Vergingen zwischen 'Die Wanderhure' und 'Die Kastellanin' mehrere Jahre, so setzt der letzte Teil der Trilogie fast nahtlos an seinem Vorgänger an. Nach einer kurzen Erläuterung der Geschehnisse der Vergangenheit und einem Wiedersehen mit Hiltrud, nimmt die Handlung auch schon richtig Fahrt auf.
Marie, die wieder schwanger ist, wird auf dem Weg von Rheinsobern nach Hause auf ihre Burg von ihrer…mehrVergingen zwischen 'Die Wanderhure' und 'Die Kastellanin' mehrere Jahre, so setzt der letzte Teil der Trilogie fast nahtlos an seinem Vorgänger an. Nach einer kurzen Erläuterung der Geschehnisse der Vergangenheit und einem Wiedersehen mit Hiltrud, nimmt die Handlung auch schon richtig Fahrt auf. Marie, die wieder schwanger ist, wird auf dem Weg von Rheinsobern nach Hause auf ihre Burg von ihrer Erzfeindin Hilda, Falko Hettenheim’s Witwe, entführt und nach der Geburt ihres Sohnes als Sklavin verkauft. Während Michel auf Kibitzstein an den Tod seiner geliebten Frau glaubt und nun eine zweite Ehe eingehen soll, wird Marie in die Nähe von Moskau verschleppt, wo sie an den Hof eines Fürsten gerät und mit ihrer neu gewonnenen Freundin, der farbigen Sklavin Alika, ihre Flucht durch die Weiten Russlands plant…
Wie gewöhnlich wird Marie’s mühsame und gefährliche Reise so spannend und flüssig erzählt, dass die knapp 700 Seiten in wenigen Tagen ausgelesen sind. Abwechselnd wird von Marie’s Erlebnissen in Russland und Michel’s Nöten auf der heimischen Burg berichtet. In diesem Teil erhält der Leser wieder viele interessante Informationen über das Leben als Burgherr mit all seinen Rechten und Pflichten, während er im Handlungsstrang um Marie einiges über den Sklavenhandel und russische Traditionen und Adelsverhältnisse der damaligen Zeit lernt. Detaillierte Schilderungen von Alltäglichkeiten machen die Geschichte authentisch und lebendig, allerdings hatte ich schon zu Beginn des Romans das Gefühl, dass dieser Teil der Trilogie noch brutaler ist als der erste. Auch gibt es so manche Vergewaltigungsszene, deren ausführliche Beschreibung in meinen Augen nicht nötig war, denn die ständige Gefahr für Frauen, von einem Mann überfallen zu werden, wäre auch deutlich geworden, wenn solche Misshandlungen nur angedeutet worden wären.
Ebenso hat mir etwas missfallen, dass der Anfang ein wenig zu konstruiert wirkt. Dann jedoch geht es mit lediglich minimalen Längen voran und zum Schluss kommt es zu einem Showdown, der neben aller Dramatik sogar einen wirklichen Lacher bereit hält.
Gänzlich abgerundet wird die Geschichte dadurch, dass am Ende sämtliche Figuren ihren persönlichen Abschluss bekommen, so dass letztlich keine Fragen offen bleiben.
FAZIT: Trotz kleinerer Kritikpunkte ein würdiger Abschluss der Reihe um die mutige Marie und ihre Freunde.