Andreas Eschbach
Gebundenes Buch
Ausgebrannt
Thriller. Ausgezeichnet mit dem Kurd-Laßwitz-Preis, Bester Roman 2008
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Stellen Sie sich vor, der Liter Superbenzin würde über 4 Euro kosten. Ein Albtraum? Ja. Bloß wäre es erst der Anfang. Denn das Ölzeitalter wird nicht erst mit dem letzten Barrel enden. Es endet, sobald mehr verbraucht wird, als gefördert werden kann. Und dieser Moment ist näher, als die meisten ahnen. Das Problem: Niemand hat einen Plan für die Zeit danach. Auch Markus Westermann weiß von all dem nichts, als er es endlich in die USA geschafft hat und mit seiner Karriere voll durchstarten will. Als er Karl Walter Block kennen lernt, sieht er seine Chance gekommen. Der alte Öltechniker...
Stellen Sie sich vor, der Liter Superbenzin würde über 4 Euro kosten. Ein Albtraum? Ja. Bloß wäre es erst der Anfang. Denn das Ölzeitalter wird nicht erst mit dem letzten Barrel enden. Es endet, sobald mehr verbraucht wird, als gefördert werden kann. Und dieser Moment ist näher, als die meisten ahnen. Das Problem: Niemand hat einen Plan für die Zeit danach. Auch Markus Westermann weiß von all dem nichts, als er es endlich in die USA geschafft hat und mit seiner Karriere voll durchstarten will. Als er Karl Walter Block kennen lernt, sieht er seine Chance gekommen. Der alte Öltechniker behauptet, dass in den Tiefen der Erde noch genug Öl für die nächsten tausend Jahre schlummert - und dass nur er die Methode kennt, wie man es findet. Er braucht nur noch einen kompetenten Geschäftspartner. Jemanden wie Markus. Nur allzu bereitwillig glaubt die Welt den Versprechungen des Duos. Nach ersten Erfolgen ist gar von einer Renaissance des Ölzeitalters die Rede. Doch der Schein trügt. Als in Saudi-Arabien das größte Ölfeld der Welt versiegt und die Saudis alles daransetzen, die erschreckende Wahrheit zu vertuschen, kommt es nicht nur im Nahen Osten zu Unruhen. Die Menschheit steht plötzlich vor ihrer größten Herausforderung. Das Ende der Welt, wie wir sie kennen, bahnt sich an. Einzig Markus ist überzeugt, das Ruder noch einmal herumreißen zu können ...
Andreas Eschbach, geb. 1959 in Ulm, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Software-Entwickler. Er lebt als freier Schriftsteller mit seiner Frau an der französischen Atlantikküste.

Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Seitenzahl: 750
- Deutsch
- Abmessung: 50mm x 147mm x 220mm
- Gewicht: 870g
- ISBN-13: 9783785722749
- ISBN-10: 3785722745
- Artikelnr.: 20934693
Herstellerkennzeichnung
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Schmieriges schwarzes Zeug
Was passiert, wenn uns der Ölhahn zugedreht wird? Andreas Eschbach, Deutschlands erfolgreichster Science-Fiction-Autor, schildert in "Ausgebrannt" den Kampf ums schwarze Gold und entwirft das Zukunftsszenario einer Welt ohne Autos und Industrie.
Von Hubert Spiegel
Ein guter Science-Fiction-Roman, so hat Andreas Eschbach einmal in einem Essay behauptet, frage stets: "Was ist der Mensch?" Keine andere Literaturgattung würde diese Frage so klar, so radikal und so unabhängig stellen wie der spekulative Zukunftsroman. Für den Literaturwissenschaftler Peter von Matt ist der Mensch das geschichtenerzählende Tier. Die Definition, die Andreas Eschbachs neunter Roman bereithält, lautet
Was passiert, wenn uns der Ölhahn zugedreht wird? Andreas Eschbach, Deutschlands erfolgreichster Science-Fiction-Autor, schildert in "Ausgebrannt" den Kampf ums schwarze Gold und entwirft das Zukunftsszenario einer Welt ohne Autos und Industrie.
Von Hubert Spiegel
Ein guter Science-Fiction-Roman, so hat Andreas Eschbach einmal in einem Essay behauptet, frage stets: "Was ist der Mensch?" Keine andere Literaturgattung würde diese Frage so klar, so radikal und so unabhängig stellen wie der spekulative Zukunftsroman. Für den Literaturwissenschaftler Peter von Matt ist der Mensch das geschichtenerzählende Tier. Die Definition, die Andreas Eschbachs neunter Roman bereithält, lautet
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hingegen: Der Mensch ist das energieverbrauchende Tier. Und Energie, das heißt nach wie vor und vor allem: Erdöl.
"Ausgebrannt" erzählt auf 749 Seiten die Geschichte eines Tellerwäschers namens Markus Westermann, der unbedingt Millionär werden will und zufällig in die Erdölbranche gerät. Das ist etwa so spannend und originell wie der Plot eines durchschnittlichen Hollywood-Thrillers: Westermann ist ein junger Deutscher, der fest an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten glaubt, zunächst kometenhaft aufsteigt, seinen Ehrgeiz dann beinahe mit dem Leben bezahlt und am Ende ein bescheidenes Dasein mit einer Frau führt, die sich thrillergemäß zunächst als sexuell unersättliche Milliardärstochter erwiesen hatte. Ihr Väterchen ist ebenso wie die CIA hinter dem her, was Westermann zum Milliardär machen soll: die einzigartige Methode seines skurrilen Geschäftspartners Karl Block, unbekannte Erdölreserven aufzuspüren. Es geht also ums große Geld und die große Politik, und deshalb ist keiner der Beteiligten seines Lebens mehr sicher. Derartige Rahmenhandlungen dienen im Unterhaltungsgenre in der Regel nur als Vehikel für die special effects. Eschbachs special effects allerdings sind mehr als ungewöhnlich: Da wären das "Oil & Gas Journal", die "BP Statistical Review of World Energy", der Wortlaut des deutschen Energiebevorratungsgesetzes und die Studien des "United States Geological Survey". Was aber soll daran unterhaltend oder spannend sein?
Eschbach erzeugt die Spannung auf zwei Ebenen. Er verlängert das Szenario vom Ende der Ressourcen, das der "Club of Rome" Anfang der siebziger Jahre skizziert hat, um ein paar Jahre in die Zukunft und beschreibt, was passiert, wenn das Öl nicht mehr sprudelt, sondern nur noch tröpfchenweise aus der Pipeline kommt: Wir können nicht mehr Auto fahren und unsere Häuser nicht mehr beheizen, unsere Fabriken stehen ebenso still wie die industrielle Landwirtschaft. Die westliche Zivilisation kollabiert, denn für fast alles, was wir produzieren, brauchen wir Erdöl, entweder als Rohstoff oder als Energieträger. Zukunftsmusik, einigermaßen plausibel erzählt. Aber Andreas Eschbach hält es mit seinem amerikanischen Kollegen Bruce Sterling, der gesagt hat, wer als visionär gelten wolle, müsse nur die Gegenwart beschreiben.
Und so beschreibt der studierte Luft- und Raumfahrttechniker und frühere Teilhaber einer Softwarefirma das gigantische Geschäft mit Erdöl ebenso wie die politischen Implikationen des schmierigen schwarzen Zeugs, das die Weltwirtschaft so nötig braucht wie der menschliche Körper das Blut. Hält sich die Faszination, die von der Beschreibung von Bohrköpfen und Futterrohren ausgeht, noch in Grenzen, so wird es doch unglaublich spannend, wenn Eschbach über Ölreserven, den Lagerstättendruck von Förderfeldern oder die Geheimdiplomatie der Opec schreibt.
Ras Tanura, der größte Hafen der Welt, ist ebenso Schauplatz der Handlung wie ein Tante-Emma-Laden auf der Schwäbischen Alb. Ölstatistiken, Fördermengen, die Zahl der aktiven Bohrungen im Golf von Mexiko, die Frage, warum das Ölfeld Ghawar bedeutender ist als die Felder Shedgum, Uthmaniyah, Hawiyah und Haradh zusammengenommen - all das lässt Eschbach in seinen Roman einfließen, nicht immer ganz elegant, aber mit dem Faktenhunger des seriösen Sachbuchautors. Die literarische Form kümmert ihn dabei wenig. Wild springt er zwischen den zahlreichen Zeitebenen der Handlung hin und her, und wenn er den Leser wissen lassen möchte, was der Bau der Bagdadbahn mit dem Ersten Weltkriegs zu tun hat, erfindet er einfach einen Vorfahren seines Helden und blendet zurück.
"Vergangenheit. 1903" lautet dann die Kapitelüberschrift, und schon sind wir mit Westermanns Ururgroßvater in der mesopotamischen Wüste oder verfolgen sein Gespräch mit einem Emissär des britischen Königs in Konstantinopel. Was ihm an historischem Wissen nötig scheint, vermittelt Eschbach seinen Lesern gern in sachlichen Exkursen. So erfahren wir auf vier Seiten, dass und warum Roosevelt wenige Tage nach der Konferenz von Jalta König Ibn Saud von Arabien traf. Wie vieles andere trägt dies absolut nichts zur Handlung bei, sondern ist nur eine Fußnote. Aber Eschbachs Fußnoten sind nicht nur lehrreich. Aus ihnen bezieht "Ausgebrannt" mindestens ebenso viele Spannungsmomente wie aus dem fiktiven Romangeschehen, das kaum weniger verschachtelt ist als die Verwandtschaftsverhältnisse des saudischen Königshauses.
Die Monarchie am Golf scheint dabei denselben Gesetzen zu unterliegen wie die CIA. Beide Institutionen sind opak, skrupellos und einzig auf Machterhalt aus. Westermanns idealistisches Bild von Amerika wird gründlich zerstört, und schließlich stellt sich sogar heraus, dass der amerikanische Geheimdienst Westermanns Vater auf dem Gewissen hat: Der Tüftler war dabei, eine alternative Energiequelle aufzutun. So verquickt Eschbach seine Amerika-Kritik mit dem typisch amerikanischen Erzählmuster der Vater-Sohn-Geschichte: Nach den Abenteuern mit dem grantelnden Ersatzvater Karl Block vollendet Markus schließlich, was sein wirklicher Vater begonnen hatte.
Dieses Buch ist zwar manchmal hanebüchen, klingt in den Dialogen nicht immer elastisch und beweist in der Charakterzeichnung übergroßen Mut zur Schlichtheit. Aber Eschbach versteht es glänzend, gut recherchierte, oft frappierende Fakten und Thrillerelemente zu vermengen. Wer wissen will, wie die Welt ohne Erdöl (und ohne die Supermacht Amerika) aussehen könnte, muss eine ziemliche Lesestrecke zurücklegen. Da sie uns aber nicht lang wird, verstehen wir nach 749 Seiten dann auch, warum Eschbach der erfolgreichste deutsche Science-Fiction Autor ist. Wer dieses Buch liest, wird sich noch lange bei jedem Halt an der Tankstelle an den genialischen ersten Satz erinnern: "Selbst mit dem letzten Tropfen Benzin kann man noch beschleunigen."
- Andreas Eschbach: "Ausgebrannt". Roman. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2007.
749 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ausgebrannt" erzählt auf 749 Seiten die Geschichte eines Tellerwäschers namens Markus Westermann, der unbedingt Millionär werden will und zufällig in die Erdölbranche gerät. Das ist etwa so spannend und originell wie der Plot eines durchschnittlichen Hollywood-Thrillers: Westermann ist ein junger Deutscher, der fest an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten glaubt, zunächst kometenhaft aufsteigt, seinen Ehrgeiz dann beinahe mit dem Leben bezahlt und am Ende ein bescheidenes Dasein mit einer Frau führt, die sich thrillergemäß zunächst als sexuell unersättliche Milliardärstochter erwiesen hatte. Ihr Väterchen ist ebenso wie die CIA hinter dem her, was Westermann zum Milliardär machen soll: die einzigartige Methode seines skurrilen Geschäftspartners Karl Block, unbekannte Erdölreserven aufzuspüren. Es geht also ums große Geld und die große Politik, und deshalb ist keiner der Beteiligten seines Lebens mehr sicher. Derartige Rahmenhandlungen dienen im Unterhaltungsgenre in der Regel nur als Vehikel für die special effects. Eschbachs special effects allerdings sind mehr als ungewöhnlich: Da wären das "Oil & Gas Journal", die "BP Statistical Review of World Energy", der Wortlaut des deutschen Energiebevorratungsgesetzes und die Studien des "United States Geological Survey". Was aber soll daran unterhaltend oder spannend sein?
Eschbach erzeugt die Spannung auf zwei Ebenen. Er verlängert das Szenario vom Ende der Ressourcen, das der "Club of Rome" Anfang der siebziger Jahre skizziert hat, um ein paar Jahre in die Zukunft und beschreibt, was passiert, wenn das Öl nicht mehr sprudelt, sondern nur noch tröpfchenweise aus der Pipeline kommt: Wir können nicht mehr Auto fahren und unsere Häuser nicht mehr beheizen, unsere Fabriken stehen ebenso still wie die industrielle Landwirtschaft. Die westliche Zivilisation kollabiert, denn für fast alles, was wir produzieren, brauchen wir Erdöl, entweder als Rohstoff oder als Energieträger. Zukunftsmusik, einigermaßen plausibel erzählt. Aber Andreas Eschbach hält es mit seinem amerikanischen Kollegen Bruce Sterling, der gesagt hat, wer als visionär gelten wolle, müsse nur die Gegenwart beschreiben.
Und so beschreibt der studierte Luft- und Raumfahrttechniker und frühere Teilhaber einer Softwarefirma das gigantische Geschäft mit Erdöl ebenso wie die politischen Implikationen des schmierigen schwarzen Zeugs, das die Weltwirtschaft so nötig braucht wie der menschliche Körper das Blut. Hält sich die Faszination, die von der Beschreibung von Bohrköpfen und Futterrohren ausgeht, noch in Grenzen, so wird es doch unglaublich spannend, wenn Eschbach über Ölreserven, den Lagerstättendruck von Förderfeldern oder die Geheimdiplomatie der Opec schreibt.
Ras Tanura, der größte Hafen der Welt, ist ebenso Schauplatz der Handlung wie ein Tante-Emma-Laden auf der Schwäbischen Alb. Ölstatistiken, Fördermengen, die Zahl der aktiven Bohrungen im Golf von Mexiko, die Frage, warum das Ölfeld Ghawar bedeutender ist als die Felder Shedgum, Uthmaniyah, Hawiyah und Haradh zusammengenommen - all das lässt Eschbach in seinen Roman einfließen, nicht immer ganz elegant, aber mit dem Faktenhunger des seriösen Sachbuchautors. Die literarische Form kümmert ihn dabei wenig. Wild springt er zwischen den zahlreichen Zeitebenen der Handlung hin und her, und wenn er den Leser wissen lassen möchte, was der Bau der Bagdadbahn mit dem Ersten Weltkriegs zu tun hat, erfindet er einfach einen Vorfahren seines Helden und blendet zurück.
"Vergangenheit. 1903" lautet dann die Kapitelüberschrift, und schon sind wir mit Westermanns Ururgroßvater in der mesopotamischen Wüste oder verfolgen sein Gespräch mit einem Emissär des britischen Königs in Konstantinopel. Was ihm an historischem Wissen nötig scheint, vermittelt Eschbach seinen Lesern gern in sachlichen Exkursen. So erfahren wir auf vier Seiten, dass und warum Roosevelt wenige Tage nach der Konferenz von Jalta König Ibn Saud von Arabien traf. Wie vieles andere trägt dies absolut nichts zur Handlung bei, sondern ist nur eine Fußnote. Aber Eschbachs Fußnoten sind nicht nur lehrreich. Aus ihnen bezieht "Ausgebrannt" mindestens ebenso viele Spannungsmomente wie aus dem fiktiven Romangeschehen, das kaum weniger verschachtelt ist als die Verwandtschaftsverhältnisse des saudischen Königshauses.
Die Monarchie am Golf scheint dabei denselben Gesetzen zu unterliegen wie die CIA. Beide Institutionen sind opak, skrupellos und einzig auf Machterhalt aus. Westermanns idealistisches Bild von Amerika wird gründlich zerstört, und schließlich stellt sich sogar heraus, dass der amerikanische Geheimdienst Westermanns Vater auf dem Gewissen hat: Der Tüftler war dabei, eine alternative Energiequelle aufzutun. So verquickt Eschbach seine Amerika-Kritik mit dem typisch amerikanischen Erzählmuster der Vater-Sohn-Geschichte: Nach den Abenteuern mit dem grantelnden Ersatzvater Karl Block vollendet Markus schließlich, was sein wirklicher Vater begonnen hatte.
Dieses Buch ist zwar manchmal hanebüchen, klingt in den Dialogen nicht immer elastisch und beweist in der Charakterzeichnung übergroßen Mut zur Schlichtheit. Aber Eschbach versteht es glänzend, gut recherchierte, oft frappierende Fakten und Thrillerelemente zu vermengen. Wer wissen will, wie die Welt ohne Erdöl (und ohne die Supermacht Amerika) aussehen könnte, muss eine ziemliche Lesestrecke zurücklegen. Da sie uns aber nicht lang wird, verstehen wir nach 749 Seiten dann auch, warum Eschbach der erfolgreichste deutsche Science-Fiction Autor ist. Wer dieses Buch liest, wird sich noch lange bei jedem Halt an der Tankstelle an den genialischen ersten Satz erinnern: "Selbst mit dem letzten Tropfen Benzin kann man noch beschleunigen."
- Andreas Eschbach: "Ausgebrannt". Roman. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2007.
749 S., geb., 19,95 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Alles "schön und sauber gearbeitet", schreibt Rezensent Michael Rutschky über diesen Bestseller. Trotzdem besteht für Überschwang aus seiner Sicht kein Grund. Denn in dieser erziehungsromanhaften Aufsteigergeschichte eines Deutschen in den USA kann er wenig literarischen Glanz ausmachen. Man würde gerne etwas genauer erfahren, was Andreas Eschbach genau in seinem Roman erzählt. Aber die Ironie des Rezensenten verstellt leider die Sicht. Es scheint im Roman wohl auch um den ewigen Wachtraum zu gehen, die USA mögen wie das alte Rom eines Tages vergehen. Als Themen deutet Rutschky aber auch alternative Energien und andere Zeitgeister an. Insgesamt scheint sich das Buch durch eine gewisse Ungetrübtheit auszuzeichen, und zwar sowohl was literarische Ambition als auch inhaltlichen Tiefgang betrifft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine spannende und zugleich erschreckende Beschreibung der nahen Zukunft, in der Öl so teuer ist, dass die Industrie zusammenbricht, die Menschen wieder ihr eigenes Gemüse anbauen und der Individualverkehr weitgehend stillsteht. Das ganze Verknüpft mit einem Thriller-Plot und mit …
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Eine spannende und zugleich erschreckende Beschreibung der nahen Zukunft, in der Öl so teuer ist, dass die Industrie zusammenbricht, die Menschen wieder ihr eigenes Gemüse anbauen und der Individualverkehr weitgehend stillsteht. Das ganze Verknüpft mit einem Thriller-Plot und mit spannenden "Lektionen" über politische Zusammenhänge mit dem Öl früher und heute, inbesondere der Zusammenhang zwischen den USA und dem Saudischen Königshaus. Wirklich hervorragend gelesen von UIrich Noethen, der den einzelnen Personen - seien es schwäbische Hausfrauen oder österreichische Ingenieure - unverwechselbare und glaubhafte Stimmen zu geben vermag.
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Das Ende des Erdölzeitalters
Wie wird die Weltwirtschaft reagieren, wenn die Erdölreserven zur Neige gehen? Diese Frage greift Andreas Eschbach in seinem Thriller „Ausgebrannt“ auf. Der Roman gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil entwickelt Autor Eschbach die …
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Das Ende des Erdölzeitalters
Wie wird die Weltwirtschaft reagieren, wenn die Erdölreserven zur Neige gehen? Diese Frage greift Andreas Eschbach in seinem Thriller „Ausgebrannt“ auf. Der Roman gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil entwickelt Autor Eschbach die Charaktere der wichtigsten Romanfiguren und zeichnet durch Retrospektiven deren Lebenswege nach. Die Energiekrise bahnt sich an. Im zweiten Teil geht es um das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben nach dem Zusammenbruch der Wirtschaft und um Alternativen für die Energieversorgung.
Die Handlungsorte liegen in den USA, in Deutschland und in Saudi-Arabien. Eschbach beleuchtet ein weit verzweigtes Beziehungsgeflecht. Die Hauptrolle spielt der ehrgeizige und zielstrebige junge Wirtschaftswissenschaftler Markus Westermann, der zusammen mit anderen jungen Leuten aus verschiedenen europäischen Ländern nach New York fliegt, um bei einer Softwarefirma einen zeitlich befristeten Auftrag zu erledigen.
Eschbach erzählt parallel mehrere Handlungsabläufe, zwischen denen es Abhängigkeiten und Verbindungen gibt. Unter anderem geht es um eine bedeutende Erfindung, die Markus Westermanns Vater einst gemacht hat. Musste er dafür sterben? Zusammen mit seinen Geschwistern versucht Markus die Umstände des Todes zu klären und das Rätsel um die Erfindung zu lösen. Für wichtige Erfindungen interessiert sich auch der amerikanische Geheimdienst. Taggard, Mitarbeiter des CIA, beobachtet das Treiben von Westermann und seinem Partner. Seine Motive sind vielschichtig und bleiben nebulös.
Die Ölgeschäfte und den Expansionstrieb der Macht beschreibt Eschbach glaubwürdig. Wer große Geschäfte machen will, darf keine Hemmungen haben. Es ist faszinierend anzusehen, wie die Gier nach Geld und Macht Menschen verändern kann. Aber es geht nicht nur um windige internationale Geschäfte. Eschbach beleuchtet auch die Auswirkungen der Ölkrise auf Menschen, die auf dem Land leben. Hier ist Kreativität gefragt. Auf einmal wird es wichtig zu wissen, wie man Gemüse im eigenen Garten anbaut.
Der Roman ist angereichert mit Fachwissen aus der Ölindustrie. Die Leser erfahren einiges über die Entstehung und Verteilung der Ölvorkommen der Erde, über Methoden der Förderung und über die wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeiten der Ölwirtschaft. Die politische Situation von Saudi-Arabien wird ausführlich erläutert. Ein flüssiger Schreibstil und eine verständliche Sprache sorgen dafür, dass der rote Faden erkennbar bleibt. Für gelungen halte ich, wie Eschbach die Auswirkungen der Krise aus verschiedenen Perspektiven darstellt. Neben globalen Szenarien betrachtet er auch Einzelschicksale. Die Entwicklung der Charaktere wirkt glaubwürdig. Eschbach bringt zahlreiche Facetten menschlicher Verhaltensweisen ins Spiel. Da fossile Energieträger nur in begrenztem Umfang vorhanden sind, ist eine Ölkrise im realen Leben nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich. Der Roman wirkt erschreckend real.
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Broschiertes Buch
Sehr spannend: Auch wenn die Handlung in mehreren Zeitebenen erzählt wird (und zudem auch mehrere Charaktere beleuchtet neben dem eigentlichen Protagonisten) und den einen oder anderen Schlenker nimmt, bleibt die Geschichte übersichtlich - und vor allem möchte man jederzeit wissen, …
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Sehr spannend: Auch wenn die Handlung in mehreren Zeitebenen erzählt wird (und zudem auch mehrere Charaktere beleuchtet neben dem eigentlichen Protagonisten) und den einen oder anderen Schlenker nimmt, bleibt die Geschichte übersichtlich - und vor allem möchte man jederzeit wissen, wie es denn nun weitergeht. Für mich ein absoluter Page-Turner!
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Sehr interessant, sehr informativ, sehr spannend.
Inhalt:
Markus Westermann hat das Ziel in den USA seinen "amerikanischen Traum" zu verwirklichen, quasi vom "Angestellten zum Millionär".
Zufällig treffen er und ein Mann namens "Block" aufeinander. Block …
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Sehr interessant, sehr informativ, sehr spannend.
Inhalt:
Markus Westermann hat das Ziel in den USA seinen "amerikanischen Traum" zu verwirklichen, quasi vom "Angestellten zum Millionär".
Zufällig treffen er und ein Mann namens "Block" aufeinander. Block behauptet eine bisher ungekannte Methode gefunden zu haben Öl zu finden - sehr viel Öl - und zwar auch an Stellen, die Fachleute mit ihren bisherigen Methoden ausgeschlossen haben.
Die Beiden tun sich zusammen.
Als das bisher weltgrößte Ölfeld versiegt, hat dies allerdings gravierende Auswirkungen - auf alle.
Meine Meinung:
Aufgrund der vielen verschiedenen Erzählstränge und der vielen verschiedenen erzählten Zeiten, fand ich es schwer in die Erzählung hinein zu finden; aber ab ca. Seite 150 verstand ich so langsam die Zusammenhänge und ab da wurde es richtig spannend.
Sehr gut fand ich die Ausführungen zu den geologischen und technischen Zusammenhänge wie man Öl findet und fördert.
Und ebenfalls sehr, sehr gut gefallen haben mir die "Nebenschauplätze", in denen beschrieben wird, welche Ausprägungen der Ölmangel haben kann und dass manche Menschen die Situation zu ihrem Vorteil ausnutzen.
Bspw. eine sektenähnliche Gemeinde, die ohne Kontakt zur Außenwelt lebt; aber nicht, weil es keine Verbindungen mehr geben würde, sondern weil diese absichtlich sabotiert wurden, um die Gemeinschaft manipulierbar und abhängig zu machen.
Oder der überzeugende Anlageberater, der, jetzt da das Geld knapp und alles teuer geworden ist, seine Kunden zu Investitionen in vermeintlich gute Innovationen überredet.
Ich vermute mal, dass der Roman eher der männlichen Leserschaft liegen würde, da das Technische, Wissenschaftliche mehr im Vordergrund steht; wenn also ein Leser eher an zwischenmenschlichen Themen interessiert ist, wird er bei diesem Roman evtl. nicht so ganz auf seine Kosten kommen.
Fazit: Sehr interessant, sehr informativ, sehr spannend.
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