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Venice
Wohnort: 
Oberursel

Bewertungen

Insgesamt 477 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2024
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


sehr gut

Der berühmte Spurenfinder Elos von Bergen beschließt sich zur Ruhe zu setzen und zieht mit seinen Zwillingen in den langweiligsten Ort der Welt, Friedhofen. Während der Vater dort seine Ruhe findet, langweilen sich die Zwillinge zu Tode bis ein Mord geschieht. Jetzt muss der Vater noch einmal ran aber auch die Kinder wollen nicht untätig sein.

Das Buch ist eine Mischung aus Fantasy, das Setting erinnert sehr an das Mittelalter mit den Erzählungen über einen Jahrmarkt im Nachbardorf das eine Stunde Fußmarsch entfernt ist und Fabelwesen die im Laufe der Geschichte auftauchen. Jugendbuch, da die Zwillinge mit ihrem Wortwitz eine große Rolle spielen und Kriminalkomödie mit dem Mord.

Jedoch hat das Buch einige Längen und Wiederholungen über die großartige Vergangenheit von Elos die jedoch nur angerissen wird. Der Schreibstil passt zu Marc Uwe Kling, fantasievoll und detailliert beschreibt er diese Welt. Allerdings passt das Buch nicht wirklich in ein Genre da alles nur angerissen wird. Der Komödie fehlt der besondere Witz, der Fantasy fehlt es an einem besonderen Weltenaufbau.

Bewertung vom 14.01.2024
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


sehr gut

1917, die schwangere Krankenschwester Johanna kehrt nach einem Einsatz von der Front in ihre schweizerische Heimat Davos zurück wo ihre Eltern das Curhaus Cronwald unterhalten. Damit sie dennoch eine gute Partie abgibt, nimmt der Vater Johanna das Kind kurz nach der Geburt weg und zwingt sie Großrat Thanner zu heiraten.

Eine zur Kur im Hotel anwesende Gräfin und Spionin will Johanna helfen ihr Kind wieder zu sehen. Als Gegenleistung soll sie die deutsche Wehrmacht ausspionieren. So gerät die junge Johanna zwischen die Fronten und ist das Zünglein an der Waage das über Krieg oder Frieden entscheidet.

Das Buch ist eine interessante Mischung aus wahrer Geschichte und einem Spionageroman. Mir war nicht bekannt, dass das Buch auf einer schweizer Fernsehserie beruht. Im nachhinein erklären sich damit jedoch die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Johanna die teils schon überzogen sind. Nicht nur, dass sie das operieren allein durch zusehen lernte, beherrscht sie auch alles was Spione wissen müssen.

Der Schreibstil ist recht einfach mit kurzen klaren Sätzen mit dem es dem Autor gelingt einem sofort in die damalige Zeit zu versetzen.

Bewertung vom 14.01.2024
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


sehr gut

Vor 2 Jahren verschwindet die kleine Tilly Delany von einem belebten Strand. Ihre größere Schwester hätte auf sie aufpassen sollen, aber nach einem Besuch im Toilettenhaus fehlt von der kleinen Tilly jede Spur.

2 Jahre später sind die Eltern verzweifelt und werfen der Polizei vor die Angelegenheit vorschnell zu den Akten gelegt zu haben mit der Begründung Tilly sei ertrunken. Sie dringen in ein forensisches Institut ein in dem eine Menge Proben zu wichtigen Verbrechen lagern und auf eine Analyse warten. Den anwesenden Wachmann sowie einen Mitarbeiter der auch Sonntags zum arbeiten gekommen ist, nehmen sie als Geiseln. Eine zufällig vorbeikommende Journalistin wird die dritte Geisel. Sie drohen der Polizei, findet unsere Tochter oder wir zerstören jede Stunde eine der wichtigen Proben.

Die Polizei riegelt das Gebäude ab und bringt ein Großaufgebot in Stellung ohne sich um das Finden der verschwundenen Tochter zu scheren. Ein vor kurzem aufgeflogener Undercover Agent und eine junge Polizeianwärterin die bereits an ihrem Arbeitstag wieder entlassen wurde, machen sich auf die auswegslos scheinende Suche nach dem Kind.

Keine Frage, das Buch ist hochspannend und man fliegt geradezu durch die Seiten. Der Schreibstil ist packend und sehr lebendig. Wie bereits bei den anderen Büchern von Candice Fox die ich gelesen habe, spielen schräge, kaputte Personen eine wichtige Rolle. Dennoch hat das Buch einige Längen und war für mich trotz des packenden Endes etwas überfrachtet und unrealistisch

Bewertung vom 07.01.2024
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Clover wurde als 6-jährige von ihrem Großvater adoptiert nachdem ihre Eltern plötzlich ums Leben gekommen sind. Bei dem emeretierten Wissenschaftler umgeben mit vielen Büchern hatte sie eine schöne Zeit in New York. Sie kann es sich nicht verzeihen, nicht vor Ort gewesen zu sein als er starb und beschließt Sterbe-Doula zu werden. Sie widmet sich ganz der Pflege von todkranken Patienten in ihren letzten Stunden und Tagen.

Nach jedem Einsatz kehrt sie in die Wohnung des Großvaters zurück die sie übernehmen konnte und führ ein einsames Leben. Ab und zu trifft sie sich zum spielen mit einem älteren Nachbarn oder sie geht zu einem Death-Cafe wo andere Leute über ihre Ängste und Sorgen mit dem Tot reden. Dort trifft sie auch Sebastian der sie überredet sich um seine todkranke Großmutter zu kümmern.

Ein berührendes Buch um ein trauriges Thema das jedoch keinesfalls traurig daher kommt. Der Schreibstil ist ruhig und einfühlsam, die Personen werden gut dargestellt. Man erwartet bei einem solchen Thema kein Happy-End, doch es gibt zeitweise auch komische Begegnungen. Ein Buch das noch lange nachhallt und zum Nachdenken einlädt.

Bewertung vom 06.01.2024
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


sehr gut

Um das Haus Hope's End auf der Steilküste vor Maine rankt sich ein düsteres Familiengeheimnis. Die damals 17-jährige Leonora Hope wird 1929 verdächtigt ihre Eltern und ihre Schwester ermordet zu haben. Jetzt ist Leonora nach mehreren Schlaganfällen bewegungsunfähig und kann nicht mehr sprechen. Die junge Krankenhelferin Kit soll ihre neue Pflegerin werden nachdem sie etliche Zeit vom Dienst suspendiert war. Leonora Hope, die sich nur noch mit Hilfe von Klopfzeichen und einer Schreibmaschine kommunizieren kann, ist entschlossen Kit die ganze Geschichte zu erzählen.

Die Steilküste, die Menschen die auf Hope's End wohnen tragen zum düsteren Stimmungsbild bei. Der Schreibstil ist lebendig, die Spannung von Anfang an hoch, man kommt kaum dazu das Buch zur Seite zu legen. Doch was anfangs noch sehr abwechslungsreich und überaus spannend daherkommt endet dann für mich sehr überzogen und unglaubwürdig. Dann geht alles Schlag auf Schlag mit immer neuen Verwicklungen die das ganze sehr konstruiert wirken lassen.

Bewertung vom 30.12.2023
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

London in der Gegenwart. Claudia erhält bei einem Notartermin als Erbin ihrer Großmutter ein Kästchen überreicht mit einem handgemalten Wappen und einer Visitenkarte. Was hat es damit auf sich? Die Recherche beginnt in London und führt Claudia schließlich nach Kuba und Miami.

Kuba, 1950 hier lebt die junge Esmeralda als Tochter eines reichen Zuckerbarons mit ihren Schwestern. Bei einem Besuch mit ihrem Vater in Havanna lernt sie den jungen Briten Chritsopher Dutton in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Als der Vater dahinter kommt schließt er sie in ihren Räumen ein. Das führt zu einer Flucht der inzwischen schwangeren Esmeralda nach London.

Claudia fühlt sich auf Anhieb wohl auf der Insel auf der die Zeit still zu stehen scheint und sie verliebt sich in den Koch Mateo der einen beliebten Foodtruck betreibt. Gemeinsam mit seiner Mutter findet sie Nachkommen der Familie Diaz die die Insel nach der Revolution verlassen musste.

Dies ist mein erstes Buch von Soraya Lane und allein die Tatsache, dass das Buch auf Kuba spielt hat mich dieses Buch wählen lassen. Der Schreibstil, leicht und lebendig, teilweise mit ernsten Themen hat es mir leicht gemacht in dieses Buch einzutauchen. Ich freue mich auf weitere Bände dieser Reihe.

Bewertung vom 30.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Das Cover zeigt es schon, für Freundschaft ist man nie zu alt. Oldman ist einsam seit seine Frau gestorben ist. Er geht jeden Tag mit einer Thermoskanne Tee und einem Schachbrett in den Park. Wenn er nicht seinen Lieblingsplatz unter den Kastanienbäumen bekommt, wird es ein schlechter Tag.

Janne ist ein wilder 9-jähriger der in der Schule auffällt und seine Nachmittage am liebsten mit seiner Mutter und seinem Roller im Skaterpark verbringt. Malu, die Mutter ist alleinerziehend und arbeitet in einem Cafe in der Kleinstadt.

Janne ist neugierig und nähert sich dem alten Mann der ihn auf der Rampe bewundert und schafft es das Herz des alten Mannes zu erreichen. Aus 'das lernt er ohnehin nicht, er kann ja noch nicht einmal stillsitzen' wird ein begeisterter Schachspieler der mühelos die Figuren und die Spielzüge lernt.

Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt, die Personen und Orte sind liebevoll beschrieben. Gerade das Cafe Blue Hours ist so wundervoll beschrieben, dort würde ich auch gerne meine freie Zeit verbringen. Eine sehr schöne berührende Geschichte die Judith Pinnow hier geschrieben hat.

Bewertung vom 25.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Als die 16-jährige Larissa Böhlefeld erdrosselt im tiefen Schnee bei einer Marienstatue gefunden wird bricht für die Familie die Welt zusammen. Pia und von Bodenstein beginnen mit den Ermittlungen. Ein Glücksfall, ein Fingerabdruck an der Kleidung der Toten kann einem vorbestraften afghanischen Flüchtling zugeordnet werden. Die Öffentlichkeit sieht sofort einen Schuldigen, der Ausländerhass nimmt zu. Dabei möchte die Polizei ihn nur als Zeugen vernehmen doch er ist verschwunden.

In einem Waldstück läuft bei eisigen Wintertemperaturen ein Mann barfuss vor ein Auto und stirbt. Dabei war er vorher schon schwer verletzt. Auch er war polizeilich erfasst nachdem er eine schwangere Frau mit dem Auto angefahren hat.

Die breit angelegten Ermittlungen um den Tot von Larissa, dem verschwundenen Flüchtling und dem toten Mann sind in einer Sackgasse gelandet. Dabei bleibt es nicht nur bei diesen Toten. Im Laufe des Buches verliert die Suche nach Larissas Mörder immer mehr in den Hintergrund, es geht um ein ganzes Netzwerk von Leuten die trauernden Angehörigen die Möglichkeit zur Selbstjustiz geben. Auch aus den eigenen Reihen der Polizei und des K11 von Bodenstein und Pia.

Ein gewohnt superspanndender Roman von Nele Neuhaus mit einem brandaktuellen Thema. Allerdings wirkten manche Szenen sehr stark überzogen. Das ganz am Ende der Mörder von Larissa gefunden wird, geht unter der Fülle der Taten des Netzwerkes fast unter und wird nur kurz abgehandelt.

Bewertung vom 17.12.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

Im nordschwedischem Östersund wird ein bekannter Umeltaktivist im Wald von einem kleinen Mädchen aufgefunden. Um die örtliche Polizei zu unterstützen werden Maya und Pär aus Stockholm hinzugezogen. Das passt den beiden langjährigen Polizisten vor Ort gar nicht und die Stimmung wird frostig. Maya und Pär ermitteln in den lokalen Forstbetrieben wo sie den Täter vermuten.

Daneben geht es noch um Mayas Freundin Sanna die in Stockholm auf der Arbeit sexuell belästigt wird und kurzerhand ihre Koffer packt und zu ihrer Tante nach Östersund zu fahren. Gerade ihre Erlebnisse bringen die Ermittlungen auf eine neue Spur galt doch der Umweltaktivist als Frauenheld.

Während die Ermittlungen schleppend verlaufen, spitzen sich die Umstände zu und die Kinder geraten in Gefahr. Auch das Ende bietet eine eiskalte Verfolgungsjagd über die zugefrorenen Seen.

Der Schreibstil ist ruhig, der Spannungsbogen bleibt hoch. Allerdings hat das Buch auch etliche Längen. Ich bin gespannt auf weitere Abenteuer mit Maya und Pär.

Bewertung vom 10.12.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


ausgezeichnet

Cora Hübsch, die Protagonistin aus von Kürthys erstem Buch, Mondscheintarif, ist beim Ausmisten und vollbeladen auf dem Weg zum Papiercontainer. Vor dem übervollen Container angekommen, fällt ihr der Karton runter und sie findet ihr altes Tagebuch. Noch auf der Straße beginnt sie darin zu lesen und trifft auf eine alte Bekannte, Wanda die mit anderen Leuten im Ohnsorghaus wohnt.

Cora ist voller Selbstzweifel, die Kinder aus dem Haus, die Ehe eher Gewohnheit als Abenteuer fühlt sich bei dem bunten Haufen im Ohnsorghaus bestens aufgehoben und willigt ein als Fotografin bei der stattfindenden Hochzeit zu arbeiten. Dort an der Ostsee nimmt das Chaos seinen Lauf mit einem vertauschten Kleid und Höhen und Tiefen.

Wie bei allen Büchern von Kürthys sind die Personen herrlich dargestellt mit all ihren Facetten und Fehlern. Neben lustigen Abschnitten gibt es auch melancholische Passagen vom Loslassen und einem Neubeginn. Der Schreibstil ist sehr lebendig, voller Tragik und Leichtigkeit.