Emilia Roig
Gebundenes Buch
Das Ende der Ehe
Für eine Revolution der Liebe Feministische Impulse für die Abschaffung einer patriarchalen Institution
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Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Emilia Roig daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Sie hinterfragt die Übermacht der Paare und untersucht, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. Denn nur dann können wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe mitei...
Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Emilia Roig daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Sie hinterfragt die Übermacht der Paare und untersucht, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. Denn nur dann können wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe miteinander neu denken und leben.
Emilia Zenzile Roig ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Gründerin des Center for Intersectional Justice (CIJ) in Berlin. Sie unterrichtet an verschiedenen Universitäten und hält Keynotes und Vorträge zu Intersektionalität, Feminismus, Rassismus, Diskriminierung und hat den Bestseller Why we matter. Das Ende der Unterdrückung geschrieben. Emilia ist Ashoka Fellow und wurde 2022 zur 'Most Influential Woman of the Year' des Impact of Diversity Award gewählt.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein HC
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 30. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 137mm x 35mm
- Gewicht: 474g
- ISBN-13: 9783550202285
- ISBN-10: 3550202288
- Artikelnr.: 66214969
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Verlag GmbH
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Sonja Asal scheint zwiegespalten angesichts von Emilia Roigs Forderung nach einer Abschaffung der Institution Ehe. Roig hält die Ehe für das Emanzipationshindernis schlechthin, das Frauen in die Mehrfachbelastung und in sexuelle Gewaltverhältnisse treibt, laut Roig alles im Interesse von Staat und Kapitalismus. Asal stellt trotz aller Genauigkeit und Sachlichkeit der Beobachtungen im Buch fest, dass die Autorin mit solchen Gedanken auch Klischees bedient und mitunter ihre eigenen Forderungen unterläuft, so wenn sie einräumt, an der Ehe sei nicht alles schlecht. Dass am Ende des Buches die bekannten Forderungen nach der Abschaffung des Ehegattensplittings und einem Ausbau der Kinderbetreuung stehen, findet Asal etwas lahm.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"In ihrem neuen Buch geht Roig auf die ungleichen Machtverhältnisse innerhalb der bürgerlichen Kernfamilie ein. (...) Ihr Ton ist fragend und ruhig, das Buch theoretisch ambitioniert." Sarah Pines DIE ZEIT Literatur 20230316
Das größte Hindernis der Emanzipation
Gegen das Regime der Heterosexualität: Emilia Roig macht in der Ehe den eigentlichen Kampfplatz der Geschlechter aus.
Vor wenigen Wochen erst beging man in Paris mit Empfängen und öffentlichen Festivitäten das zehnjährige Jubiläum der gleichgeschlechtlichen Ehe. Frankreich war das neunte Land in Europa, das die Ehe für alle einführte, nach den Niederlanden, wo Homosexuelle schon 2001 heiraten konnten, und noch einige Jahre vor Deutschland, wo dies erst seit 2017 möglich ist. Was nun nach langen politischen Kämpfen als gesellschaftliche Errungenschaft gefeiert wurde, betrachtet die Politikwissenschaftlerin und Gender-Aktivistin Emilia Roig allerdings mit gemischten Gefühlen. Sie
Gegen das Regime der Heterosexualität: Emilia Roig macht in der Ehe den eigentlichen Kampfplatz der Geschlechter aus.
Vor wenigen Wochen erst beging man in Paris mit Empfängen und öffentlichen Festivitäten das zehnjährige Jubiläum der gleichgeschlechtlichen Ehe. Frankreich war das neunte Land in Europa, das die Ehe für alle einführte, nach den Niederlanden, wo Homosexuelle schon 2001 heiraten konnten, und noch einige Jahre vor Deutschland, wo dies erst seit 2017 möglich ist. Was nun nach langen politischen Kämpfen als gesellschaftliche Errungenschaft gefeiert wurde, betrachtet die Politikwissenschaftlerin und Gender-Aktivistin Emilia Roig allerdings mit gemischten Gefühlen. Sie
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fordert in ihrem neuen Buch die Abschaffung der Ehe - und zwar für alle.
Will man ihr Argument auf einen Nenner bringen, so hält sie die Ehe und die mit ihr transportierten Normen für das größte Emanzipationshindernis, und dies nicht nur für Frauen, sondern für alle Geschlechter. Denn je größer die Fortschritte der Gleichberechtigung auf politischer Ebene zu sein scheinen, desto unsichtbarer werden nach wie vor herrschende Formen der Unterdrückung, desto mehr verstecken sich hierarchische Verhältnisse in den privaten, ja den intimsten Beziehungen. Will man die patriarchale Gesellschaft aus den Angeln heben, dann ist für Roig die Ehe der Ort, an dem es den Hebel anzusetzen gilt.
An Belegen dafür, dass die Ehe trotz aller politischen Bemühungen nach wie vor kein Hort der Gleichberechtigung ist, herrscht bekanntermaßen kein Mangel. Die ökonomische und soziale Bilanz fällt insgesamt für die Frauen alles andere als positiv aus. Frauen übernehmen den Großteil der sogenannten Care-Arbeit, nach wie vor stehen vor allem sie unter der Mehrfachbelastung von Beruf, Haushalt und Kinderbetreuung. Wenn Kinder da sind, sind es immer noch mehrheitlich die Frauen, die mit der Erwerbsarbeit aussetzen und sie später oft nur in Teilzeit weiterführen. In der Folge können sie weniger Vermögen aufbauen und bekommen später niedrigere Renten. Ganz zu schweigen schließlich von der häuslichen, auch sexuellen Gewalt, der wiederum in den meisten Fällen Frauen zum Opfer fallen.
Die Benachteiligung der Frauen hat nach Roig machtvolle Unterstützung. Das ist auf der einen Seite der Staat, der nicht nur viel zu wenig gegen die systematische Ausbeutung von Frauen unternimmt, sondern sie auf vielfache Weise, etwa durch steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting, sogar noch fördert. Mehr noch: Das patriarchale kapitalistische System beruht nach Roigs Diagnose im Kern auf der Ehe. Denn sie ist eines seiner stärksten Machtinstrumente, erlaubt dem Staat "die Kontrolle über die Fortpflanzung der Bevölkerung". Und auf der anderen Seite sind es fest verankerte Wahrnehmungsmuster und Überzeugungen, die unsere Handlungen steuern und die es ebenfalls zu verändern gelte - wobei Roig dann doch oft beim Klischee landet: "Das ultimative Ziel im Leben vieler heterosexueller Frauen ist es, ihren Prinzen zu finden." Wirklich?
Allein mit der Abschaffung der Ehe als Rechtsform, darüber ist sich Roig im Klaren, würde sich an den fest zementierten Hierarchien und der Benachteiligung der Frauen wenig ändern. Ihre Forderung geht daher darüber hinaus: Es ist die binäre Geschlechterordnung, die aufgelöst werden muss, um "politische Regime der Heterosexualität, auf dem die Ehe und unsere gesamte Gesellschaft beruhen", zum Verschwinden zu bringen. Hier setzt der utopische Aspekt ihres Buches an, den sie auch als solchen benennt. Roigs Forderung nach Gerechtigkeit zielt nicht auf Quoten und nicht auf Repräsentation. Aber sie hat, getreu der Devise, dass das Private politisch sei, den Bereich des Privaten als den eigentlichen Kampfplatz der Geschlechter ausgemacht. Genau das ist gemeint, wenn sie neben dem Gender pay gap, tax gap und pension gap auch den orgasm gap als Resultat der in heterosexuellen Beziehungen mehrheitlich gepflegten Sexualpraktiken anführt - auch dies empirisch unterlegt. Von hier aus, sozusagen vom intimsten Inneren, schreitet die Argumentation dann wieder ins Politische zurück: Von der Fixierung auf die Penetration befreit, würden Geschlechterrollen fluider und damit immer schon hierarchische Beziehungen aufgelöst und schließlich andere Formen der Gemeinschaft jenseits der Zweierbeziehung möglich.
Roig schöpft für ihre Darstellung aus präzisen Beobachtungen und eigenen Erfahrungen. Dazu gehört ihre eigene, vier Jahre dauernde Ehe, die, wie statistisch etwa jede dritte Ehe in Deutschland, geschieden wurde. Bei aller Radikalität der Forderung nach einem "Ende der Ehe" bleibt Roig im Duktus sachlich und oft sogar konziliant. Genau dieses Bemühen darum, auch möglicherweise sogar glücklich verheiratete Leserinnen nicht zu verschrecken, gehört aber zu den Problemen des Buchs. Symptomatisch dafür ist ein Satz wie "Es ist nicht alles schlecht an der Ehe." Wer heiraten wolle, solle dies auch weiterhin tun. Angesichts der Szenen, die Roig schildert, klingt das allerdings nicht nach einer guten Idee. Roig berichtet von Situationen aus ihrem Bekanntenkreis, die man nicht anders als bedrückend nennen kann. Gibt es tatsächlich Männer, die ihrer Frau jeden Morgen zehn Euro als Taschengeld auf den Nachttisch legen? Und, müsste man nachsetzen, Frauen, die sich das gefallen lassen?
Roig selbst schildert das Ausbrechen aus dem permanenten Machtkampf mit ihrem Mann und ihre Hinwendung zum Queersein denn auch als Geschichte einer Befreiung. Und irgendwie verheddert sie sich gegen Ende des Buches dann zwischen der radikalen Utopie und dem Ruf nach dem Eingreifen des Staates. Ihre Forderung nicht nach Reform, sondern nach einer "radikalen Transformation" der Gesellschaft mündet wenig spektakulär in die nach der Abschaffung des Ehegattensplittings, der Einführung einer feministischen Steuer, dem Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und danach, dass der Staat "mehr finanzielle Verantwortung für die Pflege von Kindern, älteren und anderen pflegebedürftigen Menschen übernehmen" solle. Schließlich sollten die Menschen mehr in Gemeinschaften zusammenleben, "die nicht auf biologischen Bindungen basieren".
Die interessante Frage wird sein, ob nicht die aktuelle ökonomische und ökologische Situation auf ganz eigene Weise Entwicklungen vorantreiben wird, wie Roig sie anmahnt. Sichtbar wird dies gegenwärtig in Überlegungen, dem Fachkräftemangel durch eine Erhöhung der Erwerbsquote von Frauen zu begegnen. Und angesichts fehlenden Wohnraums, der notwendigen Verhinderung weiterer Flächenversiegelung und einer alternden Gesellschaft werden wohl auch neue Wohn- und damit Lebensformen jenseits des Einfamilienhäuschens im Grünen erdacht werden müssen. SONJA ASAL
Emilia Roig: "Das Ende der Ehe". Für eine Revolution der Liebe.
Ullstein Verlag, Berlin 2023. 384 S., geb., 22,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Will man ihr Argument auf einen Nenner bringen, so hält sie die Ehe und die mit ihr transportierten Normen für das größte Emanzipationshindernis, und dies nicht nur für Frauen, sondern für alle Geschlechter. Denn je größer die Fortschritte der Gleichberechtigung auf politischer Ebene zu sein scheinen, desto unsichtbarer werden nach wie vor herrschende Formen der Unterdrückung, desto mehr verstecken sich hierarchische Verhältnisse in den privaten, ja den intimsten Beziehungen. Will man die patriarchale Gesellschaft aus den Angeln heben, dann ist für Roig die Ehe der Ort, an dem es den Hebel anzusetzen gilt.
An Belegen dafür, dass die Ehe trotz aller politischen Bemühungen nach wie vor kein Hort der Gleichberechtigung ist, herrscht bekanntermaßen kein Mangel. Die ökonomische und soziale Bilanz fällt insgesamt für die Frauen alles andere als positiv aus. Frauen übernehmen den Großteil der sogenannten Care-Arbeit, nach wie vor stehen vor allem sie unter der Mehrfachbelastung von Beruf, Haushalt und Kinderbetreuung. Wenn Kinder da sind, sind es immer noch mehrheitlich die Frauen, die mit der Erwerbsarbeit aussetzen und sie später oft nur in Teilzeit weiterführen. In der Folge können sie weniger Vermögen aufbauen und bekommen später niedrigere Renten. Ganz zu schweigen schließlich von der häuslichen, auch sexuellen Gewalt, der wiederum in den meisten Fällen Frauen zum Opfer fallen.
Die Benachteiligung der Frauen hat nach Roig machtvolle Unterstützung. Das ist auf der einen Seite der Staat, der nicht nur viel zu wenig gegen die systematische Ausbeutung von Frauen unternimmt, sondern sie auf vielfache Weise, etwa durch steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting, sogar noch fördert. Mehr noch: Das patriarchale kapitalistische System beruht nach Roigs Diagnose im Kern auf der Ehe. Denn sie ist eines seiner stärksten Machtinstrumente, erlaubt dem Staat "die Kontrolle über die Fortpflanzung der Bevölkerung". Und auf der anderen Seite sind es fest verankerte Wahrnehmungsmuster und Überzeugungen, die unsere Handlungen steuern und die es ebenfalls zu verändern gelte - wobei Roig dann doch oft beim Klischee landet: "Das ultimative Ziel im Leben vieler heterosexueller Frauen ist es, ihren Prinzen zu finden." Wirklich?
Allein mit der Abschaffung der Ehe als Rechtsform, darüber ist sich Roig im Klaren, würde sich an den fest zementierten Hierarchien und der Benachteiligung der Frauen wenig ändern. Ihre Forderung geht daher darüber hinaus: Es ist die binäre Geschlechterordnung, die aufgelöst werden muss, um "politische Regime der Heterosexualität, auf dem die Ehe und unsere gesamte Gesellschaft beruhen", zum Verschwinden zu bringen. Hier setzt der utopische Aspekt ihres Buches an, den sie auch als solchen benennt. Roigs Forderung nach Gerechtigkeit zielt nicht auf Quoten und nicht auf Repräsentation. Aber sie hat, getreu der Devise, dass das Private politisch sei, den Bereich des Privaten als den eigentlichen Kampfplatz der Geschlechter ausgemacht. Genau das ist gemeint, wenn sie neben dem Gender pay gap, tax gap und pension gap auch den orgasm gap als Resultat der in heterosexuellen Beziehungen mehrheitlich gepflegten Sexualpraktiken anführt - auch dies empirisch unterlegt. Von hier aus, sozusagen vom intimsten Inneren, schreitet die Argumentation dann wieder ins Politische zurück: Von der Fixierung auf die Penetration befreit, würden Geschlechterrollen fluider und damit immer schon hierarchische Beziehungen aufgelöst und schließlich andere Formen der Gemeinschaft jenseits der Zweierbeziehung möglich.
Roig schöpft für ihre Darstellung aus präzisen Beobachtungen und eigenen Erfahrungen. Dazu gehört ihre eigene, vier Jahre dauernde Ehe, die, wie statistisch etwa jede dritte Ehe in Deutschland, geschieden wurde. Bei aller Radikalität der Forderung nach einem "Ende der Ehe" bleibt Roig im Duktus sachlich und oft sogar konziliant. Genau dieses Bemühen darum, auch möglicherweise sogar glücklich verheiratete Leserinnen nicht zu verschrecken, gehört aber zu den Problemen des Buchs. Symptomatisch dafür ist ein Satz wie "Es ist nicht alles schlecht an der Ehe." Wer heiraten wolle, solle dies auch weiterhin tun. Angesichts der Szenen, die Roig schildert, klingt das allerdings nicht nach einer guten Idee. Roig berichtet von Situationen aus ihrem Bekanntenkreis, die man nicht anders als bedrückend nennen kann. Gibt es tatsächlich Männer, die ihrer Frau jeden Morgen zehn Euro als Taschengeld auf den Nachttisch legen? Und, müsste man nachsetzen, Frauen, die sich das gefallen lassen?
Roig selbst schildert das Ausbrechen aus dem permanenten Machtkampf mit ihrem Mann und ihre Hinwendung zum Queersein denn auch als Geschichte einer Befreiung. Und irgendwie verheddert sie sich gegen Ende des Buches dann zwischen der radikalen Utopie und dem Ruf nach dem Eingreifen des Staates. Ihre Forderung nicht nach Reform, sondern nach einer "radikalen Transformation" der Gesellschaft mündet wenig spektakulär in die nach der Abschaffung des Ehegattensplittings, der Einführung einer feministischen Steuer, dem Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und danach, dass der Staat "mehr finanzielle Verantwortung für die Pflege von Kindern, älteren und anderen pflegebedürftigen Menschen übernehmen" solle. Schließlich sollten die Menschen mehr in Gemeinschaften zusammenleben, "die nicht auf biologischen Bindungen basieren".
Die interessante Frage wird sein, ob nicht die aktuelle ökonomische und ökologische Situation auf ganz eigene Weise Entwicklungen vorantreiben wird, wie Roig sie anmahnt. Sichtbar wird dies gegenwärtig in Überlegungen, dem Fachkräftemangel durch eine Erhöhung der Erwerbsquote von Frauen zu begegnen. Und angesichts fehlenden Wohnraums, der notwendigen Verhinderung weiterer Flächenversiegelung und einer alternden Gesellschaft werden wohl auch neue Wohn- und damit Lebensformen jenseits des Einfamilienhäuschens im Grünen erdacht werden müssen. SONJA ASAL
Emilia Roig: "Das Ende der Ehe". Für eine Revolution der Liebe.
Ullstein Verlag, Berlin 2023. 384 S., geb., 22,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Frauen arbeiten, Männer akkumulieren", meint Frau Roig.
Das Ende der Ehe muss für Frau Roig auch das Ende des Kapitalismus bedeuten. Unter dieser Radikalität geht es wohl nicht.
Ich empfehle:
1) einige aktuelle Videos mit Frau Roig
2) eine Auseinandersetzung mit …
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"Frauen arbeiten, Männer akkumulieren", meint Frau Roig.
Das Ende der Ehe muss für Frau Roig auch das Ende des Kapitalismus bedeuten. Unter dieser Radikalität geht es wohl nicht.
Ich empfehle:
1) einige aktuelle Videos mit Frau Roig
2) eine Auseinandersetzung mit der Vielfalt von Matriarchaten und vor allem
3) die Bücher von Esther Vilar
Es war alles schon da, nur ist es heute radikaler noch und medien-sensations-tauglicher bzw. polarisierender.
Die PoC-Marxistin und Emanzipationist*in gendert sich frei. Und ich fühle ermattende Langeweile.
Gespannt bin ich darauf, ob und wie das Buch in der Türkei und Saudi-Arabien aufgenommen wird.
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Gutes Buch, dass man(n) vor Augen führt, wie bevorteilt Männer in der Gesellschaft sind. Ich habe das Buch besonders als Denkanstoß geschätzt, was ich in meinen bisherigen Beziehungen vielleicht gut/schlecht gemacht habe und was ich künftig anders machen kann, um das …
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Gutes Buch, dass man(n) vor Augen führt, wie bevorteilt Männer in der Gesellschaft sind. Ich habe das Buch besonders als Denkanstoß geschätzt, was ich in meinen bisherigen Beziehungen vielleicht gut/schlecht gemacht habe und was ich künftig anders machen kann, um das Spielfeld gerechter für alle Beteiligten zu machen.
Dennoch, man muss dieses Buch mit Vorsicht genießen. Die Autorin kommt mir sehr voreingenommen vor und alles was männlich ist, ist generell schlecht. Zudem muss ich ihr eine verzerrte Wahrnehmung von Kapitalismus vor. Zudem vergisst sie an manchen Stellen, dass es Männer einfach nicht möglich ist, Kinder auszutragen.
Wenn ich es auf einen Satz herunter dampfen müsste, über was das Buch geht, wäre das: binäre Geschlechter und Ehe abschaffen, um Frauen zu ermöglichen, nicht mehr finanziell/gesellschaftlich/mütterlich unterdrückt zu werden.
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Das Ende der Ehe von von Emilia Roig...es geht um die Sicht der Ehe heute...ist es eine Unterdrückung der Frau oder längst überholt? Mit vielen verschiedenen Beispielen zeigt Momente der Ehe. Wie das Leben von Frauen, von Männern unterdrückt wird. Die Gesellschaft das aber …
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Das Ende der Ehe von von Emilia Roig...es geht um die Sicht der Ehe heute...ist es eine Unterdrückung der Frau oder längst überholt? Mit vielen verschiedenen Beispielen zeigt Momente der Ehe. Wie das Leben von Frauen, von Männern unterdrückt wird. Die Gesellschaft das aber nicht stört. Ich persönlich finde die Schilderungen teilweise einseitig da ich selbst glücklich verheiratet bin und nicht alles bestätigen kann. Ich denke das es da schon neue Ansichten in der heutigen Generation gibt und auch ein Wandel der Gesellschaft. Aber ganz unrecht hat sie mir einigen Schilderungen nicht. Es ist Mal ein guter Einblick in das Thema welches nicht immer alles rosarot beschreibt. Der Schreibstil ist klar und gut verständlich. Am besten in Abschnitten lesen damit man alle Infos gur verarbeiten kann. Ich fand es gut geschrieben. Die Autorin verfasst dazu ihre eigenen Erfahrungen was das Buch authentisch macht.
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Es muss ein Umdenken stattfinden
Nicht unbeachtet lassen möchte ich zunächst die Aufmachung des Buches. Selten habe ich sich so angenehm anfühlende Seiten zwischen den Fingern gehabt und so eine angenehme Schrift vor den Augen. Kleinigkeiten, die für mich viel ausgemacht …
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Es muss ein Umdenken stattfinden
Nicht unbeachtet lassen möchte ich zunächst die Aufmachung des Buches. Selten habe ich sich so angenehm anfühlende Seiten zwischen den Fingern gehabt und so eine angenehme Schrift vor den Augen. Kleinigkeiten, die für mich viel ausgemacht haben. Ich habe mich jedes Mal wieder darüber gefreut, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe. Die angenehme Haptik gilt übrigens ebenso für das Äußere und auch die Optik fällt ins Auge – hier wird schon deutlich: dieses Buch wird laut, will (und muss) sichtbar sein.
Jetzt aber zu den inneren Werten. Autorin Emilia Roig ist Politologin sowie Gründerin und Geschäftsführerin des „Center for Intersectional Justice (CIJ)“ mit Sitz in Berlin. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit hat ihren Ursprung schon in ihrer Kindheit, in der sie in einer algerisch-jüdischen-karibischen Familie in Frankreich aufwuchs.
Worum geht es? Emilia Roig hinterfragt in ihrem Buch patriarchale und als „normal“ angesehene Strukturen, insbesondere die alteingefahrene Institution Ehe. „Das haben wir eben immer schon so gemacht“ gibt es hier nicht. Alternative Beziehungsmodelle haben gerade in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, sind aber immer noch die Ausnahme. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich im klassischen Modell Ehe nicht wohlfühlen.
Behandelt werden eine Vielzahl an Themen, es geht unter anderem um Unterdrückung und klassische Rollenverteilung, die ungesehene Arbeit, die Frauen leisten, Geld und Sex in der Ehe das binäre Geschlecht, gleichgeschlechtliche Liebe und auch einen Ausblick in die Zukunft – Was kommt nach der Ehe? Dabei gibt die Autorin auch ganz persönliche Eindrücke und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. So erzählt sie davon, dass sie nach einer schönen Hochzeit (die später geschieden wurde) mit vielen Freunden und Familie in eine „Ehe-Depression“ gefallen ist. Damals war das Phänomen noch nicht geläufig und sie wusste lange Zeit nicht, was mit ihr los ist.
Ein sehr gut recherchiertes und klug geschriebenes Buch, aus dem ich einige Erkenntnisse und Informationen mitnehmen konnte und einige Anstöße und Impulse bekommen habe, zu hinterfragen und weiterzudenken. Auch wenn ich die Ehe nicht per se ablehne (darum geht es auch gar nicht), finde ich es großartig und wichtig, neue Impulse zu bekommen und alte Denkmuster aufzubrechen. In dem Zusammenhang sind die Kommentare, die ich zu dem Buch schon gelesen habe, kaum zu glauben. Dort wird gefordert (übrigens ausschließlich von Männern) „lasst uns doch in Ruhe“ und wenn ein Kind kommt, solle es doch nicht gleich weggeben werden, dann müsse der Mann eben arbeiten und die Frau zu Hause bleiben. Ich denke immer, es ist schon so viel passiert, aber der Blick aus meiner Bubble heraus bestätigt leider immer wieder: Es ist noch viel zu tun. Umso besser, dass es Bücher wie dieses gibt. Selbst wenn man mit etwas nicht 100% d´accord geht, wünsche ich mir doch eine Offenheit und Awareness für bestimmte Themen. Es lohnt sich. Deshalb von mir eine ganz klare Empfehlung!
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Die Ehe als Instrument
Emilia Roig beleuchtet in ihrem Buch "Das Ende der Ehe" die Institution Ehe in all ihren Facetten, insbesondere ihre patriarchatsstärkende Kraft als Instrument zur Stabilisierung bestehender gesellschaftlicher, wirtschaftlicher sowie politischer …
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Die Ehe als Instrument
Emilia Roig beleuchtet in ihrem Buch "Das Ende der Ehe" die Institution Ehe in all ihren Facetten, insbesondere ihre patriarchatsstärkende Kraft als Instrument zur Stabilisierung bestehender gesellschaftlicher, wirtschaftlicher sowie politischer Strukturen.
Ja, es ist ein feministisches Werk, aber kein verbissen kämpferisches Pamphlet, sondern eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Ehe.
Die Autorin beleuchtet alle Facetten der Institution Ehe, dabei spielen gesamtgesellschaftliche und geschichtliche Aspekte eine große Rolle, wodurch wir besser verstehen können, wo wir heute stehen und wo wir morgen hinwollen.
Roig schaut hinter die Dinge und stellt Beziehungen her zwischen Patriarchat, Kapitalismus, der Institution Ehe, Macht, Geld und Unterdrückung.
Sie bringt Wertschätzung nicht nur Männern gegenüber zum Ausdruck, sondern schließt homosexuell orientierte Menschen und nicht-binäre Geschlechter mit in ihre Überlegungen ein.
Alle Thesen sind sauber recherchiert und mit Quellenangaben belegt. Zudem lässt sie uns immer wieder teilhaben an ihren persönlichen Erfahrungen. Sie zeigt nicht nur Ungerechtigkeiten auf, sondern macht auch konstruktive Vorschläge für eine zukunftsfähige und gerechtere Gesellschaft.
Ich empfehle dieses Buch denjenigen, die sich mit dem Gedanken befassen, zu heiraten, aber auch Frauen unabhängig vom Thema Ehe, und Müttern sowie Vätern und allen, die sich für Geschichte interessieren und sich gerne mit gesellschaftlich-politischen Entwicklungen befassen.
Es ist kein Buch zum schnellen Durchlesen, denn jedes Kapitel ist es wert, sich tiefergehend mit dem jeweiligen Aspekt auseinander zu setzen.
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Emilia Roig thematisiert und kritisiert in Ihrem Buch "Das Ende der Ehe" in erster Linie die patriarchalische Macht der Ehe und belegt dies sehr fundiert mit Quellen sowohl feministischer als auch neutraler Ausprägung.
Sie klärt über das historisch gewachsene Bild bzw. den …
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Emilia Roig thematisiert und kritisiert in Ihrem Buch "Das Ende der Ehe" in erster Linie die patriarchalische Macht der Ehe und belegt dies sehr fundiert mit Quellen sowohl feministischer als auch neutraler Ausprägung.
Sie klärt über das historisch gewachsene Bild bzw. den historisch geprägten Wert der Frau in der Ehe
auf. Außerdem schlägt sie hier den Bogen auch zum "Heute" , wo das allgemein als "normal" betrachtete Konstrukt der heterosexuellen Ehe / Familie nach wie vor als gegeben vermittelt und betrachtet wird.
Sie fordert klar das Ende des Machtkonstrukts Ehe und wünscht stattdessen ein friedvolles wertschätzendes auf Liebe basierendes Miteinander ohne jedwede Diskriminierung auf allen Ebenen (sexuell, politisch, geschlechtlich uvm.)..
Mit ihrer klaren und ausführlich begründenden Art schafft sie es den Leser abzuholen und zum Nachdenken zu animieren, selbst brisante Themen werden fordernd aber friedvoll aufbereitet.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich am Anfang wirklich Mühe hatte, mich auf das Thema und das Buch einzulassen, da es nicht die Art Lektüre ist, die man mal schnell zwischendurch lesen kann. Ich dachte sogar daran abzubrechen, habe mich aber noch ein wenig durchgebissen bis ich in den Fluss kam und es nicht bereut habe weiterzulesen.
Fazit: keine leichte Kost, aber auf jeden Fall lesenswert!
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Leidenschaftliches Sachbuch
Emilia Roig hat „Das Ende der Ehe“ ausgerufen, zugunsten einer Revolution der Liebe. Roig untersucht die strukturelle Rolle des Patriarchats im vermeintlich privaten Glück, der Ehe aus Liebe. Sie geht dabei auf historische Hintergründe, die …
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Leidenschaftliches Sachbuch
Emilia Roig hat „Das Ende der Ehe“ ausgerufen, zugunsten einer Revolution der Liebe. Roig untersucht die strukturelle Rolle des Patriarchats im vermeintlich privaten Glück, der Ehe aus Liebe. Sie geht dabei auf historische Hintergründe, die Stellung und Rolle der Frau in der Ehe und den Machtverhältnissen zwischen Ehefrau und Ehemann ein. Nach einer ausführlichen Analyse der Ist-Situation versucht die Autorin Auswege zu skizzieren und nach alternativen Lösungen für ein Miteinander zu suchen. Das Sachbuch weist eine umfassende Quellenangabe auf und wurde offensichtlich gut recherchiert.
Roig schreibt mit viel Leidenschaft über ihre Themen und bringt ab und an auch persönliche Anekdoten unter, um ihren Punkt zu unterstreichen, so dass das Buch nie langweilig wird. Dennoch ging es mir an manchen Punkte einfach zu schnell: so wurden Begrifflichkeiten oder Meinungen häufig recht kurz eingeführt und erklärt, ggf. mit Bezug auf einen andere/n Autor/in etc., wobei die Analyse dieser Begrifflichkeit oder Meinung für mich zu kurz griff und mich daher nicht immer überzeugen konnte. Vielleicht ist das Buch an manchen Stellen eher als Anregung zu lesen, sich noch näher mit den Themen zu beschäftigen. Dennoch konnte ich, obschon ich mich nicht zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftige, wieder einiges dazulernen und für mich mitnehmen.
Ich betrachte das Buch als einen guten Einstieg und Rundumblick in die Thematik. Es ist viel hineingepackt, so dass es an manchen Stellen etwas viel werden kann, aber für interessierte Leser*innen steht jederzeit die Quellenangabe bereit.
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Provokantes Buch über die Ehe
Das Sachbuch „Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe“ von Emilia Roig ist ein Angriff auf die Ehe und das Patriarchat. In sechzehn Kapiteln werden verschiedene Aspekte angesprochen, die verdeutlichen sollen, dass es in einer Ehe …
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Provokantes Buch über die Ehe
Das Sachbuch „Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe“ von Emilia Roig ist ein Angriff auf die Ehe und das Patriarchat. In sechzehn Kapiteln werden verschiedene Aspekte angesprochen, die verdeutlichen sollen, dass es in einer Ehe keine Gleichberechtigung geben kann und dass die Ehe der Ursprung der Unterdrückung der Frauen ist.
Ein großer Teil des Buches spricht die finanziellen Nachteile der Frau in der Ehe an, die über die Jahr immer abhängiger wird. Diese Abhängigkeit wird durch Kinder verstärkt. Die Forderung nach gerechterer Aufteilung der Care-Arbeit ist naheliegend. Auch das Hinterfragen der Ehe als Ideal ist ein interessanter Aspekt, da die Gesellschaft alle anderen Lebensformen nur schwer akzeptiert. Ob die Ehe abgeschafft werden muss, oder es ausreicht, bessere Bedingungen für Frauen zu schaffen, damit sie beruflich Karriere machen können und zugleich Ehefrau sind, kann man diskutieren.
Emilia Roig idealisiert das zusammenleben in Gemeinschaften und im Queeren-Umfeld meiner Meinung viel zu stark. Einige Thesen, beispielsweise dass Männer weniger in ihrem Job arbeiten sollen, um unbezahlte Care Arbeit zu leisten, ist im Hinblick auf den Fachkräftemangel und die gestiegen Kosten eine linke Illusion.
So sehr ich als Frau für Gleichberechtigung bin, sind mir einige Punkte aus dem Buch befremdlich. Es klingt so, dass Frauen egal wie sie sich anstrengen, zu schwach sind, um sich durchzusetzen. Schließlich können Frau selbst entscheiden, ob sie heiraten und was sie aus ihrem Leben machen.
Fazit: Interessante Thesen, aber zu einseitig und links gerichtet.
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Emilia Roig zeigt anhand der Institution der Ehe viele zu Grunde liegende Dynamiken des Patriarchats auf: Welche kolonialen Kontinuität stecken im Patriarchat? Warum ist Liebe politisch? Und gibt es überhaupt so etwas wie Geschlecht?
In sehr verständlicher Sprache und mit …
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Emilia Roig zeigt anhand der Institution der Ehe viele zu Grunde liegende Dynamiken des Patriarchats auf: Welche kolonialen Kontinuität stecken im Patriarchat? Warum ist Liebe politisch? Und gibt es überhaupt so etwas wie Geschlecht?
In sehr verständlicher Sprache und mit großer Klugheit schreibt sie einerseits über Themen, die in der feministischen Literatur schon ausführlich besprochen worden sind und fast diese sehr verständlich zusammen. Sie demonstriert Geschlecht und Sexualität und wirbt für einen intersektionalen Feminismus. Darüber hinaus bringt sie für mich neue Gedanken zu den Themen Community und Ehe auf. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen und kann es nur wärmstens weiterempfehlen!
Ein tolles Buch für alle! Egal ob Menschen, die sich das erste Mal über Feminismus informieren oder feministische Profis - ich kann mir nicht vorstellen dass irgendwer dieses Buch liest ohne etwas neues zu lernen
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Utopien sind hoffnungsvolle Vorstellungen ... Ein Aufruf zur Veränderung
Man(n) darf den Titel "Das Ende der Ehe" nicht falsch verstehen. Emilia Roig fordert damit nicht, dass sich alle scheiden lassen. Es geht hier um etwas Grundlegenderes. Die Ehe ist eine wichtige Stütze …
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Utopien sind hoffnungsvolle Vorstellungen ... Ein Aufruf zur Veränderung
Man(n) darf den Titel "Das Ende der Ehe" nicht falsch verstehen. Emilia Roig fordert damit nicht, dass sich alle scheiden lassen. Es geht hier um etwas Grundlegenderes. Die Ehe ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus, da sie uns leider noch immer in starren Geschlechterrollen gefangen hält. Vor allem Frauen sind hier die Leidtragenden, finanziell und emotional. Womit weder die Autorin noch in bestreiten, dass es auch glückliche verheiratete heterosexuelle Paare gibt!
Emilia Roig fordert in ihrer Streitschrift das Ende einer patriarchalischen Institution. Sie hinterfragt die Übermacht der Ehe und geht der Frage nach, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Ihrer Meinung nach wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle Menschen. Weg von einer starren vor staatlich „verordneten“ Version von „normal“ hin zu neuen, offenen, gleichberechtigten Lebensformen. Damit wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe miteinander neu denken und leben können.
Ich kenne Emilia Roig schon von Beiträgen ln der Anthologie "Unlearn Patriarchy" und ihrem Buch "Why we matter", wo ich ihre Texte wirklich großartig fand. Bei ihrem Buch "Das Ende der Ehe“ war ich zugegebenermaße nicht mit all ihren Aussagen komplett einverstanden. Dennoch enthält das Buch wirklich einige wichtige Aussagen, denn es braucht dringend eine Veränderung!
"Der "Staat" ist weiß, männlich, aus der Mittelschicht und verheiratet. Die Interessen des Staates sind die Interessen von weißen, heterosexuellen, verheirateten Mittelschichtsmännern, denn er wird überwiegend durch genau diese Menschen repräsentiert "
"Sie sollten aufhören, ihre Männer ändern zu wollen. Man kann andere nicht ändern, höchstens sich selbst. Frauen sollten damit aufhören, Selbsthilfebücher zu lesen, die ihnen versprechen, sie könnten ihre Beziehung retten. Stattdessen können sie sich selbst die Liebe geben, nach der sie sich sehen, und von den Wunden heilen, die ihnen das Patriarchat von Kindesbeinen anzugefügt hat. Vielleicht müssen sie erst mal bemerken, dass sie verwundet sind. Alles zu seiner Zeit. Eenn sie nicht mehr auf ihre Männer fixiert sind, entstehen Raum und Energie, um die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu beachten. Und vielleicht wird das Ergebnis dieser Reise sein, dass sie ihre Beziehung beenden, und Platz zu machen für das, wonach sie streben: authentische Liebe, stärkere Verbindung und emotionale Tiefe. Trennungen sind manchmal Teil des Prozesses, das ist in Ordnung. Wenn Frauen an sich selbst arbeiten, werden die Männer Ihnen entweder folgen oder sie werden Ihnen entwachsen. Die Reise kann ohne Männer weitergehen. Was unsere Bestimmung war, wird bleiben. Was gehen muss, wird gehen "
"Wenn die Ungleichheit bisher ein Element heterosexueller Erotik war, bewirkt die Gleichheit dann das Gegenteil? Können Männer Frauen lieben, die sich als ihresgleichen betrachten? Und finden Frauen Männer attraktiv, die ihnen auf Augenhöhe begegnen und sie auch so behandeln? Bei einer Begegnung von Frauen und Männern auf Augenhöhe würden heterosexuelle Beziehungen grundlegend anders aussehen - und sich anders anfühlen. Es bedarf eine Revolution der Liebe, hin zu mehr Gerechtigkeit, mehr Freiheit ... und mehr Liebe."
"Die Vorstellung einer Gesellschaft ohne Hierarchien und ohne Unterdrückung klingt utopisch, weil wir Dominanz und Ungerechtigkeit derart normalisiert haben, dass wir die Fähigkeit verloren haben, uns eine gerechte und unterdrückungsfreie Welt vorstellen zu können. Was würde passieren, wenn wir uns erlauben würden, über eine solche Welt nachzudenken? Utopien sind keine naiven Träumereien. Ganz im Gegenteil. Utopien sind hoffnungsvolle Vorstellungen, die uns in eine bessere, gerechtere Zukunft führen. Alle großen sozialen Fortschritte sind in utopischen Visionen verwurzelt. Utopien verwirklichen sich. Zumindest Teile davon."
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