Jonathan Coe
Gebundenes Buch
Bournville
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Ein großes Familienepos, das Erinnerungen weckt und uns lachen lässt - humorvoll, melancholisch und berührend.Die Krönung Elizabeths II., Wembley 1966, der "Schokoladenkrieg" zwischen England und der EU, James Bond und Prinzessin Diana, Brexit und Pandemie - das sind einige der Fixpunkte im langen Leben der Mary Lamb und ihrer weitverzweigten Familie. Mary ist Herz und Zentrum dieses Romans, als Tochter, Mutter und Großmutter. Das Beispiel von Marys Familie zeigt die Zerrissenheit Englands und gleichzeitig dessen Fähigkeit, in Krisensituationen zusammenzustehen. Nationalismus, latenter R...
Ein großes Familienepos, das Erinnerungen weckt und uns lachen lässt - humorvoll, melancholisch und berührend.Die Krönung Elizabeths II., Wembley 1966, der "Schokoladenkrieg" zwischen England und der EU, James Bond und Prinzessin Diana, Brexit und Pandemie - das sind einige der Fixpunkte im langen Leben der Mary Lamb und ihrer weitverzweigten Familie. Mary ist Herz und Zentrum dieses Romans, als Tochter, Mutter und Großmutter. Das Beispiel von Marys Familie zeigt die Zerrissenheit Englands und gleichzeitig dessen Fähigkeit, in Krisensituationen zusammenzustehen. Nationalismus, latenter Rassismus, Tories oder Labour - die politischen Konflikte ziehen sich auch quer durch die Familie Lamb. Vielstimmig hören wir von Träumen, Enttäuschungen, aber auch vom Glück und der Liebe, die von Mary und den Ihren in der Kleinstadt Bournville gelebt werden.Der neue Roman von Bestsellerautor Jonathan Coe
Jonathan Coe, 1961 in Birmingham geboren, studierte am Trinity College in Cambridge und lehrte an der Universität von Warwick. Sein Interesse galt lange sowohl der Literatur als auch der Musik. So spielte er u. a. Keyboard für das feministische Kabarett "Wanda and the Willy Warmers". Seine humorvoll und satirisch geprägten Romane stellen zumeist soziale Fragen in den Mittelpunkt und wurden in viele Sprachen übersetzt.
Produktdetails
- Transfer Bibliothek CLXXVIII
- Verlag: Folio, Wien
- Originaltitel: Bournville
- Seitenzahl: 405
- Erscheinungstermin: 22. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 150mm x 45mm
- Gewicht: 638g
- ISBN-13: 9783852568850
- ISBN-10: 3852568854
- Artikelnr.: 67700458
Herstellerkennzeichnung
Folio Verlagsges. Mbh
Pfarrhofstraße 2d
39100 Bozen / Italien, IT
office@folioverlag.com
"So wärmend, gehaltvoll und tröstend wie eine Tasse heiße Schokolade." The Times
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Michael Neudecker hat sich mit Jonathan Coe in London zum Abendessen getroffen und über dessen neuen Roman geplaudert. Die Handlung spielt in Bournville bei Birmingham, einem Ort, der um eine Schokoladenfabrik herum errichtet wurde. Der Schauplatz ist auch deshalb kein Zufall, weiß Neudecker zu berichten, weil Coe selbst in der Gegend aufwuchs. Schokolade ist nur ein Thema des Buchs, lernen wir, wie stets verbinde Coe seine Fiktion geschickt mit der Geschichte seines Heimatlandes. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs spannt sich ein Bogen bis zu Corona, beschreibt Neudecker, wobei er gleich hinzufügt, dass letzteres Thema sich glücklicherweise nicht allzu sehr in den Mittelpunkt schiebe. Die Übersetzung von Cathrine Hornung und Juliane Gräbener-Müller kann den "trockenen britischen Sound" des Originals "naturgemäß" nicht durchweg treffen, räumt der Rezensent ein. Die Nähe der Coe'schen Prosa zum Journalismus sei durchweg erkennbar, so Neudecker, wobei der Autor sein Buch gleichzeitig als sein bisher persönlichstes beschreibe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Coe beschreibt mit seiner interessanten, mitreißende und sehr sympathische Familienchronik die bewegte Zeitgeschichte ab den Nachkriegsjahren bis zur Corona Krise, und das aus der Sicht über Generationen einer britischen Familie. Was mich so fasziniert und gereizt hat an diesem Roman, …
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Coe beschreibt mit seiner interessanten, mitreißende und sehr sympathische Familienchronik die bewegte Zeitgeschichte ab den Nachkriegsjahren bis zur Corona Krise, und das aus der Sicht über Generationen einer britischen Familie. Was mich so fasziniert und gereizt hat an diesem Roman, ist die Sichtweise. Chroniken dieser bis zum heutigen Tage doch sehr bewegten Zeit gibt es im deutschsprachigen Raum reichlich, was natürlich auch eine Bereicherung ist, aber hier dieser spezielle Blick von außerhalb, der auch sehr viele Bezüge zu Deutschland hat, da ein frühes Mitglied der Familien deutschstämmig war. Und da wurde ich nicht enttäuscht, ich habe dies als sehr interessant empfunden und es ergab sich für mich doch überraschend einige Sichtweisen auf die Dinge, die ich so doch gar nicht erwartet hatte. Daher hat mir dieser gut und charmant zu lesende Roman sehr gut gefallen und zum Nachdenken angeregt. Wie dies so ist kann man bei Familienchronik schon einmal mit ganz schön viel Personal zu tun haben, der Autor hat durch seine gute Sturkurierung im Roman und einem Stammbaum am Anfang des Buches dies sehr gut und übersichtlich gelöst. Ich werde den Roman auf jeden Fall weiterempfehlen.
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Ereignisse und Veränderungen
Jonathan Coe erzählt in seinem Roman ‚Bournville‘ die Familiengeschichte der britischen Familie Lamb und zugleich ein Stück britische Nationalgeschichte. Das Buch umfasst die Zeit von 1945 bis 2020, wobei nicht jedes Jahr oder Jahrzehnt …
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Ereignisse und Veränderungen
Jonathan Coe erzählt in seinem Roman ‚Bournville‘ die Familiengeschichte der britischen Familie Lamb und zugleich ein Stück britische Nationalgeschichte. Das Buch umfasst die Zeit von 1945 bis 2020, wobei nicht jedes Jahr oder Jahrzehnt einzeln betrachtet werden, sondern es erfolgen unterschiedlich große Zeitsprünge zu sieben Großereignisse der Geschichte, die Coe jeweils als Ankerpunkt nimmt, um die Geschichte der Familie und der Gesellschaft unter dem Einfluss des jeweiligen Ereignisses weiter zu erzählen.
Mir gefällt das Buch ausgesprochen gut. Besonders spannend finde ich den etwas anderen Buchaufbau. Er gewährt nicht nur Einblicke in eine (vermutlich) relativ durchschnittliche britische Familie der Zeit, sondern erinnert auch an zeitgeschichtlich relevante Ereignisse. Diejenigen, die ich davon selbst erlebt habe, haben bei mir die Vorstellungskraft für die dargestellte Zeit enorm erhöht. Die Ereignisse, für die ich noch zu jung bin, oder kleinere geschichtliche Episoden, die in der Realität einfach an mir vorbeigegangen sind, sind so pointiert und informativ dargestellt, dass sie weder belehrend, noch langweilig, sondern interessant und zum Teil sehr bewegend sind.
Gefallen hat mir auch, dass die einzelnen Familienmitglieder und ihre Handlungen nicht bis ins letzte Detail beschrieben werden (was der Einband, der von einem „Großen Familienepos“ spricht, eigentlich mutmaßen lässt). Dies fände ich auch angesichts des sprunghaften Einblicks in die Familiengeschichte und die große Anzahl an vorkommenden Personen etwas zu viel. Coe hat sich an einige, wie ich finde, interessante Eckpunkte gehalten und diese stellenweise mit viel Sprachwitz und britischem Humor aber auch, wenn angebracht, mit dem nötigen Ernst der Lage, ausformuliert.
Coe zeigt, für meinen Geschmack, auf hervorragende Weise, wie Dinge und Ereignisse von öffentlichem Interesse, den Alltag von Menschen berühren, beeinflussen, verändern oder eben auch nicht. Es ist ein schönes, ein anderes Buch, auf welches man sich einlassen muss, dass dann aber auch Spaß macht zu lesen, zumal durch unterschiedliche Schreibstile (allgemeiner Erzähler, Ich-Erzähler, Tagebucheintragungen, Radiomitschnitte etc.), auch die Unterschiedlichkeit der einzelnen Akteure und Ereignisse widergespiegelt wird.
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Familiensaga trifft Gesellschaftsroman
Bournville von Jonathan Coe, erschienen im Folio Verlag am 22.08.2023.
Ein Anruf ihrer Enkelin Lorna veranlasst Mary über ihr Leben nachzudenken. Aufgebachsen in der Kleinstadt Bournville und nie wirklich weit weg gewesen, windet sich ihre Geschichte …
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Familiensaga trifft Gesellschaftsroman
Bournville von Jonathan Coe, erschienen im Folio Verlag am 22.08.2023.
Ein Anruf ihrer Enkelin Lorna veranlasst Mary über ihr Leben nachzudenken. Aufgebachsen in der Kleinstadt Bournville und nie wirklich weit weg gewesen, windet sich ihre Geschichte um die wirklich britischen Momente ab Kriegsende wie Victory-in-Europe-Day, die Krönung von Elizabeth II und auch der Brexit und die Corona Pandemie.
Zwar hat auch dieses Buch seine fröhlichen Momente, aber Jonathan Coes normalerweise sehr lustige Schreibstil hat hier nur begrenzt Einfluss gefunden. Die Lebensgeschichte von Mary ist eingebettet in das Leben seiner Mutter und man kann deutlich spüren, dass Coe als politischer Mensch vom Brexit so gar nichts hält.
Coe nimmt Ereignisse, wo wohl jeder Brite, der sie erlebt hat, nicht nur eine Meinung dazu hat, sondern auch weiß, was er zu dem Zeitpunkt gemacht hat. Eine Familienchronik, die deutsch-englisch ist und deren Familienmitglieder so verschieden sind, wie es nur sein kann.
Wir starten mit Lorna, aber schnell wird klar, dass es um Mary, Ihrer Großmutter geht, die voll Wärme und Liebe an ihr Leben zurückdenkt. Ihre Söhne Peter und Martin erhalten ebenfalls größere Teile am Buch und ihre Charaktere werden gut ausgebaut und entwickeln sich im laufe des Buchs weiter. Ihre Handlungen konnte man gut verstehen.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Für mich persönlich fand ich die britischen Ansichten zu den sieben geschichtlichen Ereignissen sehr interessant. Coe lässt seinen Charakteren da Spielraum eine Meinung zu haben, ohne diese zu werten.
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Es geht um Schokolade, um diese Kleinstadt Bournville, eine Reißbrett – Idylle.
Aber vor allem geht es um Großbritannien.
Der rote Faden ist die britische Geschichte. Den Rahmen bildet eine große Familie.
Fiktion und Realität vermischen sich.
Es wird aus Sicht der …
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Es geht um Schokolade, um diese Kleinstadt Bournville, eine Reißbrett – Idylle.
Aber vor allem geht es um Großbritannien.
Der rote Faden ist die britische Geschichte. Den Rahmen bildet eine große Familie.
Fiktion und Realität vermischen sich.
Es wird aus Sicht der fiktiven Familie Lamb erzählt.
Der große Stammbaum zu Beginn des Buches ist deshalb sehr hilfreich.
Mary, die Hauptfigur, legt ihren
drei Söhnen jeden Tag ein Stück Cadbury-Schokolade vor deren jeweiliges Foto am Kaminsims.
Die Kapitel sind nach historischen Ereignissen seit dem Zweiten Weltkrieg aufgeteilt,
von Churchills Rede nach dem Zweiten Weltkrieg, Krönung von Elizabeth der II, Wembley 1966,
bis hin zur Pandemie.
Sozialkritisch und humorvoll schafft es der Autor spielend Historisches mit dem
Erdachten zu verbinden.
Die Atmosphäre der jeweiligen Ereignisse, die Nöte, Sorgen und Lebensbedingungen der Menschen.
Eine Geschichte in der Geschichte sehr gut umgesetzt.
Alle Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.
Die Schreibweise ist eher sachlich, mal journalistisch, teilweise autobiografisch.
Immer sind die Familienmitglieder in diesen Ereignissen mittendrin.
Sie sind das Spiegelbild der Gesellschaft; werden durch die gesellschaftlichen Ereignisse geprägt.
Immer auf der Suche nach ihrem Glück.
Eine 7-tägige Reise der neueren britischen Geschichte in sieben Kapiteln erzählt.
Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so lesenswert macht.
Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft einfach nur wunderbar.
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Bournville ist ein Dorf, das von den Eigentümern der Schokoladenfabrik Cadbury für ihre Mitarbeiter gegründet wurde. Schokolade spielt daher in diesem Buch eine gewisse Rolle. Im Mittelpunkt steht aber die Familie von Mary, die man vor dem Hintergrund von sieben historischen …
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Bournville ist ein Dorf, das von den Eigentümern der Schokoladenfabrik Cadbury für ihre Mitarbeiter gegründet wurde. Schokolade spielt daher in diesem Buch eine gewisse Rolle. Im Mittelpunkt steht aber die Familie von Mary, die man vor dem Hintergrund von sieben historischen Ereignissen erlebt.
Nach einem Prolog lernt man die elfjährige Mary und ihre Eltern kennen, die in Bournville wohnen. Es ist der 08. Mai 1945, das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Im späteren Verlauf wird Mary heiraten, Kinder, Enkel und Urenkel bekommen, das siebte Ereignis ist schließlich der 08. Mai 2020, der 75. Jahrestag des ersten. Da zu diesem Zeitpunkt die Pandemie herrscht, verläuft dieser Tag gänzlich anders als geplant.
Die sieben Ereignisse sind wichtige Daten für Großbritannien, u. a. erleben wir mit Mary und weiteren Familienangehörigen die Krönung Elisabeths II, die Fußballweltmeisterschaft 1966 und die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di. Es spielt dabei nicht nur die engste Familie eine Rolle, sondern auch angeheiratete und entferntere Verwandte, manche kennen Leser:innen des Autors bereits aus anderen Romanen. Um den Überblick über die Vielzahl an Charakteren zu behalten, gibt es einen Familienstammbaum. Die Ereignisse bilden die Kulisse und sind mehr oder weniger Teil des Geschehens. Ereignis Nummer 4, die Investitur Charles' als Prinz von Wales, spielt eher eine nachrangige Rolle.
Erzählt wird nicht in einem einheitlichen Erzählstil, mal gibt es Tagebuchaufzeichnungen, mal die Aufzeichnung der Gedanken aller Anwesenden, mal einen Brief, einen Bericht oder eine Rede, immer wieder aber auch normalen Fließtext. Auch die Perspektiven wechseln häufig.
Im Grunde hat dieser Roman alles, was mich unterhalten könnte, eine Familiengeschichte, historische Ereignisse, die ich teilweise selbst miterlebt habe, und interessante, abwechslungsreiche Erzählstile. Aber, leider konnte mich der Roman bereits von Beginn an nicht packen, und gerade die verschiedenen Erzählstile und Perspektiven zerreißen das Ganze eher.
Vor allem aber lag das daran, dass mir keiner der Charaktere, auch Mary nicht, nahe kam, so dass ich für ihre Geschichten nur wenig Interesse aufbringen konnte, dazu war das Erzählte einfach zu oberflächlich. Auch von den sieben Episoden habe ich mir mehr versprochen, am Ende hat mir der Roman keinen wesentlichen „Mehrwert“ gebracht. Leider ließ sich auch der (britische) Humor kaum sehen, zum Glück kam er aber doch hin und wieder hervor. Am besten gefiel mir eine Ausschussitzung der EU, bei der es um die Schokoladenrichtlinie ging, Cadbury-Schokolade wurde nämlich bereits von der EWG nicht als Schokolade anerkannt.
Leider hat der Roman für mich nicht gehalten, was ich mir von ihm versprochen habe. Ich kam den Charakteren nicht nahe, und verlor dadurch schnell das Interesse an ihnen. Hin und wieder wurde ich dennoch unterhalten, so dass ich 3 Sterne vergeben kann.
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