Christian Guay-Poliquin
Gebundenes Buch
Das Gewicht von Schnee
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In der weißen Hölle des WintersNach einem schweren Autounfall ist ein junger Mann gezwungen, auszuharren: in einem Dorf, das durch einen landesweiten Stromausfall und unaufhörlich fallenden Schnee immer mehr von der Außenwelt abgeschnitten wird, und bei einem älteren, hier ebenfalls nur gestrandeten Mann. Der nimmt ihn bloß auf, weil die Dorfgemeinschaft ihm im Gegenzug die Versorgung mit Lebensmitteln verspricht sowie einen Platz im einzigen Bus, der im Frühjahr Richtung Stadt aufbrechen wird.Während das Dorf immer tiefer im Schnee versinkt, schwanken die beiden vom Zufall zusammengez...
In der weißen Hölle des Winters
Nach einem schweren Autounfall ist ein junger Mann gezwungen, auszuharren: in einem Dorf, das durch einen landesweiten Stromausfall und unaufhörlich fallenden Schnee immer mehr von der Außenwelt abgeschnitten wird, und bei einem älteren, hier ebenfalls nur gestrandeten Mann. Der nimmt ihn bloß auf, weil die Dorfgemeinschaft ihm im Gegenzug die Versorgung mit Lebensmitteln verspricht sowie einen Platz im einzigen Bus, der im Frühjahr Richtung Stadt aufbrechen wird.
Während das Dorf immer tiefer im Schnee versinkt, schwanken die beiden vom Zufall zusammengezwungenen Männer zwischen Mitleid und Misstrauen, Hilfsbereitschaft und Hass. Werden sie durchhalten bis es taut?
Sprachlich präzise und lyrisch zugleich erzählt Christian Guay-Poliquin einen ungewöhnlichen Pageturner, dessen dramatische Intensität seinesgleichen sucht und der vielfach preisgekrönt wurde.
Nach einem schweren Autounfall ist ein junger Mann gezwungen, auszuharren: in einem Dorf, das durch einen landesweiten Stromausfall und unaufhörlich fallenden Schnee immer mehr von der Außenwelt abgeschnitten wird, und bei einem älteren, hier ebenfalls nur gestrandeten Mann. Der nimmt ihn bloß auf, weil die Dorfgemeinschaft ihm im Gegenzug die Versorgung mit Lebensmitteln verspricht sowie einen Platz im einzigen Bus, der im Frühjahr Richtung Stadt aufbrechen wird.
Während das Dorf immer tiefer im Schnee versinkt, schwanken die beiden vom Zufall zusammengezwungenen Männer zwischen Mitleid und Misstrauen, Hilfsbereitschaft und Hass. Werden sie durchhalten bis es taut?
Sprachlich präzise und lyrisch zugleich erzählt Christian Guay-Poliquin einen ungewöhnlichen Pageturner, dessen dramatische Intensität seinesgleichen sucht und der vielfach preisgekrönt wurde.
Christian Guay-Poliquin, geboren 1982 in Saint-Armand/Québec, studierte Literaturwissenschaften in Montréal und Reims/Frankreich. Zurzeit arbeitet er an seiner Doktorarbeit sowie an seinem nächsten Roman. Für Das Gewicht von Schnee wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Governor General's Award for Fiction, dem Prix France-Québec, dem Prix Ringuet de l'Académie des Lettres du Québec und in Frankreich u.a. mit dem Prix Libr'à Nous. Christian Guay-Poliquin lebt mit seiner Familie am Lake Champlain, direkt an der Québecschen Grenze zu den USA.
Produktdetails
- Verlag: Hoffmann und Campe
- Artikelnr. des Verlages: 0000932
- Seitenzahl: 287
- Erscheinungstermin: 7. Oktober 2020
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 131mm x 27mm
- Gewicht: 418g
- ISBN-13: 9783455009323
- ISBN-10: 3455009328
- Artikelnr.: 59191621
Herstellerkennzeichnung
Hoffmann und Campe Verlag
Harvestehuder Weg 42
20149 Hamburg
vertrieb@hoca.de
»[...] eine wirklich grandiose Lockdown- und Quarantäne-Lektüre [...].« Gesa Ufer RBB radio eins 20210221
„Das Gewicht von Schnee“ von Christian Guay-Poliquin ist für mich ein ganz besonderes Buch. Die düster-dystopische Stimmung und das Setting des Romans im tiefsten Winter in der kanadischen Einöde mit enormen Schneemassen, waren ein enormer Kontrast zum strahlenden …
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„Das Gewicht von Schnee“ von Christian Guay-Poliquin ist für mich ein ganz besonderes Buch. Die düster-dystopische Stimmung und das Setting des Romans im tiefsten Winter in der kanadischen Einöde mit enormen Schneemassen, waren ein enormer Kontrast zum strahlenden Sommerwetter, in dem ich ihn gelesen habe.
Aber von vorn: Ein junger Mann kommt bei einem Autounfall fast ums Leben. Da dieser Unfall in der Nähe seines Heimatdorfes passiert, kennt man ihn und versucht, ihm zu helfen. Allerdings werden alle durch den strengen Winter mit viel Schneefall und einen schon lange vor dem Winter eingetretenen Stromausfall auf eine harte Probe gestellt. Lebensmittel, Medikamente, Benzin – alles ist knapp und droht auszugehen. Nach der Versorgung durch die Tierärztin, beschließen die Dorfbewohner, die Pflege des Verletzten könnte ein anderer „Gestrandeter“ übernehmen, ein Fremder namens Matthias. Die beiden bekommen Lebensmittel aus dem Dorf, ab und zu kommen Menschen vorbei, aber im Großen und Ganzen sind sie sich selbst überlassen. Probleme, die das Eingesperrtsein auf kleinstem Raum mit sich bringt, sind vorprogrammiert. „Lagerkoller“ macht sich breit. Und das nicht nur in der Enge der kleinen Hütte, auch im Dorf schlägt die Stimmung nach und nach um.
Die Geschichte ist eher ruhig aber sehr tiefgründig, erzählt vom namenlosen Verletzten aus der Ich-Perspektive. Das Buch war für mich voller auf den Punkt genau passend gewählter Bilder, die weit über die Parallelen zur (öfter zitierten) griechischen Mythologie hinausgingen. Eigentlich ist eine Schneeflocke ja etwas, das fast nichts wiegt, flauschig ist, schön und romantisch. Aber die Masse an Schnee, über die der Autor schreibt, ist im wahrsten Sinne des Wortes erdrückend. Analog zum zunehmenden Druck der Schneemassen auf die Dächer, steigt der Druck auf den Gemütern der Leute. Die Stimmung unter den Menschen ist psychologisch hochinteressant und sicher sehr realistisch. Sie schlägt nach und nach von Gemeinschaftssinn und Nächstenliebe in Egoismus, Neid und sogar Hass um. Mehr und mehr wird sich jeder selbst der Nächste. Passend zum lateinischen Satz „Homo homini lupus est“ berichtet der Erzähler: „Es gibt nur noch wenige kleine Gruppen, die auf der Suche nach Benzin und Nahrung umherziehen. Rudel magerer, misstrauischer Kojoten.“.
Die Sprache ist ebenso reduziert wie alles andere im Buch, sie scheint so monochrom wie die dunkle Landschaft, die unter dem weißen Schnee eingesperrt ist. Es gibt keine Anführungszeichen bei direkter Rede, in den Sätzen ist kein Wort zu viel. Insgesamt steht in diesem Buch mindestens so viel zwischen den Zeilen wie darin. Auch kommen im Buch nur wenige Charaktere vor, diese sind aber hervorragend und bildhaft gezeichnet. Allerdings sind die Personen außer dem Erzähler und Matthias mehr Mittel zum Zweck, sie tragen nur als Lebensmittel-Lieferanten, und Verbindung zum Rest der Welt zur Geschichte bei. So können die beiden den Zerfall der Gesellschaft am Rande miterleben, während ihre Zwangsgemeinschaft enger zusammenwächst.
Gegliedert ist der Roman nicht in fortlaufend nummerierte Kapitel. Die Überschrift ist eine Zentimeter-Zahl, die aktuelle Höhe des Schnees, beginnend bei 38 und nach und nach ansteigend bis weit über 200, womit schon die Überschrift eine gewissen Spannung und Unbehagen erzeugt. Die Mischung aus Resignation („Egal wie sinnvoll eine einzelne Geste zu sein scheint, die Summe unserer Handlungen, das große Ganze, ist vollkommen sinnlos.“) und einer gewissen Aufbruchsstimmung, weil es anderswo besser sein könnte, prägt das Buch voller brisanter Gegensätze und mit vielen Emotionen.
Erinnerungen an Stromausfälle hat sicher jeder, die Isolation, die viele durch Corona erlebt haben, ist auch stets präsent. Bislang kam der Strom hier immer wieder, aber was, wenn nicht? Für mich ein wirkliches literarisches Highlight und ein echter Lese-Genuss, der ein unbehagliches Gefühl unterschwelliger Angst hinterlässt. Fünf Sterne.
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Sie finden ihn schwerverletzt unter seinem Auto liegend, die Beine eingeklemmt. Obwohl die Situation schwierig ist, will man dem Besucher helfen. Die Veterinärin kümmert sich um die Wunden und der alte Matthias, dem etwas abseits des Dorfes eine Hütte zugewiesen wurde, soll sich um …
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Sie finden ihn schwerverletzt unter seinem Auto liegend, die Beine eingeklemmt. Obwohl die Situation schwierig ist, will man dem Besucher helfen. Die Veterinärin kümmert sich um die Wunden und der alte Matthias, dem etwas abseits des Dorfes eine Hütte zugewiesen wurde, soll sich um seine Pflege kümmern. Schon länger haben sie keinen Strom mehr, der Winter naht und der Schnee steigt täglich höher. Es herrscht Endzeitstimmung, abgeschieden von der Außenwelt, mit langsam zur Neige gehenden Lebensmittelvorräten, sieht sich die kleine Gemeinschaft den Naturgewalten ausgeliefert. Die beiden ungleichen Männer ertragen derweil ihr Schicksal tapfer. Beide wortkarg beäugen sie sich zunächst stumm, bis sie langsam Vertrauen fassen auf den wenigen Quadratmetern, die sie miteinander teilen.
Christian Guay-Poliquin schildert zwar ein gänzlich anders geartetes Szenario in der kanadischen Provinz, es könnte aber kaum besser in die Welt passen, die man im Jahr 2020 erlebt. Zwar sind die Menschen nicht von der Außenwelt abgeschnitten und haben auch Strom und zahlreiche Kommunikationsmittel, aber das gemeinsam ans Haus gefesselt sein, die Schwierigkeit, einander aushalten zu müssen und nicht zu wissen, wann und ob sich die Situation entspannen wird, teilt die Fiktion mit der Realität. Mit dem steigenden Gewicht des Schnees, der anfangs nur kniehoch liegt, dann aber dramatische und bedrohliche Dimensionen annimmt, steigt auch der Druck auf die Menschen, die einerseits in der Krise voneinander abhängig sind, gleichzeitig aber auch feindseliger und egoistischer werden.
Dem Autor gelingt es mit einer einerseits sehr klaren und präzisen, andererseits aber auch hochpoetischen Sprache die Emotionen, die selten offenkundig gezeigt werden, einzufangen. Die Gleichförmigkeit der Tage, die Langsamkeit der Zeit, Langeweile durch das Eingesperrt sein und im Falle des Erzählers zudem der Immobilität werden immer wieder deutlich spürbar. Einzig das Feuer im Kamin versprüht bisweilen eine gewisse Wärme, ansonsten herrschen Kälte und unbarmherzige Natur. Aber auch die Menschen offenbaren ihre grausamen Seiten.
Die Kapitel – zunächst irritierend, da der Roman mit „Neununddreissig“ beginnt, was sich aber rasch erklärt – werden von der Ikarus-Sage eingerahmt, die in sieben Teilen untergliedert ist. Es beginnt im Labyrinth und der Leser ist gewarnt, dass zu viel Übermut das Leben kosten kann.
Eine sehr dichte Erzählung, deren reduzierte Handlung und Schauplatz beinahe zu erdrücken drohen, der jedoch zugleich wie eine Hommage an die Natur und den kanadischen Winter wirkt.
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Das Schicksal hat sie zusammengeführt, der Schnee hält sie fest. In einem eingeschneiten Dorf weitab draußen verunfallt ein junger Mann und wird dem Außenseiter des Dorfes zur Pflege übergeben. Dieser will eigentlich nur weg, zurück nach Hause. Widerwillig, aber …
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Das Schicksal hat sie zusammengeführt, der Schnee hält sie fest. In einem eingeschneiten Dorf weitab draußen verunfallt ein junger Mann und wird dem Außenseiter des Dorfes zur Pflege übergeben. Dieser will eigentlich nur weg, zurück nach Hause. Widerwillig, aber zuverlässig kümmert er sich um seinen Patienten, der zusehends an Kraft gewinnt. Doch als der Schnee nicht weichen will, stoßen die beiden Männer in ihrer unfreiwilligen Gemeinschaft an ihre Grenzen.
Guay-Poliquins Roman nimmt den Leser schon mit den ersten Seiten in seinen eiskalten Griff und lässt ihn erst los, wenn das Schicksal der beiden Protagonisten zu einem Ende gekommen ist. Die ganze Handlung ist geprägt von einer tristen Endzeitstimmung, einer bitteren Kälte und einer großen Einsamkeit; denn obwohl die zwei Männer sich selbst zu Gesellschaft haben, ist doch jeder von ihnen sehr allein. Der Autor kann die Gefühle ungefiltert an den Leser weitergeben. Auch die Beschreibung der Umgebung ist sehr bildhaft; Schnee, Eis und die unbarmherzige Winterlandschaft werden greifbar, fast poetisch der Stil. Die Handlung selbst ist reduziert, nur wenige Figuren treten auf, der Zerfall der weltweiten Gesellschaft wird nur am Rande erwähnt; gerade weil er für die beiden in ihrer Hütte kaum Bedeutung hat. Man verfolgt das Schicksal der beiden fasziniert und atemlos. Ich fand den Roman sehr gelungen, auch wenn ich manche Entwicklung nicht ganz stimmig fand. Ein toller Roman für kalte Winternächte.
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eBook, ePUB
Das Gewicht von Schnee des Autors Christian Guay-Poliquin hat meiner Meinung nach zu Recht unzählige Literatur Preise bekommen.
Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach einem Autounfall in den kanadischen Wäldern schwerverletzt, mit völlig zerschmetterten Beinen …
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Das Gewicht von Schnee des Autors Christian Guay-Poliquin hat meiner Meinung nach zu Recht unzählige Literatur Preise bekommen.
Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach einem Autounfall in den kanadischen Wäldern schwerverletzt, mit völlig zerschmetterten Beinen unter dem Auto gefunden wird. Die Dorfbewohner können ihn zwar retten, doch ist er auf lange Zeit auf Hilfe angewiesen. Hilfe, die ihm die Dorfbewohner aufgrund eines kompletten Stromausfalls nicht geben können und wollen. DIe einzig medizinische Kraft ist die Tieärztin des Dorfes. Nch notdürftiger Behandlung schaffen sie ihn zu einem anderen gestrandeten in der kanadischen Wildnis, ein alter Mann, der nur eins möchte: Zurück in die Stadt zu seiner dementen Frau.
Durch den Stromausfall ist dies nicht ohne Hilfe der Dorfbewohner möglich, also muss er sich um den jungen Mann kümmern um mit Nahrung versorgt zu sein im Winter und im Frühjahr mit Hilfe der Dörfler wieder nach Hause zu gelangen.
Dieses schon fast dystopisch anmutenden Werk hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen, die einzelnen Kapitel sind von der Daedalus und Ikarus Sage umrahmt, die hervorragend gewählt ist um den Inhalt der Geschichte zu unterstützen. Durch die Ich-Erzähler Perspektive befinde ich mich mit in dem engen Raum, in dem die Protagonisten agieren können. Ihr Lebensraum ist im kanadischen, strengen Winter sehr begrenzt, ein paar Quadratmeter für zwei starke Persönlichkeiten, jede mit ihrer eigenen Geschichte,
Der Autor versteht es in der für mich malerische Kulisse Kanadas aufzuzeigen, was mit Menschen geschieht, die von Jetzt auf Gleich auf sich selber zurückgeworfen werden. Vielleicht hat mich dieses Buch so sehr berührt, da auch wir in der Corona Zeit ein Stück weit auf uns selbst zurückgeworfen wurden....
Dieses Buch ist sowohl sprachlich , als auch inhaltlich für mich ein Meisterwerk und gehört zu meinen persönlichen Jahreshighlights.
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