Leo Reisinger
Broschiertes Buch
Bavarese
Roman - Spiegel-Bestseller. "Reisinger weiß, wovon er schreibt." Ulrich Tukur
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Ohne Hölle gibt es keinen HimmelFrühmorgens, wenn die Schickeria in den Münchner Nobelclubs noch zwischen Champagner und Koks auf den Tischen tanzt, gehen auf dem Großmarkt schon die Lichter an. Hier reißt sich Sepko als Handlanger den Arsch auf. Die Schichten sind hart, der Lohn dürftig. Das echte Geld mit den Gastronomen machen andere - auch jenseits der Legalität. Sepko verliebt sich in Lene, die jeden Tag schon im Morgengrauen auf dem Großmarkt einkauft. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, beliefert sie einen kleinen Kundenstamm mit ihrem klapprigen Lieferwagen. Doch er ...
Ohne Hölle gibt es keinen Himmel
Frühmorgens, wenn die Schickeria in den Münchner Nobelclubs noch zwischen Champagner und Koks auf den Tischen tanzt, gehen auf dem Großmarkt schon die Lichter an. Hier reißt sich Sepko als Handlanger den Arsch auf. Die Schichten sind hart, der Lohn dürftig. Das echte Geld mit den Gastronomen machen andere - auch jenseits der Legalität. Sepko verliebt sich in Lene, die jeden Tag schon im Morgengrauen auf dem Großmarkt einkauft. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, beliefert sie einen kleinen Kundenstamm mit ihrem klapprigen Lieferwagen. Doch er ist nicht der einzige, der um Lenes Herz kämpft: Pfeiffer, Gastronom und Wiesnwirt in spe, hat Geld und Einfluss. Unwissentlich entfacht Sepko mit seinen Bemühungen um Lene eine Spirale der Gewalt, die unaufhaltsam eskaliert und sogar die verborgenen Kräfte des organisierten Verbrechens auf den Plan ruft.
Frühmorgens, wenn die Schickeria in den Münchner Nobelclubs noch zwischen Champagner und Koks auf den Tischen tanzt, gehen auf dem Großmarkt schon die Lichter an. Hier reißt sich Sepko als Handlanger den Arsch auf. Die Schichten sind hart, der Lohn dürftig. Das echte Geld mit den Gastronomen machen andere - auch jenseits der Legalität. Sepko verliebt sich in Lene, die jeden Tag schon im Morgengrauen auf dem Großmarkt einkauft. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, beliefert sie einen kleinen Kundenstamm mit ihrem klapprigen Lieferwagen. Doch er ist nicht der einzige, der um Lenes Herz kämpft: Pfeiffer, Gastronom und Wiesnwirt in spe, hat Geld und Einfluss. Unwissentlich entfacht Sepko mit seinen Bemühungen um Lene eine Spirale der Gewalt, die unaufhaltsam eskaliert und sogar die verborgenen Kräfte des organisierten Verbrechens auf den Plan ruft.
Leo Reisinger lernte mit sechs Klavier, mit siebzehn Schreiner und mit einundzwanzig Schauspiel. In der Zeit zwischen ungehobelten Brettern und denen, die die Welt bedeuten, arbeitete er als Kellner in der Münchner Gastro, auf der Wiesn und am Großmarkt. Wenn er nicht gerade dreht oder mit seiner Band das Publikum rockt, hat er ein Faible für ungewöhnliche Geschichten. 'Bavarese' ist sein erster Roman. Er lebt mit seiner Familie südlich des Weltdorfs München mit Blick in die Berge.
Produktdetails
- Verlag: Heyne
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 11. September 2024
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 135mm x 35mm
- Gewicht: 407g
- ISBN-13: 9783453429154
- ISBN-10: 345342915X
- Artikelnr.: 70269356
Herstellerkennzeichnung
Heyne Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
„Man trug Lederhosen oder Dirndl, man lebte umgeben von blauen Bergen und grünen Wiesen. Die menschenliebten dieses Land und seine Hauptstadt. Hier herrschte keine Not und keine Korruption (…) Doch manchmal waren die grünen Wiesen, auf denen die glücklichen Kühe …
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„Man trug Lederhosen oder Dirndl, man lebte umgeben von blauen Bergen und grünen Wiesen. Die menschenliebten dieses Land und seine Hauptstadt. Hier herrschte keine Not und keine Korruption (…) Doch manchmal waren die grünen Wiesen, auf denen die glücklichen Kühe weideten, mit Exkrementen befleckt.“ (Seite 97)
Wer kennt sie nicht, die Bilder aus den Hochglanz-Zeitschriften? Küchenchefs der gehobenen Gastronomie, die allmorgendlich mit ihrem Weidenkorb über wohlbestückte Märkte schlendern, den Duft der Kräuterbündel prüfen, die prallen Tomaten mit dem unvergleichlichen Aroma kosten und sich die Zutaten für ihr Menu du Jour zusammensuchen? Die Wirklichkeit sieht in den meisten Fällen jedoch ganz anders aus. Mehrmals pro Woche hält ein Lieferfahrzeug vom Großmarkt vor dem Restaurant und stellt die Bestellungen zu, die zuvor nicht nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa auf dem Großmarkt angeliefert wurden.
Wolltet ihr schon immer einmal einen Blick hinter die Kulissen des „Bauchs von München“ werfen? Dann lest „Bavarese“ von Leo Reisinger, Musiker, Schauspieler und Autor, der lange Jahre sich mit einem Job auf dem Großmarkt über Wasser gehalten und seine Erlebnisse/Erfahrungen in diese Story gepackt hat.
Wir machen Bekanntschaft mit dem Brunner und dem Pfeiffer, der eine zwielichtiger Gemüselieferant, der andere Gastronom mit Ambitionen. Der Pfeiffer will Wiesnwirt werden, und dafür ist ihm jedes Mittel recht, insbesondere die Unterstützung eines Capo der ‘Ndrangheta. Nur den Brunner kann er nicht mehr in seinem Umfeld gebrauchen. Zwar hat er mit dessen Hilfe (und jeder Menge Geld am Finanzamt vorbei) sein Restaurant-Imperium errichtet, aber wenn man Wiesnwirt werden will, darf man diejenigen, die das Sagen haben zwar schmieren, sollte aber bei den Hintergrundrecherchen durch die Behörden unschuldig wie ein Neugeborenes wirken.
Und da ist dann noch die Lene, alleinerziehende Mutter, die den heruntergewirtschafteten Gemüsehandel ihres Vaters übernommen hat, und mehr schlecht als recht damit über die Runden kommt, sowie der Sepko, die rechte Hand vom Brunner. Ein Kerl mit dem Herz am rechten Fleck und einer dunklen Vergangenheit, der Gefühle für sie entwickelt.
„Bavarese“ eine Mischung aus Sozialreportage, Kriminalroman und Love-Story, nie sentimental oder kitschig. Reisingers Beschreibungen wirken nicht nur dann echt, wenn er die Abläufe und das geschäftige Treiben auf dem Großmarkt beschreibt. Sie kommen demaskierend daher, insbesondere dann, wenn er den erzählerischen Fokus auf die Spezlwirtschaft der Münchner Schickeria richtet, deren Vertreter keine Gewissensbisse kennen, wenn sie sich ihr Engagement unter der Hand honorieren lassen. Sämtliche Personen sind anschaulich beschrieben und charakterisiert, nicht nur die beiden Kontrahenten Brunner und Pfeiffer samt Entourage, sondern auch Sepko, der hin und hergerissen zwischen der Loyalität zum Brunner und seinen Gefühlen für Lene ist. Alles wirkt in höchstem Maß ungeschönt, authentisch und in der Gewichtung wohldosiert. Ein entlarvender Blick hinter die Kulissen und ein gelungener Erstling. Sehr empfehlenswert, nicht nur für Münchnerinnen und Münchner.
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„Bavarese“ von Leo Reisinger
Verlag: Heyne
Eine Liebe zwischen Kokain und Gemüse, ein Kampf um ein begehrtes Wiesn-Zelt und Münchners High Society zwischen italienischer Mafia.
Reisingers Debütroman holt mich als Leserin in ein unbekanntes München; …
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„Bavarese“ von Leo Reisinger
Verlag: Heyne
Eine Liebe zwischen Kokain und Gemüse, ein Kampf um ein begehrtes Wiesn-Zelt und Münchners High Society zwischen italienischer Mafia.
Reisingers Debütroman holt mich als Leserin in ein unbekanntes München; frühmorgens in der Großmarkthalle wird gefeilscht, und es herrscht das Motto: „Viel Haben kommt von wenig Geben.“ (S.19)
Und doch findet man auch Menschen mit Herz, und denen ist der Charakter noch ein bisschen wichtiger als Geld.
Lene, alleinerziehende Gemüsehändlerin, kämpft um jeden Cent. Oftmals kann sie die Lieferanten nicht bezahlen und muss anschreiben lassen. Jede noch so kleine Verzögerung in der Bezahlung ihrer Kunden ist gravierend für die junge Frau. Erschwerend kommt hinzu, dass sie oftmals ihren kleinen Sohn Luca mitnehmen muss.
Brunner, ein großer Gemüselieferant, half Peiffer, einem mittlerweile sehr renommierten Gastronom der Münchner Schickeria seine Restaurants aufzubauen. Er beliefert ihn seit Jahren und einiges läuft am Finanzamt vorbei. Beide Männer profitieren jahrelang voneinander bis Pfeiffer auf die Idee kommt, ein Zelt auf der Wiesn zu bekommen. Nun muss er sauber wirken fürs Finanzamt und kündigt Brunner seinen Vertrag.
Sepko, Brunners rechte Hand, lernt Lene und ihren Sohn auf dem Markt kennen. Er ist fasziniert von der Frau und versucht ihr zu helfen. Aber auch Pfeiffer hat ein Auge auf die junge Frau geworfen. Er beeindruckt nicht nur mit seiner charmanten Art, sondern auch mit seinem Einfluss und seinem Reichtum.
Reisinger zieht uns in ein München, das wir nicht kennen; seine Charaktere sind erfrischend und natürlich, sehr authentisch und vor allem sympathisch. Kurzzeitig fährt er mit uns nach Italien, zeigt, was geschieht, wenn man sich gegen „die Familie“ auflehnt. Zwischen Krimi und Liebesgeschichte lässt uns der Autor einen Einblick in das Leben der Münchner Schickeria und der Vetternwirtschaft erahnen. Auch werden die Themen Geldwäsche, Prostitution und die „sauberen“ Politiker/Beamten thematisiert. Das Buch liest sich flüssig und der Autor fesselt mit seinem Schreibstil.
Der bayerische Lebensstil wird authentisch vermittelt, und das Buch unterhält hervorragend.
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Der Debütroman von Leo Reisinger, einem vor allem aus dem Fernsehen bekannten Schauspieler, hat mich auf eine angenehme, unterhaltsame Reise durch München mitgenommen. Das Lokalkolorit im Roman ist hervorragend eingefangen, man merkt, dass Reisinger die Schauplätze des Romans bestens …
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Der Debütroman von Leo Reisinger, einem vor allem aus dem Fernsehen bekannten Schauspieler, hat mich auf eine angenehme, unterhaltsame Reise durch München mitgenommen. Das Lokalkolorit im Roman ist hervorragend eingefangen, man merkt, dass Reisinger die Schauplätze des Romans bestens kennt. Es war ein Vergnügen, die auch mir vertrauten Orte und Eigenheiten der bayerischen Metropole wiederzuerkennen – sei es in der Atmosphäre, den beschriebenen Charakteren oder den kleinen Details, die so typisch für München sind.
Die Sprache allerdings lässt "Luft nach oben". An manchen Stellen ist mir die Ausdrucksweise zu vulgär, und auch einige Klischees, beispielsweise „man trug Lederhosen oder Dirndl, man lebte umgeben von blauen Bergen und grünen Wiesen“, hätte es aus meiner Sicht nicht gebraucht.
Ein weiterer Aspekt, der mir nicht gefallen hat, sind die teils übertriebenen Lobhudeleien von Reisingers Schauspielkollegen auf der Buchrückseite und -klappe. Francis Fulton-Smith bezeichnet Reisinger gar als den deutschen Truman Capote – eine doch sehr steile These. Ja, der Roman ist temporeich und amüsant, aber in der Liga von Capote zu spielen, scheint mir definitiv zu weit hergeholt. Ich hoffe, dass sich derartige Blurbs im Literaturmarketing nicht dauerhaft durchsetzen.
Die Geschichte selbst ist spannend und temporeich. Manche Figuren hätten genauso gut in eine TV-Serie wie „Monaco Franze“ oder „Münchner Geschichten“ gepasst, was einerseits charmant, andererseits auch etwas formelhaft ist. Der größte Wermutstropfen für mich war allerdings, dass die Akteure überwiegend Hochdeutsch sprechen – was in einem Roman, der sich stark um den bayerischen Raum dreht, seltsam deplatziert wirkt. Wäre hier bayerische Mundart verwendet worden, hätte der Roman möglicherweise noch mehr Authentizität erhalten. So scheint es fast, als ob Reisinger sich bewusst dafür entschieden hat, eine breitere Leserschaft anzusprechen, was ich schade finde.
Alles in allem hat mich „Bavarese“ durchaus unterhalten, auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Mut zur Eigenständigkeit und weniger Kitsch gewünscht hätte. Die Atmosphäre Münchens kommt gut zur Geltung, die Geschichte ist spritzig und interessant – aber die Übertreibungen und Klischees trüben leider den Genuss ein klein wenig.
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