist die Tochter des bekannten Rechtsanwalts von Zernikow. Die Teilhaberschaft ist ihm schon fast sicher.
Da steht eines Tages eine alte Ukrainerin vor der Tür und drückt ihm einen Zettel in die Hand. Sie benötigt eine Unterschrift als Bestätigung, dass die von Zernikows im Krieg Zwangsarbeiterinnen beschäftigt hatten. Ein paar Tage später wird sie tot aufgefunden.
Joachim Vernau lässt diese Begegnung keine Ruhe und er stellt Fragen und er stößt damit auf Dinge, die weit zurück liegen ...
Joachim Vernau ist ein Mann, der die Augen nicht verschließt. Auch wenn es in diesem Fall um seinen künftigen Schwiegervater und dessen Mutter geht, lässt er die Sache mit der Ukrainerin nicht auf sich beruhen.
Er kommt einem Geheimnis auf die Spur, das in die Zeit des 2. Weltkrieges führt.
Die von Zernikows hatten seinerzeit Kindermädchen beschäftigt, die Paula gerufen wurden, da es ihnen zu viel Mühe bereitete, sich die jeweiligen Namen zu merken. Eines von ihnen war Natalja Tscherednitschenkowa, die Utz, den Sohn des Hauses betreute. Seine Mutter hatte keine Zeit für ihn und interessierte sich vorzugsweise mit anderen Dingen als für ihren Sohn.
Bei einem Bombenangriff ist sie die Einzige, die im Haus war und beschließt, trotz Verbot, gemeinsam mit Utz in den Keller zu gehen, wo sie verhüllte Bilder finden.
Nun, Jahre später, versucht eine Bekannte von Natalja, die Bestätigung durch die von Zernikows zu erhalten, dass diese seinerzeit bei ihnen beschäftigt war. Sie fliegt kurzerhand raus und wird Tage später tot aufgefunden.
Vernau recherchiert und schaut hinter die Fassade der Familie von Zernikows, deren Oberhaupt Freifrau von Zernikow, die Großmutter seiner Verlobten, ist. Auch heute noch hält sie die Fäden zusammen, die die Vergangenheit betrifft.
Vernau gerät in einen Strudel, in dem es nicht nur um Zwangsarbeit in Deutschland während des Krieges geht, sondern auch um Kunstdiebstähle, die während dieser Zeit getätigt wurden.
Mit diesem in der Gegenwart spielenden Krimi hat die Autorin Elisabeth Herrmann auch einen kleinen Teil deutscher Geschichte mit aufgearbeitet. Sie führt den Leser zurück in die Zeit des 2. Weltkrieges. Eine Zeit, in der Deutschland nicht nur weltweit Angst und Schrecken verbreitete, sondern auch im eigenen Land.
Frauen und auch Männer aus den eroberten Gebieten wurden verschleppt, um in Deutschland zwangsarbeiten zu müssen. Frauen bzw. Mädchen wurden gern als Kindermädchen vermittelt.
Es wurden jedoch nicht nur Personen verschleppt, sondern auch Kunstgegenstände, die nach Deutschland gebracht wurden und zeitweise versteckt.
Der Krimi beginnt mit der Bombardierung in Berlin und dem Auffinden der Gemälde, schwenkt dann jedoch in die Gegenwart über.
Es beginnt spannend und der Spannungsbogen kann sich kontinuierlich halten. Gegen Ende jedoch ist man gar nicht mehr in der Lage, das Buch aus der Hand zu legen. Als Leser will man sofort wissen, wie es ausgeht, man kann nicht aufhören zu lesen.
Das Buch ist aus der Sicht von Joachim Vernau in der Ich-Form geschrieben.
Vernau ist ein sympathischer Protagonist, bei dem ich das Gefühl habe, dass sich bei ihm noch einiges tun wird. Ich bleibe am Ball, bin gespannt und freue mich auf ein wiederlesen.
Ein Buch, das ich gern weiterempfehle.
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