meine Meinung:
New Europe, auch NuYu genannt ist eine Welt, welche einerseits sehr fortschrittlich ist, die medizinische Versorgung ist sehr gut, die Leute gebildet und die Gesellschaft beinahe Gewaltfrei, so scheint es zumindest. Doch andererseits werden die Leute durch ihre IDs, die alle tragen
müssen und welche auch als Zahlungsmittel usw. gebraucht werden, immer und überall Überwacht.…mehrmeine Meinung:
New Europe, auch NuYu genannt ist eine Welt, welche einerseits sehr fortschrittlich ist, die medizinische Versorgung ist sehr gut, die Leute gebildet und die Gesellschaft beinahe Gewaltfrei, so scheint es zumindest. Doch andererseits werden die Leute durch ihre IDs, die alle tragen müssen und welche auch als Zahlungsmittel usw. gebraucht werden, immer und überall Überwacht. Ausserdem werden die Männer unterdrückt, wohingegen die Frauen alle Macht haben. Diese Idee fand ich wirklich sehr interessant, schliesslich war es früher, vor gar nicht so langer Zeit noch genau umgekehrt und es wäre eigentlich denkbar, dass so etwas in der Zukunft geschehen könnte, die Geschichte spielt im Jahr 2125, also in mehr als hundert Jahren, undenkbar wäre dass also sicher nicht. Auch sonst fand ich die Welt, die Andrea Schacht beschrieben hat gut ausgearbeitet und realistisch, ich konnte mich auch relativ schnell darin zurechtfinden.
Kyrias Mutter ist eine wichtige Politikerin in NuYu und deshalb hatte Kyria eigentlich immer ein sehr behütetes und luxuriöses Leben, allerdings ist ihre Beziehung zu ihrer Mutter nicht gerade die beste. Zudem musste sie Aufgrund ihres Gendeffekts viel Zeit im Krankenhaus verbringen und war auch sonst davon eingeschränkt, was bei ihr der Wunsch nach Freiheit geweckt hat. Als sie dann erfährt, dass sie sterben wird, reagiert sie deshalb auch nicht darauf, indem sie in Selbstmitleid versinkt, sondern sie will, dass sie in Freiheit stirbt, dass sie vor ihrem Tod noch diesen Wunsch verwirklichen kann.
Obschon sie sich also nicht gut mit ihrer Mutter versteht und sich noch mehr Freiheit sehnt, stellt sie aber das System von NuYu bis zu dem Tag, an welchem sie flieht, nie in Frage.
Doch auf ihrer Flucht mit Reb bemerkt sie immer mehr, dass das System eindeutig nicht nur gut ist und das sie in einer Welt voller Lügen aufgewachsen ist. Auch hier hat die Autorin meiner Meinung nach gut Arbeit geleistet, immer mehr merkt man, wie ungerecht diese Welt ist und wie dass aber alles vertuscht wird. Mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist, dass die Geschichte in einem extrem fiesen Cliffhanger endet.
Doch nicht nur Kyrias Meinung zu NuYu verändert sich, auch sie selbst. Anfangs ist sie eine ziemlich verwöhnte "Zicke", ihre Flucht eine Verzweiflungstat, die sie allein nie geschafft hätte. Zudem ist sie auch ziemlich naiv, nur eins zeichnet sie von Anfang an aus, ihre Willensstärke. Doch während ihrer Reise und dann auch im Reservat, lernt sie einen anderen Lebensstil kennen. Man merkt, dass sie kein Zuckerpüppchen ist, sondern eine sympathische, selbstbewusste und intelligente junge Frau.
Kyrias Entwicklung wurde gut nachvollziehbar beschrieben und es hat mir richtig Freude gemacht sie mitzuverfolgen.
Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielte natürlich auch Reb. Er ist ein richtiger Rebell/Bad-Boy und ziemlich anders, als die Männer in NuYu, die von den Frauen unterdrückt werden. Anfangs ist er wenig begeistert, dass er Kyria ins Reservat begleiten soll und ist ihr gegenüber eher abweisend und herablassend. Auch als sie sich später in der Geschichte etwas näher kommen wird ihre Beziehung nicht wirklich romantisch und schon gar nicht kitschig, dennoch fand ich die beiden passen gut zusammen. Die Dialoge der beiden waren wirklich toll und ich musste öfters mal lachen, denn bei den beiden passt der Spruch "Was sich liebt, dass neckt sich" echt perfekt.
Fazit:
Eine spannende Dystopie, die ganz anders ist, als der Titel vermuten lässt. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.