Lea Kampe
Broschiertes Buch
Beelitz Heilstätten
Roman Historischer Roman über einen Ort mit vielen Geschichten
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Das modernste Tuberkulose-Sanatorium seiner Zeit1938: Die zwanzigjährige Antonia wird mit einer Tuberkulose-Diagnose in die hochmodernen Beelitzer Heilstätten geschickt. Schnell geht es ihr besser, doch der strenge Tagesablauf und die ständigen Liegekuren sorgen dafür, dass die junge Frau sich alsbald langweilt. Nur die Gespräche mit dem jungen Assistenzarzt Henrik bieten Zerstreuung. Wenige Jahre später kehrt sie als angehende Ärztin für Lungenheilkunde nach Beelitz - und zu Henrik - zurück. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Schatten des Nationalsozialismus liegt über dem ge...
Das modernste Tuberkulose-Sanatorium seiner Zeit
1938: Die zwanzigjährige Antonia wird mit einer Tuberkulose-Diagnose in die hochmodernen Beelitzer Heilstätten geschickt. Schnell geht es ihr besser, doch der strenge Tagesablauf und die ständigen Liegekuren sorgen dafür, dass die junge Frau sich alsbald langweilt. Nur die Gespräche mit dem jungen Assistenzarzt Henrik bieten Zerstreuung. Wenige Jahre später kehrt sie als angehende Ärztin für Lungenheilkunde nach Beelitz - und zu Henrik - zurück. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Schatten des Nationalsozialismus liegt über dem gesamten Komplex. Finden Antonia und Henrik dennoch ihr Glück?
1938: Die zwanzigjährige Antonia wird mit einer Tuberkulose-Diagnose in die hochmodernen Beelitzer Heilstätten geschickt. Schnell geht es ihr besser, doch der strenge Tagesablauf und die ständigen Liegekuren sorgen dafür, dass die junge Frau sich alsbald langweilt. Nur die Gespräche mit dem jungen Assistenzarzt Henrik bieten Zerstreuung. Wenige Jahre später kehrt sie als angehende Ärztin für Lungenheilkunde nach Beelitz - und zu Henrik - zurück. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Schatten des Nationalsozialismus liegt über dem gesamten Komplex. Finden Antonia und Henrik dennoch ihr Glück?
Lea Kampe alias Iris Claere Mueller, geboren 1971 in Mannheim, wuchs in Bad Wimpfen bei Heilbronn auf. Nach ihrem Studium der Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg zog sie in die USA, wo sie an der renommierten Yale University im Fachbereich Medieval Studies promovierte. Seit 2005 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten im süditalienischen Salerno. Im nahegelegenen Neapel arbeitet sie an der Internationalen Schule und lehrt mittelalterliche Geschichte an der University of Maryland Europe.
Produktdetails
- Verlag: Piper
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 29. Februar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 135mm x 37mm
- Gewicht: 475g
- ISBN-13: 9783492063692
- ISBN-10: 3492063691
- Artikelnr.: 69117876
Herstellerkennzeichnung
Piper Verlag GmbH
Georgenstr. 4
80799 München
info@piper.de
Inhalt: 1938 – während ihres Biologiestudiums wird Antonia mit Tuberkuloseverdacht in die hochmoderne Lungenklinik Heilstätten nach Beelitz geschickt. Die strengen Tagesabläufe sind sehr mühselig, zumal sich keine Symptome zeigen. Doch die Freundschaften zwischen den …
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Inhalt: 1938 – während ihres Biologiestudiums wird Antonia mit Tuberkuloseverdacht in die hochmoderne Lungenklinik Heilstätten nach Beelitz geschickt. Die strengen Tagesabläufe sind sehr mühselig, zumal sich keine Symptome zeigen. Doch die Freundschaften zwischen den kranken Frauen dort und dem Assistenzarzt Henrik bieten etwas Ablenkung. Doch die Einflüsse durch die Nationalsozialisten machen auch vor der Klinik nicht halt und schon bald gibt es gespaltene Lager und Intrigen. Als Antonia sich ihr Studienfach gegen Medizin tauscht, wird ihre Hilfe schon bald in der überfüllten Klinik gebraucht. Aber der Krieg bringt massive Veränderungen…
Die Geschichte um die Lungenheilanstalt, die von der Berliner Landesversicherungsanstalt für Patienten mit Lungentuberkulose gebaut wurde und auch der ärmeren Bevölkerung Möglichkeit bot, sich von der schlimmen, damals noch unheilbaren Krankheit zu erholen und Kraft zu tanken hat mich total fasziniert. Die Verläufe der Erkrankung, ebenso wie die Anwendungen sind in eine lebendige, bewegende Geschichte eingebaut, weil es hier um persönliche, wenn auch fiktive Schicksale geht, die mir sehr nahe gegangen sind. Viele von ihnen sind mit Beginn des Nazi Regimes der Willkür der neuen Verordnungen ausgeliefert gewesen, die auch mit anderen Einrichtungen zu tun hatten teils unter schockierenden geheim gehaltenen Abläufen.
Wieder mal hat es die Autorin geschafft, die Leser auf eine interessante Reise zu nehmen, die zu unserer Geschichte gehören, die zeigen, wozu Menschen imstande sind, die sich von falschen Vorstellungen und Versprechen mitreißen lassen. Ich hab einiges dazugelernt und mit der Mischung aus Fiktion und historischen Begebenheiten ist hier ein wundervoller, einfühlsamer, aber auch zerreißender Roman entstanden, den man nicht so schnell vergisst.
Viel Spannung und Abwechslung wird durch die vielen verschiedenen Charaktere reingebracht.
Jeder von ihnen hat eine eigene Geschichte, in die man einen Blick werfen darf. Es werden Gefühle und Emotionen geweckt, die einen ordentlich durchrütteln. Es gibt trotz aller Tragik und Dramatik auch etliche lustige Momente, Augenblicke, bei denen man mit den Tränen kämpft und auch die eingebundene Liebesgeschichte ist toll abgestimmt und genau passend.
Trotz etwas vorhersehbarer Entwicklung, ein paar kleineren Längen und einem überraschenden, etwas gerafften Abschluss hat dies die Lesestimmung nicht getrübt, zu sehr war man gefangen im Geschehen und wollte nun auch wissen, wie alles ausgeht.
Ein lesenswerter Roman, der viele Schicksale aufgreift, die unter die Haut gehen und der zeigt, was Mut, Mitgefühl und Verständnis bewirken können.
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Antonia Marquardt wird wegen ihres permanenten Hustens mit Tuberkulose-Diagnose in die Beelitzer Heilstätten eingeliefert. Hier soll sie unter Beobachtung professioneller Ärzte und Pflegerinnen, viel frischer Luft, ganz viel Ruhe und nahrhaftem Essen davon genesen. Dr. Henrik Westphal, der …
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Antonia Marquardt wird wegen ihres permanenten Hustens mit Tuberkulose-Diagnose in die Beelitzer Heilstätten eingeliefert. Hier soll sie unter Beobachtung professioneller Ärzte und Pflegerinnen, viel frischer Luft, ganz viel Ruhe und nahrhaftem Essen davon genesen. Dr. Henrik Westphal, der Assistenzarzt, scheint sich zu der jungen Patientin hingezogen zu fühlen, wahrt jedoch professionelle Distanz. Einfühlsam beschreibt die Autorin, wie Antonia der Langeweile in der Heilstätte versucht zu entfliehen, Ablenkung zu finden. Immer darauf bedacht, nicht gegen die strengen Regeln zu verstoßen.
Die Fürsorge von Professor Saalfeld, dem ärztlichen Direktor, und Dr. Westphal für die ihnen anvertrauten Patienten spürt man beim Lesen. Doch leider gibt es auch anderes Personal in der Heilstätte. Personal, dass den Ideologien der Nazis erliegen, ihren eigenen Vorteil suchen und ihren Hippokratischen Eid vergessen. Nach den neuen in Berlin beschlossenen Gesetzen zählen auch die Tuberkulosekranken zum unwerten Leben. Mir hat es sehr gut fallen, wie die Autorin hier geschichtlich Belegtes in diesen Roman zu den Beelitzer Heilstätten hat einfließen lassen. Es beweist, wie intensiv sie sich mit den Hintergründen auseinandergesetzt hat.
Dass fast am Ende wird noch geschildert, was die Hauptfiguren nach Ende des Krieges in dem völlig zerstörten Deutschland mit ihrem Leben anfangen. Das hat mir gefallen, hat es die Geschichte wunderbar abgerundet. Für mich ist dieses Buch gleichzeitig Zeitzeuge wie einfühlsamer Roman, den ich gerne weiterempfehle. 5 Lese-Sterne sind da mehr als verdient.
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Antonia, eine Biologiestudentin, kommt 1938 nach Beelitz um eine Tuberkulose auszukurieren. Sie freundet sich schnell mit Linde an, mit der sie sich ein Zimmer teilt und auch der junge Arzt Henrik fällt ihr auf. Jedoch ist der Alltag in Beelitz sehr langweilig für junge Menschen, gerade …
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Antonia, eine Biologiestudentin, kommt 1938 nach Beelitz um eine Tuberkulose auszukurieren. Sie freundet sich schnell mit Linde an, mit der sie sich ein Zimmer teilt und auch der junge Arzt Henrik fällt ihr auf. Jedoch ist der Alltag in Beelitz sehr langweilig für junge Menschen, gerade die vielen Liegekuren fallen Antonia schwer und sie vermisst ihr Studium sehr. Durch eine Sondergenehmigung darf sie in dieser Zeit lernen und wechselt nach einem prägenden Ereignis mit Henrik zur Medizin. Diese Zeit von 1938 an ist natürlich auch politisch sehr ereignisreich und in Beelitz gibt es sowohl linientreue Mitarbeiter und solche, die die Nationalsozialisten nicht unterstützen. Kurz vor Ende ihres Studiums kehrt Antonia als angehende Ärztin nach Beelitz zurück, da überall ein Ärztemangel herrscht, da auch viele Ärzte an der Front sind bzw. für die Kriegsverletzten benötigt werden. Auch die Kluft zwischen den NSDAP Anhängern und Gegnern ist größer geworden und der Widerstand ist gefährlich.
Mir hat das Buch total gut gefallen, ein toller medizinhistorischer Roman, der sehr gut recherchiert wurde. Ich habe viel gelernt, sowohl über die Krankheit Tuberkulose, als auch über Beelitz Heilstätten zur Zeit des Nationalsozialismus. Das Nachwort ist toll und auch nochmals sehr informativ. Der Schreibstil ist super und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe mich sehr gefreut, mehr über Beelitz und die Lungenklinik zu erfahren. Ich war schon mehrmals an dem Ort, der auch heute noch sehr interessant ist und leider können die Mauern ja nicht sprechen, aber wie gut, dass es dieses Buch gibt!
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eBook, ePUB
Das Cover ist passend mit einer selbstbewusst schauenden jungen Frau vor einer Klinik gestaltet.
Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt.
Berlin, September 1930: Die Studentin Antonia Marquardt wird in die …
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Das Cover ist passend mit einer selbstbewusst schauenden jungen Frau vor einer Klinik gestaltet.
Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt.
Berlin, September 1930: Die Studentin Antonia Marquardt wird in die Heilstätte für Lungenkranke eingewiesen, um eine evtl. Tuberkulose zu überwinden. Jahre später kehrt sie als Assistentin nach Beelitz zurück, um dort den Kranken zu helfen.
In diesem Buch herrscht der Nationalsozialismus. Das Gesetz zur Rassenhygiene muss befolgt werden,
d. h. sämtliche Kranken und Juden werden "aussortiert". Viele Menschen sind Handlanger des Regierungssystems und schicken unheilbare Patienten in unmenschliche Einrichtungen.
Das Leben, Arbeiten und die Behandlungsmethoden werden hier ausführlich behandelt. Und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die starken Charaktere werden gur durchleuchtet und ihre Empfindungen authentisch dargestellt.
Ein Zitat aus dem Buch hat mir besonders gut gefallen: Die Krankheit ist wie ein Schatten, den man nicht los wird und der umso dunkler wird, je stärker die Sonne des Lebens scheint.
Fazit:
Ein schicksalshafter Roman in dunklen Zeiten!
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Beelitz Heilstätten erzählt die Geschichte der Lungenheilstätten bei Berlin. Im Fokus steht Antonia die 1939 als Patientin dort ist und dann vier Jahre später als Medizinstudentin dorthin zurück kommt. In dieser Zeit hat sich viel geändert. Die Tuberkulose Patientin …
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Beelitz Heilstätten erzählt die Geschichte der Lungenheilstätten bei Berlin. Im Fokus steht Antonia die 1939 als Patientin dort ist und dann vier Jahre später als Medizinstudentin dorthin zurück kommt. In dieser Zeit hat sich viel geändert. Die Tuberkulose Patientin werden von den Nazies streng kontrolliert und aussortiert. In der Klinik weht ein neuer Wind und Ärzte die als erstes das Wohl ihrer Patienten sehen, haben es schwer.
Der Roman erzählt von den furchtbaren Machenschaften der Nazies, aber auch von Menschen die sich dagegen auflehnen. Die in dunklen Zeiten die Menschlichkeit nicht vergessen. Ob nun der Professor oder die junge Studentin. Natürlich braucht so eine Geschichte auch immer eine persönliche Note, die haben wir hier mit Antonia aber auch mit der Familie des Pförtners dessen Söhne ganz unterschiedliche Ansichten zum Krieg haben.
Mich hat der Roman berührt und mir ein weiteres dunkles Kapitel der
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Autorin Lea Kampe entführt uns mit ihren historischen Roman in das von der Arbeiter-Versicherungsanstalt Berlins 1898 errichtete Lungensanatorium Beelitz-Heilstätten.
Die junge Biologie-Studentin Antonia Marquardt hat einen unklaren Befund ihres Tuberkulinpflasters und wird 1938, weil …
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Autorin Lea Kampe entführt uns mit ihren historischen Roman in das von der Arbeiter-Versicherungsanstalt Berlins 1898 errichtete Lungensanatorium Beelitz-Heilstätten.
Die junge Biologie-Studentin Antonia Marquardt hat einen unklaren Befund ihres Tuberkulinpflasters und wird 1938, weil ihre Mutter an Tbc verstorben ist, zur Beobachtung und Rekonvaleszenz nach Beelitz geschickt. Antonia ist als Studentin hier die Ausnahme. Die anderen Frauen sind Ehefrauen von Arbeitern, die mit ihren Kindern in feuchten Wohnungen leben, von Armut geprägt sind und zum Teil ihre Nahrungsmittel für die Kinder aufsparen. Sie alle müssen sich nun dem strengen Reglement unterwerfen. Mehrmals Fieber messen pro Tag, das Sputum in den „Blauen Heinrich“ spucken, Liegekuren, Wechselduschen und nahrhaftes Essen. Was wie das Paradies klingt, ist für manche schwer zu ertragen, denn so manche Krankenschwester legt einen Kasernenhofton an den Tag.
Obwohl man versucht, alles die Politik von den Kranken fern zu halten, sickern natürlich Informationen durch. Außerdem leben auch einige Frauen, die dem NS-Regime fanatisch folgen.
Als Antonia als geheilt entlassen wird, sattelt sie von Biologie auf Medizin um. 1942 kehrt sie kurz vor Studienabschluss als Praktikantin nach Beelitz-Heilstätten zurück. Der Ton ist rauer geworden, was vor allem an Schwester Martina und Dr. Franke, beides glühende Nazis, liegt. Was daraus folgt, ist klar. Sterbenskranke Patientinnen, die sich nicht unterordnen oder an der Politik zweifeln, werden in eine der zahlreichen Sonderanstalten überstellt.
Neben dem Handlungsstrang rund um Antonia, gibt es noch zwei weitere: Den um die Familie Berggruen. Der Vater, ein Sozialist, der es geschafft hat, unter dem Radar des Regimes zu bleiben, und die beiden ungleichen Söhne. Ronny, dem die Gemeinschaft der HJ so gut gefällt, dass er mit Freude und Hurra-Geschrei an die Front geht und Joachim, genannt Jojo, der lieber Bücher liest, als an Wehrsportübungen teilzunehmen.
Der dritte Handlungsstrang, der nicht ganz so ausgeprägt ist, betrifft Antonias Freundin Christian, die mit Gleichgesinnten dem NS-Regime Widerstand leistet und Flugblätter verteilt. Es kommt, wie es kommen muss, Christiane wird verhaftet und ihre kleine Schwester Leni flüchtet zu Antonia, die zwar bei den Aktionen der der Widerstandsgruppe nicht aktiv mitmachen wollte, aber nun im Ernstfall sich als kreative Stütze erweist.
Meine Meinung:
Über Tuberkulose-Kranke liest man häufig in Zusammenhang mit gut Betuchten wie Thomas, die in Davos auf Kur weilen oder von schwindsüchtigen Charakteren in diversen Opern wie Mimi in La Bohème oder als „Wiener Krankheit“ in den Elendsvierteln der Arbeiterinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Die Tbc hat bis zur Entwicklung von Antibiotika bis nach dem Zweiten Weltkrieg als unheilbar gegolten. Die vorbeugende Impfung ist zwar seit den 1930-er Jahren bekannt, aber auf Grund des Impfunglücks von Lübeck, bei dem Neugeborenen verunreinigter Impfstoff verabreicht wurde und 77 Babys an Tbc starben, ausgesetzt.
Dieser historische Roman schildert wie zahlreiche andere Romane Details aus der NS-Zeit, die vielleicht nicht ganz so bekannt sind. Mag sein, dass die Heilanstalt - zumindest zu Beginn der Zweiten Weltkriegs eine kleine selige Blase in einer grausamen Welt der Vernichtung gewesen ist. Der gutgemeinte Appell an Linde, sich keiner Schwangerschaft mehr auszusetzen, kann ich auch nicht ganz glauben. Man hat hier nicht lange gefackelt und die Frauen wie Männer einfach unter sterilisiert.
So nimmt denn auch die Liebesgeschichte zwischen Dr. Henrik Westphal und Antonia Marquardt einen großen Raum ein.
Der Roman wirkt auf mich insgesamt ein wenig „weichgespült“. Es sind einfach zu viele aufrechte Charaktere an einem Platz. Es gibt zwar neben der schon genannten Schwester Martina und Dr. Franke, mit Prof. Hartmann eine weitere üble Person, der den Studentinnen nachstellt und Antonia mit schlechten Noten zu erpressen versucht, sollte sie nicht mit ihm „Abendessen“ gehen. Doch Antonia, ist in ihrer Rolle als Mitwisserin bzw. als Initiatorin ist nie wirklich in Gefahr.
Aus anderer Literatur kenne ich da ganz andere Gepflogenheiten wie z. B. in der Wiener Kinderklinik Am Spiegelgrund: Austausch des gesamten Personals und barbarische medizinische Versuche an Kindern, die letztlich ermordet worden sind.
Wer ein realistische Bild der medizinischen Versorgung von Langzeitkranken in der NS-Zeit lesen will, muss zu anderen Büchern greifen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der die grausame NS-Zeit in nur einer winzigen Dosis verabreicht, 4 Sterne.
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